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Ambient Media

Systematisierung, Planbarkeit und Bewertung

©2006 Diplomarbeit 132 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Die beiliegende Diplomarbeit wurde mit der Zielsetzung verfasst, alle verfügbaren Informationen zur noch wissenschaftlich weitgehend unstrukturierten Mediagattung der Ambient Medien zusammenzutragen, diese systematisch aufzubereiten, und so eine sinnvolle Wissensbasis für deren zukünftigen Einsatz zu schaffen.
Im weiteren Verlauf der Arbeit soll der Prozess der Ambient Media Planung näher untersucht werden. Hierfür wird der Planungsprozess zunächst in einzelne Schritte zerlegt und analysiert. Zudem soll festgestellt werden von welchen beteiligten Instanzen die einzelnen Aufgabenfelder gängigerweise abgedeckt werden und welche unterschiedlichen Möglichkeiten bestehen, eine Ambient Media Kampagne zu realisieren. Zum Abschluss dieser Untersuchung soll aus den generierten Informationen ein systematisches Ablaufschema des Planungsprozesses erarbeitet werden.
Primäres Ziel dieser Arbeit ist es neue Erkenntnisse über die Bewertbarkeit von Ambient Medien zu gewinnen. Hierbei soll zunächst die Eignung der gängigen Mediakennzahlen im Mittelpunkt stehen. Nach einer wissenschaftlichen Untersuchung der Kennzahlen sollen die hieraus erwachsenen Erkenntnisse anhand einer Befragung überprüft werden, um abschließend Aussagen über deren Eignung zur Bewertung von Ambient Medien treffen zu können. Anhand der dabei gewonnenen Erkenntnisse soll zudem nach einem neuen Ansatz gesucht werden, um die Bewertbarkeit von Ambient Medien zukünftig zu verbessern.
Die Beantwortung der Frage, ob und inwiefern eine Bewertbarkeit der Medienleistung von Ambient Medien gegeben ist und wie eine Solche gegebenenfalls realisiert werden kann, bildet somit die zentrale Fragestellung dieser Arbeit. Mit der Untersuchung dieser Thematik soll dazu beigetragen werden, eine Quantifizierung der Medialeistung eines äußerst kreativen und effizienten Medienzweiges zukünftig zu ermöglichen.
Gang der Untersuchung:
Der Fokus liegt in den Kapiteln zwei bis acht zunächst auf der allgemeinen Thematik Ambient Media. Zu Anfang sollen hier beispielhafte Ambient Media Formate die Bandbreite dieser Mediengattung verdeutlichen. Anschließend wird versucht, anhand zeitgenössischer Entwicklungen im Werbemarkt, den wachsenden Erfolg von Ambient Medien zu erklären. Nach einer allgemeinen Begriffsbestimmung folgt dann die systematische Kategorisierung der Erscheinungsformen und deren Einordnung in den Media Mix.
Es soll so ein anschauliches Konstrukt geschaffen werden, dass einen […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Katrin Hoffmann
Ambient Media
Systematisierung, Planbarkeit und Bewertung
ISBN: 978-3-8366-0110-8
Druck Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2007
Zugl. Fachhochschule Pforzheim, Pforzheim, Deutschland, Diplomarbeit, 2006
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© Diplomica Verlag GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2007
Printed in Germany

3
Inhaltsverzeichnis
Seite
I
Abkürzungsverzeichnis...
8
II
Abbildungsverzeichnis...
9
1.
Einleitung...
12
1.1
Zielsetzung...
12
1.2
Aufbau der Arbeit...
13
2.
Grundlagen...
14
2.1
Der Werbemarkt ­ immer neue Werbetrends...
14
2.2
Die Nische Ambient Media...
14
2.3
Beispielhafte Ambient Media Formate...
15
1. Gratispostkarten...
15
2. Plakate im Sonderformat...
16
3. Toilettenwerbung...
16
4. Natur als Werbefläche...
17
3.
Mediale und gesellschaftliche Entwicklungen...
18
3.1
Medieninflation und daraus resultierende Probleme...
18
3.2
Anti-adversative Lebenseinstellung...
19
3.3
Geändertes Freizeitverhalten...
21
3.4
Fragmentierung, Heterogenität und Komplexität
der Zielgruppe...
22
3.5
Verteuerung der klassischen Werbung...
22
3.6
Faktoren begünstigen den Ambient Media Sektor...
23
4.
Definition der einzelnen Ambient Media Begriffe
und Einordnung in den Media Mix...
24
4.1
Allgemeine Entwicklung...
24
4.2
Stunt Ambient Media...
24
4.3
Mainstream Ambient Media...
25
4.3.1
Schlüsselbegriffe und Abgrenzungsmerkmale...
26

4
4.4
Einordnung der Ambient Media Formate in den
Media Mix...
27
5.
Kategorisierung und Strukturierung der einzelnen
Erscheinungsformen...
28
5.1
Klassifizierung der Ambient Media Formate
nach Format...
28
5.1.1
Poster ...
29
5.1.2
Mobile Billboards...
29
5.1.3
Sponsorship...
29
5.1.4
Screens...
29
5.1.5
Aerials...
30
5.1.6
Distributives...
30
5.2
Klassifizierung der Ambient Media Formate nach
Lebensumfeld...
30
5.2.1
Point of Transport... 31
5.2.2
Point of Leisure...
31
5.2.3
Point of Sports...
31
5.2.4
Roadside...
31
5.2.5
Point of Sale...
32
5.2.6
Point of Education...
32
5.2.7
Other...
33
6.
Anwendungsmöglichkeiten von Ambient Media...
33
6.1
Unterstützung klassischer Kampagnen...
33
6.1.1
Case Study zur Werbewirkung des ergänzenden
Ambient Media Einsatzes...
34
6.1.1.1
Campaign Awareness...
35
6.1.1.2
Werbeakzeptanz...
35
6.1.1.3
Produktsympathie...
36
6.1.1.4
Ergebnisinterpretation...
36
6.2
Ambient Media als Basiswerbemittel...
37
6.2.1
Relevante Erfolgsfaktoren...
37

5
6.2.1.1
Szenekompetenz...
37
6.2.1.2
Advertainment...
38
7.
Studie Marketingtrends ­ Bekanntheit, Wichtigkeit
und Einsatzbereiche von Ambient Media...
39
7.1
Bekanntheit...
39
7.2
Wichtigkeit...
40
7.3
Mit Ambient Media erreichbare Zielsetzungen...
40
7.3.1
Akquisition...
41
7.3.2
Verbesserung des Unternehmensimages...
41
7.3.3
Umsatzsteigerung...
42
7.4
Interpretation der Studie...
42
8.
Chancen und Risiken des Ambient Media Einsatzes...
44
8.1
Chancen...
44
8.1.1
Aufmerksamkeitsstärke und Sympathie ...
44
8.1.2
Zielgenauer Werbeeinsatz mit geringem Streuverlust ...
45
8.1.3
Geringes Werbebudget...
45
8.2
Risiken...
45
8.2.1
Verletzung der Intimsphäre kann zu Reaktanz führen...
45
8.2.2
Werbekonzeption muss exakt auf die Zielgruppe
abgestimmt sein...
46
8.2.3
Unkonventionelle Ideen müssen zum Unternehmen
passen...
46
9.
Der deutsche Ambient Media Markt...
47
9.1
Ausgangssituation...
47
9.2
Professionalisierung der Branche...
47
10.
Planbarkeit von Ambient Media Kampagnen ...
48
10.1
Der Ambient-Planungsprozess...
48
10.2
Wichtige Einflussfaktoren der Ambient Media
Planung...
51

