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Der Golfmanager - eine Berufsfeldanalyse

Tätigkeiten, Schlüsselqualifikationen sowie Rekrutierungswege

©2010 Diplomarbeit 130 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Mit stetig positiven Wachstumsraten an aktiven Sportlern sowie Anlagen nimmt der Golfsport in der heutigen Sportlandschaft eine immer bedeutendere Position ein. Um diesen Stellenwert näher darzustellen, soll die Sportart Golf in einem ersten Schritt in Beziehung zur gesamten Sportwelt sowie zur heutigen Gesellschaft aus einer ökonomischen, einer gesellschaftlichen und einer ökologischen Perspektive betrachtet und vorgestellt werden.
Vor der genaueren Betrachtung der genannten Perspektiven kann der Sport als bedeutender Bestandteil der expandierenden Freizeitwirtschaft zugeordnet werden und stellt überdies in der heutigen Gesellschaft einen wichtigen Wirtschaftssektor dar. So wurde im Rahmen einer von 1990 bis 1993 durchgeführten Studie die wirtschaftliche Bedeutung des Sports ermittelt. Als Kernergebnisse konnten herausgestellt werden, dass der Sport bereits vor etwa 20 Jahren einen Anteil von rund 1,4 % am Bruttosozialprodukt besaß, was in einer vergleichbaren Größenordnung dem Sektor der Landwirtschaft entspricht. Der Anteil an der Gesamtbeschäftigtenzahl Deutschlands lag für den Sport bei über 2 % und ca. 1,8 % aller privaten Käufe entfielen auf Güter aus dem Bereich des Sports, was in etwa dem Umfang an Käufen von Körperpflegemitteln und Tabakwaren entsprach. Auch heute noch kann von diesen Größenordnungen ausgegangen werden, woraus sich der wirtschaftliche Stellenwert des Sports ableiten lässt.
Darüber hinaus bildet der Sport einen bedeutenden Bestandteil des Alltags der Gesellschaft und beeinflusst somit entscheidend die Lebensführung und Freizeitgestaltung eines jeden Einzelnen. Hierbei kann der Einfluss ganz verschiedener Art sein, denn die Partizipation im Sport bzw. die Nähe zum Sport kann vom aktiven Ausüben bis hin zum passiven Konsum, dem Zuschauersport, reichen. Die Art und Weise des Sportkonsums kann des Weiteren in vier verschiedenen Institutionen erfolgen, nämlich in sogenannten Non-Profit-Organisationen, in For-Profit- bzw. erwerbswirtschaftlichen Organisationen, über staatliche Angebote oder im privaten Rahmen. Verschiebungen und Transformationen zwischen diesen vier Organisationsformen sind in alle Richtungen vorstellbar und bereits zu beobachten.
Betrachtet man die Entwicklungen der gesamten Sportwelt der letzten Jahre aus verschiedenen Perspektiven genauer, so lassen sich rasante Veränderungen in den oben aufgeführten Organisationsformen sowie den nachfolgenden Bereichen feststellen.
In einem […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Anhangsverzeichnis

1. Einleitung, Hinführung zum Thema
1.1 Aufbau der Arbeit
1.2 Geschichtliche Entwicklung des Golfsports in Deutschland
1.3 Internationaler Vergleich
1.4 Forschungsstand
1.4.1 Berufsfeldanalysen Sport
1.4.2 Wissenschaftliche Arbeiten zum Golfmarkt
1.4.3 Wissenschaftliche Arbeiten zur Sportbranche allgemein
1.5 Relevanz der Arbeit
1.6 Forschungsziel

2. Theoretische und begriffliche Grundlagen
2.1 Berufsfeldanalyse /-forschung
2.2 Management / Manager
2.3 Tätigkeiten
2.4 Schlüsselqualifikationen
2.5 Rekrutierungswege
2.6 Primär- / Sekundärerhebung

3. Methodik
3.1 Allgemeine Einordnung / Organisation der Arbeit
3.2 Untersuchungsmethode/ -instrument
3.3 Untersuchungsgegenstand
3.4 Gütekriterien der Messung
3.5 Datenaufbereitung und Datenanalyse

4. Ergebnisse
4.1 Deskriptive Darstellung der Ergebnisse
4.1.1 Positionsbezeichnung, Geschlecht, Alter
4.1.2 Anzahl weisungsgebundene Mitarbeiter/ Vorgesetzte
4.1.3 Zufriedenheit der Tätigkeit
4.1.4 Vertraglich geregelte/ tatsächliche Arbeitsstunden
4.1.5 Gehaltsverteilung
4.1.6 Struktur und Rechtsform der Golfanlagen
4.1.7 Ausbildungsniveau und Rekrutierungswege
4.1.8 Genutzte Weiterbildungen/ Weiterbildungsbedarf
4.1.9 Wichtigste Aufgaben/ Schwierigkeiten
4.1.10 Wichtigkeit ausgewählter Tätigkeitsbereiche
4.1.11 Wichtigkeit ausgewählter Qualifikationen, Kenntnisse, Fähigkeiten
4.1.12 Aufgabenbezug auf ausgewählte Personengruppen/ Institutionen
4.2 Analytische Darstellung der Ergebnisse
4.2.1 Beziehungen/ Zusammenhänge innerhalb der Arbeit
4.2.2 Allgemeine Vergleiche der Ergebnisse mit anderen Berufsfeldern
4.2.3 Vergleich der wichtigsten Tätigkeiten
4.2.4 Vergleich der wichtigsten Qualifikationen/ Kenntnisse
4.2.5 Vergleich der wichtigsten Bezugsgruppen

5. Interpretation und Diskussion

6. Zusammenfassung und Ausblick

Literaturverzeichnis

Anhang

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Einkommensentwicklung privater Haushalte

Abbildung 2: Golfversorgung 2005

Abbildung 3: Entwicklung Golfer 2000 – 2009

Abbildung 4: Nachfrageentwicklung im deutschen Golfmarkt 1988 – 2008

Abbildung 5: Theoretischer Bezugsrahmen der Arbeit

Abbildung 6: Das Berufsfeld der Sportmanager

Abbildung 7: Optionsraum im Berufsfeld Sport

Abbildung 8: Zeitlicher Rahmen der Arbeit

Abbildung 9: Bezeichnung der Positionen

Abbildung 10: Geschlechterverteilung

Abbildung 11: Geschlechterverteilung nach Art der Position

Abbildung 12: Altersverteilung gesamt

Abbildung 13: Mittelwerte weisungsgebundener Mitarbeiter/ Vorgesetzter nach Position

Abbildung 14: Verteilung Zufriedenheit der Tätigkeit

Abbildung 15: Gehaltsverteilung insgesamt

Abbildung 16: Gehaltsverteilung differenziert

Abbildung 17: Anzahl der Löcher pro Anlage

Abbildung 18: Mittlere Angebotshäufigkeiten von Golfanlagen

Abbildung 19: Rechtsformen der Golfanlagen

Abbildung 20: Weitere erwünschte Ausbildungsniveaus

Abbildung 21: Art der abgeschlossenen Lehre

Abbildung 22: Art des abgeschlossenen Universitätsstudiums

Abbildung 23: Art des abgeschlossenen Fachhochschulstudiums

Abbildung 24: Art des abgeschlossenen Zertifikates

Abbildung 25: Vorherige Berufe

Abbildung 26: Art der genutzten Weiterbildungen

Abbildung 27: Anbieter Weiterbildungen

Abbildung 28: Weiterbildungsbedarf von Golfmanagern

Abbildung 29: Mittelwerte Tätigkeiten

Abbildung 30: Mittelwerte Kenntnisse/ Qualifikationen

Abbildung 31: Mittelwerte Aufgabenbezug auf bestimmte Gruppen

Abbildung 32: Mittelwertvergleich der wichtigsten Tätigkeiten

Abbildung 33: Mittelwertvergleich der wichtigsten Kenntnisse/ Qualifikationen

Abbildung 34: Mittelwertvergleich der wichtigsten Bezugsgruppen

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Deutschland im internationalen Vergleich

Tabelle 2: Kategorien Einstellungsgründe

Tabelle 3: Wichtigste Aufgaben des Golfmanagers

Tabelle 4: Bedeutendste Aufgabenkategorien

Tabelle 5: Wichtigste Schwierigkeiten/ Probleme des Golfmanagers

Tabelle 6: Bedeutendste Schwierigkeitskategorien

Tabelle 7: Rangfolge wichtigste Tätigkeiten

Tabelle 8: Anwendung der Tätigkeiten auf das Mintzberg´sche Modell

Tabelle 9: Rangfolge Tätigkeitsfaktoren

Tabelle 10: Rangfolge wichtigste Kenntnisse/ Qualifikationen

Tabelle 11: Rangfolge Qualifikations-/ Kenntnisfaktoren

Tabelle 12: Rangfolge wichtigste Bezugsgruppen

Tabelle 13: Vergleich Tätigkeiten For-/ Non-Profit Organisationen

Tabelle 14: Vergleich Tätigkeiten For-/ Non-Profit Organisationen II

Tabelle 15: T-Test; Faktor repräsentieren und Kommunikation

Tabelle 16: T-Test; Tätigkeit Mitgliedergewinnung

Tabelle 17: Allgemeine Vergleiche zwischen ausgewählten Berufsfeldern

Tabelle 18: Mittelwerte wichtigste Bezugsgruppen

Anhangsverzeichnis

Anhang 1: Golfentwicklung in Deutschland

Anhang 2: Entwicklung Anzahl Golfer, DGV-Mitglieder, Plätze 2000 – 2009

Anhang 3: Golf im Vergleich zu anderen Sportarten

Anhang 4: Anschreiben

Anhang 5: Fragebogen

Anhang 6: Erinnerungsschreiben (E-mail)

Anhang 7: Faktorenanalyse Tätigkeiten

Anhang 8: Faktorenanalyse Kenntnisse/ Qualifikationen

Anhang 9: T-Test NPO/ FPO I

Anhang 10: T-Test NPO/ FPO II

Anhang 11: T-Test NPO/ FPO III

Anhang 12: KMO-Test, Korrelation I

Anhang 13: KMO-Test, Korrelation II

Anhang 14: Korrelation III

Anhang 15 KMO-Test, Korrelation IV

1. Einleitung, Hinführung zum Thema

Mit stetig positiven Wachstumsraten an aktiven Sportlern sowie Anlagen nimmt der Golfsport in der heutigen Sportlandschaft eine immer bedeutendere Position ein. Um diesen Stellenwert näher darzustellen, soll die Sportart Golf in einem ersten Schritt in Beziehung zur gesamten Sportwelt sowie zur heutigen Gesellschaft aus einer ökonomischen, einer gesellschaftlichen und einer ökologischen Perspektive betrachtet und vorgestellt werden.

Vor der genaueren Betrachtung der genannten Perspektiven kann der Sport als bedeutender Bestandteil der expandierenden Freizeitwirtschaft zugeordnet werden und stellt überdies in der heutigen Gesellschaft einen wichtigen Wirtschaftssektor dar (vgl. Weber et al. 1995, S. 41). So wurde im Rahmen einer von 1990 bis 1993 durchgeführten Studie die wirtschaftliche Bedeutung des Sports ermittelt. Als Kernergebnisse konnten herausgestellt werden, dass der Sport bereits vor etwa 20 Jahren einen Anteil von rund 1,4% am Bruttosozialprodukt[1] besaß, was in einer vergleichbaren Größenordnung dem Sektor der Landwirtschaft entspricht. Der Anteil an der Gesamtbeschäftigtenzahl Deutschlands lag für den Sport bei über 2% und ca. 1,8% aller privaten Käufe entfielen auf Güter aus dem Bereich des Sports, was in etwa dem Umfang an Käufen von Körperpflegemitteln und Tabakwaren entsprach. Auch heute noch kann von diesen Größenordnungen ausgegangen werden[2], woraus sich der wirtschaftliche Stellenwert des Sports ableiten lässt.

