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Schussgeschwindigkeit beim Vollspannstoß im Frauenfußball

Zum Zusammenhang von maximalen Momenten und der Momententwicklungen der beteiligten Muskulatur

©2010 Diplomarbeit 90 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
‘Das Runde muss in das Eckige’ (Sepp Herberger).
Wie Sepp Herberger salopp formuliert, lebt der Fußball vom Tore schießen. Die Faszination dieser Sportart ist die Spannung und diese entsteht durch die erzielten Tore. Wenn ein Spiel 0:0 endet, hat dies oft keinen so hohen Unterhaltungswert wie ein Spiel, in dem viele Tore fallen. Es gibt viele Einflussfaktoren, wovon der Erfolg eines Tores abhängt. Ein Einflussfaktor für den Torerfolg ist die Schusshärte, also eine möglichst hohe Ballgeschwindigkeit mit der der Ball auf das Tor zufliegt. Dies verringert die Zeit für den Torwart ein Tor zu verhindern. Andere Faktoren, wie Schusstechnik, Anlaufwinkel zum Ball, Ermüdungserscheinungen während eines Fußballspiels, psychische Belastung bei beispielsweise einem Elfmeter, Einfluss des Gegners, Taktik um nur einige zu nennen, müssen ebenfalls beachtet werden. Dazu kommt, dass ein harter geschossener Torschuss noch keinen Torerfolg ausmacht, sondern lediglich die Wahrscheinlichkeit erhöht.
In dieser Diplomarbeit wird der Teilaspekt der Schusshärte herausgegriffen und untersucht. Die Idee dieser Thematik kam von einem Dozenten, die ich mit großem Interesse aufnahm. Die nachfolgende Literaturrecherche zeigte, dass auf diesem Gebiet Nachholbedarf in der Forschung zu sein schien, so dass es eine sinnvolle Aufgabe war sich mit diesem Teilaspekt auseinanderzusetzen. Da ich selbst aktive Fußballspielerin bin, war es für mich leicht, einen Eingang zu diesem Thema zu finden.
Es wurde in dieser Untersuchung erforscht, inwiefern Zusammenhänge zwischen den Momenten der beteiligten Muskulatur beim Vollspannstoß und der Ballgeschwindigkeit bestehen. Hierzu wurden verschiedene Messungen durchgeführt, um die Schussgeschwindigkeit und Momente der Muskulatur zu ermitteln. Im Nachfolgenden werden diese Tests eingehend erläutert.
Zunächst werden die theoretischen Grundlagen der Thematik erläutert, um ein besseres Verständnis für bestimmte Aspekte der Untersuchungen zu schaffen. Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
ABBILDUNGSVERZEICHNISV
TABELLENVERZEICHNISVII
ABKÜRZUNGSVERZEICHNISVIII
1.Einleitung1
1.1Einführung in die Thematik1
1.2Grundlagen der Stoßarten2
1.2.1Einführung und Darstellung der Stoßarten2
1.2.2Erläuterungen zur Ausführung eines harten Schusses9
1.2.2.1Bewegung des Schussbeines10
1.2.2.2Treffen des Balles11
1.3Grundlagen der beteiligten Muskulatur beim Vollspannstoß11
1.3.1Muskelbeteiligung beim […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Corinna Paul
Schussgeschwindigkeit beim Vollspannstoß im Frauenfußball
Zum Zusammenhang von maximalen Momenten und der Momententwicklungen der
beteiligten Muskulatur
ISBN: 978-3-8428-0822-5
Herstellung: Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2011
Zugl. Humboldt-Universität zu Berlin, Berlin, Deutschland, Diplomarbeit, 2010
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© Diplomica Verlag GmbH
http://www.diplomica.de, Hamburg 2011

