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Stahlbedarf im Stahlbeton-Hochbau

Bauteilbezogene Faktoren in der Literatur und projektbezogen

©2009 Diplomarbeit 349 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Die nachfolgende Diplomarbeit befasst sich mit dem Betonstahlbedarf im Stahlbeton- Hochbau und geht dabei auf literarische und objektbezogene Quellen ein.
Ziel ist es, durch Auswertung von bereits kalkulierten Projekten und literarischen Werken, bauteilbezogene Faktoren zu ermitteln, welche der Realität sehr nahe kommen und die praktische Arbeit von Kalkulatoren erleichtern.
Zunächst wird auf die Kalkulation und Ausschreibung im Schlüsselfertigbau eingegangen. Hier bei sollen sämtliche Merkmale zur Geltung kommen und als Hinführung zum Thema Betonstahl im Bauwesen dienen.
Im Anschluss daran wird die Bedeutung des Stahlbedarfs in der VOB und in der heutigen Zeit untersucht. Hier bei soll der Bezug zur Regelung der Massenermittlung des Stahls dargestellt werden, wie bauteilbezogene Abzüge oder die Festlegung, so dass die Abrechnung nach Stahllisten erfolgt.
Des Weiteren wird die Bedeutung des Stahls in der heutigen Zeit im Kontext der Finanz- und Wirtschaftskrise dargestellt und so auf die Besonderheiten auch im Bezug zur Stahlpreisentwicklung eingegangen.
Eine Analyse von Projekten, in welcher der Anteil des Stahls an den Gesamtrohbaukosten an verschiedenen Bauwerkstypen dargestellt wird, bildet den Einstieg in die bauteilbezogene Auswertung. Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
1.Einführung15
1.1 Kalkulation und Ausschreibung im Schlüsselfertigbau16
1.1.1Definition des Schlüsselfertigbaus16
1.1.2Definition und Aufgaben eines Generalunternehmers16
1.1.3Vergabeformen im Schlüsselfertigbau17
1.1.3.1Vor- und Nachteile der Vergabeformen18
1.1.3.2Vorteile für den Auftragnehmer im Schlüsselfertigbau19
1.1.4Risiken im Schlüsselfertigbau19
1.1.5Vertragsformen im Schlüsselfertigbau20
1.1.6Kalkulationsmethoden im Schlüsselfertigbau23
1.1.7Pauschalpreiskalkulation24
1.1.8Verlauf der Vergabe und zukünftige Vergabeformen27
1.2 Bedeutung in der VOB29
1.2.1Allgemeines zur VOB29
1.2.2Bestandteile der VOB und deren Bedeutung29
1.2.3Bedeutung in der DIN 18331 Betonarbeiten31
1.3 Bedeutung des Stahls in der heutigen Zeit33
1.4 Stahlpreisentwicklung der letzten 3 Jahre38
1.5 Anteil des Betonstahls an den Gesamtrohbaukosten43
1.5.1Büro- und Verwaltungsgebäude43
1.5.2Märkte44
1.5.3Hallenartige Bauwerke45
1.5.4Wohnanlagen46
1.5.5Tiefgaragen47
1.5.6Mehrfamilienhäuser48
1.5.7Dienstleistungs-/Produktionszentren49
1.5.8Zusammenfassung49
2.Bauteilbezogene Faktoren in der Literatur50
2.1Erläuterungen der […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Daniel Dix
Stahlbedarf im Stahlbeton-Hochbau
Bauteilbezogene Faktoren in der Literatur und projektbezogen
ISBN: 978-3-8366-4606-2
Herstellung: Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2010
Zugl. Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt, Würzburg, Deutschland, Diplomarbeit,
2009
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© Diplomica Verlag GmbH
http://www.diplomica.de, Hamburg 2010

S e i t e
| 5
Inhaltsverzeichnis
Seite
1.
Einführung
15
1.1
Kalkulation und Ausschreibung im Schlüsselfertigbau 16
1.1.1
Definition des Schlüsselfertigbaus
16
1.1.2
Definition und Aufgaben eines Generalunternehmers
16
1.1.3
Vergabeformen im Schlüsselfertigbau
17
1.1.3.1 Vor- und Nachteile der Vergabeformen
18
1.1.3.2 Vorteile für den Auftragnehmer im Schlüsselfertigbau
19
1.1.4
Risiken im Schlüsselfertigbau
19
1.1.5
Vertragsformen im Schlüsselfertigbau
20
1.1.6
Kalkulationsmethoden im Schlüsselfertigbau
23
1.1.7
Pauschalpreiskalkulation
24
1.1.8
Verlauf der Vergabe und zukünftige Vergabeformen
27
1.2
Bedeutung in der VOB
29
1.2.1
Allgemeines zur VOB
29
1.2.2
Bestandteile der VOB und deren Bedeutung
29
1.2.3
Bedeutung in der DIN 18331 Betonarbeiten
31
1.3
Bedeutung des Stahls in der heutigen Zeit
33
1.4
Stahlpreisentwicklung der letzten 3 Jahre
38

