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Geschäftskonzepterstellung für einen Gastronomiebetrieb

©2004 Diplomarbeit 145 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Die aktuelle Arbeitsmarktsituation in der Bundesrepublik Deutschland mit ca. 4,6 Mio. Arbeitslosen verlangt eine Umstrukturierung des derzeitigen Arbeitsmarktes und die Frage nach der Zukunft der Arbeitplatzsituation gibt momentan Anlass zu einer Vielzahl von Diskussionsrunden. Selbst auf der Weltmesse „Expo 2000“ wurde dieses Thema auf separaten Ausstellungsflächen in den Blickpunkt der Besucher gestellt. Allein das verdeutlicht, dass „Arbeit“ eines der Schlüsselwörter unserer Gesellschaft zur Zeit der Jahrtausendwende geworden ist.
Der Förderung der beruflichen Selbstständigkeit wird gegenwärtig eine wachsende Aufmerksamkeit zuteil. Dies zeigt sich z. B. an politischen Aktionen und Forderungen der Parteien, die aufgrund der langanhaltenden Arbeitsmarktkrise wiederholt die Stärkung des Arbeitsmarktes durch Förderung der beruflichen Selbstständigkeit fordern. Die Bundesregierung legt den Schwerpunkt ihrer Wirtschaftpolitik auf die Förderung des Mittelstandes, der eine große gesamtwirtschaftliche Bedeutung besitzt.
Denn eigenständige Unternehmer des Mittelstandes erbringen mehr als die Hälfte der gesamten Wirtschaftsleistung und sind Arbeitgeber für 70 % aller Beschäftigten hierzulande. Um dieser Bedeutung gerecht zu werden, unterstützt der Staat die Gründung neuer Unternehmen v. a. durch finanzielle Beihilfen und zinsgünstige Kredite. Darunter seien das Sondervermögen des ERP genannt, sowie die Angebote der KfW Mittelstandsbank .
Die Umsetzung des Hartz-Konzepts zum Abbau der Arbeitslosigkeit schafft eine Grundlage für die erfolgreiche Realisierung neuer Geschäftsideen zur Existenzsicherung. Damit wird Arbeitslosen die Möglichkeit gegeben, aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Ich-AG zu gründen. Vorher Erwerbslosen wird drei Jahre lang ein Zuschuss zur Sozialversicherung gezahlt, der in der Startphase der Existenzgründung einen finanziellen Ausgleich schaffen soll. Zudem profitiert die Ich-AG von einer geringen Steuerbelastung und einer vereinfachten Buchführung.
Die neuen Regeln für Minijobs sind für Arbeitnehmer aufgrund der höher gesetzten Bemessungsgrenze für Sozialversicherungsabgaben attraktiver gestaltet worden und erleichtern zugleich Arbeitgebern die Einstellung von geringfügig beschäftigtem Personal. Seit dem 01. April 2003 muss der Arbeitgeber bei einer Lohnzahlung von bis zu 400 Euro pro Monat eine 25 %ige Sozialversicherungspauschale abführen.
Weitere arbeitsmarktpolitische Maßnahmen wie das […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Astrid Buzin
Geschäftskonzepterstellung für einen Gastronomiebetrieb
ISBN: 978-3-8366-0184-9
Druck Diplomica® GmbH, Hamburg, 2007
Zugl. Hochschule Harz (FH), Wernigerode, Deutschland, Diplomarbeit, 2004
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© Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2007
Printed in Germany

I
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis... IV
Abbildungsverzeichnis... VI
1 Einleitung... 1
1.1 Problemstellung... 1
1.2 Abgrenzung des Themas ... 3
1.3 Begriffsbestimmung ... 3
1.4 Vorgehensweise bei der Bearbeitung des Themas ... 5
2 Geschäftsidee ... 6
2.1 Entwicklungsprozess einer Geschäftsidee... 6
2.1.1 Übernahme fremder Geschäftsideen ... 6
2.1.2 Einsatz kreativer Methoden... 7
2.1.3 Gesellschaftliche Veränderungen als Grundlage neuer Ideen... 8
2.2 Pictures Café... 11
2.2.1 Vorstellung der Geschäftsidee... 11
2.2.2 Trends, die für Pictures Café von Bedeutung sind ... 11
2.2.3 Schlussfolgerung für die Geschäftsidee Pictures Café ... 12
2.3 Leistungsprogramm und Angebot eines Gastronomieunternehmens... 15
2.3.1 Betriebstypen und -artenabhängiges Dienstleistungsangebot ... 15
2.3.2 Dienstleistungsangebot von Pictures Café ... 16
3 Persönliche und fachliche Voraussetzungen eines Existenzgründers ... 18
3.1 Exkurs: Menschliche Bedürfnisse als Grundlage der Arbeitsplatzwahl ... 18
3.2 Voraussetzung für einen Existenzgründer im Gastronomiegewerbe ... 19
4 Standortwahl... 26
4.1 Faktoren, welche die Standortwahl beeinflussen ... 26
4.1.1 Überlegungen zur Standortentscheidung... 26
4.1.2 Marktbezogene Einflussfaktoren... 27
4.1.3 Betriebswirtschaftliche Einflussfaktoren... 30
4.1.4 Infrastrukturelle Faktoren... 30
4.1.5 Rechtliche Einflussfaktoren... 31

II
4.2 Standortanalyse für das Pictures Café ... 32
4.2.1 Kurzbeschreibung der Stadt Potsdam ... 32
4.2.2 Infrastruktur ... 33
4.2.3 Marktbezogene Faktoren ... 34
4.2.4 Betriebswirtschaftliche Betrachtung ... 36
5 Gründungsformalitäten... 38
5.1 Wahl der Rechtsform... 38
5.1.1 Überlegungen zur Rechtsformwahl ... 38
5.1.2 Einzelunternehmen ... 39
5.1.3 Personengesellschaften... 41
5.1.4 Kapitalgesellschaften... 42
5.1.5 Schlussfolgerung zur Wahl der Unternehmensform für das Pictures Café ... 42
5.3 Behördengänge ... 43
5.4 Firmenversicherung... 46
6 Innerbetriebliche Struktur ... 48
6.1 Grundfragen der Personalwirtschaft... 48
6.2 Personalplanung für Pictures Café ... 49
6.2.1 Bedeutung des Personals in der Gastronomie ... 49
6.2.2 Personalbedarfsermittlung... 50
6.2.3 Organisation ... 51
6.2.4 Personalbeschaffung... 52
6.3 Kontrolle innerbetrieblicher Abläufe... 54
6.3.1 Betriebliches Rechnungswesen ... 54
6.3.2 Kontrolle nicht monetärer Unternehmensmerkmale ... 55
6.3.3 Betriebliches Rechungswesen im Pictures Café... 57
7 Marketing... 58
7.1 Bedeutung und Notwendigkeit ... 58
7.2 Marktforschung ... 59
7.2.1 Primär- und Sekundärmarktforschung ... 59
7.2.2 Erstellung eines Interviewleitfadens... 59
7.2.3 Vorgehensweise und Auswertung ... 62
7.2.4 Evaluation der Befragung für die Geschäftsidee Pictures Café ... 66

III
7.3 Situationsanalyse ... 67
7.3.1 Potenzialanalyse ... 67
7.3.2 Marktanalyse ... 67
7.3.3 Nachfrageanalyse... 71
7.3.4 Konkurrenzanalyse ... 73
7.4 Strategieumsetzung für Pictures Café ... 80
7.4.1 Festlegung der Dienstleistungsstrategie ... 80
7.4.2 Produktpolitik ... 81
7.4.3 Preispolitik... 82
7.4.4 Distributionspolitik... 83
7.4.5 Kommunikationspolitik... 84
8 Wirtschaftliche Planung... 88
8.1 Investitionsplanung... 88
8.2 Gewinn- und Verlustrechnung ... 89
8.3 Liquiditätsplanung... 91
8.4 Kapitalbedarf/Finanzierung... 93
8.5 Monatliche Betriebskosten ... 94
9 Zusammenfassung... 95
Literaturverzeichnis... 97
Sonstige Quellen ... 101
Anlagen ... 104

IV
Abkürzungsverzeichnis
AFBG
Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz
AG
Aktiengesellschaft
AV
Arbeitslosenversicherung
AO
Abgabenordung
B.A.T.
British American Tobacco (Institut für Freizeitforschung)
BauNVO Baunutzungsverordnung
BMWi
Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit
BISchG Bundesimmissionsschutzgesetz
DEHOGA
Deutscher Hotel- und Gaststättenverband
e.
K.
eingetragener
Kaufmann
e.
Kfr.
eingetragene
Kauffrau
ERP
European
Recovery
Program
EVP
Einzel-Verkaufs-Preis
EW
Einwohner
F&B
Food
&
Beverage
GastG
Gaststättengesetz
GbR
Gesellschaft des bürgerlichen Rechts
GmbH
Gesellschaft mit beschränkter Haftung
GWG
Geringwertige
Wirtschaftsgüter
HGB
Handelsgesetzbuch
HR
Handelsregister
IHK
Industrie
und
Handelskammer
INTERHOGA
Internationaler Hotel- und Gaststättenverband
KfW
Kreditanstalt
für
Wiederaufbau
KG
Kommanditgesellschaft
KgaA
Kommanditgesellschaft
auf
Aktie
KV
Krankenversicherung
LMBG
Lebensmittel-
und
Bedarfsgegenständegesetz
LMHV
Lebensmittelhygiene-
Verordnung
MA
Mitarbeiter
OECD
Organization for Economic Cooperation and Development
OHG
Offene
Handelsgesellschaft