6
10.2.1
Das Budget...
51
10.2.2
Strategische Zielsetzung...
52
10.2.3
Weitere Rahmenbedingungen...
52
10.3
Planungsschritte...
52
10.3.1
Analyse der Zielgruppe...
52
10.3.2
Auswahl des lebensweltlichen Umfeldes und der
dort verorteten Ambient-Werbeträger...
53
10.3.2.1
Auswirkungen der Medienauswahl auf die
Entwicklung der kreativen Werbeidee...
53
10.3.3
Konkretisierung: Einsatzgebiet und Belegungs-
zeitraum...
54
10.3.4
Strategie...
55
10.4
Grafische Darstellung des Planungsablaufes...
56
11.
Bewertbarkeit der Medienleistung von
Ambient Media...
57
11.1
Die Kommunikationsstruktur von Ambient Medien...
57
11.2
Folge für die Bewertbarkeit von Ambient Medien...
58
11.3
Stellenwert der Bewertung...
59
12.
Überprüfung existierender Kennzahlensysteme
auf ihre Eignung zur Messung der Medienleistung
von Ambient Medien...
61
12.1
Generelle Situation in der Mediaplanung...
61
12.2
Überprüfung der Kennzahlen auf deren Eignung...
62
12.2.1
Vorgehensweise...
62
12.2.2
Relevante Leistungskennzahlen...
63
12.2.3
Gebräuchliche Reichweitenmaße...
64
1. Quantitative Reichweite...
64
2. Brutto- und Nettoreichweite...
68
3. Qualitative Reichweite...
69
12.2.4
Der durchschnittliche OTS/OTH/OTC Wert...
69
12.2.5
Gross Rating Point...
72

7
12.2.6
Affinität...
75
12.2.7
Tausend-Nutzerpreis...
78
12.2.7
Tausend-Nutzerpreis...
78
12.2.8
Tausend-Kontakt-Preis...
79
12.2.9
Tausender-Zielpersonenpreis...
84
12.2.10
Spezifische Messinstrumente aus der Außen-
werbung ­ Bewertungsmodelle zur Bestimmung
der Standortqualität...
86
1. G-Wert (GfK-Modell)...
86
2. OSCAR...
89
12.3
Abschließendes Resümee über die Eignung der
Leistungskennzahlen zur Bewertung von
Ambient Medien...
90
13.
Entwicklung einer qualitativen Kennzahl zur Mes-
sung der Effizienz von Ambient-Werbeträgern...
93
13.1
Wichtige Komponenten eines qualitativen
Mediabewertungssystems...
93
13.1.1
Faktor Kontaktqualität...
93
13.1.2
Faktor Zielgruppenabdeckung...
94
13.2
Berechnung des qualitativen Effektivitätsfaktors...
96
13.2.1
Bewertung der Kontaktqualität von Ambient Medien...
96
1. Poster...
97
2. Mobile Billboards...
98
3. Sponsorship...
98
4. Screens...
99
5. Aerials... 100
6. Distributives...
100
13.2.2
Bewertung der Zielgruppenabdeckung von Ambient
Medien...
101
13.2.3
Zusammensetzung der Faktoren...
101
14.
Abschlussbetrachtung und Ausblick...
104

8
III
Anhang 1: Fragebogen...
106
IV
Anhang 2: Auswertung des Fragebogens...
116
V
Literaturverzeichnis...
127
VI
Sonstige Quellen...
131
I Abkürzungsverzeichnis
AMA
Ambient Media Analyse
B2B
Business to Business
B2C
Business to Consumer
CLP
City-Light-Poster
FAM
Fachverband Ambient Media
FAW
Fachverband Aussenwerbung
GfK
Gesellschaft für Konsumforschung
GRP
Gross Rating Point
LEH
Lebensmittel-Einzelhandel
OSCAR
Outdoor Site Classification and Audience Research
OTC
opportunity to contact
OTH
opportunity to hear
OTS
opportunity to see
POS
Point of Sale
PR
Public Relations
TAP
Tausender-Auflagenpreis
THP
Tausend-Hörerpreis
TKP
Tausend-Kontakt-Preis
TLP
Tausend-Leserpreis
TNP
Tausend-Nutzerpreis
TP
Tausenderpreis
TSP
Tausend-Seherpreis
TZP
Tausender-Zielpersonenpreis

9
II Abbildungsverzeichnis
Seite
Abb. 1:
Einordnung der Ambient Media Formate in den
Media Mix...
27
Abb. 2:
Ambient Media Formate aus Anbietersicht...
28
Abb. 3:
Ambient Media Formate nach Lebensumfeld...
30
Abb. 4:
Ambient Media steigert Campaign Awareness ...
35
Abb. 5:
Ambient Media erhöht Werbeakzeptanz...
35
Abb. 6:
Ambient Media erhöht Produktsympathie...
36
Abb. 7:
Bekanntheit von Ambient Media...
39
Abb. 8:
Wichtigkeit von Ambient Media...
40
Abb. 9:
Ziele die mit Ambient Media verfolgt werden können...
41
Abb. 10:
Ziel: Akquisition von Kunden...
41
Abb. 11:
Ziel: Imageverbesserung...
42
Abb. 12:
Ziel: Umsatzsteigerung...
42
Abb. 13:
Workflow einer Ambient Media Planung...
49
Abb. 14:
Grafische Darstellung des Planungsablaufes...
57
Abb. 15:
Ergebnis der Befragung, Frage a1 ...
60
Abb. 16:
Ergebnis der Befragung, Frage a2 ...
61
Abb. 17:
Ergebnis der Befragung, Frage r5 ...
67
Abb. 18:
Berechnung und grafische Darstellung der Brutto-
und Nettoreichweite...
68
Abb. 19:
Berechnung Ø OTS/OTH/OTC Wert...
70
Abb. 20:
Ergebnis der Befragung, Frage o3...
71
Abb. 21:
Ergebnis der Befragung, Frage o4...
72
Abb. 22:
Berechnung GRP...
73