S e i t e
| 6
Inhaltsverzeichnis
Seite
1.5
Anteil des Betonstahls an den Gesamtrohbaukosten
43
1.5.1 Büro- und Verwaltungsgebäude
43
1.5.2
Märkte
44
1.5.3 Hallenartige Bauwerke
45
1.5.4
Wohnanlagen
46
1.5.5
Tiefgaragen
47
1.5.6
Mehrfamilienhäuser
48
1.5.7
Dienstleistungs-/Produktionszentren
49
1.5.8
Zusammenfassung
49
2.
Bauteilbezogene Faktoren in der Literatur
50
2.1
Erläuterungen der Auswertung
50
2.2
,,Zahlentafeln für den Baubetrieb"
51
2.2.1
Hochbau
allgemein
52
2.2.2 Durchschnittswerte der Gesamtkonstruktion
55
2.2.3
Ingenieurbauwerke
56

S e i t e
| 7
Inhaltsverzeichnis
Seite
2.3 Internetpräsenz
des
Instituts für Baubetriebslehre der
Universität
Stuttgart
57
2.3.1 Betonstahlmengen bei Mindestbewehrung nach EC 2
57
2.3.2
Betonstahlmengen ausgeführter Objekte
59
2.3.3 Abschätzung von Bewehrungsmengen bei Ausschreibungen 63
2.3.4 Auswertung einer Schule in Frankfurt
64
2.3.5
Erfahrungswerte
65
2.3.6
Betonstahlermittlung
66
2.4
Stahlbedarf von Dipl.- Ing. Walter Braun
67
2.4.1
Ortbetonbauteile
67
2.4.1.1
Randstützen
68
2.4.1.2
Innenstützen
71
2.4.1.3
Außenstützen
75
2.4.1.4
Eckstützen
77
2.4.1.5
Fundamente
79
2.4.1.6
Plattenbalken
82
2.4.1.7
Massivplatten
86

S e i t e
| 8
Inhaltsverzeichnis
Seite
2.4.2
Betonfertigteile
90
2.4.2.1
Pfetten
91
2.4.2.2
Schwach bewehrte Binder
93
2.4.2.3
Schwach bewehrte Träger
95
2.4.2.4
Vorgespannte
Binder
97
2.4.2.5
TT-
Platten
99
3.
Bauteilbezogene Faktoren projektbezogen
101
3.1
Erläuterung der Auswertung
101
3.2
Büro- und Verwaltungsgebäude
103
3.2.1
Bürogebäude
in
München
105
3.2.2
Verwaltungsgebäude in Surheim
110
3.3
Märkte
116
3.3.1
Einzelhandel in Weilerswist
119
3.3.2
Einkaufsmarkt
in
Siegen
124
3.4
Hallenartige
Bauwerke
130
3.4.1
Lagerhalle
in
Surheim
132
3.4.2
Logistikzentrum
in
Essen
136

S e i t e
| 9
Inhaltsverzeichnis
Seite
3.5 Wohnanlagen
140
3.5.1
Seniorenwohnheim in Celle
144
3.5.2
Seniorenwohnheim in Wienhausen
150
3.5.3
Gesundheitszentrum in Meerbusch
157
3.6
Tiefgaragen
163
3.6.1
Tiefgarage
in
Frankfurt
165
3.7 Mehrfamilienwohnhäuser
171
3.7.1
Mehrfamilienhaus in Camp-Linfort
175
3.7.2
Einfamilienhaus in Eisingen
177
3.8 Dienstleistungs-/Produktionszentren
183
3.8.1
Dienstleistungsgebäude in Hohenacker
185
3.8.2
Produktionsstätte in Luckenwalde
191
3.9 Sonderbauwerke
196
3.9.1
Schaltanlage in Frimmersdorf
198
3.9.2
Mittelspannungsschalthaus in Alfter
201

S e i t e
| 10
Inhaltsverzeichnis
Seite
4.
Vergleich zwischen Literatur und projektbezogenen
Faktoren
204
4.1 Durchschnittswerte der Gesamtkonstruktion
204
4.2
Fundamente
206
4.3
Bodenplatten
207
4.4
Wände
208
4.5
Stützen
209
4.6
Balken
210
4.7
Decken
211
5.
Ergebnisse
213
5.1
Durchschnittswerte pro Kubikmeter Beton
213
5.2
Fundamente
214
5.3
Bodenplatten
214
5.4
Wände
214
5.5
Stützen
215
5.6
Balken
215
5.7
Decken
216

