Anforderungen an Schichtmodelle in Zeiten der Globalisierung
Einführung eines Schichtmodells am Beispiel Infineon Technologies
©2006
Diplomarbeit
154 Seiten
Zusammenfassung
Inhaltsangabe:Einleitung:
In der heutigen Zeit des dynamischen Wandels und der Globalisierung ist es nicht mehr möglich, an traditionellen Arbeitszeitmodellen festzuhalten. Innovative Systeme sind gefragt, welche schnelle Reaktionen und hohe Produktivität sichern, um die Kosten im Hochlohnland Deutschland so gering wie möglich zu halten. Nur so können Unternehmen dem weltweiten Druck standhalten und Veränderungen flexibel in sich aufnehmen. Deshalb geraten Arbeitszeitmodelle immer mehr in den Fokus und gelten als wichtiger Bestandteil zur Flexibilisierung. Sie bieten sowohl dem Unternehmen, als auch dem Mitarbeiter eine Vielzahl von Instrumenten, sich optimal auf die aktuellen Belange und Anforderungen des Marktes einstellen zu können. Aber auch Qualitätsverbesserungen und Kundenorientierung, sowie der richtige Umgang mit dem Zeitmanagement sind nötig, um weltweit erfolgreich zu sein und sich vor allem gegen die Billiglohnländer durchzusetzen zu können. Moderne Systeme bieten die Möglichkeit, sowohl auf Kundenbedürfnisse, als auch auf die veränderten Wünsche der Mitarbeiter einzugehen und das Verlangen nach Effizienzsteigerung im Unternehmen zu befriedigen.
Seit den 80er Jahren liefern sich die Firmen einen Wettlauf um neue, flexible Systeme, die der Weltwirtschaft, vor allem dem osteuropäischen und asiatischen Raum die Stirn bieten können. Diese stellen aber nur kurzfristige Lösungen dar, die eine Verlagerung der Produktion ins Ausland nicht verhindern, sondern allenfalls verzögern können, da sich der Kostenwettlauf mit den Billiglohnländern laut Thomas Straubhaar, Präsident es Hamburger Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) nicht gewinnen lässt. Hier sind betriebsindividuelle Lösungen gefragt. Mittlerweile haben viele innovative Firmen in Deutschland die Möglichkeit zur Flexibilisierung genutzt und ein eigenes Schichtmodell kreiert, das auf die jeweiligen Anforderungen zugeschnitten ist.
Atypische Beschäftigungsverhältnisse breiten sich aus. Dies ist in Zeiten der Globalisierung und Internationalisierung auch unerlässlich, denn Organisation und Kultur sind in jedem Betrieb stetigen Veränderungen ausgesetzt und können daher nicht vereinheitlicht werden. Und so funktioniert auch nicht jedes System an jedem Standort. Eine genaue Analyse der Bedürfnisse des jeweiligen Bereichs ist unabdingbar. Doch die Möglichkeiten zur Flexibilisierung sind sicher noch lange nicht ausgereizt.
Aber warum spricht man eigentlich immer von flexiblen Systemen? Was ist […]
In der heutigen Zeit des dynamischen Wandels und der Globalisierung ist es nicht mehr möglich, an traditionellen Arbeitszeitmodellen festzuhalten. Innovative Systeme sind gefragt, welche schnelle Reaktionen und hohe Produktivität sichern, um die Kosten im Hochlohnland Deutschland so gering wie möglich zu halten. Nur so können Unternehmen dem weltweiten Druck standhalten und Veränderungen flexibel in sich aufnehmen. Deshalb geraten Arbeitszeitmodelle immer mehr in den Fokus und gelten als wichtiger Bestandteil zur Flexibilisierung. Sie bieten sowohl dem Unternehmen, als auch dem Mitarbeiter eine Vielzahl von Instrumenten, sich optimal auf die aktuellen Belange und Anforderungen des Marktes einstellen zu können. Aber auch Qualitätsverbesserungen und Kundenorientierung, sowie der richtige Umgang mit dem Zeitmanagement sind nötig, um weltweit erfolgreich zu sein und sich vor allem gegen die Billiglohnländer durchzusetzen zu können. Moderne Systeme bieten die Möglichkeit, sowohl auf Kundenbedürfnisse, als auch auf die veränderten Wünsche der Mitarbeiter einzugehen und das Verlangen nach Effizienzsteigerung im Unternehmen zu befriedigen.
Seit den 80er Jahren liefern sich die Firmen einen Wettlauf um neue, flexible Systeme, die der Weltwirtschaft, vor allem dem osteuropäischen und asiatischen Raum die Stirn bieten können. Diese stellen aber nur kurzfristige Lösungen dar, die eine Verlagerung der Produktion ins Ausland nicht verhindern, sondern allenfalls verzögern können, da sich der Kostenwettlauf mit den Billiglohnländern laut Thomas Straubhaar, Präsident es Hamburger Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) nicht gewinnen lässt. Hier sind betriebsindividuelle Lösungen gefragt. Mittlerweile haben viele innovative Firmen in Deutschland die Möglichkeit zur Flexibilisierung genutzt und ein eigenes Schichtmodell kreiert, das auf die jeweiligen Anforderungen zugeschnitten ist.
Atypische Beschäftigungsverhältnisse breiten sich aus. Dies ist in Zeiten der Globalisierung und Internationalisierung auch unerlässlich, denn Organisation und Kultur sind in jedem Betrieb stetigen Veränderungen ausgesetzt und können daher nicht vereinheitlicht werden. Und so funktioniert auch nicht jedes System an jedem Standort. Eine genaue Analyse der Bedürfnisse des jeweiligen Bereichs ist unabdingbar. Doch die Möglichkeiten zur Flexibilisierung sind sicher noch lange nicht ausgereizt.
Aber warum spricht man eigentlich immer von flexiblen Systemen? Was ist […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Jennifer Eiglmeier
Anforderungen an Schichtmodelle in Zeiten der Globalisierung
Einführung eines Schichtmodells am Beispiel Infineon Technologies
ISBN: 978-3-8428-1296-3
Herstellung: Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2011
Zugl. Fachhochschule Deggendorf, Deggendorf, Deutschland, Diplomarbeit, 2006
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© Diplomica Verlag GmbH
http://www.diplomica.de, Hamburg 2011
Anforderungen an Schichtmodelle in Zeiten der Globalisierung - I -
Inhaltsverzeichnis
I.
Problemstellung
1
II.
Globalisierung
allgemein
4
1. Begriffserklärung, Chancen und Risiken der Globalisierung
4
2. Anforderungen
an
die
Produktion 12
3. Auswirkungen der veränderten Anforderungen auf das Human
14
Ressource
Management
4. Zusammenfassung
21
III.
Arbeitszeitmodelle in Zeiten der Globalisierung
23
1. Begriffserklärungen
23
2. Veränderte
Anforderungen
allgemein
25
2.1 Anforderungen an die Unternehmensleitung
28
2.2 Anforderungen an Führungskräfte und Mitarbeiter
32
3. Zusammenfassung
35
IV.
Konkretisierung am Beispiel Infineon Technologies Regensburg
37
1. Ergebnisse
der
Mitarbeiterbefragung
38
2. Besonders relevante Bewertungskriterien am Beispiel Infineon
42
2.l Gesundheitliche Aspekte der Arbeitszeitmodelle
42
2.2 Persönlicher, sozialer Wirkungsbereich
49
2.3 Rechtliche Rahmenbedingungen
51
3. Alternativkonzepte im Rahmen der Fallstudie
53
V.
Zusammenfassung
und
Ausblick
62
Anlagenverzeichnis
Anlagen
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Literaturverzeichnis
Anforderungen an Arbeitszeitmodelle in Zeiten der Globalisierung
- 1 -
I. Problemstellung
In der heutigen Zeit des dynamischen Wandels und der Globalisierung ist es nicht
mehr möglich, an traditionellen Arbeitszeitmodellen festzuhalten. Innovative
Systeme sind gefragt, welche schnelle Reaktionen und hohe Produktivität sichern,
um die Kosten im Hochlohnland Deutschland so gering wie möglich zu halten. Nur
so können Unternehmen dem weltweiten Druck standhalten und Veränderungen
flexibel in sich aufnehmen. Deshalb geraten Arbeitszeitmodelle immer mehr in den
Fokus und gelten als wichtiger Bestandteil zur Flexibilisierung. Sie bieten sowohl
dem Unternehmen, als auch dem Mitarbeiter eine Vielzahl von Instrumenten, sich
optimal auf die aktuellen Belange und Anforderungen des Marktes einstellen zu
können. Aber auch Qualitätsverbesserungen und Kundenorientierung, sowie der
richtige Umgang mit dem Zeitmanagement sind nötig, um weltweit erfolgreich zu
sein und sich vor allem gegen die Billiglohnländer durchzusetzen zu können.
Moderne Systeme bieten die Möglichkeit, sowohl auf Kundenbedürfnisse, als auch
auf die veränderten Wünsche der Mitarbeiter einzugehen und das Verlangen nach
Effizienzsteigerung im Unternehmen zu befriedigen.
Seit den 80er Jahren liefern sich die Firmen einen Wettlauf um neue, flexible
Systeme, die der Weltwirtschaft, vor allem dem osteuropäischen und asiatischen
Raum die Stirn bieten können. Diese stellen aber nur kurzfristige Lösungen dar, die
eine Verlagerung der Produktion ins Ausland nicht verhindern, sondern allenfalls
verzögern können, da sich der Kostenwettlauf mit den Billiglohnländern laut Thomas
Straubhaar, Präsident es Hamburger Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) nicht
gewinnen lässt. Hier sind betriebsindividuelle Lösungen gefragt.