III
Inhaltsverzeichnis
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
V
TABELLENVERZEICHNIS
VII
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
VIII
1. Einleitung
S. 1
1.1. Einführung in die Thematik
S. 1
1.2. Grundlagen der Stoßarten
S. 2
1.2.1. Einführung und Darstellung der Stoßarten
S. 2
1.2.2. Erläuterungen zur Ausführung eines harten Schusses
S. 9
1.2.2.1. Bewegung des Schussbeines
S. 10
1.2.2.2. Treffen des Balles
S. 11
1.3. Grundlagen der beteiligten Muskulatur beim Vollspannstoß
S. 11
1.3.1. Muskelbeteiligung beim Vollspannstoß
S. 12
1.3.2. Einfluss der Muskelfaserzusammensetzung
S. 14
1.4. Forschungsstand
S. 15
2. Problemstellung
S. 18
2.1. Fragestellung und erwartete Ergebnisse
S. 18
2.2. Hypothesen
S. 20
3. Methodik
S. 21
3.1. Stichprobe
S. 21
3.2.Versuchsplan
S. 22
3.2.1. Erster Messzeitpunkt
S. 24
3.2.1.1. Schussgeschwindigkeitsmessung beim Vollspannstoß
S. 24
3.2.1.2. Schusspräzisionstest beim Vollspannstoß
S. 26
3.2.2. Zweiter Messzeitpunkt
S. 28

IV
3.2.2.1. Messung der Kraftwerte von Beinstrecker und Beinbeuger
an der Biodex
S. 28
3.2.2.2. Messung vom Hüftbeuger mittels DigiMax
S. 32
3.3. Äußere Bedingungen
S. 34
3.4. Testgeräte
S. 35
3.5. Variablenauswahl
S. 41
3.6. Berechnung der Momentparameter
S. 42
4. Ergebnisse
S. 45
4.1. Schusstests
S. 45
4.2. Maximale Momente
S. 50
4.3. Momententwicklung
S. 53
4.4. Korrelationen
S. 56
5. Diskussion
S. 59
6.Zusammenfassung
S. 63
LITERATURVERZEICHNIS
X
ANHANG
XIII

V
Abbildungsverzeichnis:
Abb. 1-1: Vollspannstoß
Abb. 1-2: Innenseitstoß
Abb. 1-3: Innenspannstoß
Abb.1-4: Außenspannstoß
Abb.1-5: Kopfstoß
Abb. 1-6: Hüftdrehstoß
Abb. 1-7: Scherenschlag
Abb.1-8: Fallrückzieher
Abb. 1-9: Geschwindigkeits-Zeitverlauf von Hüfte, Knie, Knöchel und Fußspitze bei
einem Schuss von Lothar Matthäus (118 km/h)
Abb. 1-10: Muskelbeteiligung beim Vollspannstoß
Abb. 1-11: Elektrische Aktivität ausgewählter Muskeln beim Vollspannstoß mit
maximaler Abfluggeschwindigkeit des Balls
Abb. 3-1: Schussgeschwindigkeitsmessung beim Vollspannstoß mittels
Handsportradar
Abb. 3-2: Aufbau Schusspräzisionstest
Abb.3-3: Messung des maximalen Moments und der Momententwicklung an der
Biodex
Abb. 3-4: Schematische Darstellung des Versuchsaufbaus
Abb.3-5: Messung der maximalen Moments und der Momententwicklung des
Hüftbeugers
Abb. 3-6: Schematische Darstellung des Versuchsaufbaus
Abb. 3-7: Handsportradar
Abb.3-8: Versuchsaufbau des Radars bei der Schussgeschwindigkeitsmessung
Abb.3-9: LED-Anzeigetafel
Abb.3-10: Aufbauskizze des Herstellers
Abb. 3-11: Der Ball