S e i t e
| 11
Inhaltsverzeichnis
Seite
6
Anlagen
217
6.1
Literaturverzeichnis und Links zu Internetpräsenzen
217
6.2
Abkürzungsverzeichnis
224
6.3
Tabellarische Auswertung zu ,,Stahlbedarf"
von Dipl.- Ing. Walter Braun
225
6.3.1
Tabellenverzeichnis
225
6.3.2
Stützen
230
6.3.3
Fundamente
280
6.3.4
Plattenbalken
287
6.3.5
Massivplatten
298
6.3.6
Pfetten
305
6.3.7
schwach
bewehrte
Binder
308
6.3.8
schwach
bewehrte
Träger
311
6.3.9
Vorgespannter
Binder
314
6.3.10
TT-
Platten
317

S e i t e
| 12
Inhaltsverzeichnis
Seite
6.4
Tabellarische Auswertung zu bauteilbezogene Faktoren
projektbezogen
326
6.4.1
Büro- und Verwaltungsgebäude
326
6.4.1.1
Bürogebäude
in
München
326
6.4.1.2
Verwaltungsgebäude in Surheim
328
6.4.2
Märkte
330
6.4.2.1
Einzelhandel in Weilerswist
330
6.4.2.2
Einkaufsmarkt
in
Siegen
332
6.4.3
Hallenartige
Bauwerke
335
6.4.3.1
Lagerhalle
in
Surheim
335
6.4.3.2
Logistikzentrum
in
Essen
336
6.4.4
Wohnanlagen
338
6.4.4.1 Seniorenwohnheim in Celle
338
6.4.4.2 Seniorenwohnheim in Wienhausen
340
6.4.4.3 Gesundheitszentrum in Meerbusch
342
6.4.5
Tiefgaragen
345
6.4.5.1
Tiefgarage
in
Frankfurt
345
6.4.6
Dienstleistungs-/Produktionszentren
347
6.4.6.1 Dienstleistungsgebäude in Hohenacker
347
6.4.6.2 Produktionsstätte in Luckenwalde
348

S e i t e
| 13
Abbildungsverzeichnis
Seite
Abb.
1
Schlüsselfertigbau
16
Abb. 2
Gewerkeweise Vergabe
17
Abb.
3
Schlüsselfertige
Vergabe
18
Abb. 4
Risikoverlagerung im Schlüsselfertigbau
20
Abb. 5
Detaillierte Leistungsbeschreibung
21
Abb. 6
Funktionale Leistungsbeschreibung
21
Abb.
7
GMP-
Vertrag
22
Abb. 8
Varianten der Umlage von Schlüsselkosten über einen
GU- Zuschlag
25
Abb. 9
Typische Eigen- bzw. Fremdleistungen der Bau- und
Lieferleistungen aus Sicht eines aus dem Hochbau
Stammenden
Generalunternehmers
26
Abb. 10
Vergabeverlauf bei Vergabe nach Gewerken
27
Abb. 11
Vergabeverlauf bei Schlüsselfertiger Vergabe
28
Abb.
12
Partnerschaftsmodelle
28

S e i t e
| 14
Abbildungsverzeichnis
Seite
Abb. 13
Auswirkungen der Finanzmarktkrise
33
Abb. 14
Einbruch der Rohstahlproduktion in Deutschland
34
Abb. 15
Rohstahlproduktion in Deutschland bis 2008
35
Abb. 16
Wachsende Überkapazitäten in China
36
Abb. 17
Entwicklung der chinesischen Stahlindustrie
37
Abb. 18
Dow Jones U.S. Iron & Steel Index Zeitraum 3 Jahre
38
Abb. 19
DAX Zeitraum 3 Jahre
39
Abb. 20
DAX Zeitraum 1 Jahr
39
Abb. 21
Dow Jones U.S. Iron & Steel Index Zeitraum 1 Jahr
40
Abb. 22
Rohstahlpreisentwicklung in Euro Zeitraum 1 Jahr
40
Abb. 23
Dow Jones U.S. Iron & Steel Index Zeitraum 6 Monate
41
Abb. 24
DAX Zeitraum 6 Monate
42
Abb. 25
Rohstahlpreisentwicklung in Euro Zeitraum 6 Monate
42
Abb. 26
Querschnitt Vorgespannter Binder
97
Abb. 27
Gewichte Betonstabstal BSt 500 S
101
Abb. 28
Gewichte Betonstahlmatten BSt 500 M
102

S e i t e
| 15
1.Einführung
Die nachfolgende Diplomarbeit befasst sich mit dem Betonstahlbedarf im
Stahlbeton- Hochbau und geht dabei auf literarische und objektbezogene
Quellen ein.
Ziel ist es, durch Auswertung von bereits kalkulierten Projekten und
literarischen Werken, bauteilbezogene Faktoren zu ermitteln, welche der
Realität sehr nahe kommen und die praktische Arbeit von Kalkulatoren
erleichtern.
Zunächst wird auf die Kalkulation und Ausschreibung im Schlüsselfertigbau
eingegangen. Hier bei sollen sämtliche Merkmale zur Geltung kommen und als
Hinführung zum Thema Betonstahl im Bauwesen dienen.
Im Anschluss daran wird die Bedeutung des Stahlbedarfs in der VOB und in der
heutigen Zeit untersucht. Hier bei soll der Bezug zur Regelung der
Massenermittlung des Stahls dargestellt werden, wie bauteilbezogene Abzüge
oder die Festlegung, so dass die Abrechnung nach Stahllisten erfolgt.
Des Weiteren wird die Bedeutung des Stahls in der heutigen Zeit im Kontext der
Finanz- und Wirtschaftskrise dargestellt und so auf die Besonderheiten auch im
Bezug zur Stahlpreisentwicklung eingegangen.
Eine Analyse von Projekten, in welcher der Anteil des Stahls an den
Gesamtrohbaukosten an verschiedenen Bauwerkstypen dargestellt wird, bildet
den Einstieg in die bauteilbezogene Auswertung.