10
Abb. 23:
Berechnung Affinität...
76
Abb. 24:
Ergebnis der Befragung, Frage af2...
77
Abb. 25:
Berechnung Tausender-Preise...
78
Abb. 26:
Berechnung Tausend-Nutzerpreis...
79
Abb. 27:
Berechnung TKP...
79
Abb. 28:
Ergebnis der Befragung, Frage t3 ...
82
Abb. 29:
Ergebnis der Befragung, Frage t5 ...
83
Abb. 30:
Ergebnis der Befragung, Frage t7 ...
83
Abb. 31:
Berechnung TZP...
84
Abb. 32:
Ergebnis der Befragung, Frage tz4...
86
Abb. 33:
Ergebnis der Befragung, Frage gw2...
88
Abb. 34:
Ergebnis der Befragung, Frage e1 ...
94
Abb. 35:
Ergebnis der Befragung, Frage e2 ...
95
Abb. 36:
Intervallbestimmung des Faktors Kontaktqualität...
97
Abb. 37:
Bewertung der Kontaktqualität des Ambient Media
Segmentes ,,Poster"...
98
Abb. 38:
Bewertung der Kontaktqualität des Ambient Media
Segmentes ,,Mobile Billboards"...
98
Abb. 39:
Bewertung der Kontaktqualität des Ambient Media
Segmentes ,,Sponsorship"...
99
Abb. 40:
Bewertung der Kontaktqualität des Ambient Media
Segmentes ,,Screens"...
99
Abb. 41:
Bewertung der Kontaktqualität des Ambient Media
Segmentes ,,Aerials"...
100
Abb. 42:
Bewertung der Kontaktqualität des Ambient Media
Segmentes ,,Distributives"...
101
Abb. 43:
Berechnung des Faktors Zielgruppenabdeckung...
101

11
Abb. 44:
Intervallbestimmung des Faktors Zielgruppen-
abdeckung...
101
Abb. 45:
Berechnung und Intervallbestimmung des
,,Qualitativen Effektivitätsfaktors"...
102
Abb. 46:
Ergebnis der Befragung, Frage e3 ...
103
Abb. 47:
Ergebnis der Befragung, Frage e4 ...
103
Abb. 48:
Ergebnis der Befragung, Frage e5 ...
104

12
1. Einleitung
1.1 Zielsetzung
Die beiliegende Diplomarbeit wurde mit der Zielsetzung verfasst, alle verfüg-
baren Informationen zur noch wissenschaftlich weitgehend unstrukturierten
Mediagattung der Ambient Medien zusammenzutragen, diese systematisch
aufzubereiten, und so eine sinnvolle Wissensbasis für deren zukünftigen Ein-
satz zu schaffen.
Im weiteren Verlauf der Arbeit soll der Prozess der Ambient Media Planung
näher untersucht werden. Hierfür wird der Planungsprozess zunächst in ein-
zelne Schritte zerlegt und analysiert. Zudem soll festgestellt werden von wel-
chen beteiligten Instanzen die einzelnen Aufgabenfelder gängigerweise abge-
deckt werden und welche unterschiedlichen Möglichkeiten bestehen, eine Am-
bient Media Kampagne zu realisieren. Zum Abschluss dieser Untersuchung soll
aus den generierten Informationen ein systematisches Ablaufschema des Pla-
nungsprozesses erarbeitet werden.
Primäres Ziel dieser Arbeit ist es neue Erkenntnisse über die Bewertbarkeit von
Ambient Medien zu gewinnen. Hierbei soll zunächst die Eignung der gängigen
Mediakennzahlen im Mittelpunkt stehen. Nach einer wissenschaftlichen Unter-
suchung der Kennzahlen sollen die hieraus erwachsenen Erkenntnisse anhand
einer Befragung überprüft werden, um abschließend Aussagen über deren Eig-
nung zur Bewertung von Ambient Medien treffen zu können. Anhand der da-
bei gewonnenen Erkenntnisse soll zudem nach einem neuen Ansatz gesucht
werden, um die Bewertbarkeit von Ambient Medien zukünftig zu verbessern.
Die Beantwortung der Frage, ob und inwiefern eine Bewertbarkeit der Medien-
leistung von Ambient Medien gegeben ist und wie eine Solche gegebenenfalls
realisiert werden kann, bildet somit die zentrale Fragestellung dieser Arbeit.
Mit der Untersuchung dieser Thematik soll dazu beigetragen werden, eine
Quantifizierung der Medialeistung eines äußerst kreativen und effizienten Me-
dienzweiges zukünftig zu ermöglichen.

13
1.2 Aufbau der Arbeit
Der Fokus liegt in den Kapiteln zwei bis acht zunächst auf der allgemeinen
Thematik Ambient Media. Zu Anfang sollen hier beispielhafte Ambient Media
Formate die Bandbreite dieser Mediengattung verdeutlichen. Anschließend
wird versucht, anhand zeitgenössischer Entwicklungen im Werbemarkt, den
wachsenden Erfolg von Ambient Medien zu erklären. Nach einer allgemeinen
Begriffsbestimmung folgt dann die systematische Kategorisierung der Erschei-
nungsformen und deren Einordnung in den Media Mix. Es soll so ein anschau-
liches Konstrukt geschaffen werden, dass einen Überblick über die verschiede-
nen Ambient-Werbemöglichkeiten ermöglicht. Im weiteren Verlauf werden
Beispiele zu Anwendungsmöglichkeiten, Werbewirkung und mit Ambient Me-
dia verfolgbaren Zielsetzungen aufgeführt. Den Abschluss dieses ersten thema-
tischen Teils bildet dann ein kurzer Ausblick auf die mit dem Einsatz von Am-
bient Media verbundenen Chancen und Risiken.
Die Kapitel neun und zehn befassen sich mit dem Prozess der Ambient Media
Planung. Ausgehend von einer Beschreibung des deutschen Ambient Media
Marktes soll geklärt werden, inwiefern sich der Ambient-Planungsprozess in
ein Ablaufschema einpassen lässt. Hierfür werden zunächst alle beteiligten In-
stanzen sowie deren genauer Aufgabenbereich im Planungsprozess beschrie-
ben und die unterschiedlichen Möglichkeiten aufgezeigt, wie dieser Planungs-
prozess in der Praxis ablaufen kann. Anschließend wird versucht den Pla-
nungsablauf mit allen wichtigen Vorgaben, Rahmenbedingungen und Pla-
nungsschritten schematisch klar darzustellen.
Die darauf folgenden Kapitel elf bis dreizehn befassen sich ausführlich mit der
Bewertbarkeit von Ambient Medien. Nach der Beantwortung der Frage, ob eine
Quantifizierung der Medialeistung von Ambient Medien überhaupt benötigt
wird, und einen ähnlichen Stellenwert wie bei klassischen Medien einnehmen
sollte, soll untersucht werden, ob die Verwendung gängiger Kennzahlen zu
einer sinnvollen Bewertung von Ambient Medien führt. Resultierend aus dieser
Überprüfung werden Hypothesen über die Eignung der Mediakennzahlen zur
Bewertung von Ambient Media aufgestellt, die anschließend anhand einer On-