VI
Abb.3-12: Biodex mit Kontrollpaneel
Abb. 3-13: Digimax Muskelfunktionstest-Messkoffer
Abb. 3-14: Erscheinungsformen der Kraft
Abb. 4-1: Maximale Schussgeschwindigkeit der Probandinnen
Abb. 4-2: Maximale Schussgeschwindigkeit geordnet nach Ligen
Abb. 4-3: Anzahl der Treffer des Schusspräzisionstests gegenüber der maximalen
Schussgeschwindigkeit.
Abb. 4-4: Schussgeschwindigkeit und Schusspräzision geordnet nach der Anzahl der
Treffer
Tabelle 4-5: Maximalen Momente von Beinstrecker, Beinbeuger und Hüftbeuger
Abb. 4-6 Maximales Moment geordnet nach der Schussgeschwindigkeit
Abb. 4-7: Momententwicklung von Beinstrecker, Beinbeuger und Hüftbeuger
Abb. 4-8: Momententwicklung geordnet nach der Schussgeschwindigkeit

VII
Tabellenverzeichnis
Tabelle 3-1: Statistische Kennwerte der Probandinnen
Tabelle 3-2: Anamnesedaten der Probandinnen
Tabelle 4-1: Mittelwert und Standartabweichung des maximalen Moments
Tabelle 4-2: Mittelwert und Standartabweichung der Momententwicklungen

VIII
Abkürzungsverzeichnis
Abb.
Abbildung
BMI
Body Maß Index
Bspw.
Beispielsweise
cm
Zentimeter
DVZ
Dehnungs- Verkürzungszyklus
EK
Explosivkraft
Et al
und andere
F
Kraft
F
max
Maximalkraft
FT-Fasern
Fast Twitch Fasern
GHz
Gigahertz
IRFD
Initialrate of Force Development
kg
Kilogramm
km/h
Kilometer pro Stunde
m
Meter
M.
Musculus
Meter zum Quadrat
ME
Momententwicklung
MM
maximales Moment
MRFD
Maximum Rate of Force Development
ms
Millisekunde
N
Newton
n
Anzahl
Nm
Newtonmeter
Nm/s
Newtonmeter pro Sekunde
RFD
Rate of Force Development

IX
Determinationskoeffizient
s.
siehe
Sekunde zum Quadrat
SI-System
Internationales Einheitensystem
SKI
Schnellkraftindex
SSI
Speed Strength Index
St-Fasern
Slow Twitch Fasern
STK
Startkraft
Tab.
Tabelle
Tmax
Maximale Zeit
Vgl.
vergleiche
%
Prozent

1. Einleitung
1
1. Einleitung
1.1. Einführung in die Thematik
,,Das Runde muss in das Eckige"
Sepp Herberger
Wie Sepp Herberger salopp formuliert, lebt der Fußball vom Tore schießen. Die
Faszination dieser Sportart ist die Spannung und diese entsteht durch die erzielten
Tore. Wenn ein Spiel 0:0 endet, hat dies oft keinen so hohen Unterhaltungswert wie ein
Spiel, in dem viele Tore fallen. Es gibt viele Einflussfaktoren, wovon der Erfolg eines
Tores abhängt. Ein Einflussfaktor für den Torerfolg ist die Schusshärte, also eine
möglichst hohe Ballgeschwindigkeit mit der der Ball auf das Tor zufliegt. Dies verringert
die Zeit für den Torwart ein Tor zu verhindern. Andere Faktoren, wie Schusstechnik,
Anlaufwinkel zum Ball, Ermüdungserscheinungen während eines Fußballspiels,
psychische Belastung bei beispielsweise einem Elfmeter, Einfluss des Gegners, Taktik
um nur einige zu nennen, müssen ebenfalls beachtet werden. Dazu kommt, dass ein
harter geschossener Torschuss noch keinen Torerfolg ausmacht, sondern lediglich die
Wahrscheinlichkeit erhöht.
In dieser Diplomarbeit wird der Teilaspekt der Schusshärte herausgegriffen und
untersucht. Die Idee dieser Thematik kam von einem Dozenten, die ich mit großem
Interesse aufnahm. Die nachfolgende Literaturrecherche zeigte, dass auf diesem
Gebiet Nachholbedarf in der Forschung zu sein schien, so dass es eine sinnvolle
Aufgabe war sich mit diesem Teilaspekt auseinanderzusetzen. Da ich selbst aktive
Fußballspielerin bin, war es für mich leicht, einen Eingang zu diesem Thema zu finden.
Es wurde in dieser Untersuchung erforscht, inwiefern Zusammenhänge zwischen den
Momenten der beteiligten Muskulatur beim Vollspannstoß und der Ballgeschwindigkeit
bestehen. Hierzu wurden verschiedene Messungen durchgeführt, um die
Schussgeschwindigkeit und Momente der Muskulatur zu ermitteln. Im Nachfolgenden
werden diese Tests eingehend erläutert.
Zunächst werden die theoretischen Grundlagen der Thematik erläutert, um ein
besseres Verständnis für bestimmte Aspekte der Untersuchungen zu schaffen.