S e i t e
| 16
1.1 Kalkulation und Ausschreibung im Schlüsselfertigbau
Mit der unten stehenden Abbildung werden in komprimierter Form die
wichtigsten Komponenten des Schlüsselfertigbaus einleitend dargestellt.
Anschließend werden diese einzelnen Kriterien genauer untersucht.
Abb. 1 Schlüsselfertigbau [1]
1.1.1 Definition Schlüsselfertigbau
Der Begriff des Schlüsselfertigbaus wird in Manfred Hoffmans ,,Zahlentafeln für
den Baubetrieb" [2] als Baumaßnahme beginnend vom ersten Spatenstich bis
zur betriebsbereiten Fertigstellung vom Auftragnehmer erstellt und
,,schlüsselfertig" dem Auftraggeber übergeben.
1.1.2 Definition und Aufgaben eines Generalunternehmers
Daraus folgend wird der Auftragnehmer zum Generalunternehmer oder zum
Totalunternehmer, wenn er auch noch Planungsleistungen übernimmt.

S e i t e
| 17
Für den Begriff eines Generalunternehmers findet man verschiedene
Definitionen.
Das Institut für wirtschaftliches und technisches Immobilienmanagement GmbH
[3] definiert einen Generalunternehmer als ein bauausführendes Unternehmen,
welches die Ausführung des gesamten Auftrages in allen Gewerken übernimmt
und das Bauwerk schlüsselfertig übergibt. Dieser bündelt die Planung und
Ausführung aller Gewerke an einer Stelle. Er hat als Unternehmen die
Alleinverantwortung hinsichtlich der Bauerfüllung der beteiligten Gewerke
gegenüber dem Auftraggeber. Im Folgenden wird noch beschrieben, dass der
Schlüsselfertigbau einen Anteil von mehr als 50 % des jährlichen Bauvolumens
im Hochbau in der Bundesrepublik Deutschland einnimmt. Der GU führt als
Bauunternehmer wesentliche bzw. Teile der Bauarbeiten ­ meistens die
Rohbauarbeiten- selbst aus und vergibt seinerseits Bau- Ausbauarbeiten an
Nachunternehmer (Subunternehmer), für die er der Auftraggeber ist.
1.1.3 Vergabeformen im Schlüsselfertigbau
In den ,,Zahlentafeln für den Baubetrieb" werden des Weiteren die Vor- und
Nachteile für den Bauherrn bei der konventionellen gewerkeweisen- (siehe Abb.
2) bzw. bei der schlüsselfertigen Vergabe (siehe Abb. 3) dargestellt.
Abb. 2 Gewerkeweise Vergabe [4]

S e i t e
| 18
Abb. 3 Schlüsselfertige Vergabe [4]
1.1.3.1 Vor- und Nachteile der Vergabeformen
Für die schlüsselfertige Vergabe sind einige Vorteile zu nennen. Ein wichtiges
Argument hier für wäre die Herstellung aus einer Hand, womit die
Gewährleistung und die Haftung bei nur einem Unternehmen liegt.
Des Weiteren ist von Vorteil, dass keine Koordinierung der Einzelgewerke
existiert.
Somit findet keine Detailausschreibung und Einzelabrechnung statt.
In den meisten Fällen liegt eine Preisgarantie vor (Festpreis) und insgesamt
besteht für den Bauherrn weniger Bauleistungsaufwand.
Bei der gewerkeweisen Vergabe müssen alle Einzelheiten zu Beginn festgelegt
werden. Somit können unnötige Preiskorrekturen bei Änderungen auftreten. Ein
Restrisiko an Vertragsunsicherheit kann dennoch verbleiben.
Des Weiteren ist ein Eingriff in das Baugeschehen ohne zusätzliche
Kostenforderungen nicht mehr möglich und der Bauherr muss für den
Generalunternehmerzuschlag aufkommen, welcher in der Regel 5 bis 10 %
beträgt.