Darüber hinaus bildet der Sport einen bedeutenden Bestandteil des Alltags der Gesellschaft und beeinflusst somit entscheidend die Lebensführung und Freizeitgestaltung eines jeden Einzelnen. Hierbei kann der Einfluss ganz verschiedener Art sein, denn die Partizipation im Sport bzw. die Nähe zum Sport kann vom aktiven Ausüben bis hin zum passiven Konsum, dem Zuschauersport, reichen. Die Art und Weise des Sportkonsums kann des Weiteren in vier verschiedenen Institutionen erfolgen, nämlich in sogenannten Non-Profit-Organisationen[3], in For-Profit- bzw. erwerbswirtschaftlichen Organisationen[4], über staatliche Angebote[5] oder im privaten Rahmen[6]. Verschiebungen und Transformationen zwischen diesen vier Organisationsformen sind in alle Richtungen vorstellbar und bereits zu beobachten.

Betrachtet man die Entwicklungen der gesamten Sportwelt der letzten Jahre aus verschiedenen Perspektiven genauer, so lassen sich rasante Veränderungen in den oben aufgeführten Organisationsformen sowie den nachfolgenden Bereichen feststellen.

In einem ersten Schritt soll die ökonomische Perspektive des Sports betrachtet werden, wobei hier eine zunehmende Kommerzialisierung und Professionalisierung des Sports die Schlüsselbegriffe darstellen und zugleich die bedeutendsten Wandlungstendenzen der letzten Jahre betiteln. In diesem Zusammenhang ist unter Professionalisierung zu verstehen, dass mehr und mehr zuvor ehrenamtliche Stellen durch hauptberufliche Arbeitskräfte ersetzt werden. Hierdurch kann sich jedoch beispielsweise das Problem der Zusammenarbeit zwischen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern ergeben, wodurch beispielsweise die Motivation der unbezahlten Kräfte sinken könnte. Der Professionalisierung geht jedoch eine Kommerzialisierung voraus. Unter der Kommerzialisierung des Sports wird verstanden, dass die ursprünglichen, ideellen Ideen und Werte des Sports immer mehr in den Hintergrund geraten und ökonomische Interessen von Sportlern oder Organisationen die Oberhand gewinnen. Im weiteren Sinne bedeutet dies, „dass Güter, die im und mit dem Sport produziert werden, über den Markt, also nach dem Prinzip von Leistung und Gegenleistung, verkauft werden“ (Heinemann, 1992, S. 239). Um infolge dieser Definition die Sportart Golf ökonomischen Gütern zuordnen zu können, kann mit Hilfe einer Kategorisierung nach Buchanan der Golfsport überwiegend der Kategorie der Clubgüter[7] zugeordnet werden. Die Besonderheit ist hierbei, dass neben der optimalen Angebotsmenge ebenfalls die optimale Mitgliederzahl sowie der optimale Preis kalkuliert werden muss. Über diese Güter-Kategorisierung hinaus werden im Golf ebenfalls „sportbezogene Dienstleistungen“ angeboten und bereitgestellt (vgl. Heinemann, 2004, S. 41f.).

In einer engeren Sicht wird von der Kommerzialisierung des Sports gesprochen, „wenn der im Verein organisierte Sport nicht mehr nur Vereinsmitgliedern zur Verfügung steht, sondern auch an Nichtmitglieder verkauft wird“ (Heinemann, 1992, S. 239). Beide Definitionen von Kommerzialisierung, die weitere und die engere, treffen auf den Golfsport zu, da Golf auf einem Markt nach dem Leistungs- und Gegenleistungsprinzip angeboten wird[8] und ebenso nicht mehr nur seinen Vereinsmitgliedern vorbehalten ist, sondern auch vermehrt Nichtmitgliedern zur Verfügung steht.

Aufgrund der oben geschilderten Wandlungstendenzen des Sports müssen auch Vereine zunehmend firmenähnliche Strukturen aufbauen, um einerseits wirtschaftlich überleben und andererseits den Spagat zwischen Kostenrechnung und den Wünschen und Interessen der Mitglieder bewältigen zu können.

Auf den Golfsport übertragen ist dies z. B. dadurch zu beobachten, dass eine große Zahl an Golfvereinen kostenpflichtige Tagesspielrechte[9] an Nichtmitglieder vergibt. Dadurch kommt es auf der einen Seite zu Einnahmen, auf der anderen Seite dürfen aber die tatsächlichen Mitglieder der Vereine durch diese Tagesspielrechte so wenig wie möglich beeinträchtigt werden. Eine zentrale Aufgabe von Anlagenleitungen könnte demnach in der Schaffung eines Gleichgewichts zwischen diesen beiden zentralen Zielgruppen liegen. Diese Kommerzialisierungs-Orientierung vieler Vereine ist jedoch nötig, um letztendlich auf dem Sportmarkt gegenüber erwerbswirtschaftlichen Anbietern bestehen zu können.

In weiterer Betrachtung der ökonomischen Perspektive bemühen sich die kommerziellen Sportanbieter in der gesamten Sportbranche, durch ein breiteres Angebot wirtschaftliche Absicherungen zu schaffen. Dies wird z. B. durch weiter gefächerte Marketingmaßnahmen, vielfältige Merchandisingangebote oder durch eine differenzierte Preispolitik geschaffen, um beispielsweise das relativ unsichere Produkt im Zuschauersport[10] abzusichern oder sich als Anbieter in der freien Wirtschaft gegenüber Konkurrenten abzugrenzen und zu behaupten. Darüber hinaus ist besonders für For-und Non-Profit-Organisationen das Handeln nach dem sogenannten ökonomischen Prinzip von zentraler Bedeutung. Demnach müssen knappe Ressourcen, meist finanzieller Art, für alternative Zwecke so eingesetzt werden, dass entweder mit gegebenen Mitteln ein größtmöglicher Erfolg (Maximalprinzip) oder ein vorgegebenes Ziel mit möglichst minimalem Mitteleinsatz (Minimalprinzip) realisiert wird (vgl. Schierenbeck, 2003, S.3). Besonders in Konkurrenzsituationen müssen die vorhandenen Ressourcen demnach so effektiv und effizient wie möglich eingesetzt werden, um sich am Markt aller Sportanbieter behaupten und gleichzeitig anfallende Ausgaben weitgehend kontrollieren zu können. Ebenso Golfanlagen, ob in Form eines Vereins oder eines erwerbswirtschaftlichen Betriebes, müssen ihre Ressourcen kennen und diese für ihre Zwecke und Organisationsziele wirtschaftlich einsetzen.

Insgesamt gesehen ist im Hinblick auf die ökonomische Perspektive des Sports ein zunehmender Trend zu beobachten, dass „Sport nicht nur professionelle Sportler und Trainer, sondern auch professionelle Manager braucht“ (Horch in Nufer & Bühler 2008, S.508).

Auch ökologische Gesichtspunkte werden für Sportanbieter immer bedeutender. So müssen Sportstätten heutzutage den aktuellen Richtlinien in Bezug auf Umweltschutz, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit genügen. Hierzu passend erscheinen vom Deutschen Olympischen Sportbund (Abk. DOSB) regelmäßig Richtlinien beziehungsweise Dokumentationen von Symposien oder Fachtagungen zu Themen wie Umwelt-Qualitätsstandards im Sport (dosb, 2005), Klima- und Ressourcenschutz im Sport (DOSB, 2007) oder Sport und Umwelt – ein starkes Team (DOSB, 2009). Gerade der Golfsport, der nicht nur in der Natur stattfindet, sondern auch in einem hohen Maß von den natürlichen und klimatischen Gegebenheiten abhängig ist, muss sich dem gewissenhaften Umgang mit der ökologischen Umgebung äußerst sorgfältig widmen. Dementsprechend müssen heutzutage ökologische Aspekte bei der Anlagenplanung, dem Golfanlagenbau, aber auch während des laufenden Betriebs zunehmend Berücksichtigung finden. Genauer bedeutet dies, dass beispielsweise während der Planung die Verträglichkeit der Anlage mit der natürlichen Umgebung bedacht werden muss, für den Anlagenbau keinerlei umweltschädliche Baustoffe Verwendung finden dürfen sowie während des laufenden Betriebes die Umweltbelastungen durch Düngemittel, Maschineneinsatz oder Lärmbelastung so gering wie möglich gehalten werden müssen. In diesen ökologischen Verpflichtungen liegt für den Golfsport jedoch gleichzeitig ein gewisses Potenzial, um etwa ein positiveres Image der Sportart in der Gesellschaft zu formen und um Vorbehalte gegenüber der ökologischen Verträglichkeit von Golfanlagen abzubauen. So erschien im Jahr 2006 die Broschüre zum gleichnamigen Projekt des Deutschen Golf Verbandes (Abk. DGV) mit dem Titel Golf und Natur (DGV, 2006), in welcher Gütekriterien aufgestellt wurden, mit dem Ziel der Zertifizierung und Klassifizierung von Golfanlagen nach ökologischen Gesichtspunkten. Dieses Projekt wurde bereits von einer Vielzahl von Golfanlagen genutzt, um sich gegenüber Konkurrenten abzugrenzen und durch eine umweltbewusste Außendarstellung ein gewisses Alleinstellungsmerkmal zu schaffen.

Des Weiteren herrscht seit den vergangenen Jahren ein verändertes Verständnis von Sport in der Gesellschaft. So konnte beispielsweise in den letzten Jahrzehnten eine steigende Partizipation neuer Bevölkerungsgruppen[11] am Sport verzeichnet werden. Diente der Sport ursprünglich mehr der körperlichen Ertüchtigung und dem Wettkampf, so spielen heutzutage Begriffe wie Wellness, Fitness, Erlebnisorientierung, Spaß, Entspannung, Individualisierung oder auch Eventorientierung entscheidende Rollen. Der Sport schafft bzw. beeinflusst demzufolge bestimmte Lebensstile oder auch Schönheitsideale (vgl. Lück-Schneider, 2007, S.1). Das zumeist positiv behaftete Image des Sports wird auch durch die Wirtschaft genutzt, um beispielsweise Mode- und Ernährungstrends zu erzeugen[12] und dieses vorwiegend positive Image durch einen Imagetransfer[13] auf die jeweilige Marke oder das Unternehmen zu übertragen (vgl. Heinemann, 1995, S. 218). In dem Maße, wie die Wirtschaft das Image des Sports für sich nutzt, so muss ebenso die Sportbranche auf Tuchfühlung mit der Gesellschaft gehen und auf veränderte Interessen reagieren. Denn verändert sich beispielsweise die Umwelt durch soziale, technologische, ökonomische oder auch ökologische Gegebenheiten, so gleicht sich dementsprechend die Gesellschaft in ihren Sitten, Normen, Verhaltensweisen oder Gesetzen den wechselnden Gegebenheiten an. Gleichermaßen muss auch die Golfbranche auf Trends und Veränderungen in der Nachfrage und dem Konsumentenverhalten reagieren.

Ein weiterer gesellschaftlicher Wandel stellt sich in der Form dar, das heutzutage der Sport einen starken Wirtschaftssektor mit zahlreichen unterschiedlichen Berufsfeldern bildet. In seinen Anfängen wurde der Sport hingegen als Gegenpol zur Berufswelt verstanden und der Amateurismus stand im Mittelpunkt[14].