14
line-Erhebung überprüft und folglich entweder bestätigt oder verworfen wer-
den. Die Beantwortung der Frage, ob und inwiefern eine Bewertbarkeit von
Ambient Medien mit bestehenden Mediakennzahlen gegeben ist, steht dabei im
Mittelpunkt. Teil der praktischen Arbeit ist zudem die Entwicklung einer zur
Messung der qualitativen Medialeistung von Ambient Media geeigneten Kenn-
zahl, deren Praxisrelevanz ebenfalls innerhalb der Online-Befragung abgeprüft
werden soll.
2. Grundlagen
2.1 Der Werbemarkt ­ immer neue Werbetrends
Der Werbemarkt befindet sich bereits seit Jahren konstant im Wandel. Nahezu
täglich werden neue, immer spektakulärere Werbe- und Marketingtrends krei-
ert. So kommt es, dass kein Werber heute noch das gesamte Instrumentarium
aller Werbemöglichkeiten beherrschen kann - zu komplex und spezifisch sind
die zahlreichen Werbemöglichkeiten und zu dynamisch verhält sich die Me-
dienbranche. Schlagworte wie Guerillia Marketing, Permission Marketing ect.
kursieren. Wie in anderen Branchen geht auch hier der Trend weg vom Genera-
lismus und hin zur Spezialisierung.
Eine immer feiner werdende Segmentierung des Mediasektors schafft konstant
neue Nischen. Zu den so entstandenen Nischenmedien gehört auch die Gruppe
der so genannten Ambient Medien. Unter diesem Begriff sind eine Vielzahl un-
terschiedlichster Medien zusammengefasst, die vornehmlich eine Gemeinsam-
keit verbindet ­ die Flucht vor ihnen ist nahezu unmöglich, denn sie umgeben
uns, wo immer wir uns aufhalten. Nur die Wenigsten sind jedoch im Stande
diesen Begriff umfassend zu erklären und mit validem Inhalt zu füllen.
2.2 Die Nische Ambient Media
Wie der Name schon vermuten lässt, umfasst die Gruppe der so genannten
Ambient Medien Werbeträger, die im Ambiente (= Neudeutsch für Umfeld)

15
einer bestimmten Zielgruppe platziert werden. Es handelt sich hierbei um
nicht-klassische Werbeträger, die dem Verbraucher auf zumeist unkonventio-
nellem Wege eine Werbebotschaft präsentieren. Sie schmiegen sich so geschickt
in die Atmosphäre der Zielgruppen, als wären sie schon immer da gewesen.
1
Kurz gesagt: Ambient Media ist ein Sammelbegriff für alle nicht klassischen
Werbeformen, die uns umgeben.
2
Diese, meist wenig konventionellen Werbe-
formen, können grundsätzlich jeden Raum im öffentlich zugängigen Umfeld
einnehmen. Tatsächlich lassen sich nahezu alle dort befindlichen Objekte und
Alltagsgegenstände als Ambient-Werbeträger nutzen.
Die Anzahl der Ambient Werbemöglichkeiten erscheint somit nahezu unend-
lich, lediglich begrenzt durch die Kreativität und Innovationskraft der Wer-
betreibenden und Mediaspezialisten und nicht zuletzt auch durch den Mut,
diese Ideen in die Tat umzusetzen.
Um die Art und das Wesen von Ambient Medien zu veranschaulichen, sollen
hier zunächst einige aussagekräftige Beispiele für Ambient Media Formate
aufgeführt werden.
2.3 Beispielhafte Ambient Media Formate
1. Gratispostkarten
Das wohl bekannteste und am weitesten verbreitete Ambient-Format sind so
genannte Freecards. Dabei handelt es sich um Gratispostkarten, die zumeist
über die Szenegastronomie kostenlos an dort verkehrende Personen distribuiert
werden ­ dem Ambiente entsprechend vorwiegend an eine eher junge und
trendorientierte Zielgruppe. Innerhalb dieser allerdings, konnte sich das Wer-
beformat bereits seit Jahren einen Kultstatus erarbeiten. Pionier und größter
Anbieter solcher Freecards in Deutschland ist die Edgar Medien AG, die mit
ihren ,,Edcards" zu hoher Bekanntheit gelangt ist.
1
Vgl. Grauel, R., Unzählige Begegnungen der dritten Art, In: Brand eins 03/02 Seite 52
2
Vgl. Kreuz, Dr. P./ Förster, A., Ambient Media, Fliehen zwecklos ­ Sie sind umzingelt. In: Marketing-
trends, S. 39-47

16
2. Plakate im Sonderformat
Zu den Ambient Medien werden insbesondere auch die Sonderformate der
Plakatwerbung gezählt. Das Spektrum dieser non-standard Plakate umfasst
zahlreiche exotische Erscheinungsformen. Eines davon sind beispielsweise auf-
blasbare Mobilwerbeflächen auf LKWs. Auf einer mobilen Werbefläche können
hier wahlweise ein oder zwei Werbetücher angebracht werden, auf denen dann
anschließend den Passanten entlang einer individuell planbaren Route die
Werbebotschaft präsentiert wird.
Eine weitere Form, die streng genommen ebenfalls zu den non-standard Plaka-
ten gezählt wird, sind die so genannten ,,Floorgraphics". Diese selbstklebenden
Bodenfolien können an den verschiedensten Orten, beispielsweise in Tankstel-
len, LEH oder Kaufhäusern eingesetzt werden. Sie werden entweder direkt am
Produkt, oder vor dem entsprechenden Warenregal platziert und dienen als
Werbefläche für dort vertriebene Produkte. Ein schönes Beispiel für den kreati-
ven Einsatz von Floorgrahpics ist die Kampagne eines namhaften Herstellers
für Katzenfutter, der den Käufer mittels Abdrücken von Katzenpfötchen den
ganzen Weg durch den Supermarkt bis hin zu seiner Marke führte.
3
Zur breit gefächerten Gruppe der Ambient Medien gehören jedoch auch weit-
aus unkonventionellere Werbeformen. Um das Spektrum der unterschiedlichen
Ambient Werbeformate zu veranschaulichen, sollen hier ebenfalls ein paar der
ungewöhnlicheren Formate beschreiben werden.
3. Toilettenwerbung
Eine zunächst grotesk anmutende Erscheinungsform ist Werbung auf öffentlich
zugängigen Toiletten beispielsweise in Bars, Kneipen aber auch in Bahnhöfen
oder auf Flughäfen. Die Werbeindustrie hat öffentliche Toiletten als idealen
reizfreien Ort entdeckt, um dort mittels speziell auf die Umgebung zugeschnit-
tenen Werbebotschaften, den Kunden ablenkungsfrei anzusprechen.
4
Neben
3
Vgl. Grauel, R., Unzählige Begegnungen der dritten Art, In: Brand eins 03/02 Seite 53
4
Vgl. Kreuz, Dr. P./ Förster, A., Ambient Media, Fliehen zwecklos ­ Sie sind umzingelt, In: Marketing-
trends, S. 39-47

