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Lebenslagen von älteren Spätaussiedlern der ehemaligen sowjetischen Länder in Kiel und Umgebung

Sprachbarrieren der älteren MigrantInnen als Herausforderung für die Soziale Arbeit

©2011 Diplomarbeit 101 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Der Fokus dieser Diplomarbeit richtet sich auf ältere Spätaussiedler aus ehemaligen sowjetischen Ländern, die in Kiel und Umgebung wohnen.
‘Spätaussiedler sind nach § 4 des Bundesvertriebenengesetzes (BVFG) deutsche Volkszugehörige, die unter einem Kriegsfolgenschicksal gelitten haben und die im Bundesvertriebenengesetz benannten Aussiedlungsgebiete nach dem 31. Dezember 1992 im Wege des Aufnahmeverfahrens verlassen und innerhalb von sechs Monaten einen ständigen Aufenthalt im Bundesgebiet begründet haben. Wer erst nach dem 31. Dezember 1992 geboren wurde, ist kein Spätaussiedler mehr.’ Auch die Abkömmlinge sowie Ehegattinnen und Ehegatten der Spätaussiedler, die bei der Ausreise nach Deutschland im Herkunftsland seit drei Jahren mit ihnen verheiratet waren, erhalten gemäß § 4 Absatz 3 Satz 1 BVFG bei der Einreise in Deutschland die Rechtsstellung eines Deutschen. Ihnen wird nach § 7 Staatsangehörigkeitgesetz (StAG) mit der Bescheinigung nach § 15 BVFG die deutsche Staatsangehörigkeit verliehen.
Der Begriff alt/ältere soll nicht auf ein bestimmtes Lebensalter fixieren, sondern auf ein höheres Lebensalter der Betroffenen verweisen. Somit sind mit ‘älteren Spätaussiedlern’ in dieser Diplomarbeit die Spätaussiedler, die im Rentenalter nach Deutschland kamen, gemeint.
‘In Deutschland hat mittlerweile fast jeder fünfte Einwohner einen Migrationshintergrund.’ Im Zeitraum von 1990 bis 2008 wurden 2.500.092 Zuzüge der (Spät-)Aussiedler nach Deutschland registriert. Die Personen aus der ehemaligen Sowjetunion stellten seit 1990 die größte Gruppe dar. Die Zuzugszahl im Jahr 2008 liegt bei 4.301 Personen und ist damit die niedrigste (Spät-) Aussiedlerzuzugszahl, die seit Beginn der Aussiedleraufnahme im Jahr 1950 registriert wurde.
Die Integration von Zuwanderern ist ein zweiseitiger Prozess. Dabei entstehen die Anforderungen nicht nur an die Migrantinnen und Migranten, sondern auch an die Aufnahmegesellschaft. Das Ziel einer gelungenen Integration ist ein gleichberechtigtes Miteinander. Aus diesem Grund wurden zu Beginn der 1990er Jahre, neben den Programmen zur Unterstützung der Migrantinnen und Migranten in Deutschland, verschiedene Hilfsprogramme zugunsten der deutschen Minderheit in den Siedlungsgebieten der ehemaligen Sowjetunion ins Leben gerufen, um sowohl auf kulturellem und sozialem, als auch auf dem sprachlichen, medizinischen und wirtschaftlichen Gebiet die Russlanddeutschen zu fördern.
Laut den […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Relevanz des Themas Lebenslagen von älteren Spätaussiedlern der ehemaligen sowjetischen Ländern in Kiel und Umgebung
2.1 Begriffsklärung und Dimensionen der Lebenslagen älterer Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler
2.1.1 Dimension Bildung
2.1.2 Dimension Wohnen
2.1.3 Dimension Gesundheit
2.1.4 Dimension Einkommen
2.1.5 Dimension soziale Netzwerke und Familienbeziehungen
2.2 Lebenswelt: Begriffsklärung

3. Geschichte der Deutschen in Russland
3.1 Einwanderung und Ansiedlung der Deutschen in Russland unter Katharina II.
3.2 Einwanderung und Ansiedlung unter Alexander I.
3.3 Spürbare Veränderungen für die deutsche Bevölkerung in Russland nach 1871
3.3.1 Verwaltungsreformen
3.3.2 Der Wehr- und Dienstpflicht
3.3.3 Bildungswesen
3.3.4 Wirtschaftliche Blütezeit der Kolonien
3.4 Der Erste Weltkrieg
3.5 Bürgerkrieg von 1917
3.6 Zwischenkriegszeiten
3.6.1 Gründung der Autonomie des Wolgadeutschen Gebietes
3.6.2 Hungernot 1921/22
3.6.3 Zeiten der Neuen Ökonomischen Politik
3.6.4 Kollektivierung der Landwirtschaft
3.6.5 Entkulakisierung
3.6.6 Hungernot 1932/33
3.6.7 Verfolgung der Russlanddeutschen in den 30er Jahren
3.7 Der Zweite Weltkrieg
3.8 Nachkriegszeit

4. Einwanderung aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion in die Bundes Republik Deutschland
4.1 Ausreisebewegung der 70er und 80er Jahre
4.2 Die Russlanddeutsche in der Sowjetunion zur Perestrojka sowie in den Nachfolgestaaten der UdSSR
4.3 Herausforderungen an Spätaussiedler aus den Ländern der ehemaligen UdSSR im Integrationsprozess in Deutschland
4.3.1 Sprachliche Integration und die Folgen der Russifizierung auf die deutsche Sprachkenntnisse der Russlanddeutschen
4.3.2 Soziale Integration

5. Lebenslagen von älteren Spätaussiedler der ehemaligen sowjetischen Ländern in Kiel und Umgebung
5.1 Die Fragestellung
5.2 Forschungsmethoden
5.2.1 Erhebungsinstrument: Leitfadeninterview
5.2.2 Auswertungsmethode: Qualitative Inhaltsanalyse
5.3 Durchführung
5.3.1 Zugang zu den Betroffenen
5.3.2 Stichprobe
5.3.3 Verlauf der Durchführung
5.4 Darstellung der Ergebnisse
5.4.1 Dimension Bildung
5.4.2 Dimension Wohnen
5.4.3 Dimension Gesundheit
5.4.4 Dimension Einkommen
5.4.5 Dimensionen soziale Netzwerke und Familienbeziehungen
5.5 Diskussion der Ergebnisse

6. Praxisbezug zu den Hilfsangeboten für die ältere MigrantInnen in Kiel am Beispiel des „Netzwerkes ältere MigrantInnen“
6.1 Beschreibung „Netzwerk ältere MigrantInnen“
6.2 Beschreibung der Module
6.2.1 Modul 1 – Informationsveranstaltungen
6.2.2 Modul 2 – Kurse zur Unterstützung von pflegenden Angehörigen
6.2.3 Modul 3 - Informationsreihe "Älter werden in Deutschland"
6.2.4 Modul 4 – „MiMi – Mit Migranten für Migranten“
6.2.5 Modul 5 – Information über die Ausbildungswege in der Altenarbeit
6.2.6 Modul 6 – Entwicklung und Einsatz von Gedächtnistrainingsmaterialien in russischer und türkischer Sprache
6.3 Erkenntnisse aus dem Projekt „Netzwerk ältere MigrantInnen“

7. Fazit (Herausforderungen an die Soziale Arbeit)

8. Literaturverzeichnis

9. Anhang

1. Einleitung

Der Fokus dieser Diplomarbeit richtet sich auf ältere Spätaussiedler aus ehemaligen sowjetischen Ländern, die in Kiel und Umgebung wohnen.

