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Kinderarmut

Präventions- und Interventionsstrategien am Beispiel der Stadt Wilhelmshaven

©2009 Diplomarbeit 118 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Diese im Rahmen der Abschlussprüfungen des Studienganges ‘Erziehungswissenschaft’ an der Universität Vechta erstellte Diplomarbeit behandelt und erarbeitet das Thema ‘Kinderarmut – Präventions- und Interventionsstrategien am Beispiel der Stadt Wilhelmshaven’.
Einige zeitgemäße Aussagen über Armut und Kinderarmut in Deutschland bestätigen auf eindringliche Art und Weise auch die nationale Herausforderung an Staat und Gesellschaft:
Neuester Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, September 2008: 13% der Deutschen sind armutsgefährdet.
Wilhelmshavener Zeitung vom 05. Dezember 2008: ‘Jeder siebte Niedersachse arm’.
‘Die Arche’ in einem TV- Spot, Januar 2009: ‘2,5 Millionen Kinder leben in Deutschland unter der Armutsgrenze’.
Unicef- Bericht zur Lage von Kindern in Deutschland, 2008: ‘Jedes sechste deutsche Kind in Deutschland ist arm’.
Oldenburgische Volkszeitung am Sonntag vom 11. Januar 2009: ‘Millionen Kinder leben in Armut’.
(Kinder-) Armut ist, wie an diesen wenigen exemplarischen und aktuellen Aussagen dargestellt, nicht nur ein internationales Problem, das zum Beispiel in afrikanischen oder südasiatischen (‘Dritte Welt Länder’) oder in armen ost- und südeuropäischen Ländern zu finden ist, sondern auch in einem reichen und hoch entwickelten Industriestaat wie Deutschland.
Ob in Tageszeitungen, im öffentlich- rechtlichen und privaten Fernsehen, im Radio und im Internet, Kinderarmut in der Welt und in Deutschland ist eine Herausforderung, über die man nahezu täglich liest, etwas darüber hört, sie sieht und sie möglicherweise auch im persönlichen Umfeld erlebt.
Nicht nur die Politik, die Gesellschaft, die Gewerkschaften, Sozial- oder Wohlfahrtsverbände halten die Problematik für besonders wichtig und sehen Handlungsbedarf, auch die evangelische und die katholische Kirche betonen die Wichtigkeit und Relevanz des Themas Kinderarmut. Die Landesbischöfin von Niedersachsen, Frau Dr. Margot Käßmann, bezeichnet in der NDR- Fernsehsendung ‘Das!’ am 22. Dezember 2008 die Kinderarmut in Deutschland als eines der für sie wichtigsten Themen der Zukunft.
Neben der Bundesregierung veröffentlichen auch die Landeskirchen, der Deutsche Caritasverband, das Kinderhilfswerk Unicef, das Niedersächsische Landesamt für Statistik und andere Institutionen Armuts- und Reichtumsberichte, Stellungnahmen, Gutachten und Denkschriften zu dieser Thematik. Es zeigt sich hier deutlich, dass Kinderarmut eine sozialpolitische, […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


1 Einleitung

Diese im Rahmen der Abschlussprüfungen des Studienganges „Erziehungswissenschaft“ an der Universität Vechta erstellte Diplomarbeit behandelt und erarbeitet das Thema „Kinderarmut – Präventions- und Interventionsstrategien am Beispiel der Stadt Wilhelmshaven“.

Einige zeitgemäße Aussagen über Armut und Kinderarmut in Deutschland bestätigen auf eindringliche Art und Weise auch die nationale Herausforderung an Staat und Gesellschaft:

- Neuester Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, September 2008: 13% der Deutschen sind armutsgefährdet;
- Wilhelmshavener Zeitung vom 05. Dezember 2008: „Jeder siebte Niedersachse arm“;
- „Die Arche“ in einem TV- Spot, Januar 2009: „2,5 Millionen Kinder leben in Deutschland unter der Armutsgrenze“;
- Unicef- Bericht zur Lage von Kindern in Deutschland, 2008: „Jedes sechste deutsche Kind in Deutschland ist arm“;
- Oldenburgische Volkszeitung am Sonntag vom 11. Januar 2009: „Millionen Kinder leben in Armut“.

(Kinder-) Armut ist, wie an diesen wenigen exemplarischen und aktuellen Aussagen dargestellt, nicht nur ein internationales Problem, das zum Beispiel in afrikanischen oder südasiatischen („Dritte Welt Länder“) oder in armen ost- und südeuropäischen Ländern zu finden ist, sondern auch in einem reichen und hoch entwickelten Industriestaat wie Deutschland.

Ob in Tageszeitungen, im öffentlich- rechtlichen und privaten Fernsehen, im Radio und im Internet, Kinderarmut in der Welt und in Deutschland ist eine Herausforderung, über die man nahezu täglich liest, etwas darüber hört, sie sieht und sie möglicherweise auch im persönlichen Umfeld erlebt.

Nicht nur die Politik, die Gesellschaft, die Gewerkschaften, Sozial- oder Wohlfahrtsverbände halten die Problematik für besonders wichtig und sehen Handlungsbedarf, auch die evangelische und die katholische Kirche betonen die Wichtigkeit und Relevanz des Themas Kinderarmut. Die Landesbischöfin von Niedersachsen, Frau Dr. Margot Käßmann, bezeichnet in der NDR- Fernsehsendung „Das!“ am 22. Dezember 2008 die Kinderarmut in Deutschland als eines der für sie wichtigsten Themen der Zukunft.

Neben der Bundesregierung veröffentlichen auch die Landeskirchen, der Deutsche Caritasverband, das Kinderhilfswerk Unicef, das Niedersächsische Landesamt für Statistik und andere Institutionen Armuts- und Reichtumsberichte, Stellungnahmen, Gutachten und Denkschriften zu dieser Thematik. Es zeigt sich hier deutlich, dass Kinderarmut eine sozialpolitische, übergreifende, hoch bedeutende und brisante Aufgabe ist.

Kinder und Jugendliche bilden unterdessen die gesellschaftliche Gruppe, die am stärksten und häufigsten von Armut bedroht und betroffen ist.[1] Zugleich verfügen sie jedoch laut eines Gespräches mit dem Fachbereichsleiter des Jugendamtes in Wilhelmshaven, Carsten Feist, nur über geringe Möglichkeiten, sich aus dieser Situation zu „befreien“. Die Besonderheit der Armut von Kindern liegt seiner Ansicht nach darin begründet, dass die Folgen schwerer und die Kinder in der Bewältigung der Situation hilfloser sind.

Da in meiner Heimatstadt Wilhelmshaven, bestätigt durch das städtische Jugendamt sowie das Niedersächsische Landesamt für Statistik (2008) besonders viele Kinder und Jugendliche unter der Armutsgrenze leben[2] und diese Konstellation fast täglich auf unterschiedlichen Ebenen erschlossen, thematisiert und diskutiert wird, behandelt die Arbeit dieses aktuelle und drängende Thema.

Durch die große Anzahl von akuten kommunalen und privat initiierten Hilfs- und Unterstützungsangeboten, Hilfsorganisationen, Spendenprogrammen und -aufrufen hat mich vornehmlich die Frage konkreter Unterstützungs- und Hilfsangebote in einer besonders betroffenen Stadt interessiert. Dies begründet auch meinen Bezug auf die Stadt Wilhelmshaven.

