Finanzierungsformen für die Erzeugung und den Vertrieb Erneuerbarer Energien
Zusammenfassung
1.1 Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit:
Die Branche der regenerativen Energien hat sich innerhalb der letzten Jahre zu einer der Hoffnungsträger der deutschen Wirtschaft entwickelt. Vor allem in den Bereichen Bio-, Solar- und Windenergie haben viele Unternehmen in Deutschland die führende Wettbewerbsposition übernommen. Ihre anhaltend positive Entwicklung zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor zeigte sich vor allem im Zuge der Wirtschaftskrise. Trotz des wirtschaftlich problematischen Umfeldes sind die Investitionen in Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien im Jahr 2009 gegenüber dem Vorjahr um rund 20 Prozent auf 17,7 Mrd. Euro angestiegen. (Abb. 1: Investitionen in Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien in Deutschland. Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg). Die erneuerbaren Energien erwirtschafteten zusammen mit den Erlösen aus dem Betrieb der Anlagen in 2009 einen Gesamtumsatz von 33,4 Mrd. Euro (2008: 30,7 Mrd. Euro).
Mit der Unterzeichnung des Kyoto-Protokolls auf internationaler Ebene und dem Europäischen Programm für Klimaschutz (ECCP) auf europäischer Ebene haben weltweit 183 Nationen ihren politischen Willen signalisiert, den Klimawandel zu begrenzen. Die Bundesrepublik Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil erneuerbarer Energien bis zum Jahr 2020 auf 18 Prozent am gesamten Endenergieverbrauch zu erhöhen. Im Jahr 2009 deckten die erneuerbaren Energien bereits mehr als 10 Prozent des gesamten Bedarfs an Wärme, Strom und Kraftstoffen. Durch zahlreiche Förderprogramme des Bundes und der Länder werden Investitionen in erneuerbare Energien gezielt gefördert. Die Schaubilder im Anhang in der Anlage 1 und 2 zeigen den Anteil der erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung im Jahr 2009 und wie sich dieser nach dem geplanten Ausbau bis im Jahr 2020 entwickeln soll.
Die Finanzierung von Energieerzeugung aus Windkraft, Solarenergie und Biomasse eröffnet allen Kreditinstituten ein neues, wachsendes Geschäftsfeld. Trotz dieses hohen Potentials bestehen durch mangelnde Kenntnisse der energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der Finanzierungsmöglichkeiten erhebliche Hindernisse für Akteure auf diesem Gebiet. Ziel dieser Arbeit ist es, die verschiedenen erneuerbaren Energien, sowie die gängigsten Finanzierungsformen zur Realisierung dieser Projekte darzustellen.
1.2 Aufbau der Arbeit:
Im Rahmen dieser Zielsetzung […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Anhangsverzeichnis
1. Einführung
1.1 Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit
1.2 Aufbau der Arbeit
2. Begriffliche Grundlagen der regenerativen Energien
2.1 Begriff der erneuerbaren Energien
2.2 Arten von erneuerbaren Energien
2.2.1 Solarenergie
2.2.2 Windkraft
2.2.3 Biomasse
2.2.4 Wasserkraft
2.2.5 Geothermie
3. Betriebswirtschaftliche Überlegungen der Finanzierung
4. Eigenkapitalbeschaffung
4.1 Fonds-Modell
4.2 Emission von Aktien
4.3 Beteiligungskapital
4.3.1 Sparkassen-Beteiligungsgesellschaft
4.3.2 Mittelständische Beteiligungsgesellschaft
4.3.3 KfW-Bankengruppe
4.4 Venture Capital
4.5 Bürgerbeteiligung
5. Fremdkapitalbeschaffung
5.1 Klassische Finanzierung über ein Bankdarlehen
5.2 Förderprogramme
5.2.1 KfW-Bankengruppe
5.2.2 BAFA
5.2.3 Förderung durch die Einspeisevergütung des EEG
5.2.4 Landwirtschaftliche Rentenbank
5.2.5 L-Bank Baden-Württemberg
5.2.6 Landwirtschaftsamt
5.3 Leasing
5.4 Projektfinanzierung
6. Mezzanine Kapitalbeschaffung
6.1 Genussscheine
6.2 Wandelanleihe
6.3 Optionsanleihen
6.4 Nachrangdarlehen
6.5 Stille Beteiligung
7. Finanzierungsbeispiele von erneuerbaren Energien
7.1 Beispiel Mauenheim
7.2 Beispiel Jühnde
7.3 Finanzierungsbeispiel eines Nahwärmenetzes
8. Potentiale bei der Finanzierung erneuerbarer Energien
9. Fazit
Anhang
Literaturverzeichnis
Ehrenwörtliche Erklärung
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Investitionen in Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien in Deutschland
Abb. 2: Struktur des Primärenergieverbrauchs in Deutschland 2009
Abb. 3: Entwicklung der Bruttobeschäftigung durch erneuerbare Energien in Deutsch- land
Abb. 4: Struktur der Wärmebereitstellung aus erneuerbaren Energien in Deutschland 2009
Abb. 5: Neuinstallierte Photovoltaikanlagen in Deutschland in Megawattstunden
Abb. 6: Anteil des in Deutschland verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energiequellen
Abb. 7: Substrate in Biogasanlagen
Abb. 8: Biomasse-Heizwerk mit Nahwärmenetz
Abb. 9: Geschätzter Wärmebedarf für ein 500 Einwohner-Dorf
Abb. 10: Verfahrensschema einer landwirtschaftlichen Biogasanlage mit Einsatz von Kosubstraten
Abb. 11: Die Bedeutung der Bioenergie innerhalb der erneuerbaren Energien 2009
Abb. 12: Biogasanlagenentwicklung und die daraus resultierende elektrisch installierte Leistung in Deutschland
Abb. 13: Entscheidungsgründe für den Bau und Betrieb einer Biogasanlage
Abb. 14: Einflussfaktoren auf den Erfolg eines Biogasprojektes nach Projektphasen
Abb. 15: Nahwärmenetz des Bioenergiedorf Mauenheim
Abb. 16: Zusammenspiel der technischen Komponenten im Bioenergiedorf Jühnde
Tabellenverzeichnis
Tab. 1: Arten und Nutzungsformen von erneuerbaren Energien
Tab. 2: Bonitätsklassen im Risikogerechten Zinssystem der KfW-Bankengruppe
Tab. 3: Besicherungsklassen im Risikogerechten Zinssystem der KfW-Bankengruppe