„Spätaussiedler sind nach § 4 des Bundesvertriebenengesetzes (BVFG) deutsche Volkszugehörige, die unter einem Kriegsfolgenschicksal gelitten haben und die im Bundesvertriebenengesetz benannten Aussiedlungsgebiete nach dem 31. Dezember 1992 im Wege des Aufnahmeverfahrens verlassen und innerhalb von sechs Monaten einen ständigen Aufenthalt im Bundesgebiet begründet haben. Wer erst nach dem 31. Dezember 1992 geboren wurde, ist kein Spätaussiedler mehr (§ 4 Abs. 1 Nr. 3 BVFG).“[1] Auch die Abkömmlinge sowie Ehegattinnen und Ehegatten der Spätaussiedler, die bei der Ausreise nach Deutschland im Herkunftsland seit drei Jahren mit ihnen verheiratet waren, erhalten gemäß § 4 Absatz 3 Satz 1 BVFG bei der Einreise in Deutschland die Rechtsstellung eines Deutschen.[2] Ihnen wird nach § 7 Staatsangehörigkeitgesetz (StAG) mit der Bescheinigung nach § 15 BVFG die deutsche Staatsangehörigkeit verliehen.[3]

Der Begriff alt/ältere soll nicht auf ein bestimmtes Lebensalter fixieren, sondern auf ein höheres Lebensalter der Betroffenen verweisen. Somit sind mit „älteren Spätaussiedlern“ in dieser Diplomarbeit die Spätaussiedler, die im Rentenalter nach Deutschland kamen, gemeint.

„In Deutschland hat mittlerweile fast jeder fünfte Einwohner einen Migrationshintergrund.“[4] Im Zeitraum von 1990 bis 2008 wurden 2.500.092 Zuzüge der (Spät-)Aussiedler nach Deutschland registriert. Die Personen aus der ehemaligen Sowjetunion stellten seit 1990 die größte Gruppe dar. Die Zuzugszahl im Jahr 2008 liegt bei 4.301 Personen und ist damit die niedrigste (Spät-) Aussiedlerzuzugszahl, die seit Beginn der Aussiedleraufnahme im Jahr 1950 registriert wurde.

Die Integration von Zuwanderern ist ein zweiseitiger Prozess. Dabei entstehen die Anforderungen nicht nur an die Migrantinnen und Migranten, sondern auch an die Aufnahmegesellschaft. Das Ziel einer gelungenen Integration ist ein gleichberechtigtes Miteinander. Aus diesem Grund wurden zu Beginn der 1990er Jahre, neben den Programmen zur Unterstützung der Migrantinnen und Migranten in Deutschland, verschiedene Hilfsprogramme zugunsten der deutschen Minderheit in den Siedlungsgebieten der ehemaligen Sowjetunion ins Leben gerufen, um sowohl auf kulturellem und sozialem, als auch auf dem sprachlichen, medizinischen und wirtschaftlichen Gebiet die Russlanddeutschen zu fördern.[5]

Laut den Untersuchungsergebnissen der Lebenslagen von Russlanddeutschen[6] haben die professionellen Beratungsstellen einen geringen Stellenwert. Die geringe Nennung von Institutionen kann einerseits eine relativ geringe Kenntnis über Beratungsangebote, andererseits einen geringen Ausbau von Institutionen bedeuten. Die Untersuchungen in Deutschland zeigen, dass Migrantinnen und Migranten die Beratungsstellen in geringerem Umfang aufsuchen als die einheimische Bevölkerung. Die Russlanddeutschen erkennen jedoch Probleme bei der Integration in Deutschland. Fast die Hälfte der Befragten nannte die sprachlichen Schwierigkeiten sowie die kulturellen Differenzen.[7]

„Migration ist ein risikoreiches Projekt mit der Hoffnung auf ein besseres Leben, vor allem für die nächste Generation. Diese Perspektive wird in der Realität häufig enttäuscht.“[8]

In diesem Zusammenhang stellen sich die Fragen:

- Wie ist die Lebenssituation der älteren Spätaussiedler aus ehemaliger Sowjetunion in Kiel und Umgebung?
- Welchen Aufgaben und Herausforderungen muss sich die Soziale Arbeit in Bezug auf die Lebenssituation älterer Spätaussiedler aus der ehemaligen UdSSR[9] stellen?

Um Antworten auf diese Fragen geben zu können wird in dem folgenden Kapitel zuerst die Relevanz des Themas Lebenslagen und Lebenswelten von älteren Spätaussiedlern der ehemaligen sowjetischen Ländern in Kiel und Umgebung geklärt. Im dritten Kapitel wird die Lage und Geschichte der Deutschen in Russland dargestellt. Die Voraussetzung für das Verstehen der aktuellen Lebenssituation der älteren Aussiedler aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion und deren Ehegatten/Partner ist die Kenntnis der Lebensgeschichten und der damit verbundenen Einflüsse.[10] Im vierten Kapitel wird auf das Thema Einwanderung aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion in die Bundesrepublik eingegangen. Zur Rekonstruktion der Subjektsicht älterer Spätaussiedler wurden 12 Personen mit Unterstützung eines Fragebogens befragt. Die Ergebnisse der Befragung spiegeln das subjektive Erleben der Befragten und die subjektive Einschätzung ihrer jeweiligen Lebenslagen. Das fünfte Kapitel beschreibt das methodische Vorgehen beim Vorbereiten und Auswerten der Fragebogen sowie die Forschungsergebnisse. Das sechste Kapitel liefert den Praxisbezug zu den Hilfsangeboten für die älteren Migrantinnen und Migranten in Kiel am Beispiel des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“. Abschließend wird auf die Aufgaben und Herausforderungen für die Soziale Arbeit in Bezug auf die Lebenssituation älterer Spätaussiedler aus ehemaliger UdSSR eingegangen, bei der die Autorin einige Vorschläge die die Professionellen der Sozialen Arbeit in deren Tätigkeit mit älteren Spätaussiedlern der ehemaligen Sowjetunion unterstützen können, macht.

2. Relevanz des Themas Lebenslagen von älteren Spätaussiedlern der ehemaligen sowjetischen Ländern in Kiel und Umgebung

Die Anzahl der in der Bundesrepublik Deutschland lebenden älteren Migrantinnen und Migranten nimmt kontinuierlich zu.[11] Etwa 19 Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland hat einen Migrationshintergrund. („Einen Migrationshintergrund hat (…) jeder Einwohner, der entweder selbst oder von dem mindestens ein Elternteil nach Deutschland zugewandert ist.“[12] ) Die noch Lebenden von etwa 12 Millionen Flüchtlinge und Vertriebenen, die bis 1956 infolge des Zweiten Weltkrieges in die Bundesrepublik eingezogen sind, sowie deren Nachkommen sind bei den 19 Prozent nicht berücksichtigt. Die größte Gruppe Zuwanderer bildet die Gruppe der Aussiedler. Die Zahl der in Deutschland lebenden Aussiedler sowie ihrer Nachkommen liegt etwa bei vier Millionen. Da die Aussiedler nach der Einreise in die Bundesrepublik eingebürgert werden, ist es nur schwer möglich, selbst anhand des Mikrozensus festzustellen wer Aussiedler ist, weil der Aussiedlerstatus dort nicht explizit abgefragt wurde. Das ist auch der Grund, weshalb das Wissen um die Lebenssituation dieser Migrantengruppe bisher relativ gering war. Da Russlanddeutsche als komplette Familien einschließlich der Großeltern eingewandert sind, haben sie das höchste Durchschnittsalter aller Zuwanderergruppen.[13] Somit ist das Thema dieser Diplomarbeit nicht nur im Bezug auf Migrationsozialarbeit interessant, sondern neben den Bereichen des Gesundheitssystems, Arbeitsmarktes und vielen mehr auch für die Altenarbeit von Bedeutung.