Die Bekämpfung der Kinderarmut und damit verbundene Präventions- sowie Interventionsstrategien sind die zentralen Überlegungen und Fragestellungen der vorliegenden Diplomarbeit.

Die Problematik der Kinderarmut ist bereits in vielen Büchern, Publikationen, Berichten und Veröffentlichungen umfangreich ausgearbeitet worden. Mein Ziel ist es daher, das Thema nicht vorrangig nur theoretisch und literarisch zu erarbeiten, sondern das Problem an einem realen Beispiel zu verdeutlichen.

Den Aufbau der vorliegenden Arbeit ist folgendermaßen gestaltet und strukturiert:

Im ersten Teil gebe ich, in das Thema einführend, allgemeine Informationen zur Armut. Nach Betrachtung der Armutsdefinitionen/ -begriffe und einiger zentraler Formen von Armut werde ich Konzepte zur Armutsmessung in Deutschland vorstellen. Anschließend ziehe ich einen kurzen Vergleich der Armut in Deutschland zu anderen Ländern.

In einem zweiten Schritt gehe ich speziell auf die Kinderarmut ein und erkläre zunächst, was unter dieser zu verstehen ist. Neben der Darstellung von vier ausgewählten Risikogruppen werde ich die Auswirkungen der Armut auf die Kinder analysieren und deutlich machen, sowie relevante Begrifflichkeiten und Maximen bei der Betrachtung der Kinderarmut in diesem Teil kurz darstellen und erläutern. Einige staatliche, bundesweite und ausgesuchte Hilfsangebote und Präventionen beschreibe ich überdies in diesem Kontext.

Nach dem ersten und zweiten Teil gebe ich eine Zusammenfassung entlang der bis dahin erfassten Inhalte.

Den Bezug auf die Stadt Wilhelmshaven stelle ich im letzten Teil meiner Arbeit her, dieser stellt zugleich meinen Schwerpunkt der Diplomarbeit dar. Hier stellen sich folgende Fragen: Wie sieht die aktuelle Situation in Wilhelmshaven aus? Was unternimmt eine mittelgroße Stadt gegen die Herausforderung der Kinderarmut, und was tut die Kommune für die betroffenen Kinder und ihre Familien? Welche Lösungsansätze gibt es in Wilhelmshaven? Warum sind diese Angebote wichtig, wie begegnen diese der Kinderarmut und wie wird diese Hilfe umgesetzt? Hat die Stadt rechtzeitig auf diese Herausforderung reagiert? Sind die Angebote der Stadt erfolgreich? Ich werde diese Fragen und Überlegungen an ausgewählten Präventions- und Interventionsstrategien, insbesondere an präventiven Strategien des städtischen Jugendamtes, beantworten und aufzeigen.

Die Arbeit endet mit einer Zusammenfassung entlang der wichtigsten Inhalte des dritten Teils und der zentralen Fragestellungen, einer kritischen Betrachtung und einem Resümee meiner Erkenntnisse.

Anmerkung :

Nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) sind in der nachfolgenden Arbeit bei geschlechtsspezifischen Wortformen immer das männliche und weibliche Geschlecht gemeint.

I Allgemeine Informationen zum Thema Armut

2 Begriffsbestimmung Armut

Der Begriff der Armut ist in heutiger Zeit ein im Alltagsbewusstsein verankerter, vielfach verwendeter und diskutierter Begriff. Dass man von Armut und vor allem von Kinderarmut auch in einem Wohlstandsland wie der Bundesrepublik Deutschland sprechen kann, mag bei dem einen oder anderen Überraschung und Verwunderung auslösen.

Armut gehört allerdings auch zu den Begriffen, die nicht einheitlich definiert sind und unter denen jeder etwas anderes versteht.[3] „Dies hängt damit zusammen, dass für die Messung des sozioökonomischen Phänomens nicht auf objektive, sondern lediglich auf normative Maßstäbe zurückgegriffen werden kann.“[4] Armut ist folglich relativ. Um dies zu verdeutlichen, werden nachfolgend unterschiedliche Definitionen aufgezeigt.

2.1 Armutsdefinitionen

In unserer Gesellschaft gilt eine Person nach der politisch- normativen Definition als arm, die laufende Lebensunterhaltshilfen vom Staat bezieht.[5]

Wer über weniger als 60% des durchschnittlichen Nettoäquivalenzeinkommens verfügt, gilt nach der Europäischen Union (EU) als armutsgefährdet[6] - das sind 781 Euro netto pro Person im Monat.[7]

In Deutschland wird von Armut gesprochen, wenn das Einkommen einer Person bei maximal 50% des gesellschaftlichen Durchschnittseinkommens liegt.[8]

Laut Universallexikon beschreibt Armut einen Zustand mangelnder Mittel zur Befriedigung der menschlichen Grundbedürfnisse.[9]

Nach Definition der Weltbank wird Armut anhand einer absoluten Grenze gemessen. Menschen gelten dann als extrem arm, wenn sie weniger als einen US- Dollar pro Tag zur Verfügung haben. Ein Dollar wird als monetäres Mindestmaß für das Überleben eines Menschen angesehen.[10]

- Die aufgeführten Definitionen orientieren sich alle an der materiell- finanziellen Situation einer Person bzw. Familie. Der Begriff Armut beinhaltet jedoch mehr als eine rein wirtschaftliche und ökonomische Sichtweise, auch müssen immaterielle Güter berücksichtigt werden. Die emotionalen und Bildungsaspekte der Armut, ebenso der Begriff Wohlstandsverwahrlosung werden gesondert im zweiten Teil der Arbeit betrachtet und erläutert, im direkten Bezug auf die Kinder. Denn Kinderarmut bedeutet laut dem Deutschen Kinderhilfswerk mehr, als „nur“ kein Geld zu haben.[11]

2.2 Formen von Armut

Im kommenden Abschnitt werden drei wesentliche Armutsformen, die

- absolute und
- relative Armut, sowie die
- verdeckte Armut in ihren wichtigsten Inhalten beschrieben.

2.2.1 Absolute Armut

„Wenn ein [Mensch (S.R.)] immer hungern muss oder gar verhungert, dann ist [er] arm. Wenn ein [Mensch (S.R.)] zu verdursten droht, weil es kein Trinkwasser gibt, dann ist [er] arm. Wenn ein [Mensch (S.R.)] immer frieren muss oder gar erfriert, dann ist [er] arm. Wenn ein [Mensch (S.R.)] kein Obdach hat und auf der Straße leben muss, dann ist [er] arm. Wenn ein [Mensch (S.R.)] an leicht heilbaren Krankheiten zu sterben droht, weil er keine Medikamente bekommt, dann ist [er] arm.“

Dieses Zitat von Prof. Dr. Richard Hauser aus dem Heft „Kirche und Gesellschaft“ von 2004 (Hauser, S.3) beschreibt sehr gut und eindringlich, was unter der „absoluten Armut“ zu verstehen ist. Eigentlich bedarf diese Begriffsbestimmung keiner weiteren Ausführung. Die absolute Armut ist die schärfste unter den aufgeführten Formen, da sie die körperliche Existenz eines Menschen, ob direkt oder unmittelbar, bedroht. Es fehlt an überlebensnotwendigen Ressourcen und Gütern wie Nahrung, Unterkunft, Kleidung und medizinischer Versorgung.[12] Menschen in extremer Armut müssen mit weniger als einem US- Doller täglich, umgerechnet ca. 0,72 Euro[13], leben.