V
PartG
Partnerschaft
auf
Gegenseitigkeit
PR
Public
Relations
RV
Rentenversicherung
SGB
Sozialgesetzbuch
TUI
Touristik
Union
International
VvaG
Versicherungsverein
auf
Gegenseitigkeit

VI
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Hauptmerkmale von Dienstleistungen ... 4
Abbildung 2: Gründe für den Schritt in die Selbstständigkeit ... 19
Abbildung 3: Ursachen für Insolvenzen junger Unternehmer ... 20
Abbildung 4: Fragebogen zu persönlichen Anforderungen ... 21
Abbildung 5: Einzugsbereich im Einzelhandel ... 28
Abbildung 6: Unternehmensformen ... 38
Abbildung 7: Anzahl der Gründungen je Rechtsform im Jahr 2001 ... 40
Abbildung 8: Hauptaufgaben der Personalwirtschaft ... 48
Abbildung 9: Funktionale Organisationsstruktur ... 50
Abbildung 10: Aufbauorganisatorischer Stellenbesetzungsplan... 51
Abbildung 11: Stellenanzeige... 53
Abbildung 12: Messgrößen zur Erreichung des Unternehmensziels... 56
Abbildung 13: Haben Sie ein Stamm-Café? ... 63
Abbildung 14: Warum gehen Sie in ein Café?... 63
Abbildung 15: Was würde Sie dazu veranlassen in ein Ihnen unbekanntes Café zu
gehen?... 64
Abbildung 16: Würden Sie bewusst ein Nicht-Raucher-Café aufsuchen?... 64
Abbildung 17: Haben Sie schon einmal ein Café verlassen, weil es dort zu verqualmt
war? ... 65
Abbildung 18: Welches Speisenangebot müsste ein Café auf jeden Fall haben? ... 65
Abbildung 19: Demographische Angaben ... 66
Abbildung 20: Unternehmensstruktur auf dem Gastronomiemarkt in Deutschland ... 69
Abbildung 21: Anteil am Gesamtumsatz ... 69
Abbildung 22: Segmentierungsmerkmale für Käuferschichten ... 71
Abbildung 23: Bedürfnisgruppen in der Gastronomiebranche ... 72
Abbildung 24: Eigenschafts- und Konkurrenzmatrix... 75
Abbildung 25: Räumliche Darstellung der Eigenschaften ... 76
Abbildung 26: Konkurrenz im weitesten Sinne ... 77
Abbildung 27: Konkurrenz im engeren Sinne... 77
Abbildung 28: SWOT-Analyse von Café Heider... 78
Abbildung 29: SWOT-Analyse von Dailys Coffee... 78
Abbildung 30: SWOT-Analyse von Eiscafé Venezia ... 79

VII
Abbildung 31: SWOT-Analyse von Pictures Café... 79
Abbildung 32: Investitionsplan ... 88
Abbildung 33: Gewinn- und Verlustrechnung ... 90
Abbildung 34: Liquiditätsplanung... 92
Abbildung 35: Kapitalbedarf/Finanzierung... 93
Abbildung 36: Monatliche Betriebskosten... 94

1
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
Die aktuelle Arbeitsmarktsituation in der Bundesrepublik Deutschland mit ca. 4,6 Mio.
Arbeitslosen
1
verlangt eine Umstrukturierung des derzeitigen Arbeitsmarktes und die
Frage nach der Zukunft der Arbeitplatzsituation gibt momentan Anlass zu einer Viel-
zahl von Diskussionsrunden. Selbst auf der Weltmesse ,,Expo 2000" wurde dieses The-
ma auf separaten Ausstellungsflächen in den Blickpunkt der Besucher gestellt. Allein
das verdeutlicht, dass ,,Arbeit" eines der Schlüsselwörter unserer Gesellschaft zur Zeit
der Jahrtausendwende geworden ist.
2
Der Förderung der beruflichen Selbstständigkeit wird gegenwärtig eine wachsende
Aufmerksamkeit zuteil. Dies zeigt sich z. B. an politischen Aktionen und Forderungen
der Parteien, die aufgrund der langanhaltenden Arbeitsmarktkrise wiederholt die Stär-
kung des Arbeitsmarktes durch Förderung der beruflichen Selbstständigkeit fordern. Die
Bundesregierung legt den Schwerpunkt ihrer Wirtschaftpolitik auf die Förderung des
Mittelstandes, der eine große gesamtwirtschaftliche Bedeutung besitzt.
3
Denn eigen-
ständige Unternehmer
4
des Mittelstandes erbringen mehr als die Hälfte der gesamten
Wirtschaftsleistung und sind Arbeitgeber für 70 % aller Beschäftigten hierzulande.
5
Um dieser Bedeutung gerecht zu werden, unterstützt der Staat die Gründung neuer Un-
ternehmen v. a. durch finanzielle Beihilfen und zinsgünstige Kredite. Darunter seien das
Sondervermögen des ERP
6
genannt, sowie die Angebote der KfW Mittelstandsbank
7
.
1
Statistisches Bundesamt: Registrierte Arbeitslose. Internet WWW page, in URL:
<http://www.destatis.de/indicators/d/arb110ad.htm> (Version vom 28.05.03)
2
Vgl. Kempe, M.(1998): Die Jobwende, Wie man Arbeit schafft, Frankfurt am Main, S. 9
3
Tagesschau: Bundestagswahl. Internet WWW page, in URL:
<http://wahl.tagesschau.de/programme_vergleich_103.html> (Version vom 06.06.03)
4
Im Lesefluss störende, komplizierte und aufwendige Klammerkonstruktionen nach dem Musterbeispiel
,,der (die)Unternehmer(In)" sollen dem(der)Leser(In) erspart bleiben. Es sind immer beide Geschlechter
gemeint.
5
Vgl. o.V. (2002): Vorwort, in: Starthilfe, Der erfolgreiche Weg in die Selbständigkeit, hrsg. vom
BMWi, 17., überarbeitete Aufl., Bonn, S. 2
6
Vgl. o.V. (2002): ERP-Programme 2002, Wirtschaftsförderung für den Mittelstand, Förderprogramme
und Richtlinien, hrsg. vom BMWi, Bonn, S. 6ff, siehe dazu auch KfW-Mittelstandsbank, Zur Entstehung.
Internet WWW page, in
URL:<http://www.kfw-mittelstandsbank.de/mportal/WirueberUns/d040Historie/d040Historie.jsp> (Ver-
sion vom 10.11.2003), siehe dazu auch Externbrink, H. (2003): 3000 Vergessene Fördermittel, in: impul-
se, Nr. 11/2003, S. 55ff
7
So lautet der offizielle Name der Mittelstandsbank nach der Fusion von der Kreditanstalt für Wiederauf-
bau und der Deutschen Ausgleichsbank im Sommer 2003

2
Die Umsetzung des Hartz-Konzepts zum Abbau der Arbeitslosigkeit schafft eine
Grundlage für die erfolgreiche Realisierung neuer Geschäftsideen zur Existenzsiche-
rung. Damit wird Arbeitslosen die Möglichkeit gegeben, aus der Arbeitslosigkeit heraus
eine Ich-AG zu gründen. Vorher Erwerbslosen wird drei Jahre lang ein Zuschuss zur
Sozialversicherung gezahlt, der in der Startphase der Existenzgründung einen finanziel-
len Ausgleich schaffen soll. Zudem profitiert die Ich-AG von einer geringen Steuerbe-
lastung und einer vereinfachten Buchführung.
8
Die neuen Regeln für Minijobs sind für Arbeitnehmer aufgrund der höher gesetzten
Bemessungsgrenze für Sozialversicherungsabgaben attraktiver gestaltet worden und
erleichtern zugleich Arbeitgebern die Einstellung von geringfügig beschäftigtem Perso-
nal. Seit dem 01. April 2003 muss der Arbeitgeber bei einer Lohnzahlung von bis zu
400 Euro pro Monat eine 25 %ige Sozialversicherungspauschale abführen.
Weitere arbeitsmarktpolitische Maßnahmen wie das Bereitstellen eines Meister-Bafögs
laut Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzt (AFBG) fördern die Selbstständigkeit.
Fortbildungen oder die Absolvierung eines Meisterlehrganges sind oft Voraussetzung
für die Existenzgründung in handwerklichen Berufen oder im Gesundheits- und Pflege-
bereich. Vielen Gründern fehlt es an der Finanzierungsgrundlage für Lebensunterhalt
und Lehrgangsgebühren. Seit dem 01. Januar 2002 wird mit dem Meister-Bafög die
Existenzgründungsförderung nicht nur im handwerklichen Gewerbe unterstützt, sondern
auch im Dienstleistungsgewerbe.
9
Die gesellschaftliche Eigenaktivität und damit der Schritt in die Selbstständigkeit wer-
den gefördert und aus ihnen können sich neue berufliche Perspektiven entwickeln.
Diese Aspekte als Chance begreifend und der persönliche Wunsch nach beruflicher Un-
abhängigkeit gaben der Verfasserin der vorliegenden Arbeit Anlass und Anregung das
Thema ,, Geschäftskonzepterstellung für einen Gastronomiebetrieb" als Grundlage einer
Existenzgründung zu wählen.
8
Vgl. Jansen, M. (2003): Erfolgreich in die Ich-Ag, in: impulse, Nr. 9/2003, S. 36
9
AFBG § 2 v. 10.01.2002