1
Mittlerweile haben
viele innovative Firmen in Deutschland die Möglichkeit zur Flexibilisierung genutzt
und ein eigenes Schichtmodell kreiert, das auf die jeweiligen Anforderungen
zugeschnitten ist.
1
Vgl.
http://www2.onwirtschaft.t-online.de/dyn/c/62/39/67/6239676.html
, Zugriff am 14.03.2006
Anforderungen an Arbeitszeitmodelle in Zeiten der Globalisierung
- 2 -
Atypische Beschäftigungsverhältnisse breiten sich aus. Dies ist in Zeiten der
Globalisierung und Internationalisierung auch unerlässlich, denn Organisation und
Kultur sind in jedem Betrieb stetigen Veränderungen ausgesetzt und können daher
nicht vereinheitlicht werden. Und so funktioniert auch nicht jedes System an jedem
Standort. Eine genaue Analyse der Bedürfnisse des jeweiligen Bereichs ist
unabdingbar. Doch die Möglichkeiten zur Flexibilisierung sind sicher noch lange
nicht ausgereizt.
Aber warum spricht man eigentlich immer von flexiblen Systemen? Was ist
Flexibilität eigentlich? ,,Flexibel" geht auf das lateinische Wort ,,flexibilis" zurück,
was soviel bedeutet wie ,,biegsam, elastisch, geschmeidig, anpassungsfähig."
2
Wesentliche Anforderungen an ein neues Modell sind demnach Elastizität und
Anpassungsfähigkeit an die veränderten Marktbedingungen und Kundenwünsche.
Die Tarifverträge erlauben hier seit ein paar Jahren erstmals eine Arbeitszeit, welche
nicht von vornherein durch den Arbeitgeber festgelegt wird, lediglich die Wochen-,
Monats- oder sogar Jahresarbeitszeit wird mit Hilfe von Arbeitszeitkonten
festgehalten. Für Arbeitgeber und -nehmer ergibt sich daraus die Möglichkeit, ihre
Zeiteinteilung selbst zu gestalten und Individualverträge einzugehen. Hierzu gibt es
unzählige Ansätze, von Vollzeit über Teilzeit, von Gleitzeit über Vertrauensarbeit bis
hin zum Job-Sharing. Wichtig ist allerdings, dass die gesetzlichen Regelungen
eingehalten werden. Zu berücksichtigen bei der Einführung eines neuen Modells sind
also neben den Vorteilen für das Unternehmen auch die Interessen der Mitarbeiter,
um ein Maximum an Effizienz zu erhalten. Denn Tatsache ist, dass
Arbeitzeitmodelle großen Einfluss auf die Lebens- und Zeitgestaltung der
Angestellten nehmen. In den letzten Jahren ist das Verlangen nach mehr
Freizeitausgleich gestiegen, die Familie nimmt einen immer höheren Stellenwert ein
und so ist es nicht verwunderlich, dass viele Mitarbeiter für mehr Geld nicht
unbedingt mehr von ihrer hart verdienten Freizeit ,,opfern" würden. Napoleon hatte
hierfür ein schönes Sprichwort, welches die Situation sehr gut beschreibt: ,,Es gibt
2
Linnenkohl, Karl et al.: Arbeitszeitflexibilisierung, Verlag Recht und Wirtschaft GmbH, Heidelberg,
4. Auflage, 2001, S. 16
Anforderungen an Arbeitszeitmodelle in Zeiten der Globalisierung
- 3 -
Diebe, die nicht bestraft werden und einem doch das kostbarste stehlen: die Zeit."
3
Deshalb gilt es zu bedenken, dass Mitarbeiter-Motivation am ehesten über
entsprechenden Freizeitausgleich geschaffen werden kann. Doch der Wandel der
Arbeitszeit macht so manchem Angestellten einen Strich durch die Rechnung. Bis
vor ein paar Jahren war die Kürzung der Arbeitszeit in aller Munde, die sich seit
1945 dank steigender Produktion stetig entwickelt hat. Heute jedoch hat sich alles
zum Gegenteil gewendet. Seit der Einführung der 35-Stunden-Woche durch die IG
Metall im Jahre 1995 geht es nur noch um die Verlängerung der Arbeitszeit,
Streichung von bezahlten Pausen, Urlaubstagen und Erhöhung des
Renteneintrittsalters. Dies fördert die ,,Unlust" der Mitarbeiter, ihrer Arbeit motiviert
nachzugehen. Aus ökonomischer Sicht werden durch diese Maßnahme Personal- und
somit auch Kosteneffizienz gesteigert, jedoch darf auch die gesundheitliche und
persönliche Seite der Mitarbeiter nicht vergessen werden, da Probleme in diesem
Bereich zur Funktionsunfähigkeit des gesamten Modells führen können. Daher
betrachte ich im Rahmen meiner Diplomarbeit die wichtigsten Bereiche, welche bei
der Wahl des Schichtmodells eine Rolle spielen und im Speziellen die Auswirkungen
der Globalisierung auf dieses Thema. Dazu gehören neben den rechtlichen und
ökonomischen Aspekten auch die gesundheitlichen und persönlichen Argumente,
welche die Mitarbeiter und Ihre Motivation stark beeinflussen können. Das erste
Kapitel beschäftigt sich mit der Begriffserklärung, Bedeutung, und den Chancen und
Risiken der Globalisierung.
Im zweiten Teil wird verstärkt auf das Thema Globalisierung eingegangen, zum
einen mit Blick auf die daraus entstehenden Anforderungen an die inländische
Produktion, zum anderen auf den Bereich Human Ressources. Hierzu sind die
verschiedenen Bereiche wie Kostendruck, Flexibilitätssteigerung,
Produktivitätsverbesserungen und erhöhte Effizienz als Kernpunkte zu
berücksichtigen, welche die Entwicklung einer Unternehmung auf dem globalen
Markt beeinflussen können. Der dritte Abschnitt beinhaltet die Ableitung der
möglichen Arbeitszeitmodelle und betrachtet unterschiedliche
Bewertungsebenen, welche berücksichtigt werden müssen. Die Konkretisierung der
3
http://natune.net/zitate/autor/Napoleon+I.+Bonaparte
Zugriff am 16.03.2006
Anforderungen an Arbeitszeitmodelle in Zeiten der Globalisierung
- 4 -
theoretischen Grundlagen am Beispiel Infineon Technologies Regensburg erfolgt im
vierten Kapitel. Hier soll die Notwenigkeit von Modifikationen des bestehenden
Schichtmodells sowie die Richtung der möglichen Veränderung aufgezeigt werden.
Einbezogen werden in diesem Bereich sowohl die ökonomischen, als auch die
gesetzlichen, gesundheitlichen / ergonomischen und die persönlichen Belange von
Unternehmen und Mitarbeiter. Bei den gesundheitlichen Aspekten wird die steigende
Belastung durch verlängerte Arbeitzeit, die Erhöhung des Unfallrisikos und die
Pflicht zur Einhaltung von Ruhepausen diskutiert, welche in diesem Zusammenhang
neben der Recherche in Fachbüchern und im Internet mit Herrn Dr. Roos, dem
Betriebsarzt aus dem von mir untersuchten Unternehmen Infineon Technologies,
besprochen werden. Im Bereich persönliche Aspekte spielen das veränderte
Familien- und Freizeitverhalten, ebenso wie der zu durchlaufende Change-
Management-Prozess eine bedeutende Rolle. Diesem stehen die Angestellten
erfahrungsgemäß sehr kritisch gegenüber, nach dem Motto ,,Der Mensch ist ein
Gewohnheitstier". Daher ist es wichtig, gerade diesem Teil im Bezug auf
Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen eine entsprechende Bedeutung
beizumessen. Die empirischen Auswertungen, welche eine Umfrage unter allen
Schichtmitarbeitern in Form einer Vollerhebung ergaben, werden in Kapitel vier
näher erläutert und die Ergebnisse dargestellt. Den Abschluss bildet dann eine
Zusammenfassung, sowie ein Überblick für Infineon, welches Schichtmodell nach
vorangegangenen Recherchen für den Standort Regensburg am besten geeignet wäre.
II. Globalisierung allgemein
1. Begriffserklärung, Chancen und Risiken der Globalisierung
Genau betrachtet existiert Globalisierung schon immer. Die Zeiten des
internationalen Handels reichen weit in unsere Vergangenheit zurück, bis vor Christi
Geburt. In ihrer ausgeprägten Form als weltweiter Kauf und Verkauf von Rohstoffen
und Fertigteilen besteht sie seit ca. 1850. Hier entwickelte sich der Warentausch in
seiner Reinkultur und die Menschen begannen zu handeln.
Anforderungen an Arbeitszeitmodelle in Zeiten der Globalisierung
- 5 -
Die Entwicklung der Globalisierung wird anhand folgender Grafik veranschaulicht:
Abbildung 1: Entwicklung der Globalisierung
Quelle: Böttger, Gottfried et al: Globalisierung und Nachhaltigkeit Wandel als Chance, München
2000, S. 26
Sie zeigt, dass zu Zeiten des ersten Weltkriegs und der Weltwirtschaftskrise 1929 der
internationale Handel fast komplett zusammenbrach. Der ausländische Kapitalstock
bewegt sich in etwa im gleichen Verhältnis wie die Immigration in die USA.
