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Bedeutung und systematische Einordnung der Erfolgsfaktoren im strategischen Innovationsmanagement

©2010 Bachelorarbeit 60 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Aktualität des Themas:
Als eine der ersten verzeichneten Innovationen der Menschheit ist wohl der Faustkeil zu nennen, der vor etwa 1,5 Mio. Jahren erfunden wurde. Dieses Werkzeug verschaffte dem Urmenschen schon damals einen enormen Vorteil gegenüber seinen Artgenossen. Zu den anderen bedeutenden Erfindungen kann man sicherlich auch die Schrift (4000 v. Chr.), das Rad (3500 v. Chr.), die Elektrizität (1749), das Flugzeug (1903) oder das Penicillin (1928) zählen. Auf heutige Zeiten bezogen, bringen solche Innovationen einem Unternehmen einen großen Wettbewerbsvorteil, um z.B. neue Kunden zu generieren und zu binden. Mitte des 20. Jahrhunderts hat sich der Verkäufer zum Käufermarkt gewandelt und die Phase des Market-Pulls hat eingesetzt. Heutzutage findet man eher eine hybride Form aus Market-Pull und Technology-Push im Markt. Dadurch, dass es nicht allein in den Händen der Unternehmen liegt, ob eine Produkt am Markt angenommen wird oder nicht, ist auch zu erklären, dass lediglich ca. 25 Prozent der neuen Produkte am Markt bestehen.
Bsp.: Sony erkannte das Kundenbedürfnis an jedem Ort die gewünschte Musik zu hören und setzte es in ein marktfähiges Produkt um. Der Walkman gilt als eines der erfolgreichsten Produkte von Sony.
Die signifikanten Ursachen für die hohen Innovationsanforderungen der heutigen Unternehmen werden in folgender Darstellung aufgezeigt: (Abb.1:Gesamtwirtschaftliche Gründe für die Förderung von Innovationstätigkeiten).
Die Globalisierung ist eine zunehmende internationale Verflechtung in den Bereichen der Wirtschaft, Politik, Kultur, Umwelt und Kommunikation. All diese Gebiete können beispielsweise in Form von zwischenstaatlichen Arbeitsabkommen oder religiösen Diskrepanzen Einfluss auf die unternehmerischen Aktivitäten nehmen. Durch die ökonomische Dynamik nimmt der technologische Fortschritt immer weiter zu und somit verkürzen sich die Produktlebenszyklen. Durch den steigenden Druck neue Produkte schneller in Marktreife umsetzen zu müssen, minimieren sich auch die F&E Zeiten. Gesättigte Märkte führen zu einem härteren Wettbewerb die Kundenwünsche erfüllen zu können. Die Marktpositionen können durch zweckmäßige Innovationsstrategien gefestigt werden.
Durch die Verkürzung der Gültigkeitsdauer des technologischen Wissens ist die Lernfähigkeit der Unternehmen zu einer Schlüsselkompetenz in der Wirtschaft geworden. Innovative Unternehmen, die diese Hürden bewältigen, können auch mit einem größeren […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Aktualität des Themas
1.2 Problemstellung und Zielsetzung
1.3 Aufbau der Arbeit

2. Einführung in das Innovationsmanagement
2.1 Heterogene Definitionen im Innovationsmanagement
2.2 Struktur des Innovationsprozesses

3.Soft Skills
3.1 Innovationskultur
3.2 Kommunikation
3.3 Netzwerk zwischen Mitarbeitern, Kunden und Wettbewerbern
3.4 strategisches Zielsystem

4. Innovationsstrategien
4.1 Konzeptualisierung der Innovationsstrategien
4.2 Analysemethoden
4.3 Produktstrategien
4.4 Technologiestrategien
4.5 Timingstrategien
4.6 Orchestratorstrategien