Tab. 4: Preisklassen im Risikogerechten Zinssystem der KfW-Bankengruppe
Tab. 5: Vergütungssätze für Strom aus Biomasse nach dem EEG im Jahr 2009 und 2010
Tab. 6: Veränderte Vergütungssätze von Photovoltaikanlagen auf Dachflächen nach EEG
Tab. 7: Veränderte Vergütungssätze von Photovoltaikanlagen auf Freiflächen nach EEG
Tab. 8: Unterschiede von Bankkredit und Leasing
Tab. 9: Vergleich von Direktbeteiligung und mezzaniner Beteiligung
Anhangsverzeichnis
Anhang 1: Bruttostromerzeugung 2009 nach Energieträgern
Anhang 2: Bruttostromerzeugung 2020 (Prognose) nach Energieträgern
Anhang 3: Wirtschaftlichkeitsberechnung einer PV-Anlage mit 93,9 kWp
Anhang 4: Wirtschaftlichkeitsberechnung einer Biogasanlage
Anhang 5: Berechnungsbeispiel für die Vergütung einer Gülle-NawaRo-Biogasanlage
Anhang 6: Checkliste zur Beurteilung eines Biomasse-Projektes
1. Einführung
1.1 Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit
Die Branche der regenerativen Energien hat sich innerhalb der letzten Jahre zu einer der Hoffnungsträger der deutschen Wirtschaft entwickelt. Vor allem in den Bereichen Bio-, Solar- und Windenergie haben viele Unternehmen in Deutschland die führende Wettbewerbsposition übernommen. Ihre anhaltend positive Entwicklung zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor zeigte sich vor allem im Zuge der Wirtschaftskrise. Trotz des wirtschaftlich problematischen Umfeldes sind die Investitionen in Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien im Jahr 2009 gegenüber dem Vorjahr um rund 20 Prozent auf 17,7 Mrd. Euro angestiegen.[1]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Investitionen in Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien in Deutschland
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Zentrum für Sonnenenergie und Wasser- stoffforschung Baden-Württemberg (2010)
Die erneuerbaren Energien erwirtschafteten zusammen mit den Erlösen aus dem Betrieb der Anlagen in 2009 einen Gesamtumsatz von 33,4 Mrd. Euro (2008: 30,7 Mrd. Euro).[2]
Mit der Unterzeichnung des Kyoto-Protokolls auf internationaler Ebene und dem Europäischen Programm für Klimaschutz (ECCP) auf europäischer Ebene haben weltweit 183 Nationen ihren politischen Willen signalisiert, den Klimawandel zu begrenzen.[3] Die Bundesrepublik Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil erneuerbarer Energien bis zum Jahr 2020 auf 18 Prozent am gesamten Endenergieverbrauch zu erhöhen.[4] Im Jahr 2009 deckten die erneuerbaren Energien bereits mehr als 10 Prozent des gesamten Bedarfs an Wärme, Strom und Kraftstoffen.[5] Durch zahlreiche Förderprogramme des Bundes und der Länder werden Investitionen in erneuerbare Energien gezielt gefördert. Die Schaubilder im Anhang in der Anlage 1 und 2 zeigen den Anteil der erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung im Jahr 2009 und wie sich dieser nach dem geplanten Ausbau bis im Jahr 2020 entwickeln soll.
Die Finanzierung von Energieerzeugung aus Windkraft, Solarenergie und Biomasse eröffnet allen Kreditinstituten ein neues, wachsendes Geschäftsfeld. Trotz dieses hohen Potentials bestehen durch mangelnde Kenntnisse der energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der Finanzierungsmöglichkeiten erhebliche Hindernisse für Akteure auf diesem Gebiet. Ziel dieser Arbeit ist es, die verschiedenen erneuerbaren Energien, sowie die gängigsten Finanzierungsformen zur Realisierung dieser Projekte darzustellen.
1.2 Aufbau der Arbeit
Im Rahmen dieser Zielsetzung soll folgendermaßen vorgegangen werden: Zu Beginn der Arbeit erfolgt eine systematische Einordnung und Abgrenzung des Begriffs der erneuerbaren Energien im Vergleich zu anderen Energieerzeugungssystemen. Anschließend werden die verschiedenen Arten der regenerativen Energien aufgezeigt. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt im Bereich der Wind-, Solar- und Bioenergie, da diese die führenden Sparten darstellen und aktuell die deutlichsten Zuwächse zu verzeichnen haben.
Die Basis einer jeden Finanzierung bildet die Aufstellung einer Wirtschaftlichkeitsbe- rechnung für jedes Projekt. Diese betriebswirtschaftliche Betrachtung wird in Kapitel drei dargestellt.
Die unterschiedlichen Finanzierungsformen wurden in drei separate Kapitel eingeteilt. Nachdem in Kapitel vier auf verschiedene Möglichkeiten der Eigenkapitalbeschaffung eingegangen wird, beschäftigt sich Kapitel fünf mit den diversen Arten der Fremdkapitalbeschaffung bei der Finanzierung erneuerbarer Energien. Der Fokus liegt in diesem Bereich auf ausgewählten Fördermöglichkeiten, da der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland erheblich von den aktuellen Fördermechanismen abhängt. Des Weiteren wird die Projektfinanzierung behandelt, da diese Finanzierungsform bei kommerziellen Projekten am häufigsten eingesetzt wird. Neben der Eigenkapital- und Fremdkapitalbeschaffung differenzieren wir in Kapitel sechs die Mezzanine Kapitalbeschaffung. Diese stellt eine hybride Finanzierungsform dar, die je nach Ausgestaltung Eigen- bzw. Fremdkapital darstellt.
Kapitel sieben zeigt verschiedene realisierte Projekte mit erneuerbaren Energien und deren Finanzierungsformen. Dabei wird insbesondere eingegangen auf die Finanzierung von Biogasanlagen.
Darauf folgend werden in Kapitel acht die Perspektiven und Potentiale auf dem regenerativen Energienmarkt für die Sparkasse Hohenlohekreis erörtert.
Das Kapitel 8 rundet mit einem Fazit das Ergebnis dieser Arbeit ab.