Globalisierung hat also wie jeder Bereich der Wirtschaft bereits seine Hochs und
Tiefs erlebt. In der jüngsten Vergangenheit ist sie immer mehr zu einem Modewort
geworden
4
[...] und wurde nur etwa zehn Jahre später bei der Gesellschaft für
Deutsche Sprache in die ,,Top Ten" der ,,Worte des Jahres" der aufgenommen.
5
Aber
dennoch weiß niemand genau, was ,,Globalisierung" wirklich bedeutet. Es gibt sehr
vielfältige Definitionen dafür. Die freie Enzyklopädie Wikipedia deutet
Globalisierung als einen ,,Prozess der zunehmenden weltweiten Vernetzung der
nationalen Märkte und Gesellschaften auf Grund technischen Fortschritts in den
Bereichen Information, Kommunikation, Transport, Verkehr und Kapital sowie der
zunehmenden Liberalisierung des Welthandels"
6
. ,,Wirtschaftliche Globalisierung ist
ein historischer Prozess, das Ergebnis menschlicher Innovation und technologischen
Fortschritts. Sie bezieht sich auf die steigende Integration der Volkswirtschaften auf
der ganzen Welt, insbesondere durch Handel und Finanzströme."
7
, beschreibt eine
4
Vgl.
http://www.aktive-buergerschaft.de/vab/Ressourcen/diskussionspapiere/wp-band04.pdf
, Zugriff
am 16.03.2006
5
Vgl. Böttger, Gottfried et al.: Globalisierung und Nachhaltigkeit, Rainer Hampp Verlag, München
und Mering 2000, S. 9
6
Vgl.
de.wikipedia.org/wiki/Globalisierung
, Zugriff am 16.03.2006
7
http://www.imf.org/external/np/exr/ib/2000/deu/041200g.htm
, Zugriff am 14.03.2006
Anforderungen an Arbeitszeitmodelle in Zeiten der Globalisierung
- 6 -
weitere fachspezifische Homepage und Aili Rehbein legt Globalisierung als die
zunehmende internationale Verflechtung wirtschaftlicher, politischer,
gesellschaftlicher und kultureller Beziehungen
8
aus. Tatsache ist, dass Globalisierung
die Ansprüche an inländische Unternehmen verändert. Diese internationale
Vernetzung bringt Chancen, aber zugleich auch Risiken mit sich. So ist es
beispielsweise durch neue Informationstechnologien möglich, grenzüberschreitend
miteinander zu kommunizieren und bereits am Frühstückstisch mit den neusten
Produkten aus aller Welt versorgt zu werden. Gleichzeitig ergibt sich dadurch ein
steigender Konkurrenzdruck und die Arbeitsplätze werden zunehmend ins Ausland
verlagert, wo die Produktionskosten wesentlich günstiger sind und die Unternehmen
somit billiger produzieren können.
9
,,Durch die Globalisierung werden bestehende
Probleme, insbesondere Strukturprobleme, rascher sichtbar, so dass sich der sozio-
ökonomische Strukturwandel zwangsläufig beschleunigt."
10
Diese hängen aber nicht
unmittelbar mit dem Zustand der Weltwirtschaft zusammen. Zu beobachten ist auch,
dass der internationale Handel jährlich um ca. 5% steigt, schneller als das
Sozialprodukt mit ca. 3%
11
. Wie sich dieser Wandel auf die einzelnen
Unternehmensgruppen auswirkt, kann in folgender Grafik nachvollzogen werden:
8
Vgl.
http://www.weltpolitik.net/Sachgebiete/Weltwirtschaft%20und%20Globalisierung/Grundlagen/
Globalisierung.html
, Zugriff am 14.03.2006
9
Vgl.Greven, Thomas: Globalisierung gestalten, Bonn, 2005, S. 9
10
Koch, Eckart: Globalisierung der Wirtschaft, Verlag Vahlen, München 2000, S. 89
11
Vgl.
https://it-support.fh-deggendorf.de/filebrowser2/svr-bw0/verteiler/Vorlesungen/Akhotmee/
wirtschaftspolitik/rede-stm-sinner-globalisierung-130605.pdf,
Zugriff am 30.07.2006
Anforderungen an Arbeitszeitmodelle in Zeiten der Globalisierung
- 7 -
Abbildung 2: Auswirkungen der Globalisierung auf ausgewählte Gruppen
Quelle: Müller, Stefan et al.: Internationale Wettbewerbsfähigkeit, Verlag Vahlen, München 2000, S. 103
Hier zeigen sich die Vor- und Nachteile der Globalisierung für die Gruppen
Unternehmen, Privatpersonen und Staat. Allgemein kann man feststellen, dass
Flexibilität einen immer größeren Stellenwert einnimmt. Der Staat ist verpflichtet,
seine Effizienz zu steigern durch den Abbau von Bürokratie, Maßnahmen wie
Steuer- und Abgabensenkungen etc., um ein schnelleres Handeln zu ermöglichen.
Nur so können Themen wie Wettbewerbsfähigkeit, globale Präsenz,
Reaktionsschnelligkeit und Spezialisierung sicher gestellt werden. Deutschland muss
Anforderungen an Arbeitszeitmodelle in Zeiten der Globalisierung
- 8 -
für Unternehmen wieder attraktiver werden, sonst laufen wir Gefahr, dass sie ins
Ausland abwandern und so dem Land weiteres Kapital entziehen. Hier muss der
Staat berichtigend eingreifen und die Einnahmen- und Ausgabenseite durch gezielte
Maßnahmen in die richtige Richtung lenken.
Privatpersonen sind gleich mehrfach betroffen: Sie sind Arbeitnehmer, Konsumenten,
Steuerzahler und Kapitalanleger zugleich und bekommen aus jedem Bereich die
Nachteile zu spüren. Unternehmen können die Vorteile der Internationalisierung
nutzen, indem sie ihre Marktanteile weltweit ausbauen, die Stückkosten durch
Produktionsverlagerungen senken und die Absatzmenge erhöhen. Dies allerdings hat
für die Mitarbeiter zur Folge, dass ihre Arbeitsplätze im Inland verloren gehen und
sie gezwungen sind, entweder für weniger Geld bei gleich bleibenden
Lebenshaltungskosten zu arbeiten, ins Ausland zu gehen oder den Job aufzugeben.
Abbildung 3: Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im internationalen Vergleich
Quelle:
http://www.boeckler.de/cps/rde/xchg/SID-3D0AB75D-
BD2C6141/hbs/hs.xsl/32015_36277.html
, Zugriff am 21.03.2006
Wie man auf der obigen Abbildung erkennen kann, hat Deutschland seine
Wettbewerbsfähigkeit ausgebaut. Die Lohnstückkosten sind der Zeit zwischen 1995
und 2004 nur um 2,6% gestiegen. Nimmt man im Vergleich dazu Griechenland
Anforderungen an Arbeitszeitmodelle in Zeiten der Globalisierung
- 9 -
44,0% oder Portugal 40,5%, kann man sagen, dass Deutschland diesen Vorteil aus
der Globalisierung genutzt hat. Doch es gibt immer noch viele bedeutende Probleme.
Die wichtigsten Standortnachteile des Hochlohnlands Deutschland stellen die
enormen Lohnnebenkosten im Vergleich zu beispielsweise Osteuropa und Asien, die
Steuerbelastung sowie Umweltschutzauflagen und hohe Bürokratie dar, wodurch das
Land unter enormen Konkurrenzdruck gerät. Auch das beschleunigte Wachstum ist
ein bedeutender Faktor, wodurch Unternehmen gezwungen sind, schneller und
flexibler zu regieren und effizienter zu kommunizieren. Dadurch ergeben sich neue
Anforderungen an die Manager, welche das Ansehen des Unternehmens an den
Börsen beeinflussen. Es gilt zu entscheiden, welche Strategie die Zukunft am besten
absichert. Individuelle und flexible Arbeitszeitsysteme sind unbedingt notwendig,
um auf den Kostendruck, die veränderten Produktionsbedingungen und den rasanten
Wettbewerb reagieren zu können. Bei der Einführung innovativer Arbeitszeitmodelle
ist aber nicht allein die Korrektur eines isolierten Entscheidungsparameters
einzubeziehen, sondern bedingt die Berücksichtigung vielfältiger Mitarbeiter- und
Unternehmensinteressen, die Verknüpfung bzw. Unterstützung von Entgeltsystemen
und Arbeitsbedingungen zur Schaffung von größtmöglicher Arbeitszufriedenheit
unter Beachtung von Leistungsgesichtspunkten.
12
Da oft auch unscheinbare
Neuerungen weit reichende Wirkungen haben können, sollte die Implementierung in
jedem Falle mit größter Sorgfalt durchgeführt werden.
13
Zum Thema Steuerbelastung lässt sich sagen, dass Deutschland wirklich die
,,Steuerhochburg" darstellt. Unsere Effektivbesteuerung liegt bei 36,1% und das
System allgemein sollte dringend überdacht werden. Momentan ist es das
komplizierteste weltweit laut Untersuchungen des World Economic Forum.
14
Allein
dies sollte zum Denken anregen und dazu führen, dass über Vereinfachungen
nachgedacht wird, welche mit Sicherheit dringend notwendig sind.