3
1.2 Abgrenzung des Themas
Die Erstellung eines konkreten Geschäftskonzeptes beinhaltet die Untersuchung ver-
schiedener Themenbereiche. Daher wird im Laufe der Arbeit auf folgende Gebiete in-
tensiv eingegangen:
Ausführungen zur geplanten Geschäftsidee, Qualifikation eines Existenzgründers,
Standort, Gründungsformalien, innerbetriebliche Struktur, Marketing und Finan-
zierung/Kosten
10
Die einzelnen Themenbereiche werden der Geschäftsidee entsprechend standort- sowie
branchenspezifisch mit aktuellem Zahlenmaterial fundiert.
Da es sich in diesem Fall um ein Geschäftskonzept eines Cafés im gastronomischen
Dienstleistungsgewerbe handelt, wird es notwendig sein, Datenmaterial aus dem Gast-
ronomiesektor zu analysieren, aber darüber hinaus auch Primärdaten für den gewählten
Standort neu zu erheben.
1.3 Begriffsbestimmung
Das Geschäftskonzept, auch Businessplan genannt, ist die methodische Umsetzung
der vorangestellten Geschäftsidee. Im Konzept wird dargelegt, wie die Idee erfolgreich
realisiert werden kann. Ein gut ausgearbeiteter Businessplan kann als Grundlage einer
Existenzgründung die Erfolgschancen dieser erhöhen, da sich der Gründer durch die
theoretische Erarbeitung intensiv mit möglichen Risiken und Chancen der Geschäfts-
idee auseinander gesetzt hat.
Der Gastronomiebetrieb - als Einzelhandelsunternehmen - übernimmt die Verteilungs-
aufgabe der produzierten Güter und ist dem
>
Tertiären Bereich
<
oder auch
>
Dienstleis-
tungs-Sektor
<
der Volkswirtschaft zuzuordnen.
11
In wirtschaftspolitischen Diskussionen werden oft Inhalt und Bedeutung des Dienstleis-
tungsbegriffes diskutiert. Seit mehreren Jahrzehnten befinden wir uns auf dem Weg von
der Industrie- zur Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft. Dienstleistungen ma-
10
Vgl. Geisen, B. (2002): Gründungskonzept, in: GründerZeiten Informationen zur Existenzgründung
und - Sicherung, hrsg. vom BMWi, Nr. 17, Berlin, S. 2ff, siehe dazu auch, o.V.(2002): Leitfaden für den
Existenzgründer im Gastgewerbe, Planungs- und Entscheidungshilfen für den erfolgreichen Start, Gast-
gewerbliche Schriftenreihe 42, hrsg. vom DEHOGA, 8. Aufl., Nr. 42, Bonn, S. 6ff
11
Vgl. Nolden, R., Krywalski, M. (1994): Allgemeine Wirtschaftslehre, 3. Aufl., Köln, S. 168f

4
chen den einzigen überproportional wachsenden Wirtschaftssektor aus, in dem inzwi-
schen die Mehrzahl aller Arbeitnehmer beschäftigt wird.
12
Nachfolgend werden zu berücksichtigende Hauptmerkmale von Dienstleistungen
tabellarisch aufgezeichnet:
zentrales Merkmal
korrespondierende Merkmale
Uno-actu-Prinzip
-
Zeit- und Ortsgebundenheit
- Vergänglichkeit/Unwiederbringlichkeit
- Nichtspeicherbarkeit
- Nichttransportierbarkeit
Integration von externen Fak-
toren
- Umfeldabhängigkeit
-
synchroner Kontakt zw. Leistungserbringer und Leistungsneh-
mer
-
keine Vorratsproduktion möglich
Immaterialität
- Nichtsichtbarkeit
Abbildung 1: Hauptmerkmale von Dienstleistungen
13
Das Gaststättengewerbe bzw. die Gastronomie, dient "... der Versorgung der Gäste mit
einem Speise-/Getränkeangebot in Verbindung mit einer Unterhaltungsfunktion, deren
Umfang je nach Art und Zielpublikum der Gaststätte unterschiedlich ausfällt."
14
Damit
weist die Gastronomie neben den o. g. Haupteigenschaften weitere Merkmale auf. Das
zur Verfügung stellen von Räumlichkeiten für den Verzehr der Speisen sowie das
Angebot eines Unterhaltungsprogramms können weitere typische Dienstleistungs-
komponenten sein.
15
12
Vgl. Meyer, J.-A., Hoffmann, F. (1997): Erfolgsfaktoren in der Gastronomie, Berlin, S. 11, siehe dazu
auch Meffert, H., Bruhn, M. (1995): Dienstleistungsmarketing, Grundlagen-Konzepte-Methoden, Wies-
baden, S. 11ff
13
Eigene Darstellung nach Daten von Haller, S. (2001): Dienstleistungsmanagement, Grundlagen, Kon-
zepte, Instrumente, 1. Auflage, Wiesbaden S. 5ff, siehe dazu auch Meyer, J.-A., Hoffmann, F. (1997), S.
20ff
14
Meyer, J.-A., Hoffmann, F. (1997): Erfolgsfaktoren in der Gastronomie, Berlin, S. 29
15
Vgl. Meyer, J.-A., Hoffmann, F. (1997), S. 34f, siehe dazu auch Kaub, E. (1990): Erfolg in der Gastro-
nomie, Brauerei-Kooperationen, Franchise-Systeme, Preis- und Vertragsgestaltung, Betriebstypen- und
Absatzplanung, Dynamik gastgewerblicher Betriebstypen, Frankfurt am Main, S. 68

5
1.4 Vorgehensweise bei der Bearbeitung des Themas
Ausgehend von der Café-Geschäftsidee wird versucht, in den folgenden Kapiteln ein
realisierbares Geschäftskonzept zu erstellen. Es gilt zu eruieren, ob die Unternehmens-
idee vom Markt aufgenommen wird, ökonomisch tragfähig ist und sie in welcher Weise
vom Existenzgründer umgesetzt werden kann.
Aus dem Grund werden in den folgenden Ausführungen die persönlichen Vorausset-
zungen des Existenzgründers, die Standortwahl, Gründungsformalitäten usw. näher be-
trachtet und bezogen auf die Geschäftsidee des Gastronomiebetriebes analysiert und
bewertet, wobei eine positive oder negative Bewertung keinen Gründungserfolg garan-
tieren kann.
Der Businessplan soll ein praktisch umsetzbares Beispiel für ein wirtschaftlich tragfähi-
ges Unternehmen mit Zukunftsaussichten werden. Daher sind persönliche Befragungen
im Marketingbereich sowie genaueste Marktanalyse unabdingbar, worauf in den Kapi-
teln Standortwahl und Marketing eingegangen wird.

6
2 Geschäftsidee
2.1 Entwicklungsprozess einer Geschäftsidee
2.1.1 Übernahme fremder Geschäftsideen
Die Geschäftsidee ist der Anfang jeder Unternehmensneugründung. Außendienst,
Marktforschung, Kunden und die Konkurrenz können Quellen bilden für neue Produkt-
oder Dienstleistungsideen.
16
Nur fünf Prozent der gesamten Existenzgründungen sind in Deutschland wirklich neu,
17
denn es besteht die Möglichkeit mit bereits existierenden Geschäftskonzepten ein Un-
ternehmen zu gründen. Z. B. kann eine Idee aus fremden Kulturen importiert werden,
die dann im Gründerland, als eine aus Kundensicht neuartige Unternehmensidee umge-
setzt wird. Für die Nachahmung einer fremden, aus einem anderen Kulturkreis einge-
führten Geschäftsidee, ist das Risiko eines Misserfolgs allerdings erhöht, denn die so-
ziokulturellen Bedingungen in den einzelnen Ländern sind sehr verschieden und können
starken Einfluss auf das Konsumentenverhalten nehmen.
Eine andere Möglichkeit ist das Franchising, eine Vertriebsform, die in den USA ent-
wickelt wurde und die es dem Existenzgründer erlaubt, mit einer bereits erfolgreich
erprobten Geschäftsidee auf den Markt zu gehen. Der Franchise-Nehmer kann ,,... gegen
Entgeld ... bestimmte Waren oder Dienstleistungen unter Verwendung von Namen,
Warenzeichen, Ausstattung oder sonstigen Schutzrechten sowie der technischen und
gewerblichen Erfahrungen des Franchise-Gebers und unter Beachtung des von ihm ent-
wickelten Absatz- und Organisationssystems .."
18
vertreiben und anbieten.
Franchise-Nehmer profitieren dabei von einem schon markterprobten Unternehmens-
konzept, den technischen sowie gewerblichen Erfahrungen und verringern dadurch ihr
unternehmerisches Risiko einer sonst neuartigen Geschäftsidee. Franchise-Geber ver-
pflichten sich zu permanenter Unterstützung, ständiger Konzeptweiterentwicklung und
zu absatzfördernden Marketingaktionen. Der Franchise-Nehmer ist selbstständiger Un-
16
Vgl. Wöhe, G. (1996), S. 643, siehe dazu auch Olfert, K., Rahn, H.-J. (1994): Einführung in die Be-
triebswirtschaftslehre, 2., durchgesehene Aufl. Ludwigshafen (Rhein), S. 249
17
Vgl. o.V. (2002): Gründungsideen entwickeln, Weniger Glück als Verstand, in: GründerZeiten, hrsg.
vom BMWi, Nr. 39, Berlin, S. 1
18
Olfert, K., Rahn, H.-J. (1994), S. 311, siehe dazu auch Vgl. Wöhe, G. (1996), S.730, siehe dazu auch
Hehenberger, C. (1995): Die Zukunft fest im Griff, Trends die unser Leben und die Wirtschaft verändern,
Eine weltweit einzigartige Umsetzung von Trends in Unternehmens- und Marketingkonzepte, Wien,
S. 245