1. Einleitung
2
1.2. Grundlagen der Stoßarten
1.2.1. Einführung und Darstellung der Stoßarten
In Abhängigkeit von der Spielsituation wird der Ball auf recht unterschiedliche Art und
Weise getreten. Für einen kurzen präzisen Pass empfiehlt es sich mit der flachen
Innenseite des Fußes den Ball zu spielen. Um eine hohe Distanz zu überbrücken oder
einen scharfen Schuss zu produzieren, wählt der Spieler jedoch den Vollspannstoß. In
manchen Spielsituationen ist es von Nöten, dem Ball einen Drall zu verleihen. Einen
Rückwärtsdrall erhält man bspw., wenn der Ball unterhalb der Mitte getroffen wird und
einen seitlichen Drall verleiht ihm der Spieler durch einen schräg angesetzten Tritt.
Insgesamt findet man folgende Schussarten in der Literatur:
Vollspannstoß
Innenseitstoß
Innenspannstoß
Außenspannstoß
Kopfstoß
Hüftdrehstoß
Scherenschlag
Fallrückzieher
Fersenstoß
Im Nachfolgenden werden die Stoßarten kurz erläutert. Vertiefend wird der
Vollspannstoß behandelt, da dieser der Hauptgegenstand der vorliegenden Arbeit sein
wird.

1. Einleitung
3
Vollspannstoß
Abb. 1-1: Vollspannstoß
http://www.popp-
sport.de/Arbeitsblaetter/Klas+Kurs/1%20Klass+Kurs/FuBa/fussball.html 04.12.2008
Der Vollspannstoß, erkennbar in der Abbildung 1-1, ist vom Bewegungsmuster
gesehen die natürlichste Stoßart, die bereits Kinder im frühen Lebensalter ausführen
können. Damit lassen sich die weitesten Pässe als auch die schärfsten Torschüsse
erzielen. Das liegt zum einen daran, dass bei diesem Stoß ,,die größten Muskelmassen
zum Einsatz kommen und das Spielbein die längsten Beschleunigungswege
durchläuft" (
Kollath 1991, S. 85). Zum anderen ist es möglich den Kraftimpuls des
Spielers voll auf den Ball zu übertragen. Um welche Muskeln es sich im Einzelnen
handelt, die bei diesem Stoß innerviert werden, wird im nachfolgenden Kapitel
erläutert. Diese Schussart ist aufgrund der geringen Trefffläche am Fußrist technisch
sehr anspruchsvoll.
Bei der Ausführung eines Vollspannstoßes ist das Standbein in Fuß-, Hüft- und
Kniegelenk federnd gebeugt und das Spielbein schwingt in Hüft- und Kniegelenk
geradlinig und peitschenartig von hinten nach vorne durch. Im Moment des Stoßes ist
das Standbein eine Fußbreite neben dem Ball postiert, das Fußgelenk des Spielfußes
wird vorm Auftreffen auf den Ball im Fußgelenk gestreckt und fixiert und trifft mit dem
Fußrist an der Schnürung, dem Spann, auf den Ball. Während des Schusses ist der
Oberkörper über den Ball gebeugt.
Diese Stoßart ist geeignet für ein kurzes, langes, flaches und hohes Zuspiel, für einen
scharfen und präzisen Torschuss und für ein Direktspiel.