Auch ließ sich in den letzten Jahrzehnten ein gestiegenes Einkommen mit einer gleichzeitigen Zunahme an frei verfügbarer Freizeit beobachten, wodurch die Kaufkraft der Bevölkerung und auch die Nachfrage nach Freizeitangeboten aus dem Bereich des Sports anstiegen und der Trend der Kommerzialisierung weiter vorangetrieben wurde. Ein auf der einen Seite gestiegenes verfügbares Einkommen privater Haushalte (sieheAbb.1, folgende Seite) gepaart mit einer Reduzierung der durchschnittlichen tariflichen Wochenarbeitszeit auf der anderen Seite können die positiven Entwicklungen der Sportnachfrage erklären. „So konnten die Wochenarbeitszeit um fast ¼ gesenkt und der Urlaub um das 2½-fache angehoben werden.“ (Stolberg-Schloemer, 2002, S. 12)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Einkommensentwicklung privater Haushalte

(Quelle: Statistisches Bundesamt – Wirtschaft und Statistik, 3/2008, S. 204)

Der potenzielle Einfluss auf die Nachfrage nach Freizeitangeboten aus dem Bereich des Sports von leicht steigenden Einkommen und mehr frei verfügbarer Zeit lässt sich im Statistischen Jahresbuch 2009 (Statistisches Bundesamt, 2009, S.188) nachlesen. So wurde im Jahr 2008 die Zahl der Vereine in Deutschland auf 90.775 und die Zahl der registrierten Mitglieder des DOSB auf 23.771.306 beziffert. Im Vergleich zu den Zahlen aus dem Jahr 1995 bedeutet dies in beiden Fällen eine Zuwachsrate von etwa 6%. Da besonders der Golfsport eine zeit- und kostenintensive Sportart ist, haben die vorgestellten Entwicklungen die Nachfrage nach Golf sicherlich unterstützt.

Diese allgemeinen Veränderungen sowie die Trends innerhalb der Gesellschaft und der Sportbranche haben nicht nur direkte Auswirkungen auf den Sportkonsum, sondern sie beeinflussen ebenso stark die hiermit verbundenen Berufsbilder, somit auch diejenigen im Bereich des Golfs.

In einer weiteren Betrachtung des gesellschaftlichen Stellenwerts zeichnet sich ab, dass sich die Sportart Golf von einem verbreitet elitär angesehenen Sport hin zu einem jünger werdenden Publikum bewegt und dass beispielsweise öffentliche und stadtnahe Angebote mit Kurzplätzen für das Spiel nach Feierabend an beliebter werden. Golf könnte sich demnach in Richtung einer Breitensportart entwickeln. Eine einheitliche Definition des Begriffs Breitensport existiert zwar nicht, aber darunter wird in den Sportwissenschaften verstanden, dass ein bestimmtes Sportangebot von einer breiten Masse der Bevölkerung, von allen Altersschichten und beiden Geschlechtern betrieben wird. (vgl. Röthig et al., 1992, S. 97 f.)

Werden, wie in den vorangegangenen Ausführungen dargelegt, vermehrt professionelle Manager im Sportbereich benötigt, so kann sich auch die Golfbranche dieser Entwicklung nicht entziehen. Ein weiteres Indiz für den Bedarf an hauptberuflichen Golfmanagern in Deutschland sind die zahlreichen Ausbildungsangebote im Bereich des Sportmanagements. So existieren derzeit in Deutschland Studiengänge im Bereich Sport an etwa je 10 Fachhochschulen und 10 Universitäten, von denen jedoch nur etwa die Hälfte mit einer eigenen Professur ausgestattet ist. Daneben werden spezielle Ausbildungsangebote für den Bereich des Golfmanagements bzw. Golfbetriebsmanagements vom Studieninstitut IST sowie für den Bereich des Golfbetriebswirtes vom Deutschen Golf Verband gestellt. Die auf die Praxis ausgerichtete Qualität dieser Ausbildungsangebote ist wichtig, denn „eine effektive und effiziente Ausbildung zukünftiger Sportmanager verlangt nach einer möglichst optimalen Passung von Ausbildungsinhalten und Anforderungen des Berufsalltags.“ (Kaiser, 2005, S.12).

Hierzu versucht diese Arbeit, in Form einer empirischen[15] Untersuchung im Bereich der Golfanlagenleitung, einen Beitrag zu leisten. Über die Anforderungen des Berufsalltags können nur diejenigen Personen Auskünfte geben, die derzeit im Bereich des Golfmanagements tätig sind. Aus diesem Grund wurden aktive Golfmanager aus Deutschland zu diesem Thema befragt. Die vorliegende Untersuchung kann demnach als eine Art Verbindung von Wissenschaft und Praxis verstanden werden.

Die weitere Relevanz sowie das Forschungsziel der Arbeit werden im weiteren Verlauf des ersten Kapitels vorgestellt.

1.1 Aufbau der Arbeit

Die Arbeit ist in 6 Kapitel gegliedert, von denen an dieser Stelle ein kurzer Überblick über die jeweiligen Inhalte gegeben werden soll.

Das Kapitel 1 der vorliegenden Arbeit stellt eine Einführung in das Thema dar. Neben einer allgemeinen Einleitung wird die geschichtliche Entwicklung der Sportart Golf in Deutschland sowie ein kurzer internationaler Vergleich abgehandelt. Ebenso werden der wissenschaftliche Forschungsstand, die Relevanz der Arbeit sowie das Forschungsziel vorgestellt.

Der Einführung folgen in Kapitel 2 die theoretischen und begrifflichen Grundlagen zu der wissenschaftlichen Untersuchung.

Die methodische Herangehensweise der Arbeit, inklusive der genauen Untersuchungsmethode, des Untersuchungsinstruments, des Untersuchungsgegenstands, den empirischen Gütekriterien[16] sowie der Datenaufbereitung wird in Kapitel 3 vorgestellt, ehe im darauf folgenden Abschnitt 4 die zentralen Ergebnisse der Arbeit dargestellt werden. Nach einer deskriptiven und einer analytischen Darstellung werden ebenfalls in diesem Abschnitt die Ergebnisse der durchgeführten Befragung von Golfmanagern mit weiteren ausgewählten Berufsfeldern des Sports verglichen.

Eine Interpretation und Diskussion sowie eine Zusammenfassung und ein Ausblick folgen in den Kapiteln 5 und 6.

Der Anhang umfasst alle für die Befragung verwendeten und relevanten Dokumente wie das offizielle Anschreiben, den Fragebogen, das Erinnerungsschreiben sowie Diagramme, Tabellen und statistische Berechnungen.

1.2 Geschichtliche Entwicklung des Golfsports in Deutschland

Um die heutigen Entwicklungen der Sportart Golf und die damit zusammenhängenden Berufe besser einordnen zu können, wird im Folgenden die Golfgeschichte in Deutschland kurz skizziert. Hierbei können zwei Epochen ganz besonders wichtige Entwicklungen zugeordnet werden, nämlich Golf während der Zeit des Nationalsozialismus und Golf in der Zeit der DDR. Diese geschichtlichen Zeiträume können die Stellung der Sportart im heutigen Deutschland besser begründen.

Im Jahr 2007 feierte der Deutsche Golf Verband (DGV) bereits sein 100-jähriges Bestehen, wobei sich die ersten Nennungen über Golf bereits weitaus früher finden lassen. Der erste schriftliche Beleg stammt aus einem Lateinbuch des Kölner Druckers Gymnich aus dem Jahr 1575, ein weiterer aus dem Jahr 1796 von Herrn GutsMuths, der damals schon Bürgersöhnen dieses Spiel „zur körperlichen und geistigen Übung und Erholung anrät“ (Deutsches Golf Archiv, 2007, Internetquelle), ehe sich schließlich Ende des 19. Jahrhunderts die ersten Golfclubs in Berlin und Homburg bildeten.

Ab dem Jahr 1900 kam es zu weiteren Golfclub-Gründungen, bevor am 26. Mai 1907 der Deutsche Golf Verband gegründet wurde, dem sich eine stetig steigende Zahl von Golfanlagen anschloss.

Während der Zeit des Nationalsozialismus passte die elitär anmutende Sportart Golf in die Anschauungen der Reichsführung, der Deutsche Golfverband wurde verstaatlicht und verlor seine Unabhängigkeit und der Versuch einer Volkssportbewegung wurde unternommen (vgl. DGV, 2007, Band 2, S.183). Während des Krieges beschränkten sich die Golfclubs jedoch in erster Linie darauf, ihre Plätze und Anlagen zu pflegen und instand zu halten, soweit dies ihnen möglich war. Dieser Stillstand bzw. diese Rückentwicklung der Anzahl an Golfanlagen ist der Tabelle im Anhang 1 (Seite 107) der Arbeit zu entnehmen.

Viele Sportverbände stellten ihren Betrieb während der Kriegsjahre vollständig ein. Der Golfsport schaffte es hingegen, trotz des Fehlens eines unabhängigen Dachverbandes, die Kontakte zwischen verbliebenen Golfern und Golfanlagen aufrecht zu erhalten. Aufgrund einer kriegsbedingten Unterbrechung während der Nachkriegszeit, von ca. 1945 bis Ende 1949, wurde der DGV schließlich im Gründungsjahr der Bundesrepublik erneut gegründet und lässt zumindest in Westdeutschland dem Golf die Chance zur Weiterentwicklung.

Im Osten Deutschlands[17] hingegen wurden die Flächen der ursprünglichen Golfanlagen für landwirtschaftliche Zwecke entfremdet und überwiegend in Ackerland umgewandelt, wodurch die Sportart immer weiter zu verkümmern drohte (vgl. Sikora, 2001, S. 12 ff.). Weitere Gründe für dieses beinahe Verschwinden der Sportart Golf in der DDR waren zum einen die „ideologischen Vorbehalte gegenüber Golf“ (Steinbrück, 2004, S. 31), denn Golf galt als Sinnbild des Kapitalismus. Zum anderen führte die nahezu ausschließliche Konzentration und Förderung des Spitzensports zur weiteren Vernachlässigung des Freizeitsports in der Deutschen Demokratischen Republik. Diese Faktoren können als Gründe dafür angesehen werden, warum das Golfangebot, im Gegensatz zu den alten Bundesländern, in der ehemaligen DDR heute noch unterdurchschnittlich einzuordnen ist. Dieser Entwicklungsstand kann der Abbildung auf der folgenden Seite entnommen werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Golfversorgung 2005

(Quelle: DGV 2005)

Für die neuen Bundesländer besteht demnach im Hinblick auf die Golfplatzversorgung ein Nachholbedarf, woraus sich für die gesamtdeutsche Entwicklung der Mitgliederzahlen und Golfclub-Gründungen ein gewisses Potenzial ergibt.

Erst nach der Wiedervereinigung wurden die wenigen kürzlich gegründeten Golfclubs und Verbände Ostdeutschlands 1990 zu einem gesamtdeutschen DGV zusammengeführt, welcher bis heute als Dachverband aller Landesgolfverbände fungiert.

Zu den wichtigsten aktuellen Entwicklungen für Deutschland gehört in erster Linie die Entscheidung des IOC vom 09. Oktober 2009, dass Golf ab den Spielen 2016 wieder olympisch sein wird. So äußerte sich der Präsident des Deutschen Golf Verbandes, Dr. Wolfgang Scheuer, zu dieser Entscheidung folgendermaßen:

„Für viele der 60 Millionen Golfer auf der ganzen Welt ist heute ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung gegangen. Aus Sicht unseres Verbandes bedeutet die Entscheidung einen Meilenstein in unser aller Bestreben, den Golfsport in Deutschland mit seinen fast 600.000 Aktiven noch weiter nach vorne zu bringen“ (DOSB, 2009, Internetquelle).

Eine weitere bedeutsame Entwicklung der Sportart Golf könnte sich daraus ergeben, dass sich Deutschland um die Austragung des Ryder Cups 2018 bewirbt. Dies ist das wohl prestigeträchtigste Golfturnier der Welt, bei dem sich die besten Golfer der USA mit denen Europas messen. Sollte Deutschland den Zuschlag für die Austragung dieses Events bekommen, so könnte dies einen medialen Schub für die Sportart bedeuten und den positiven Trend der letzten Jahre weiter bekräftigen.