Der Erhalt einer Staatsbürgerschaft beendet nicht die Integrationsschwierigkeiten (Eingliederungsschwierigkeiten). Die finanzielle Situation von älteren Migrantinnen und Migranten ist oftmals sehr eingeschränkt. Im Vergleich mit der gleichaltrigen Einheimischen sind die Migrantinnen und Migranten häufiger und früher von Alterskrankheiten betroffen. Oftmals sind die vorhandenen deutschen Sprachkenntnisse unzureichend und führen zu Verständigungsschwierigkeiten. Dem zu Folge sind die älteren Migrantinnen und Migranten unzureichend über wichtige Lebensbereiche informiert.[14] Das kann unter anderem einer der Gründe für die eingeschränkte Inanspruchnahme von Diensten und Einrichtungen der Altenhilfe sein. Zunehmende Ethnizität im Alter kann zu erheblichen Benachteiligungen führen. Bei ohnehin geringen Netzwerkbeziehungen kann es zur Bedrohung durch eine wachsende Isolation kommen.[15]

2.1 Begriffsklärung und Dimensionen der Lebenslagen älterer Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler

Im Hinblick auf die Lebenslagen alter Menschen diskutiert Tews über das Alter als Lebensphase, die durch jeweilige Lebenslagen geprägt wird. In diesem Zusammenhang benutzt Tews den Begriff soziale Lage.[16] „Der Begriff soziale Lage charakterisiert im soziologischen und sozialpolitischen Sinne jene konkreten Lebensbedingungen, die das Leben der Angehörigen sozialer und sozialdemographischer Gruppen bestimmen.“[17] Neben den Wohn-, Arbeits-, Einkommens- und Gesundheitsverhältnissen gehören dazu die Soziaversicherungs-, Erziehungsverhältnisse sowie die Familienverhältnisse, die kulturell-moralischen und die politischen Verhältnisse.[18]

Bolte bringt den Begriff soziale Verschiedenartigkeit ins Gespräch: „Unterscheiden sich Menschen im Hinblick auf sozial relevante Kriterien, die als solche in der betrachteten Gesellschaft nicht als ungleichheitsrelevant erachtet werden (wie u. E. Konfessionszugehörigkeit, Lebensalter und Familienstand in der Bundesrepublik), so soll dies als soziale Verschiedenartigkeit bezeichnet werden. Es ist eine empirisch zu prüfende Frage, welche sozial relevanten Unterschiede als Verschiedenartigkeiten oder als Ungleichheiten zu klassifizieren sind.“[19]

Das Konzept der Lebenslage eignet sich nach Clemens insbesondere zur Analyse der gesellschaftlich-strukturellen Voraussetzungen sozialer, kultureller, ökonomischer und politischer Lebensbedingungen. Auf dieser Grundlage entwickeln sich im individuell-biographischen Verlauf Handlungsspielräume entlang der Dimensionen Bildung, Erwerbstätigkeit, Wohnen, Gesundheit und Einkommen. Lebenslagen als Ausdruck sozialer Ungleichheit bilden sich auf der Basis verschiedenartiger Startbedingungen und weiterer differenzierender Merkmal im Lebenslauf, zu denen auch Geschlecht und regionale Herkunft zählen.“[20] Zwar wurde die Grundlage von Analysen zur Lebenslage bereits im 19. Jahrhundert entwickelt, jedoch ist es selbst in einschlägigen Lexika bis heute kaum eine präzise Definition zum Begriff Lebenslage zu finden. Dennoch gibt es eine Reihe verwandter Begriffe wie Soziallage, Lebensstil, Lebensverhältnisse, Lebensniveau, Lebensstandard[21] sowie bestimmte Dimensionen, deren Bedeutung in der wissenschaftlichen Diskussion um die Lebenslagen immer wieder verdeutlicht wird.

Da es sich in dieser Diplomarbeit um Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler im Rentenalter handelt, wird auf die Darstellung der Dimension Erwerbstätigkeit absichtlich verzichtet. Ergänzend zu den oben genannten Dimensionen Bildung, Wohnen, Gesundheit und Einkommen wird aufgrund der besonderen Relevanz für Spätaussiedler und –aussiedlerinnen die Dimension soziale Netzwerke eingebracht zu denen auch Familienbeziehungen gehören. Die Dimensionen der Lebenslagen werden dabei aus der Perspektive der aktuellen Situation älterer Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler dargestellt.

2.1.1 Dimension Bildung

Der Dimension Bildung werden in dieser Arbeit nicht die klassische Bildungsabschlüsse zugeschrieben, da diese bei Migranten und Migrantinnen in Deutschland erstens nur bedingt oder gar nicht anerkannt werden und zweitens von der Perspektive der aktuellen Situation der älteren Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler kaum von Interesse sind. Viel mehr geht es hier um Bildung in Form von Erlernen der deutschen Sprache, von der Aneignung der Kompetenzen zum Ausüben der ehrenamtlichen Tätigkeiten sowie den Basiskenntnissen der Rechtsordnung, der Kultur und der Geschichte Deutschlands.

Nach wie vor nehmen sehr wenige ältere Menschen an den Bildungsaktivitäten teil. Aus einer soziologischen Perspektive spielen die Teilnahme an den Bildungsangeboten und die damit verbundene Strukturierung von Zeit im Tages- und Wochenablauf sowie die Erfüllung kommunikativer Bedürfnisse und Beteiligung im Seminar eine wichtigere Rolle als die eigentlichen Inhalte der Bildungsaktivität. Die Bildungsziele dabei sind die Aufrechterhaltung und Förderung kognitiver Fähigkeiten, aber auch die Entwicklung von Interessen und Motivationsstrukturen.[22] Zudem ist die Zunahme frei verfügbarer zeitlichen Ressourcen bei der älteren Generation unbestritten. Laut Forschungsergebnissen der Berliner Altersstudie, in der Menschen im Alter von 70 bis 105 Jahren untersucht wurden, verfügen die älteren Menschen täglich über etwa 6 Stunden, die sie für das Lesen, Fernsehen und andere Freizeitbeschäftigungen nutzen.[23] Die frei verfügbare Zeit macht die ältere Generation zu einer interessanten Zielgruppe für das ehrenamtliche Engagement,[24] das nicht selten Teilnahme an Schulungen vorsieht. Das gilt wie für die einheimischen Senioren, so auch für die älteren Zuwanderer. „Bürgerschaftliches Engagement stärkt gleichberechtigte Teilhabe und unterstützt Integration – zuerst und vor allem auf lokaler Ebene, im unmittelbaren Lebensumfeld der Migrantinnen und Migranten. (…) Sie schafft gleichzeitig Strukturen, die Eigeninitiative, Mitgestaltung und Beteiligung ebenso ermöglichen wie die Aneignung neuen Wissens, neuer Fertigkeiten und Kompetenzen, die auch in andere Lebensbereiche hineinwirken. Denn Engagement macht kompetent und sichert die Bildungs- und Beschäftigungsfähigkeit.“[25]

Der Begriff Bildung ist sehr komplex. Der Sprachgebrauch vom Begriff Bildung in öffentlichen gesellschaftlichen Diskursen wird meistens mit Qualifikationen gleichgesetzt. Während in der akademischen Disziplin der deutschen Erziehungswissenschaft der Begriff Bildung überwiegend von gesellschaftlich-kulturellen sowie von anthropologischen Perspektiven her gedacht wird.[26]

In sofern bilden die Informationsveranstaltungen zur Gesundheitsprävention einen Teilbereich der Bildung. Die rechtzeitige Informationen über Erkrankungen und über deren Behandlung können die Rückfälle sowie die zurückbleibende Gesundheitsbeeinträchtigungen minimieren.[27]

