Lade Inhalt...

Der Einfluss der Globalisierung auf die gesamtwirtschaftliche Innovationsaktivität

©2006 Diplomarbeit 71 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Die wirtschaftliche Entwicklung von Ländern ist weltweit sehr unterschiedlich. In dem Zeitraum von 1985 bis 1995 lagen die jährlichen Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts in den Entwicklungsländern mit ca. 5 % deutlich über denen der Industrieländer (durchschnittlich 2 bis 3 %). Diese Beobachtung ist im Wesentlichen auf die hohen Wachstumsraten der südostasiatischen Entwicklungs- und Schwellenländern zurückzuführen („Tigerstaaten“) - die Entwicklungsländer in Lateinamerika, im Mittleren Osten und in Afrika liegen im Durchschnitt auf dem Niveau der Wachstumsraten der Industrieländer.
Da wirtschaftliches Wachstum von komplexen Zusammenhängen bestimmt wird ist eine einzelne Ursache hierfür schwer auszumachen. Eine der wichtigsten Determinanten ist aber ohne Zweifel technischer Fortschritt: durch Forschung und Entwicklung werden Innovationen entwickelt, anhand derer unter gegebenen Ressourcen (z.B. Arbeitskräfte und Kapital) die gesamtwirtschaftliche Produktivität steigt. Je nachdem wie stark sich die Produktivität verändert, wirkt sich dies auf die Wachstumsraten der Länder aus.
In Verbindung mit Entwicklungsländern ist Globalisierung ein häufig verwendetes Schlagwort. Die Meinungen über die Auswirkungen gehen weit auseinander. Gegner der Globalisierung führen an, dass arme Länder ausgebeutet werden. Fürsprecher der Globalisierung argumentieren, dass dadurch alle Beteiligten profitieren werden. Ob und für wen Globalisierung gut oder schlecht ist, lässt sich nicht allgemein sagen, sondern hängt von der jeweiligen Perspektive und der Betrachtung einzelner Auswirkungen ab. Ökonomisch wird unter Globalisierung die immer weiter fortschreitende Integration von Märkten verstanden. So zum Beispiel die Öffnung Chinas im Jahre 1978 für internationalen Handel. Die Auswirkungen waren in der weltweiten Wirtschaft deutlich zu spüren.
Generell ist zu beobachten, dass Innovationen hauptsächlich in den technologisch führenden Industrieländern entwickelt und hergestellt werden. Die kontinuierlich steigende Produktivität und der durch die Globalisierung vergrößerte Absatzmarkt führen zu einem relativ konstanten Wirtschaftswachstum in den Industrieländern. Im Gegensatz dazu ist in Entwicklungsländern hauptsächlich die Imitation von bereits bestehenden Innovationen, die bisher in Industrieländern hergestellt wurden, zu beobachten. Zu erklären ist dies durch den Technologietransfer, da ein Teil des technischen Wissens zur Herstellung der […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Matthias Riekeles
Der Einfluss der Globalisierung auf die gesamtwirtschaftliche Innovationsaktivität
ISBN: 978-3-8366-0179-5
Druck Diplomica® GmbH, Hamburg, 2007
Zugl. Universität Konstanz, Konstanz, Deutschland, Diplomarbeit, 2006
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte,
insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von
Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der
Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen,
bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung
dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen
der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik
Deutschland in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich
vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des
Urheberrechtes.
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in
diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,
dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei
zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.
Die Informationen in diesem Werk wurden mit Sorgfalt erarbeitet. Dennoch können
Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden, und die Diplomarbeiten Agentur, die
Autoren oder Übersetzer übernehmen keine juristische Verantwortung oder irgendeine
Haftung für evtl. verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen.
© Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2007
Printed in Germany

iii
Inhaltsverzeichnis
Variablenverzeichnis...v
Abbildungsverzeichnis ...ix
1.
Einführung...1
1.1. Motivation
und
Problemstellung...1
1.2. Begriffsabgrenzungen ...3
1.2.1. Globalisierung...3
1.2.2. Innovationsaktivität...4
1.3. Literatureinordnung ...6
1.3.1. Neoklassische
Wachstumstheorie ...7
1.3.2. Endogene
Wachstumstheorie...8
1.3.3.
Endogene Wachstumstheorie mit Außenhandel ...10
2.
Diffusion...13
2.1. Modellstruktur...14
2.1.1. Endproduktsektor ...14
2.1.2. Zwischenproduktsektor...15
2.1.3. F&E-Optimierung ...16
2.1.4.
Nutzenmaximierung der Konsumenten...19
2.2. Steady-State ...19
2.3. Verlauf
der
Imitationskosten...21
2.3.1. Steigende
Imitationskosten ...22
2.3.2. Konstante
Imitationskosten...24
2.3.3.
Über die Innovationskosten hinaus steigende Imitationskosten ...26
2.4. Ausländische
Direktinvestitionen und geistige Eigentumsrechte...27
2.5.
Reduzierung der Monopolmacht...29
2.6. Zwischenfazit ...29
3.
Innovationsaktivität ...31
3.1. Modellstruktur...31
3.1.1.
Nutzenmaximierung der Haushalte...33
3.1.2. Konsumgutsektor ...35
3.1.3. F&E-Sektor ...38
3.1.4. Wertpapiermarkt ...41
3.1.5.
Steady-State-Bedingungen für F&E ...42
3.1.6. Qualitätsdynamik ...44
3.1.7. Arbeitsmarkt...46
3.2. Steady-State ...49
3.2.1. Existenz
eines
Steady-State Gleichgewichts...49
3.2.2. Haupteigenschaften
des
Steady-State ...52
3.2.3. Geistige
Eigentumsrechte...54
3.3. Zwischenfazit ...55
3.4.
Kritik und Ausblick...56
4.
Zusammenfassung und Fazit ...59
Literaturverzeichnis...61