5. Systematik der strategischen Innovationsfaktoren

6. Fazit und Ausblick

Literaturverzeichnis

Eidesstattliche Versicherung

Abbildungsverzeichnis

Abb.1: Gesamtwirtschaftliche Gründe für die Förderung von Innovationstätigkeiten

Abb.2: Neuheitsgrad von Innovationen

Abb.3: Arten betrieblicher Innovationen

Abb.4: Phasen des Innovationsprozesses

Abb.5: Faktoren des Innovationserfolges

Abb.6: Stages of Excellence

Abb.7: Wege der internen Kommunikation

Abb.8: Merkmale der externen Kommunikation

Abb.9: Strategisches Dreieck

Abb.10: strategische Zielpyramide

Abb.11: Differenzierung von Strategien nach dem organisationalen Geltungsbereich

Abb.12: Zielsetzung von Innovationsstrategien

Abb.13: Der Szenario-Trichter

Abb.14: SWOT- Analyse

Abb.13: Systematisierung der Produktstrategien nach ihrem Änderungsgrad

Abb.14: Der Technologie-Lebenszyklus nach Arthur D. Little

Abb.15: Chancenverteilung im Rahmen der Timingstrategien

Abb.16: Systematik der strategischen Innovationsfaktoren

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

1.1 Aktualität des Themas

Als eine der ersten verzeichneten Innovationen der Menschheit ist wohl der Faustkeil zu nennen, der vor etwa 1,5 Mio. Jahren erfunden wurde. Dieses Werkzeug verschaffte dem Urmenschen schon damals einen enormen Vorteil gegenüber seinen Artgenossen.[1] Zu den anderen bedeutenden Erfindungen kann man sicherlich auch die Schrift (4000 v. Chr.), das Rad (3500 v. Chr.), die Elektrizität (1749), das Flugzeug (1903) oder das Penicillin (1928) zählen.[2] Auf heutige Zeiten bezogen, bringen solche Innovationen einem Unternehmen einen großen Wettbewerbsvorteil, um z.B. neue Kunden zu generieren und zu binden. Mitte des 20. Jahrhunderts hat sich der Verkäufer zum Käufermarkt gewandelt und die Phase des Market-Pulls[3] hat eingesetzt. Heutzutage findet man eher eine hybride Form aus Market-Pull und Technology-Push im Markt.[4] Dadurch, dass es nicht allein in den Händen der Unternehmen liegt, ob eine Produkt am Markt angenommen wird oder nicht, ist auch zu erklären, dass lediglich ca. 25 Prozent der neuen Produkte am Markt bestehen.[5]

Bsp.: Sony erkannte das Kundenbedürfnis an jedem Ort die gewünschte Musik zu hören und setzte es in ein marktfähiges Produkt um. Der Walkman gilt als eines der erfolgreichsten Produkte von Sony.[6]

Die signifikanten Ursachen für die hohen Innovationsanforderungen der heutigen Unternehmen werden in folgender Darstellung aufgezeigt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.1:Gesamtwirtschaftliche Gründe für die Förderung von Innovationstätigkeiten[7]

- Die Globalisierung ist eine zunehmende internationale Verflechtung in den Bereichen der Wirtschaft, Politik, Kultur, Umwelt und Kommunikation.[8] All diese Gebiete können beispielsweise in Form von zwischenstaatlichen Arbeitsabkommen oder religiösen Diskrepanzen Einfluss auf die unternehmerischen Aktivitäten nehmen
- Durch die ökonomische Dynamik nimmt der technologische Fortschritt immer weiter zu und somit verkürzen sich die Produktlebenszyklen.[9] Durch den steigenden Druck neue Produkte schneller in Marktreife umsetzen zu müssen, minimieren sich auch die F&E Zeiten
- Gesättigte Märkte führen zu einem härteren Wettbewerb die Kundenwünsche erfüllen zu können. Die Marktpositionen können durch zweckmäßige Innovationsstrategien gefestigt werden.[10]
- Durch die Verkürzung der Gültigkeitsdauer des technologischen Wissens ist die Lernfähigkeit der Unternehmen zu einer Schlüsselkompetenz in der Wirtschaft geworden.[11]

Innovative Unternehmen, die diese Hürden bewältigen, können auch mit einem größeren Wertbeitrag rechnen. Nach einer Studie von A.T. Kearney wurde festgestellt, dass diese Unternehmen einen mehr als doppelt so hohen Gewinn vor Steuern als der Durchschnitt aufweisen können.[12] Eine sinnvolle strategische Orientierung im Innovationsmanagement ist daher für ein erfolgreiches Unternehmen unabdingbar

Bsp.: Die Firma Siemens, die zu den innovativsten Unternehmen der Welt zählt, konnte aufgrund eines durchdachten Innovationsmanagementsystems allein im Jahr 2009 7700 Erfindungsmeldungen verbuchen.[13]