2. Begriffliche Grundlagen der regenerativen Energien
2.1 Begriff der erneuerbaren Energien
Erneuerbare Energien sind Energien aus Quellen, die sich entweder kurzfristig von selbst erneuern oder deren Nutzung nicht zur Erschöpfung der Energieressource beiträgt.[6] Es sind nachhaltig zur Verfügung stehende Energieträger zu denen insbesondere Energie aus Biomasse, Wasserkraft, Windkraft, Solarenergie und Geothermie (Erdwärme) zählen. Durch die Zuführung von Primärenergie können durch erneuerbare Energien in einem Prozess der Energieumwandlung Strom, Wärme und Kraftstoffe (Sekundärenergie) erzeugt werden, ohne dass dabei begrenzte Ressourcen verbraucht werden.[7]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab. 1: Arten und Nutzungsformen von erneuerbaren Energien
Quelle: Eigene Darstellung
Entscheidend in diesem Prozess ist das Prinzip der Nachhaltigkeit. Eine Ressource darf nicht stärker beansprucht werden, als sie sich regenerieren kann. Die entscheidenden Vorteile von Wind, Wasser, Sonne, Erdwärme und Bioenergie sind, dass sie als Energieträger nahezu unendlich und fast überall zur Verfügung stehen und deren Nutzung klimafreundlich, sicher, umwelt- und ressourcenschonend ist. Die derzeitige Energieversorgung basiert jedoch größtenteils auf fossilen Energieträgern und Kernbrennstoffen. Doch die Reichweite von Erdöl, Kohle, Erdgas und Uran ist begrenzt, so dass mittelfristig Alternativen notwendig sind. Ein frühzeitiger Ausbau der erneuerbaren Energien verlängert die Übergangsphase und könnte so Verteilungskonflikte und eine wirtschaftliche Abwärtsspirale vermeiden.[8] Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt,
die Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 um 40 Prozent und bis 2050 sogar um 80 bis 95 Prozent zu reduzieren.[9] Durch zahlreiche Förderprogramme wollen Bund und Länder Initiativen in den Klimaschutz vorantreiben und Investitionen in erneuerbare Energien unterstützen. Dies zeigt bereits Wirkung. Der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch hat im vergangenen Jahr erstmals die 10 Prozent Marke überschritten.[10]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2: Struktur des Primärenergieverbrauchs in Deutschland 2009
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V.
(2010)
Drei Viertel der in Deutschland benötigten Energieträger werden zurzeit aus dem Ausland importiert.[11] Durch das in Zukunft drohende Knappheitsproblem fossiler Energieträger und einer erwarteten Nachfragesteigerung aufgrund der stetig wachsenden Weltbevölkerung, werden die Preise für Erdöl, Erdgas und Kohle in naher Zukunft gravierend steigen.[12] Der Ausbau von umweltfreundlichen Energieerzeugungssystemen reduziert die Importabhängigkeit von einzelnen, teilweise politisch instabilen Ländern und schont das Klima. Die Transportwege werden verkürzt und die Energie direkt vor Ort bereitgestellt. Das stärkt die heimische Wirtschaft. Über 300.000 Beschäftigte in Deutschland arbeiten in der Branche der erneuerbaren Energien. Die Biomasse trägt mit rund 36 Prozent – und rund 109.000 Arbeitsplätzen – den größten Teil zur Brutto- beschäftigung bei, gefolgt von der Windenergie mit 29 Prozent (87.100 Arbeitsplätze) und der Solarenergie mit 27 Prozent (79.600 Arbeitsplätze).[13]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3: Entwicklung der Bruttobeschäftigung durch erneuerbare Energien in Deutschland
Quelle: Kratzat, M. / Edler, D. / Lehr, U. (2008), S. 8
Strom, Wärme und Kraftstoffe aus erneuerbaren Energien sind derzeit noch teurer als Energie aus fossilen Energieträgern und daher auf staatliche Subventionen angewiesen. Jedoch haben starke Preissteigerungen für fossile Energieträger in den vergangenen Jahren die Wettbewerbsfähigkeit der regenerativen Energien erheblich verbessert.[14] An geeigneten Standorten kann Strom aus einem hochleistungsfähigen Windpark bereits mit Strom aus Kohle und Gas konkurrieren. Solarenergie und Geothermie hingegen werden trotz hoher Zuwachsraten noch lange auf Subventionen angewiesen sein.[15] Des Weiteren steht Solarstrom insbesondere zu Bedarfsspitzenzeiten, mittags und im Sommer, zur Verfügung, ergänzt sich jedoch mit Windkraftanlagen, die auch nachts betrieben werden und deren Spitzenwerte vor allem im Herbst und Winter erreicht werden. Biomasse, Wasserkraft und Geothermie können dagegen kontinuierlich zur Verfügung gestellt werden. Momentan ist aber noch unklar, wie die beim Einsatz von Bio-, Wind- und Solarenergie unstetig anfallenden Energiemengen im Stromnetz reguliert und bei Bedarf auch in großen Mengen gespeichert werden können.
Der Wandel von der konventionellen Energiebereitstellung zu erneuerbaren Energien veränderte die Struktur der Energiewirtschaft. Statt der Stromerzeugung in Großkraftwerken nimmt die Erzeugung in vielen Kleinanlagen zu.[16] Durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) erhielten Kleinerzeuger die Möglichkeit, Strom in die Netze der großen Energieversorgungsunternehmen einzuspeisen und subventionierte Vergütungen zu erhalten. Zudem erleichtern Kleinkraftwerke die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), bei der die Erzeugung von Strom mit der Nutzung von Abwärme für Heizzwecke kombiniert wird, was den Gesamtwirkungsgrad der Anlage erhöht. Bei zentralen Großkraftwerken wird die Abwärme häufig nicht genutzt.[17] Die erneuerbaren Energien trugen 2009 zur gesamten Wärmebereitstellung mit 8,4 Prozent bei, davon werden über 90 Prozent allein durch Biomasse erzeugt. Neben biogenen Festbrennstoffen gewinnt vor allem Biogas aus Energiepflanzen an Bedeutung.[18]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 4: Struktur der Wärmebereitstellung aus erneuerbaren Energien in Deutschland 2009
Quelle: Bundesministerium für Umwelt / Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik
(2010a)
2.2 Arten von erneuerbaren Energien
Wie bereits im Kapitel 2.1 erwähnt, können die erneuerbaren Energien in fünf Bereiche unterteilt werden: Solarenergie, Windenergie, Energie aus Biomasse, Wasserkraft und Geothermie. Diese einzelnen Sektoren der Energieerzeugung werden in den folgenden Unterkapiteln kurz vorgestellt.