S e i t e
| 19
1.1.3.2 Vorteile für den Auftragnehmer im Schlüsselfertigbau
In einem Seminar an der Technischen Universität München [5] werden zudem
die Vorteile für den Investor und auch für den Auftragnehmer bei einem
Schlüsselfertigbau dargestellt.
Im Einzelnen sind dies die Vereinbarung eines Pauschalpreises
(Kostensicherheit) und die Kostensicherheit vor Baubeginn, welche notwendig
ist, um ein Projekt zu realisieren.
Das Vollständigkeitsrisiko eines Projektes liegt beim Auftragnehmer
(Komplettheitsklausel) und die Bauleistung ist verknüpft mit den Teilen der
Planungsleistung,
Daraus folgt eine Minimierung der Schnittstellen für den Investor (5 bis 10 statt
ca. 700 Schnittstellen). Ein fester Endtermin kann vertraglich definiert werden.
Zusammenfassend sind die Vorteile für den Auftragnehmer beim
Schlüsselfertigbau, dass eine ganzheitliche Projektrealisierung möglich ist
(Wettbewerbsvorteil), eine Schnittstellenbündelung (effizientes Handeln)
besteht und dass die Einfluss- bzw. Steuerungsmöglichkeiten für den AN hier
am Größten sind.
1.1.4 Risiken im Schlüsselfertigbau
Dipl.- Phys. W. Eber verdeutlicht in folgender Grafik (siehe Abb. 4) die
Risikoverlagerung vom Investor zum Unternehmer hin.

S e i t e
| 20
Abb. 4 Risikoverlagerung im Schlüsselfertigbau [5]
Prof. Dr.- Ing. Fritz Berner zeigt die Risiken des Schlüsselfertigbaus auf, welche
in erster Linie wirtschaftlicher, technischer, terminlicher und juristischer Art sind.
Unter wirtschaftliche Risiken versteht man z.B. ein falsch kalkuliertes Angebot,
keine Zahlung des Auftraggebers oder den Ausfall eines Nachunternehmers.
Technische Risiken könnten z.B. Verzögerungen durch neuartige
Ausführungsarten und Materialien beinhalten.
Terminliche Risikofaktoren entstehen durch eventuelle fehlerhafte
Terminplanung oder aufgrund schlechter Witterungsverhältnisse.
Juristische Risiken wären z.B. Vertragsstrafen aufgrund von Nichteinhaltung
vereinbarter Termine oder die Nichteinhaltung zugesicherter Eigenschaften und
Qualität.
1.1.5 Vertragsformen im Schlüsselfertigbau
Nachfolgend wird nun näher auf die Vertragsformen eingegangen. Im
Schlüsselfertigbau kommen Pauschal- und GMP- Verträge zur Anwendung, wie
in Abb. 1 dargestellt wird.

S e i t e
| 21
Der Pauschalvertrag wird unterschieden zwischen dem Detail- Pauschalvertrag,
bei welchem, wie Christian Zanner an der Technischen Universität Berlin [6]
beschreibt, die Leistung detailliert skizziert wird und der Pauschalpreis die
auszuführende Leistung umfasst. Rücksicht auf erbrachte Einzelmengen wird
hier bei nicht genommen.
Dem entgegen steht der Global- Pauschalvertrag, welcher die Leistung lediglich
funktional beschreibt. Der Pauschalpreis umfasst in diesem Vertrag alle zur
Ausführung notwendigen Leistungen, ohne die erbrachten mengenunterlegten
Aufwendungen im Einzelnen zu berücksichtigen.
Um einen direkten Vergleich zwischen einer detaillierten und einer funktionalen
Leistungsbeschreibung darzustellen, werden folgende Grafiken (Abb. 5 und 6)
angefügt, welche verdeutlichen, dass die Planung und Ausführung in beiden
Varianten eine unterschiedliche zeitliche Länge besitzen und dass die Planung
bei einer funktionalen Leistungsbeschreibung einen größeren zeitlichen
Anspruch hat.
Abb. 5 Detaillierte Leistungsbeschreibung [7]
Abb. 6 Funktionale Leistungsbeschreibung [7]

S e i t e
| 22
Die ,,Zahlentafeln für den Baubetrieb" liefern zudem folgende Beschreibung für
den GMP- Vertag (GMP = Garantierter Maximal- Preis). Demnach findet das
GMP- Modell seine Anwendung ins Besondere bei komplexen Großprojekten,
bei denen die Planung und Konstruktion noch während des fortschreitenden
Bauablaufs stattfindet.
Der GMP gilt nur für eine vorher bestimmte Leistung. Der ,,maximale Preis" ist
also eine Preisdeckelung, die an das vorformulierte Bausoll geknüpft ist.
Diesbezüglich haben vom Bauherrn veranlasste, zusätzliche Leistungen oder
Änderungen auch eine Änderung des GMP zur Folge. Die sogenannte
Preisdeckelung lässt sich gut am folgenden Schaubild (siehe Abb. 7) erklären,
auf welchem das Zustandekommen des Maximalpreises dargestellt wird.
Abb. 7 GMP- Vertrag [7]