7
ternehmer und wirtschaftet im eigenen Namen, muss sich aber starken Weisungs- und
Kontrollrechten des Franchise-Gebers unterziehen. Neben den Investitionskosten des
Franchise-Nehmers sind auch die anfänglich zu zahlende Nutzungsgebühr für das Fran-
chise-Konzept sowie eine permanente Umsatzprovision vom Nettoumsatz von 1 - 20 %
einzukalkulieren.
19
Bei einer Unternehmensneugründung wird diese Betriebs- und Kooperationsform oft im
Hotel- und Gastronomiegewerbe genutzt. Diese Franchise-Betriebe werden in die Sys-
temgastronomie eingeordnet, ,,... deren Sortiment und Ausstattung sowie Arbeitsabläufe
systematisch nach einem bestimmten gastronomischen Konzept ausgerichtet sind."
20
Existenzgründer können vom hohen Bekanntheitsgrad des Markennamens bei der Zu-
sammenarbeit mit Lieferanten und Kreditinstituten profitieren. Für mittelständische
Betriebe ist Franchising eine Möglichkeit der Existenz- und Unternehmenssicherung im
konkurrierenden Marktgeschehen.
21
Nach Ansicht der Verfasserin werden jedoch aufgrund der vorgeschriebenen Durchfüh-
rungs- und Weisungspflichten bei in Anspruchnahme eines Franchise-Konzepts, persön-
liche und unternehmerische Freiheiten bei der Umsetzung eigener Ideen, bezüglich
Marketing, Produkt- oder Menügestaltung weitestgehend unterbunden. Es entsteht ein
langfristiges Abhängigkeitsverhältnis zum Franchise-Geber, der persönlichen Denkan-
stößen und Änderungsvorschlägen vor ihrer Umsetzung zustimmen muss. Deshalb ist
kreativen und eigenwillig handelnden Existenzgründern diese Form der Unternehmens-
neugründung nicht zu empfehlen.
2.1.2 Einsatz kreativer Methoden
Nicht nur einzigartige Ideen können erfolgversprechend sein. Bewährte Konzepte und
Geschäftsideen können sich ebenso etablieren, wenn diese weiterentwickelt, auf andere
Märkte übertragen und die Produkt- oder Dienstleistungsideen erweitert werden.
Gesättigte Märkte verlangen eine kreative und innovative Ideensuche, um sich als An-
bieter von der Angebotsvielfalt differenzieren zu können. Eine kreativitätsfördernde
19
Vgl. Kaub, E. (1990), S. 32f, siehe dazu auch Olfert, K., Rahn, H.-J. (1994), S. 311, siehe dazu auch
Wöhe, G. (1996), S. 730f, siehe dazu auch Hehenberger, C. (1995), S. 245
20
Hänssler, K. H. (1999): Mangagement in der Hotellerie und Gastronomie, Betriebswirtschaftliche
Grundlagen, 3., völlig überarbeitete Auflage, München, S. 55
21
Vgl. Hänssler, K. H. (1999): Mangagement in der Hotellerie und Gastronomie, Betriebswirtschaftliche
Grundlagen, 3., völlig überarbeitete Auflage, München, S. 69f, siehe dazu auch Wöhe, G. (1996), S. 730f

8
Unternehmenskultur ist dabei besonders erfolgreich, da sie die Innovationskraft von
kreativen Mitarbeitern besser nutzt.
22
Es gibt verschiedene Techniken, um neue Geschäftsideen zu kreieren.
Hier seien nur einige Kreativitätstechniken genannt, mit deren Hilfe Produkt- oder
Dienstleistungsprobleme von einer anderen Seite betrachten werden können, um inno-
vative Lösungsansätze zu finden:
Brainstorming
Brainwriting-Methode 635
Bionics
Morphologischer Kasten u. a.
23
Um dabei möglichst erfolgreich zu sein und den Bedürfnissen der Nachfrager gerecht zu
werden, gilt es, technologische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen zu
analysieren und zu deuten. Neben den intuitiv-kreativen Methoden sind systematische
Erhebungen wie Beobachtungen und Befragungen durchzuführen, um Trendanalysen
oder Modeerscheinungen für die Generierung einer Geschäftsidee mit einzubeziehen, da
Trends im Kundenverhalten die Wirtschaft prägen und neue Geschäftsfelder entstehen
lassen.
24
2.1.3 Gesellschaftliche Veränderungen als Grundlage neuer Ideen
Werte- und Bedürfniswandel, veränderte Lebensformen und Einstellungen aufgrund
von mehr Zeit, Geld, Bildung und Wohlstand bilden heute die Basis für neue Dienstleis-
tungen und Produkte.
25
Die Suche nach einer erfolgversprechenden Geschäftsidee muss
in der heutigen Zeit Moden, die demographische Bevölkerungsentwicklung und gesell-
schaftliche Trends berücksichtigen. Zukünftige Entwicklungsprognosen, die auf ein
22
Vgl. Hehenberger, C. (1995), S. 140f
23
Vgl. Krause, R. (1995): Unternehmensressource Kreativität, Trends im Vorschlagwesen, Erfolgreiche
Modelle, Kreativitätstechniken und Kreativitäts-Software, Köln, S. 148ff, siehe dazu auch Klandt, H.
(1996): Der integrierte Unternehmensplan, Ein Instrument für die Gründungsplanung, Dortmund, S. 62f,
siehe dazu auch Anlage 1: Kreativitätstechniken
24
Vgl. Klandt, H. (1996), S. 67f
25
Vgl. Opaschowski, H. W. (1992): Freizeit 2001, Ein Blick in die Zukunft unserer Freizeitwelt vom
B.A.T. Freizeit-Forschungsinstitut, Hamburg, S. 64, siehe dazu auch Opaschowski, H. W. (2001):
Deutschland 2010, Wie wir morgen leben- Voraussagen der Wissenschaft zur Zukunft unserer Gesell-
schaft, Hamburg, S. 55 und S. 98ff

9
abzusehendes Potenzial schließen lassen, sind heute auf den dynamischen Märkten es-
sentiell.
26
Die
Mode
als Form der kurzfristigen Veränderung der inneren und äußeren Lebenshal-
tung ist sehr kurzlebig.
27
Moden haben eine durchschnittliche Lebensdauer von 6 bis 18
Monaten, deshalb müssen Unternehmen schnell reagieren, um Marktgewinne daraus zu
erzielen.
Allerdings bergen Dienstleistungen und Produkte, die ausschließlich auf Modeströmen
basieren, ein hohes unternehmerisches Risiko, da Moden keine längerfristige Trendbasis
haben.
28
Auf der anderen Seite ist es für die junge Generation ein Grundbedürfnis geworden, das
Leben den aktuellen Modetrends anzupassen. Sie lebt die Trends mit und verzeichnet
dadurch einen, besonders in der Bekleidungs- und Kosmetikindustrie, ansteigenden
Konsumverbrauch.
29
Die Orientierung unternehmerischer Tätigkeiten an Modetrends
spricht nicht nur die Jugend an, sondern auch die ältere Generation. Diese wird von der
jüngeren beeinflusst, denn viele Kaufentscheidungen werden oft erst nach Absprache
mit den Kindern getroffen.
Um von der hohen Wertschöpfung aktueller Moden zu profitieren, könnten gastronomi-
sche Einrichtungen z. B. neue Trendmixgetränke oder Gerichte in das Warensortiment
aufnehmen, die von den Konsumenten zur Zeit bevorzugt werden.
30
Die veränderte
Altersstruktur der Gesamtbevölkerung
, wie die Verschiebung
der Bevölkerungspyramide widerspiegelt, birgt viele neue Marktchancen für Unterneh-
men.
31
Die Überalterung der Gesellschaft, d. h. steigende Lebenserwartung und sinkende Ge-
burtenraten, schafft eine neue und große Kundenzielgruppe, denn der Anteil älterer
26
Vgl. Hehenberger, C. (1995), S. 22f, siehe dazu auch Meyer, J.-A., Hoffmann, F. (1997), S. 74
27
Vgl. o.V. (1991): Bertelsmann Universal Lexikon, hrsg. vom Lexikon-Institut Bertelsmann, Gütersloh,
S. 82
28
Vgl. Hehenberger, C. (1995), S. 22f
29
Vgl. Opaschowski, H. W. (2001): S. 107
30
Vgl. Obalski, W. (2003): Kult-Getränke, in Fizz, Nr. 5/2003, S. 45-55
31
Personal- und Unternehmensberatung Tobias Kafurke: Statistisches Bundesamt ­ Alterspyramide.
Internet WWW page, in URL:<http://www.toka-
beratung.de/Leistungen/Alterspyramide/Alterspyramide1.htm> (Version vom 13.07.2003), siehe dazu
auch Anlage 2: Bevölkerungspyramide