2.2.1 Solarenergie
Die Solarenergie lässt sich in zwei Bereiche unterteilen – die Photovoltaik und die Solarthermie. Photovoltaik wandelt durch Nutzung des photoelektrischen Effekts mittels Solarzellen Sonnenenergie direkt in Strom um.[19] Die Solarthermie dient zur Erwärmung von Trinkwasser und zur Aufbereitung von heißem Wasser für die Heizungsanlage, sowie zur Erzeugung von Kälte und Prozesswärme. Sonnenkollektoren auf dem Dach transportieren die Sonnenwärme mit einer Trägerflüssigkeit über Rohre in den Solarspeicher. Mit Solarthermieanlagen können pro Jahr etwa 60 bis 70 Prozent des Warmwasserbedarfs eines normalen Haushalts erwärmt werden – in den Sommermonaten sogar bis zu 100 Prozent.[20]
Wie bereits 2008 wurde auch im vergangenen Jahr bei den solarthermischen Anlagen wieder ein deutlicher Zuwachs verzeichnet. Im Jahr 2009 entstand eine zusätzliche Kollektorfläche von rund 1,7 Mio. m². Damit sind aktuell in Deutschland insgesamt 13 Mio. m² Solarkollektoren installiert – das entspricht einer Fläche von 1.770 Fußballfeldern.[21] Auch bei der Stromerzeugung aus Photovoltaik gab es im vergangenen Jahr eine Steigerung.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 5: Neuinstallierte Photovoltaikanlagen in Deutschland in Megawattstunden
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Weishaupt, G. (2010), S. 15
Wurden 2006 noch Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtkapazität von 811 Megawattstunden installiert, stiegen die Neuinstallationen im Jahr 2009 bereits auf 3.806 Megawattstunden. Fachleute der Bank UBS prognostizieren für dieses Jahr sogar 9.000 Megawattstunden.[22] Der Grund liegt in der komfortablen Förderung von Strom aus Photovoltaikanlagen. Solarstrom wird für 20 Jahre zu einem garantierten Festpreis, der weit über dem Marktpreis liegt, ins Stromnetz eingespeist. Der Netzbetreiber muss diesen Strom abnehmen und vergüten. Somit sichert die Einspeisevergütung von Solarstrom eine relativ stabile Nachfrage. Die durch die Förderung entstandenen Mehrkosten tragen letztlich die Stromkunden.[23]
Die Solarstrombranche erreichte im vergangenen Jahr in Deutschland einen Umsatz von rund zehn Mrd. Euro. Mit 6,2 Mrd. kWh (2007: 4,4 Mrd. kWh) hatte Solarstrom erstmals einen Anteil von über einem Prozent am deutschen Stromverbrauch.[24] Bis 2015 soll für die Photovoltaik Netzparität erreicht werden, d.h. Strom aus Photovoltaikanlagen kostet dann so viel, wie der Endverbraucher für den Strom bezahlt.[25] Mit dem
zunehmenden Beitrag der erneuerbaren Energien müssen Mechanismen zur Integration dieses Stroms in das Netz etabliert werden.[26] Großes Potential besteht weiterhin in der Speicherung der Solarwärme und der Verteilung von heißem Wasser über Nahwärmenetze. Denn die erzeugte Menge an Strom aus Photovoltaikanlagen unterliegt starken Schwankungen, ebenso wie die Stromabnahme der Endkunden. Fossile Kraftwerke sollen flexibler regelbar sein und sich stetig an die jeweilige Wetterlage anpassen.[27] Mit Hilfe von Mini-Computern wollen Energieversorger künftig das Stromangebot an den Verbrauch seiner Kunden angleichen.[28] Schon heute wird mit Hilfe von Pumpspeicherkraftwerken im Höchstspannungsnetz Strom gespeichert. Ist ein Stromüberschuss im Netz vorhanden, z.B. in der Nacht, wird Wasser mit dieser Energie bergauf in ein Haltebecken gepumpt. Herrscht Strommangel, schießt das Wasser durch die Rohre wieder ins Tal und treibt dabei Turbinen an, die Strom produzieren.[29]
2.2.2 Windkraft
Windenergieanlagen nutzen die Bewegungsenergie des Windes, die durch unterschiedliche Luftdruckverhältnisse in der Nähe der Erdoberfläche entsteht. Der Wind erzeugt beim Vorbeiströmen an den Rotorblättern der Anlage einen Auftrieb und versetzt die Flügel der Anlage in Rotation. Die dabei entstehende Energie wird durch einen Generator in Strom umgewandelt. Es erfolgt die Unterscheidung in Windkraftanlagen auf dem Festland (Onshore-Anlagen) und im Meer (Offshore-Anlagen). Im Jahr 2009 wurden in Deutschland 952 neue Windkraftanlagen errichtet, mit einer Leistung von rund 1.880 Megawatt. (2008: 867 Anlagen). Ende des vergangenen Jahres waren insgesamt 21.164 Anlagen mit einer elektrischen Leistung von 25.777 MW installiert.[30] Damit leistete die Windenergie in 2009 mit 38,0 Terawattstunden erzeugtem Strom erneut den größten Beitrag zur Stromversorgung unter allen erneuerbaren Energien.[31]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 6: Anteil des in Deutschland verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energiequel- len
Quelle: Bundesverband Erneuerbarer Energien (2010)
Die Windenergie hat in den vergangenen Jahren einen wahren Boom erlebt. Fast 90.000 Beschäftigte haben im Jahr 2009 einen Gesamtumsatz von rund 5,7 Mrd. Euro erwirtschaftet.[32] Der Grund für den starken Zuwachs ist die am 01. Januar 2009 in Kraft getretene Novelle des EEG. Bis 2015 realisierte Offshore-Windparks erhalten zwölf Jahre lang eine Einspeisevergütung von 15 Cent pro kWh garantiert. Außerdem übernimmt der Bund die Kosten für die Stromleitung vom Windpark bis zum Festland. Ab 2015 erhalten die Betreiber nur noch zwölf Cent pro kWh. Für Windkraftanlagen auf dem Festland gibt es neun Cent je kWh.[33] Die Differenz im Vergleich zu konventionell erzeugtem Strom mit rund fünf Cent je kWh wird auf die Stromverbraucher umgelegt. Inwieweit die Windenergie auf absehbare Zeit wettbewerbsfähig sein wird, hängt in hohem Maße von der Entwicklung des Ölpreises ab. Bei einem kräftigen Anstieg des Ölpreises in den kommenden Jahren könnte die Windkraft bis zum Jahr 2015 voll wettbewerbsfähig sein.[34]