S e i t e
| 23
Das GMP- Modell kann allerdings nur funktionieren, wenn alle Beteiligten zu
einer partnerschaftlichen, fairen Zusammenarbeit bereit sind. Folglich
beschreiben diesen Sachverhalt zwei Zitate von Helmut Echterhoff, dem
ehemaligen Vizepräsidenten des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie,
welcher im Vortrag von Prof. Dr.- Ing. Fritz Berner zitiert wird:
>> Das Grundproblem [des Bauens] liegt darin, dass sich die herkömmlichen
Vertragstypen nicht genügend am Bauziel orientieren und es an einer
frühzeitigen Einbindung aller Projektbeteiligten fehlt. <<
>> Oft kommt die Unterzeichnung des Bauvertrages einer gegenseitigen
Kriegserklärung gleich. Eine Kooperation der Beteiligten von Anfang an scheint
wegen der häufig unsachgemäßen Verteilung der Risiken und der fehlerhaften
Transparenz ausgeschlossen. <<
1.1.6 Kalkulationsmethoden im Schlüsselfertigbau
Im Schlüsselfertigbau sind nach ,,Kalkulation von Baupreisen" [8] die folgenden
Kalkulationsmethoden üblich:
- Kalkulation über Einzelgewerke mit Preisen aus Einzelausschreibungen
- Kalkulation über Einzelgewerke mit Erfahrungswerten
- Kalkulation über Flächenwerte (/m² BGF oder m² Wohnfläche)
- Kalkulation über Rauminhaltswerte (/m³ BRI)
- Kalkulation über die Elementmethode
In der Regel erfolgt im Schlüsselfertigbau eine Kombination der angeführten
Kalkulationsmethoden. Die Kalkulation für schwierig abzuschätzende oder
relevante Teilbereiche erfolgt mit Erstellen eines zugehörigen
Leistungsverzeichnisses für die entsprechenden Gewerke und den zugehörigen

S e i t e
| 24
Einzelausschreibungen. Für die Erstellung eines Leistungsverzeichnissen wird
häufig ein Fachingenieurbüro einbezogen. Um allerdings die Kosten für die
Fachingenieure zu sparen, werden die Einzelgewerke jedoch zum Teil über
Erfahrungswerte kalkuliert.
Die einzelnen, oben genannten Kalkulationsmethoden lassen sich anhand der
Genauigkeit der Kalkulation weiter beschreiben:
- Nach m³ umbautem Raum
± 25 % - 30 %
- Nach m² Nutzfläche
± 20 % - 25 %
- Nach Gewerkewägung
± 10 % - 15 %
- Nach Elementaufgliederung
± 10 % - 15 %
- Nach Positionsbeschreibungen
± 5 % - 10 %
- Klassische Unternehmerkalkulation
± 5 %
Die genannten Kalkulationsmethoden sind, aufgrund ihrer relativ geringen
Genauigkeitsgrade, als alleiniges Kalkulationsverfahren nicht sehr
empfehlenswert.
1.1.7 Pauschalpreiskalkulation
Diesbezüglich wird zum Beispiel in ,,Kostenrechnung für Bauingenieure" [9] das
klassische (Zuschlags-)Kalkulationsverfahren für die größtmögliche
Kalkulationssicherheit empfohlen. Bei einer reinen Pauschalpreiskalkulation ist
zwingend erforderlich, dass der Bieter sich genauestens über den zu
erbringenden Leistungsumfang informiert und die Mengen überprüft.
Die Mengenfeststellung der Teilleistungen ist deshalb von besonderer
Bedeutung, da der GU das Risiko hierfür übernimmt und bei später
ausgeführten Mehrmengen in Regel keinen Anspruch auf Mehrvergütung hat.

S e i t e
| 25
Ob der Bieter nun ein eigenes Leistungsverzeichnis für die auszuführenden
Leistungen erstellt oder andere Methoden wählt, ist für den Auftraggeber
zunächst unerheblich.
Insofern kann der Bieter alle Kosten als direkte Einzelkosten der Teilleistungen
auffassen und diese z.B. lediglich mit einem Ansatz für Wagnis und Gewinn
beaufschlagen.
Allgemeine Leistungsbestandteile (z.B. die Gemeinkosten der Baustelle,
Umlage für allgemeine Geschäftskosten) können allerdings auch separat
erfasst und diese über einen GU- Zuschlag auf die zuvor direkt ermittelten,
direkten Einzelkosten der Teilleistungen aufgeschlagen werden.
Die Schemata in Abb. 6 veranschaulichen die unterschiedlichen Möglichkeiten
der Verwendung eines GU- Zuschlages.
Abb. 8 Varianten der Umlage von Schlüsselkosten über einen GU- Zuschlag [9]
Am Weitesten verbreitet ist das Verfahren der Variante 2, bei dem die Kosten
der Eigenleistungen im Sinne der Zuschlagskalkulation berechnet werden.
Anschließend erfolgt eine Beaufschlagung aller Leistungen mit einem GU-
Zuschlag für die Berücksichtigung der allgemeinen Geschäftskosten,
Bauzinsen, Wagnis und Gewinn. Dieser Zuschlagssatz liegt oft im Bereich von
etwa 8 bis 15 %.