2.2.2 Relative Armut

Die „relative Armut“ beschreibt die Lebenslage eines Menschen, dessen Überleben zwar durch Nahrung, Obdach etc. gesichert, also nicht bedroht ist, jedoch eine Unterversorgung mit den wichtigsten Ressourcen und Leistungen (materielle und immaterielle) vorliegt.[14] Es wird vermutet, dass bestimmte Grundbedürfnisse armer Menschen gedeckt sind, sich diese jedoch in einer Position befinden, die eine Partizipation am gesellschaftlichen, sozialen Leben mit all seinen Möglichkeiten und Optionen (Freizeitunternehmungen, Bildung) verhindert bzw. ausschließt.[15] Die relative Armut misst sich an der aktuellen Lage und dem Leben des Bevölkerungsdurchschnitts eines Landes. Armut in Deutschland liegt dann vor, wenn Personen unter der Grenze eines soziokulturellen Existenzminimums liegen. Diese Menschen sind im Verhältnis zu dem arm, was in der Gesellschaft als gegenwärtige Mindestanforderung begriffen wird. Was als Minimum bzw. „normal“ angesetzt wird, legt sich im Laufe immer wieder neu fest.[16]

Die relative Armutsgrenze liegt in Deutschland derzeit, wie bereits in 2.1 aufgeführt, bei 50% des Nettoäquivalenzeinkommen[17] und bei Geldmitteln unter dem gesellschaftlichen Durchschnittseinkommen bzw. dem aktuellen Hartz IV Satz von 359 Euro (Stand 1. Juli 2009) (siehe dazu 2.3.1.1).

2.2.3 Verdeckte Armut

Neben den bereits aufgeführten Armutsformen gibt es noch die sogenannte „verdeckte Armut“. Diese Armutsform kann man auch als „Dunkelziffer der Armut“ betiteln. Bei der Dunkelziffer (in Deutschland) handelt es sich um sozialhilfeberechtigte Menschen und Familien, die von ihren Ansprüchen auf staatliche Hilfen, z.B. Sozialhilfe oder Hartz IV, aus unterschiedlichen Gründen keinen Gebrauch machen. Es gibt Sozialhilfeberechtigte, die kaum oder gar nicht wissen, dass sie staatliche Unterstützung beanspruchen können (Informationsmangel), sie haben Schamgefühl oder Stolz und scheuen so den Gang zum Sozialamt. Auch die Angst vor der Stigmatisierung als Schmarotzer oder Almosenempfänger spielen bei der Nichtinanspruchnahme eine große Rolle.[18]

Die Dunkelziffer stellt ein Kontingent für sich dar und wird nicht zu der gemessenen Armutsquote hinzugezählt. Der Anteil der (Kinder-) Armut vergrößert sich somit noch.

2.3 Messung der Armut

Um die Komplexität von Armut, „ein lebensweltliches, kontextabhängiges und stets interpretationsbedürftiges Phänomen“[19], in einem Land zu messen und zu bestimmen, gibt es verschiedene Kriterien und Ansätze. Zum einen lässt sich Armut nach Ressourcen, also Einkommens- und Vermögensverteilung, zum anderen nach einem gesellschaftsdurchschnittlichen Lebensniveau untersuchen.[20] Es stehen sich damit rein ökonomische und soziokulturelle Messungen gegenüber. Hierbei ist erkennbar, warum keine einheitliche Definition von Armut existiert und sie nicht explizit und allgemeingültig bestimmbar ist. Die Begriffsbestimmung ist immer abhängig von dem gewählten Ansatz, den Messkriterien, vom Beobachter bzw. Messer und seiner Auslegung.

2.3.1 Ressourcenansatz

Der „Ressourcenansatz“ misst das Vermögen bzw. orientiert sich an dem verfügbaren Einkommen einer Person oder Familie. Armut wird hier nur eindimensional unter der Betrachtung monetärer Aspekte, also dem Fehlen finanzieller Mittel, definiert.[21] „Jeder Haushalt benötigt je nach Größe und Zusammensetzung eine definierte Menge an Einkommen, das als Äquivalenzeinkommen bezeichnet wird.“[22]

In Deutschland sind dies für eine Person 781 Euro und für eine vierköpfige Familie 1640 Euro.[23] Um dieses Existenzminimumeinkommen und eine Grenze der Armut zu bestimmen, entwickeln sich aus dem Ressourcenkonzept zwei Ansätze.

2.3.1.1 Sozialhilfeschwelle als Armutsindikator

Die „Sozialhilfeschwelle“ unterscheidet zwischen der „verdeckten“ und der „bekämpften Armut“, unter der alle Sozialhilfeempfänger begriffen werden, also die Menschen, die ein Recht auf staatliche Hilfeleistungen haben und diese auch beziehen.[24] Die rechtlich geregelte Sozialhilfe bekommen hilfsbedürftige Personen, die ihren Bedarf nicht aus eigener Kraft decken können und ein Existenzminimum unterschreiten. Die Sozialhilfe dient als unterstes staatliches Auffangnetz und als Sicherung des soziokulturellen Existenzminimums. Derzeit liegt die Sozialhilfegrenze, also der Mindestbedarf gemäß dem Zwölften Sozialgesetzbuch (SGB XII) bei ca. 40% des Durchschnittshaushaltseinkommen. Durch diese Grenzmarke soll der Mindestbedarf einer Person gesichert werden. Die Sozialhilfe gilt somit als Armutsindikator, sie ist wohl mit die härteste Auslegung und Begriffsbestimmung.[25]

- Eine ausführliche Darstellung und Übersicht der Sozialhilfe wird in diesem Kontext nicht vorgenommen. Die gesetzliche Regelung ist für eine genaue Vorstellung zu umfangreich.

Kritische Anmerkung:

Die Sozialhilfe- und relative Armutsgrenze „sind letztlich willkürlich gesetzt, wobei bei Heranziehen der Sozialhilfeschwelle versucht wird, die normative Willkür bei der Entscheidung zwischen armen und nichtarmen Bevölkerungsgruppen auf politische Entscheidungsträger abzuwälzen.“[26]

Kritisch anzumerken ist ferner, ob das Existenzminimum soziokultureller Gegebenheiten durch die Sozialhilfe gesichert ist. Es stellt sich hier die Frage, ob Sozialhilfeempfänger die Möglichkeiten besitzen, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben und dazuzugehören.[27]

Schwer wird es nicht nur bei den Mindeststandards des alltäglichen Lebens sondern vor allem bei der Güterbestimmung der sozialen Teilhabe. Was wird für diese benötigt? Gehört ein Handy heutzutage zur Mindestausstattung?[28] Die aufgeführte 40% Grenze macht die soziale und gesellschaftliche Partizipation nicht möglich. Durch die Sozialhilfe bzw. Hartz IV ist das Überleben zwar gesichert, die Teilnahme am sozialen Leben aber, mit all seinen Facetten, seien es Freizeitaktivitäten im Verein, schulische Ausflüge (keine Klassenfahrten, da diese vom Staat übernommen werden), kulturelle Besuche im Theater, Museen oder auch im Kino, ist fast unmöglich. Durch dieses Nichtteilnehmen finden häufig auch Ausgrenzungen und Stigmatisierungen (besonders bei Kindern) statt, die sich wiederum auf die Lebenszufriedenheit einer Person auswirken kann.[29] Als allgemeine Regel gilt dies jedoch nicht. Es gibt natürlich auch Menschen und insbesondere Kinder, die Sozialhilfe bekommen bzw. unter der Armutsgrenze leben, die aber sozial und emotional gut eingebunden und glücklich sind (vgl. dazu 6.1).