Um den Ausbau der Windenergienutzung in Deutschland auf hohem Niveau zu halten, wird neben dem weiteren Ausbau an geeigneten Landstandorten und dem Ersatz alter Anlagen durch neuere und leistungsstärkere Windräder (Repowering) vor allem auf die erwähnten Offshore-Anlagen im Meer gesetzt.[35] Da der Wind auf hoher See stetiger weht, sind die Windmengen dort höher als an Land. Bis zum Jahr 2050 soll in Deutschland die weitestgehende Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien erreicht sein.[36] Von entscheidender Bedeutung für den weiteren Ausbau der Windenergie ist die Integration des generierten Stroms in die öffentlichen Versorgungsnetze und dessen Speicherung.[37] Denn ähnlich wie bei der Solarenergie schwankt auch bei der Windenergie die Menge des erzeugten Stroms. Aus diesem Grunde ist es sinnvoll, neben Windkraftanlagen noch ein Blockheizkraftwerk zu betreiben. Liefert der Wind ausreichend Strom, bleibt das Blockheizkraftwerk ausgeschaltet. Bei Windstille springt es an und speist den produzierten Strom, sowie die erzeugte Wärme ins Netz. Wenn Angebot und Nachfrage besser aufeinander abgestimmt sind, können Netze und Kraftwerke effizienter und damit klimafreundlicher arbeiten.[38]
Vor der Errichtung einer Windkraftanlage ist grundsätzlich ein Windgutachten einzuholen. Werden mehr als 20 Anlagen (Windpark) erbaut, muss zusätzlich eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt werden.[39] Bei allen Anlagen über 50 m Höhe wird eine immissionsschutzrechtliche Genehmigung benötigt. Für Kleinanlagen unter 50 m Höhe ist eine Baugenehmigung ausreichend.[40]
2.2.3 Biomasse
Biomasse ist die vielseitigste erneuerbare Energiequelle in Deutschland. Sie wird in gasförmiger, fester und flüssiger Form zur Strom- und Wärmeerzeugung, sowie zur Herstellung von Biokraftstoffen genutzt.[41] Die energetische Biomasseverwertung stellt für land- und forstwirtschaftliche Betriebe eine neue Absatzmöglichkeit dar. Biomassen
können auf Ackerflächen angebaut werden (Getreide, Mais, Raps und Energiepflanzen) oder als Rest- und Abfallstoffe (Gülle, Mist, Stroh, Restholz, Gras- und Baumschnitte), sowie Holz energetisch genutzt werden.[42] In einer Biogasanlage wird die Biomasse unter Sauerstoffabschluss vergoren. Dabei werden verschiedene Substrate eingesetzt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 7: Substrate in Biogasanlagen
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Agentur für Erneuerbare Energien e.V. (2010)
Die Substrate werden siliert und sind somit über mehrere Monate lagerfähig. Bakterien bauen im Prozess der Fermentation einen Großteil der Substanz ab und setzen dabei Biogas frei. Bei der Verbrennung von Biomasse wird nur die Menge des Treibhausgases freigesetzt, welche die Pflanzen zuvor im Wachstum gebunden haben. Durch den erneuten Anbau von Energiepflanzen und anderer Biomasse wird dieses freiwerdende Kohlendioxid wieder von der Pflanze aufgenommen.[43] Es sind drei Arten von Bioenergieanlagen zu unterscheiden. Heizwerke produzieren ausschließlich Wärme, Kraftwerke erzeugen nur Strom und Heizkraftwerke produzieren Wärme und Strom. Aufgrund der Koppelung von Strom- und Wärmeerzeugung erhöht sich der Wirkungsgrad und somit die Wirtschaftlichkeit einer Biogasanlage gegenüber einer reinen Wärme- bzw. Stromnutzung.[44] Durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz wird mit einem erhöhten KWK-Bonus ein Anreiz geschaffen, um die Wärme einer Biogasanlage in externe Netze zu
transportieren. Deshalb sind die meisten Anlagen derzeit mit einer Kraft-Wärme-Kopplung ausgestattet.[45] Dabei wird durch ein Blockheizkraftwerk (BHKW) das Gas in Strom umgewandelt und als Nebenprodukt Wärme freigesetzt. Der Strom wird in das Netz des örtlichen Energieversorgungsunternehmens eingespeist und nach dem EEG vergütet. Die anfallende Wärme wird zum einen Teil für die Heizung der Biogasanlage selbst verwendet, die Restwärme transportiert ein unterirdisches Nahwärmenetz in Form von heißem Wasser über Hausanschlussstationen zu den Wärmeabnehmern. Nach dem Wärmeverbrauch fließt das abgekühlte Wasser wieder zurück in das Nahwärmenetz und wird erneut mit Energie aufgewärmt.[46] Die folgende Abbildung zeigt die Funktionsweise eines Biomasseheizwerks mit Nahwärmenetz:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 8: Biomasse-Heizwerk mit Nahwärmenetz
Quelle: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (2010)
Der Wärmebedarf der Abnehmer unterliegt jedoch saisonalen Schwankungen. In den Wintermonaten wird erheblich mehr Wärme benötigt als im Sommer. Der jährliche Grundwärmebedarf könnte aus der Restwärme des BHKW gedeckt werden. Für den erhöhten Bedarf im Winter könnte in einem zusätzlichen Biomasseheizkraftwerk Holzhackschnitzel verbrannt werden.[47] Die untenstehende Abbildung verdeutlicht den durchschnittlichen Wärmebedarf für ein Dorf mit 500 Einwohnern:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 9: Geschätzter Wärmebedarf für ein 500 Einwohner-Dorf
Quelle: Schulz, W. (2009), S. 389 ff
Die vergorenen Gärreste aus der Biogasanlage bilden einen hochwertigen und kostengünstigen Dünger, der als geruchsneutraler Nährstoff auf den Acker ausgebracht wird.[48] Auf diese Weise wird der Kreislauf geschlossen und der Verbrauch an Kunstdünger reduziert.