17
beinahe noch klassischen Formaten wie Postern, die lediglich durch ihre Plat-
zierung zu einem Ambient Medium werden, lassen sich die Werber aber auch
immer skurrilere Werbeformen für das stille Örtchen einfallen. So ließ das
Frankfurter Zentrum für Essstörungen beispielsweise seine Adresse direkt auf
Klositze in Damentoiletten drucken, so klein, dass sie nur zu lesen war wenn
man direkt vor der Schüssel kniete.
5
Ob eine solch aggressive Ansprache nun
geschmacklos oder unmoralisch ist bleibt letztendlich dem Empfinden jedes
Einzelnen überlassen, unzweifelhaft lässt sich hier jedoch durch die Nutzung
des Toilettensitzes als Ambient Medium eine qualitativ hochwertige Selektion
der Rezipienten erreichen.
4. Natur als Werbefläche
Dass sich sogar die Natur, dort sowohl Fauna als auch Flora, zur Verbreitung
von Werbebotschaften eignen kann, zeigen die folgenden Beispiele:
Eine der bekanntesten Ambient-Media-Aktionen die sich englische Kreative
einfallen ließen, war die Idee, Kuhherden an strategisch günstigen Straßen als
grasende Werbeträger zu nutzen. Zu diesem Zweck wurden ganze Kuhherden
mit Bauch-Banderolen ausgestattet auf denen dann die entsprechende Werbe-
botschaft präsentiert wurde.
6
Die spektakuläre Aktion erregte nicht nur bei den
direkten Rezipienten Aufmerksamkeit, sondern fand auch Beachtung in der
Lokalpresse und wurde somit weit über das eigentliche Einsatzgebiet zum Ge-
sprächsthema. Unnötig zu sagen, dass diese Aktion nicht nur Aufsehen erre-
gend war, sondern auch ein voller Erfolg für den Werbekunden wurde.
Ein weiteres Ambient Werbeformat, das die Natur als Medium nutzt, sind so
genannte bepflanzte Werbefelder. Hierfür werden Felder vorzugsweise in
Sichtweite der Flughafen-Einflugschneise oder an bestimmten Straßen großflä-
chig in Form von Logos oder Werbebildern bepflanzt. Es entsteht so eine groß-
5
Vgl. Grauel, R., Unzählige Begegnungen der dritten Art, In: Brand eins 03/02 Seite 52
6
Vgl. Kreuz, Dr. P./ Förster, A., Ambient Media, Fliehen zwecklos ­ Sie sind umzingelt, In: Marketing-
trends, S. 39-47

18
formatige Werbebotschaft die effektiv, ästhetisch und auf ökologische Weise
den Betrachter anspricht.
7
Selbst Obst- oder Gemüsesorten eignen sich als sympathische Träger von Wer-
bebotschaften. Hierfür bringt man während des Reifeprozesses eine Schablone
mit dem entsprechenden Logo auf ­ da die Frucht sich anschließend an dieser
Stelle nicht verfärbt, entsteht so mit Hilfe des Sonnenlichtes sukzessiv die ,,ge-
wachsene Werbebotschaft".
Die Liste der ungewöhnlichen Werbeformate ist lang ­ Ausstellungsvitrinen in
Flughäfen, Verkehrsmittelwerbung, Werbeslogans auf Heißluftballons und
Luftschiffen, Rolltreppen, Zapfhähnen, Kassenzetteln oder Bäckereitüten ­ um
nur ein paar der unzähligen Möglichkeiten für Ambient-Werbung aufzuzählen.
Dieser kleine Auszug zeigt die Varietät der Gattung Ambient Media. Hier kann
fast alles zur Werbefläche werden, somit scheint es nahezu keine Grenzen für
Ambient Media zu geben.
3. Mediale und gesellschaftliche Entwicklungen
3.1 Medieninflation und daraus resultierende Probleme
In den vergangenen Jahren hat das Kommunikationsvolumen stark zugenom-
men. Tausende von Werbebotschaften wirken täglich auf den Einzelnen ein
und alle haben nur ein Ziel: Wahrgenommen und erinnert zu werden.
Während 1990 noch lediglich 2000 Marken im Fernsehen warben, hatte sich
diese Zahl, nur zehn Jahre später bereits auf 69000 fast um das 35-fache erhöht.
8
War es also vor 20 Jahren noch relativ einfach, die deutschen Konsumenten
wirksam mittels klassischen Massenmedien wie Fernsehen, Radio und Print zu
erreichen, hat sich diese Erreichbarkeit exponentiell zur rasanten Medieninflati-
on der letzten Jahre verschlechtert. Immer neue Medienformate, Produkte und
7
Vgl. o.V.: Ambient Media Katalog, Seite 6, URL: http://www.z-newmedia.de/downloads/ambient
mediakatalog.pdf, (1.3.2006)
8
Vgl. Grauel, R., Unzählige Begegnungen der dritten Art, In: Brand eins 03/02, Seite 53

19
Marken kämpfen um die begrenzte Aufmerksamkeit der Konsumenten. Als nur
natürliche Reaktion auf die heute vorherrschende Medieninflation und die da-
mit verbundene Informationsüberflutung, resultiert ein verändertes Medien-
nutzungsverhalten seitens der Rezipienten. Während der Mensch früher noch
widerstandslos die im öffentlich-rechtlichen Funk und Fernsehen dargebotenen
werblichen Informationen konsumierte
9
, reagiert er im medialen Informations-
zeitalter mit Werbereaktanz, und verhält sich hochselektiv und kritisch gegen-
über Medien und den darin dargebotenen Werbeinformationen. Er wählt be-
wusst aus, welchem Angebot er seine Aufmerksamkeit schenkt ­ er konsumiert
nicht weiter widerstandslos. Insbesondere die jüngere Zielgruppe, die den
selbstverständlichen Umgang mit zahlreichen Kommunikationskanälen bereits
seit der Kindheit erlernt hat, zeichnet sich durch eine hohe Medienkompetenz
aus.
Um unter diesen erschwerten Bedingungen mit einer Werbebotschaft wirksam
den Konsumenten zu erreichen, reicht es nicht mehr länger nur aus ihn über
das beworbene Produkt zu informieren. Um nicht im ,,medialen Nirwana" zu
verpuffen, muss Werbung heute den Konsumenten für die ihrerseits aufge-
wendete Zeit und Aufmerksamkeit, im Gegenzug einen Mehrwert bieten. Die-
ser kann darin bestehen sie zu unterhalten, sie sowohl mittels Art und Inhalt
der Werbung zu überraschen und sie somit dazu zu bewegen, die Werbung
freiwillig zu rezipieren.
3.2 Anti-adversative Lebenseinstellung
Tagtäglich mit einer Unmenge an medialen Werbebotschaften konfrontiert, de-
nen der durchschnittliche Konsument von heute mehr oder weniger ausgelie-
fert ist, entwickelte er in den letzten Jahren eine zunehmende Werbemüdigkeit.
Werbung unterbricht ihn zumeist in seiner eigentlichen Tätigkeit und wird so-
mit größtenteils als unliebsame Störung empfunden. Als Reaktion darauf ent-
9
Vgl. Wehleit, K., Leitfaden Ambient Media, In: Business Village, Göttingen 2004, Seite 15