1.2 Problemstellung und Zielsetzung

Das Innovationsmanagement zählt zu den bedeutendsten unternehmerischen als auch volkswirtschaftlichen Faktoren. Das Problem besteht jedoch darin, dass es sich auf schwach strukturierte Prozesse bezieht.[14] Die optimale Gestaltung, d.h. die korrekte Organisation und Verknüpfung, der einzelnen Erfolgsfaktoren des Innovationsmanagements verschafft einem Unternehmen immense Wettbewerbsvorteile.[15]. Die Unternehmen sehen sich heutzutage dem Problem der schnelllebigen Märkte gegenübergestellt und können denen nur schritthalten indem sie Innovationsmanagement systematisch betreiben.[16] Die Basis für erfolgreiche Innovationstätigkeiten sind technologische, technische, organisatorische oder soziale Aspekte, die in Unternehmen bestehen sollten.[17] In der Literatur gibt es viele Blickrichtungen auf das Innovationsmanagement, daher sollen bei dieser Untersuchung die Erfolgsfaktoren des strategischen Teils einheitlich zusammengefasst werden. Demnach sehen die Ziele dieser Arbeit wie folgt aus:

- Da der Begriff „Innovation“ in der heutigen Medienwelt oft und nicht zutreffend verwendet wird, soll das richtige Verständnis von Innovationen und dem Innovationsmanagement vermittelt werden
- Die zu treffenden strategischen Grundsatzentscheidungen, in Form der signifikanten Erfolgsfaktoren, und die Ausrichtung eines Innovationsmanagement betreibenden Unternehmens sollen dargelegt werden
- Die erfolgsfördernden Komponenten sollen in einem einheitlichen Rahmen verknüpft werden

1.3 Aufbau der Arbeit

Im ersten Hauptteil der Thesis erfolgt eine Einführung in das strategische Innovationsmanagement. Hierbei werden zunächst die theoretischen Grundlagen zum Thema erläutert, um daraufhin auf die Phasen des Innovationsprozesses einzugehen

Die nächsten zwei Kapitel nehmen Bezug auf die Erfolgsfaktoren. Als Grundlage für erfolgreiche Innovationstätigkeiten werden in Kapitel 3 die Soft Skills[18] mit den Determinanten der Innovationskultur, der dazugehörigen Kommunikation, dem Netzwerk zwischen den Marktteilnehmern und dem Zielsystem charakterisiert. In Kapitel 4 werden die Entscheidungen des strategischen Innovationsmanagements anhand von Strategien präzisiert. Die Handlungsfelder der Innovationsstrategien sind vor allem die Produkte, das Timing, die Technologie und die Kooperationsmöglichkeiten. Als Abschluss des Hauptteils wird der Zusammenhang der Erfolgsfaktoren dargelegt

Im Schlussteil erfolgen eine Zusammenfassung der Arbeitsergebnisse und ein Ausblick darüber, in welche Richtung das strategische Innovationsmanagement in Zukunft arbeiten wird. Um einige Argumentationen in der Arbeit besser belegen zu können, finden sich an passenden Stellen spezielle Einzelfall-Beispiele wieder, die eine Best Practice Lösung präsentieren

2. Einführung in das Innovationsmanagement

Da es von elementarer Bedeutung ist, die Begrifflichkeiten dieser Thesis richtig zu verstehen, werden in diesem Kapitel die wesentlichen Termini erläutert und ein Grundverständnis für den Innovationsprozess vermittelt

2.1 Heterogene Definitionen im Innovationsmanagement

Der Begriff Innovation hat seinen Ursprung aus dem lateinischen Wort „novare“, was sich mit „erneuern“ oder „verändern“ übersetzen lässt.[19] Betriebswirtschaftlich lässt sich dieser aus zwei Perspektiven betrachten: Aus Kundensicht ist eine Innovation eine realisierte Idee, die als neu wahrgenommen wird.[20] Das Unternehmen sieht die Innovation als ein Instrument, um auf die Umwelt Einfluss zu nehmen und nicht nur eine reaktive Einheit darzustellen.[21]

Bei der Entwicklung von Innovationen spielt der Neuheitsgrad eine entscheidende Rolle, dieser kann wie gerade erwähnt aus zwei Perspektiven betrachtet werden- aus Sicht des Anbieters und des Marktes.[22]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.2: Neuheitsgrad von Innovationen[23]

