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Performancemessung ausgewählter Dachfonds anhand einer Kosten- und Nutzenanalyse

©2008 Studienarbeit 34 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Die Alpenrepublik Österreich hat sie schon lange – die 25-prozentige Abgeltungssteuer. Allerdings wird sie dort nicht auf Kursgewinne erhoben. Am 6. Juni 2007 brachte nun auch der deutsche Gesetzgeber die Abgeltungssteuer auf den Weg. Künftig werden alle Einkünfte, die mit Kapitalanlagen in Verbindung stehen, einheitlich mit einer Pauschalsteuer von 25 Prozent belastet. Hinzu kommen der Solidaritätszuschlag und eventuell die Kirchensteuer, so dass die Belastung bis zu 27,8 Prozent beträgt. Entscheidend ist jedoch, dass die Abgeltungssteuer auf Kursgewinne erst anfällt, wenn die Aktien oder Fondsanteile ab dem 1. Januar 2009 erworben werden. Dieses Jahr profitieren die An leger noch von der günstigen Altbestandsregelung (Bestandsschutz). Demzufolge bleiben die Kursgewinne nach der einjährigen Haltefrist steuerfrei. Investoren haben verschiedene Möglichkeiten, die Abgeltungssteuer noch in diesem Jahr zu umgehen. Den größten steuerlich bedingten Nachfrageschub erwarten die Fachleute für Fonds, die möglichst breit anlegen, wie eine Vermögensverwaltung arbeiten und daher für langfristige Investments geeignet sind. In diese Gruppe fallen insbesondere die flexibel arbeitenden Dachfonds. Gerade ihre Konstruktion macht Dachfonds so interessant, denn die Manager können den Fonds je nach Marktlage und Anlageschwerpunkt umschichten.
‘Dachfonds unterliegen auch künftig den gleichen Besteuerungsregeln wie jeder andere Investmentfonds,’ erklärt Peter Maier, Steuerexperte des Fondsverbandes BVI. Das heißt, die Umschichtungen des Dachfondsmanagers auf Fondsebene lösen keine Steuerpflicht aus. Zu beachten ist allerdings, dass es Dachfonds mit vielen verschiedenen Schattierungen gibt, beispielsweise mit 100 Prozent Aktienanteil, ganz ohne Aktienfonds, mit festen Vorgaben für die Aktienfondsquote oder ganz flexibel. Das macht einen Fondsvergleich schwierig. Ratingagenturen wie Morningstar versuchen mit klaren Kategorien, Fonds nach Strategien und deren Umsetzung zu trennen. ‘So wäre es unfair, Standardwertefonds mit Small-Cap-Fonds zu vergleichen, die völlig andere Rendite- und Risikoprofile haben,’ erläutert Werner Hedrich, Leiter Fondsresearch bei Morningstar. Vor der Analyse müssen also erst die Produkte herausgefiltert werden, die miteinander zu vergleichen sind. Des weiteren qualifizieren sich Dachfonds nur für die mittel- bis langfristige Anlage, sofern Erträge und Gebühren in einem akzeptablen Verhältnis stehen. Folglich steht der […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

1 Einführung in die Thematik
1.1 Problemdefinition
1.2 Erkenntnisinteresse
1.3 Methodisches Vorgehen

2 Darstellung Dachfonds
2.1 Begriffliche Abgrenzung und Aufbau von Dachfonds
2.2 Kosten und Nutzen
2.3 Allgemeine Schwierigkeiten bei einem Fondsvergleich

3 Kurzportrait ausgewählter Dachfonds
3.1 Tabellarischer Überblick
3.2 Die Fondsstrukturen
3.2.1 DekaStruktur: 3 ChancePlus
3.2.2 UniSelection: Global I
3.3 Kriterien für einen Fondsvergleich anhand eines praktischen Beispiels

4 Vorgehensweise bei einem Fondsvergleich
4.1 Kostenanalyse
4.2 Renditeermittlung
4.2.1 Historische und bereinigte BVI-Performance
4.2.2 Rendite/Risiko-Analyse
4.4.3 Benchmarking

5 Schlussbetrachtung

6 Anlagen

7 Literaturverzeichnis

8 Schlussbetrachtung

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Funktionsweise von Investmentfonds