1. Einleitung
4
Folgende Fehlerquellen können auftreten: Anlaufrichtung, Richtung der Stoßbewegung
oder Standbein weisen nicht zum Ziel, Standbein weit vom Ball, Fußgelenk gebeugt,
Fußgelenk nicht fixiert, Schussbein vor dem Stoß im Kniegelenk zu sehr gestreckt,
Oberkörper in Rücklage.
(vgl. Bauer 2003)
Innenseitstoß
Abb. 1-2: Innenseitstoß
http://www.popp-
sport.de/Arbeitsblaetter/Klas+Kurs/1%20Klass+Kurs/FuBa/TNK%20Sto%dfarten%20In
Sp+VoSp.pdf 04.12.2008
Der Innenseitstoß, welcher in Abb. 1-2 dargestellt ist, findet bei kurzen präzisen
Pässen Anwendung. Dies ist demnach eine Schussart, die ein Höchstmaß an
Passsicherheit und Passgenauigkeit gewährleistet. Der Nachteil liegt darin, dass der
Innenseitstoß kein hohes Maß an Härte zulässt und somit keine scharfen Pässe
möglich sind. Dazu kommt, dass der Schuss vom Gegenspieler schnell identifiziert
werden kann (durch die Seitdrehung des Spielbeins) und daher berechenbar ist.
Trotz dieser Nachteile ist der Innenseitstoß eine der Schussarten, die am häufigsten
Anwendung finden.

1. Einleitung
5
Innenspannstoß
Abb. 1-3: Innenspannstoß
http://www.popp-
sport.de/Arbeitsblaetter/Klas+Kurs/1%20Klass+Kurs/FuBa/TNK%20Sto%dfarten%20In
Sp+VoSp.pdf 04.12.2008
Bei diesem Stoß (Abb. 1-3) wird der Ball mit der Innenseite des Spanns geschossen,
welches die Trefffläche im Gegensatz zum Vollspannstoß erhöht und damit auch
zielgerichtetere Schüsse zulässt. Außerdem ist es hier auch möglich, den Ball mit Effet
zu spielen. Aus diesen Gründen wird der Innenspannstoß bei Eckbällen oder
Freistößen angewandt. Durch eine Außenrotation des Spielbeines ist es möglich den
Fuß besser unter den Ball zu bringen. Daher ist dieser Stoß prädestiniert für hohe
Pässe und Flanken.
Außenspannstoß
Abb. 1-4: Außenspannstoß
http://www.popp-
sport.de/Arbeitsblaetter/Klas+Kurs/1%20Klass+Kurs/FuBa/TNK%20Sto%dfarten%20A
Sp+Kopf.pdf 04.12.2008

1. Einleitung
6
Der Außenspannstoß, in der Abbildung 1-4 erkennbar, ist der Künstler unter den
Stoßarten. Diese Schussart eignet sich hervorragend, um verdeckt Pässe zu spielen
und um überraschend einen Torschuss auszuführen. Hierbei wird der Ball mit dem
Außenrist des Fußes gespielt.
Kopfstoß
Abb. 1-5: Kopfstoß
http://www.dfb.de/fileadmin/ballzauber/bz_ue48/048_bz_st2_1.html 04.12.2008
Beim Kopfstoß (s. Abb. 1-5) wird der Ball mit der Stirn gespielt. Dieses Mittel eignet
sich, um kurze und hohe Zuspiele, präzise Torschüsse oder ein direktes Spiel zu
vollbringen.