Die Zahlen der letzten Jahre zeigen ein stetiges, jedoch leicht abgeschwächtes Wachstum in Bezug auf die Anzahl der Golfanlagen, wie auch auf die Anzahl der aktiven Mitglieder. Die folgende Abbildung veranschaulicht diese Entwicklung.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Entwicklung Golfer 2000 – 2009

(Quelle: DGV, 2009)

Betrachtet man die tabellarische Auflistung der Zahlen im Anhang 1 (Seite 107) genauer, so ist zu sagen, dass hinsichtlich der Entwicklung der Golfanlagen Deutschlands zwei Epochen besonders interessant sind. Zum einen die Rückentwicklungen bzw. Stillstände für die groben Zeiträume um die Weltkriege von etwa 1914 – 1922 und von ca. 1939 bis etwa 1946, zum anderen die Entwicklungen und Wachstumsraten der letzten Jahre bis hin zu den aktuellsten Zahlen. So ergibt sich auf der Seite der Golfnachfrage für die letzten Jahre das Bild, welches in der folgenden Abbildung zu sehen ist, inklusive der absoluten Veränderungen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Nachfrageentwicklung im deutschen Golfmarkt 1988 – 2008

(Quelle: DGV 2009)

So ist abzulesen, dass die Nachfrage nach Golf seit der Wiedervereinigung ein stetiges Wachstum erfahren hat. Auch im Vergleich zu anderen Sportarten[18] konnte Golf in den letzten Jahren hohe Wachstumsraten verzeichnen, so dass innerhalb von zehn Jahren die Anzahl an aktiven Spielern in Deutschland von 1998 bis 2008 von etwas über 300.000 auf knapp 600.000 fast verdoppelt werden konnte.

1.3 Internationaler Vergleich

Um die Verbreitung einer Sportart zwischen verschiedenen Nationen vergleichbar zu machen, ist die Verwendung von absoluten Zahlen wenig sinnvoll. Aus diesem Grund werden die Länder anhand von Kennzahlen gegenübergestellt, die im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung des jeweiligen Landes stehen.

Betrachtet man demnach das Potenzial des deutschen Golfmarktes im internationalen Vergleich, so fällt auf, dass Deutschland in Bezug auf die Reaktionsquote[19] gegenüber den meisten internationalen Golfmärkten ein Entwicklungspotenzial aufweist. Dies kann in einer Marktstudie der Firma Deloitte & Touche aus dem Jahr 2008 mit dem Titel Marktreif? – Herausforderungen für den Golfsport in Deutschland nachgelesen werden. Zur Veranschaulichung der internationalen Vergleichsdaten soll die folgende Tabelle dienen.

Tabelle 1:Deutschland im internationalen Vergleich (eigene Darstellung; Quelle: Deloitte, 2008, S. 7)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Demnach besetzen Länder wie Kanada, die Vereinigten Staaten von Amerika, Irland, Schweden oder auch Australien die vordersten Plätze in Bezug auf die Reaktionsquote. Einzelne Gründe hierfür können eine längere Golftradition, teilweise geringere Eintrittsbarrieren oder eine höhere mediale Präsenz sein.

Deutschland besetzt dagegen zusammen mit Ländern wie Spanien, Frankreich, Österreich oder den Niederlanden die hintersten Plätze, womit ein erster Eindruck über das Entwicklungspotenzial des Golfsports in Deutschland gewonnen werden kann.

1.4 Forschungsstand

Im Folgenden soll der aktuelle Forschungsstand dargestellt werden. Hierbei werden drei relevante Bereiche abgegrenzt. Neben dem Feld der Berufsfeldanalysen im Bereich des Sports ist sowohl der aktuelle Forschungsstand in Bezug auf den Golfmarkt als auch in Bezug auf die Sportbranche von Interesse. Hierbei sollen die einzelnen Arbeiten lediglich kurz genannt werden, um den aktuellen Stand der Forschung vorzustellen und bei Interesse die Möglichkeit eines weiterführenden Literaturstudiums zu ermöglichen. Einige relevantere Arbeiten werden darüber hinaus inhaltlich komprimiert vorgestellt.

1.4.1 Berufsfeldanalysen Sport

Bereits seit dem Jahr 1996 werden vom Institut für Sportökonomie und Sportmanagement der Deutschen Sporthochschule Köln Berufsfeldanalysen durchgeführt. In diesem Abschnitt werden die für diese Untersuchung relevanten Studien aufgeführt.

So existiert neben einer Berufsfeldanalyse von Sportmanagern in Sportagenturen (Lohmar, 2002) eine weitere Untersuchung von Sportmanagern in Verbänden und Vereinen (Horch, Niessen & Schütte, 2003), in der neben Tätigkeiten, Qualifikationen und Rekrutierungswegen ebenso das organisationelle Umfeld, die Zusammenarbeit von hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitern sowie der Professionalisierungsdruck des selbstverwalteten Sports untersucht wurden. Weiter wurde das Berufsfeld von Sporteventmanagern (Hovemann, Kaiser & Schütte, 2003) beleuchtet, indem die Ergebnisse einer Befragung aus dem Jahr 2002 vorgestellt wurden. Kern dieser Arbeit waren wiederum Tätigkeiten, die Qualifikation sowie Rekrutierungswege der Berufsgruppe. Des Weiteren existieren Berufsfeldanalysen von Sportverwaltungsmanagern (Horch& Schütte, 2003), von kommerziellen Sportstudiomanagern (Kaiser, 2005), von Spielervermittlern im deutschen Fußball (Raab, 2007) sowie von kommerziellen Sportanbietern (Fondermann, 2008).

Ebenfalls wurde eine Arbeit über das Berufsfeld des Golfmanagers in Bezug auf unterschiedliche Tätigkeiten in verschiedenen Organisationsformen angefertigt (Schlüter, 2002). Hierbei wurde zwar auch auf Qualifikationen und Tätigkeiten von Golfmanagern eingegangen, jedoch wurde die Befragung an einer kleineren Gruppe von Golfmanagern mit Hilfe von Interviews durchgeführt. Neben der unterschiedlichen Herangehensweise und einem anderen Stichprobenumfang lag darüber hinaus der Fokus auf Besonderheiten zwischen den jeweiligen Organisationsformen[20].

Weitere Arbeiten zu Berufsfeldern im Sport wurden über Managementrollen in der Eventbranche angestellt (Winther, 2002), in diesem Fall auf Basis des Rollenansatzes von Henry Mintzberg. Des Weiteren existiert eine Studie zum Personalmanagement im Profisport (Lohmar, 2008), in der Prozesse und Maßnahmen von Proficlubs aus den Bereichen Fußball, Handball, Eishockey und Basketball im Hinblick auf deren Personalmanagement betrachtet werden.

Eine allgemeiner gehaltene Untersuchung wurde von Nichelmann bereits 1999 fertiggestellt. So befragte er Sportmanager verschiedener Organisationstypen im Hinblick auf die theoretischen und praktischen Anforderungen innerhalb ihrer Tätigkeitsfelder.

1.4.2 Wissenschaftliche Arbeiten zum Golfmarkt

Ebenso wie der Forschungsstand der Berufsfeldanalysen ist die fachliche Untersuchung des Golfmarktes in Deutschland von Bedeutung, um zum einen den heutigen Stellenwert der Sportart in der Gesellschaft besser zu verstehen und um zum anderen aus vergangenen Entwicklungen Rückschlüsse auf Potenziale und Gefahren für die Berufsgruppe der Golfmanager ziehen zu können.

Bereits 1995 wurde eine Arbeit über die Entwicklung des Golfsports verfasst (Funken, 1995), wobei in erster Linie sozioökonomische und sportpädagogische Aspekte von besonderem Interesse waren.

Im Jahr 2001 wurde eine wissenschaftliche Arbeit über die Entwicklung des Golfsports in Mittel- bzw. Ostdeutschland für den Zeitraum der sowjetischen Besatzungszone, die Zeit während der DDR bis hin zur erweiterten Bundesrepublik Deutschland angefertigt (Sikora, 2001).

Aus dem Jahr 2002 können 3 Untersuchungen zu diesem Themenbereich aufgeführt werden. So wurde neben wissenschaftlichen Arbeiten über das Image des Golfsports (Keßler, 2002) und den Boomsport Golf (Köller, 2002) eine weitere Studie zur Qualität im Golftourismus angefertigt (Stolberg-Schloemer, 2002), in der ebenfalls auf nationale Trends im Hinblick auf den Golfsport eingegangen wird.

Weitere Arbeiten, die den Golfmarkt in Deutschland untersucht haben sind: Potenziale für den Markt von Golfanlagen in Deutschland (Pfannkuche, 2004), Qualitätsmanagement in Golfvereinen (Römisch, 2005) sowie Golfsport und Tourismus in Deutschland (Eifert, 2006).

Als wissenschaftliche Arbeiten, die den deutschen Golfmarkt in den letzten Jahren am umfassendsten untersucht haben, können an dieser Stelle die Arbeiten mit den Titeln Strukturen des Golfmarktes in Deutschland (Steinbrück, 2004) sowie Golfmarkt der Zukunft (Hübner et al.; GTC, 2005) genannt werden.

Ein interessantes Buch wurde von Shmanske (2004) veröffentlicht. Unter dem Titel Golfonomics versucht der Professor für Wirtschaftswissenschaften der California State University, die Themen der Ökonomie mit denen des Golfsports zu vereinen.

Ein umfassendes Werk in vier Bänden wurde im Jahr 2007 vom Deutschen Golf Verband herausgegeben. Unter dem Titel 100 Jahre Golf in Deutschland wird die Geschichte des Verbandes sowie die Entwicklung der Sportart von 1907 bis 2007 vorgestellt (Dgv, 2007).

Für den Bereich des Golfmanagements stellt die seit 1995 erscheinende Fachzeitschrift Golfmanager eine regelmäßig zugängliche Informationsquelle dar.

1.4.3 Wissenschaftliche Arbeiten zur Sportbranche allgemein

Neben den Berufsfeldanalysen und dem Golfmarkt ist ebenso die gesamte Sportbranche als Wirtschaftssektor für die durchgeführte Untersuchung von Bedeutung, da die Entwicklung dieser Branche direkte Auswirkungen auf die einzelnen Berufsgruppen und somit auch auf die Berufsgruppe der Golfmanager hat.

Eine erste wichtige Studie wurde über die w irtschaftliche Bedeutung des Sports verfasst (Weber, 1995), in der neben augenblicklichen Kennzahlen ebenso Prognosen über die ökonomische Bedeutung aufgestellt wurden. Eine weitere frühe Studie wurde zur Ermittlung zukunftsorientierter Qualifizierungsfelder in der Sport- und Freizeitwirtschaft angefertigt (Horch & Tokarski, 2000).

Des Weiteren wurden sogenannte Absolventenstudien angefertigt, in denen untersucht wurde, in welchen Bereichen Absolventen von sportwissenschaftlichen Studiengängen einen Arbeitsplatz erhalten und unter anderem welche Verdienstmöglichkeiten bestehen. Zu diesen Arbeiten bzw. Publikationen zählen Berufsfeld Sport im Wandel (Hartmann-Tews, 2002), der Übergang vom Bildungs- in das Beschäftigungssystem (Ecke, 2003), was kommt nach dem Studium (Hartmann-Tews, 2006), vom Sportstudium zum Beruf (Hehlke, 2008) sowie eine weitere unter demselben Titel jedoch mit einem differenzierteren Vergleich von selbstständig unternehmerisch tätigen und angestellten Absolventen der Deutschen Sporthochschule Köln (Nelson, 2009).

Ebenso wurden der gesellschaftliche Wertewandel und die Sportentwicklung wissenschaftlich untersucht (Fischer, 2000).