10
Menschen steigt kontinuierlich. Die ältere Generation, die sich als vital, aufgeschlossen,
erlebnisfreudig mit hoher Kaufkraft grob charakterisieren lässt, konsumiert stärker als
zuvor und ist daher als potenzielle Kundschaft einzuschätzen. Demzufolge ist das
Marktpotenzial mit entsprechenden Dienstleistungen und Produkten für diese Kunden-
gruppe abzuschöpfen.
32
In der Gastronomie könnten spezielle Menüangebote für diese Zielgruppe aufgestellt
werden, um auch für diese große Kundengruppe attraktiv zu sein.
33
Als
Trend
wird ,,... die Grundrichtung einer Entwicklungstendenz aus .. Wirtschaft,
Gesellschaft oder Politik, die den Einzelmenschen ... oder die gesamte Öffentlichkeit
mindestens über ein Jahrzehnt nachhaltig berührt" bezeichnet.
34
Viele US-amerikanischen Trends kommen zeitverzögert nach Europa. Sie können einen
großen Teil der Bevölkerung erfassen, sich ständig ändern und weiterentwickeln, sind
aber nicht so schnelllebig wie Moden. Daher ist eine Geschäftsidee langlebiger, die auf
einem Trend-Lebenszyklus basiert.
35
Die Generierung einer Geschäftsidee und die Ausrichtung der Unternehmensplanung
nach den in der Gesellschaft existierenden Trends auszurichten, erweist sich als profita-
bel, denn diese weiten sich auch auf andere Lebensbereiche aus.
36
Somit beeinflusst
zum Beispiel der Trend
>
Gesund und lange leben
<
37
u. a. die Bereiche Medizin, Sport,
Nahrung, Arbeit und Freizeit. In all diesen Bereichen kann dem Trend entsprechend mit
gesundheitsfördernden Produkten, kombiniert mit entsprechenden Dienstleistungen eine
Geschäftsidee erfolgversprechend sein. Eine Folgeerscheinung dieses lebensbejahenden
Trends ist der Wellness- und Fitnesstrend, von dem auch gastronomische Einrichtungen
mit einer gesundheitsorientierten Produktpalette profitieren könnten.
32
Vgl. Opaschowski, H. W. (2001), S. 31f, siehe dazu auch Hehenberger, C. (1995), S. 61f
33
Siehe dazu Anlage 3: Zielgruppenspezifische Preisdifferenzierung
34
Hehenberger, C. (1995): Die Zukunft fest im Griff, Trends die unser Leben und die Wirtschaft verän-
dern, Eine weltweit einzigartige Umsetzung von Trends in Unternehmens- und Marketingkonzepte, Wien,
S. 19
35
Vgl. Popcorn, F., Marigold, L. (1996): Clicking, Der neue Popcorn Report, Trends für unsere Zukunft,
Von Clanning bis zu Cyberpools, Neue Ideen für das Jahr 2000, München, S. 64, Hehenberger,C (1995),
S. 20
36
Vgl. Gerling, R. (2001): Trends-Issues-Kommunikation, Unternehmensstrategie im Umgang mit Neu-
em, München, S. 18f, siehe dazu auch Popcorn, F., Marigold, L. (1996), S. 378ff
37
Vgl. Popcorn, F., Marigold, L. (1996), S. 283ff

11
Aufgrund der relativen Langlebigkeit eines Trends, im Vergleich zu einer Modeerschei-
nung, ist es ratsam, sich mit diesem Thema näher zu beschäftigen, da eine trendbezoge-
ne Unternehmensidee längerfristige Erfolgschancen haben kann. Jedoch ist auch zu be-
obachten, dass die Trendlebenszyklen immer kürzer werden und daher eine genaue
Analyse der Trends unabdingbar ist, um Fehlinvestitionen zu vermeiden.
38
2.2 Pictures Café
2.2.1 Vorstellung der Geschäftsidee
Die Geschäftsidee Pictures Café basiert auf Konzeptvorstellungen der Verfasserin. Das
Pictures Café soll ein Erlebnis-Galerie-Café werden, das gleichzeitig als Nicht-
Raucher-Café geplant ist. Es soll sich durch ein individuelles Ambiente und immer
wieder wechselnde Kultur- und kulinarischen Themenwochen von seiner Konkur-
renz abgrenzen. Das soll auch durch eine schnelle Thekenbedienung und besonders
kundenfreundliches Personal erreicht werden.
Um den Absatzmarkt sowie Chancen und Risiken der Geschäftsidee besser einschätzen
zu können, wurde eine Passantenbefragung im gewählten Standort Potsdam durchge-
führt. Diese wird später im Kapitel 7 ausführlich beschrieben.
Gesellschaftliche Trends, die den Gastronomiesektor beeinflussen, bilden eine Grundla-
ge der Geschäftsidee. Im Folgenden wird erklärt, welche Trends das sind und wie diese
von der Unternehmensleitung umgesetzt werden können.
2.2.2 Trends, die für Pictures Café von Bedeutung sind
Die allgemeine Trendentwicklung von der materiellen zur postmateriellen Grundein-
stellung spiegelt sich im Konsumverbrauch der Haushalte wider. Im Wesentlichen ist
der Bedarf an materiellen Gütern gedeckt und die Nachfrage nach Versorgungsgütern
stagniert. Konsumerlebnisse werden jetzt wichtiger als materielle Konsumgüter. An-
bieter müssen Erlebniswelten schaffen und die Nachfrage auf ein bestimmtes Gut inte-
ressanter gestalten. Die Erlebnisgastronomie profitiert von diesem gewandelten
38
Vgl. Katterbach, W. (2003): Full House, in: impulse, Nr. 10/2003, S. 43

12
Verbraucherbedürfnis und stellt sich mit ihrem themenorientierten gastronomischen
Angebot dem Erlebnistrend der Nachfrager.
39
Der Wandel von der Arbeits- zur Freizeitgesellschaft verschafft den Arbeitnehmern
mehr freie Zeit. Prognosen gehen davon aus, dass im Jahr 2010 die Freizeit der Deut-
schen ca. 40 % ihrer aktiven Zeit ausmachen wird.
40
Dieses angestiegene Freizeitbud-
get könnte sich positiv auf den Erlebniskonsum in der Gastronomiebranche auswirken.
Die Individualisierung der Nachfrager ist ein weiterer Trend und bedingt den Trend
der Spezialisierung und Polarisierung (Suche nach dem Gegensätzlichen) in der Gast-
ronomie, das sich in den wachsenden Besucherquoten der spezialisierten Gastronomie-
betriebe widerspiegelt.
41
Neugründern in dieser Branche ist zu empfehlen, eine gast- bzw. bedürfnisbezogene
Segmentierung vorzunehmen und ihre Angebotspalette sowie Einrichtung auf ein spe-
ziell ausgerichtetes Thema zu fokussieren. Dabei sollten Schlüsselbegriffe des Erlebnis-
konsums wie Lust, Freude, Atmosphäre, Musik und Unterhaltung das Unternehmens-
konzept nachfragerecht fundieren.
42
Kunst und Kultur sind heute überall erlebbar und
bilden in Verbindung mit der gastronomischen Dienstleistung ein für den Kunden att-
raktives Angebot.
2.2.3 Schlussfolgerung für die Geschäftsidee Pictures Café
Gesellschaftstrends wie der Trend zum Postmaterialismus, der Trend zur Freizeit- und
Dienstleistungsgesellschaft, begünstigen eine Unternehmensplanung im gastronomi-
schen Dienstleistungssektor.
Dem Wunsch nach Individualität und Erlebnis kann durch ein themenspezialisiertes
Café (z. B. Galerie-Café, Rock-Café, Eisenbahn-Café, Krimi-Café, Foto-Café) ent-
sprochen werden. Dabei ist eine eindeutige Abgrenzung des Gesamtkonzepts zur Kon-
kurrenz notwendig, um eine selbstgewählte, individuelle Kundengruppe anzusprechen.
39
Vgl. Hehenberger, C. (1995), S. 66, siehe dazu auch Opaschowski, H. W. (2001), S. 98ff, siehe dazu
auch Meyer, J.-A., Hoffmann, F. (1997), S. 57
40
Vgl. Hehenberger, C. (1995) S. 66
41
Vgl. Meyer, J.-A., Hoffmann, F. (1997), S. 42ff, siehe auch dazu Hehenberger, C. (1995), S. 29f
42
Vgl. Meyer, J.-A., Hoffmann, F. (1997), S. 38