v
Variablenverzeichnis
zu Kapitel 2: Modell von Barro und Sala-i-Martin (1997):
Anteil der Zwischenprodukte
j
R
X
am Output
R
Innovationskosten in der jeweiligen Region
Zeitpräferenzrate
R
Wachstumsrate in der jeweiligen Region
Elastizität des Konsum-Grenznutzen
Einfluss
von
N
~
auf die Imitationskosten
R j
Gewinn
Substitutionselastizität
( )
*
Steady-State-Werte
R
A
Produktivitätsparameter;
Technologieniveau
R
C
Konsum in der jeweiligen Region
R
c
Pro-Kopf-Konsum in der jeweiligen Region
j
Zwischenprodukt-Index
R
L
Arbeitsangebot (Arbeitseinsatz) in der jeweiligen Region
N
Index für "Norden"
N
~
Verhältnis der Zwischenproduktanzahlen;
(
)
S
N
N N
R
N
Anzahl der in der Region verfügbaren Zwischenprodukte
j
R
P
Monopolpreis für Zwischenprodukt
j in der jeweiligen Region
[ ]
R
r
Zinssatz zum Zeitpunkt
in der jeweiligen Region
R
Index für die Region:
{
}
R
N ;S
S
Index für "Süden"
R
U
Nutzen eines Konsumenten
R
V
Kapitalwert des Gewinns aus Innovation bzw. Imitation
R
v
Imitationskosten in der jeweiligen Region
S
Verhältnis von Konsums zur Zwischenproduktanzahl;
(
)
S
S
C N
j
R
X
verwendete
Menge
des
j -ten Zwischenprodukts
R
Y
Output in der jeweiligen Region
R
y
Pro-Kopf-Output in der jeweiligen Region

vi
zu Kapitel 3: Modell von Dinopoulos und Segerstrom (2005)
Parameter des Innovationsausmaßes
alternatives Maß der F&E-Schwierigkeit;
1
-
Parameter der regionalen F&E-Produktivität
Industrieindex
Zeitpräferenzrate
Gewinn
Substitutionselastizität
A Vermögen
[ ]
c ,t
Pro-Kopf-Konsumausgaben für Produkte der Industrie
zum Zeitpunkt
t
c
Pro-Kopf-Konsumausgaben für alle Produkte mit dem besten qualitätsberei-
nigten Preis
R
c Pro-Kopf-Konsumausgaben
eines
repräsentativen Konsumenten einer
Region
c
über beide Regionen durchschnittliche Pro-Kopf-Konsumausgaben
i
C Imitationswahrscheinlichkeit
eines
Unternehmens
i
C
Imitationsrate einer Industrie;
i
i
C
[
]
d j, ,t
pro Kopf nachgefragte Menge nach dem Produkt der Qualitätsstufe
j von
Industrie
zum Zeitpunkt
t
[ ]
d
,t
pro Kopf nachgefragte Menge nach dem Produkte mit dem niedrigsten
qualitätsbereinigten Preis in Industrie
zum Zeitpunkt
t
R
d
pro Kopf nachgefragte Menge eines Konsumenten der Region
{
}
R
N ;S
E
über alle Konsumenten und Regionen aggregierte Konsumausgaben
i
I
Innovationswahrscheinlichkeit eines Unternehmens
i
I Innovationsrate
einer
Industrie;
i i
I
j Qualitätsindex
[ ]
j ,t
Qualitätsindex des Produktes mit dem niedrigsten qualitätsbereinigten Preis
in Industrie
zum Zeitpunkt
t
L
über beide Regionen aggregiertes Arbeitsangebot
R
L
Anfangsbestand des Arbeitsangebots in einer Region
R
m
Anteil (Anzahl) der Qualitätsführer in einer Region
{
}
R
N ;S
n
Wachstumsrate der Bevölkerung
N
Index für "Norden"