20
steht selbst in grundsätzlich konsumorientierten Bevölkerungsgeschichten eine
zunehmend anti-adversative Lebenseinstellung.
Insbesondere eine Erfindung hat die mediale Selbstbestimmung des Konsu-
menten entscheidend gestärkt ­ die Einführung der Fernbedienung. Gnadenlos
kann er sich nun für die ungeliebte werbliche Unterbrechung seines Fernseh-
programms rächen. ,,Zapping" ist längst durch alle Alters- und Bevölkerungs-
schichten zum probaten Mittel der Werbeflucht geworden. Eine andere Mög-
lichkeit sich der Werbung zu entziehen besteht darin, die Werbeunterbrechun-
gen im Fernsehen für andere Tätigkeiten zu nutzen. Beide Möglichkeiten finden
regen Gebrauch.
Der Konsument reagiert heute also auf Werbung größtenteils mit Reaktanz,
und
wie das Beispiel Fernsehen eindrucksvoll zeigt, findet er auch Möglichkei-
ten und Wege seinen Unmut mittels Nichtbeachten der Werbebotschaft auszu-
drücken. Nahezu allen klassischen Kommunikationskanälen kann er sich heute
entziehen, und ist dann für traditionell werbende Unternehmen nur noch
schwer oder gar nicht mehr erreichbar. Der Trend geht demzufolge weg von
Medien die man wegklicken, umschalten oder umblättern kann, hin zu solchen,
denen der Konsument zwangsweise ausgesetzt ist.
10
Unschwer lässt sich auch
erahnen, dass unter solchen Bedingungen das kraftvollste Medium wohl genau
das ist, das den Konsumenten dann erwischt, wenn dessen Werberadar nicht
von vornherein bereits auf Abwehr steht.
11
Während es in den 80er und 90er Jahren noch als hinreichend effizient galt,
Werbung mit einer maximalen Reichweite zu möglichst geringen Kosten zu
verbreiten, reicht dies heute längst nicht mehr aus. Als neues entscheidendes
Kriterium muss die Werbung in Zeiten von ,,Zapping" und aktiver Werbever-
weigerung selbst gefallen um vom Konsumenten akzeptiert zu werden. Wo
Kennzahlen wie Reichweite größtenteils versagen, kann Werbung heute nur
noch mit Begeisterung und Faszination die ihr zukommende Aufgabe erfüllen
10
Vgl. Grauel, R., Unzählige Begegnungen der dritten Art, In: Brand eins 03/02, Seite 52
11
Vgl. o.V. How to use Ambient Media, In: Admap 454, October 2004

21
und eine klare und authentische Vorstellung der Marke im Kopf des Verbrau-
chers verankern.
12
3.3 Geändertes Freizeitverhalten
Ein weiterer Faktor der die werbliche Kontaktaufnahme mit den Konsumenten
erschwert ist das veränderte Freizeitverhalten. Zum einen führt die Bereitschaft
auch längere Anfahrtswege zur Arbeit und generell längere Arbeitszeiten in
Kauf zu nehmen, insbesondere beim besser verdienenden kaufkräftigen Bevöl-
kerungsanteil, zu einer Verknappung der zur Verfügung stehenden Freizeit.
Zusätzlich verbringt ein stetig steigender Anteil der deutschen Bevölkerung
diese spärlich bemessene Freizeit dann außerhalb der eigenen vier Wände und
ist somit größtenteils außer Reichweite vieler klassischer Medien, wie bei-
spielsweise dem Fernsehen, die vornehmlich ,,at home" konsumiert werden.
In den letzten Jahren hat sich ein starker Trend hin zur aktiven Freizeitgestal-
tung mittels Sport, Wellness, Kultur, Gastronomie oder Kino entwickelt. Man
begnügt sich nicht mehr damit den Feierabend oder das Wochenende zuhause
zu verbringen, man möchte die frei zur Verfügung stehende Zeit aktiv gestal-
ten.
Doch wie so oft gilt auch hier: In der kreativen Lösung eines Problems liegt
immer auch eine Chance auf Weiterentwicklung. Um auch weiterhin medial
von diesen Rezipienten wahrgenommen werden zu können, reagiert die Wer-
beindustrie mit der Entwicklung immer neuer Kommunikationskanäle, mit
dem Ziel die Zielgruppe auch dort weiterhin werblich zu erreichen, wo diese
sich gerade befindet. Genau hier greift auch das Konzept der Ambient Medien.
Verweigert der Konsument sich den klassischen Medien, schleicht sich die
Werbung unauffällig in dessen Umfeld und entwickelt dort ihre Wirkung
12
Vgl. Wehleit, K., Leitfaden Ambient Media, In: Business Village, Göttingen 2004, Seite 15

22
3.4 Starke Fragmentierung der Zielgruppe, Heterogenität und Kom-
plexität
Grundlage einer jeden Marketingstrategie ist eine differenzierte Zielgruppenbe-
schreibung. Diese gibt vor wer, und in Folge dessen auch wie, über welches
Medium, mit welcher Botschaft und in welchem Kommunikationsstil ange-
sprochen werden soll. In Zeiten zunehmender Individualisierung und Frag-
mentierung der Gesellschaft stellt die Aufgabe, die Zielgruppe in all ihrer Hete-
rogenität und Komplexität zu erfassen, eine schier unlösbare Herausforderung
an die Kommunikationsexperten dar. Altersabhängige Konsumschemata und
soziodemografisch orientierte Schichtmodelle verlieren an Aussagekraft. Ziel-
gruppen lassen sich nicht weiter nur über deren Zugehörigkeit zu einer
Gruppierung beschreiben, die Interessen differieren auch innerhalb einer
solchen immer stärker. Werte die früher unvereinbar schienen, werden
bedenkenlos zu individuellen Lebensschemata kombiniert.
Angesichts dieses fortschreitenden Strukturwandels in der Gesellschaft, wird es
zunehmend schwieriger zielgerichtet Werbebotschaften an die Verbraucher zu
kommunizieren.
13
Logische Konsequenz einer solchen Entwicklung ist die Su-
che nach immer neuen und spezifischeren Kommunikationsplattformen.
3.5 Verteuerung der klassischen Werbung
Während die Anzahl der Werbemöglichkeiten seit Jahren kontinuierlich stieg,
wuchsen die Gesamt-Werbebudgets dagegen nur moderat. Ein gegebener ge-
samtdeutscher Werbeetat verteilt sich in der heutigen Zeit auf eine Masse an
unterschiedlichen Kommunikationskanälen, ergo sinkt das Budget das zur Be-
legung eines einzelnen Massenmediums zur Verfügung steht. Es wird so zu-
nehmend schwieriger einen ausreichenden Werbedruck zu erzeugen.
Hinzu kommt die konstante Verteuerung vieler klassischer Massenmedien. Nur
die wenigsten Unternehmen können sich heute noch einen Werbespot im Fern-
13
Vgl. o.V., Fragmentierung von Medien und Gesellschaft stellt Werbung vor neue Herausforderungen,
URL: http://www.vdz.de/pages/article/2489.asps (17.9.2006)