13
Das wechselhafte (hybride) Kaufverhalten signalisiert den Trend zur Polarität. Dieses
Kundenverhalten begründet den Verlust des durchschnittlichen Produktangebots.
43
Für die Erstellung eines Café-Geschäftskonzepts kann geschlussfolgert werden, dass
Produkte und Dienstleistungen stärker profiliert werden müssen. Der Kunde sucht
das Gegensätzliche (z. B. preiswertes Steh-Café in der Mittagspause oder renommiertes,
teures Gourmet-Café nach Feierabend) und entscheidet situativ.
Ein weiterer Trend ist die Isolation des Menschen von seiner Umwelt. Der Trend zum
Kokoning, d. h. zum Zuhausebleiben, offeriert der Dienstleistungsbranche ein zusätzli-
ches Geschäftsfeld.
44
Das bedeutet, das der ,,Bring-Service" für ein Café eine zusätzli-
che Einnahmequelle sein kann, um auch die Kundengruppe der Zuhausegebliebenen zu
erreichen.
Der subjektive Zeitmangel ist ein Trend, der sich mit dem Trend nach mehr Conve-
nience ergänzt.
45
Dienstleistungen müssen schnell erbracht und Nahrungsprodukte un-
kompliziert zubereitet und schnell konsumierbar sein.
46
Dieser Trend spricht im Café-
Geschäft für einen systemorientierten Betriebstyp, bei dem der Kunde durch die
Counter-Abwicklung ohne langes Warten die Dienstleistung schnell wahrnehmen und
die Produkte unmittelbar verzehren kann.
47
Ein schnell überschaubares und auf ein spe-
ziellen Gastronomiekonzept ausgerichtetes Angebot sowie reibungslose, systematisierte
Arbeitsabläufe, wie der Counter-Service bei McDonald´s, sind Merkmale eines syste-
matisierten Gastronomiebetriebs.
48
Die systemorientierten Filialketten von McDonald´s
haben sich über viele Jahre hinweg erfolgreich bewährt und könnten als Vorbild für das
Pictures Café dienlich sein.
Gesund und lange leben ist ein weiterer Trend, der das Konsumverhalten der Kunden
beeinflusst. Der Ernährungsmarkt stellt sich auf die bewusst gesunde Nahrungsaufnah-
43
Vgl. Meyer, J.-A., Hoffmann, F. (1997), S. 28, siehe dazu auch Hehenberger, C. (1995), S. 66ff
44
Vgl. Popcorn, F., Marigold, L. (1996), S. 66ff, siehe dazu auch Hehenberger, C. (1995), S. 30
45
Convenience ist der im angelsächsischen Sprachgebrauch übliche Begriff für ,,Annehmlichkeit, Nutzen,
Komfort. Er wurde auf Produkte und Dienstleistungen übertragen, die dem Nachfrager Zeit und Arbeit
sparen sollen.
46
Vgl. Hehenberger, C. (1995), S. 33ff, siehe dazu auch Popcorn, F., Marigold, L. (1996), S. 243ff
47
Counter-Abwicklung ist eine Organisation der Serviceart, bei dem der Gast an der Theke (Counter)
sein Essen bestellt, bezahlt und auch mitnimmt.
48
Vgl. Hänssler, K. H. (1999), S. 55, siehe dazu auch Dettmer, H. u. a. (2000): Tourismus 2, Hotellerie
und Gastronomie, Arbeitsbuch für Studium und Praxis, Köln, S. 361

14
me der Kunden ein und ergänzt das Nahrungsmittelangebot mit Produkten höheren
Nährwerts, die mit Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen angereichert sind.
49
Die Speisen- und Getränkekarte von Pictures Café wird ein vitamin- und nährstoff-
reiches Angebot bieten, um aus der hohen Wertschöpfung des Trends zu profitieren.
Nicht nur das Angebot von nahrhafter Kost, sondern auch ein gesundheitsbewusstes
Umfeld für deren Konsumierung, kann ein erfolgversprechendes Geschäftskonzept sein,
das Pictures Café umzusetzen plant. Dem Gesundheitstrend folgend, könnte ein Poten-
zial in Nichtraucher-Cafés liegen. Ein Beispiel dafür sind die Betriebe der Café-Kette
Starbucks. In Deutschland (Berlin) wurde im Jahr 2002 das erste Nichtraucher-Café
dieser amerikanischen Café-Kette erfolgreich eröffnet, die sich auf das Produkt Kaffee
spezialisiert hat.
50
Mehr Genuss und Lust bestimmen einen Lifestyle-Trend, in dem sich die Menschen
mit kleinen materiellen oder immateriellen Aufmerksamkeiten selbst belohnen.
51
Diesem Trend entspricht vielmehr ein renommiertes Gourmet-Café als ein auf schnel-
le Abfertigung des Kunden ausgerichtetes Café. Der Trend der kleinen Genüsse schließt
in Bezug auf das Essen eher Dinge ein, die nicht regelmäßig konsumiert werden. Eben-
so werden bei der Wahl der gastronomischen Einrichtung eher Restaurants und Cafés
aufgesucht, die sonst nicht besucht werden.
Der Niveauanspruch differenzierter Kundengruppen kann jedoch unterschiedlich sein
und ein Besuch eines Mittelklasse-Cafés kann ebenso als Belohnung empfunden wer-
den. Damit widerspricht die Idee eines Café-Konzepts mit eingeschränktem Servicepro-
gramm nicht dem Trend zu mehr Genuss und Lust.
Die Orientierung an Gesellschaftstrends und Trends im Kundenverhalten bilden die
Voraussetzung für ein längerfristig ökonomisch wirtschaftendes Café-Geschäft. Eine
Geschäftsidee, die von mehreren Trends gestützt wird, kann dabei noch erfolgverspre-
chender sein.
52
49
Vgl. Hehenberger, C. (1995), S. 36, siehe dazu auch Popcorn, F., Marigold, L. (1996), S. 283ff
50
Vgl. o.V. (2003): Cup by Cup, Store by Store, City by City, in: food service, Nr. 6/2003, S. 14
51
Vgl. Popcorn, F., Marigold, L. (1996), S. 1363ff, siehe dazu auch Hehenberger, C. (1995), S. 42
52
Vgl. Popcorn, F., Marigold, L. (1996), S. 379

15
2.3 Leistungsprogramm und Angebot eines Gastronomieunternehmens
2.3.1 Betriebstypen und -artenabhängiges Dienstleistungsangebot
Das Leistungsprogramm und das Warenangebot sollten sich von der Konkurrenz abhe-
ben. Alleinstellungsmerkmale der produzierten Güter oder erbrachten Dienstleistungen
garantieren einen Wettbewerbsvorteil, der das Unternehmen einmalig und unverwech-
selbar gegenüber anderen Konkurrenten darstellt (Unique Point of Selling).
53
Da der Qualitätsunterschied der Produkte nur noch in Ausnahmefällen einen Differen-
zierungsansatz bietet, werden zusätzliche Serviceleistungen immer wichtiger und ent-
scheiden über die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt. Diesbezüglich sollte sich in
Deutschland das Dienstleistungsgewerbe noch stärker am Kunden orientieren. Nachfra-
georientierte Servicequalität ist hierzulande immer noch nicht selbstverständlich und
bietet damit für Unternehmen eine gewinnversprechende Differenzierungsmöglichkeit
zur Konkurrenz.
54
Die Gesamtleistung eines Gastronomiebetriebes ist eine Mischung aus Handels-,
Produktions- und Dienstleistungselementen. Grundsätzlich besteht damit das Leistungs-
angebot einer gastronomischen Einrichtung aus der Bedienung und Bereitstellung von
Speisen und/oder Getränken und der dazu gehörigen Räumlichkeit. Dies kann mit einem
Unterhaltungseffekt verbunden sein.
55
Die Auswirkungen des Wertewandels spiegeln sich im Erlebnisangebot einer gastro-
nomischen Einrichtung wider. Neben der Versorgungsfunktion mit Speisen und Geträn-
ken spielt die Erlebnisfunktion der Gastronomie mit einem Unterhaltungsprogramm
eine immer größere Rolle. Regelmäßig stattfindende kulturelle, musikalische oder kuli-
narische Ereignisse werden zur Hauptattraktion der Gastronomieeinrichtung und das
Grundbedürfnis der Nahrungsaufnahme wird nebensächlich.
56
Das Leistungsangebot richtet sich nach dem Betriebstyp. So hat ein exklusives Restau-
rant oder Steakhaus im Vergleich zu einem Pilslokal (Kneipe), Szenecafé oder einem
Fastfood- Restaurant ein unterschiedliches Service- und Menüangebot.
53
Vgl. Hänssler, K. H. (1999), S. 215, siehe dazu auch Kotler, P., Bliemel, F. (1999): Marketing-
Management, Analyse, Planung, Umsetzung und Steuerung, 9., überarbeitete und aktualisierte Auflage,
Stuttgart, S. 496
54
Vgl. Opaschowski, H. W. (2001), S. 104, siehe dazu auch Baldus, V. (1997): Wer dient, verdient! Die
Service-Strategie für kundenorientierte Unternehmen, Wiesbaden, S. 9
55
Vgl. Meyer, J.-A., Hoffmann, F. (1997), S. 29, 33ff, siehe dazu auch Kaub, E. (1990), S. 63
56
Vgl. Meyer, J.-A., Hoffmann, F. (1997), S. 36ff, siehe dazu auch Kaub, E. (1990), S. 68f