Den weiteren Bildungsbereich in Hinsicht auf Migrantinnen und Migranten stellt der Erwerb der deutschen Sprachkenntnisse dar. „Die individuelle Handlungskompetenz ist eng gekoppelt an die Verständigungsmöglichkeiten, die auf der sprachlichen Bewältigung und Legitimierung konkreter Handlungssituationen beruhen. Kenntnisse der deutschen Sprache sind für eine soziale Integration und Ausbau sozialer Kontakte zum deutschen Umfeld eine entscheidende Voraussetzung. Dies gilt gleichermaßen für eine strukturelle Eingliederung in die Wirtschafts- und Arbeitswelt wie im Hinblick auf gesellschaftliche Partizipation und Teilnahme an politischer Willensbildung. Ohne ausreichende Deutschkenntnisse bleiben die Betroffenen von zentralen Lebensbereichen ausgeschlossen, was u.a. im Alter eine Inanspruchnahme von institutionellen Hilfs- und Unterstützungsangeboten der Regelversorgungseinrichtungen erheblich erschweren oder unmöglich machen könnte.“[28] Den älteren Zuwanderern fehlen oft die ausreichenden Deutschkenntnisse. Das Verstehen fällt meistens leichter als das Sprechen und das Lesen. Besonders problematisch erweist sich das Schreiben. Zudem gehen die deutschen Sprachkenntnisse mit zunehmendem Alter verloren. Die Gründe dafür sind die nachlassende Merkfähigkeit sowie das durch die Verringerung der Kontakte zu dem deutschen Umfeld fehlende Training. Nicht desto trotz wäre es falsch den alten Menschen die Lernunfähigkeit zu unterstellen. Die Verbesserung beziehungsweise die Erhaltung der Deutschkenntnisse bei den älteren Migrantinnen und Migranten kann als eine der Bildungsziele gesehen werden. Dieses kann nicht von dem Menschen mit Migrationshintergrund selbst erbracht werden. Jedoch ist es unter didaktischer Anleitung im systematischen Sprachunterricht zu erreichen. Die Sprachangebote für ältere Migrantinnen und Migranten sollen ihre spezifischen Bedürfnisse berücksichtigen sowie mit kulturspezifischen und altersgerechten Lernmethoden verknüpft werden.[29]

2.1.2 Dimension Wohnen

Das menschliche „(…) Leben spielt sich immer in der konkreten alltäglichen Umwelt ab.“[30] Zu den alltäglichen Räumen zählen das Wohn- und Schlafzimmer, die Eigentumswohnung oder Haus sowie das angrenzende Nachbarschaftsgebiet, das weitere Wohnumfeld und das Stadtgebiet. Einerseits ist die alltägliche Umwelt eine Voraussetzung für die Lebensgestaltung, andererseits dient sie auch als ein Mittel zur Alltagsgestaltung. Mit zunehmendem Alter gewinnen die räumlich-sozialen Umweltgegebenheiten an Bedeutung für das selbstständige Leben. Die körperliche Einschränkungen, eine höhere Krankheitsanfälligkeit sowie die Veränderungen in der Wahrnehmungsfähigkeit machen einen Menschen umweltabhängiger. Die Treppenstufen, der lange Fußweg, die verkehrsreiche Straßen schränken den Bewegungs- und Handlungsspielraum ein.[31] „Wohnung und angrenzendes Nachbarschaftsgebiet werden zu den wichtigsten räumlich-sozialen Kontexten, in denen sich das Leben älterer Menschen abspielt. (…) Die Gestaltung des Alltags – also die Haushaltsführung, die Kontaktpflege, die Nutzung von Medien, spielerische und schöpferische Betätigungen und so weiter – geschieht stärker als in den vorausgegangenen Lebenslaufphasen wohnungs- und nachbarschaftszentriert.“[32]

Die Ortsidentität, die Umweltfaktoren, die älteren Menschen Sicherheit und Vertrautheit signalisieren, sind wesentliche Voraussetzungen für die Wohnzufriedenheit im Alter. Im Hinblick auf die Wohnsituation im Alter gibt es keine Ideallösung, die allen Ansprüchen und Bedürfnissen gerecht wird.[33] „Die Wohnsituation muss abgestimmt sein auf die individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten des einzelnen alten Menschen und auf dessen subjektive Wohnwünsche.“[34] Der Einzelne kann sich auf sein Alter vorbereiten und sich über Umweltbedingungen informieren sowie diese auf eventuell kommende körperliche Veränderungen und/oder Veränderungen in seiner sozialen Umwelt mit seiner finanziellen Situation und mit seiner Verfügbarkeit an sozialen Netzwerk abzustimmen.[35]

Das Zusammenleben mehrerer Generationen in einem Haushalt ist bei älteren Zuwanderern längst nicht mehr die einzige Wohn- und Lebensform. Die Untersuchungen zeigen, dass fast die Hälfte der älteren Frauen mit Migrationshintergrund bereits allein lebt. Die andere Hälfte wohnt in Zwei- oder Mehrgenerationenhaushalten. Trotz der familiären Streitigkeiten sind die Befragten in Zwei- und Mehrgenerationenhaushalten mit der aktuellen Wohnform zufrieden während die Hälfte der Migrantinnen in Einpersonenhaushalten mit dem Alleinleben unzufrieden ist.[36]

Die Mehrzahl der älteren Zuwanderer lebt in Mietwohnungen. Viele sind wegen ihrer unzureichenden finanziellen Situation auf Wohngeldzuschüsse angewiesen und empfinden die hohen Mieten als Belastung für ihr ohnehin niedriges Einkommen. Das Wohnen hat im Hinblick auf die Lebensqualität im Alter eine große Bedeutung.[37] Dennoch sind zahlreiche ältere Zuwanderer „(…) gezwungen, in Wohnungen zu leben, die ihren Bedürfnissen nicht entsprechen, in denen sie ihre Sicherheit nicht oder nur unzureichend gewährleistet sehen, die vom Wohnstandart und dem verfügbaren Wohnraum her unterdurchschnittlich, im Verhältnis aber überteuert sind. Ohne Wohngeldzuschüsse wären viele – insbesondere die Alleinwohnenden – nicht einmal in der Lage, sich den ´Luxus’ dieser minimalen Wohnstandards leisten zu können.“[38]

Eine weitere große Rolle in diesem Kapitel spielt das Thema Altenhilfe. Nur wenige Migrantinnen und Migranten wohnen in den Einrichtungen der Altenhilfe. In Bereichen der stationären und ambulanten Pflege gibt es deutschlandweit nur wenige Institutionen die genügend auf die Pflege alternder Migrantinnen und Migranten vorbereitet sind. Zudem fehlt es den Menschen mit Migrationshintergrund an ausreichenden Informationen bezüglich der eigenen rechtlich gesicherten Ansprüche auf Leistungen der Altenhilfe in Deutschland. Zugangsbarrieren seitens der Migrantinnen und Migranten können unter anderem Sprach- und Verständigungsprobleme sein.[39]

2.1.3 Dimension Gesundheit

Hohes Alter muss nicht unbedingt mit krank sein assoziiert werden. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit fürs Auftreten der gesundheitlichen Probleme bei den älteren Menschen größer als bei der jüngeren Generation. Dank der medizinischen Fortschritte steigt die durchschnittliche Lebensdauer. Viele Herzkranke, Diabetiker, Nierenleidende sowie Menschen mit anderen chronischen Erkrankungen können bei richtiger medizinischer Behandlung lange am Leben erhalten werden. Die Beschwerden und Hilfebedürftigkeit werden von der besseren Medizin allerdings nicht ganz bekämpft. Im Gegenteil, das Leben mit chronischen Erkrankungen bedarf viel mehr Unterstützung. So steigert der medizinische Fortschritt die Hilfs- und Pflegebedürftigkeit.[40]