23
sehen erlauben ­ tun sie dies doch, muss zumeist ein Großteil des zur Verfü-
gung stehenden Werbebudgets zur Realisierung dieser TV-Kampagne aufge-
wendet werden. Die sinnvolle Belegung weiterer Medien zur Unterstützung
der Kampagne bleibt daher oftmals aus. Folglich fragen sich viele Unternehmen
und Mediaplaner, ob statt einer einzelnen teuren Werbepräsenz in den Mas-
senmedien, eine Aufsplittung des Budgets auf mehrere kleinere und günstigere
Medien, nicht letztendlich zielführender und effektiver wäre.
3.6 Faktoren begünstigen den Ambient Media Sektor
Dieser kleine Ausblick auf die Entwicklungen des Werbemarktes und der Ge-
sellschaft im Allgemeinen lässt erahnen, weshalb Ambient Medien in den letz-
ten Jahren zu den Gewinnern unter den Marketingtrends gehörten. Für eine
effektive Zielgruppenansprache müssen neue Wege gegangen werden, so ist
der vermehrte Einsatz von Ambient Medien in vielerlei Hinsicht lediglich eine
Antwort der Werbetreibenden auf die heute vorherrschenden Bedingungen.
Zur Grundcharakteristik der Ambient Medien gehört es aufzufallen und so aus
der medialen Dauerberieselung herauszutreten. Sie entfalten ihre Wirkung da
wo sich die Zielgruppe gerade aufhält ­ fliehen ist also kaum noch möglich, die
meisten Ambient Medien erfreuen sich größtenteils einer Beliebtheit, da sie
dem Rezipienten durch dargebotene Überraschung oder Unterhaltung einen
Mehrwert bieten ­ und nicht zuletzt unterbrechen sie auch keine andere Tätig-
keit und wecken damit Reaktanz beim Konsumenten. Hinzu kommt der relativ
günstige Einschaltpreis mit dem Ambient Kampagnen im Allgemeinen zu rea-
lisieren sind, und die Möglichkeit eine zuvor definierte Zielgruppe exakt und
nahezu ohne Streuverluste anzusprechen.
Diese entscheidenden Vorteile veranschaulichen, warum der Ambient Media
Einsatz immer öfter die passende Antwort auf die gegenwärtigen Probleme der
Kommunikationsbranche darstellt.

24
4. Definition der einzelnen Ambient Media Begriffe und Einord-
nung in den Media Mix
4.1 Allgemeine Entwicklung
Anfang der neunziger Jahre tauchten bereits vereinzelt exotische Sonderwerbe-
formen auf, die heute dem Bereich der Ambient Medien zugeschrieben werden.
Weder war man sich zunächst allerdings schlüssig über deren Zuordnung zu
einer bestimmten Mediagattung, noch gab es eine eindeutige Begriffsbestim-
mung.
Der Begriff Ambient Media tauchte dann erstmals 1997 in der Handelspresse in
Großbritannien auf,
14
und wurde vom britischen Outdoorspezialisten Con-
cord
15
zunächst als: ,,Den schnell wachsenden Sektor der neuen, nicht klassi-
schen Formen der Außenwerbung"
16
definiert.
4.2 Stunt Ambient Media
In den Anfängen handelte es sich dabei zumeist um Werbeformen mit Aktions-
charakter, bei der die Generierung von Aufmerksamkeit und kostenloser PR im
Vordergrund stand. Diese Art von Ambient Media fällt heute unter den Begiff
,,Stunt Ambient Media" und wird definiert als: Aktionsformen, die zur Kom-
munikation einer (Werbe-)Aussage genutzt werden.
Als zentraler Wirkungsmechanismus dient hier ein Tabubruch, gleich welcher
Art, der zunächst über einen Schock- oder Überraschungseffekt beim Rezipien-
ten ein hohes Maß an Awareness (Aufmerksamkeit) schafft und somit gleich
einem ,,Trojanischen Pferd" als Transportmittel für die Werbebotschaft dient.
Ein weiteres nicht minder wichtiges Ziel, dass durch solche immer spektakulä-
rere und ungewöhnlichere Aktionsformen erreicht werden soll, ist die Generie-
rung von kostenloser PR durch Berichterstattung in klassischen Medien wie TV
14
Vgl. White, R.; Ambient Media, In: Warc Quick Briefs, April 2000, URL: www.warc.com/Search/
WordSearch/WordSearch.asp (24.03.2006)
15
Vgl. Fitzgerald, C., Substaining one-off events, URL: http://www.marketing.ie/jun04/article2.htm
(24.3.2006)
16
Vgl. Wehleit, K., Leitfaden Ambient Media, In: Business Village, Göttingen 2004, Seite 21

25
und Zeitungen. So fungieren diese Medien dann unbewusst als kostenloser
Multiplikator der eigenen Werbebotschaft.
Die Gruppe der Stunt Ambient Medien weist allerdings gewisse Besonderhei-
ten auf. Weder Wirkungsweise noch Reichweite oder Kontaktzahl sind von
vornherein planbar, noch sind diese Aktionen mit gleicher Werbewirkung wie-
derholbar, da sie einem großen ,,Wear-out-Effekt" unterliegen, und eine Wie-
derholung somit niemals mehr die gleiche Awareness erzielen würde.
Zu den entscheidenden Erfolgsparameter dieser Kategorie von Ambient Me-
dien gehören also: Das verwendete Aktionsformat, die Neuartigkeit der Aktion,
ein Tabubruch und die Nutzung der klassischen Medien als Multiplikator für
die eigene Werbebotschaft. Zu den kritischen Faktoren zählen insbesondere die
fehlende Planbarkeit des Werbeerfolges und die fehlende Wiederholbarkeit,
aber auch das Risiko, dass das Entsetzen über eine Aktion überwiegt und somit
bei den Rezipienten einen negativen Werbeeffekt hervorruft.
4.3 Mainstream Ambient Media
Der Bereich der Mainstream Ambient Medien umfasst den Grossteil aller Am-
bient Werbemöglichkeiten im deutschen Werbemarkt. Zu dieser Kategorie
wurden zunächst diejenigen Medien gezählt, die sich nicht ohne weiteres in
bestehende Outdoor-Kategorien einordnen ließen, denen aber der Aktionscha-
rakter fehlte.
Unter den Begriff Mainstream Ambient Media fällt heute die Platzierung bei-
nahe noch klassischer Werbeformate im direkten Umfeld einer bestimmten
Zielgruppe. Als Abgrenzung zur klassischen Werbung dient hierbei lediglich
der Einsatz des Werbemediums innerhalb eines homogenisierten Zielgruppen-
umfeldes. In Ermangelung eindeutigerer Definitions- und Abgrenzungsmerk-
male, die grundlegend sind für Bewertung und Planbarkeit, wurde 1999 von
der w&P marketing GmbH in Zusammenarbeit mit Concord&Posterlink Ltd.