vii
[
]
p j, ,t
Preis eines Produkts mit der Qualität
j zum Zeitpunkt t
[ ]
p ,t
Preis des Produktes mit dem niedrigsten qualitätsbereinigten Preis in Indust-
rie
zum Zeitpunkt
t
[ ]
q ,t
alternatives Maß für die Produktqualität des Produkts mit dem geringsten
qualitätsbereinigten Preis zum Zeitpunkt
t ;
(
)
[ ]
1 j ,t
-
R
Q
Qualitätsmaß innerhalb einer Region
Q
über beide Regionen durchschnittliches Qualitätsniveau
r Zinssatz
R
Index für die Region:
{
}
R
N ;S
S
Index für "Süden"
U
Lebenszeitnutzen
eines
Haushalts
u
individueller Nutzen eines Haushaltsmitglieds
I
v
,
C
v
Ertrag einer Innovation bzw. Imitation
R
w
Lohnsatz in einer Region
x
Q L
=
; relative F&E-Schwierigkeit
R
y
Pro-Kopf-Nachfrage nach einem Produkt der über alle Industrien durch-
schnittlichen Qualität
Q

ix
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 2.1: F&E-Kosten im Süden ...16
Abbildung 2.2: Phasendiagramm für den Süden...24
Abbildung 2.3: Konstante Imitationskosten...25
Abbildung 2.4: Über die Innovationskosten hinaus steigende Imitationskosten ...27
Abbildung 3.1: internationales Handelssystem und Marktintegration...32
Abbildung 3.2: Produktlebenszyklus ...40
Abbildung 3.3: Steady-Stat-Gleichgewicht...50
Abbildung 3.4: Auswirkungen von Globalisierung im Steady-State...52
Abbildung 3.5: Auswirkungen eines stärkeren Schutzes geistigen Eigentums ...54

1
1.
Einführung
1.1.
Motivation und Problemstellung
Die wirtschaftliche Entwicklung von Ländern ist weltweit sehr unterschiedlich. In
dem Zeitraum von 1985 bis 1995 lagen die jährlichen Wachstumsraten des Bruttoin-
landsprodukts in den Entwicklungsländern mit ca. 5 % deutlich über denen der Indust-
rieländer (durchschnittlich 2 - 3 %). Diese Beobachtung ist im Wesentlichen auf die
hohen Wachstumsraten der südostasiatischen Entwicklungs- und Schwellenländern
zurückzuführen ("Tigerstaaten") - die Entwicklungsländer in Lateinamerika, im Mittle-
ren Osten und in Afrika liegen im Durchschnitt auf dem Niveau der Wachstumsraten
der Industrieländer.
1
Da wirtschaftliches Wachstum von komplexen Zusammenhängen
bestimmt wird ist eine einzelne Ursache hierfür schwer auszumachen. Eine der wich-
tigsten Determinanten ist aber ohne Zweifel technischer Fortschritt: durch Forschung
und Entwicklung werden Innovationen entwickelt, anhand derer unter gegebenen Res-
sourcen (z.B. Arbeitskräfte und Kapital) die gesamtwirtschaftliche Produktivität steigt.
2
Je nachdem wie stark sich die Produktivität verändert, wirkt sich dies auf die Wachs-
tumsraten der Länder aus.
In Verbindung mit Entwicklungsländern ist Globalisierung ein häufig verwendetes
Schlagwort. Die Meinungen über die Auswirkungen gehen weit auseinander. Gegner
der Globalisierung führen an, dass arme Länder ausgebeutet werden. Fürsprecher der
Globalisierung argumentieren, dass dadurch alle Beteiligten profitieren werden. Ob und
für wen Globalisierung gut oder schlecht ist, lässt sich nicht allgemein sagen, sondern
hängt von der jeweiligen Perspektive und der Betrachtung einzelner Auswirkungen ab.
Ökonomisch wird unter Globalisierung die immer weiter fortschreitende Integration von
Märkten verstanden. So zum Beispiel die Öffnung Chinas im Jahre 1978 für internatio-
nalen Handel. Die Auswirkungen waren in der weltweiten Wirtschaft deutlich zu spü-
ren.
3
Generell ist zu beobachten, dass Innovationen hauptsächlich in den technologisch
führenden Industrieländern entwickelt und hergestellt werden. Die kontinuierlich stei-
1
Eine Übersicht verschiedener wirtschaftlich relevanter Wachstumsraten geben Frenkel und Hemmer
(1999).
2
Einen guten Überblick zu Beiträgen über Forschung, Entwicklung und Innovation geben Schmidt-
Ehmcke und Voßkamp (2006).
3
Dies war zu vermuten, da China ca. 20 % der Weltbevölkerung stellt.