Die Gesundheit von älteren Migrantinnen und Migranten wird durch die spezifischen Bedingungen beeinflusst. Die Gesundheitsversorgung und Ernährung in ihren Herkunftsländern ist schlechter als in Deutschland. Die psychosoziale Belastung sowohl während des Migrationsprozesses als auch nach der Einwanderung in die Bundesrepublik Deutschland wirkt sich auf den Gesundheitszustand der Zuwanderer negativ aus. Fremdheitsgefühl, Trennung von der Familie, Sprach- und Verständigungsprobleme sowie viele weitere Faktoren gefährden nicht nur die psychische Gesundheit der Migrantinnen und Migranten, sondern haben Folgen für den gesamten Gesundheitszustand.[41] Die Untersuchungen zur subjektiven Einschätzung der eigenen gesundheitlichen Situation zeigen, dass die Zuwanderer mit ihrer gesundheitlichen Situation wenig zufrieden sind.[42]

Nach migrationsepidemiologischen Studien nehmen Migrantinnen und Migranten weniger Vorsorgungsmaßnahmen in Anspruch als die einheimische Bevölkerung. Es kann unter anderem an den möglichen Zugangsbarrieren liegen. Durch stärkere interkulturelle Öffnung sollen die Barrieren abgebaut werden.[43]

2.1.4 Dimension Einkommen

Einkommen und Vermögen haben einen erheblichen Einfluss auf die Lebensgestaltung im Alter. Die finanzielle Situation im Alter wird durch die Entwicklungen und Entscheidungen in den Lebensphasen von Jugend, Ausbildung sowie durch die Erwerbsphase bestimmt. Daneben gibt es aber auch weitere spezifische Faktoren, die vor allem die Lebenslage älterer Menschen betreffen. Das sind die politischen Entscheidungen beispielsweise über die Sozialleistungen oder über die Beitragshöhe der Rentnerinnen und Rentner zur Kranken- und Pflegeversicherungen. Da die älteren Menschen in der Regel kaum zusätzliche Einkünfte erzielen, werden solche politische Entscheidungen zur Belastung für deren finanzielle Lage.[44]

Die älteren Migrantinnen und Migranten sind im Vergleich zu den einheimischen Rentnerinnen und Rentnern wirtschaftlich maßgebend schlechter gestellt.[45]

Obwohl die Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler nur wenige Beiträge zur Rentenversicherung in der Bundesrepublik Deutschland gezahlt haben, steht auch ihnen eine Rente zu. Die Voraussetzung für die Rente nach dem Fremdrentengesetz ist die Anerkennung des Status als Vertriebener oder Spätaussiedler. Nach dem Fremdrentengesetz werden den Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedlern die Rentenbeiträge, die sie in der ehemaligen UdSSR sowie in ihren Nachfolgerstaaten gezahlt haben und diese dort verblieben sind anerkannt. Zu den Beitragszeiten im Sinne des Fremdrentengesetzes gehören Kindererziehungszeiten, der nach dem 8. Mai 1945 im Herkunftsland geleistete Grund- und Zivildienst sowie die Beschäftigungszeiten im Herkunftsland, in denen keine gesetzliche Rentenversicherungsbeiträge gezahlt wurden wie beispielsweise die Tätigkeit als Kolchosbauer in der ehemaligen Sowjetunion vor dem 1. Januar 1965, aber erst ab dem 17. Lebensjahr. Nach Angaben des Deutschen Rentenversicherung Bunds erhalten die Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler, die nach dem 6. Mai 1996 nach Deutschland kamen, im Rahmen des Fremdrentengesetzes eine maximale Bruttorente von 656,75 Euro in den alten sowie 577,25 Euro in den neuen Bundesländern. Bei den Ehepaaren, gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften und eheähnlichen Gemeinschaften beträgt die Bruttorente nach dem Fremdrentengesetz monatlich 1050,80 Euro in den alten und 923,60 Euro in den neuen Bundesländern.[46] Zu berücksichtigen an der Stelle wäre es, dass die nicht deutsche Partner, die gemäß § 4 Absatz 3 Satz 1 BVFG in Deutschland die Rechtstellung eines Deutschen erhalten, keine Rentenzeiten nach dem Fremdrentengesetz angerechnet bekommen und somit die Unterstützung vom Amt für Grundsicherung erhalten, die mit der Rente des Partners verrechnet wird.

Die Einkommenssituation hat Auswirkungen auf die anderen Dimensionen der Lebenslagen wie das Wohnen, die Freizeitgestaltung, Gesundheit sowie auch auf Bildung und die familiäre Netzwerke. Das verfügbare Einkommen bestimmt die Größe der Handlungsspielräume. Es entscheidet inwieweit beispielsweise die Dienstleistungen bei Hilfs- und Pflegebedürftigkeit sowie die Freizeitgestaltung in Anspruch genommen werden. Es spiegelt sich wieder in der Auswahl der Wohnung und ihre Anpassung an die veränderten Wohnbedürfnisse, auf den Erwerb von Konsumgütern und vieles mehr.[47]

2.1.5 Dimension soziale Netzwerke und Familienbeziehungen

„Das soziale Netzwerk >>Familie<< besitzt eine große Bedeutungs- und Funktionsvielfalt. Es gehört zu den dauerhaftesten intimen Beziehungssystemen und ist zumeist auf Solidarität und Sympathie begründet. In diesem Netzwerk sind die soziale und personale Identität eines Menschen verortet. Das familiale System, das sowohl die Herkunfts- als auch, falls vorhandenen, die Zeugungsfamilie einschließt, ist eine wichtige Quelle des Erlebens sozialer Zugehörigkeit und nach wie vor wichtigster >>Austragungsort<< des inter- und intragenerationellen Miteinanders in unserer Gesellschaft. Unabhängig davon, wie auch immer sie konstituiert sein mag, stellt die Familie für ältere Menschen einen zentralen, sinnstiftenden Lebenswert dar.“[48]

In Migrantenfamilien haben familiäre Netzwerke ebenfalls eine große Bedeutung. Die Versorgung im Alter erfolgt überwiegend durch die Familie. Dieses ist aber keine Selbstverständlichkeit mehr. Es ist schwer die vertrauten Traditionen unter veränderten Lebensbedingungen weiter zu pflegen. Zum einen stellen die Erkrankungen der älteren Familienmitglieder sehr große Anforderungen an die Angehörigen. Zum anderen ist durch die Berufstätigkeit der pflegenden Familienmitglieder die Versorgung kaum zu leisten und deswegen von der sozialen Regeldiensten übernommen werden muss. Die Übernahme der Versorgung von den Diensten der Altenhilfe stößt auf Unverständnis seitens der Pflegebedürftigen an deren Kinder. Dies löst erhebliche Konflikte zwischen den beiden Generationen aus.[49]

Einige ältere Migrantinnen und Migranten erwarten nicht von deren Kindern die Hilfeleistungen. Ähnlich wie die Einheimische, wollen die Migrantinnen und Migranten die Selbstständigkeit im Alter beibehalten und über eigenes Leben selbst bestimmen.[50]

Wichtig ist es das soziale Netzwerk >>Familie<< in Bezug auf die Krankheiten der Älteren und insbesondere auf die psychische Gesundheit zu beleuchten. Bis heute fehlen die verlässlichen Daten zu den psychischen Krankheiten der alten Zuwanderer. Es gibt aber eine Reihe von Hinweisen, die auf das Auftreten der Depressionen und Demenz bei Menschen mit Migrationshintergrund ab etwa dem fünfzigsten Lebensjahr deuten.[51]

Die außerfamilialen sozialen Netzwerke spielen eine besondere Rolle für die allein stehenden Migrantinnen und Migranten, insbesondere für die allein stehenden, ledigen älteren Männer. Bei dem fehlenden Kontakt zur eigenen Volksgruppe besteht die Gefahr sozialer Isolation.[52]

2.2 Lebenswelt: Begriffsklärung

Nach Thiersch ist Lebenswelt „(…) die Schnittstelle der subjektiven Bewältigungsmuster im Alltag und der objektiv gegebenen, historischen und sozialen Strukturen.“[53] Subjektive Bewältigungsmuster sind die Lebenserfahrungen, im Laufe des Lebens eines Menschen erworbene Kompetenzen. Der Mensch wird im Kontext seiner Erfahrung betrachtet.