Eine allgemeine Interpretation einer Innovation ist auch die Verwendung neuer Marktkenntnisse[24] bzw. die Durchsetzung neuer technischer, wirtschaftlicher, organisatorischer und sozialer Problemlösungen auf dem Markt.[25] Diese Definition zeigt, dass es zwischen einer Innovation und einer Invention zu differenzieren gilt. Während die Innovation die Einführung einer neuen Idee am Markt ist, spricht man von einer Invention, als eine realisierte Erfindung der F&E[26], die noch nicht am Markt umgesetzt wurde.[27] Folgende Darstellung veranschaulicht, welche Arten von Innovationen differenziert werden, wobei im Verlauf der Untersuchung hauptsächlich auf die Produktinnovationen eingegangen wird, da diese den wichtigsten Innovationsgegenstand für Unternehmen darstellen.[28]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.3: Arten betrieblicher Innovationen[29]

Im Rahmen dieser Thesis muss auch der strategische Teil von dem operativen abgegrenzt werden. Auch in der Literatur stellt diese Trennung ein Problem dar, da die Übergänge zwischen diesen Bereichen meist fließend sind. Die hier behandelten strategischen Entscheidungen sollen zur Generierung neuer Erfolgspotenziale[30] führen und dabei eine nachhaltige Wirkung für das Unternehmen aufweisen.[31] Daher werden diese Entscheidungen im Regelfall von der oberen Führungsebene getroffen. Auf operativer Ebene steht die Führung und Gestaltung des Innovationsprozesses im Vordergrund.[32]

Da diese theoretische Arbeit das Ziel hat die maßgeblichen Erfolgsfaktoren im strategischen Innovationsmanagement zu benennen, soll auch dieser Terminus erläutert werden. Als Erfolgsfaktor soll folgend gelten, eine Größe oder Entscheidung, die Einfluss auf den Innovationserfolg eines Unternehmens hat

Um in Kapitel 4 die Strategien zu behandeln, ist ein erster notwendiger Schritt das Bestimmen eines festen operationalisierbaren Strategiebegriffs. Bestehende Unklarheiten über den Kern von Innovationsstrategien erfordern eine allgemeine Strategiedefinition und eine klare Kennzeichnung seiner einzelnen Bestandteile.[33] Der Begriff der Strategie beruht auf dem griechischen Wort „Strategos“, der die Kunst der Heerführung bezeichnet. Die Einführung des Begriffs Strategie in die Wirtschaftswissenschaften erfolgte im Rahmen der ökonomischen Spieltheorie, die diese als Planung einer bestimmten Folge von Spielzügen bezeichnete, wobei jede Handlung in Abhängigkeit von den möglichen eigenen und fremden Spielzügen durchdacht wird.[34] In der BWL wird eine Strategie üblicherweise als langfristiger Verhaltensplan zur Zielerreichung definiert.[35] Mintzberg erweitert den klassischen Strategiebegriff mit verschiedenen Interpretationsmöglichkeiten – „Five P`s for Strategy“:[36]

Strategy as

- plan: Strategie als Plan für die Zukunft, der einen angestrebten Sollzustand und den Weg dorthin beschreibt
- pattern: Strategie als ein Bündel von Einzelentscheidungen
- position: Strategie als Festlegung einer Position, die ein Unternehmen im Markt einnehmen möchte und Erschließung derer durch geeignete Maßnahmen
- perspective: Strategie als Begründung und Perspektive für die Unternehmensentwicklung
- ploy: Strategie als Spielelement, bei dem die Konkurrenten ausgetrickst werden sollen

2.2 Struktur des Innovationsprozesses

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 4: Phasen des Innovationsprozesses[37]

Zu Anfang der Thesis ist es sinnvoll eine phasenspezifische Betrachtung des Innovationsprozesses durchzuführen, um so die Anforderungen an das Management und die Eingliederung der Erfolgsfaktoren vorteilhafter darlegen zu können. In der einfachsten Ausprägung gliedert sich der Innovationsprozess in die Phasen Grundlagenforschung, interne Umsetzung und externe Umsetzung. Wobei zu beachten ist, dass die einzelnen Punkte nicht strikt voneinander getrennt werden können, sondern diese ineinander übergreifen