S e i t e
| 26
Mit dieser Pauschalangebotssumme begibt sich der Bieter nun in die
Angebotsphase und erhält gegebenenfalls den Zuschlag für das Projekt.
Dementsprechend folgt dann die Ausschreibung und Vergabe der
Bauleistungen an Nachunternehmer, welche nicht vom GU an sich ausgeführt
werden.
Die nun folgende Tabelle zeigt abschließend eine häufig anzutreffende
Aufgliederung der Gewerke in Eigen- und Fremdleistungen für einen, aus dem
Hochbau stammenden Generalunternehmer.
Abb. 9 Typische Eigen- bzw. Fremdleistungen der Bau- und Lieferleistungen
aus Sicht eines aus dem Hochbau stammenden Generalunternehmers [9]

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1.1.8 Verlauf der Vergabe und zukünftige Vergabeformen
Folgende Grafiken skizzieren die Unterschiede im Vergabeverlauf zwischen der
Vergabe nach Gewerken und der schlüsselfertigen Vergabe.
Abb. 10 Vergabeverlauf bei Vergabe nach Gewerken [3]
Bei der Vergabe nach Gewerken ist eine Aufgliederung der erforderlichen
Bauleistungen nach geeigneter Fachkunde, Zuverlässigkeit und
Leistungsfähigkeit der Auftragnehmer notwendig. Dies führt zu einem
entsprechendem zeitlichen Aufwand für Besprechungen,
Baustellenbegehungen, Baufortschrittskontrollen bis hin zur Abnahme und
Abrechnung. Bei Leistungsstörungen, sowie Kosten- und Terminabweichung
übernehmen Planer und Bauherr das volle Risiko, sowie die zeitliche
Koordinierung.

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Abb. 11 Vergabeverlauf bei Schlüsselfertiger Vergabe [3]
Bei der Ausschreibung und Vergabe im Schlüsselfertigbau gelten als
Grundvoraussetzung rechtzeitig vorliegende und vollständige Planunterlagen
(erschöpfend und eindeutig), ein klar definiertes Leistungsverzeichnis (Qualität,
evtl. Referenzprojekte) sowie eine eindeutige Abgrenzung des Leistungsinhalts
(z.B. wer trägt welche Gebühren).
Grundsätzlich werden heute schon über 50 % aller Bauprojekte im
gewerblichen Hochbau durch Generalunternehmer durchgeführt und der
Schlüsselfertigbau wird in Zukunft sicherlich an Bedeutung dazugewinnen.
Generell werden Partnerschaftsmodelle in Zukunft wichtiger, wie z.B. auch die
PPP- Modelle(Public Private Partnership), in welchen privates Kapital und
Fachwissen dazu genutzt wird, um staatliche Projekte durch ganzheitliche
Projektbetreuung zu realisieren. Dies verdeutlicht die folgende Grafik. Hier
werden die Vorteile für den Bauherrn durch Partnerschaftsmodelle aufgezeigt.
Abb.12 Partnerschaftsmodelle [7]

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1.2 Bedeutung in der VOB
1.2.1 Allgemeines zur VOB
Die ,,Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen VOB" [10] ist Grundlage
für die Abwicklung von Bauleistungen in Deutschland, neben den gültigen
anderen Rechtsgrundlagen wie BGB, HOAI, GWB und StGB.
Während die HOAI eine reine Honorarordnung für Architekten und Ingenieure
darstellt und nicht den Leistungsumfang an sich regelt, legt die VOB/B die
Rechtsbeziehung zwischen AG und AN fest. Die VOB/B muss allerdings als
Vertragsgrundlage vereinbart werden und regelt die Allgemeinen
Geschäftsbedingungen. Öffentliche Auftraggeber sind stets gehalten, diese
anzuwenden, wie es in ,,Planen in Deutschland" beschrieben wird. Für private
Auftraggeber stellt sie nur eine Empfehlung dar, dennoch findet sie meist
zwischen AG und AN zumindest in Teilen Verwendung.
Die VOB an sich ist, aufgrund der Mischung von juristischem und
bauhandwerklichem Sprachgebrauch, jedoch für jemand aus dem europäischen
Ausland eine schwierige Lektüre. Dennoch ist das Arbeiten mit der VOB jedem
Planer anzuraten, da diese regelmäßig neu aufgelegt und aktualisiert wird.
1.2.2 Bestandteile der VOB und deren Bedeutung
Generell gliedert sich die die VOB in drei Teile:
Teil A:
Allgemeine Bestimmungen für die Vergabe von Bauleistungen
Teil B:
Allgemeine Vertragsbedingungen für die Ausführung von
Bauleistungen
Teil C:
Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen
(ATV)