12
Vgl. Grawert, Achim: Arbeitszeitmodelle, Fachhochschule Berlin, Verlag für angewandte
Psychologie Göttingen, Hrsg. Dieter Wagner, 1995, S. 15
13
Vgl. Grawert, Achim: Arbeitszeitmodelle, Fachhochschule Berlin, Verlag für angewandte
Psychologie Göttingen, Hrsg. Dieter Wagner, 1995, S. 15
14
Vgl.
https://it-support.fh-deggendorf.de/filebrowser2/svr-bw0/verteiler/Vorlesungen/Akhotmee/
wirtschaftspolitik/rede-stm-sinner-globalisierung-130605.pdf
, Zugriff am 30.07.2006
Anforderungen an Arbeitszeitmodelle in Zeiten der Globalisierung
- 10 -
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Umweltverschmutzung, welche gerade in den
Billiglohnländern äußerst hoch ist, da hier gesetzliche Auflagen teilweise noch gar
nicht bestehen oder deren Einhaltung nicht ausreichend geprüft wird. So ist es ein
Leichtes, seinen Müll unsachgemäß zu entsorgen und der Natur damit zu schaden.
Dieses Problem verstärkt sich durch die Überbevölkerung. In China beispielsweise
wird mit einer Zunahme der Bevölkerung in den nächsten zehn Jahren von mehreren
Millionen gerechnet, was zur Folge hat, dass Ressourcen knapp werden, die
Lebenshaltungskosten aufgrund der hohen Nachfrage immer weiter steigen und so
die Kluft zwischen Arm und Reich größer und größer wird. In anderen Bereichen
hingegen werden Ressourcen leichtfertig verschwendet und nicht effizient genug
genutzt. Durch die Ungleichheit der einzelnen Länder wird es in Zukunft schwieriger
sein, den regionalen und globalen Frieden zu sichern. Umso wichtiger ist es, sein
Unternehmen genau zu kennen, damit eine optimale Reaktion auf die Anforderungen
des Marktes garantiert werden kann.
Klar ist natürlich, dass es Globalisierungsgewinner, wie auch verlierer geben wird.
Karl Marx und Friedrich Engels verfassten bereits im Jahre 1848 im
Kommunistischen Manifest diesen Tatbestand: ,,Das Bedürfnis nach einem stets
ausgedehnteren Absatz für ihre Produkte jagt die Bourgeoisie über die ganze
Erdkugel. [...] An die Stelle der alten lokalen und nationalen Selbstgenügsamkeit und
Abgeschlossenheit tritt ein allseitiger Verkehr, eine allseitige Abhängigkeit der
Nationen voneinander."
7
,,... Darüber hinaus muss die nationale Beschränkung
überwunden werden, die materielle und geistige Produktion und Konsumtion
,,kosmopolitisch" gestaltet werden. Die Produktion benötigt Rohstoffe aus aller Welt.
Es entsteht ,,eine allseitige Abhängigkeit der Nationen voneinander."
15
Zu den Chancen, welche sich aus der Globalisierung ergeben, zählt u. A. die
Zunahme der weltweiten Transportkapazitäten. So ist es gelungen, trotz steigender
Handelsmengen die Transportkosten aufgrund neuer Möglichkeiten wie
Containerschiffe und Großraumflugzeuge weiter zu senken, was es für die
Unternehmen erleichtert, an unterschiedlichen Standorten weltweit zu produzieren
15
http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Kommunistische_Manifest
, Zugriff am 17.3.2006
Anforderungen an Arbeitszeitmodelle in Zeiten der Globalisierung
- 11 -
und die Produkte wieder zusammen zu führen.
16
Dazu ist es allerdings notwendig,
dass die interne Absprache funktioniert, die einzelnen Standorte ihre Güter nach
einem vorgegebenen Produktionsplan herstellen und, sehr wichtig, dass Verlass auf
das zeitliche Eintreffen der Waren am richtigen Herstellungsbereich garantiert ist.
Nur so kann eine reibungslose Produktion über mehrere Standorte hinweg
sichergestellt werden. Doch die veränderten Ausgangsbedingungen, wie Wegzug von
Großkunden, Liberalisierung der Märkte und Import-, sowie Exportkonkurrenz durch
Billiganbieter sind zum bekämpften ,,Alltagsproblem" geworden. Diese Faktoren
erschweren einen reibungslosen Produktionsablauf und gefährden die
Wettbewerbsfähigkeit einzelner Unternehmen enorm, gerade im KMU-Bereich, wo
bspw. die Abhängigkeit von Lieferanten aufgrund der geringeren Macht höher ist
und der Wegzug eines Großkunden in bestimmten Betrieben das Aus bedeuten kann.
Allerdings gibt es auch Vorteile der internationalen Vernetzung. Diese stellen nach
Aussagen des Bayerischen Staatsministers für Europaangelegenheiten und regionale
Beziehungen Eberhard Sinner Themen wie Wohlstandsgewinne, neue
Absatzchancen, ein breiteres, besseres und günstigeres Angebot an Gütern und
Dienstleistungen, sowie den wissenschaftlich-technischen Fortschritt dar.
17
Sie
verändern die Anforderungen an die inländische Produktion hin zu weltweiter
Arbeitsteilung, Outsourcing, Know-How-Bündelung durch internationale
Vernetzung uvm. Doch nur, wer dies auch im Unternehmen integriert und lebt, wird
alle Abteilungen, insbesondere aber den Herstellungsbereich so im Griff haben, dass
die Kalkulationen weiterhin schwarze Zahlen ergeben und Vergleichsangeboten von
Konkurrenzunternehmen standhalten können.
16
Vgl.
http://www.wagner-berlin.de/am19.htm
Zugriff am 19.04.2006
17
Vgl.
https://it-support.fh-deggendorf.de/filebrowser2/svr-bw0/verteiler/Vorlesungen/Akhotmee/
wirtschaftspolitik/rede-stm-sinner-globalisierung-130605.pdf
, Zugriff am 30.07.2006
Anforderungen an Arbeitszeitmodelle in Zeiten der Globalisierung
- 12 -
2. Anforderungen an die Produktion
Globalisierung lässt ökonomische Spielräume, Macht und Einfluss der
transnationalen Konzerne beträchtlich wachsen."
18
Umso wichtiger ist es, die
Faktoren der Schichtarbeit in geeigneter Weise zu berücksichtigen. Diese sichern
eine optimale Auslastung der zur Verfügung stehenden Mittel und ein positives
Ergebnis.
Abbildung 4: Einflussfaktoren auf die Schichtarbeit
Quelle: Bullinger, Hans-Jörg, Arbeitsgestaltung Personalorientierte Gestaltung marktgerechter
Arbeitssysteme, B. G. Teubner, Stuttgart, 1995, S. 291
Auf der technischen Seite stehen Aspekte wie die Notwendigkeit durchgehender
Maschinenlaufzeit, da beispielsweise chemische Reaktionen nicht unterbrochen
werden können oder bestimmte Maschinen lange Zeit benötigen, bis sie aus der
Stillstandsphase wieder in Bereitschaft gesetzt werden können. Bei den
ökonomischen Punkten zählt, dass manche, insbesondere hochwertigere Anlagen nur
bei vollkontinuierlicher Nutzung rentabel sind. Wie im Fall der
Halbleiterunternehmen. Hier haben die Maschinen einen Anschaffungswert von 2-16
Millionen Euro und müssen daher 24 Stunden pro Tag ausgelastet werden, um eine
ausgeglichene Kosten-Nutzen-Relation herstellen zu können. Auch die Mitarbeiter
sollten eine Produktivität von mind. 80% haben, um dem Betrieb den gewünschten
18
http://www.bpb.de/veranstaltungen/PSQC31,5,0,Die_Entwicklungsl%E4nder%3A_Verlierer_der_
Globalisierung_8_Thesen.html#art5
, Zugriff am 19.04.2006
Anforderungen an Arbeitszeitmodelle in Zeiten der Globalisierung
- 13 -
Erfolg zu bringen. Wer dies in Zeiten der Globalisierung nicht bewerkstelligen kann,
ist im Kampf gegen die Konkurrenz nicht wettbewerbsfähig.
Doch nicht zu vergessen sind die persönlichen und sozialen Gründe, welche dafür
sorgen sollen, Lebensqualität und Grundversorgung sicher zu stellen. Daher gibt es
in bestimmten Bereichen keine andere Möglichkeit, als einen vollkontinuierlichen
24-Stunden-Schichtbetrieb einzuführen, wie es beispielsweise in Krankenhäusern,
bei Rettungsdiensten und im Medienbereich der Fall ist.
19
Um diesen Gründen Sorge
zu tragen, ist es wichtig, dass die Unternehmensleitung den Handlungsbedarf erkennt
und Ziele für die einzelnen Bereiche definiert. Ich werde in meiner Arbeit
schwerpunktmäßig auf die Ziele und Anforderungen an die Produktion und den
Human Ressource-Bereich eingehen, da diese meiner Meinung nach bei der
Betrachtung von Schichtmodellen am bedeutendsten sind.
Um ein Ausscheiden aus dem Markt zu verhindern, müssen Unternehmen die
Nachteile so gering wie möglich halten und ihre Leistungsfähigkeit stetig steigern.
Eine Möglichkeit bietet die Spezialisierung oder Konzentration. So können sie sich
von den Wettbewerbern differenzieren. ,,In aller Regel werden die Geschäftsfelder
reduziert und umstrukturiert, da durch den zunehmenden Wettbewerb auch
Großunternehmen nur noch in der Lage sind, in wenigen Marktsegmenten
Marktführer zu sein oder mindestens zu den Besten der Branche zu gehören."
20
Zur
Reduktion der Kosten für Produktion und andere arbeitsintensive Bereiche werden
diese in Billiglohnländer verlagert, während die zukunftsträchtigen Abteilungen am
Standort Deutschland verbleiben, um ausgebaut und weiterentwickelt zu werden.