Einen weiteren Bereich bilden allgemeiner gehaltene Arbeiten, die etwa den organisierten Sport als Arbeitsmarkt untersuchen (Cachay, Thiel & Meier, 2001), den Markt für Sportmanagementausbildungen auswerten (Hovemann,2003), Sportberufe in den Kontext neuer Sportentwicklungen stellen (Lück-Schneider, 2007) oder den Wirtschafts- und Wachstumsmarkt Sport erforschen (Breuer/ Wicker/ Pawlowski, 2008).

1.5 Relevanz der Arbeit

Wie bereits im Rahmen der Einleitung geschildert, befindet sich der Sport auf den verschiedensten Ebenen im Wandel und eine zunehmende Professionalisierung wird notwendig. Dieser Tendenz kann sich auch die Sportart Golf nicht entziehen. Waren die meisten der Golfclubs in den Anfängen und auch lange Zeit danach überwiegend eingetragene Vereine, die zumeist ehrenamtlich geführt wurden, so wird heutzutage eine Vielzahl der Golfanlagen von erwerbswirtschaftlichen Betreibergesellschaften geführt und somit eine stetig steigende Anzahl hauptamtlicher Golfmanager eingestellt. Es besteht demnach in diesem Berufsfeld ein Bedarf an hauptamtlichen Arbeitskräften, denen Führungs- und Lenkungsaufgaben zugeordnet werden können. Um Ausbildungswege für ein solches Berufsfeld zu verbessern, muss zunächst verstanden werden, welche Tätigkeiten ein Golfmanager auszuführen hat, welche Schlüsselqualifikationen er für den Berufsalltag besitzen muss und über welche Wege und Kanäle der überwiegende Teil der Golfmanager rekrutiert wird.

Aus diesen Gründen und dem geringen Forschungsstand auf dem Gebiet des Golfmanagements kann die vorliegende Arbeit als ein Beitrag dazu verstanden werden, Informationen und Daten über das Berufsbild des Golfmanagers zu erheben und anschließend Rückschlüsse über das nötige Ausbildungsniveau von Golfmanagern ziehen zu können.

1.6 Forschungsziel

Das Forschungsziel der Arbeit Der Golfmanager – eine Berufsfeldanalyse ist es, mit Hilfe von empirischen Untersuchungsmethoden, fundierte Daten zum Berufsfeld des Golfmanagers zu erhalten. Mittels einer empirischen Befragung von Golfmanagern in Deutschland sowie mit Hilfe von quantitativen Forschungsmethoden werden Tätigkeitsfelder, Schlüsselqualifikationen sowie Rekrutierungswege dieser Berufsgruppe zunächst herausgearbeitet, um anschließend ein genaueres Bild des Berufsfeldes zu skizzieren. Den Hauptgegenstand der Arbeit bildet die Beschreibung der oben aufgeführten Bereiche, um in weiterführenden Abschnitten Erklärungen für einzelne Bewertungen sowie Zusammenhänge und Beziehungen darzulegen. Abschließend werden die Ergebnisse mit anderen Berufsfeldern verglichen.

Diese Arbeit beschäftigt sich vor allem mit folgenden zentralen Fragen:

- Welche Tätigkeiten führt ein Golfmanager einer deutschen Golfanlage in seinem Berufsalltag aus? Sind es die klassischen Tätigkeiten, die Fayol zuzuordnen sind, oder eher die von Mintzberg ermittelten Manager-Rollen[21] ? Existieren Tätigkeiten, die als sportspezifischen Fachaufgaben bezeichnet werden können?
- Welche Schlüsselqualifikationen bzw. Kenntnisse muss ein Golfmanager besitzen, um seinen Berufsalltag zu meistern?
- Auf welchen Wegen werden Golfmanager in Deutschland rekrutiert? Welches Ausbildungsniveau herrscht unter deutschen Golfmanagern?
- Bestehen Unterschiede in Bezug auf Tätigkeiten von Managern in Vereinen bzw. erwerbswirtschaftlichen Organisationen? Hat die Größe der Golfanlagen einen Einfluss auf bestimmte Tätigkeiten? Hat die hierarchische Organisation von Golfanlagen einen Einfluss auf einzelne Tätigkeiten?
- Bestehen Unterschiede im Vergleich zu anderen ausgewählten Berufsfeldern des Sports?

Hierbei sollen zunächst die erforderlichen Daten mit Hilfe von Verfahren einer Primärerhebung[22] gesammelt werden, um anschließend Antworten auf diese zentralen Fragen herausarbeiten zu können. Im Bereich der angestellten Berufsfeldvergleiche kann von einer Sekundärerhebung[23] gesprochen werden.

Auf Grundlage der aufgeführten Forschungsfragen werden im analytischen Ergebnisteil (Kapitel 4.2, Seite 77) einzelne Hypothesen aufgestellt und jeweils einer Prüfung unterzogen.

2. Theoretische und begriffliche Grundlagen

Um die Wissenschaftlichkeit der Untersuchung gewährleisten zu können, müssen zunächst einige theoretische Grundlagen erläutert werden, auf die in den darauf folgenden Kapiteln zurückgegriffen wird.

Der theoretische Bezugsrahmen der vorliegenden Arbeit geht ein auf die Fachgebiete der Sportwissenschaften, der Freizeitwissenschaften, der empirischen Sozialforschung sowie auf die sogenannte Work-Activity-Forschung[24].

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: Theoretischer Bezugsrahmen der Arbeit

(eigene Darstellung)

Die Schnittstellen der aufgeführten Wissenschaftsbereiche ergeben einen inter-disziplinären theoretischen Bezugsrahmen, da die Arbeit nicht vollständig einem einzigen Forschungsfeld zugeordnet werden kann.

Weiter werden in diesem Kapitel die zentralen Begriffe definiert und geklärt, um das Verständnis über den Forschungsverlauf und die Ergebnisse sicherzustellen. Denn dem „notwendigen Realitätsbezug muss eine Klärung der Bedeutung innerhalb theoretischer Aussagen und der Gegenstandsbenennung vorausgehen“ (Atteslander, 2008, S. 36). Ebenso soll hierdurch das wissenschaftliche Gütekriterium der Reliabilität[25] für empirische Untersuchungen gewährleistet werden. Da in der Fachliteratur teilweise differierende Definitionen und Erklärungen existieren, dürfen die in diesem Abschnitt beschriebenen Begriffe für den übrigen Teil dieser Arbeit als gültig angenommen werden.

2.1 Berufsfeldanalyse /-forschung

Eine allgemeingültige Definition des Begriffs Berufsfeldforschung existiert nicht. Für den Begriff Beruf gilt folgende Definition:

„Als Beruf bezeichnet man in der Soziologie den auf eine bestimmte Aufgabe bezogenen Komplex von Tätigkeiten und Fertigkeiten, den ein Mensch (meist) in einer Arbeitsorganisation ausübt und der ihm zum Erwerb seines Lebensunterhalts dient“ (Röthigetal.,1992, S. 65).

Berufsfeldanalysen versuchen, mit Hilfe von meist empirischen Untersuchungsmethoden, die zentralen Tätigkeitsfelder bestimmter Berufsgruppen herauszuarbeiten und damit die Anforderungen an diese Berufsfelder genauer beschreiben zu können. Verschiedenartige Berufsfelder bilden sich darüber hinaus aufgrund von bestimmten Organisationstypen und Produktbereichen. Eine grafische Einordnung möglicher Berufsfelder für Sportmanager wurde hierzu von Horch aufgestellt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 6: Das Berufsfeld der Sportmanager

(eigene Darstellung, Quelle: HORCH in NUFER & BÜHLER, 2008, S. 518)

Mit Hilfe dieser Darstellung der unterschiedlichen Tätigkeitsschwerpunkte, der verschiedenen Produktbereiche und der differenzierten Organisationstypen lassen sich Berufsfelder von Managern der Sportbranche voneinander abgrenzen und in grobe Bereiche einteilen.

2.2 Management / Manager

Um den Begriff des Managers zu definieren, existieren grundsätzlich zwei verschiedene Ansätze. Zum einen der institutionelle Ansatz, der sich in erster Linie auf die Position innerhalb einer Organisation bezieht, und zum anderen der funktionale Ansatz, welcher sich auf die tatsächlichen Funktionen einer Führungskraft bezieht.

Hierbei ist zu beachten, dass sich der erstgenannte institutionelle Ansatz auf den gesamten Kreis der Personen bezieht, die sich in einer beliebigen leitenden Position befinden und folglich bestimmte Anordnungs- und Entscheidungskompetenzen besitzen[26]. Diese Begriffsdefinition von Management schließt demnach ein recht weites Spektrum an Berufen und Positionen ein und ist vor allem in den USA und den meisten anderen englischsprachigen Ländern verbreitet wohingegen in Deutschland unter einem Manager meist ausschließlich eine Person der oberen Führungsetage, wie die Position eines Geschäftsführers oder Vorstandsvorsitzenden, verstanden wird.

Traditionell werden Managertätigkeiten jedoch über den funktionalen Ansatz definiert. Mitbegründet wurde dieser Ansatz durch die 1929 von Fayol aufgestellten Management-Funktionen. So teilte er Managern beispielsweise grundlegende Tätigkeiten der Planung (prévoir), Organisation (organiser), Leitung/Führung (commander), Koordination (coordonner) und Kontrolle (contrôler) zu[27].

Die vorliegende Untersuchung greift einerseits auf diesen klassischen funktionalen Ansatz zurück, der die reine Position innerhalb einer Organisation ausklammert und vielmehr untersucht, „ob zu den Kerntätigkeiten der Person Steuerungsfunktionen gehören.“ (Hovemann, Kaiser, Schütte, 2003, S.18). Des Weiteren wird im Rahmen der empirischen Managementforschung auf einen noch differenzierteren, handlungsorientierten Ansatz der sogenannten Work-Activity-School zurückgegriffen, der einen deskriptiven[28] Charakter besitzt und mehr kommunikative, soziale und nach außen gerichtete Aspekte der Managertätigkeit einschließt. Nach den Grundsätzen dieser Work-Activity-Forschung soll herausgefunden werden, was die tatsächlichen Tätigkeiten eines Managers im Rahmen seines Berufsalltags sind. Entscheidend für die Definition eines Managers sind demzufolge seine Tätigkeiten und Funktionen, weniger die reine Bezeichnung seiner Position.

Um den Ansatz der Work-Activity-School genauer nachvollziehen zu können, sei an dieser Stelle einer der Mitbegründer dieses Forschungszweiges erwähnt. So stellte Mintzberg[29] bereits 1973 in seiner Arbeit The nature of managerial work ein differenzierteres Modell der Manager-Rollen auf, indem er Manager bei deren Tätigkeiten beobachtete oder deren Niederschriften, wie Tagebücher, Arbeitsprotokolle o.ä. auswertete, um anschließend drei Kategorien mit zehn Manager-Rollen aufzustellen. So formulierte dieser die Rollen des Repräsentanten (figurehead), die Führungsrolle (leader) und die Kontaktperson (liaison), die übergeordnet den interpersonellen Rollen zugeordnet werden. Der zweite Bereich der Informationsrollen beinhaltet den Informationssammler (monitor), den Informationsverteiler (disseminator) und den Sprecher (spokesperson). Den entscheidungsorientierten Rollen gehören der Unternehmer (entrepreneur), der Krisenmanager (disturbance handler), der Ressourcenverteiler (resource allocator) und der Verhandlungsführer (negotiator) an (vgl. Winther, 2002, S. 10 – 12 und Robbins & DeCenzo, 2005, S. 11). Für diese Arbeit ist unter anderem von Interesse, inwieweit diese Manager-Rollen auf die Tätigkeiten von Golfmanagern in der heutigen Zeit zutreffen und übertragbar sind.