16
Zudem ist das Leistungsprogramm auch betriebsartabhängig. Ein Franchise-Gastrono-
miebetrieb ist durch das System an ein bestimmtes Angebot gebunden. Eine individuelle
Menüaufstellung ist nicht erlaubt und würde gegen die Franchise-Regeln verstoßen.
Weit größeren Spielraum haben hingegen unabhängige Gastronomen. Sie können kurz-
fristig und individuell ihr Leistungsprogramm aufstellen und abändern.
Das gastronomische Angebot sollte sich generell bei allen Betriebstypen in Grenzen
halten und sich auf eine Richtung (mediterrane, exotische, deutsche Küche) spezialisie-
ren, da sonst keine individuelle Kundenzielgruppe angesprochen wird.
2.3.2 Dienstleistungsangebot von Pictures Café
Pictures Café als ein systemorientierter Gastronomiebetrieb hat ein übersichtliches An-
gebot mit guter und gleichbleibender Qualität zu angemessenen Preisen.
Den Schwerpunkt bildet bei Pictures Café die gesundheitsorientierte Küche, wobei das
Speisenangebot nicht so umfangreich sein wird wie in einem Restaurant. Verschiedene
Kuchen und kleine Snackangebote bilden das Grundsortiment des Menüplans. Die Ge-
tränkekarte bietet eher ein tieferes (z. B verschiedene Kaffeesorten) als ein breiteres
(verschiedene Getränke) Angebot.
57
Pictures Café wird neben dem sonst gleichbleibenden Produktangebot, dem Kunden
eine Abwechslung in kultureller Unterhaltungsform offerieren. Passend zu den im 6-
Wochenrhythmus stattfindenden Fotografie-, Gemälde- und Bilderausstellungen werden
begleitende Kulturabende veranstaltet. Außerdem wird das Speisen- und Getränkeange-
bot themengerecht ergänzt.
58
Die Attraktivität des Cafés wird durch zusätzliche Servi-
celeistungen wie z. B. Bring-Dienst (Home-Service), Bereitstellung von Verpackung
zum Mitnehmen der Waren (Take-Away) oder kleinen Zusatzgeschenken für das Über-
schreiten einer Bestellsumme (Give-Aways) erhöht.
Im Café soll die zeit- und personalsparende Counter-Bedienung praktiziert werden, da
hier der Gast seine Auswahl bestellt, bezahlt und meistens auch sofort mitnimmt. Dieser
einmalige Personalkontakt reicht aus, um den Kunden nur für kurze Zeit aus seinem
57
Siehe dazu Anlage 4: Auszug Menükarte
58
Siehe dazu Anlage 5: Auszug themenorientierter Menüplan

17
Anonymitätsdasein herauszuziehen und ein individuelles Verkaufsgespräch zu führen.
Der Identitätsverlust des Kunden ist demzufolge bei einem systemorientierten Betriebs-
typ mit Counter-Bedienung ohne kontaktintensive Tischbedienung nicht in Gefahr.
Im Rahmen des Leistungsangebots soll Pictures Cafés Personal ein Alleinstellungs-
merkmal bilden, denn auch in der Systemgastronomie hat jeder Kunde mindestens ein
Mal Kontakt mit dem Personal und daher ist die einkaufsbeeinflussende Kommunikati-
on mit dem Kunden durch das Personal nicht zu unterschätzen.
59
Für Pictures Café
werden in der immer noch nicht überall praktizierenden kundenfreundlichen Bedienung
sowie dem nachfrageorientierten Beschwerdemanagement, Erfolgschancen gesehen.
Eine falsche Grundeinstellung, mangelnde fachliche Ausbildung und Soziale Kompe-
tenz sowie unzureichende Arbeitsmotivation des Personals sind Ursachen einer nicht
kundenorientierten Dienstleistung.
60
Durch eine sorgfältige Personalauswahl und das Handeln nach Unternehmensgrundsät-
zen wird erreicht, dass das Personal kundenorientiert bedient, Spaß an der Arbeit hat,
und mit dazu beiträgt, eine verkaufsfördernde Atmosphäre zu schaffen.
Die eigene Überzeugung von den Produkten, die Verantwortung, die jeder Mitarbeiter
übertragen bekommt und die Einbeziehung ins Unternehmensgeschehen sind dabei für
das Personal hochmotivierend. Die Mitarbeiter verstehen sich nicht in erster Linie als
Verkäufer sondern als Dienstleister, um Kundenwünsche zu befriedigen.
59
Vgl. Meyer, J.-A., Hoffmann, F. (1997), S. 36f, siehe dazu auch Haller, S. (2001), S. 172
60
Vgl. Baldus, V. (1997), S. 54ff

18
3 Persönliche und fachliche Voraussetzungen eines Existenzgründers
3.1 Exkurs: Menschliche Bedürfnisse als Grundlage der Arbeitsplatzwahl
61
Um die persönliche Voraussetzung einer Arbeitskraft für eine spezielle Tätigkeit beur-
teilen zu können, soll zuerst auf die Bedeutung der Arbeit zur Befriedigung menschli-
cher Bedürfnisse näher eingegangen werden.
Heute dient die Arbeit und der damit ausgeübte Beruf der materiellen sowie immateriel-
len Bedürfnisbefriedigung. Die Arbeit ist dabei Mittel zum Zweck und ermöglicht je-
dem das Maß an Befriedigung, das er benötigt.
62
Die von dem amerikanischen Psychologen A. H. Maslow entwickelte Bedürfnispyrami-
de spiegelt die verschiedenen Bedürfnisse wider.
63
Folglich kann die Bedeutung der
Arbeit bzw. des Arbeitsplatzes mit den verschiedenen fundamentalen menschlichen
Neigungen erklärt werden, wobei die Bedürfnisorientierung die Wahl des Berufsbildes
mitbestimmt, da individuelle Wünsche und Neigungen die Eignung einer Arbeitskraft,
deren Grad der Zufriedenheit und die zu erbringende Leistung am Arbeitsplatz beein-
flussen.
Die menschlichen Bedürfnisse nach Eigenständigkeit und Unabhängigkeit spielen eine
große Rolle bei Existenzgründern, denn sie sind für den Aufbau einer selbstständigen
Existenz die zwei wesentlichsten Antriebskräfte. (Siehe Abb. 2)
Dennoch sollte der Wunsch nach Selbstverwirklichung auch realistisch mit den persön-
lichen Ressourcen (Qualifikationen) abgestimmt werden. Eine kritische Selbstprüfung
bezüglich der fachlichen und persönlichen Voraussetzungen ist hier maßgeblich.
61
Exkurse, deren Inhalte nicht unmittelbar zu den jeweiligen Themen gehören, sollen eine umfassende,
unterstützende Hilfe zum Verständnis des zu bearbeitenden Themas sein.
62
Vgl. Schanz, G. (1993): Personalwirtschaftslehre, Lebendige Arbeit in verhaltenswissenschaftlicher
Perspektive 2. Aufl., S. 8, siehe dazu auch von Rosenstiel, L. (2001): Die Bedeutung von Arbeit, in: Lehr-
buch der Personalpsychologie, hrsg. von H. Schuler, Göttingen, S. 30
63
Vgl. Olfert, K., Rahn, H.-J. (1994), S. 157, siehe dazu auch Donnert, R. (1999): Soziale Kompetenz,
Der Praxisratgeber für ein kooperatives Arbeitsklima, 2., überarbeitete Aufl., Würzburg, S. 86, siehe dazu
Anlage 6: Bedürfnispyramide