Abb. 2: Vorteile von Dachfonds

Abb. 3: Fondsstruktur des DekaStruktur: 3 ChancePlus

Abb. 4: Die 6 größten Fondswerte des DekaStruktur: 3 ChancePlus

Abb. 5: Fondsstruktur des UniSelection: Global I

Abb. 6: Die 6 größten Fondswerte des UniSelection: Global I

Abb. 7: 3-Jahreschart des DekaStruktur: 3 ChancePlus

Abb. 8: 3-Jahreschart des UniSelection: Global I

Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Überblick über die ausgewählten Dachfonds

Tab. 2: Überblick über historische Fondspreise und Ausschüttungen

1 Heranführung an das Thema

1.1 Problemdefinition

Die Alpenrepublik Österreich hat sie schon lange – die 25-prozentige Ab-geltungssteuer. Allerdings wird sie dort nicht auf Kursgewinne erhoben. Am 6. Juni 2007 brachte nun auch der deutsche Gesetzgeber die Abgeltungssteuer auf den Weg. Künftig werden alle Einkünfte, die mit Kapitalanlagen in Verbindung stehen, einheitlich mit einer Pauschalsteuer von 25 Prozent belastet. Hinzu kommen der Solidaritätszuschlag und eventuell die Kirchensteuer, so dass die Belastung bis zu 27,8 Prozent beträgt.[1] Entscheidend ist jedoch, dass die Abgeltungssteuer auf Kursgewinne erst anfällt, wenn die Aktien oder Fondsanteile ab dem 1. Januar 2009 erworben werden. Dieses Jahr profitieren die An leger noch von der günstigen Altbestandsregelung (Bestandsschutz). Dem-zufolge bleiben die Kursgewinne nach der einjährigen Haltefrist steuerfrei. Investoren haben verschiedene Möglichkeiten, die Abgeltungssteuer noch in diesem Jahr zu umgehen. Den größten steuerlich bedingten Nachfrageschub erwarten die Fachleute für Fonds, die möglichst breit anlegen, wie eine Vermögensverwaltung arbeiten und daher für langfristige Investments geeignet sind. In diese Gruppe fallen insbesondere die flexibel arbeitenden Dachfonds.[2] Gerade ihre Konstruktion macht Dachfonds so interessant, denn die Manager können den Fonds je nach Marktlage und Anlageschwerpunkt umschichten.

„Dachfonds unterliegen auch künftig den gleichen Besteuerungsregeln wie jeder andere Investmentfonds,“[3] erklärt Peter Maier, Steuerexperte des Fondsverbandes BVI.[4] Das heißt, die Umschichtungen des Dachfondsmanagers auf Fondsebene lösen keine Steuerpflicht aus.[5] Zu beachten ist allerdings, dass es Dachfonds mit vielen verschiedenen Schattierungen gibt, beispielsweise mit 100 Prozent Aktienanteil, ganz ohne Aktienfonds, mit festen Vorgaben für die Aktienfondsquote oder ganz flexibel.[6] Das macht einen Fondsvergleich schwierig. Ratingagenturen wie Morningstar versuchen mit klaren Kategorien, Fonds nach Strategien und deren Umsetzung zu trennen.[7] „So wäre es unfair, Standardwertefonds[8] mit Small-Cap-Fonds[9] zu vergleichen, die völlig andere Rendite-und Risikoprofile haben,“[10] erläutert Werner Hedrich, Leiter Fondsresearch bei Morningstar.[11] Vor der Analyse müssen also erst die Produkte herausgefiltert werden, die miteinander zu vergleichen sind. Des weiteren qualifizieren sich Dachfonds nur für die mittel- bis langfristige Anlage, sofern Erträge und Ge- bühren in einem akzeptablen Verhältnis stehen.[12] Folglich steht der Anleger bei seiner Investmententscheidung vor dem Problem, aus einer Vielzahl unterschiedlicher Dachfonds, den mit einer optimalen Kosten- und Nutzenstruktur auszuwählen. Nachfolgend wird der Verfasser Möglichkeiten aufzeigen, die Performance von Dachfonds zu berechnen.