Möglichkeiten der Spezialisierung bietet eine Fusion. Diese ist zwar nicht immer
automatisch erfolgreich, sollte man mit dem falschen Unternehmen fusionieren, doch
die Chancen auf einen höheren Marktanteil und somit mehr politischer Macht steigen
eindeutig an, ebenso wie die Chancen auf langfristige Beständigkeit des
Unternehmens. Außerdem können Produkte in ,,Teamarbeit" produziert werden und
19
Vgl. Kaupp, Peter: Die Zwölf-Stunden-Schicht, Bundesvereinigung der Deutschen
Arbeitgeberverbände, Köln 1991, S. 3
20
Koch, Eckart: Globalisierung der Wirtschaft, Verlag Vahlen, München, 2000, S. 94
Anforderungen an Arbeitszeitmodelle in Zeiten der Globalisierung
- 14 -
so muss sich nicht jedes der Unternehmen auf alle Bereiche spezialisieren. Dies zeigt
das Beispiel BMW sehr gut. Hier liefert General Motors die Motoren der Fahrzeuge,
weitere Teile werden aus unterschiedlichen Unternehmen oder verschiedenen
internationalen BMW-Standorten angeliefert. Am Beispiel Infineon lässt sich
Ähnliches feststellen: Die in Regensburg, München, Dresden oder Villach fertig
bearbeiteten Waferplatten werden nach mehrfachem Durchlauf bis zu 120mal - der
sechs Produktionsmodule (Modul 1: Nasschemie, Ofentechnik, Implantation; Modul
2: Photolithographie; Modul 3: Abscheidung, Epitaxie, Chemisches-Mechanisches-
Polieren; Modul 4: Plasmaätzen; Modul 5: Wafertesting; Modul 6: Liniensteuerung)
zur Weiterverarbeitung an den internationalen Standort nach Malaysia gesendet. Dort
findet die Fertigstellung von Handychips, Speicherchips für PC´s oder einem der
vielen weiteren Produkte von Infineon statt. Konkrete Ausführungen zu den
speziellen Anforderungen an das Halbleiterunternehmen folgen im praktischen Teil
in Kapitel vier. Doch welche Auswirkungen haben diese internationalisierten
Prozesse auf den Human Ressource Bereich? Wie wichtig ist diese Abteilung für ein
erfolgreiches Unternehmen?
3. Auswirkungen der veränderten Anforderungen auf das Human
Ressource Management
Wenn man von den Auswirkungen auf den Personalbereich spricht, ist es wichtig, zu
wissen, dass das Know How der Mitarbeiter ein sehr wertvolles und oftmals
unterschätztes Gut ist, welches den technischen Vorsprung und somit u. U. den
Fortbestand des Unternehmens sichern kann. Da der Arbeitnehmer die wichtigste
Ressource darstellt, sollten heutzutage Themen wie Beurteilung, Feedback,
Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen, sowie Coachings und genaue
Zieldefinitionen in keinem Unternehmen fehlen. Auch das Recruiting von
qualifizierten, internationalen Mitarbeitern spielt eine bedeutende Rolle. Hier greift
der Performance Improvement-Ansatz. Dieser ,,[...] dreht sich vor allem um zwei
Fragen: Was muss ein Mitarbeiter konkret besser, anders, mehr oder gar nicht mehr
Anforderungen an Arbeitszeitmodelle in Zeiten der Globalisierung
- 15 -
machen, um seine Leistungen strategiekonform und messbar zu steigern? Und was in
seiner Arbeitsumgebung fördert oder behindert ihn dabei?"
21
Abbildung 5: Leistungssteigerung nach dem PI-Ansatz
Quelle:
http://www.achieveglobal.de/pages/de/produkte_leistungen/performance_improvement/145.auszug_a
us_der_studie_performance_improvement_neue_wege_zu_mehr_leistung.htm
, Zugriff am 14.06.2006
Beim PI geht es darum, den Kreislauf des Change Managements immer wieder zu
durchlaufen. Hierbei ist es wichtig, als erstes die Geschäftsanforderungen zu
definieren und eine Analyse über den Erfüllungsgrad und die
Verbesserungsmöglichkeiten durchzuführen. Dann müssen die Arbeitnehmer auf die
21
http://www.achieveglobal.de/pages/de/produkte_leistungen/performance_improvement/145.auszug
_aus_der_studie_performance_improvement_neue_wege_zu_mehr_leistung.htm
, Zugriff am
14.06.2006
Anforderungen an Arbeitszeitmodelle in Zeiten der Globalisierung
- 16 -
Notwendigkeit hingewiesen werden und zielorientiert auf die Veränderung
vorbereitet werden. Dies kann geschehen durch Trainings, Coachings, über
Incentives uvm. Akzeptieren die Arbeitnehmer die Veränderung und wirken aktiv
mit, findet die Einführung im Unternehmen statt. Der letzte Schritt ist dann die
Evaluierung, bei der Reaktionen festgehalten werden, die tatsächliche Verbesserung
anhand von beispielsweise Kundenzufriedenheit, ROI oder anderen Kriterien
gemessen werden.
Hilti sagt: ,,Marktführerschaft setzt insbesondere die Fähigkeit voraus, Mitarbeiter
und Führungskräfte zu gewinnen, zu entwickeln und im Unternehmen zu halten.
Ständige Arbeit an der Rollenverteilung und an der Verbesserung der
Leistungsfähigkeit des Führungsteams sind gefordert."
22
So ändern sich die
Anforderungen für das Personalmanagement in Zeiten von strategischen Allianzen,
Fusionen und internationalen Partnerschaften und die Führungskräfte brauchen
Instrumente, um Geschäfte zielorientiert auszurichten und zu führen. Benchmarking,
Balanced Scorecard und ähnliche Begriffe sollten nicht nur moderne Schlagworte
sein, sondern richtungsweisend für die unternehmerische Zukunft.
23
Nicht mehr nur
das Haschen nach Gewinn zählt, sonder auch das Lösen der natürlichen Konflikte.
Diese müssen aktiv beleuchtet und analysiert werden, da ein ,,Mini-Opt-
Prinzip" (minimale Kosten bei optimierten Gewinn aufgrund der Wahrnehmung der
Ausgleichsfunktion) zu höheren Erträgen und steigendem Unternehmenserfolg
führt.
24
Hier gilt es, die weltweiten Teams zusammen zu halten und die Mitarbeiter
auf die kulturellen Unterschiede gezielt vorzubereiten, damit ein reibungsloser
Ablauf möglich wird. Doch viele veränderte Maßnahmen bereiten neue Probleme,
beispielsweise das Intranet: Um die administrativen Vorgänge, welche im
Personalbereich einen bedeutenden Faktor darstellen, zu verringern, müssen die
Mitarbeiter häufig ihren Urlaub, sowie Überstundenabbau und sonstige Änderungen
ihrer persönlichen Daten selbst vornehmen, was dazu führt, dass die
22
Vgl. Zitat Hilti in: Friederichs, Peter et al., Personalentwicklung in der Globalisierung Strategien
der Insider, Hermann Luchterhand Verlag GmbH, Neuwied 2001, S. 5
23
Vgl. Kohlöffel, Klaus M.: Strategisches Management, Carl Hanser Verlag, München 2000, S. 1
24
Wagner, Karl et al.: Praktische Personalwirtschaft, Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden, 2002,
1. Auflage, S. 16
Anforderungen an Arbeitszeitmodelle in Zeiten der Globalisierung
- 17 -
Verwaltungstätigkeiten im Personalbereich durch nötige Kontrollen und Rückfragen
der Arbeiter weiter steigen.
Abbildung 6: Zeitaufwand im Personalbereich
Quelle:
http://www.adp.ch/files/ftp/pdf/Outsourcing-CH-v6.pdf
, Zugriff am 29.05.2006
Diese Abbildung veranschaulicht sehr gut, dass die Hälfte aller Prozesse im
Personalbereich rein administrativer Natur sind und so nur wenig Zeit bleibt, um die
wirklich wichtigen Aufgaben wie das Management des Personals und die
Entwicklung und Verbesserung der Personalstrategie zu bewerkstelligen. Auch
Aufgaben, wie sie Albert Martin definiert, kommen zu kurz. Nach ihm besteht das
Human Ressource Management aus den Funktionen Einbindung, Kontrolle, Anreize,
Anforderungen an Arbeitszeitmodelle in Zeiten der Globalisierung
- 18 -
Selektion, Arbeitsgestaltung und Sozialisation.
25
Zum Themenbereich Selektion
gehören Funktionen wie Personalauswahl, die Einstellungskriterien und
Anforderungen an den jeweiligen Arbeitsplatz. Diese sind auf vielfältige Weise zu
erreichen. So ist es vorab wichtig, eine genaue Stellenbeschreibung zu erstellen, um
das erforderliche Profil darstellen zu können. In Personalauswahlverfahren
Einstellungstests, Vorstellungsgespräche, Accessment-Center etc. wird die Qualität
der Bewerber auf die Probe gestellt, wobei im Bereich Globalisierung die
internationale Ausrichtung der Verfahren wichtig ist. Sehr positiv beeinflusst werden
kann der Mitarbeiter nach der Auswahl durch die Einarbeitungs- und Startphase im
Betrieb.
Gemäß Total Quality Management nach Anne M. Schüller sind ,,Rituale" wie eine
Begrüßungskarte und ein Blumenstrauß auf dem Platz, ein erstes Mitarbeitergespräch
nach ca. 100 Tagen, sowie die allgemeine Vorstellung aller Kollegen und
Vorgesetzten am ersten Tag willkommene Motivatoren für den Mitarbeiter.