2.3.1.2 Relative Einkommensarmut

Die „relative Einkommensarmut“ des Ressourcenansatzes beschreibt eine anteilige Unterschreitung eines gewichteten Durchschnittseinkommens.[30] Neben der aufgeführten Sozialhilfegrenze als Armutsindikator gelten Personen in Deutschland als arm, die eine Armutsgrenze, die wie bereits festgestellt bei maximal 50% des deutschen Durchschnittsäquivalenzeinkommens liegt, unterschreiten.

- Um einen Überblick der bisher genannten und daneben noch existierenden Armutsgrenzen zu geben, folgen noch einmal zusammenfassend die Schwellenwerte:
- „strenge Armut“: 40% des Nettoäquivalenzeinkommens und weniger (=„Sozialhilfeschwelle“),
- „Armut“: 50% des Nettoäquivalenzeinkommens und weniger (= „relative Einkommensarmutsschwelle“),
- „armutsgefährdet“: 60% des Nettoäquivalenzeinkommens und weniger (Definition der EU),
- „reich“: 200% des Nettoäquivalenzeinkommens und mehr.

Diesen Schwellenwerten liegen rein normative Bestimmungen zu Grunde, rein wissenschaftlich ist keiner dieser Werte zu begründen. Dies heißt jedoch nicht, dass die Beurteilung dieser Schwellenwerte willkürlich ist.[31]

- Der beschriebene Ressourcenansatz ist nicht unproblematisch. Es ist anzumerken, dass Armut hier nur nach monetären Aspekten und Ressourcen definiert wird. Weitere Lebenslagen und Dimensionen werden dabei außer Acht gelassen.

2.3.2 Lebenslagenansatz

Der „Lebenslagenansatz“ betrachtet im Gegensatz zum Ressourcenansatz verschiedene Aspekte und Ebenen einer Person. Nicht nur der finanzielle Aspekt, sondern auch weiterer Lebensbereiche und deren Versorgung werden bei der Armutsdefinition berücksichtigt: Gesundheit, (Aus-) Bildung, Arbeit, Wohnen, Partizipation am gesellschaftlichen Leben. Befindet sich die Lebenslage nahe dem Existenzminimum, bzw. besteht in mehreren Lebenslagen eine Unterversorgung oder sind diese ungenügend ausgestattet, spricht man im Lebenslagenkonzept von Armut bzw. Armutsgefährdung. Das Versorgungsniveau der unterschiedlichen Schlüsselbereiche wird „untersucht“. Diese stehen in einer Wechselbeziehung und Abhängigkeit zueinander, sie sind nicht isolierbar.[32] Durch die Untersuchung der Dimensionen tritt Armut in seiner Ausprägung deutlich hervor. Welche Lebensbereiche des Weiteren binnen des Lebenslagenansatzes in Erwägung gezogen werden, ist nicht festgelegt. Dadurch ist es möglich, unterschiedliche Indikatoren wie psychosoziale Belastungen, Sozialbeziehungen u. a. mit einfließen zu lassen.[33] Die mehrdimensionale Betrachtung lässt einen weiteren Blick zu und beschreibt Armut umfassender. Der theoretische Begriff der „Lebenslage“ ist besonders durch Gerhard Weisser in Deutschland aufgegriffen und geformt, dessen Begriffsbildung hingegen in der Tradition Otto Neuraths (1931) steht[34]: „’es handelt sich um alle Umstände der Bedarfsdeckung, in die der einzelne gestellt wird. Verteilt werden Lebenslagen.’“[35]

2.3.2.1 Versorgungslagen

Die Tabelle 1 zeigt für die empirische Analyse des Phänomens Armut, neben der Einkommensversorgung, weitere verwendete Bereiche und zentrale Indikatoren sowie deren Unterversorgungsschwellen.

Tabelle 1: Versorgungslagen: Bereiche/ Dimensionen, Indikatoren und Unterversorgungsschwellen (Nanesch nach: Zimmermann in: Butterwegge, 2000, S.76)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

- Die Tabelle kann noch um weitere Dimensionen, z.B. Soziales/ Soziale Lage ergänzt werden. In diesem Zusammenhang können das soziale Netzwerk, also Beziehungen und Kontakte zur Familie oder Freunden, das Sozialverhalten und die sozialen Kompetenzen berücksichtigt werden.[36]

Man spricht im Lebenslagenansatz von Wohlergehen, wenn in keinem der Dimensionen eine Unterversorgung vorliegt. Eine benachteiligte Versorgung liegt dann vor, wenn bei einem Haushaltsmitglied maximal zwei Dimensionen eingeschränkt sind und von einer multiplen Deprivation, wenn ein Haushaltsmitglied in drei oder mehr Bereichen unterversorgt ist.[37]

- Wichtig ist: Alle Indikatoren, die für Erwachsene eine Rolle spielen, haben auch für Kinder eine eigene Bedeutung und einen individuellen Einfluss![38]

2.3.2.2 Lebenslagenansatz zur Erfassung von Kinderarmut

Armut bedeutet, nicht nur kein Geld zu haben, sondern drückt insbesondere bei Kindern und Jugendlichen erheblich mehr aus, z.B. Beschränkungen der Erfahrungs-, Entwicklungs-, und Lernmöglichkeiten. Armut ist häufig auch mit einer emotionalen und sozialen Isolation verbunden (vgl. dazu auch Kapitel 7). Da das Lebenslagenkonzept nach der Multidimensionalität der Armut fragt und einen exakten Blick in die Lebenssituation der Betroffenen gestattet, ist er für die Messung der Kinderarmut umfassender und geeigneter als der Ressourcenansatz. Auswirkungen und Zusammenhänge der Kinderarmut lassen sich besser verstehen.

Kinder und Jugendliche, die in Armut leben bzw. von ihr bedroht sind, leiden in der Gegenüberstellung zu den Erwachsenen mehrfach und in größerem Umfang unter den beschränkten Bedingungen. Da es für junge Menschen schwerer ist, die Armut zu verbergen, werden sie von Gleichaltrigen, z.B. Klassenkameraden oft in ein soziales Abseits gedrängt.[39]

Der Lebenslagenansatz kann psychosoziale Belastungen und Benachteiligungen im Kindes- und Jugendalter mit berücksichtigen und stellt „eine wesentlich differenzierte Annäherung an die Komplexität des Armutsphänomens dar.“[40] Durch die tatsächliche Beurteilung der kindlichen Situation in den Dimensionen der materiellen und kulturellen Versorgung, sowie der sozialen, psychischen und körperlichen Lage können die Lebens- und Teilhabechancen der Kinder besser ermessen und anschließend gezielt(er) gefördert werden![41]

2.3.3 Soziale Ausgrenzung

In heutiger Zeit, so auch durch den Europäischen Rat in Lissabon 2000 verwendet, wird der Begriff der „sozialen Ausgrenzung“ (Exklusion) gebraucht. Die soziale Ausgrenzung entsteht durch die materielle Armut und soll auf die nicht nur monetären, sondern vor allem auf die Partizipationschancen und -problematiken verweisen und lenken.[42] Die zentrale Annahme dieses Konzeptes ist ein Verlust bzw. Ausschluss an gesellschaftlichen Teilnahmechancen durch soziale Benachteiligung und Ausgrenzung.[43] Der multidimensionale Ansatz und zugleich zeitliche Prozess berücksichtigt ein weites Feld ökonomischer und sozialer Faktoren, wie z.B. Behinderung, Arbeitslosigkeit, Mangel an Rechten und auch Armut.[44] Der geringe Einkommenserwerb zu einem bestimmten Zeitpunkt ist nicht gleichbedeutend mit sozialer Ausgrenzung. Aufgrund dessen werden weitere benannte Indikatoren berücksichtigt.[45]

Fazit:

Durch die Darstellung der drei Messansätze lässt sich zusammenfassend festhalten, dass sich die gegenwärtige Armutsforschung in unterschiedliche Richtungen entwickelt hat und neben rein materiell- ökonomischen Aspekten auch weitere bedeutende Gesichtspunkte, wie z.B. Bildung, Gesundheit, gesellschaftliche Teilhabemöglichkeiten etc. berücksichtigt.