1. Einleitung
7
Hüftdrehstoß
Abb. 1-6: Hüftdrehstoß
http://einestages.spiegel.de/static/document/8226/ballkuenstler.html?d=IMAGE%2CSP
ON_VIDEO%2CPDF&o=original_publicationdate-
DESCENDING&s=8875&r=1&z=24&cp=369&c=1 07.12.2008
Hierbei (Abb. 1-6) handelt es sich um einen Stoß, welcher angewandt wird, wenn sich
der Ball in Hüfthöhe eines Spielers befindet und dieser schnell weitergespielt werden
soll. Also in Situationen, in denen keine Zeit bleibt, um den Ball anzunehmen.
Beispielsweise können solche Situationen entstehen, wenn ein Abwehrspieler im
eigenen Strafraum den Ball schnellstmöglich aus der Gefahrenzone befördern muss
oder ein Stürmer versucht, mit Hilfe der unerwarteten Anwendung dieser Technik ein
Tor zu erzielen.

1. Einleitung
8
Scherenschlag
Abb. 1-7: Scherenschlag
http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/1365/die_aera_vor_dem_hoc
hglanz_kick.html 08.12.2008
Beim Scherenschlag (s. Abb. 1-7) wird der Ball wie beim Vollspannstoß mit dem Spann
gespielt, jedoch mit dem Unterschied, dass sich der Spieler beim Schuss horizontal in
der Luft befindet. Da dies technisch hoch anspruchsvoll ist, wird diese Stoßart nur
selten angewendet.
Fallrückzieher
Abb. 1-8: Fallrückzieher
(Kollath, 1991, S.84)

1. Einleitung
9
Auch der Fallrückzieher (s. Abb. 1-8) stellt eine Stoßart dar, die selten angewendet
wird. Der Grund liegt wiederum in der schwierigen Ausführung dieser Technik.
Dennoch gibt es Situationen, in denen ein Fallrückzieher durchaus sinnvoll erscheint,
bspw. das Wegschlagen eines hohen Balles aus dem eigenen Strafraum. Auch beim
Torschuss ist diese Stoßart durchaus zweckmäßig, wenn der Spieler die Technik
beherrscht. Der Spieler steht beim Fallrückzieher mit dem Rücken zu seinem Ziel, lässt
sich mit leichtem Sprung nach hinten auf den Rücken fallen und schlägt den Ball volley
mit dem Spann. Einige Spieler wie Jürgen Klinsmann und Klaus Fischer haben mit
dieser Technik spektakuläre Tore erzielt.
1.2.2. Erläuterungen zur Ausführung eines harten Schusses
Der Vollspannstoß eignet sich am besten, um einen scharfen Schuss zu realisieren.
Die Technik des Vollspannstoßes wurde bereits unter 1.2.1. erläutert. Trotz der
technischen Kenntnisse ist es nur wenigen Bundesligaspielern vorbehalten, sich als
Spezialisten eines harten Schusses bezeichnen zu können. Jeder Spieler hat die
Möglichkeit, durch spezielles Training seinen Schuss zu verbessern, doch dies nur bis
zu einem bestimmten Punkt. Weshalb es nicht jedem Spieler gelingt, einen
außerordentlich harten Schuss zu entwickeln, wird im Nachfolgenden
beschrieben.
Ein überdurchschnittlicher Torschuss ist nach Kollath (1991) von zwei Faktoren
abhängig:
1.
Schusstechnik
2.
Muskulären Bedingungen
Die Schusstechnik, um einen harten Schuss zu realisieren, ist wiederum von der
Bewegung des Schussbeines und vom Treffen des Balles wesentlich bestimmt.