26
Denn
bereits hier entscheidet sich, ob er Dienst nach Vorschrift macht oder engagiert
seiner Arbeit nachgeht und sich wirklich mit dem Unternehmen identifizieren kann.
Für eine längere Verweildauer im Betrieb und anhaltende Zufriedenheit spielen
Incentives eine große Rolle. Anreizsysteme können vielfältig ausfallen, wie das
Beispiel einer Restaurantkette beweist. Hier gibt es eine Gehaltserhöhung, wenn ein
Kellner 100 Stammgäste beim Namen kennt.
27
Im Bereich von
Produktionsunternehmen bietet Infineon im Bereich Backend bereits ein gutes
Vorbild: Hier wird der Monatserfolg nach einem Punktesystem ausgewertet, wonach
es Zuschläge von bis zu 15% für jeden Mitarbeiter gibt. Auf diese Weise kann der
Angestellte seinen Lohn zum Teil selbst mitbestimmen und für das Unternehmen
ergibt sich eine gute Überwachungsmöglichkeit, inwieweit die Aufträge abgedeckt
und fehlerfrei ausgeführt wurden.
25
Vgl. Bartscher, Thomas: Artikel HRM die strategische Kernkompetenz von Organisationen, 2002,
S. 6
26
Vgl. Schüller, Anne M.: Total Loyality Marketing, Gabler Verlag, 2002, S. 141
27
Vgl. Bartscher, Thomas: Artikel HRM die strategische Kernkompetenz von Organisationen, 2002,
S. 7
Anforderungen an Arbeitszeitmodelle in Zeiten der Globalisierung
- 19 -
Nach dem Motto Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, sollte man zwar im
Unternehmen einen möglichst großen Anteil an Vertrauensarbeit halten, jedoch über
Zielvereinbarungen und Feedback den Erfolg der Mitarbeiter regelmäßig mit ihnen
abstimmen und Anregungen für Verbesserungen geben. So fühlt sich auch der
Angestellte dem Unternehmen besser zugehörig und setzt sich automatisch mehr für
dessen Ergebnis ein. Über diese Identifikation kann auch eine Imagesteigerung im
Betrieb erreicht und die Mund-zu-Mund-Propaganda gesteigert werden.
Heutzutage ist es also wichtig, nicht durch Führung im klassischen Sinne, sondern
durch Leadership ein Unternehmen zum Erfolg zu bringen. Führung ist das
,,Leiten" der Mitarbeiter über Macht, Autorität und Herrschaft. Sie funktioniert mit
Hilfe von Kontroll-, Steuerungs- und Regelleistungen.
28
Leadership wird zwar auch
häufig als Synonym für Führung verwendet, was allerdings dem Bedeutungsinhalt
dieses Begriffes nicht gerecht wird. Der Begriff gründet auf persönlichen und
charakterlichen Eigenschaften und ist das ,,Führen" über eine Vision. Hier spielen
Kommunikation, Zusammenarbeit und Sinnvermittlung durch Motivation und
Begeisterung eine große Rolle.
29
Es bedeutet auch, neue Märkte zu entdecken, die
Spielregeln der bestehenden Märkte zu Ändern, sowie die Struktur der Branche zu
ändern.
30
Ein Leader sollte Visionär und Vorbild zugleich sein und den
Unternehmenswert aktiv steigern.
31
So gibt es in den Unternehmen drei Arten von
Führungskräften: Die Pioniere, die frühen und die späten Folger, die unterschiedliche
Timingstrategien verfolgen. Sie haben unterschiedliche Grundsätze und werden
durch das Wettbewerbsumfeld beeinflusst, aber eines haben alles eines gemeinsam:
Sie müssen sich dem Wettbewerbsumfeld anpassen.
28
Vgl.
http://www.bpb.de/popup/popup_lemmata.html?guid=Y0IGZZ
, Zugriff am 25.07.2006
29
Vgl.
http://de.wikipedia.org/wiki/Leadership
, Zugriff am 25.07.2006
30
Vgl. Hinterhuber, Hans H. et al.: Unternehmensführung im Wandel, expert Verlag, 2000, S. 18
31
Vgl. Kohlöffel, Klaus M.: Strategisches Management, Carl Hanser Verlag, München, 2000, S.
Anforderungen an Arbeitszeitmodelle in Zeiten der Globalisierung
- 20 -
Abbildung 7: Timingstrategie und äußere Einflüsse
Quelle: Remmerbach, Klaus-Ulrich, Markteintrittsentscheidungen, Gabler Verlag, Wiesbaden, 1988,
S. 113
Die einen sind die Verwaltungsmanager, die sich nicht an die aktuellen
Gegebenheiten des Marktes anpassen und ihr Unternehmen nur verwalten. Eine
weitere Gruppe nennt sich Veränderungsmanager. Diese reagieren, statt zu agieren.
Sie gehen auf die veränderten Rahmenbedingungen ein, aber erst, wenn der Wandel
des Marktes bereits für alle sichtbar wird. Hier besteht eine große Gefahr, dass sie zu
spät auf den Zug aufspringen und somit nur noch ,,Nachzügler" in ihrer Branche
werden oder schlimmstenfalls sich selbst aus dem Markt ausscheiden. Der letzte
Bereich sind die tatsächlich Führenden. Sie haben Visionen, Ziele und Strategien,
entdecken und erfinden. Sie agieren auf dem Markt und suchen aktiv nach immer
neuen Möglichkeiten, in der Branche erfolgreich zu sein und den Mitbewerbern
gegenüber einen zeitlichen Vorsprung zu sichern. Diese Unternehmen werden auf
dem globalisierten Markt langfristig ein sicheres Standbein haben und sich durch
Konkurrenz aus Billiglohnländern nicht abschrecken lassen.
32
Eine weitere
Einteilung der Führungskräfte nennt uns J. Weibler. Er teilt diese in vier Typen ein:
32
Vgl. Hinterhuber, Hans H., et al., Unternehmensführung im Wandel, expert Verlag, 2000, S. 19
Anforderungen an Arbeitszeitmodelle in Zeiten der Globalisierung
- 21 -
wertbasierte Ziele, Visionen, Motivation, Leistungserstellung in Teamarbeit
sind wichtigste Faktoren
teamorientierte partnerschaftliche Zusammenarbeit zur Herstellung einer
Win-Win-Situation
partizipative Beteiligung der Mitarbeiter bei Entscheidungen, sowie
Delegation von Aufgaben und Verantwortlichkeiten
menschliche Einfühlungsvermögen, dass auch in die unternehmerischen
Entscheidungen mit einfließt.
33
4. Zusammenfassung
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Globalisierungsprozesse eine neue
Dynamik gewonnen haben, weil die Mechanismen und Kräfte in den letzten Jahren
starken Veränderungen unterworfen waren.
34
Dienstleistungen werden immer
wichtiger und die Bereiche Industrie und vor allem Landwirtschaft verlieren mehr
und mehr an Bedeutung. Ein Großteil der Geschäfte sind wissensbasiert, was die
Anforderungen an Unternehmen in eine ganz andere Richtung lenkt. Nicht nur die
Produktion von Gütern an sich ist wichtig, sondern auch das ,,Drumherum". Die
Benutzerfreundlichkeit, Sonder- und Zusatzleistungen, wie auch der Service um das
Gut. Hierzu zählen kostengünstige Hotlines, Vor-Ort-Reparatur oder -Austausch
uvm. Dies verändert die Ansprüche an alle Unternehmensbereiche. So sind
Forschung & Entwicklung gefragt, neue Produkte mit besseren Leistungen als die
Konkurrenz zu entwickeln, die Produktion muss eine Fehlerquote von nahezu 0%
erreichen, um die Kundenzufriedenheit nicht zu beeinträchtigen, das Human
Ressource Management sollte über Führen mit Zielen und Motivation die Mitarbeiter
dazu animieren, nicht nur Dienst nach Vorschrift zu tun, sondern sich aktiv für das
Unternehmen einzusetzen und beispielsweise bei der Auswahl der neuen
Angestellten darauf zu achten, was der Betrieb wirklich braucht. Die Mitarbeiter
sollten loyal sein und das Unternehmen nach außen hin in bester Weise vertreten.
33
Vgl. Weibler, J.: Master Competence für weltweit agierende Führungskräfte, Personal, 2001,
Ausgabe 1, S. 32-35 hat dies in der Zeitung ,,Personal"
34
Vgl. Schmahl, Friedrich W. et al.: Der Mensch im Umbruch der Arbeitswelt, Erich Schmidt Verlag
GmbH & Co., Berlin, 2002, S. 24
Anforderungen an Arbeitszeitmodelle in Zeiten der Globalisierung
- 22 -
Beim Kundenkontakt ist es wichtig, das Sprichwort ,,Der Kunde ist König" in die
Realität umzusetzen und ein aktives Beschwerdemanagement einzuführen, um
eventuelle Unstimmigkeiten sofort beseitigen zu können. Eine sinnvolle Methode,
die Probleme im eigenen Bereich zu erkennen und gegen zu steuern wäre
beispielsweise die Frequenz-Relevanz-Analyse, bei der die Fehler nach der Anzahl
des Auftretens und der Relevanz in der globalisierten Welt dargestellt wird.