Biogas kann neben der herkömmlichen Nutzung durch eine entsprechende Aufbereitung auch als Erdgassubstitut dienen. Dieses Verfahren ist vor allem für Biogasanlagen ohne entsprechende örtliche Abwärmenutzung interessant. Dabei wird das Biogas in das bereits vorhandene Gasnetz eingespeist, über beliebig lange Distanzen transportiert und dort verstromt, wo es benötigt wird. Die Aufbereitung von Biogas auf Erdgasqualität ist wegen der hohen Investitions- und Betriebskosten nur für größere Biogasanlagen rentabel.[49]
Landwirtschaftliche Biogasanlagen bestehen aus einer Vorgrube, einem Faulbehälter (Fermenter) und einem Gärrückstandslager für die flüssigen Komponenten. Für das entstehende Gas wird ein Gasspeicher, sowie ein BHKW benötigt. Die Vorgrube dient der Zwischenlagerung von Gülle und anderen Substraten, sowie der Aufbereitung des Gärsubstrates. Der Fermenter ist das Kernstück einer Biogasanlage. Er wird aus der
Vorgrube mit Gärsubstrat beschickt. Ein Heizsystem sorgt für die Aufrechterhaltung der Prozesstemperatur durch die Abwärme aus dem BHKW. Vom Fermenter gelangt das ausgefaulte Substrat in das Gärrückstandslager, wo das Substrat bis zu seiner Ausbringung aufbewahrt wird.[50] Dieser Ablauf ist in der nachfolgenden Abbildung grafisch dargestellt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 10: Verfahrensschema einer landwirtschaftlichen Biogasanlage mit Einsatz von Kosubstraten
Quelle: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (2005), S. 13
Die Bereitstellung und energetische Nutzung von Biomasse eröffnet den ländlichen Räumen große Zukunftschancen.[51] Grundlage für den weiteren Ausbau der Bioenergie ist eine ausreichende Rohstoffbasis, die auf dem Land zu genüge vorhanden ist.[52] Außerdem muss sich der Anlagenbetreiber[53] intensiv mit den biologischen Vorgängen im Gärbehälter, der Ernährung der Bakterien und der Produktionstechnik beschäftigen, um langfristig hohe Leistungen zu erreichen, die wiederum Voraussetzung für den ökonomischen Erfolg sind.[54]
Die Finanzierung von Biogasanlagen birgt gegenüber anderen erneuerbaren Energien zusätzliche Risiken. Wind und Sonne stehen kostenfrei zur Verfügung, Biomasse muss permanent eingekauft bzw. angebaut und nachgefüllt werden. Dadurch entstehen neben den teuren Anschaffungskosten der Anlage auch während deren Betrieb hohe laufende Kosten.[55] Außerdem können die Erträge nicht durch Wind- oder Sonnenstundengutachten nahezu exakt vorkalkuliert werden, sondern hängen entscheidend vom Preisniveau der Substrate ab.
Wie bereits in Kapitel 1.1 erwähnt, haben die regenerativen Energien im Jahr 2009 bereits mehr als 10 Prozent des gesamten Endenergieverbrauches gedeckt. Fast 70 Prozent dieser Energie stammte aus Biomasse.[56]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 11: Die Bedeutung der Bioenergie innerhalb der erneuerbaren Energien 2009
Quelle: Bundesministerium für Umwelt / Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen-Statistik
(2010b)
Die Energiegewinnung durch die Biogasnutzung ist seit langem bekannt. Doch erst seit
Anfang der 90er Jahre ist eine verstärkte Nutzung in überwiegend ländlichen Gebieten zu beobachten. Ein massiver Zuwachs setzte im Jahr 2004 mit dem Inkrafttreten des novellierten Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) ein.[57]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 12: Biogasanlagenentwicklung und die daraus resultierende elektrisch installierte Leistung in Deutschland
Quelle: Bundesministerium für Umwelt - Fachverband Biogas (2008)
Ein großer Pluspunkt der Bioenergie ist ihre Speicherfähigkeit. Sie kann bei Bedarf abgerufen werden und ist nicht, wie Wind- oder Solarenergie, darauf angewiesen, dass der Wind weht oder die Sonne scheint.[58]
2.2.4 Wasserkraft
Durch Wasserkraftanlagen wird die mechanische Energie des Wassers in elektrische Energie (Strom) umgewandelt. Dabei wird die Bewegungsenergie des abfließenden Wassers aus einem höher gelegenen Staubereich auf eine Wasserturbine übertragen, wodurch diese in Drehbewegung versetzt wird. Die Wasserturbine ist an einen Generator angeschlossen, durch den elektrischer Strom erzeugt wird.[59] Es werden drei Arten von Wasserkraftanlagen unterschieden: Speicherkraftwerke, die hohe Gefälle und die Speicherkapazität von Talsperren und Bergseen zur Stromerzeugung nutzen, Pumpspeicherkraftwerke, die in Zeiten von Stromüberfluss Wasser in ein höher gelegenes Becken pumpen und bei kurzfristigem Strombedarf dieses wieder ins Tal leiten, wodurch eine Turbine zur Stromerzeugung angetrieben wird, sowie Laufwasserkraftwer-
ke, welche die Strömungsenergie eines Flusses nutzen.[60]
Im Jahr 2009 wurden rund 19 Mrd. kWh Strom durch die Wasserkraft erzeugt (2008: 20,4 Mrd. kWh).[61] Der Rückgang war witterungsbedingt aufgrund des geringen Niederschlags. Außerdem befindet sich der Zubau neuer Anlagen, sowie die Modernisierung bestehender Anlagen, wodurch eine Leistungserhöhung erreicht werden könnte, weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Für die kommenden Jahre erwartet die Wasserkraftbranche jedoch eine Steigerung, da u.a. mit der Novelle des EEG neue Anreize für Investitionen in Wasserkraftanlagen und deren Modernisierung gesetzt wurden.[62] Die größten Potentiale liegen in den südlichen Bundesländern aufgrund des dort vorherrschenden Gefälles. Dem weiteren Ausbau stehen jedoch vor allem Umweltaspekte entgegen, da große Wasserkraftanlagen die Ökologie eines Gewässers stark beeinträchtigen.[63] Aus diesem Grunde hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, eine Leistungssteigerung der Wasserkraft mit einer damit verbundenen Verbesserung der Gewässerökologie zu erreichen.
Die Wasserkraft ist neben der Windenergie und der Biomasse die wichtigste regenerative Energiequelle für eine klimafreundliche Stromversorgung. Durch die niedrigen Betriebs- und Unterhaltungskosten, sowie einer weitgehend ausgereiften Technik ist der Betrieb einer Wasserkraftanlage sehr rentabel.[64]
2.2.5 Geothermie
Die Geothermie ist die Wärme, welche in der Erdkruste gespeichert ist. Diese Erdwärme kann durch zwei verschiedene Verfahren als Energiequelle zur Erzeugung von Wärme und Strom genutzt werden. Die Tiefengeothermie, welche die Wärme aus tiefem Gestein in bis zu 5.000 m zur Stromerzeugung nutzt, sowie die Oberflächengeothermie (bis 400 m Tiefe), in der warmes, im Untergrund vorhandenes Wasser direkt zum Heizen oder von Gebäuden und zur Aufbereitung von Warmwasser mit Hilfe einer Wärmepumpenheizung verwendet wird.[65] Seit der Einführung des Erneuerbare-
Energien-Wärmegesetzes am 01. Januar 2009 gilt für Neubauten eine Nutzungspflicht für erneuerbare Energien in der Wärmeversorgung.[66] Durch Wärmepumpen mittels Oberflächengeothermie oder Fernwärme aus der Tiefengeothermie kann diese Auflage erfüllt werden.