26
London folgende Konkretisierung der Definition für den deutschen Markt aus-
gearbeitet:
,,Definition Ambient Media: Ambient Media sind Medienformate,
die im out-of-home Bereich der Zielgruppe planbar konsumiert
werden."
17
Diese Definition hat sich in Deutschland als Beschreibung dieses Branchenseg-
ments weitestgehend durchgesetzt und liegt auch dieser Arbeit zugrunde.
4.3.1 Schlüsselbegriffe und Abgrenzungsmerkmale
Folgende drei Schlüsselbegriffe kennzeichnen diese Definition:
Der erste ist ,,Ambient" ­ er leitet sich vom Begriff Ambiente ab, der gemäß
Brockhaus als: ,,Das eine Gestalt oder Persönlichkeit Umgebende, das ihr At-
mosphäre verleiht und ihr Wesen kennzeichnet"
18
definiert wird. Um also per
Definition zum Segment Ambient Media gezählt werden zu können, ist die
Ausrichtung und Positionierung der Medien, auf eben dieses lebensweltliche
Umfeld der spezifischen Zielgruppe, das erste nötige Abgrenzungsmerkmal.
Dieses lebensweltliche Umfeld kann je nach Zielgruppe die unterschiedlichsten
Orte wie beispielsweise den Supermarkt, den Golfklub oder die U-Bahn umfas-
sen.
Der zweite Schlüsselbegriff ,,out-of-home" ermöglicht die Abgrenzung der
Ambient Medien gegenüber anderen Kommunikationsformen, die in die Intim-
sphäre, also in den eigenen Wohnbereich der Zielgruppe vordringen. Auf diese
Weise lassen sich Ambient Medien, die lediglich den öffentlichen Kommunika-
tionsbereich außerhalb der Wohnung nutzen, von Formen wie Direktmailings,
Telefonverkauf und so genannten Haustürgeschäften differenzieren.
17
Vgl. Wehleit, K., Leitfaden Ambient Media, In: Business Village, Göttingen 2004, Seite 25
18
Vgl. o.V. Ambiente, In: dtv Brockhaus Lexikon, Band 1. Dtv, München 1989, S. 152

27
Die Bedeutung des dritten Schlüsselbegriffs ,,planbar" erschließt sich einem im
Bezug auf Ambient Medien nicht sofort. Sicher ist: Planbarkeit bei Ambient
Media fällt anders als bei klassischen Medien aus, ist aber, auch wenn her-
kömmliche Bewertungsinstrumente größtenteils versagen, auch hier grund-
sächlich gegeben. Innerhalb der vorliegenden Definition bezieht sich die Plan-
barkeit allerdings zunächst einmal auf die planmäßige Rezeption des Mediums
durch eine relativ homogene Zielgruppe. Die Planbarkeit im eigentlichen Sinne
scheitert im Moment noch an einem für den tatsächlichen Werbeerfolg sinnvol-
len Messinstrument, das neben Reichweite und Kontakten der Ambient Medien
auch qualitative Aspekte in die Bewertung mit einbezieht.
4.4 Einordnung der Ambient Media Formate in den Media Mix
Auf Basis dieser Definition und den darin enthaltenen Abgrenzungsmerkmalen
von Ambient Medien, lassen sich diese nun eindeutig in den Media Mix ein-
ordnen. Sie können nun als Erscheinungsform der nicht klassischen Außenwer-
bung dem Bereich der Out-of-Home Medien eindeutig zugeordnet werden. Das
folgende Schaubild gibt einen komprimierten Überblick über diese Einordnung,
die Definitionen und Bedeutungen der Formate Stunt Ambient Media und
Mainstream Ambient Media.
TV
Print
Funk
Out-of-home
Ambient
Media
Ambient Media
Stunt Ambient
Media
Mainstream Ambient Media
=> Aktionen zur
Generierung von
zusätzlicher PR und
Awareness
Indoormedien
Ambient Außen-
werbung
=> Ambient Media sind Medienformate, die im out-of-home Bereich
der Zielgruppe planbar konsumiert werden
Klassische Au-
ßenwerbung
Abb. 1: Einordnung Ambient Media Formate in den Mediamix
(Quelle: Leitfaden Ambient Media, Seite 26 Abb. 8)

28
5. Kategorisierung und Strukturierung der einzelnen Ambient
Media Erscheinungsformen
Es bestehen grundsätzlich zwei unterschiedliche Möglichkeiten Ambient Media
Formate zu definieren und sie bestimmten Untergruppen zuzuordnen ­ entwe-
der nach dem jeweiligen technischen Format oder nach der Platzierung der
Werbeträger. Beide Methoden wurden auf dem englischen Leitmarkt vom Am-
bient Media Spezialist Concord
19
in London entwickelt und später dem deut-
schen Ambient Media Markt angepasst.
5.1 Klassifizierung der Ambient Media Formate nach Format
Das Mainstream Ambient Media lässt sich zunächst einmal nach technischen
Werbeformaten in momentan sechs Gruppen untergliedern. In Poster, Mobile
Billboards, Sponsorship, Screens, Aerials und Distributives.
Da Produktion und Distribution der einzelnen Formate jeweils erheblich diffe-
rieren, strukturiert diese Gliederung gleichzeitig die stark fragmentierte Bran-
che der Ambient Media Anbieter in Deutschland.
19
Vgl. o.V. How to use Ambient Media, In Admap 454, October 2004
Ambient Media Formate
aus Anbietersicht
Poster
Mobile
Billboards
Distri-
butives
Screens
Sponsor-
ship
Abb. 2: Ambient Media Formate aus Anbietersicht
(Quelle: Leitfaden Ambient Media, Seite 27 Abb. 9)
Aerials

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2006
ISBN (eBook)
9783836601108
DOI
10.3239/9783836601108
Dateigröße
2.1 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule Pforzheim – Fakultät für Wirtschaft & Recht, Studiengang BW / Werbung (Marketing-Kommunikation)
Erscheinungsdatum
2007 (Januar)
Note
1,3
Schlagworte
marketing zielgruppe bewertung ambient media werbeeinsatz medienleistung kampagne
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Titel: Ambient Media
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