Abbildung 8: Frequenz-Relevanz-Analyse
Individuelle
Reaktion
Versuche der
Verbesserung
Systemfehler
erfordert
Sofortreaktion
Trivialitäten
beobachten
Bsp. Restaurant
Individuelle
Reaktion
Versuche der
Verbesserung
Systemfehler
erfordert
Sofortreaktion
Trivialitäten
beobachten
Bsp. Restaurant
Quelle: Meffert, Heribert et al.: Dienstleistungsmarketing, Gabler Verlag, ,Wiesbaden, 2003, S. 317
Mit ihrer Hilfe lassen sich Probleme nach der Wichtigkeit einteilen und der
Handlungsbedarf ableiten. Sie beantwortet folgende Fragestellungen:
- Ist das jeweilige Problem überhaupt aufgetreten?
- Wie groß ist das Ausmaß der Veränderung?
- Wie erfolgt das faktische oder geplante Reaktionsverhalten des Kunden?
35
35
Vgl. Meffert, Heribert et al.: Dienstleistungsmarketing, Gabler Verlag, ,Wiesbaden, 2003, S. 317
Anforderungen an Arbeitszeitmodelle in Zeiten der Globalisierung
- 23 -
Durch diese Analyseform ist es für Unternehmen einfacher, die Probleme im
Kundenbereich abzuleiten und Veränderungen herbei zu führen. Doch haben die
kundenorientierten Aktivitäten auch direkte Auswirkungen auf Arbeitszeitmodelle
im Betrieb? Ja, da nur ein optimales Zusammenspiel aller Bereiche
Kundenzufriedenheit herbeiführen kann. Daher spielt auch das Produktionssystem
eine wichtige Rolle, z. B. im Bezug auf die Pünktlichkeit der Lieferung, welche
fehlerfrei und nach den Wünschen des Kunden erfolgen soll.
III. Arbeitszeitmodelle in Zeiten der Globalisierung
Es gibt viele Möglichkeiten für ein Unternehmen, die Arbeitszeit flexibler zu
gestalten, angefangen von Arbeitszeitkonten, Teilzeitarbeit über Job-Sharing,
Abrufarbeit, Vertrauensarbeit bis hin zu Telearbeit und amorphen Arbeitszeiten. Dies
lässt sich in Zeiten der Globalisierung auch nicht vermeiden, da sich die Märkte und
somit auch die Anforderungen an Unternehmen verändern.
Da es sich bei Infineon um ein Produktionsunternehmen handelt und ich den
Herstellungsbereich untersuche, werde ich mich auf den Bereich der Schichtarbeit
konzentrieren und die anderen Arbeitszeitmodelle in dieser Niederschrift außer Acht
lassen. Lediglich eine kurze Begriffserklärung der einzelnen Modelle findet im
nachfolgenden Abschnitt statt.
1. Begriffserklärungen
Arbeitszeitkonten dienen Arbeitgeber und nehmer gleichermaßen dazu, die
Arbeitszeit flexibler zu gestalten. Die tatsächliche Stundenleistung wird auf einem
Konto festgehalten und kann dann entweder in Freizeit ausgeglichen oder auszahlt
werden.
36
Dies regelt das Unternehmen individuell und so ist ein Plus oder Minus
von bis zu 200 Stunden keine Seltenheit. Wegen seiner hohen Flexibilität ist das
Arbeitszeitkonto auch das am meisten verbreitete Modell.
36
Vgl.
http://www.best-zeit.de/index.htm
, Zugriff am 20.06.2006
Anforderungen an Arbeitszeitmodelle in Zeiten der Globalisierung
- 24 -
Teilzeitarbeit hingegen ist die Arbeitsleistung von weniger Stunden als der
gewöhnlichen Wochenarbeitszeit eines Vollbeschäftigten. Hier gibt es die
Möglichkeit, die Arbeitszeit genau festzulegen oder diese flexibel, je nach
Arbeitsanfall zu bestimmen.
37
Bei der Abrufarbeit ist lediglich die wöchentliche oder monatliche Arbeitszeit
vertraglich festgelegt. Die genaue Zeit des Einsatzes wird vom Arbeitgeber nach
Bedarf konkretisiert und garantiert so eine hohe Flexibilität.
38
Beim Job-Sharing, wie Arbeitsteilung im Englischen genannt wird, erfolgt, wie der
Name schon sagt, eine Teilung des Arbeitsplatzes auf zwei oder mehrere Personen.
Dies geschieht meist auf Teilzeitbasis und die Arbeitnehmer bearbeiten
gemeinschaftlich einen Arbeitsbereich.
39
Eine weitere Möglichkeit ist, dem Mitarbeiter freie Hand bei der Einteilung seiner
Arbeitszeit zu lassen. Bei Vertrauensarbeit gibt es keine Stempeluhr und keine
handschriftliche Notierung der Arbeitszeit. Der Beschäftigte kommt seiner Arbeit
allein aufgrund seiner Ziel- und Ergebnisvereinbarungen nach, ohne betriebliche
Überprüfung. Dieses Modell wird meist in Start-Up-Unternehmen verwendet.
40
Für bereits länger bestehende Unternehmen, die hochflexibel sein müssen, ist
amorphe Arbeitszeit die richtige Wahl. Sie kennzeichnet sich dadurch, dass sie
gestaltlos ist. Es gibt keine klare Arbeitszeitvereinbarung. Lediglich die Arbeitszeit
in einem bestimmten Zeitraum, beispielsweise innerhalb eines Jahres wir festgelegt,
die konkreten Arbeitsphasen allerdings bleiben offen. Sie ist sehr gut geeignet, um
Schwankungen z. B. in der Auftragslage auszugleichen.
41
Unter Schichtarbeit wird die Aufteilung der täglichen Arbeitszeit in Zeitabschnitte
mit versetzten Anfangs- und Endzeiten verstanden. Ziel der Schichtarbeit ist es, den
37
Vgl.
http://www.cecu.de/709+M5e11e5dc41e.html
, Zugriff am 20.06.2006
38
Vgl.
de.wikipedia.org/wiki/Abrufarbeit,
Zugriff am 20.06.2006
39
Vgl.
de.wikipedia.org/wiki/Job-Sharing,
Zugriff am 20.06.2006
40
Vgl.
http://www.best-zeit.de/index.htm
, Zugriff am 20.06.2006
41
Vgl.
http://www.best-zeit.de/index.htm
, Zugriff am 20.06.2006
Anforderungen an Arbeitszeitmodelle in Zeiten der Globalisierung
- 25 -
Produktionsanforderungen über die Regelarbeitszeit von 8 Stunden hinaus gerecht zu
werden. Hierzu werden mehrere Schichtgruppen eingesetzt, die abwechselnd die
Arbeitsplätze einnehmen und dafür sorgen, dass die Maschinen nur dann still stehen,
wenn das Unternehmen es auch erwartet.
42
So kann ein Schichtplan von
diskontinuierlich bis vollkontinuierlich abgedeckt werden. Wichtige Aspekte zum
Thema Schichtarbeit werden hier zusammenfassend dargestellt:
Abbildung 9: Bestimmungsparameter von Schichtsystemen
Quelle: Bullinger, Hans-Jörg: Arbeitsgestaltung Personalorientierte Gestaltung marktgerechter
Arbeitssysteme, Teubner Verlag, Stuttgart, 1995, S. 292
Heute wird Schichtarbeit in nahezu allen Produktionsunternehmen eingesetzt. Nur so
kann die nötige Flexibilität gewährleistet und die höheren Absatzmengen erreicht
werden. Doch nicht nur im Fertigungsbereich sind Neuerungen nötig, sondern
ebenso in allen anderen Abteilungen eines Unternehmens. Welche Änderungen dies
konkret sind, wird im folgenden Kapitel näher erläutert.
2. Veränderte Anforderungen
Globalisierung bedeutet für Unternehmen den Abbau von Handelshemmnissen,
schnellere Transportwege und moderne Telekommunikation, aber auch verschärfter
Standortwettbewerb, das Aufeinanderprallen verschiedener Gesetze und Kulturen,
42
Vgl.
http://w3.jura.ch/ltr/Traduction/defd.htm
Zugriff am 20.06.2006
Anforderungen an Arbeitszeitmodelle in Zeiten der Globalisierung
- 26 -
sowie Energieknappheit und Konkurrenz aus Billiglohnländern als sog.
Globalisierungstreiber.