19
64,6
60,1
25,2
13,1
9,2
7,8
7,3
0
10
20
30
40
50
60
70
Unternehmerische und persönliche Freiheit
Der Wunsch selbstständig zu sein
Alternative zur Arbeitslosigkeit
Geschäftsidee
Verdienstmöglichkeit und Ansehen
Weiterführen der (Familien-)Tradition
Sonstiges
Gründe für den Schritt in die Selbstständigkeit
Angaben in %
Abbildung 2: Gründe für den Schritt in die Selbstständigkeit
64
3.2 Voraussetzung für einen Existenzgründer im Gastronomiegewerbe
Die Eignung einer Arbeitskraft für eine bestimmte Beschäftigung kann anhand von ver-
schiedenen Merkmalen und Faktoren determiniert werden. Begabung, Alter, fachliche
Ausbildung, praktische Arbeitserfahrung und physische sowie psychische Verfassung
können die Befähigung der Arbeitskraft beeinflussen.
65
Dieser Fakt wird sehr häufig
von Existenzgründern bereits in der Gründungsphase nicht genügend berücksichtigt
.
Ein Fehler ist die mangelnde Selbsteinschätzung des zukünftigen Unternehmers, wo-
bei einerseits Fragen zur fachlichen und andererseits zur persönlichen Eignung/ Situati-
on, für die Planung eines Gastronomiebetriebes, realistisch und selbstkritisch beantwor-
tet werden sollten.
66
Die Annahme falscher Voraussetzungen und fehlende Objektivität
können zum Scheitern des Unternehmens führen. (Siehe Abb. 3)
64
In Anlehnung an mp.design: Gründung. Internet WWW page, in URL:<
http://www.niebergall.org/Grundung/grundung.html> (Version vom 07.04.2003)
65
Vgl. Wöhe. G. (1996): Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 16. Aufl., München,
S. 256, siehe dazu auch Schanz, G. (1993), S. 82, 86f
66
Vgl. Crisand, E. (2002): Soziale Kompetenz als persönlicher Erfolgsfaktor, Bd. 41, Speyer, S. 29f

20
Qualifikationsdefizite machen 48 % der Pleiteursachen junger Unternehmer aus, wobei
der Begriff Qualifikation detaillierter betrachtet werden muss, denn diese schließt
fachliche, persönliche und kaufmännische Fähigkeiten ein.
68,6
48
48
30,1
29,9
20,9
15,4
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Finanzierungsmängel
Informationsdefizite
Qualifikationsmängel
Planungsmängel
Familienprobleme
Betriebsleistungsüberschätzung
Äußere Einflüsse
Insolvenzursachen junger Unternehmer
Angaben in %
Abbildung 3: Ursachen für Insolvenzen junger Unternehmer
67
Persönliche Anforderungschecklisten oder Eignungstests online dienen als Orientie-
rungshilfe für eine Selbsteinschätzung der zukünftigen Unternehmer
.
68
Für die Planung einer Selbstständigkeit im Gastgewerbe hat der Deutsche Hotel- und
Gaststättenverband (DEHOGA) eine Existenzgründer-Anforderungsliste für eine
erste Selbsteinschätzung veröffentlicht. (Siehe Abb. 4)
67
LayerMedia, Inc.Deutschland: Pleiteursachen. Internet WWW page, in URL:
<http://www.gruenderstadt.de/Infopark/pleiteursachen.html> (Version vom 27.05.2003)
68
Vgl. Damm-Rüger, S., Stiegler, B. (1996): Soziale Qualifikation im Beruf, Eine Studie zu typischen
Anforderungen in unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern, Heft 192, Bielefeld, S. 27, siehe dazu auch o.V.
(1995): Selbständig und erfolgreich sein, Ein Leitfaden für Existenzgründer, hrsg. von Deutscher Spar-
kassenverlag GmbH, Stuttgart, S. 10, siehe dazu auch o.V. (2002): Entscheidung, in: Starthilfe, S. 8ff

21
Antworten
Fragen
Ja
Nein
Sind Sie körperlich gesund und belastbar?
Ist Ihre Familie mit der Gründung einverstanden?
Sind Sie risikobereit?
Sind Sie flexibel?
Sind Sie kreativ und lernbereit?
Haben Sie Durchsetzungsvermögen und Führungsqualitäten?
Sind Sie kontaktfähig?
Haben Sie die erforderte Zuverlässigkeit im Sinne des § 4 Gaststättengesetzes?
Haben Sie Schwächen?
Haben Sie eine Möglichkeit, beispielsweise durch einen Partner,
bereits jetzt bekannte Schwächen auszugleichen?
Sind Sie ganz sicher, dass diese Möglichkeit bzw. die Zusammenarbeit
mit dem Partner langfristig funktioniert?
Abbildung 4: Fragebogen zu persönlichen Anforderungen
69
Diese Checkliste ergründet nur teilweise die benötigten Qualifikationen eines Existenz-
gründers. Es fehlen konkrete Fragen zur fachlichen und kaufmännischen Eignung, die
eine erfolgreiche Existenzgründung mit beeinflussen. Deshalb sollte die Checkliste mit
Fragen zu diesen Qualifikationen ergänzt werden z. B.:
Welche fachlichen/beruflichen Qualifikation bringen Sie mit?
Haben Sie durch Ihre bisherige berufliche Tätigkeit Erfahrungen für Ihr
Gründungsvorhaben sammeln können?
Verfügen Sie oder Ihr Partner über kaufmännische Erfahrungen?
Können Sie auf Marketing-Kenntnisse zurückgreifen?
Fehler in der Geschäftsführung und Finanzierung sind oft die Folge fachlicher und
kaufmännischer Qualifikationsdefizite sein. So können fehlende Kenntnissen des Le-
bensmittel- und Bedarfsgegenständegesetzes (LMBG) und der Lebensmittelhygienever-
ordnung (LMHV) zur unverzüglichen Schließung führen, wenn die Hygienevorschriften
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In Anlehnung an o.V. (1995): Selbständig im Gastgewerbe, Checklisten für Existenzgründer, Gastge-
werbliche Schriftenreihe CH, hrsg. vom DEHOGA, 11. Aufl., Bonn, S. 8

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nicht eingehalten wurden. Kaufmännische Kenntnisse sind hingegen bei finanzpoliti-
schen Entscheidungen hilfreich. Sie erleichtern den Vergleich von Kreditangeboten oder
das Aufstellen von Finanzplänen, um Finanzierungsfehlern vorzubeugen.
Die physische Fitness ist Grundvoraussetzung für eine optimale Leistungsfähigkeit.
Sie hilft der hohen Belastung im Berufsleben standzuhalten, der nicht nur Führungskräf-
te ausgesetzt sind.
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Trainer von Managern empfehlen, Freizeit und Familie harmonisch mit dem Arbeitsle-
ben zu kombinieren und nicht als zeitstehlende Faktoren zu betrachten. Nur eine abge-
stimmte Organisation aller Lebensbereiche ist Ausdruck eines guten Selbstmanage-
ments und einer souveränen, erfolgversprechenden Führungspersönlichkeit.
71
Studien belegen, dass Frauen i. d. R. im Gegensatz zu den Männern mit einer Doppelbe-
lastung durch Beruf und Familie zurechtkommen müssen.
72
Daher sind ein organisier-
tes Zeitmanagement und der positive Familienkonsens in Bezug auf das Gründungsvor-
haben unerlässlich.
Personalfachleute sind der Meinung, dass Fachkompetenz erlernt werden kann. Anders
sieht es bei Persönlichkeitsmerkmalen aus, die Soziale Kompetenz ausdrücken, cha-
rakterlich veranlagt und schwer zu beeinflussen sind.
73
Soziale Kompetenz, als Fä-
higkeit ,,... das Leistungspotential (Wissen, Können, Erfahrung, Energie, Engagement,
Einsatz u.ä.) bei anderen (Mitarbeitern, Gruppen, Teams)..."
74
zu steigern, ist für Exis-
tenzgründer hilfreich in der Zusammenarbeit mit Mitarbeitern. Eigenschaften wie: Kon-
takt- und Kommunikationsfähigkeit, Lern- und Risikobereitschaft, Durchsetzungsver-
mögen, gesundes Selbstbewusstsein, Motivations- und Überzeugungskraft, Kritik- und
70
Vgl. Begemann, P. (2000): Der erste Führungsjob, Wie Sie sich durchsetzten und Sie Fehler vermei-
den, Frankfurt am Main, S. 26f, siehe dazu auch OECD (2000): Die kreative Gesellschaft des 21. Jahr-
hunderts, Zukunftsstudien, Paris, S. 63
71
Vgl. Begemann, P. (2000), S. 28f
72
Vgl. Birkenbihl, M. (1992): Chefbrevier, Geheimnisse erfolgreicher Führungskräfte, 2. Aufl., Mün-
chen, S. 126, siehe dazu auch o.V. (2002): Existenzgründungen durch Frauen, in: GründerZeiten, Nach-
richten zur Existenzgründung und -Sicherung, hrsg. vom BMWi, Nr. 2, Berlin, S. 2, siehe dazu auch
Olfert, K., Rahn, H.-J. (1994), S. 334
73
Vgl. Begemann, P. (2000), S. 15
74
Donnert, R. (1999), S. 11

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2004
ISBN (eBook)
9783836601849
DOI
10.3239/9783836601849
Dateigröße
1.6 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule Harz - Hochschule für angewandte Wissenschaften (FH) – Wirtschaftswissenschaften, Studiengang Tourismuswirtschaft
Erscheinungsdatum
2007 (Februar)
Note
1,3
Schlagworte
gaststättengewerbe unternehmensgründung geschäftsplan businessplan existenzgründung gastronomie tourismus marketing
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Titel: Geschäftskonzepterstellung für einen Gastronomiebetrieb
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