Lebenswelt wird „(…) als der Lebensraum, in dem objektive, strukturelle Vorgaben subjektiv bearbeitet und bewältigt werden, (…)“ verstanden.[54] Die Sozialpädagogik fokussiert sich vermehrt auf den Alltag ihres Klienten. Lebenswelt befindet sich in ununterbrochenem Kampf zwischen bestehenden Strukturen der Umwelt, eigenen Erfahrungen und Erwartungen eines konkreten Menschen und daraus resultierenden Anpassungsmustern.[55]

Die Lebenswelt der älteren Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedlern aus der ehemaligen UdSSR ist somit durch ihre Herkunft, ihre Geschichte sowie durch ihre Kultur und migrationspezifischen Erfahrungen geprägt. Als Volk, unabhängig davon wie jung oder wie alt einzelne davon sind, sehen sie Anfang deren Geschichte ab dem Manifest der Russlandszarin – Katharina II. im Jahre 1763. Die Menschen dieser Migrantengruppe haben außer eigenen Erfahrungen die Lebenserfahrungen ihrer Vorfahren, die durch über zwei Jahrhunderte in deren Herkunftsland gesammelt wurden. Dazu kommen die Migrationserfahrungen und die reale Gegebenheiten in ihren Lebenslagen in Deutschland.

3. Geschichte der Deutschen in Russland

Schon seit Menschengedenken gab es deutsche Bevölkerung in Russland. Im Mittelalter wickelten die Kaufleute den Handel über Nowgorod ab und gründeten dort ein Hansakontor. Unter dem Zaren Iwan IV. (1533-1584) kamen zahlreiche Fachleute aus Deutschland ins Land. Zu derselben Zeit entstand in Moskau eine deutsche Vorstadt. Ende des 17. Jahrhunderts öffnete Peter der Große sein Land nach Europa, um Handwerker nach Petersburg und Moskau, Zweck Schiffbau, zu holen. Die Massenansiedlung der Deutschen in Russland begann jedoch erst mit dem Manifest von Katharina II. in 1763.[56]

3.1 Einwanderung und Ansiedlung der Deutschen in Russland unter Katharina II.

Katharina II. verabschiedete am 4. Dezember 1762 ihr erstes Manifest an alle Ausländer, die sich in Russland niederzulassen wünschten. Dank dem persönlichen Engagement und Druck der Zarin konnten schon am 22. Juli 1763 die Bedingungen und die Organisation der Ansiedlung bekannt gemacht werden. Ein Teil der Bestimmungen des Ukaz[57] der Regierung richtete sich an die einwanderungswilligen Handwerker und Kaufleute. Denen wurden unter anderem Kredite sowie 5- bis 10jährige Abgabenfreiheit zugesagt. Der andere Teil sprach die Landwirte und Dorfhandwerker an. Die Zarin sicherte Land, Vorschüsse zum Häuserbau, Vieh- und Gerätekauf zu, die nach 10 Jahren in Raten zurück zu zahlen seien. Außerdem befreite Katharina II. die, die sich auf unbebautem Land in neuen Kolonien ansiedelten, für 30 Jahre von allen Abgaben, Diensten und Einquartierungen. Zwar sollten alle Neuankömmlinge ihren Wohnort frei wählen können, doch wurden den Landwirten bestimmte Gebiete zur Ansiedlung angeboten. In erster Linie war es das Land ober- und unterhalb der Stadt Saratov sowie an der Wolga. Ohne zeitliche Einschränkungen wurden die Einwanderer von der Militär- und Zivildienstpflicht befreit und erhielten das Recht zur freien Religionsausübung. Den bäuerlichen Kolonien wurde ihre Selbstverwaltung versprochen. Jede Familie erhielt Land zu dauerndem und erheblichen Besitz unter dem Obereigentum der Gemeinde. Das Land dürfte weder verkauft noch versetzt oder geteilt werden und sollte im Regelfall an den jüngsten Sohn vererbt werden. Im Juli 1763 wurde eine Sonderbehörde „Vormundschaftskontor“ errichtet, die sich um die Ansiedlung und Belange der Kolonisten kümmern sollte. Wegen der Überlastung des Absendehafens Lübeck und des Aufnahmelagers in Oranienbaum wurde die Anwerbung neuer Kolonisten am 18. Mai 1766 eingestellt. Bis zum Jahre 1775 nahmen 30.623 Personen die Einladung Katharinas an. Die Einwanderer aus Hessen bildeten die größte Gruppe. Die Mehrheit der Siedler fuhr die Wolga hinab bis nach Saratov. An dieser Strecke wurden über 100 Siedlungen gegründet.[58]

3.2 Einwanderung und Ansiedlung unter Alexander I.

Seit 1802 dürften auch Kolonisten in Russland Privatland kaufen. Bis 1820 kamen 817 weitere Familien der Ansiedler nach Russland. Die Auswanderer bildeten zwei Gruppen: die aus dem süddeutschen Raum waren mit ihrem eigenen Pferdegespann unterwegs. Diese Landreisen dauerten im Regelfall zwei Sommer und einen Winter. Die zweite Gruppe begann ihre Reise in Ulm. Sie fuhr mit „Ulmer Schachte“ die Donau abwärts bis zur Mündung am Schwarzen Meer und anschließend an der Küste entlang bis nach Odessa.[59]

Nach ihrer Ankunft in Odessa fanden die Ansiedler statt versprochen renovierten Kasernen, wo sie ärztlich betreut werden sollten, unvorbereitete Quarantäne in Dubossary, wo Gesunde und Kranke zusammen lebten. Die Kasernen waren überfüllt. Weder besaßen die Neusiedler Winterkleidung noch bekamen sie diese. So starben in den ersten zwei Jahren nach der Ankunft 1/6 der Kolonisten. Die russische Regierung musste zu ihrer Unzufriedenheit feststellen, dass viele Einwanderer nicht das nötige Geld besaßen und an die Staatshilfe angewiesen waren. Daraufhin begrenzte Alexander I. die Zahl der Einwanderer und änderte die Voraussetzungen für die Anreise nach Russland.[60]

Am 20. Februar 1804 erließ Alexander I. (1801-1825) ein Manifest, wonach die ausländischen Ansiedler in Handwerken sowie ländlichen Beschäftigungen als Beispiel dienen sollten. Da die russische Regierung von den Misserfolgen in den Wolgakolonien enttäuscht war, gelangte sie zur Überzeugung, dass die Einwanderer bestimmte Bedingungen erfüllen mussten. So wurden die Verheirateten mit Kindern bevorzugt. Das Alter der Ansiedler war beschränkt. Außerdem mussten sie ein Mindestvermögen nachweisen, das 300 Gulden betrug.[61]