1.2 Erkenntnisinteresse

Das grundlegende Interesse des Verfassers ist es, einen Beitrag zur Ver- besserung der Performancemessung verschiedener Dachfonds zu leisten. Zu diesem Zweck wird zunächst auf allgemeine Schwierigkeiten bei einem Fondsvergleich aufmerksam gemacht. Ziel ist es, aus einer Vielzahl von Kennzahlen die für die Performanceanalyse entscheidenden zu erläutern und anhand von praktischen Beispielen zu berechnen. Mit Hilfe dieser Erkenntnisse eröffnet sich dem Privatanleger die Möglichkeit einen passenden Dachfonds auszuwählen. Weiterhin soll auf Besonderheiten bei der Anlage in solch einen Investmentfonds aufmerksam gemacht werden, denn oft sorgen die Ausgabeaufschläge, verschiedene Gebühren oder bestimmte Fondsarten für Verunsicherung bei den Anlegern. Die nachfolgende Vorgehensweise zur Auswahl eines passenden Dachfonds soll als Ratschlag für die Anleger sowie für die Vertriebsmitarbeiter gedacht sein.

1.3 Methodisches Vorgehen

Die Arbeit, welche nach der deduktiven Vorgehensweise aufgebaut ist, beginnt mit einer kurzen Einführung in allgemein rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen einer Vermögensanlage in Dachfonds. Dazu werden zuerst die theoretischen Grundlagen erarbeitet und zentrale Begriffe definiert (Kapitel 2). Unter anderem wird im 2. Kapitel auch auf die allgemeinen Schwierigkeiten bei einem Investmentfondsvergleich hingewiesen. Nach diesen theoretischen Grundlagen wird in den Kapiteln 3 und 4 ein Dachfondsvergleich anhand eines praktischen Beispiels durchgeführt. Mit Hilfe von entworfenen Diagrammen werden die Anlagesegmente der ausgewählten Dachfonds veranschaulicht. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf der Performancemessung und ihrer Bedeutung. Dazu werden zunächst die bei einem Fondserwerb entstehenden Kosten erläutert und analysiert. Danach folgen eine Performanceberechnung nach der BVI-Methode sowie eine Berechnung der Wertentwicklung unter Berücksichtigung der Ausgabeaufschläge. Ein anschließendes Benchmarking verdeutlicht die Wertentwicklung der Investmentfonds mit Bezug auf den Vergleichsindex. Kapitel 5 zieht anschließend in einer Schlussbetrachtung das Fazit der Arbeit. Zudem wird auf die möglichen Risiken bei neu auferlegten Investmentfonds verwiesen.

2 Darstellung Dachfonds

2.1 Begriffliche Abgrenzung und Struktur eines Dachfonds

„Dachfonds sind Investmentfonds, die ihre Mittel in Unter- bzw. Zielfonds, also in andere Fonds anlegen. Diese Zielfonds wiederum legen in eine Vielzahl von Einzeltitel an. Sie sind in Deutschland erst seit dem 3. April 1998 aufgrund des Dritten Finanzmarktförderungsgesetzes erlaubt. Die ersten Dachfonds kamen im Sommer 1999 auf den Markt. Sie weisen einen besonderen Ausweg aus der Fondsvielfalt.“[13] Wer Anlageentscheidungen weitestgehend delegieren will, wird sich für Dachfonds entscheiden. Hinter dem Dachfonds (im englischen Fund of Funds) verbirgt sich im Grunde eine Familie von Aktien- und Rentenfonds. Mögliche Verluste eines Investments sollen gegebenenfalls mit Gewinnen anderer Fonds ausgeglichen werden.[14] Auf dem Markt existieren Varianten von Dachfonds, ausgerichtet je nach persönlicher Risikoneigung des Anlegers. Die Anbieter werben mit vorsichtigen, risikoneutralen und wagemutigen Dachfonds. Damit wollen sie alle Arten von Anlegercharakteren ansprechen, vom konservativen Investor bis hin zum wagemutigen Börsentemperament.[15]