Ideengenerierung

In der ersten Phase kann, die meist unternehmensextern betriebene, Grundlagenforschung Anreize für Innovationen schaffen. Dies können neue wissenschaftliche Theorien sein, die empirisch feststellbare Ursache- Wirkungsbeziehungen beschreiben.[38] Solche Anreize werden auch bei der Problem- oder Bedarfsanalyse ermittelt. Hierbei sollen Felder aufgezeigt werden, in denen Innovationspotenziale auf dem Markt bestehen. Die unternehmensinterne Ideenfindung kann von einem Projektteam durchgeführt, welches auf unterschiedliche Kreativitätstechniken[39] zur Generierung neuer Ideen zurückgreifen kann. Bei der anschließenden Bewertung sollen die Risiken und die Attraktivität der Projekte gemessen werden. Hierzu können multivariate Analysetechniken, wie die Conjoint-Analyse eingesetzt werden. Durch die Segmentierung und Bewertung der Nutzenbeiträge, bietet diese die Möglichkeit bereits in einer frühen Phase die Entwicklung am Kundennutzen zu orientieren.[40]

Interne Umsetzung

Bei der internen Umsetzung kann anhand der angewandten Forschung aus den Theorien der Grundlagenforschung eine Technologie entwickelt werden.[41] Technologien sind demnach anwendungsbezogene Umformungen von Theorien (vgl. Kap. 4.4).[42] Die Planung beinhaltet mehrere Komponenten. Es müssen beispielsweise Projektplanungen aufgestellt und passende Timing- und Prozessstrategien verfasst werden. Dieser Bereich ist hauptsächlich dem strategischen Innovationsmanagement angeordnet und wird im Hauptteil der Arbeit genauer behandelt. Die Entwicklungsphase schließt die Vorentwicklung und Entwicklung im engeren Sinne ein. In der Vorentwicklung wird ein Prototyp gefertigt, um die Funktionsweise der späteren Innovation zu testen. Die Entwicklung weist dann das Ziel auf eine Invention hervorzubringen und kann somit eine Vorbereitung auf die Serienfertigung sein. Die Verwendung der Invention in der betrieblichen Leistungserstellung führt schließlich zu der Innovation.[43]

Externe Umsetzung

Die letzte Phase beinhaltet die externe Umsetzung der Innovation. Hierbei muss die Innovation am Markt platziert werden und mit Hilfe von adäquaten Marketingstrategien eine Marktdurchdringung stattfinden

Wie aber bereits zu Anfang erwähnt befasst sich das in dieser Arbeit zu behandelnde Innovationsmanagement nicht mit der operativen Umsetzung der einzelnen Phasen, sondern mit der strategischen Einwirkung auf den Prozess

3.Soft Skills

Der Innovationserfolg ist das Resultat des Zusammenspiels zwischen weichen und harten Faktoren. In diesem Kapitel der Untersuchung wird daher zunächst der Faktor Mensch als Grundgerüst dessen aufgegriffen, um darauf aufbauend in den nächsten Kapiteln die Strategien zu thematisieren

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.5: Faktoren des Innovationserfolges[44]

3.1 Innovationskultur

Methoden und Instrumente kommen im strategischen Innovationsmanagement nur zum tragen, wenn sie auf eine innovationsgerechte Kultur treffen.[45]

Unternehmenskultur

Mit dem Begriff der Unternehmenskultur wird ein gesellschaftliches Konstrukt auf die Ebene betriebswirtschaftlicher Organisationen übertragen[46] und als kognitive Auffassung dessen verstanden, das das Verhalten der Beteiligten bestimmt.[47] Die Unternehmenskultur gilt demnach als Sammelbegriff für das Meinungs-, Denk-, Norm- und Wertgefüge, das von allen Unternehmensbeteiligten gelebt wird.[48] Als Werte werden abstrakt formulierte Zielsetzungen des Unternehmens definiert. Wohingegen Normen explizite oder implizite Regeln über erwünschte Verhaltensweisen darstellen.[49] Fraglich ist dabei, welche Determinanten der Organisationskultur[50] gestaltet werden können, um eine auf das Innovationsmanagement fokussierte Kultur zu formen