Aber schon im März 1809 wurden die strengen Regeln von 1804 außer Kraft gesetzt. Im Gegensatz sollten die guten Wirte und Handwerker aus den deutschen Staaten in Russland sogar dann die Aufnahme finden, wenn sie die Reisekosten nicht selbst tragen könnten. In dem Zeitraum von Ende 1808 bis zum Juli 1810 kamen 621 deutsche Familien nach Neurussland. Die meisten dieser Familien stammten aus der Pfalz, dem Norden Badens und Elsass. Insgesamt wanderten in den ersten 10 Jahren des 19. Jahrhunderts 21.986 Kolonisten in Neurussland ein. Die Dörfer ihrer Vorfahren waren zu dem Zeitpunkt in einem armen Zustand. Um die Neuansiedler vor dem Hungertod zu bewahren, wurden, trotz der besonders angespannten Finanzsituation, 2 Mio. Rubel aus der Staatskasse an die Ausgaben für die Siedler eingeräumt. Die Regierung verwies die Kolonisten auch auf die Notwendigkeit sich ihren Lebensunterhalt bei wohlhabenden Bauern oder bei Gutsbesitzern selbst zu verdienen. Trotzdem waren die meisten auf die Staatshilfe angewiesen. 1812 schickte die Regierung zwei Revisoren nach Neurussland, die den wirtschaftlichen Zustand der Kolonien untersuchen sowie Verbesserungsvorschläge unterbreiten sollten. Eine weitere Aufgabe der Revisoren war den Unterschlagungen und ungesetzlichen Ausgaben durch Beamte nachzugehen. Alexander I. befahl unfähige und faule Wirte zur Zwangsarbeiten in Kommunen oder staatlichen Anlagen zu verurteilen. In extremen Fällen sollten faulen Wirten sogar ihre Wirtschaften entzogen werden. Das führte zu den vielen Klagen von der Seite der Deutschen. Aufgrund der Tatsachen, dass die Kolonisten statt der versprochenen 300 Rubeln nur einen Kredit von 100 Rubeln erhielten, der nicht gereicht hatte, um Pferde, Pflug und Wagen anzuschaffen, wurden einige Vorwürfe an die Wirte fallen gelassen. Schuld an der schlechten Lage der Wirtschaft war weniger die Nachlässigkeit der Kolonisten als die Missernte des Jahres 1813. Viele Ansiedler waren krank, weil sie sich wenig und schlecht ernährt haben. In den Jahren 1816-1817 wanderten 10.000 Württemberger wegen Missernten und vor allem wegen den chiliastischen[62] Prophezeiungen nach Russland, um „auf den Anbruch des 1000jährigen Gottesreiches zu warten.“[63] Wegen den Massenerkrankungen an der unteren Donau und in der Süd-Ukraine starben viele von denen. 400 Familien von 700 Überlebenden wanderten nach Georgien. 300 Familien blieben in Neurussland und Bessarabien. Außer einigen Ausnahmen, wurde 1819 die Ansiedlung von Ausländern grundsätzlich eingestellt. 1830 erhöhte sich die Zahl der Mennoniten, deutschen und Schweizer Kolonisten in Neurussland und Bessarabien auf 56.478. 1852 stiegt es weiter auf 104.959. Durch die Gründung von Tochterkolonien stieg seit den 50er Jahren die Zahl deutscher Dörfer. So befanden sich 1878 rund 1,4 Mio. Desjatin[64] im Süden Russlands in deutscher Hand.[65]

3.3 Spürbare Veränderungen für die deutsche Bevölkerung in Russland nach 1871

In den letzten 30 Jahren des 19. Jahrhunderts wurden auf den Gebieten des wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Lebens viele Reformen eingeleitet. Sie brachten auch für die deutschen Kolonisten große Veränderungen mit sich.

3.3.1 Verwaltungsreformen

Durch das Gesetz vom 16. Juni 1871 wurde die Verwaltung der Kolonien der allgemeinen Verwaltung unterstellt und somit deren Selbstverwaltung aufgehoben. Diese neue Landschaftsordnung sah eine Art Ständevertretung vor. Sie sollte auf dem Wege der Selbstverwaltung die Fragen lokaler und regionaler Bedeutung regeln. Durch diese Neuerung bekamen auch die Landlosen das Stimmrecht in den Dorfversammlungen. Wegen der Eigentumsverhältnisse in den Kolonien blieb es aber ohne Folgen. Russisch wurde als Amtsprache eingeführt.[66]

Da die Wolgakolonisten für die Kolonien ungünstige Entscheidungen seitens der Aufsichtsbehörden befürchteten, gründeten sie eine „Ökonomische Verwaltung“, die die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung fördern würde. Die Kolonisten erkannten den Wert der neuen Verwaltungsorgane und bestrebten darin mehr Einfluss zu gewinnen. Um die Zahl der deutschen Abgeordneten in der Bezirksversammlung zu erhöhen, strebten sie die Teilung von Kreisen Katharinenstadt, Torgun und Nieder-Jeruslan an. Dieses Ziel erreichten die Wolgakolonien erst kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges.

Der Landschaftsverwaltung[67] waren das Gesundheitswesen, das Schulwesen sowie einige von landwirtschaftlichen Einrichtungen unterstellt. Alle Leistungen dieser Einrichtungen auch Arzt und Medikamente standen kostenlos zur Verfügung. Das brachte deutsche Zemstvo-Vertreter zur Einführung der Steuern, die die Kolonisten zu zahlen hatten. Die Ergebnisse waren sehr zufriedenstellend, denn Anfang August 1917 setzte sich der 2. Delegiertenkongress des „Verbandes der deutschen Kolonisten im Schwarzmeergebiet“ für die Beibehaltung der Zemstvo-Verwaltung und für die Absicherung ihrer Rechte ein.[68]

3.3.2 Der Wehr- und Dienstpflicht

Außer der Aufhebung der Selbstverwaltung der Kolonien wurde durch einen Erlass des Zaren vom 4. Juni 1871 die Wehr- und Dienstpflicht eingeführt. Der Dienstbeginn für Mennoniten wurde um 10 Jahre hinausgeschoben. Trotzdem waren die Mennoniten damit nicht einverstanden. Im Herbst 1872 und 1873 bemühten sie sich um eine Audienz beim Zaren ebenso korrespondierten sie mit den zuständigen Behörden in Odessa.

Parallel dazu begannen sich die Kolonisten für die Auswanderung nach Nordamerika zu interessieren. Dadurch hofften sie der Wehrpflicht zu entgehen. Zu dieser Zeit gab es in den USA[69] und Kanada viel Siedlerland sowie bereits erste deutsche Einwanderer aus Russland. Im Sommer 1872 ging eine kleine Gruppe der Mennoniten auf eine Erkundungsreise und kehrte nach Russland zurück, um über ihre Erfahrungen zu berichten. In demselben Sommer 1872 trafen auch die ersten 35 Familien aus den evangelischen Kolonien in den USA ein. Ein Jahr später schickten die Mennoniten eine aus 12 Personen bestehende Abordnung nach Amerika zur Erkundung der Niederlassungsmöglichkeiten. Diese Abordnung kam mit guten Nachrichten zurück. Im gleichen Jahr wanderten einige Familien aus. Die russische Regierung verwies die Ältesten wegen ihrer Agitation für die Auswanderung des Landes. Dieses beendete die Unruhen nicht. Im Dezember 1873 kam die dritte mennonitische Delegation nach Petersburg, um die Zusicherung wegen Freistellung vom Wehrdienst zu bekommen. Am 1. Januar 1874 wurde das Gesetz über die allgemeine Wehrpflicht erlassen. Laut Artikel 157 wurden die Mennoniten vom Dienst an der Waffe freigestellt. Die Einführung einer Dienstpflicht und der Erlass des Gesetzes darüber sorgten für noch mehr Unruhen und verstärkten Vorbereitungen zur Auswanderung. Trotz der Bemühungen der russischen Regierung die Kolonisten bezüglich des Wehrdienstgesetzes zu beruhigen, wanderten 1874 von den 40.000 Mennoniten Neurusslands im Verlauf der 1870er Jahre bis zu 15.000 nach Amerika aus.

Auch evangelische und katholische Gemeinden sandten ihre Gruppen zur Erkundung der Auswanderungsmöglichkeiten in die USA und nach Kanada. Etwa 3.000 Wolgadeutschen trafen 1873 in Porto Alegro ein.