2
gende Produktivität und der durch die Globalisierung vergrößerte Absatzmarkt führen
zu einem relativ konstanten Wirtschaftswachstum in den Industrieländern. Im Gegen-
satz dazu ist in Entwicklungsländern hauptsächlich die Imitation von bereits bestehen-
den Innovationen, die bisher in Industrieländern hergestellt wurden, zu beobachten. Zu
erklären ist dies durch den Technologietransfer, da ein Teil des technischen Wissens zur
Herstellung der Innovationen nicht dem Ausschlussprinzip unterliegt. So sind die Imita-
tionskosten im Vergleich zu den Innovationskosten geringer. Das dies Rückwirkungen
auf die Innovationsentscheidungen in den Industrieländern hat, ist offensichtlich. Sobald
das Produkt imitiert ist und (aufgrund der billigeren Arbeitskräfte in Entwicklungslän-
dern) billiger angeboten wird, kommt es zu enormen Ertragsrückgängen der Innovato-
ren, bis hin zu deren Verdrängung vom Markt. Die Auswirkungen von Globalisierung
auf den technischen Fortschritt sind demnach in die Prozesse der Neuentwicklung einer
Innovation bzw. der Imitation zu unterscheiden. Die Darstellung dieser Prozesse und die
Auswirkungen der Globalisierung auf die gesamtwirtschaftliche Innovationsaktivität
das Ziel der vorliegenden Diplomarbeit.
Die Erklärung unterschiedlicher Wachstumsraten zwischen armen und reichen Län-
dern ist eines der grundlegenden Ziele der Wirtschaftstheorie. So wird das Wirtschafts-
wachstum in der Neoklassischen Wachstumstheorie u.a. durch technischen Fortschritt
erklärt ­ allerdings nur exogen. Die endogene Erklärung von technischem Fortschritt
wird in die Modell der endogenen Wachstumstheorie mit einbezogen. Werden diese
Modelle um Aspekte der Außenhandelstheorie erweitert, entstehen Nord-Süd-Modelle ­
diese sind die Grundlage der folgenden Analysen.
Zunächst werden in Abschnitt 1.2 die wesentlichen Begriffe "Globalisierung" und
"Innovationsaktivität" genauer abgegrenzt. In Abschnitt 1.3 folgt ein Literaturüberblick,
der die später behandelten Modelle in die bisherige Literatur der Wirtschaftstheorie
eingliedern lässt und die Veränderungen der Modelle aufzeigt. Um diese Prozesse näher
zu untersuchen, wird in Kapitel 2 mit einem Zwei-Länder-Modell von Barro und Sala-i-
Martin (1997) unter stark vereinfachenden Annahmen der Imitationsprozess und dessen
Auswirkungen auf die Wachstumsraten zweier unterschiedlicher Länder untersucht. In
Kapitel 1 folgt dann ein komplexeres Nord-Süd-Modell, in dem sowohl der Innovati-
onsprozess und die Rückwirkungen der Imitation auf diesen, als auch die Auswirkungen
von Globalisierung auf die gesamtwirtschaftliche Innovationsaktivität untersucht wer-
den. Auf dieses Modell aufbauend, folgen zudem eine Kritik und ein Ausblick auf

3
mögliche zukünftige Forschungsarbeit. Die Arbeit endet in Kapitel 1 mit einer Zusam-
menfassung der wesentlichen Ergebnisse und einem Fazit.
1.2.
Begriffsabgrenzungen
Die Begriffe "Globalisierung" und "Innovationsaktivität" werden im allgemeinen
Sprachgebrauch sehr häufig verwendet. Die genaue Bedeutung der Begriffe hängt aber
von der jeweiligen Sichtweise ab. Aus diesem Grund müssen die Begriffe zunächst
abgegrenzt werden.
1.2.1.
Globalisierung
Der Begriff "Globalisierung" umfasst sehr viele unterschiedliche Aspekte. Ökonomen
verstehen darunter die zunehmende wirtschaftliche Integration von Märkten. Dieser
Prozess der Integration bezieht sich insbesondere auf Märkte mit international gehandel-
ten Gütern und Dienstleistungen, sowie auf immer weiter vernetzte Kapitalmärkte und
den durch Mobilität beschränkten Markt von Arbeitskräften.
Der Globalisierungsprozess hat zwei wesentliche Antriebsquellen: Zum einen die
äußerlichen Veränderungen der Märkte, wie die Verringerung von Transportkosten oder
die Verbesserungen im Bereich der Information und Kommunikation.
4
Zum anderen die
Folgen von politischen Prozessen. Diese entstehen entweder durch Verhandlungen in
internationalen Organisationen wie der Welthandelsorganisation (WTO) oder durch
Abstimmungsprozesse auf Grundlage des allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen
(GATT)
5
. Oder sie entstehen durch eine unilaterale Öffnung der Märkte einzelner
Länder. Der Begriff "Öffnung" ist in der Literatur umstritten, da die Einteilung in
"offene" und "geschlossene" Länder nicht eindeutig ist. Die Kategorisierung erfolgt aber
häufig durch die Betrachtung von Handelsbeschränkungen. So haben Wacziarg und
Welch (2002) Länder nach dem Sachs-Warner-Kriterium (1995) kategorisiert. Dieses
Kriterium berücksichtigt sowohl durchschnittliche Zollsätze als auch nicht-tarifäre
Handelshemmnisse, die Länder einsetzen um internationalen Handel zu beschränken.
6
Der Fokus in dieser Arbeit liegt auf der unilateralen Marktöffnung eines technologisch
zurückliegenden Entwicklungslandes.
4
Als Beispiel sei hier das Internet genannt.
5
Eine Übersicht über die Auswirkungen der GATT- und WTO-Verhandlungen gibt Klasen (2006).
6
Zum Beipsiel monopolistische Exportbehörden und Beschränkungen für den Tausch von Fremdwährun-
gen