Weiter definierten Robbins & Decenzo den Begriff Management folgendermaßen:

„The process of getting things done, effectively and efficiently, through and with other people.”[30] (Robbins & DeCenzo, 2005, S.7)

Danach sind Golfmanager Personen, die in Golfanlagen tätig sind und denen differenzierte Steuerungs- und Führungsfunktionen sowie managementspezifische Tätigkeiten zugeschrieben werden können. Dabei ist zunächst zu vernachlässigen, ob es sich bei der Bezeichnung der Position ausdrücklich um einen Golfmanager, einen Geschäftsführer einer Betreibergesellschaft, einen Präsidenten eines Golfclubs oder eine weitere Positionsbeschreibung handelt.

2.3 Tätigkeiten

Die verschiedenartigen Tätigkeiten hängen mit der jeweiligen Position in einer bestimmten Organisation zusammen. Hierbei muss unterschieden werden, um welche Institution es sich handelt, welche Tätigkeitsfelder abgedeckt werden müssen und welche genauen beruflichen Aufgaben zu bewerkstelligen sind. Eine anschauliche Darstellung über den Operationsraum im Sport und die dazugehörigen Tätigkeiten wurde 1995 von Heinemann aufgestellt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 7: Optionsraum im Berufsfeld Sport

(Quelle: eigene Darstellung, in Anlehnung an Heinemann 1995, S. 197)

Mit Hilfe dieser groben Einteilung der Tätigkeitsfelder, beruflichen Aufgaben und Institutionen lässt sich das Berufsfeld Sport kategorisieren und Berufsgruppen voneinander abgrenzen. In Bezug auf die oben gezeigte Abbildung bedeutet dies, dass die jeweilige Institution ausgewählt, bestimmte Tätigkeitsfelder identifiziert und detaillierte berufliche Aufgaben herausgestellt werden müssen, um entlang der Graphen die jeweils zuzuordnende Position zu erhalten.

Die genaue Definition und Auswertung von Tätigkeiten eines Berufsfeldes stellt für die vorliegende Arbeit einen elementaren Untersuchungsgegenstand dar.

2.4 Schlüsselqualifikationen

Um den Begriff der Qualifikation abzugrenzen, wird auf die folgende Definition zurückgegriffen:

„Arbeitsmarktregelungen legen in unterschiedlicher Form fest, welche formalen beruflichen Qualifikationen erforderlich sind, um einen Beruf ausüben zu dürfen. In einigen Berufen ist der Nachweis einer formalen Qualifikation (Lizenz, Lehre, Universitätsabschluss, Approbation) für den Zugang zu einer beruflichen Position unerlässlich, andere Berufe kann der Einzelne unabhängig von seiner formalen Qualifikation ausüben“ (Heinemann, 1995, S. 199).

Die Qualifikation einer Person ist die Gesamtheit ihrer Fachkompetenzen wie z. B. einzelne Fertigkeiten, spezielles Fachwissen, Sozialkompetenzen oder auch Soft Skills.

Genauer wurde der Begriff der Schlüsselqualifikationen von Eilles-Matthiessen definiert. Danach sind Schlüsselqualifikationen „Merkmale, die zur Bewältigung von gegenwärtigen oder zukünftigen beruflichen Anforderungen, welche über eine aktuelle Position oder Tätigkeit hinaus gehen, bedeutsam sind“ (Eilles-Matthiessen et al. 2002, S. 13).

Um Informationen über das nötige Ausbildungsniveau von Golfmanagern zu erlangen, müssen zunächst Daten über die benötigten Qualifikationen erhoben werden. Diese stellen einen weiteren zentralen Untersuchungsgegenstand der Arbeit dar.

2.5 Rekrutierungswege

Der Begriff Rekrutierung beschreibt die Art und Weise, wie Organisationen bzw. Unternehmen Nachwuchskräfte für die Führung ihrer Unternehmen gewinnen. Hierbei entwickeln Organisationen „unterschiedliche Rekrutierungsmechanismen, indem sie z.B. Zugangsvoraussetzungen schaffen […]“ (Röthig et al., 1992, S. 381).

In Bezug auf die Rekrutierung kann weiter nach einer internen und einer externen Personalbeschaffung unterschieden werden. Während bei der internen Personalbeschaffung die betreffenden Stellen vor allem durch Versetzungen, Beförderungen oder innerbetriebliche Umstrukturierungen besetzt werden, so verläuft die externe Personalbeschaffung passiv über die Bearbeitung von Initiativbewerbungen und aktiv beispielsweise über das Schalten von Stellenausschreibungen.

Das Wissen über die Rekrutierungswege und das benötigte Bildungsniveau von zukünftigen Golfmanagern stellt einen weiteren wichtigen Untersuchungsgegenstand der Arbeit dar.

2.6 Primär- / Sekundärerhebung

Innerhalb der empirischen Forschung bestehen zwei grundsätzliche Möglichkeiten der Datengewinnung. So kann das benötigte Datenmaterial entweder über die Primär- oder die Sekundärforschung erhoben werden. Diese Fachbegriffe stammen ursprünglich aus dem Bereich der Markt- bzw. Marketingforschung und beschreiben das grundsätzliche Untersuchungsdesign sowie die Art der Datengewinnung (vgl. Kuß, 2007, S. 40 ff.)

Im Gegensatz zu den Sekundärdaten werden Primärdaten im Rahmen einer Datenerhebung neu gewonnen und werden eigens für den jeweiligen Untersuchungszweck erhoben, z.B. durch Befragungen.

Dem gegenüber stehen die Sekundärdaten, die bereits vor der Untersuchung vorliegen und meist für einen anderen als den Untersuchungszweck gesammelt wurden. Diese Sekundärdaten besitzen zwar den Vorteil, dass sie schneller verfügbar und kostengünstiger sind, haben jedoch den Nachteil oft mangelnder Aktualität, eventuell fragwürdiger Qualität der Daten sowie des fremden Untersuchungszwecks.

Um passgenaue und möglichst aktuelle Daten und Informationen über die Berufsgruppe der Golfmanager zu erhalten, wurde sich im Rahmen dieser Arbeit vorwiegend auf die Erhebung von Primärdaten beschränkt. Lediglich anlässlich der Vergleiche zu bereits durchgeführten Berufsfeldanalysen wurden Sekundärdaten den bereits veröffentlichten Arbeiten entnommen.

3. Methodik

Im folgenden Abschnitt sollen die zentralen methodischen Vorgehensweisen in Bezug auf die Durchführung der Befragung und das anschließende Vorgehen bezüglich der Auswertung der Daten vorgestellt werden, denn für die empirische Sozialforschung, der diese Arbeit zugeordnet werden kann, ist von zentraler Bedeutung, dass der Weg zu den Ergebnissen möglichst präzise dargelegt wird.

3.1 Allgemeine Einordnung / Organisation der Arbeit

Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die sogenannte Work-Activity-Forschung begründet, die als eine empirische Management-Verhaltensforschung einzuordnen ist. Die vorliegende Arbeit kann diesem Bereich der Forschung zugerechnet werden, da sie das Ziel hat, durch einen empirischen Ansatz das Arbeitsverhalten von Golfmanagern zu untersuchen.

Bei der methodischen Vorgehensweise der Arbeit handelt es sich um die Forschungsschritte einer empirischen Sozialforschung. Theoretische Modelle, auf die bei dieser Untersuchung zurückgegriffen werden können, existieren kaum. In erster Linie wurde sich an bereits getätigte Berufsfeldanalysen (siehe Kapitel 1.4.1) gehalten, um die Vergleichbarkeit der verschiedenen Berufsfelder zu gewährleisten. Ebenfalls ist zu erwähnen, dass es sich bei der Erhebung der benötigten Primärdaten um eine Eigenforschung handelt. Dies bedeutet, dass die Daten mittels einer eigenen Befragung gesammelt wurden und die Erhebung nicht, wie bei der Fremdforschung, an Dritte in Auftrag gegeben wurde.

Innerhalb der empirischen Sozialforschung existieren zwei grundsätzliche Wege, um zu den gewünschten Erkenntnissen zu gelangen. Neben den qualitativen Forschungsmethoden bilden die quantitativen Methoden die zweite Forschungsrichtung. Die vorliegende Arbeit beschränkt sich auf die zuletzt genannten quantitativen Forschungsmethoden, bei denen es darum geht, bestimmte Ausprägungen zahlenmäßig zu erfassen und auszuwerten.

Der für die wissenschaftliche Arbeit maximal erlaubte Forschungszeitraum von vier Monaten wurde wie folgt eingeteilt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 8: Zeitlicher Rahmen der Arbeit

Ein Aspekt des oben abgebildeten zeitlichen Rahmens der Arbeit könnte einen Einfluss auf die Rücklaufquote der Untersuchung haben, nämlich die Tatsache, dass die Befragung in den Wintermonaten durchgeführt wurde. Allerdings kann an dieser Stelle nicht eingeschätzt werden, ob dieser Einfluss negativer oder positiver Natur ist. Auf der einen Seite könnte dies einen negativen Einfluss haben, da viele der angeschriebenen Golfanlagen in den Tagen der Befragung ihren Betrieb weitestgehend eingestellt haben, da Golf bekanntermaßen überwiegend in den Frühjahrs-, Sommer- und Herbstmonaten betrieben wird. Auf der anderen Seite könnte dieser negative Aspekt jedoch durch die Tatsache kompensiert worden sein, dass die angeschriebenen Golfmanager durch den meist eingestellten oder stark reduzierten Spielbetrieb mehr Zeit für die Beantwortung des Fragebogens zur Verfügung hatten und die Rücklaufquote somit wiederum positiv beeinflusst werden konnte. Da die befragten Golfmanager keinen Grund für die Beantwortung bzw. die Nicht-Beantwortung angeben sollten, kann dieser Zusammenhang nicht zweifelsfrei geklärt werden.

Der zeitliche Rahmen wurde durch den Studienverlauf vorgegeben und konnte somit nicht verändert oder variiert werden, wodurch eventuelle Einflüsse durch den Zeitpunkt der Befragung nicht umgangen werden konnten.

3.2 Untersuchungsmethode/ -instrument

Bei der eingesetzten Methode, die für diese empirische Untersuchung zum Einsatz kommt, handelt es sich um eine standardisierte, schriftliche Befragung. Befragungen sind grundsätzlich als eine Art der Kommunikation definiert, die „zwischen zwei oder mehreren Personen“ (Atteslander, 2008, S.101) abläuft. In diesem Fall kann darunter der postalische Versand durch den Befragenden und die Beantwortung sowie der Rücklauf einer schriftlichen Befragung durch die Befragten verstanden werden. Allgemeine Vorteile von Befragungen sind zunächst eine breite Anwendbarkeit sowie die fehlenden zeitlichen und räumlichen Begrenzungen, da für die Beantwortung weder ein örtliches noch ein konkretes zeitliches Zusammentreffen des Befragenden mit den Befragten zustande kommen bzw. koordiniert werden muss. Um mit der Befragung wie im vorliegenden Fall das gesamte Bundesgebiet abzudecken, ist die schriftliche Befragung die sinnvollste, denn zugleich forschungsökonomischste Untersuchungsmethode.

Als Instrument für die Befragung der Golfmanager wurde ein standardisierter Fragebogen[31] eingesetzt, welcher auf dem postalischen Weg an die Golfanlagen im gesamten Bundesgebiet verschickt wurde, mit dem Ziel der Erhebung von relevanten Primärdaten bzw. Variablen[32] mit unterschiedlichen Ausprägungen.

Die Vorteile einer Erhebung von Primärdaten liegen vor allem darin, dass es sich hierbei um passgenaue, authentische und aktuelle Daten für eine konkrete Fragestellung handelt. Die schriftlichen Befragungen wiederum haben die Vorteile, dass sie meist kostengünstiger sind und mit einem geringeren Personalaufwand auskommen. So „kann meist in kürzerer Zeit mit weniger Personalaufwand eine größere Zahl von Befragten erreicht werden“ (Atteslander, 2008, S. 147). Darüber hinaus wird bei einer schriftlichen Erhebung im Vergleich zu einer direkten Befragung eine mögliche Fehlerquelle bzw. die Gefahr umgangen, dass die Ergebnisse durch den Interviewer beeinflusst werden.