Die Regeln der Dienstpflicht durch die Mennoniten wurden erst am 8. April 1875 erlassen. Fünf Jahre später wurden die Einzelheiten über die Art des Dienstes vertraglich zwischen dem Domänenministerium und den Mennonitengemeinden geregelt.[70]

3.3.3 Bildungswesen

Die Kolonisten hielten an der Tradition des „Schule halten“ fest. Eine ganze Anzahl von Lehrern sowie Vertretern anderer Berufe unterrichteten gegen Entgelt die Kinder. Der Unterricht sollte das Lesen der Bibel und Singen ermöglichen. Von Anfang an handelte es sich um Kirchenschulen. Die Lehrer wurden von der Gemeinde angestellt und entlohnt. Die Schulzeit lag in dem Zeitraum von Oktober bis März fest. Zwar wurde der Schulbesuch von Geistlichen überwacht, trotzdem hielten die Eltern oft ihre Kinder davon ab, weil ihre Arbeitskraft auf dem Bauernhof benötigt wurde. 1840 wurde in den Kolonien die Schulpflicht eingeführt. Die Kosten für den Bau der Schulgebäude und den Lehrerunterhalt trugen die Kolonisten selbst. Da die Geldsammlungen, die Bearbeitung der beantragten Genehmigungen für die Errichtungen der Schulen und den Unterrichtsbeginn sehr lange dauerten, waren die Klassen ständig überfüllt.

In den Wolgakolonien waren Mitte des 19. Jahrhunderts Klassen mit bis zu 400 Schüler besetzt. Im Jahre 1865 wurden 22.046 Knaben und 21.223 Mädchen in den 175 Kirchenschulen von 214 Lehrern unterrichtet. Der geringe Bildungsstand der Wolgakolonisten war noch weit höher als der Bildungsstand der russischen Bevölkerung.

[...]


[1] Bundesministerium des Inneren 2008, S. 51

[2] vgl. <http://www.buzer.de/gesetz/4827/a66824.htm>.2010-12-06

[3] vgl. <http://www.buzer.de/gesetz/4827/a66835.htm >.2010-12-06

[4] Bundesministerium des Inneren 2008, S. 9

[5] vgl. Bundesministerium des Inneren 2008, S. 55 ff

[6] Um sprachliche Monotonie zu umgehen, wird in dieser Diplomarbeit der Begriff „Russlanddeutsche“ als Bezeichnung für die Spät- bzw. Aussiedler, die aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland kamen, benutzt.

[7] vgl. Vahsen, Friedhelm G. 2010, S. 193 ff

[8] Vahsen, Friedhelm G. 2010, S. 197

[9] Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken; abgekürzt UdSSR

[10] vgl. Netzwerk: Älter werden in Deutschland 2006, S. 5

[11] vgl. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2000, S. 11

[12] Kröhnert, S. 2010, S. 46

[13] vgl. Kröhnert, S. 2010, S. 46 f

[14] vgl. Demirci, S.; Grieger, D. 2009, S. 218 ff und Gerling, V. 2005, S. 17

[15] vgl. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2000, S. 13

[16] vgl. Tews, H. P. 1993, S. 33

[17] Schwitzer, K. 1993, S. 276

[18] vgl. Schwitzer, K. 1993, S. 276

[19] Bolte, K. M. 1990, S.30

[20] Backes, G. M.; Clemens, W.; Künemund, H. 2004, S. 14

[21] vgl. Glatzer, W. 2002, S. 606

[22] vgl. Tews, H. P. 1993, S. 235 ff

[23] vgl. Knopf, D.; Schäuble, G.; Veelken, L. 1999, S. 106 f

[24] vgl. Knopf, D.; Schäuble, G.; Veelken, L. 1999, S. 123

[25] Presse- und Informationsamt der Bundesregierung 2007, S. 173

[26] vgl. Marotzki, W.; Ortlepp, W. 2002, S. 153

[27] vgl. Görres, S.; Schmidt, R. 1999, S. 371

[28] <http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Abteilung4/Pdf-Anlagen/aeltere-migrantinnen-kurzfassung,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true.pdf>. 2010-12-14, S. 29

[29] vgl. <http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Abteilung4/Pdf-Anlagen/aeltere-migrantinnen-kurzfassung,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true.pdf>. 2010-12-14, S. 29 ff

[30] Saup, W.; Reichert, M. 1999, S. 245

[31] vgl. Saup. W.; Reichert, M. 1999, S. 245

[32] Saup, W.; Reichert, M. 1999, S. 245 f

[33] vgl. Saup. W.; Reichert, M. 1999, S. 246

[34] Saup. W.; Reichert, M. 1999, S. 246

[35] vgl. Saup. W.; Reichert, M. 1999, S. 246 f

[36] vgl. <http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Abteilung4/Pdf-Anlagen/aeltere-migrantinnen-kurzfassung,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true.pdf>. 2010-12-14, S. 33

[37] vgl. <http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Abteilung4/Pdf-Anlagen/aeltere-migrantinnen-kurzfassung,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true.pdf>. 2010-12-14, S. 34 f

[38] <http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Abteilung4/Pdf-Anlagen/aeltere-migrantinnen-kurzfassung,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true.pdf>. 2010-12-14, S. 35 f

[39] vgl. Grieger, D.; Küçük, F. 2010, S. 312 f

[40] vgl. Görres, S.; Schmidt, R. 1999, S. 338

[41] vgl. Spallek, J.; Zeeb, H. 2010, S. 58 f

[42] vgl. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2005, S. 424

[43] vgl. Spallek, J.; Zeeb, H. 2010, S. 65 und Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2005, S. 425

[44] vgl. Schmähl, W.; Fachinger, U. 1999, S. 158 ff

[45] vgl. Grieger, D.; Küçük, F. 2010, S. 302

[46] vgl. Deutsche Rentenversicherung Bund Geschäftsbereich Presse und Öffentlichkeitsarbeit 2008, S. 1 ff

[47] vgl. Schmähl, W.; Fachinger, U. 1999, S. 195 ff

[48] Fooken, I. 1999, S. 210

[49] vgl. Fooken, I. 1999, S. 217 und Grieger, D.; Kücük, F. 2010, S. 303

[50] vgl. Grieger, D.; Küçük, F. 2010, S. 303

[51] vgl. Grieger, D.; Küçük, F. 2010, S. 303

[52] vgl. Fooken, I. 1999, S. 217

[53] Thiersch, H. 2002, S. 155

[54] Thiersch, H. 2002, S. 156

[55] vgl. Thiersch, H. 2002, S. 155 f

[56] vgl. Bosch, A.; Lingor, J. 1990, S. 9 ff

[57] russ. Ukaz = der Erlass

[58] vgl. Eisfeld, A. 1999, S. 13 ff

[59] vgl. Bosch, A.; Lingor, J. 1990, S. 24

[60] vgl. Eisfeld, A. 1999, S. 25

[61] vgl. Bosch, A.; Lingor, J. 1990, S. 23

[62] von griechischen: chilia „tausend“

[63] Eisfeld, A. 1999, S. 27

[64] 1 Desjatina = 100 m x 100 m

[65] vgl. Eisfeld, A. 1999, S. 26 ff

[66] vgl. Eisfeld, A. 1999, S. 46

[67] in Russisch Zemstvo-Verwaltung genannt

[68] vgl. Eisfeld, A. 1999, S. 46 f

[69] engl. United States of America; abgekürzt USA

[70] vgl. Eisfeld, A. 1999, S. 48 ff

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2011
ISBN (eBook)
9783842819344
DOI
10.3239/9783842819344
Dateigröße
1.6 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Fachhochschule Kiel – Soziale Arbeit und Gesundheit, Studiengang: Sozialwesen
Erscheinungsdatum
2011 (August)
Note
1,0
Schlagworte
spätaussiedler lebenslage sprachbarriere migrant interkulturelle kompetenz
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Titel: Lebenslagen von älteren Spätaussiedlern der ehemaligen sowjetischen Länder in Kiel und Umgebung
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