4
1.2.2.
Innovationsaktivität
"Innovationsaktivität" ist ein Überbegriff für technischen Fortschritt, der sich in der
Entwicklung und Herstellung verbesserter oder neuer Kapitalgüter (Produktinnovation)
bzw. neuer Herstellungsverfahren (Prozessinnovation) äußert. In der Literatur wird
technischer Fortschritt häufig hinsichtlich seines Ausmaßes der Veränderungen zwi-
schen "gewöhnlichen" und "drastischen" Innovationen unterschieden
7
(vgl. Arrow
(1992) und Freeman und Soete (1997)). Während gewöhnliche Innovationen nur die
Marktanteile der Konkurrenz reduzieren, führen drastische Innovationen zur Verdrän-
gung aller Konkurrenten.
Technischer Fortschritt kann in zwei Prozesse unterteilt werden. Auf der einen Seite
steht der Innovationsprozess an sich, auf der anderen Seite der Diffusionsprozess. Ob
und wie eine Innovation entsteht, hängt maßgeblich vom vorherrschenden technologi-
schen Wissen ab. Je nach Niveau des technologischen Wissens besteht die Möglichkeit
dieses durch "innovative Forschung und Entwicklung (F&E)" und/oder "imitative F&E"
in Innovationen umzusetzen. Da das Wissensniveau in Industrieländern höher ist, ent-
stehen dort die meisten Innovationen. Der Diffusionsprozess trägt dann dazu bei, dass
diese Innovationen durch imitative F&E auch die Märkte von Entwicklungsländern
erreichen. Somit ist zur Erklärung von Wachstum in entwickelten Ländern der Innovati-
onsprozess maßgeblich, für Entwicklungsländer der Diffusionsprozess. Zunächst wer-
den der Innovations- und der Diffusionsprozess genauer beschrieben, um dann auf die
Determinanten der Diffusion näher einzugehen.
Innovations- und Diffusionsprozess:
Es ist zwischen den Begriffen "Invention" und "Innovation" zu unterscheiden.
8
Wenn
das technologische Wissen hoch genug ist, entsteht durch "innovative F&E" zunächst
eine Invention. Diese Invention wird dann an den Markt angepasst. Erst bei erfolgrei-
cher Markteinführung wird von einer Innovation gesprochen. Eine Innovation ist somit
zweifach mit Unsicherheit verbunden. Zum einen führt F&E nicht immer mit Sicherheit
zu einer Invention. Zum anderen besteht noch eine gewisse Unsicherheit bezüglich
deren Markteinführung.
7
Alternativ zu "gewöhnlich" werden in der Literatur auch häufig die Bezeichnungen "inkrementell",
"laufen" und "klein" verwendet. Alternativ zu "drastisch" werden auch die Bezeichnungen "radikal",
"bedeutend" oder "Basis-" bzw. "Schlüsselinnovationen" verwendet.
8
In dieser Arbeit wird der Begriff "Innovation" synonym zu "technischem Fortschritt" verwendet.