2.4 Armut in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern

Die absolute und relative Armut kommen beide nicht gleichermaßen in Deutschland vor. Wie sich die Armut verteilt und welche Länder noch betroffen sind, wird in diesem Abschnitt deutlich. Die Daten beziehen sich auf die gesamte Armutsquote in einem Land. Diese Darstellung dient nur einem kleinen Überblick der aktuellen Situation und wird daher kurz gehalten.

Von der absoluten Armut, die gleichzeitig zum Teil auch eine objektive Form, also ein für Außenstehende feststellbarer Zustand ist[46], sind hauptsächlich häufig so genannte wirtschaftlich gering entwickelte „Dritte Welt-„ oder Entwicklungsländer wie vor allem die afrikanischen Länder südlich der Sahara und Südasien betroffen. Auch Menschen in Ostasien und Lateinamerika (Südamerika) sind besonders von extremer Armut berührt. Weltweit lebt fast die Hälfte der Bevölkerung, ca. 2,6 Milliarden Menschen, mit weniger als zwei US- Dollar, eine Milliarde sogar mit weniger als einem Doller pro Tag.[47] Es ist festzumachen, dass dies vor allem Länder der südlichen Erdhalbkugel sind.

In hoch entwickelten europäischen Industrienationen wie in Deutschland gibt es die absolute Armut nur sehr selten, jedoch existiert sie. 900.000 Obdach-/ Wohnungslose und 50.000 Straßenkinder, um nur einige Betroffene zu nennen, leben in dieser Armutsform.[48] Zwar ist das (Über-) Leben in Deutschland durch den Anspruch auf staatliche Sozialhilfe im Sozialhilferecht gesichert, jedoch wollen viele diese Hilfe aus unterschiedlichen Gründen nicht annehmen. Die absolute Armut gibt es auch in Deutschland, begründet durch die verdeckte Armut (siehe dazu „Dunkelziffer der Armut“).

Die absolute Armut basiert auf der Messung des Ressourcenansatzes bzw. der Einkommensarmut. Armut wird hier unter monetären Aspekten, genauer gesagt einer absoluten Grenze von einem (bis zwei) US- Doller betrachtet (vgl. 2.1). Durch den finanziellen Mangel ist das physische Existenzminimum der Betroffen bedroht, Armut verbindet sich hier mit Hunger, Elend und Tod.

Die relative Armut lässt sich besonders in (wirtschaftlich) entwickelten Industrieländern und Wohlstandsgesellschaften der EU und im OECD[49] - Raum finden, überdurchschnittlich betroffen davon aber sind vor allem Alleinerziehende und Kinder.[50] Ein Vergleich der 30 OECD- Staaten zeigt, dass Deutschland mit einer Armutsgefährdungsquote von derzeit ca. 13% über dem Durchschnitt mit 10,6% liegt. Die meisten armen Menschen leben nach der OECD- Studie „Growing Unequal?“ von 2008 mit ca. 17% in Mexiko, sowie in der Türkei und in den USA mit je rund 15%. In den skandinavischen Ländern stehen Dänemark und Schweden hingegen mit knapp über fünf Prozent „gut“ da.[51] Auch in den südlichen Mittelmeerländern der Europäischen Union, unter anderem in Spanien, Griechenland und Portugal, lässt sich eine hohe Armutsquote beobachten.[52]

Die relative Armut lässt sich unter dem Ressourcen- und dem Lebenslagenansatz betrachten. Beide Konzepte messen die finanzielle Situation einer Person oder Familie. Der Ressourcenansatz findet allerdings in der Literatur und Messungen einen vermehrten Einsatz. Das Konzept der Lebenslagen wird nur in wenigen Studien zu Grunde gelegt.

Die Dunkelziffer der Armut ist hauptsächlich eine Erscheinung und ein Phänomen der Industriestaaten. Nur unter dem Aspekt, dass Länder staatliche Sozialleistungen gewähren, wie auch in Deutschland, kann die verdeckte Armut auftreten. Hierzulande lassen sich nach einem Forschungsbericht von Irene Becker im Auftrag der Hans- Böckler Stiftung fast 2 Millionen Menschen zu der Dunkelziffer zählen (Stand 2006).[53] Der Paritätische Wohlfahrtsverband schätzt die Zahl der in verdeckter Armut lebenden Minderjährigen in Deutschland auf 200.000.[54]

Die verdeckte Armut wird anhand von finanziellen Mitteln, also dem Erhalt von staatlichen Sozialleistungen, gemessen. Dies ist jedoch durch die Verschleierung der Armut oder Nichtinanspruchnahme von Leistungen schwierig.

II Kinderarmut in Deutschland

Nach Auswertungen unterschiedlichster Veröffentlichungen und Quellen muss davon ausgegangen werden, dass die Zahl der armen Kinder in Deutschland derzeit um die drei Millionen beträgt.[55]

3 Was meint Armut bei Kindern?

In zweiten Teil der Diplomarbeit wird nun konkret auf die Kinderarmut in Deutschland eingegangen. Daher ist es vorab erforderlich zu klären, was unter Armut bei Kindern zu verstehen ist und auf welche Definition die Arbeit sich im weiteren Verlauf beziehen wird.

Der Arbeiterwohlfahrt Bundesverband veranlasst im Jahre 1997 ein Forschungsprojekt mit den sogenannten AWO-ISS-Studien, in deren die kennzeichnenden Armutsursachen und Folgen für die Kinder erforscht werden sollen. Kommende Grundbedingungen eines „kindgerecht(er)en Armutsbegriffes“ werden dabei betont:

- Kindzentrierte Sichtweise: die Armutsdefinition muss vom Kind ausgehen, das bedeutet, die Lebenslage, die herannahenden Entwicklungen und die subjektive Wahrnehmung der Kinder und ihre jeweilige Alterklasse müssen mit beachtet werden.
- Familiärer Zusammenhang: Dieser und die Haushaltsgesamtsituation müssen bei der Begriffbestimmung miteinbezogen werden. Die Lebenssituation der Kinder und Jugendlichen sind in zahlreichen Bereichen von der Elternlebenslage und ihrem Geld direkt abhängig.
- Mehrdimensionale Definition: Wie der Lebenslagenansatz bereits berücksichtigt, ist eine rein finanzielle Elterneinkommensdefinition nicht ausreichend. Weitere Aspekte, z.B. Gesundheit und soziale Integration, müssen mit aufgenommen werden, sie müssen etwas über die Entwicklung und gesellschaftlichen Partizipationschancen der in Armut lebenden Kinder aussagen.
- Materielle Mangellage: Der Armutsbegriff bei Kindern darf jedoch nicht als Sammelbezeichnung für Benachteiligungen verstanden werden. Nach der AWO-ISS-Studie darf nur bei vorliegender materieller und finanzieller Mangellage der Familie nach einer Schwellengrenze (= familiäre Armut), von Armut gesprochen werden.[56]