Innovationskultur

Im institutionstheoretischen Rahmen gilt die Innovationskultur als die von wirtschaftlichen und technischen Herausforderungen geprägte Wahrnehmung der Innovationshandelnden.[51] Daher besitzen solche geschaffenen sozialen Organisationen die Fähigkeit sich an neue Bedingungen anzupassen.[52] Der Entstehungspunkt von Innovationen ist eine Innovationskultur, die im Hintergrund verläuft und von dem Verhalten der Unternehmensspitze geprägt wird.[53] Eine etablierte Innovationskultur erstreckt sich von Top-Management bis hin zum Mitarbeiter, der durch diese koordiniert, integriert und motiviert wird.[54] Eine effektive Innovationskultur ist eine Assimilation aus einem adäquaten Zielsystem, einer offenen Kommunikation, einem dienlichen Betriebsklima und den Aufgaben und Harmonie des Managements, der Mitarbeiter und der Unternehmensumwelt. Die drei zentralen Werte, die dabei angestrebt werden sollen, sind Veränderungsbereitschaft, Lernorientierung und teamorientierte Zusammenarbeit[55]

Bsp.: Siemens-Medical ist 2004 Sieger im Best-Innovator-Wettbewerb in der Kategorie „Beste Innovationsorganisation und –kultur“ geworden. Die Mitarbeiter haben in freiwilliger Samstagsarbeit den Magnet-Resonanz-Tomographen entwickelt.[56]

Lernkultur

Um diese Werte umsetzen zu können, muss man sich von den traditionellen Gedanken, eines straff organisierten Unternehmens, das keine Fehler zulässt, lösen. Es müssen Handlungsweisen zugelassen werden, die begrenzte Regelverletzungen dulden, schließlich sind Veränderungen der Aufbruch zu Unbekanntem. Die Innovationskultur muss einer Lernkultur gleichen. Lernkulturen sind dynamische, prozesshafte Konstrukte, die gestaltbar sind und einen funktionellen Charakter besitzen. Die Dynamik und Prozesshaftigkeit zeigt sich an vielfältigen Lern- und Kompetenzentwicklungsprozessen, die auf individueller, gruppenbezogener und organisationaler Ebene ablaufen. Aufgrund der Erhöhung der Flexibilität und der Innovationsbereitschaft des Unternehmens kann die Lernkultur als Erfolgsfaktor für den Unternehmenserfolg gelten. Wie schon erwähnt, kann dies durch eine begrenzte Duldung von Fehlern geschehen. Konstruktive Fehler spiegeln sich in folgenden Merkmalen wider:[57]

- Es liegt keine Gedankenlosigkeit vor
- Ergebnis der Handlung war nicht absehbar
- Vertretbares Risiko ist gewählt worden
- Möglichkeit eines schnellen Feedbacks ist gegeben
- Korrektur kann erfolgen, Vermeidung folgeschwerer Auswirkungen
- Handlung war für Erreichung der Ziele signifikant

Bsp.: „Bill Gates sagte einmal, er stelle gerne Menschen ein, die Fehler gemacht haben. Er begründe dies damit, dass jene Leute mit Risiken und Fehlschlägen umgehen können.“[58]

Kulurentwicklung

Die Innovationskultur ist wie jeder Prozess und jedes Produkt entwicklungsfähig. Es ist also für eine Unternehmung erstrebenswert die Kultur auf ein höchstmögliches Niveau zu bringen. Eine Einstufung dessen ist mit dem „Stages-of-Excellence-Modell“ von A.T. Kearney möglich. Der Übergang von einer in die andere Stufe erfolgt durch die Weiterentwicklung der verfolgten Ziele und das Eintreten eines entscheidenden Ereignisses.[59] Die einzelnen Stufen werden im Folgenden beschrieben:[60]

[...]


[1] vgl. Schaper M., 2009, S

[2] vgl. Ballhausen H., Kleinelümern U.,

[3] Market Pull - Innovationen wurden durch Markt- und Kundenbedürfnisse getrieben; im Gegensatz dazu steht der Technolgie-Push – Innovationen wurden durch die Ergebnisse der F&E initiiert. vgl. Vahs D., Schäfer-Kunz D, 2007, S