5
Insbesondere in Ländern, in denen das technologische Wissen nicht für innovative
F&E ausreicht, kann Wachstum durch technischen Fortschritt aufgrund von Diffusion
erklärt werden: Technologietransfer führt dazu, dass teilweise Zugang zu dem techni-
schen Wissen einer Innovation besteht und diese durch sogenannte "imitative F&E" an
den eigenen Markt angepasst und eingeführt werden.
9
Im Allgemeinen sind die imitativen F&E-Kosten geringer als die innovativen F&E-
Kosten.
10
In Modellen wird dies so umgesetzt, dass ein technisch führendes Land mit
einem technisch zurückliegenden Land Handel betreibt. Es wird angenommen, dass das
führende Land durch F&E neue Innovationen entwickelt. Das zurückliegende Land
beschränkt sich aufgrund der geringeren imitativen Kosten auf die Imitation. Erfolgt
aber der Diffusionsprozess so, dass zuerst die einfachsten Innovationen imitiert werden,
dann wird imitative F&E mit der Zeit immer schwieriger und teurer, folglich nimmt die
Imitationsrate ab.
Determinanten des Diffusionsprozesses:
Damit überhaupt ein Technologietransfer stattfinden kann, muss es eine Abstufung
der Technologieniveaus geben ­ ein sogenannter Technologieabstand. Zudem müssen
entsprechende Ressourcen und Fähigkeiten vorhanden sein um das Wissen über die
modernen Technologien zu internalisieren ("Adaptionsfähigkeit"). Einige Studien
führen auch an, dass räumliche Entfernung bzw. die kulturelle Kompatibilität zweier
Regionen den Technologietransfer beschränkt. Zudem ist der Grad der Offenheit ge-
genüber Handel und Forschung entscheidend.
Der Technologietransfer hängt maßgeblich vom Schutz der geistigen Eigentumsrechte
ab. Unter geistigen Eigentumsrechten wird der Bestand an Wissen und Erfahrungen
verstanden, der einem Rechtsschutz unterliegt. Dieser Rechtsschutz kann z.B. durch
Patente und Urherberrechte durchgesetzt werden und gibt dem Rechteinhaber eine
Monopolstellung, durch die er höhere Gewinne erwirtschaften kann. Oft wird der
Schutz von geistigem Eigentum damit begründet, dass dieser nötig ist um entstandene
F&E-Kosten auszugleichen Diese Argumentation ist jedoch sehr kritisch zu betrachten.
Bereits durch den Wissensvorsprung kann ein Innovator so lange Gewinne erzielen, bis
ein Imitator erfolgreich eine Imitation auf den Markt bringt. Caballero und Jaffe (1993)
9
Technologietransfer kann z.B. durch internationalen Handel stattfinden. Ebenso durch ausländische
Direktinvestitionen, bei denen sogar von einer tendenziell höheren Diffusionsrate ausgegangen wird.
10
Mansfield, Schwartz und Wagner (1981, S. 908-909) haben gezeigt, dass die Imitationskosten im
Mittel ca. 65% der Innovationskosten betragen.

6
zeigen, dass dieser Zeitvorsprung im Mittel zwischen einem und zwei Jahren beträgt.
Damit lässt sich argumentieren, dass ein staatlicher Schutz von geistigem Eigentum nur
in den Bereichen dringend erforderlich ist, in denen die Imitation zeitlich kaum verzö-
gert erfolgt.
Der Schutz des geistigen Eigentums beschränkt sich auf das faktorgebundene Wissen
zur Herstellung der Innovationen. Der mit der Innovation verbundene Teil faktorunge-
bunden (allgemeinen) Wissens unterliegt nicht dem Ausschlussprinzip.
11
Das faktorun-
gebundene Wissen führt zu externen Effekten ("Wissens-Spillover") und steht auch
denjenigen zur Verfügung, die keinen Beitrag zu dessen Generierung (z.B. durch For-
schungs- oder Bildungsausgaben) geleistet haben. Durch diese unvollständige Durch-
setzbarkeit von geistigen Eigentumsrechten, kann der Innovator die F&E-Erträge nicht
vollständig internalisieren. In der Folge führt er weniger innovative F&E durch, als bei
vollständiger Durchsetzbarkeit. Dennoch schafft dieses Belohnungsprinzip eindeutig
Anreize zu innovativer F&E, da zumindest ein größerer Teil der F&E-Erträge internali-
siert werden kann.
12
Da der Diffusionsprozess auch Rückwirkungen auf den Innovationsprozess hat, wird
in Kapitel 2 insbesondere der Diffusionsprozess anhand eines Modells näher untersucht.
In Kapitel 1 folgt dann ein Modell das beide Prozesse gemeinsam berücksichtigt.
1.3.
Literatureinordnung
Um die späteren Ausführungen in die bestehende Literatur einzuordnen, wird in die-
sem Kapitel ein grober Literaturüberblick gegeben.
Grundsätzlich kann die ökonomische Analyse von technischem Fortschritt auf ver-
schiedenen Ebenen erfolgen. Ansätze bestehen einerseits auf mikroökonomischer
Ebene, andererseits auf makroökonomischer Ebene. Die Ansätze schließen sich weder
aus, noch sind sie völlig unabhängig voneinander. Unabhängig von der Ebene müssen
vereinfachende Annahmen getroffen werden, um die Komplexität in einem zu bewälti-
genden Rahmen zu halten.
11
Die Einteilung in faktorgebundenes und faktorungebundenes Wissen erfolgt durch die Eigenschaft
seiner Ausschließbarkeit. So ist ein Teil des Wissens (z.B. durch Fachzeitschriften oder Patentschrif-
ten) allgemein zugänglich (faktorungebunden). Der andere Teil ist jedoch fest mit Individuen oder
Organisationen verbunden (faktorgebunden) und unterliegt dem Ausschlussprinzip (vgl. Grupp
(1997)).
12
Mansfield, Schwartz und Wagner (1981) zeigen, dass Patente selten Imitation verhindern können, diese
aber teurer machen.