Der Aufbau eines Dachfonds gestaltet sich wie bei allen Investmentfonds. Die Idee des Investmentfonds liegt darin, dass sich Anleger, die ähnliche Anlagemotive haben, zusammenschließen und ihre Anlagebeträge in einen „Topf“, den Investmentfonds, einbringen. Eine Kapitalanlagegesellschaft (KAG), oft auch als Investment- oder Fondsgesellschaft bezeichnet, übernimmt hauptsächlich die Verwaltungsaufgaben, führt beispielsweise die Bücher des Fonds oder fasst Rechenschaftsberichte und Verkaufsprospekte ab. Außerdem ist sie verantwortlich für den Erwerb und die Veräußerung der Vermögensgegenstände. Dafür engagiert sie Fondsmanager, welche die nationalen und internationalen Kapital- und Immobilienmärkte ständig beobachten und analysieren mit dem grundsätzlichen Ziel, das Fondsvermögen unter Berücksichtigung der Chancen und eingegangenen Risiken möglichst gut anzulegen.[16] Bei allen Kauf- und Verkaufsentscheidungen müssen Fondsmanager die gesetzlichen Vorschriften sowie die in den Vertragsbedingungen festgeschriebenen Anlagegrundsätze beachten. Kapitalanlagegesellschaften sind also Kreditinstitute, deren Geschäftsbereich darauf gerichtet ist, Sondervermögen zu verwalten und Kapitaldienstleistungen zu erbringen. Sie legen ihnen zur Verfügung gestelltes Geld im eigenen Namen und für gemeinschaftliche Rechnung der Anleger (Anteilinhaber) nach dem Grundsatz der Risikomischung in Sondervermögen (Investmentfonds) an und stellen über die sich hieraus ergebenden Rechte der Anteilinhaber Urkunden (Anteilsscheine) aus (vgl. § 6 Absatz 1 InvG). Fondsanteile verkörpern Miteigentum an sämtlichen Objekten des Fondsvermögens und partizipieren in gleicher Weise am Wertzuwachs sowie an den laufenden Erträgen.[17] Im Unterschied zu anderen Investmentfonds ist das Sondervermögen eines Dachfonds nicht in Einzelwerte wie Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, Immobilien, sondern ausschließlich in andere Investmentfonds angelegt. Mit der Verwahrung des Sondervermögens sowie mit der Ausgabe und Rücknahme der Anteilsscheine muss die KAG ein anderes Kreditinstitut (Depotbank) beauftragen.[18] Dabei übernimmt die Depotbank eine Art Treuhänderfunktion über das Fondsvermögen und muss rechtlich und personell von der Kapitalanlagegesellschaft getrennt sein (vgl. §§ 20,22 InvG). Sie handelt ausschließlich im Interesse der Anteilinhaber, muss jedoch die Weisungen der Investmentgesellschaft ausführen, sofern diese nicht gegen gesetzliche Vorschriften oder die Vertragsbedingungen verstoßen.[19]

Zur besseren Veranschaulichung der erläuterten Thematik dient die folgende Abbildung.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1[20]

2.2 Kosten und Nutzen

Die Gebühren der Dachfonds stehen seit Jahren in der Kritik. Beim Erwerb eines Investmentfonds muss man neben dem Anlagebetrag auch die Einstiegskosten, den sogenannten Ausgabeaufschlag, aufbringen.[21] Der Ausgabeaufschlag ist ein prozentualer Aufschlag auf den Inventarwert eines Investmentanteils, mit dem vor allem die Vertriebskosten gedeckt werden.[22] Die Depotbank erhält für ihre Verwahrungs- und Kontrolltätigkeit eine Vergütung, die aus dem Fondsvermögen bezahlt wird, und geht daher zu Lasten der Wertentwicklung eines Investmentfonds. Auch die Verwaltungs- und Managementgebühr wird nicht unmittelbar gezahlt, sondern dem Fondsvermögen belastet und wirkt sich ebenfalls auf die Performance des Fonds aus. Diese Gebühr ist ein Entgelt, das der Anleger für die Verwaltung des Investmentfonds u.a. für den Fondsmanager zahlt und wird von der Kapitalanlagegesellschaft erhoben.[23] Aufgrund der Investition von Dachfonds in andere Zielfonds fallen Gebühren für den Dachfondsmanager sowie für den Manager der einzelnen Fonds an.[24] Durch diese zusätzliche Managementebene wird oft argumentiert, ein Dachfonds sei doppelt so teuer. Zu berücksichtigen ist aber, dass die Fondsgesellschaften, die Dachfonds managen und damit eine zusätzliche Dienstleistung erbringen, nur einen Teil an zusätzlichen Verwaltungsgebühren berechnen dürfen.