Jedoch existieren ebenso gewisse Nachteile bei schriftlichen Befragungen, die aus Gründen der wissenschaftlichen Vollständigkeit an dieser Stelle ebenfalls genannt werden sollen. So ist die Situation der Befragung kaum bis nicht kontrollierbar, da sowohl die Umgebung oder andere Personen den Befragten beeinflussen können. Ein weiterer Nachteil liegt darin, dass es häufig zu Ausfällen innerhalb der schriftlichen Befragung, bezogen auf einzelne Fragenkomplexe sowie auf die generelle Beantwortung des Fragebogens kommt. So kann es dazu führen, dass einzelne Teilfragen nicht beantwortet werden oder gar nicht an der Befragung teilgenommen wird. Dies kann negative Auswirkungen auf die Rücklaufquote[33] haben und somit die Repräsentativität wissenschaftlicher Untersuchungen gefährden. „Ausnahmen dazu bilden im Allgemeinen schriftliche Befragungen geschlossener, homogener Gruppen, z. B. einer Interessengemeinschaft“ (Atteslander, 2008, S. 147). Diese Aussage trifft auf die vorliegende Arbeit zu, da eine bestimmte Berufsgruppe, in diesem Fall Golfmanager in deutschen Golfanlagen, befragt wurden.

Ebenso wurden bestimmte Maßnahmen ergriffen, um die Rücklaufquote möglichst hochzuhalten. So wurde den Schreiben für die Beantwortung des Fragebogens jeweils ein bereits adressierter und frankierter Rückumschlag beigelegt, um für die befragten Anlagen keinerlei weitere Kosten entstehen zu lassen.

Des Weiteren wurde dem Fragebogen jeweils ein offizielles Anschreiben[34] beigefügt, um den Befragten darlegen zu können, wer für die Befragung verantwortlich und an der Befragung beteiligt ist, aus welchen Gründen die Untersuchung durchgeführt wird und welches Interesse die Befragten selbst an der Umfrage haben könnten.

Weiterhin wichtig für eine schriftliche Befragung, wie sie im vorliegenden Fall durchgeführt wurde, ist die Gewährleistung der Anonymität der erhobenen Daten. Dies wurde durch die anonymisierte Beantwortung des Fragebogens und den anonymisierten Rückumschlag erreicht, worauf die Befragten ebenfalls durch das Anschreiben hingewiesen wurden.

Eine weitere Maßnahme, um mögliche Ausfälle in der Befragung zu vermeiden, wurde durch das Versenden eines Erinnerungsschreibens per E-Mail[35] realisiert. Hierin wurden die kontaktierten Golfanlagen nochmals an die Befragung erinnert und die erneute Versendung des Fragebogens angeboten. Ebenfalls wurde im Rahmen des Erinnerungsschreibens eine generelle Antwortfrist für die Beantwortung gesetzt, um die Datensammlung zeitlich begrenzen und abschließen zu können.

Um darüber hinaus das Interesse der Befragten zu wecken und zur Beantwortung des Fragebogens zu animieren, wurde die Möglichkeit eröffnet, die Ergebnisse der Untersuchung nach Abschluss der Arbeit zu erhalten. Hierzu wurde im Anschreiben eine E-Mail-Adresse als Kontakt angegeben, unter der sich interessierte Anlagenleiter melden und die Ergebnisse anfordern konnten.

Vor all diesen Maßnahmen wurde nach der Fragebogen-Konstruktion und vor dem Versenden des Fragebogens mit Hilfe von drei unbeteiligten und somit neutralen Personen ein sogenannter Pretest durchgeführt, um einerseits die Verständlichkeit der Fragen überprüfen und andererseits die Zeit abschätzen zu können, die die Beantwortung in Anspruch nehmen würde. So konnte für den Fragebogen eine ungefähre Beantwortungszeit von nicht mehr als 20 Minuten ermittelt werden. Die nötige Zeit für die Beantwortung eines Fragebogens sollte nicht zu lang gewählt werden, da sich dies negativ auf die Motivation der Befragten auswirken könnte.

Bei den eingesetzten Frageformen innerhalb der durchgeführten Befragung handelt es sich sowohl um geschlossene, als auch um offene Fragen. Bei offenen Fragen wird dem Befragten ein freier Bereich für seine Antworten gelassen, die er nach eigenen Einschätzungen und Meinungen formulieren kann[36]. Geschlossene Fragen hingegen bieten dem Probanden vorgegebene Antwortmöglichkeiten, aus denen er die für ihn passende auszuwählen hat. Innerhalb der geschlossenen Fragen existieren weiter differenzierte Formen. Bei den hier eingesetzten handelt es sich um Alternativfragen[37], Selektivfragen[38] sowie Rangfolgefragen[39] (Koch, 2004, S. 80).

Eine zusätzliche eingesetzte Form der geschlossenen Fragen ist die sogenannte Likert- bzw. Ratingskala[40], welche aufgrund ihrer einfachen Handhabung ein beliebtes und innerhalb der quantitativen (Markt-)Forschung am häufigsten eingesetztes Erhebungsinstrument darstellt (vgl. Berekoven, Eckert & Ellenrieder, 2006, S.73). Um mit dieser Art von Frageform Berechnungen anstellen zu können, ist es wichtig, dass diesen Likert- und Ratingskalen Gleichheit von Zahlenabständen unterstellt wird, womit sie die Eigenschaft einer Intervallskala annehmen und folglich angewendet werden können (vgl. Hammann & Erichson, 2000, S. 343).

3.3 Untersuchungsgegenstand

Untersuchungsgegenstand der vorliegenden Arbeit sind alle Golfanlagen Deutschlands, genauer die Golfmanager bzw. die Anlagenleitungen sämtlicher Golfanlagen im gesamten Bundesgebiet (N=730)[41], womit es sich bei der Untersuchung um eine angestrebte Voll- bzw. Totalerhebung aller deutschen Golfmanager handelt. Einschränkend muss hierzu jedoch festgehalten werden, dass nicht mit absoluter Sicherheit davon ausgegangen werden kann, dass durch den postalischen Versand tatsächlich sämtliche Golfmanager Deutschlands kontaktiert werden konnten.

So „empfiehlt sich, zwischen ‚angestrebter Grundgesamtheit’ (‚target population’) und ‚Auswahlgesamtheit’ (‚frame population’) zu unterscheiden. Die angestrebte Grundgesamtheit umfasst als Konzept alle Elemente, über die Aussagen beabsichtigt sind; die Auswahlgesamtheit umfasst alle Elemente, die eine prinzipielle Chance haben, in eine Stichprobe zu gelangen“ (Schnell, Hill & Esser, 2008, S. 271).

Demnach wird im Zusammenhang mit der durchgeführten Befragung von einer Erhebungsgesamtheit von 730 Golfmanagern gesprochen, von der Rückschlüsse auf die Grundgesamtheit aller Golfmanager der Bundesrepublik geschlossen werden können. Grundlage der Durchführung ist eine Adressenliste der Mitgliedsanlagen des GMVD sowie eine eigens aufgestellte Adressenliste aller Golfanlagen Deutschlands mit Hilfe von Internetrecherchen der offiziellen Landesgolfverbände.

Bei der Untersuchung und dem damit zusammenhängenden Untersuchungsgegenstand handelt es sich um eine Momentaufnahme, da eine einmalige Befragung im Zeitraum von November 2009 bis Januar 2010 vorgenommen wurde. Eine Beobachtung über einen längeren Zeitraum war in dem vorliegenden Fall nicht zu realisieren, da für die Erstellung dieser Arbeit und die damit zusammenhängende Datenerhebung ein maximaler Bearbeitungszeitraum von vier Monaten vorgegeben wurde.

3.4 Gütekriterien der Messung

Wissenschaftliche Arbeiten bedingen bestimmte Kriterien, um die Wissenschaftlichkeit dieser Arbeiten gewährleisten und ein einheitliches Niveau einhalten zu können. So gilt: „Die Güte der durch die Messung erzeugten Daten hängt in ganz entscheidender Weise von der Qualität des Messvorgangs, insbesondere des Messinstrumentes ab“

(Berekoven,Eckert&Ellenrieder, 2006, S. 87).

Während der Planung, Durchführung und der Auswertung empirischer Untersuchungen ist stets den folgenden Gütekriterien zu folgen:

- Objektivität[42]: Maß für die Unabhängigkeit von Untersuchungsleiter/ -situation
- Reliabilität[43]: Maß für die Zuverlässigkeit einer Messung
- Validität[44]: Maß für die Gültigkeit einer Untersuchung

Für diese Untersuchung kann von der Einhaltung sämtlicher Gütekriterien ausgegangen werden, da die Befragung nicht durch den Verfasser der Arbeit beeinflusst wurde (Objektivität) und es sich bei der schriftlichen Befragung um einen standardisierten Fragebogen handelt (Reliabilität und Validität).

3.5 Datenaufbereitung und Datenanalyse

Für die Dateneingabe und die Datenauswertung wurde das Statistik- und Analyseprogramm SPSS in der Version 18 in deutscher Sprache verwendet.

So wurden die Antworten der Golfmanager, die mit Hilfe des schriftlichen Fragebogens erhoben wurden, zunächst mittels eines Codier-Bogens in numerische Werte umgewandelt, um nachfolgend Berechnungen durchführen zu können. Anschließend konnten verschiedene statistische Analyseverfahren angewendet werden.

Folgende Datenanalyseverfahren wurden hierbei eingesetzt: Häufigkeitsanalysen, Mittelwert-Vergleiche, Kreuztabellen, Analysen von Mehrfachantworten, t-Test Analysen, Faktorenanalysen, Reliabilitätsprüfungen, Normalverteilungsprüfungen, Korrelationsanalysen.

Ergänzend wurde für einige der grafischen Darstellungen das Tabellenkalkulations-Programm Excel 2002 verwendet.

4. Ergebnisse

Im folgenden Kapitel sollen die Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchung vorgestellt werden. Hierbei werden zunächst in den Unterkapiteln 4.1.1 bis 4.1.12 die Kerndaten der vorliegenden Befragung deskriptiv dargestellt.

In einem zweiten Schritt werden in den Kapiteln 4.2.1 bis 4.2.5 Beziehungen und Zusammenhänge zwischen Variablen erarbeitet sowie Vergleiche zu anderen Berufsfeldern des Sports angestellt. Diese Kapitel können der analytischen Ergebnisdarstellung zugeordnet werden.

Bei der Vorangehensweise in Bezug auf die Ergebnisse wurde sich aus Gründen der Vergleichbarkeit mit vorangegangenen Untersuchungen an die Arbeiten von Horch, Niessen & Schütte aus dem Jahr 2003 sowie an die von Kaiser aus dem Jahr 2005 gehalten.

Für das gesamte Kapitel Ergebnisse gilt, dass aus Gründen der besseren Lesbarkeit und Vereinfachung in Texten, Tabellen und Diagrammen zumeist die männliche Form stellvertretend für die weibliche und die männliche genannt wird.

4.1 Deskriptive Darstellung der Ergebnisse

In einem ersten Schritt werden die Daten und Kennzahlen der wissenschaftlichen Untersuchung deskriptiv dargestellt, um das durchschnittliche Profil eines Managers einer deutschen Golfanlage genauer definieren zu können. Hierbei wird jeweils der Versuch unternommen, zwischen den unterschiedlichen Positionsbezeichnungen der Führungskräfte zu unterscheiden. Die Präsentation der Ergebnisse erfolgt hierbei jeweils geordnet nach Häufigkeiten bzw. nach der Relevanz, beginnend mit der am häufigsten auftretenden Nennung bzw. der höchsten Relevanz für diese Arbeit. Soweit sinnvoll wird den vorgestellten Berechnungen jeweils die Anzahl der Fälle N, der Mittelwert M, die Standardabweichung SD[45] und der Median[46] hinzugefügt. Die Anzahl der gültigen Fälle wird nur dann explizit angegeben, sobald von der Grundgesamtheit an beantworteten Fragebögen von N=186 abgewichen wird. Andernfalls kann für den Bereich der gültigen Fälle von diesem Basiswert ausgegangen werden. Die erwähnten Werte sowie Prozentangaben werden mindestens auf eine Nachkommastelle genau angegeben. Zur Veranschaulichung und aufgrund der enormen Datenmenge werden Tabellen und Diagramme aufgeführt, die im weiteren Textverlauf jeweils näher erklärt und beschrieben werden.