Kinderarmut liegt in Deutschland vor, wenn das Einkommen der Familie des Kindes oder Jugendlichen unterhalb einer bestimmten Einkommensgrenze liegt (siehe 2.3.1.2), also familiäre Armut besteht (eingeschlossen ist auch der Hartz IV- und Sozialhilfebezug). Neben der materiellen und finanziellen Armut existieren, wie der Punkt 7 noch genauer darstellt, meist weitere Benachteiligungen für die betroffenen Kinder, z.B. im Bildungsbereich und im kulturellen, gesundheitlichen und/ oder auch im sozialen Bereich. Kinderarmut beinhaltet daneben auch immer eine kindzentrierte Sichtweise, vor allem die subjektive Wahrnehmung der Kinder spielt dabei eine große Rolle (siehe dazu auch 6.1). Es reicht also nicht, Kinderarmut nur am elterlichen Einkommen festzumachen!

Kinderarmut muss als eigenständiges Problem und Kinder sollen als eigenständige Subjekte und Opfer von Armut verstanden werden.

4 Risikogruppen von Kinderarmut

Die Ursachen für Kinderarmut in Deutschland lassen sich auf das Wesentliche eingrenzen. Die vier bedeutendsten Risikofaktoren und Aspekte, die sich auch regelmäßig in der Literatur wiederfinden lassen, werden im Folgenden aufgeführt: Kinderarmut in Deutschland kann man vor allem

- in arbeitslosen Familien,
- bei alleinerziehenden Elternteilen, besonders bei Frauen,
- in kinderreichen sowie in
- ausländischen Familien beobachten.[57]

Bereits bei der Benennung der vier Risikogruppen lässt sich ableiten, dass Kinderarmut bzw. das Armutsrisiko stark durch die Familienform des Kindes beeinflusst wird.

4.1 Arbeitslose Familien

Die Arbeitslosenquote in Deutschland mit 8,2% (Stand Mai 2009), das sind über drei Millionen Erwerbslose, zählt entscheidend zu einer der Hauptursachen für Kinderarmut. In „Zeiten der Arbeitslosigkeit und Hartz IV“ lässt sich insbesondere in den Nachrichten und der Presse verfolgen, dass es vielen Familien und somit auch Kindern an Geld fehlt. Die Erwerbslosigkeit eines Elternteils oder beider arbeitswilligen und -fähigen Elternteile verhindert[58], dass dem Lebensunterhalt für die Familie nachgekommen werden kann. Das Arbeitslosengeld I soll in diesem Fall das Abgleiten durch Grundsicherung in die (absolute) Armut verhindern. Die Bewilligung hat in Deutschland jedoch besondere Regelungen und Vorraussetzungen, aufgrund derer Familien nicht immer vor der relativen Armut bewahrt werden. Arbeitslosengeld I kann nur unter dem Gesichtspunkt der vorherigen und längeren Beitragszahlungen an den Staat bezogen werden. Da Erwerbslose „nur“ 60% bzw. 67% (mit Kind) des letzten Nettoeinkommens anerkannt bekommen, sinken besonders Geringverdiener leicht unter die 50% Armutsgrenze. Vor allem die Arbeitslosigkeit über mehrere Jahre erhöht die Wahrscheinlichkeit, unter das Existenzminimum abzugleiten, da das Arbeitslosengeld auf maximal zwei Jahr befristet ist. Nach Ablauf dieser Zahlungsfrist setzen Hartz IV- Leistungen, also das Arbeitslosengeld II mit Sozialhilfeniveau ein.[59] Vorwiegend Langzeitarbeitslose stolpern somit in die Armut. Für die Kinder (bis 14 Jahre) bedeutet dies, 2008 nach dem Hartz IV- Regelsatz im Monat mit 207 Euro auszukommen (15 bis 25- Jährige mit 276 Euro). Das Kindergeld ist in diesen Beträgen bereits inbegriffen.

Ein Zahlenbeispiel:

Der Tagesbedarf für Nahrungsmittel macht nach diesen Beträgen maximal 2,62 Euro bzw. 3,50 Euro aus (Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren: insgesamt 38% des Satzes), der Monatsbedarf für Freizeiteinrichtungsbesuche oder Sportveranstaltungen liegt je nach Alter zwischen 2,78 Euro und 3,70 Euro (Freizeit, Kultur und Unterhaltung: 11% des Satzes). Ausgaben für Schule und Bildung sind in diesem Regelsatz unberücksichtigt![60]

Wie bereits in 2.3.1.1 aufgeführt, wird diese Sozialhilfegrenze als Armutsindikator begriffen. Durch das Inkrafttreten der Hartz IV- Reformen 2005 hat sich der Anteil der Einkommensarmut und damit zugleich der Kinderarmut in den letzten Jahren enorm erhöht. Das Problem der Arbeitslosigkeit ist zu einem Armutsproblem geworden, eine direkte Folge, von der vor allem Kinder überproportional betroffen sind.[61] Der Sprecher der letzten Nationalen Armutskonferenz in Deutschland, Pfarrer Wolfgang Gern, betont beim Kongress „Arme Kinder – reiches Land“ in Karlsruhe, dass seit der Einführung von Hartz IV sich die Zahl der Kinder in Familien mit einem Einkommen in Höhe des Existenzminimums auf 2,2 Millionen verdoppelt hat.[62] Die Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) fordert bereits zu Beginn dieses Jahres Arbeitsminister Olaf Scholz (SPD) auf, die Hartz IV- Regelsätze für Kinder neu festzulegen.[63]

Das Sicherungssystem des Sozialstaates Deutschland hat - wie dargestellt - einen großen Einfluss auf die Entwicklung und den Verlauf von Kinderarmut!

- Es sind vor allem zwei unterscheidbare Gruppen, die durch die aktuelle Arbeitsmarktentwicklung in die Armut gedrängt werden: zum einen die aufgeführte Gruppe der Langzeitarbeitslosen, also Empfänger von Hartz IV- Leistungen und die der sogenannten „ working poor “- Betroffenen.

4.1.1 „Working poor“

Übersetzt bedeutet der Begriff „working poor“ soviel wie „erwerbstätige Arme“. Unter diesem Begriff werden alle Haushalte und Personen verstanden, die durch ihre Arbeit nicht genug Einkommen für den Lebensunterhalt der gesamten Familie verdienen. Trotz der Erwerbstätigkeit wird keine Einnahme erreicht, die über der Armutsgrenze liegt. In Deutschland beträgt der Anteil der „working poor“ laut Eurostat ca. 17% der Gesamtlohnempfänger, davon 80% Frauen.[64] Auch Familien mit Migrationshintergrund und vielen Kindern sind verhältnismäßig oft von „working poor“ betroffen.[65] Diese Gruppe verdeutlicht, dass auch Nicht Hartz IV- Empfänger finanziell „schlecht“ dastehen können, und Arbeit keine Garantie gegen Armut und Unterversorgung darstellt. Erwerbseinkommen der Eltern schützt Kinder also nicht immer vor finanzieller Armut! Insbesondere die Gruppe der „working poor“ nehmen Suppenküchen und Tafeln in Anspruch.[66]

Auch bei den Ein- Eltern- Familien lässt sich eine hohe Frauenquote wiederfinden. Bei den Alleinerziehenden sind es überwiegend Mütter, die mit ihren Kindern in Armut leben.