Laut dem Bundesaufsichtamt für das Kreditwesen darf die Differenz zwischen der Verwaltungsgebühr des Dachfonds, zum Beispiel 1,5 Prozent, und der Verwaltungsgebühr des Zielfonds, zum Beispiel 1 Prozent, im Endeffekt beispielsweise also einen Betrag von 0,5 Prozent belastet werden.[25] Somit sind Dachfonds zwar teurer als herkömmliche Fonds, aber nicht doppelt so teuer.

„Durch den Zugang zu institutionellen Anteilsklassen und Fonds wird der Kostennachteil zum Teil wieder kompensiert. Außerdem sollte man Dachfonds im Bezug auf die Kosten mit einer Vermögensverwaltung vergleichen und nicht mit normalen Fonds,“[26] erklärt Eckhard Sauren.[27] Eckhard Sauren, Dachfondsmanager und Vorstand der Sauren Fonds-Service AG,[28] deutet hier die Vorteile von Dachfonds an. Solch ein Investment diversifiziert über Fonds und Fondsmanager, während der Einzelfonds diese Breite nicht aufzeigen kann. Das bedeutet, die Attraktivität von Dachfonds liegt in der nochmaligen Risikostreuung.[29] Die folgende Abbildung verdeutlicht die Vorteile von Dachfonds.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2[30]

2.3 Allgemeine Schwierigkeiten bei einem Fondsvergleich

Performance-Hitlisten (Rankings) sollen eine Hilfestellung bei der Frage bieten, in welchen Fonds der Anleger aus der riesigen Auswahl von zugelassenen Investmentfonds investieren soll.[31] Allerdings führen die Ergebnisse der Ratingagenturen oftmals zu Verunsicherungen. Ratingagenturen vergeben für Fonds Noten oder Sterne. Dabei ist zu beachten, dass es sowohl ein qualitatives als auch ein quantitatives Rating gibt.[32] Bei einer quantitativen Ratingagentur (zum Beispiel Feri Trust, Morningstar, Lipper) wird lediglich die Performance eines Fonds bewertet. Dagegen werden im qualitativen Bewertungsprozess neben der Performance auch Faktoren wie die Qualität des Managements oder die Anlageprozesse berücksichtigt. Diese Vorgehensweise ist bei den Agenturen Sauren Fonds Research und S&P Management Rating[33] vorzufinden.[34] In den Anlagen dieser Arbeit befindet sich eine Darstellung über die Vorgehensweise vier verschiedener Fondsrating-Agenturen. Zwar ist die Performance am Ende einer der wichtigsten Punkte, um Investmentfonds zu vergleichen. Es ist jedoch falsch, alle Fonds in einen Topf zu packen und anschließend einfach nach der Performance zu sortieren.[35] Vor einer Analyse von Fonds müssen die Produkte selektiert werden, bei denen ein Vergleich sinnvoll ist. Das bedeutet, der Anleger muss zunächst eine Entscheidung über die Asset-Klasse treffen und sein individuelles Anlageziel definieren. Als Asset-Klasse bezeichnet man das Anlagesegment, in das investiert wird, also Aktien, Liquidität, Anleihen, Immobilien und alternative Investments. Bei Dachfonds muss der Anlageschwerpunkt der Zielfonds festgelegt werden.[36] Zum Beispiel entwickelt sich ein Rentenfonds ganz anders als ein Aktienfonds. Die Asset-Allocation beinhaltet die Gewichtung der Vermögensklassen, Länder und Währungen sowie Branchen und Einzeltitel.[37] Beispielsweise hat ein deutscher Aktienfonds ein anderes Rendite/Risiko-Profil als ein Produkt, welches in die BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) investiert. Die Branchenanalyse bezeichnet die Unter- suchung von wirtschaftlichen Aktivitäten einzelner Branchen. Analysten haben sich in der Regel auf die Beobachtung von zwei bis drei Branchen spezialisiert. Wesentliche Elemente der Branchenanalyse sind die Bestimmung der Stabilität der Branche, ihre Stellung im Konjunkturzyklus, Konkurrenzdruck, Abhängigkeit von Export bzw. Import, strukturelle und technologische Veränderungen. Zu den Indikatoren, die neben der Einschätzung der allgemeinen Situation besonders der Branchenanalyse dienen, gehören auch die volkswirtschaftlichen Größen: Auftragseingänge, Geschäfts- und Konsumklimaindex.[38] Zu berücksichtigen ist hier die nicht unproblematische Abgrenzung der Branchen, denn besonders bei Dachfonds mischen die Manager verschiedene Branchenstile und betreiben je nach Marktsituation Stockpicking.[39] Wichtig bei einem Fondsvergleich ist auch die Ausschüttungspolitik. Es sollte einem ausschüttenden Investmentfonds kein thesaurierender gegenübergestellt werden.[40] Vergleicht man die Charts eines ausschüttenden und eines thesaurierenden Fonds miteinander, so steht der ausschüttende Fonds schlechter da, denn zum Ausschüttungstermin hin fällt der Fondspreis um den ausgeschütteten Betrag. Thesaurierende Fonds weisen demgegenüber eine kontinuierlichere Wertentwicklung auf.[41]