43
Abbildung 10: Globalisierungstreiber
Quelle: Kohlöffel, Klaus M., Strategisches Management, Carl Hanser Verlag, München, 2000, S. 95
Diese gibt es aus den unterschiedlichsten Bereichen. Betriebswirtschaftlich betrachtet
bestehen die Vorteile im weltweiten Einkauf, der Vereinheitlichung von Standards
und Normen, allerdings auch in Standortkostenunterschieden, die für den einen
vorteilhaft, für die anderen nachteilig sind. Weitere Aspekte, die die Handlungsmacht
der Unternehmen beeinflussen, sind der Markt, der Wettbewerb an sich und natürlich
die Volkswirtschaft, die sich u. a. durch die Bildung von Wirtschaftsräumen
verändert. All diese Einflüsse verändern den Anspruch an die Betriebsleitung und die
einzelnen Bereiche, somit vor allem auch an die Produktion. Mehr Flexibilität,
effizientere Arbeit und eine bessere Mensch-Maschinenauslastung sind gefragt
aufgrund der zunehmenden Technisierung und der geforderten Kostensenkungen
bzw. -einsparungen. Mit diesen Maßnahmen soll die Wettbewerbsfähigkeit aufrecht
erhalten werden. Wichtig ist es, die Ziele des Unternehmens mit denen der
Mitarbeiter und den Anforderungen der Umwelt zu einem möglichst optimalen
Schichtmodell zu verbinden. Doch beim Thema Arbeitszeitmodelle scheiden sich die
Geister. Die Meinungen klaffen weit auseinander und es sieht so aus, als gäbe es kein
Richtig und kein Falsch. In Fachbüchern kann man vieles über die Vor- und
Nachteile der einzelnen Schichtmodelle lesen, doch die Aussagen unterscheiden sich
43
Vgl. Kohlöffel, Klaus M.: Strategisches Management, Carl Hanser Verlag, München 2000, S. 5
Anforderungen an Arbeitszeitmodelle in Zeiten der Globalisierung
- 27 -
von Jahr zu Jahr. Im Buch ,,Die Zwölf-Stunden-Schicht" von Peter Kaupp wird
beispielsweise die vorgenannte Schicht ausführlich diskutiert. Er verfasste im Jahr
1991 ein Buch und fand heraus, dass die Zwölf-Stunden-Schicht mehr Vor- als
Nachteile auf beiden Seiten, sowohl auf Mitarbeiter-, als auch auf Unternehmensseite
aufweist. Wie die nachfolgenden Abbildungen zeigen, sind hier die gesundheitlichen
Einflüsse nach aktuellem Wissensstand von 1991 weniger ausgeprägt als bei den
üblichen Acht-Stunden-Schichten und die Mitarbeiter sind zufriedener mit Ihrem
Modell.
Abbildung 11: Gesundheitliche Probleme im Vergleich 8-Stunden-Schichtarbeiter vs.
12-Stunden-Schichtarbeiter
Quelle: Kaupp, Peter, Die Zwölf-Stunden-Schicht, Heider-Verlag, Köln 1991, S. 6, 7
Dieser Empfehlung kann allerdings nach heutigen Erkenntnissen der Infineon
Betriebsarzt Dr. Roos nicht zustimmen, da die Medizin bereits viel Neues aufgedeckt
hat. So sind Zwölf-Stunden-Schichten nur bei abwechslungsreichen Tätigkeiten
geeignet, nicht aber bei monotonen Arbeiten oder welchen, wie z. B. an einem
Mikroskop, wo ein Bereich des Körpers dauerhaft unter Belastung steht. Die Höhe
der betriebswirtschaftlichen Kosteneinsparungen sei auch dahin gestellt. In den von
mir untersuchten Unternehmen Texas Instruments München und AMD Dresden bzw.
am Infineon Standort Dresden, welchen ich persönlich besucht habe, ergaben die
Untersuchungen lediglich eine Kostenersparnis von 2-4%, was in Relation zum
Aufwand für Pausenräume, Einbußen in der Mitarbeitermotivation und der daraus
resultierenden sinkenden Produktivität ein doch geringer Wert zu sein scheint.
Anforderungen an Arbeitszeitmodelle in Zeiten der Globalisierung
- 28 -
Bei einer Normalschicht von ca. 8 Stunden pro Tag verbessert sich die Zufriedenheit
der Mitarbeiter und ebenfalls die Leistungsfähigkeit. Diese nimmt aber eine
Arbeitsdauer von 9 Stunden immer weiter ab und dadurch verstärkt sich auch das
Unfallrisiko. Andererseits bedeutet es, dass die Angestellten mind. sechs Tage bzw.
teilweise sogar sieben Tage arbeiten müssen, bis sie einen Freiblock haben. Dadurch
steigen ihre Fahrtkosten und sie verbringen mehr Zeit mit Hin- und Rückfahrten. Für
das Unternehmen bedeutet es, dass bei einer vollkontinuierlichen Schicht ein
Schichtwechsel mehr stattfindet und ein Schichtmeister plus Stellvertreter zusätzlich
beschäftigt werden müssen. Dadurch entstehen zusätzliche Kosten, wodurch die
Effizienz des Unternehmens geschwächt wird. Diese kann jedoch auch aus anderen
Bereichen beeinflusst werden. Hier wäre beispielsweise die Unternehmensleitung,
das Management zu nennen. Sie legen den Grundstein für ein erfolgreiches
Fortbestehen auf dem internationalen Markt und stellt Weichen für die zukünftigen
Verfahrens- und Verhaltensweisen.
2.1 Anforderungen an die Unternehmensleitung
Globalisierung ist ein wichtiger Treiber für den Produktionsbereich hin zu mehr
Effizienz und Kapazitätsauslastung. Nur wenn die nötige Flexibilität gewährleistet ist,
kann das Unternehmen mit einem langfristigen Erfolg auf dem internationalen Markt
rechnen und seine Marktanteile halten bzw. sogar ausbauen. Allerdings sind sich
Experten nicht einig darüber, wie die veränderten Anforderungen konkret aussehen
und wie demnach die Schichtmodelle gestaltet werden sollten. Dies liegt wohl daran,
dass die Unternehmen zu individuell sind, als dass ein einheitliches Schichtmodell
für alle den gewünschten Vorteil bringen könnte. Allerdings gibt es einige
grundlegende Punkte, die beachtet werden sollten. Es sollen nicht zu viele Früh- oder
Spätschichten hintereinander angesetzt werden, damit die Teilnahme des Mitarbeiters
am sozialen Leben gewährleistet bleibt. Die Frühschicht sollte nicht zu früh beginnen,
am besten ab 6:00 Uhr morgens und das Schichtmodell sollte vorwärts rollieren. Die
freien Tage zwischen den Schichten sollten geblockt werden, da andernfalls der
Erholungseffekt gemindert wird.
Anforderungen an Arbeitszeitmodelle in Zeiten der Globalisierung
- 29 -
Die Unternehmensebene stellt den wichtigsten Zweig bei der Entscheidung für oder
gegen ein Arbeitszeitmodell dar. Dem Management obliegt die Entscheidung, wie
auf die Globalisierungstreiber reagiert werden soll und was dies für die einzelnen
Betriebsbereiche bedeutet. Daher ist es an ihm, klare Ziele zu definieren und diese
auf die untergeordneten Organisationsebenen herunter zu brechen. Nur so kann
gewährleistet werden, dass alle Chancen und Risiken der Globalisierung erkannt und
genutzt werden. Zu beachten sind hier allerdings die Probleme, welche eine
weltweite Vernetzung mit sich bringt. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist es
wichtig, die Kosten für ein Schichtmodell so gering wie möglich zu halten.
Zuschläge etwa für Nachtschichten oder Wochenend- und Feiertagsarbeit, ebenso
wie freiwillige Zusatzschichten sollten deshalb weitestgehend vermieden werden.
Des Weiteren gibt es nicht substituierbare Kosten, welche durch längere
Betriebszeiten nicht ersetzt werden können. Diese sollten auch mit hinreichender
Relevanz in die Kalkulation einfließen. Eine hohe Fixkostendegression nach dem
Maxi-Min-Prinzip zu erreichen ist sehr wichtig, damit das maximale Ergebnis mit
minimalem Aufwand erreicht werden kann.
Auch die Pausenregelung ist bei der Berechnung der Kosten nicht zu vernachlässigen.
Für ein Unternehmen ist es ratsam, nur das tarifvertraglich oder gesetzlich Geregelte
an Pausenzeiten zu bezahlen. Unbezahlte Pausen können genehmigt werden, wenn
dennoch gewährleistet wird, dass der Produktionsbetrieb ohne Störungen
weiterlaufen kann. Ebenso verhält es sich mit den Übergabezeiten. Diese belaufen
sich bei Infineon auf 0,25 Stunden im Frontend und keiner Überlappung im Backend
und der Chipcard. Berücksichtigt werden sollten auch die Aufwendungen für den
Schichtplan an sich. Hier unterscheidet man zwischen den Personalkosten und den
Instandhaltungskosten. Nur wenn hier der Übergang reibungslos funktioniert und die
Produktion durch Wartungsarbeiten an den Maschinen nicht beeinträchtigt wird, ist
ein höchstmöglicher Output gegeben.
Die Einführung eines neuen Schichtmodells verursacht außerdem Kosten, die in viele
Kalkulationen gar nicht mit einbezogen werden. Hierzu gehören beispielsweise
Anforderungen an Arbeitszeitmodelle in Zeiten der Globalisierung
- 30 -
Kosten für die Einführung und Verwaltung des Schichtmodells, sowie Anpassungen
der Infrastruktur. Aufgabe der Führung ist es hier, diese Faktoren sichtbar zu machen
und in der Planung zu berücksichtigen.
Weitere Standortfaktoren, die für ein Unternehmen von Bedeutung sind, werden in
der nachfolgenden Grafik dargestellt:
Abbildung 12: Vergleich des Standortes Deutschland mit anderen Ländern
Quelle: Internationale Wettbewerbsfähigkeit, Stefan Müller und Martin Kornmeier, Verlag Vahlen,
München 2000, S. 98
Betrachtet man diese Abbildung, kann man sich gut vorstellen, weshalb viele
Produktionsunternehmen ins Ausland abwandern. Die Personalnebenkosten,
Arbeitszeitregelungen, ebenso wie die Stückkosten sind in Deutschland immens hoch
im Vergleich zu beispielsweise asiatischen Ländern oder einzelnen osteuropäischen
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2006
- ISBN (eBook)
- 9783842812963
- DOI
- 10.3239/9783842812963
- Dateigröße
- 3.2 MB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Hochschule Deggendorf – Betriebswirtschaftslehre, Betriebswirtschaftslehre
- Erscheinungsdatum
- 2011 (März)
- Note
- 1,3
- Schlagworte
- globalisierung schichtmodell produktion schichtarbeit