[4] vgl. Thudium T., 2005, S

[5] vgl. Großhaus R., 2007, S

[6] vgl. Granig P., 2007, S

[7] eigene Darstellung

[8] o.V., www.bundesfinanzministerium.de

[9] vgl. Fischer, M., 2001, S

[10] vgl. Frey D., 2007, S

[11] vgl. Prange C., 2002, S

[12] vgl. Bullinger H., Engel K., 2006, S

[13] vgl. o.V., www.siemens.com

[14] vgl. Bea F., 2002, S

[15] vgl. Engel K., Nippa M. 2007, S.V

[16] vgl. Stern T., Jaberg H, 2007, S.VII

[17] vgl. Tintelnot C., Meißner D., Steinmeier I., 1999, S.III

[18] Soft Skills sind Schlüsselqualifikationen, bei denen es sich um persönliche Eigenschaften, Fähigkeiten und Einstellungen handelt, die dafür sorgen, dass zwischenmenschliche Beziehungen erfolgreich funktionieren. vgl. Niermeyer R., 2006, S

[19] vgl. Kuhn B., 2004, S

[20] vgl. Homburg C., Krohmer H., 2009, S

[21] diese Definition weist eher auf die Form des Verkäufermarktes hin, der durch den Technologie-Push initiiert wurde. vgl. Vahs D., Schäfer-Kunz D, 2007, S

[22] vgl. Homburg C., Krohmer H., 2009, S

[23] vgl. ebenda

[24] vgl. Kaplan A., Warren J., 2009, S

[25] vgl. Pleschak F., Sabisch H., 1996, S

[26] Forschung und Entwicklung beinhaltet alle Aktivitäten, vom Erwerb neuem Wissens bis hin zu der Verwendung des Wissens in Produkten und Prozessen. vgl. Vahs D., Schäfer-Kunz D, 2007, S

[27] vgl. Vahs D., Schäfer-Kunz D, 2007, S

[28] vgl. Vahs D., Trautwein H., S

[29] eigene Darstellung, in Anlehnung an Möller W., Lombardo M., 2008, S

[30] Erfolgspotenziale sind Steuerungsgrößen, die der Erzielung finanzwirtschaftlichen Erfolgs vorgelagert sind vgl. Freiling J., Reckenfelderbäumer M., 2009, S

[31] vgl. Olbrich R. 2006, S

[32] vgl. Albers S., Gassmann O., 2005, S

[33] vgl. Raschke J., Tils R., 2007, S

[34] vgl. Hungenberg H., 2008, S

[35] vgl. Kamenz U., 2001, S

[36] zu folgender Argumentation vgl. Hungenberg H., 2008, S

[37] eigene Darstellung, in Anlehnung an Stern T., Jaberg H, 2007, S.18 und Vahs D., Schäfer-Kunz D, 2007, S

[38] vgl. Vahs D., Schäfer-Kunz D., 2007, S

[39] auf Kreativitätstechniken wird in dieser Untersuchung nicht weiter eingegangen, da diese dem operativen Innovationsmanagement angeordnet sind. vgl. Homburg C., Krohmer H., 2009, S.545 ff

[40] vgl. ebenda, S

[41] vgl. Vahs D., Schäfer-Kunz D., 2007, S

[42] vgl. Thudium, T., 2005, S

[43] vgl. Vahs D., Schäfer-Kunz D, 2007, S

[44] vgl. Boutellier R., Völker R., 1997, S

[45] vgl. ebenda

[46] vgl. Gussmann B., 1988, S

[47] vgl. Kadlec S., 2009, S

[48] vgl. Wagner K., Patzak G., 2007, S

[49] vgl. Homburg C., Krohmer H., 2009, S

[50] Die Begriffe Unternehmens- und Organisationskultur werden in der Literatur synonym verwendet. vgl. Nielsen L., 2006, S

[51] vgl. Wieland T., 2004, S

[52] vgl. Bergmann G., Daub J., 2006, S.99 f

[53] vgl. Stern T., Jaberg H, 2007, S

[54] vgl. ebenda, S

[55] vgl. ebanda

[56] vgl. Bullinger H., Engel K., 2006, S.133 ff

[57] zu folgender Argumentation vgl. Stern T., Jaberg H, 2007, S

[58] vgl. ebenda

[59] vgl. Bullinger H., Engel K., 2006, S

[60] zu folgender Argumentation vgl. ebenda S.133 ff

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2010
ISBN (eBook)
9783842812598
DOI
10.3239/9783842812598
Dateigröße
525 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Fachhochschule Dortmund – Wirtschaft, Betriebswirtschaftslehre
Erscheinungsdatum
2011 (März)
Note
1,5
Schlagworte
innovationsstrategie innovationsfaktor soft skills innovationskultur innovationsmanagement
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