[...]


[1] Vgl. Cash. Special, Investmentfonds – Januar 2008, 26.Jahrgang, S.16.

[2] Vgl. Handelsblatt, Nr. 032, 14.02.2008, S.21.

[3] Börse Online, Heft Nr. 20, S.22.

[4] Vgl. Börse Online, Heft Nr. 20, S.22.

[5] Vgl. Handelsblatt, Nr. 200, 17.10.07, S.a05.

[6] Vgl. Börse Online, Heft Nr. 20, S.23.

[7] Vgl. Luther, T., (2006), S.120.

[8] Standardwerte (Blue Chips) sind Aktien der größten und substanzstärksten Unternhemen (vgl. Kühn, C., (2007), S.38).

[9] Small-Cap-Fonds investieren ihre Mittel überwiegend in kleine börsennotierte Unternehmen (vgl. Dembowski, A., (2007), S.158).

[10] Börse Online, Heft Nr. 21, S.61.

[11] Vgl. Börse Online, Heft Nr. 21, S.61.

[12] Vgl. WirtschaftsWoche, Nr. 019, 05.05.2008 S.152.

[13] Jungblut, M., (2000), S.53.

[14] Vgl. May, H., (2007), S.125.

[15] Vgl. Jungblut, M., (2000), S.53-54.

[16] Vgl. SparkassenVerlag, Geld und Vermögensanlagen II, (1999), S.94-95.

[17] Vgl. Beike,R./ Schlütz,J., (1999), S.674.

[18] Vgl. Merten, H.-L., (2000), S. 262ff.

[19] Vgl. Gabler, Th., (2003), S.56.

[20] Quelle: Dembowski, A., (2007), S.37.

[21] Vgl. Dembowski, A., (2007) S.74.

[22] Vgl. Kühn, C., (2007), S.23.

[23] Vgl. Gabler, Th., (2006), S.56ff.

[24] Vgl. Krause, H. M., (2000), S.58.

[25] Vgl. Krause, H. M. , (2000), S.58-59.

[26] Börse Online, Heft Nr. 20, S.26.

[27] Vgl. Börse Online, Heft Nr. 20, S.26

[28] Vgl. Börse Online Sonderausgabe, Heft Nr. 5, S.35.

[29] Vgl. Jungblut, M., (2000), S.54.

[30] Quelle: Börse Online, Heft Nr. 20, S.25.

[31] Vgl. Büschgen, H. E./ Everling, O., (2007), S.97.

[32] Vgl. Luther, T., (2006), S.120.

[33] Siehe Anlagen, Übersicht 1: Vorgehensweise ausgewählter Bewertungsagenturen, S.22.

[34] Vgl. Börse Online Sonderausgabe, Heft Nr. 5, S.86f.

[35] Vgl. Börse Online, Heft Nr. 21, S.61.

[36] Vgl. Busack, M./ Kaiser, D. G., (2006), S149ff.

[37] Vgl. Grill, H./ Perczynski, H., (2007), S.324.

[38] Vgl. Kühn, C., (2007), S.45.

[39] Vgl. BVI, Investment 2007, (2008), S.53.

[40] Vgl. Börse Online, Heft Nr. 21, S.61.

[41] Vgl. Beike, R./ Schlütz, J. (1999), S.687.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2008
ISBN (eBook)
9783842810693
DOI
10.3239/9783842810693
Dateigröße
851 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Berufsakademie Sachsen in Leipzig – Betriebswirtschaftslehre, Interdisziplinäres Vermögensmanagement
Erscheinungsdatum
2011 (Februar)
Note
1,4
Schlagworte
fonds investment benchmarking rendite
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