4.2 Ein- Eltern- Familien: Alleinerziehende Frauen

Laut Unicef- Studie „Kinderarmut in reichen Ländern“ von 2005 ist die Lage von Alleinerziehenden am verheerendsten: sie und ihre Kinder haben nicht nur das höchste Armutsrisiko und die längste -dauer, sondern daneben noch die geringste Chance, die Armut zu überwinden und ihr langfristig zu entkommen.[67] Besonders alleinerziehende Frauen mit einem Kind oder mehreren Kindern sind verhältnismäßig oft von Armut betroffen, sie haben das hochgradigste Armutsrisiko. Häufig liegt bei ihnen nicht eine Ursache vor, sondern eine Ursachenverknüpfung oder eine Kombination von Ursachen. Neben steigenden Scheidungsraten und steigenden unehelichen Geburtenzahlen haben Alleinerziehende, besonders Frauen, noch mit weiteren Aspekten zu „kämpfen“[68]:

Bezüglich der Arbeitsmarktproblematiken fehlt es Ein- Eltern- Familien oft an dauerhaften Betreuungsangeboten für ihre Kinder, so dass sie „gezwungen“ sind, entweder keiner Erwerbsarbeit oder nur einer geringfügigen Halbtagsstelle nachzukommen. Vor allem für junge Mütter ohne oder mit einer niedrigen Schulausbildung bzw. keiner Berufsausbildung ist es schwierig, eine Arbeit zu finden. Häufig ist auch der Weg in die Arbeitswelt nach einer Erziehungspause problematisch(er), und zahlreiche Frauen werden daran gehindert. Zum anderen kann die mangelnde Unterhaltsleistung, also die unzureichende Versorgung durch die Kindsväter, ein weiterer Aspekt für die hohe Armutsquote bei alleinerziehenden Frauen darstellen.[69] Der Unterhaltsanspruch kann, je nach Einkommen des Vaters, oft nicht für eine Existenzminimumsdeckung des Kindes ausreichen. Unverheiratete alleinerziehende Frauen haben rechtlich gar keinen Anspruch auf Unterhalt, Geschiedene hingegen haben, bei fehlender Arbeit bzw. Hinderung der Aufnahme einer Vollzeittätigung durch die Kindererziehung, ein Anrecht auf Unterhalt, diesem wird jedoch nur in wenigen Fällen nachgegangen.[70]

Es schließt sich somit ein Kreis: Alleinerziehende haben oft nur wenige Alternativen zum Bezug von Hartz IV- Leistungen bzw. Sozialhilfe. Sie sind häufiger als alleinerziehende Männer einkommensschwach und so auf staatliche Hilfe angewiesen. Die benannte Ursachenkombination erhöht die Wahrscheinlichkeit und das Risiko, in die Armut abzusinken, das wiederum bedeutet gleichzeitig ein Ansteigen der in Armut lebenden Kinder! Derzeit leben ca. 40% der alleinerziehenden Eltern von Hartz IV- Leistungen, 660.000 Mütter und Väter mit einer Million Kindern, also jede fünfte Familie.[71]

Auch wenn Kinderbetreuungen genügend vorhanden sind, können die hohen Gebühren bei einigen Frauen abwehrend wirken[72].

4.3 Kinderreiche Familien

Das durchschnittliche Pro- Kopf- Einkommen in einer Familie sinkt, je mehr Kinder in dieser leben. Dieses Faktum ist zweifelsohne nachzuvollziehen. Kinderreiche Familien bestehen meist aus drei bis vier oder mehr Kindern. Je höher die Zahl der Kinder ist, desto größer ist das Risiko eines Elternteils, meist der Mutter, völlig aus dem Arbeitsmarkt ausgegliedert zu werden. Es kann dazu kommen, falls die Frau nicht schon von vornherein „nur“ die traditionelle Rolle der Hausfrau und Mutter übernommen hat, dass ein zweites Einkommen ausbleibt. Vermehrt lassen sich bei kinderreichen Familien das „klassische Ein-Ernährermodell“ beobachten. Verdient dieser Ein- Ernährer nun, meist übernehmen die Männer/ Väter diese Rolle, nicht überdurchschnittlich gut, liegt das Abrutschen in die Armut nahe.[73]

„Die eigentliche Botschaft der Zahlen über die „Kinderarmut“ im Lande ist somit die Erfahrung, daß ohnehin arme Familien oder Personen durch (weitere) Kinder noch ärmer werden.“[74]

Es ist auffallend, dass Familien mit vielen Kindern in den meisten Fällen finanziell schlechter gestellt sind als insbesondere kinderlose Paare (siehe dazu 4.3.1). Zunehmend erhöht sich bei kinderreichen Familien, auch trotz Erwerbseinkommen, die Zahl der Sozialhilfeabhängigkeit. Kinderreiche Familien gehören, wie in 4.1.1 aufgeführt, überproportional zu der Gruppe der „working poor“.

Es ist klar zu erkennen, dass zwischen Einkommen und Haushaltsgröße deutliche Zusammenhänge bestehen: Das Armuts- und vor allem das Kinderarmutsrisiko steigt in Großfamilien mit fünf oder mehr Mitgliedern!

4.3.1 „Double-income-no-kids“- Familien

Im Gegensatz zu Großfamilien lässt sich bei Haushalten mit nur zwei Mitgliedern eine hohe Reichtumsquote messen; in Niedersachsen liegt sie bei ca. 10,9%. Darunter befinden sich viele sogenannte „double-income-no-kids“- Familien, also kinderlose Doppelverdiener. In unserem Bundesland werden beispielsweise nur ca. 2,8% der Haushalte mit fünf oder mehr Mitgliedern zu diesem Doppelverdiener- Anteil gezählt.[75] Zweipersonenhaushalte weisen somit die niedrigste Armuts- und die höchste Reichtumsquote auf.

4.4 Ausländische Familien

Betrachtet man nun Armut in Verbindung mit der Staatsangehörigkeit, kann festgehalten werden, dass auch Familien mit Migrationshintergrund, neben den bisher genannten Familientypen, überproportional von Armut betroffen sind. Das Armutsrisiko ist bei ausländischen Familien zwischen 1998 und 2003 von ca. 19,6% auf etwa auf ein Viertel gestiegen (ungleich mehr als das Risiko der Gesamtbevölkerung). Auch liegt ca. ein Drittel der zweiten in Deutschland lebenden Generation mit Migrationshintergrund unter der Armutsrisikogrenze. Vor allem Kinder und Jugendliche sind besonders von Armut bedroht und betroffen, daneben auch Zuwanderer türkischer Herkunft und Neubürger aus dem ehemaligen Jugoslawien. Personen und Familien mit Migrationshintergrund und Familien mit unterschiedlichen Nationalitäten, die bereits lange in Deutschland leben und eingebürgert sind sowie viele Kontakte zu Deutschen haben, sind im Vergleich zu Migranten insgesamt weniger von Armut betroffen.[76]