7
Auf mikroökonomischer Ebene wird das Verhalten heterogener wirtschaftlicher Ak-
teure (Haushalte und Unternehmen) in Abhängigkeit von der vorherrschenden Organi-
sationsstruktur eines Marktes untersucht (z.B. Investitions-, Konsum- und Preisset-
zungsentscheidungen). Technischer Fortschritt wird hier vor allem durch die technolo-
gischen Möglichkeiten (z.B. Zugang zu technischem Wissen), die Aneignung von F&E-
Erträgen (z.B. durch Patente, Geheimhaltung, zeitlichen Vorsprung oder aktive Er-
schwerung von Innovationen der Konkurrenz) und die Nachfrage erklärt.
Auf makroökonomischer Ebene wird von der Heterogenität der Akteure abgesehen
und es werden aggregierte Märkte untersucht. Dadurch sind zwar keine Detailbetrach-
tungen einzelner Effekt mehr möglich, es können dafür gesamtwirtschaftliche Zusam-
menhänge und Wechselwirkungen berücksichtigt werden. Dies hat zur Folge, dass
makroökonomische Modelle sehr abstrakt sind. Es wird ein direkter Zusammenhang
zwischen technischem Fortschritt und Wachstum unterstellt. Maßgebliche makroöko-
nomische Determinanten des technischen Fortschritts sind die vorhandenen Produkti-
onsfaktoren, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Marktmechanismen.
Da das Ziel dieser Arbeit ist, den Einfluss von Globalisierung auf die gesamtwirt-
schaftliche Innovationsaktivität zu untersuchen, eigenen sich makroökonomische An-
sätze besonders. Innerhalb der makroökonomischen Ansätze befasst sich die Wachs-
tumstheorie mit der Erklärung von wirtschaftlichem Wachstum und der Untersuchung
seiner Determinanten. In der heutigen Literatur der Wachstumstheorie gibt es dazu eine
Vielzahl von Modellen die oft nur geringe Unterschiede bezüglich den Annahmen
aufweisen aber zu unterschiedlichsten Ergebnissen kommen. Auf die wichtigsten Mo-
delle wird im Folgenden näher eingegangen.
1.3.1.
Neoklassische Wachstumstheorie
Die Neoklassische Wachstumstheorie erklärt das Wachstum einer Volkswirtschaft
durch die Akkumulation von Sachkapital und geht auf Solow (1956) und Swan (1956)
zurück. Generell führen Modelle mit abnehmenden Grenzerträgen der akkumulierbaren
Produktionsfaktoren dazu, dass der wirtschaftliche Wachstumsprozess stagniert. Wenn
aber durch eine effizientere Nutzung der Produktionsfaktoren (z.B. durch produktions-
steigerndes Wissen oder verbesserte Produktionsverfahren) die Grenzerträge konstant
oder sogar steigend sind, ist auch langfristiges Wachstum erklärbar. Eine der wichtigs-
ten Erklärungen dafür ist die des technischen Fortschritts. Boskin und Lau (1992)

8
kommen in einer Studie zu dem Ergebnis, dass das Wachstum des Bruttoinlandspro-
dukts (je nach betrachtetem Land) zu 23 bis 78 % auf technischen Fortschritt zurückzu-
führen ist (Boskin und Lau (1992, Tabelle 2.6, Seite 47).
13
In der Neoklassischen
Wachstumstheorie wird dieser technische Fortschritt exogen angenommen. Entschei-
dend für das wirtschaftliche Wachstum sind somit rein exogenen Größen.
14
1.3.2.
Endogene Wachstumstheorie
Die endogene Wachstumstheorie baut auf die Neoklassische Wachstumstheorie auf,
unterscheidet sich von ihr aber durch die endogene Erklärung technischen Fortschritts.
Endogen bedeutet, dass ein wirtschaftlicher Akteur Entscheidungen so trifft, dass der
eigene Gewinn oder Nutzen maximiert wird. Die endogene Wachstumstheorie ist sie
somit im Gegensatz zur Neoklassischen Wachstumstheorie mikroökonomisch fundiert.
In den meisten Modellen wird von rationalen Akteuren, geräumten Märkten und F&E
ausgegangen. Zudem wird von abnehmenden partiellen Grenzerträgen abgesehen. In der
Vielzahl endogener Wachstumsmodelle sind zwei große Modellkategorien zu erkennen:
zum einen Modelle mit konstantem Technologieparameter und zum anderen Modelle
mit variablem (endogenen) Technologieparamter.
15
Modelle mit konstantem Technologieparameter:
In der Kategorie der endogenen Wachstumsmodelle mit konstantem Technologiepa-
rameter sind die Modelle entsprechend den Wachstumsdeterminanten in drei Gruppen
zu unterscheiden: Modelle mit konstanter Kapitalproduktivität, Modelle mit Human-
und Sachkapitalakkumulation und Modelle mit Externalitäten.
In Modellen mit konstanter Kapitalproduktivität (sogenannte AK-Modelle; das
Grundmodell geht auf Rebelo (1991) zurück) ist der Output linear zum Produktionsfak-
tor Kapital. Dadurch wird eine abnehmende Grenzproduktivität in der Kapitalakkumula-
tion ausgeschlossen. Arbeit bleibt als Produktionsfaktor unberücksichtigt, da der Kapi-
talbegriff sehr weit definiert wird und auch Humankapital einschließt.
In den Modellen mit Human- und Sachkapitalakkumulation kann durch Ausbildung
die Produktivität von Arbeitskräften erhöht werden und dadurch eine Reduzierung der
13
Eine Übersicht über zahlreiche empirische Studien zum Einfluss des technischen Fortschritts auf
wirtschaftliches Wachstum geben Grossman und Helpman (1991d, Kapitel 1).
14
Eine gute Übersicht über die Neoklassische Wachstumstheorie geben Barro und Sala-i-Martin (1995,
Kapitel 1&2).
15
Einen sehr umfassenden Überblick zu endogenen Wachstumsmodellen geben Aghion und Howitt
(1998), Grossman und Helpman (1991a) und Barro und Sala-i-Martin (1995).