1. Einleitung
10
1.2.2.1. Bewegung des Schussbeines
Die Geschwindigkeit von Oberschenkel, Unterschenkel und Fuß des Spielbeines
müssen zeitlich aufeinander abgestimmt sein. Der Schwung zum Ball dauert bei einem
Schuss von mehr als 100 km/h ungefähr 6 Hundertstel Sekunden. Die Kontaktzeit von
Fuß und Ball beträgt weniger als eine Hundertstel Sekunde und ist damit zu schnell für
das menschliche Auge. Hochfrequenzaufnahmen von Kollath (1991) ergaben, dass
sich Segmente des Spielbeines gegenseitig beeinflussen. Die Messungen zeigten die
Wichtigkeit, den Oberschenkel schussvorbereitend schnell abzubremsen. Je besser
dies gelingt, umso weniger Kraft braucht der Spieler für die nachfolgende
Beschleunigung von Unterschenkel und Fuß. Daher stellt sich heraus, dass auch
abbremsend wirkende Muskeln von Bedeutung sind.
Abb. 1-9: Geschwindigkeits-Zeitverlauf von Hüfte, Knie, Knöchel und Fußspitze bei
einem Schuss von Lothar Matthäus (118 km/h)
(Kollath, 1991, S.47)
In Abbildung 1-9 ist erkennbar, dass die Geschwindigkeit von Hüfte und Knie bis zum
Ballkontakt immer kleiner wird, hingegen erreichen Knöchel und Fußspitze eine immer
höhere Geschwindigkeit. Eine Hundertstel Sekunde vor dem Treffen des Balles
erreicht der Fuß seine Höchstgeschwindigkeit, welche danach schnell abnimmt. Dies
wird durch den Einsatz der Beinbeugermuskulatur bewirkt, welche gleichzeitig mit den
Beinstreckern aktiv ist. Außerdem setzt eine Anspannung der Wadenmuskulatur ein,

1. Einleitung
11
welche die Streckung des Fußes gewährleistet. Durch die Aktivität von Beinstrecker,
Beinbeuger und Wadenmuskulatur wird das Schussbein bereits kurz vor dem
Ballkontakt stark abgebremst, welches zu einer Gelenkfixierung führt (durch
gleichzeitige Anspannung von Beinbeuger und Beinstrecker). Dies ist für eine hohe
Impulsübertragung der gesamten Körperbewegung auf den Ball notwendig. Ein harter
Schuss ist demnach abhängig von der Feinabstimmung der Teilbewegungen (vgl.
Kollath 1991).
1.2.2.2. Treffen des Balles
Dieser Vorgang dauert weniger als eine Hundertstel und ist mit dem menschlichen
Auge nicht wahrnehmbar. Jedem Spieler ist es aber möglich, subjektiv zu beurteilen,
ob er den Ball ,,voll" getroffen hat oder ob dies nicht der Fall war.
Beim Treffen des Balles ist es von elementarer Bedeutung, den Ball mit dem Spann zu
treffen, da es sonst zu einem großen Geschwindigkeitsverlust kommt. Häufiger Fehler
ist
ein
Treffen
des
Balles
mit
dem
Vorfuß,
welches
neben
der
Geschwindigkeitseinbuße auch eine erhöhte Verletzungsgefahr mit sich bringt.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass folgende Punkte bedeutsam für einen
harten Schuss sind:
Möglichst hohe Fußgeschwindigkeit vor dem Ballkontakt
Kurze Kontaktzeit von Fuß und Ball
1.3. Grundlagen der beteiligten Muskulatur beim Vollspannstoß
In diesem Kapitel wird erläutert, welche Muskeln beim Vollspannstoß innerviert werden
und welchen Einfluss die Muskelfaserzusammensetzung für die Stärke des Schusses
hat.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Erscheinungsjahr
2010
ISBN (eBook)
9783842808225
DOI
10.3239/9783842808225
Dateigröße
2.4 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Humboldt-Universität zu Berlin – Philosophische Fakultät IV, Sportwissenschaft
Erscheinungsdatum
2010 (Dezember)
Note
2,4
Schlagworte
fußball schussgeschwindigkeit momente momententwicklung muskulatur
Produktsicherheit
Diplom.de
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Titel: Schussgeschwindigkeit beim Vollspannstoß im Frauenfußball
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