Bei ausländischen Familien existieren häufig besondere Umstände: eine große Familie, schlecht bezahlte Arbeitsplätze (Ausländer haben aufgrund sprachlicher und schulischer bzw. beruflicher Defizite oft geringe(re) Chancen auf einen guten Arbeitsplatz) und ein überdurchschnittliches Arbeitslosenrisiko[77]: Gründe für familiäre Armut und auch Ursache für die registrierte hohe Armutsquote in ausländischen Familien. Auch der Sozialhilfebezug schützt (Kinder), wie dargestellt, nicht vor Armut. Für die Hälfte der Kinder aus Migrationsfamilien gehört Armut zum Lebensalltag und damit zu ihrer Kindheit.[78]

Die Zusammenfassung der Unicef- Studie „Kinderarmut in reichen Ländern“ von 2005 bilanziert bestätigend den stärksten Anstieg von Kinderarmut bei Kindern aus Zuwandererfamilien (vgl. Unicef, S.4). Das Risiko, einkommensarm zu werden, liegt bei Migranten mit über 28% fast doppelt so hoch, wie das Risiko bei der Gesamtbevölkerung mit ca. 15%.[79] In Deutschland leben ca. 500.000 Kinder mit Migrationshintergrund in Armut.[80]

[...]


[1] Vgl. Butterwegge, 2000, Einleitung

[2] Vgl. Niedersächsisches Landesamt für Statistik, 12/2008, S.678

[3] Vgl. Feustel, 2007, S.13

[4] Feustel, 2007, S.13

[5] Vgl. Palentien, 2004, S.66

[6] Vgl. Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), 2008, S.9

[7] Vgl. ebenda, S.11

[8] Vgl. Niedersächsisches Landesamt für Statistik, 12/2008, S.663

[9] Vgl. Bertelsmann, 2007, S.59

[10] www.bmz.de (Stand 11.01.2009)

[11] Vgl. www.kinder-armut.de (Stand 15.01.2009)

[12] Vgl. Schubert, Klein nach: Feustel, 2007, S.13

[13] Vgl. www.bankenverband.de (Stand 07.06.2009)

[14] Vgl. Hauser, 2004, S.3

[15] Vgl. Niedersächsisches Landesamt für Statistik, 12/2008, S.660

[16] Vgl. Schniering, 2006, S.10

[17] Eine kurze Definition des Äquivalenzeinkommens erfolgt unter Punkt 2.3.1.

[18] Vgl. www.bpb.de (Stand 10.01.2009)

[19] Beisenherz, 2002, S.294

[20] Vgl. ebenda, S.296

[21] Vgl. Palentien, 2004, S.72

[22] Eiffe, Heitzmann, 2006, S.49f

[23] Vgl. www.lexikon.meyers.de (Stand 14.03.2009)

[24] Vgl. Döring nach: Eiffe, Heitzmann, 2006, S.50

[25] Vgl. Schniering, 2006, S.11

[26] Eiffe, Heitzmann, 2006, S.50

[27] Vgl. Schniering, 2006, S.11

[28] Vgl. Bäcker nach: Schniering, 2006, S.12

[29] Vgl. Schniering, 2006, S.12

[30] Vgl. Döring nach: Eiffe, Heitzmann, 2006, S.50

[31] Vgl. Niedersächsisches Landesamt für Statistik, 12/2008, S.663

[32] Vgl. Leu nach: Eiffe, Heitzmann, 2006, S.50

[33] Vgl. Schniering, 2006, S.14f

[34] Vgl. Zimmermann in: Klocke, Hurrelmann, 1998, S.53

[35] Weisser nach: Zimmermann in: Klocke, Hurrelmann, 1998, S.53

[36] Vgl. Richter, 2000, S.11

[37] Vgl. Hock, Holz, Simmedinger, Wüstendörfer, 2000, S.XI

[38] Vgl. Holz in: APuZ, 2006, S.5

[39] Vgl. Schniering, 2006, S.15

[40] Zimmermann in: Klocke, Hurrelmann, 1998, S.53

[41] Vgl. Arbeitskreis Armut und Gesundheit Niedersachsen (NS), 2008, S.5

[42] Vgl. Niedersächsisches Landesamt für Statistik, 12/2008, S.660

[43] Vgl. Eiffe, Heitzmann, 2006, S.51

[44] Vgl. Jordan, Mayes nach: Eiffe, Heitzmann, 2006, S.51

[45] Vgl. Strengmann- Kuhn, 2005, S.6

[46] Vgl. Schubert, Klein nach: Feustel, 2007, S.13

[47] Vgl. www.welthungerhilfe.de (Stand 14.01.2009)

[48] Vgl. Klocke, Hurrelmann, 1998, S.9f

[49] Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

[50] Vgl. www.oecd.org (Stand 14.01.2009)

[51] Vgl. www.pressetext.de (Stand 14.01.2009)

[52] Vgl. Strengmann- Kuhn, 2006, S.6

[53] Vgl. http://www.boeckler-boxen.de (Stand14.01.2009)

[54] Vgl. Feustel, 2007, S.18

[55] Vgl. www.dhkw.de (Stand 16.04.2009)

[56] Vgl. Holz in: Huster, Boeckh, Mogge- Grotjahn, 2008, S.484

[57] Vgl. Holz in: APuZ, 2003, S.3f

[58] Bei erwerbsunfähigen Personen setzt die Sozialhilfe direkt ein.

[59] Vgl. Hauser, 2004, S.10

[60] Vgl. Regionalverbund Erwerbsloseninitiative Weser-Ems, 2008, S.1ff

[61] Vgl. Beisenherz, 2002, S.64f

[62] Vgl. OV am Sonntag, 11.01.2009

[63] Derzeit liegt der Kindersatz bei 60% der Regelleistungen eines erwachsenen, alleinstehenden Hartz IV- Empfängers (Stand Februar 2009). Vgl. OV am Sonntag, 01.02.2009

[64] Vgl. Beisenherz, 2002, S.65

[65] Vgl. Holz, Richter, Wüstendörfer, Giering, 2006, S.63

[66] Vgl. „AnneWill“, 10.05.2009, ARD

[67] Vgl. Unicef, 2005, S.4

[68] Vgl. Habich, Krause nach: Geißler, 2002, S.253

[69] Vgl. Geißler, 2002, S.253

[70] Vgl. Hauser, 2004, S.11

[71] Vgl. Wilhelmshavener Zeitung, 10.03.2009

[72] Vgl. Hauser, 2006, S.11

[73] Vgl. Beisenherz, 2002, S.66f

[74] Beisenherz, 2002, S.67

[75] Vgl. Niedersächsisches Landesamt für Statistik, 12/2008, S.667ff

[76] Vgl. Walther, Klug in: Deutsches Kinderhilfswerk e.V., 2007, S.149f

[77] Vgl. BMAS, 2008, S.140

[78] Vgl. Holz, Richter, Wüstendörfer, Giering, 2006, S.58

[79] Vgl. BMAS, 2008, S.140

[80] Vgl. Von der Leyen, Ursula in: „AnneWill“, 10.05.2009, ARD

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2009
ISBN (eBook)
9783842808683
DOI
10.3239/9783842808683
Dateigröße
1.1 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Universität Vechta; früher Hochschule Vechta – Erziehungswissenschaft, Sozialpädagogik / Sozialarbeit
Erscheinungsdatum
2011 (Januar)
Note
2,0
Schlagworte
interventionsstrategie kinderarmut deutschland armutsmessung soziale arbeit
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