9
gesamtwirtschaftlichen Produktivität verhindert werden (vgl. Uzawa (1965) und Lucas
(1988)). Modelle mit der Annahme konstanter Skalenerträge sind sowohl mit der Erklä-
rung der Einkommensverteilung konsistent, als auch mit der Annahme vollständiger
Konkurrenz.
Um aber modellendogenes Wachstum zu erhalten, wurden steigende Skalenerträge
eingeführt. Bei diesen Modellen haben Investitionen in Sach- und Humankapital externe
Effekte (z.B. Wissens-Spillover) und führen dazu, dass das Grenzprodukt des Kapitals
gesamtwirtschaftlich nicht abnimmt. Dadurch führt Kapitalakkumulation zu langfristi-
gem Wachstum (vgl. Lucas (1988)).
Modelle mit variablem Technologieparameter:
In der zweiten Kategorie der endogenen Wachstumsmodelle wird langfristiges
Wachstum durch technischen Fortschritt erklärt, der endogen aus privater F&E hervor
geht. Dafür wird neben dem Produktions- bzw. Zwischenproduktsektor ein F&E-Sektor
modelliert, der die bestehende Technologie verbessert oder erweitert. Eine zentrale
Rolle spielt dabei technologisches Wissen als Bestandteil der Produktion. Oft wird eine
direkte Verknüpfung von F&E- und Zwischenprodukt-Sektor sowie unvollständiger
Wettbewerb angenommen. Maßgeblich für das Wachstum einer Volkswirtschaft ist die
Höhe der F&E-Kosten. Anreize zur Durchführung von F&E geben die Gewinne, die
durch eine vorübergehende Monopolstellung dem Innovator zufliesen.
Die F&E-basierten Modelle können in zwei Untergruppen unterteilt werden: Modelle
mit horizontaler Innovation und Modelle mit vertikaler Innovation. Technischer Fort-
schritt wird in Modellen mit horizontalen Innovationen als Ausweitung der für die
Herstellung von Endprodukten zur Verfügung stehenden Zwischenprodukte verstanden
("
Variety"-Modell). Diese Zwischenprodukte gehen dann gleichzeitig und in gleicher
Menge in die Herstellung von Endprodukten ein und erhöhen mit steigender Zwischen-
produktanzahl die Produktivität. Das Variety-Modell geht auf Romer (1986, 1990)
zurück und wurde von Grossman und Helpman (1991d, Kapitel 3 und 4) sowie Aghion
und Howitt (1992) erweitert.
Dem Romer-Modell fehlen aber drei wesentliche Eigenschaften. Erstens führt F&E
nicht nur zu einer größeren Anzahl von Zwischenprodukten, sondern auch zu einer

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2006
ISBN (eBook)
9783836601795
DOI
10.3239/9783836601795
Dateigröße
707 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Universität Konstanz – Wirtschaftswissenschaften, Studiengang Volkswirtschaft
Erscheinungsdatum
2007 (Februar)
Note
2,0
Schlagworte
globalisierung technischer fortschritt innovation steady-state forschung
Zurück

Titel: Der Einfluss der Globalisierung auf die gesamtwirtschaftliche Innovationsaktivität
book preview page numper 1
book preview page numper 2
book preview page numper 3
book preview page numper 4
book preview page numper 5
book preview page numper 6
book preview page numper 7
book preview page numper 8
book preview page numper 9
book preview page numper 10
book preview page numper 11
book preview page numper 12
book preview page numper 13
book preview page numper 14
book preview page numper 15
71 Seiten
Cookie-Einstellungen