Geothermische Anlagen zur Stromerzeugung werden durch die Einspeisevergütung des EEG von der Bundesregierung gefördert. Das EEG bietet für 20 Jahre feste Vergütungssätze und somit eine hohe Planungs- und Investitionssicherheit. Die Nutzung der Tiefengeothermie befindet sich noch im Anfangsstadium. Derzeit sind in Deutschland erst drei Anlagen zur kombinierten Strom- und Wärmeerzeugung in Betrieb.[67] Diese werden aktuell durch das Marktanreizprogramm gefördert. Die Bundesregierung will mit dieser Förderung den Anreiz schaffen, bis zum Jahr 2020 Geothermieanlagen mit einer elektrischen Leistung von 280 MW zu installieren, was in etwa 50 Kraftwerken entspricht. Diese Kraftwerke haben das Potential, klimaschonend und wirtschaftlich rund 1,8 Mrd. kWh Strom pro Jahr zu erzeugen.[68] Weiterhin wird der Ausbau der Geothermie in Deutschland durch ein neues Kreditprogramm der KfW-Bankengruppe zur Finanzierung von geothermalen Tiefenbohrungen gefördert. Ziel ist es, das Fündigkeitsrisiko von Erdwärme in der Tiefe, und somit das größte Risiko für die Anlagenbetreiber, zu verringern. Denn bei Nicht-Fündigkeit wird der Investor von der weiteren Rückzahlung des Darlehens entbunden.
3. Betriebswirtschaftliche Überlegungen der Finanzierung
Vor jeder Finanzierung eines erneuerbare Energien-Vorhabens sollte eine Wirtschaftlichkeitsberechnung durchgeführt werden. Zentrales Instrument hierbei ist die Cashflow-Prognose. Sie stellt für jede Periode der Betriebsphase die Ein- und Auszahlungen, sowie die einzelnen Zahlungsströme dar. Der Cashflow ist die überschüssige Liquidität, welche für den Kapitaldienst und die Gewinnausschüttungen zur Verfügung steht. Er errechnet sich durch die Addition zahlungswirksamer Aufwendungen bzw. den Abzug zahlungswirksamer Erträge.[69] Mit einer Sensitivitätenanalyse wird die Cashflow-Prognose einem Stresstest unterzogen. Durch die Veränderung bestimmter Eingabeparameter wie Substratkosten, Volllaststunden, Investitionskosten, Zinsaufwendungen, Personalkosten oder dem Wärmepreis können verschiedene Situationen simuliert und damit die Belastbarkeit des Projektes (Worst-Case-Szenario) bzw. die Chancen auf höhere Gewinne (Best-Case-Szenario) durchkalkuliert werden.[70] Bei Photovoltaik- und Windkraftanlagen kann die Wirtschaftlichkeitsberechnung relativ einfach durchgeführt werden, da durch die Landwirtschaftskammern der einzelnen Bundesländer die Sonnenstunden bzw. die Windgeschwindigkeiten durch Windgutachten für jede Region nahezu exakt vorhergesagt werden können.[71] Somit ist eine realistische Vorkalkulation möglich. Die Wirtschaftlichkeitsberechnung bei einer Biogasanlage ist sehr komplex und hängt von vielen Faktoren ab, z.B. von der Art und der Preisentwicklung der Substrate, mit der die Anlage ständig versorgt werden muss. Das verursacht schwankende Erträge. Daher wird sie meistens von Architekten oder den Herstellern durchgeführt.[72] Im Folgenden soll auf die Besonderheiten bei der Erstellung einer Wirtschaftlichkeitsberechnung in den Bereichen Windkraft, Photovoltaik, sowie Biogas genauer eingegangen werden.
Die Wirtschaftlichkeit von Windkraftanlagen ist in erster Linie davon abhängig, wie stark und häufig der Wind weht. Danach richtet sich der zu erwartende Ertrag, den die Anlage erzielt. Die meisten Kosten entstehen zu Beginn des Vorhabens für die Anlage, bestehend aus Turm, Rotor, Getriebe und Generator, sowie für die Fundamenterstellung und die Netzanschlusskosten. Hinzu kommen Anbindungskosten, Geländeerschließungskosten, Transport-, Montage- und Finanzierungskosten. Während des Betriebs der Windkraftanlage fallen regelmäßige Wartungs- und Versicherungskosten an, sowie eventuelle Pachtkosten.[73] Die Erlöse für den eingespeisten Strom ergeben sich aus der vom Netzbetreiber zu zahlenden Einspeisevergütung gemäß EEG. Jede kWh Strom aus Windenergie wird mit einem festgelegten Betrag, der jährlich um einen Prozentpunkt gesenkt wird, vergütet. Die Erlöse einer Windkraftanlage hängen stark von deren Auslegung und den Windgeschwindigkeiten auf Nabenhöhe ab. Es gilt die Faustformel: bei einer Verdoppelung der Windgeschwindigkeit verdreifacht sich der Ertrag.[74] Daher muss bei der Berechnung der Wirtschaftlichkeit großen Wert auf die Zuverlässigkeit des Windgutachtens gelegt werden.
Der Anlagenertrag einer Photovoltaik-Anlage ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Er schwankt entsprechend dem regionalen Sonnenstrahlungsangebot am Standort und der jeweiligen Jahreszeit. In der Region Hohenlohe beispielsweise liegt der Anlagenertrag im Durchschnitt bei 850 bis 950 kWh pro kWp installierter Leistung.[75] Weitere Faktoren sind die Ausrichtung und Neigung des Daches. Optimal ist eine Südausrichtung bei 30 Prozent Dachneigung. Abweichende Bedingungen können zu Ertragseinbußen führen. Umgebungseinflüsse, wie z.B. Verschattung, starke Verschmutzung oder Reflexion, können sich ebenfalls negativ auf den Ertrag auswirken.[76] Außerdem spielen anlagenspezifische Faktoren eine Rolle, d.h. der Wirkungsgrad und die Qualität der Module und Wechselrichter, Leitungsverluste und der Preis der Photovoltaikanlage.[77] Die Wirtschaftlichkeit hängt natürlich auch von den Darlehenskonditionen ab, falls die Anlage über Fremdmittel finanziert wird. Einzige Einnahmequelle einer Photovoltaikanlage sind die Erlöse aus der Stromeinspeisung ins öffentliche Netz. Zwar kann der Strom auch für den eigenen Bedarf verwendet werden, derzeit ist jedoch die garantierte Einspeisevergütung über 20 Jahre erheblich höher, als der Strompreis selbst.[78] Die Ausgaben errechnen sich aus den laufenden Kosten und dem Kapitaldienst. Im Anhang in der Anlage 3 befindet sich ein Beispiel für eine Wirtschaftlichkeitsberechnung einer Photovoltaikanlage mit 93,9 kWp Anlagenleistung. Die Anlage wurde zu 100 Prozent über die KfW finanziert mit einem tilgungsfreien Anlaufjahr und am 01.01.2010 in Betrieb ge-
nommen. Es wird von einer jährlichen Ertragsminderung von 0,3 Prozent ausgegangen, da die Modulleistung im Laufe der Jahre sinkt. In den Betriebskosten sind Kosten für Versicherung, Wartung, Reparaturen etc. enthalten. Weiterhin werden Rückstellungen für Wechselrichter gebildet, die nach etwa zehn Jahren ausgetauscht werden müssen. Die Berechnung zeigt, dass bereits ab dem sechsten Jahr positive Erträge generiert werden.