Von insgesamt 730 verschickten Fragebögen wurden bis zum Ablauf der Antwortfrist 186 Bögen von Golfanlagen beantwortet und zurückgesendet. Dies ergibt eine Rücklaufquote für die Befragung von 25,5%. Hiervon konnten sämtliche zurückgesendete und beantwortete Fragebögen als gültige Datensätze eingeordnet werden. Somit entspricht die Menge der Rücksendungen zugleich der maximalen Anzahl der Fälle von 186.

4.1.1 Positionsbezeichnung, Geschlecht, Alter

Zunächst sollen an dieser Stelle die allgemeinen Ergebnisse in Bezug auf die Altersstruktur, die Verteilung von weiblichen und männlichen Golfmanagern sowie die Positionsbezeichnung der befragten Golfmanager[47] vorgestellt werden.

In Form einer offenen Frage wurden die angeschriebenen Personen um die Angabe der genauen Bezeichnung ihrer Position gebeten (gültige Datensätze N=183). Danach ergeben sich drei aussagekräftige Gruppen von Führungskräften in deutschen Golfanlagen. Mit 41,5% (N=76) der gültigen Fälle bilden die Clubmanager die größte Gruppe, gefolgt von den Geschäftsführern mit einem Anteil von 25,1% (N=46). Die dritte zu berücksichtigende Gruppe bilden die Präsidenten mit einem 18,6%-igen Anteil (N=34) der gültigen Fälle. Die übrigen Positionsbezeichnungen weisen einen Anteil zwischen 0,5% – 3,2% auf und werden daher in einer Gruppe unter weitere zusammengefasst, da die einzelnen Nennungen durch ihren geringen prozentualen Anteil für die Ergebnisse dieser Arbeit keine Relevanz ergeben. Hier wurden Bezeichnungen angegeben, wie etwa Anlagenleiter, Clubsekretär, Betreiber der Golfanlage oder Assistent der Geschäftsführung. Diese Gruppe der weiteren Angaben wird jedoch vollständig in sämtliche Berechnungen einbezogen, da es sich ebenfalls um Führungskräfte des Golfmanagements handelt. Lediglich für den Fall, dass innerhalb der Arbeit zwischen unterschiedlichen Positionsbezeichnungen differenziert werden soll, wird in den genannten drei Gruppen unterschieden. Aus den Daten ergibt sich das nachfolgende Bild:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 9: Bezeichnung der Positionen

Die oben aufgeführten, bedeutsamsten drei Positionsbezeichnungen ergeben zusammen einen Anteil von 85,3% (N=156) aller Angaben.

Des Weiteren wurde mit Hilfe einer Alternativfrage die Verteilung von weiblichen und männlichen Golfmanagern in Deutschland ermittelt. Nach prozentualen Anteilen stellt sich die Geschlechterverteilung der vorliegenden Untersuchung demnach wie folgt dar:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 10: Geschlechterverteilung

Im Durchschnitt waren demnach etwas mehr als ¾ (77,4%, N=144) aller befragten Golfmanager männlich.

Betrachtet man die Geschlechterverteilung genauer in Bezug auf die relevanten Positionsbezeichnungen, so ergibt sich ein differenzierteres Bild:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 11: Geschlechterverteilung nach Art der Position

So ist zu beobachten, dass der Anteil an weiblichen Präsidenten und Geschäftsführern deutlich niedriger liegt als im Vergleich zur Verteilung von weiblichen und männlichen Clubmanagern einer Golfanlage. Somit lässt sich die Beobachtung aufstellen, dass zwischen dem Anteil an weiblichen Golfmanagern und der Stellung in der Hierarchie ein Zusammenhang besteht. Demnach kann parallel zur Arbeit von Kaiser festgestellt werden: „Je weniger Vorgesetzte[48] die Manager haben, umso eher handelt es sich um Männer“ (Kaiser, 2005, S. 65).

[...]


[1] heute Bruttonationaleinkommen

[2] so stellten Meyer & Ahlert in ihrer Arbeit aus dem Jahr 2000 einen Anteil des sportbezogenen Bruttoinlandsprodukts von 1,5% fest.

[3] Vereine

[4] kommerzielle Anbieter; z. B. Fitnessstudios / oft auch Anbieter von Zuschauersport in Profiliegen

[5] überwiegend Schulsport

[6] z. B. private Lauftreffs / Nordic Walking Gruppen etc.

[7] Merkmale: Ausschlussprinzip funktioniert, keine Rivalität im Konsum (jeweils bis zu einer bestimmten Überfüllungsgrenze)

[8] Neben aktiven Mitgliedern wird das Produkt Golf ebenso an zahlende Gäste verkauft.

[9] sogenannte Greenfees

[10] Im Bereich des Zuschauersports ist das Gut/ Produkt Sport daher unsicher, da keinerlei Einfluss auf dessen Ausgang oder den Verlauf des Wettkampfes genommen werden kann. Ebenso können Umweltfaktoren, wie z. B. das Wetter, einen positiven/ negativen Einfluss auf das Produkt haben.

[11] vor allem Frauen, aber auch Alte sowie Personen mit körperlichen Einschränkungen

[12] Bsp.: Fitness-Drinks, Wellness-Joghurts, Aktiv-Müsli, Weltmeisterbrot usw.

[13] Beim Imagetransfer „werden sowohl neue, bisher noch nicht mit dem Imageobjekt verbundene denotative und/ oder konnotative Assoziationen übertragen, als auch bereits vorhandene denotative und/ oder konnotative Assoziationen verstärkt. Dieser Vorgang kann bei verschiedenen Objekten grundsätzlich in beide Richtungen erfolgen“ (Glogger, 1999, S. 69).

[14] ursprüngliche Olympische Idee des Amateurismus

[15] Empirie = erfahrungswissenschaftliche Forschung

[16] empirische Gütekriterien: Objektivität, Reliabilität, Validität (siehe Kapitel 3.5)

[17] in den Gebieten der sowjetischen Besatzungszone

[18] siehe Anhang 3 (Seite 108)

[19] Reaktionsquote hier = Prozentualer Anteil an Golfspielern; gemessen an der Gesamtbevölkerung

[20] Beispiele für Organisationsformen: eingetragener Verein (e.V.), Einzelkaufmann, GmbH, AG etc.

[21] Fayol und Mintzberg näher beschrieben in Kapitel 2.2

[22] auch field research genannt; genauer beschrieben in Kapitel 2.6

[23] auch desk research genannt; ebenfalls genauer beschrieben in Kapitel 2.6

[24] angelehnt an die in den 1970er Jahren gegründete Work-Activity-School, näher in Kapitel 2.2 beschrieben

[25] Näher beschrieben in Kapitel 3.4

[26] hierzu würden ebenfalls Berufsgruppen wie Vorarbeiter, Meister oder Abteilungsleiter gezählt werden (vgl. Hovemann, Kaiser & Schütte, 2003, S. 17)

[27] in Anlehnung an Robbins & DeCenzo, 2005, S. 8

[28] deskriptiv= beschreibend; Gegenteil: präskriptiv = vorschreibend

[29] Kanadischer Professor für Betriebswirtschaftslehre und Management

[30] Übersetzung: „Management ist der Prozess, Dinge effektiv und effizient durch andere und mit anderen Personen zu erledigen“ (eigene Übersetzung).

[31] siehe Anhang 5

[32] „Eine Merkmals- bzw. Eigenschaftsdimension, die mit einem Begriff bezeichnet wird und mehrere Ausprägungen annehmen kann, soll Variable heißen. Oder kürzer: Variable = Begriff + (mindestens zwei) Ausprägungen “ (Kromrey & Strübing, 2009, S. 209).

[33] Rücklaufquote = Verhältnis von Anzahl der Rückantworten zur Anzahl der ursprünglich Befragten

[34] siehe Anhang 4

[35] siehe Anhang 6

[36] siehe Anhang 5, Fragen 1, 2, 3, 5, 6, 10, 12, 13, 16, 19, 21 (Alter), 22, 24 (Fach)

[37] siehe Anhang 5, Fragen 17, 21 (Geschlecht)

[38] siehe Anhang 5, Fragen 4, 7, 15, 18, 20, 23, 24 (Art d. Ausbildung), 25

[39] siehe Anhang 5, Frage 14

[40] in diesem Fall eine 5- Punkt- Ratingskala; siehe Anhang 3, Fragen 8, 9 & 11

[41] Anzahl an Golfanlagen Stand 10/2009

[42] „Ein Messinstrument ist dann objektiv, wenn das Ergebnis einer Messung – also sowohl das der Datenerhebung (Erhebungs-Objektivität) als auch das der Interpretation der Daten (Interpretations-Objektivität) – unabhängig von den Personen, die diese Messungen/ Interpretationen durchführen, ist. Wenn verschiedene Personen die Datenerhebung vornehmen, die Daten auswerten und interpretieren, muss bei objektiver Messung unter gleichen Bedingungen immer dasselbe Ergebnis erzielt werden“ (Heinemann, 1998, S. 71).

[43] „Ein Messinstrument ist zuverlässig, wenn es bei wiederholter Messung unter gleichen Bedingungen und konstanter Variablenausprägung immer zu dem gleichen Ergebnis führt. Zuverlässigkeit sagt also etwas über die Reproduzierbarkeit des Messergebnisses aus“ (Heinemann, 1998, S. 70).

[44] „Ein Messinstrument ist gültig, wenn es tatsächlich das misst, was es messen soll. Anders formuliert: Das Ergebnis der Messung gibt das wieder, was man bei seiner Interpretation glaubt, dass es dies wiedergibt. Gültigkeit bedeutet in erster Linie, dass die verwendeten Indikatoren die zu messenden Eigenschaften repräsentieren, also eine volle Korrespondenz zwischen Indikator/ Skala und Variable/ Variablenausprägung besteht“ (ebd.).

[45] „Die Standardabweichung ist ein Maß für die Streuung der Messwerte […]. Trägt man die Standardabweichung zu beiden Seiten des Mittelwerts auf, so liegen bei normalverteilten Werten ca. 67% der Werte in diesem Intervall“ (Bühl, 2008, S. 128).

[46] „Der Median ist derjenige Punkt der Messwertskala unterhalb und oberhalb dessen jeweils die Hälfte der Messwerte liegen“ (Bühl, 2008, S. 128).

[47] Da im weiteren Verlauf zwischen verschiedenen Positionsbezeichnungen unterschieden wird, soll der Begriff des Golfmanagers im Fließtext weiterhin als Überbegriff aller Leitungs- und Führungskräfte verstanden werden. Wird in Diagrammen oder Abbildungen von Golfmanager gesprochen, so handelt es sich um konkrete Bezeichnungen durch die Befragten und nicht um einen Überbegriff.

[48] Eine Untersuchung in Bezug auf die Vorgesetzten wird im folgenden Kapitel 4.1.2 angestellt.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2010
ISBN (eBook)
9783836648561
Dateigröße
2.1 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Deutsche Sporthochschule Köln – Sportökonomie und Sportmanagement, Diplom Sportwissenschaften
Erscheinungsdatum
2014 (April)
Note
1,7
Schlagworte
golf golfmanagement sportmanagement schlüsselqualifikationen berufsfeldanalyse
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Titel: Der Golfmanager - eine Berufsfeldanalyse
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