[...]
[1] Vgl. Stratmann , K. (2010), S. 1.
[2] Vgl. Matthes, S. (2010), S. 81.
[3] Vgl. Ketterer / Lippelt / Schaber (2008), S. 30 ff.
[4] Vgl. o.V. (2010), S. 4.
[5] Vgl. Röttgen, N. (2010), S. 4.
[6] Vgl. Ernst, M. (2010), S. 15.
[7] Vgl. Lech, D. (2009), S. 4.
[8] Vgl. Kohl, H. (2007), S. 4 ff.
[9] Vgl. Stratmann, K. (2010a), S. 18.
[10] Vgl. o.V. (2010a), S. 23.
[11] Vgl. Ortmann, H. / Graichen, P. / Rufin J. (2009), S. 6 ff.
[12] Vgl. Firnkes, B. (2010), S. 16.
[13] Vgl. o.V. (2010b), S. 9.
[14] Vgl. Haimann, R. (2010), S. 20 f.
[15] Vgl. Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (2009), S.
18 ff.
[16] Vgl. Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (2007), S. 13.
[17] Vgl. Löwer, C. (2009), S. 19.
[18] Vgl. Veh, C. (2010), S. 17.
[19] Vgl. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (2007), S. 3.
[20] Vgl. Stratmann, K. (2010b), S. 10.
[21] Vgl. Murphy, M. / Weishaupt, G. (2009), S. 3.
[22] Vgl. Stratmann, K. (2010c), S. 18.
[23] Vgl. Dürand, D. / Seiwert, M. (2009), S. 62.
[24] Vgl. Podewils, C. (2010), S. 26 ff.
[25] Vgl. Grell, A. / Lang, T. (2008), S. 5 ff.
[26] Vgl. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (2010), S. 1.
[27] Vgl. Flauger, J. / Stratmann, K. / Weishaupt, G. (2010), S. 6.
[28] Vgl. Menn, A. (2010), S. 60 f.
[29] Vgl. Flauger, J. (2010), S. 4.
[30] Vgl. Dunz, K. / Mangler, J. (2010), S. 3.
[31] Vgl. Boutonnet, B. (2010), S. 6 f.
[32] Vgl. Deutscher Städte- und Gemeindebund Berlin (2010).
[33] Vgl. Fritze, H. (2010), S. 23.
[34] Vgl. Bonse, Eric (2010)S. 11.
[35] Vgl. Stratmann, K. (2010d), S. 22 f.
[36] Vgl. Goffart, D. (2010), S. 14.
[37] Vgl. World Wind Energy Assciation (2009).
[38] Vgl. Gneuss, M. (2009), S. 18.
[39] Vgl. Lessmann, P. (2010), S. 9.
[40] Vgl. Rüeck, J. (2010), S. 5.
[41] Vgl. Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (2007a), S. 4.
[42] Vgl. Weishaupt, G. (2009), S. 23.
[43] Vgl. Sekareva, K. (2010), S. 78.
[44] Vgl. Schnitzler, L. (2010), S. 78.
[45] Vgl. Grell, A. / Lang, T. (2008a), S. 10 f.
[46] Vgl. Schulz, W. (2009), S. 389 ff.
[47] Vgl. Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e.V. (2009).
[48] Vgl. Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (2010).
[49] Vgl. Pluta, W. (2010), S. 21.
[50] Vgl. Energieagentur Nordrhein-Westfahlen (2006), S. 7.
[51] Vgl. Jenssen, T. (2010), S. 11 ff.
[52] Vgl. Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (2009), S. 6 ff.
[53] In dieser Arbeit wird vereinfachend die maskuline Form gewählt. Gemeint sind damit sowohl
die Anlagenbetreiber als auch die Anlagenbetreiberinnen.
[54] Keymer, U. / Schilcher, A. (2007), S. 3.
[55] Vgl. Hartmann, D. / Heitmann, S. / Manske, S u.a. (2007), S. 38.
[56] Vgl. Friedrich, H.-P. / Homburger, B. / Kauder, V. (2010).
[57] Vgl. Steinbuch, A. (2009), S. 86.
[58] Vgl. Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (2009), S. 6 ff.
[59] Vgl. Reutter, C. (2003).
[60] Vgl. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (2008), S. 38.
[61] Vgl. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (2008a).
[62] Vgl. Stratmann, K. (2010e), S. 10.
[63] Vgl. Sparkassen-Finanzgruppe Branchendienst (2009), S. 10.
[64] Vgl. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (2010a), S. 3.
[65] Vgl. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (2010b).
[66] Vgl. Ismar, G. (2010), S. 3.
[67] Vgl. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (2009), S. 7.
[68] Vgl. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (2009a).
[69] Vgl. Schneichel, H.-W. (2009), S. 174 ff.
[70] Vgl. Peters, B. / Wetjen, H. (2007), S. 52 ff.
[71] Vgl. Kuhn, T. / Kempkens, W. / Sekareva, K. (2010), S. 74.
[72] Vgl. Lerch, D. (2010), S. 27.
[73] Vgl. Weishaupt, G. (2010a), S. 22.
[74] Vgl. Stratmann, K. (2010d), S. 22 f.
[75] Vgl. Stegmüller, H. (2010), S. 29.
[76] Vgl. o.V. (2010b), S. 9.
[77] Vgl. Stratmann, K. (2010f), S. 16.
[78] Vgl. Sparkassen-Finanzgruppe Branchendienst (2009), S. 9.
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2010
- ISBN (eBook)
- 9783842811638
- DOI
- 10.3239/9783842811638
- Dateigröße
- 1.2 MB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Duale Hochschule Baden Württemberg Mosbach – Wirtschaft, Bank
- Erscheinungsdatum
- 2011 (Februar)
- Note
- 1,7
- Schlagworte
- erneuerbare energie eigenkapitalbeschaffung fremdkapitalbeschaffung finanzierungsbeispiel fördermittel
- Produktsicherheit
- Diplom.de