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Im Teil A werden die Grundsätze des Angebots- und Vergabeverfahrens
behandelt. Für den öffentlichen Auftraggeber ist die VOB/A durch die
Vergabeordnung vorgeschrieben. Generell ist der Teil A in vier Abschnitte
unterteilt. Im ersten Abschnitt wird der Ablauf der Vergabe in Deutschland
unterhalb des europäischen Schwellenwertes erläutert. Der darauffolgende
Abschnitt beinhaltet zusätzlich die Anforderungen ab dem Schwellenwert der
Baukoordinierungsrichtlinie. Die restlichen Abschnitte zeigen die
Sektorenrichtlinie auf.
In ,,Einführung in die VOB/B von Kapellmann/Langen" [11] wird die VOB/A als
Regelung für das materielle Vergaberecht für den gesamten Geschehensablauf
bei einer Vergabe durch öffentliche Auftraggeber bis zum Abschluss des
Bauvertrages beschrieben. Ebenfalls wird hier die Einteilung in vier Abschnitte
erwähnt. Hier bilden Abschnitt 1 die Basisparagraphen, die die nationale
Bauvergabe durch öffentliche Auftraggeber unterhalb des ,,Schwellenwertes"
von derzeit fünf Millionen Euros betreffen. Abschnitt 2 enthält hier die
Basisparagraphen und die ,,a-Paragraphen". Diese gelten für Aufträge
öffentlicher Auftraggeber, die den Schwellenwert von fünf Millionen Euro
überschreiten. Der darauffolgende Abschnitt dient als Umsetzung der EG-
,,Sektorenrichtline" für Auftraggeber in den Bereichen Wasser-, Energie und
Verkehrsversorgung und enthält die Basisparagraphen und ,,b-Paragraphen".
Der letzte Abschnitt enthält ein ,,großzügiges Vergaberecht", ins Besondere das
,,Verhandlungsverfahren".
Grundsätzlich besitzt der Teil A eine Grundstruktur von 32 Paragraphen, welche
im Rahmen der Diplomarbeit nicht weiter erarbeitet werden.
Der Teil B oder VOB/B deckt dem entgegen die Grundsätze des vertraglichen
Rahmens in der Ausführungsphase ab. Es werden z.B. Vergütungen, Fristen,
Strafen und Kündigungen geregelt. Der Teil B wird in der Regel auch von
privaten Auftraggebern genutzt.
Allerdings gelten die Vorschriften der VOB/B nicht automatisch, sondern sie
müssen als Abweichung vom gesetzlichen Werkvertragsrecht des BGB (§§
631-651) vereinbart werden.
Sollte der VOB/B nicht ausschließlich vereinbart werden, gelten nur die
Werkvertragsvorschriften des BGB.
Grundsätzlich besteht Teil B aus 18 Paragraphen, welche wie bereits erwähnt,
Regelungen über Vertragsbedingungen, wie z.B. Abnahme, Abrechnung oder
Zahlung beinhalten.

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Im dritten Teil der VOB werden die technischen Vertragsbedingungen für
einzelne Gewerke bzw. Fachlose, wie z.B. Erdbauarbeiten oder Mauerarbeiten
geregelt.
Der Teil C besteht aus insgesamt 58 DIN- Normen. Jedes Fachlos ist in einer
eigenen Norm beschrieben. Falls die VOB/B Vertragsbestandteil ist, gelten
automatisch auch die Vorschriften der VOB/C als Vertragsbestandteil. Dies
regelt §1 Nr.1 Satz 2 VOB/B. Allgemeine Angaben und die Grundstruktur aller
weiteren Normen des Teil C findet man am Anfang der DIN 18299. Dort werden
Hinweise für das Aufstellen der Leistungsbeschreibung gegeben, wie z.B.
Angaben zur Baustelle, Angaben zur Ausführung, Einzelangaben bei
Abweichungen von der ATV, Einzelangaben zu Nebenleistungen und
besonderen Leistungen und Abrechnungseinheiten.
Generell ist die Abgrenzung der Gewerke in Deutschland detaillierter und
präziser als in anderen europäischen Ländern. Dafür sorgt die
Handwerksordnung HWO, welche eine Qualifikation einzelner
Handwerksberufe vorschreibt. So darf zum Beispiel ein Maurer keine
Putzarbeiten oder fremde Arbeiten anderer Gewerke durchführen, ohne eine
entsprechende Ausbildung genossen zu haben.
Die technischen Bestimmungen der VOB/C gelten auch als Teil der
,,anerkannten Regeln der Technik", was zur Folge hat, dass auch beim BGB-
Werkvertrag grundsätzlich diese technischen Bestimmungen der VOB/C gelten.
1.2.3 Bedeutung in der DIN 18331 Betonarbeiten
In der allgemeinen Ausführung der VOB/C wurde bereits erwähnt, dass jedes
Fachlos in einer eigenen Norm beschrieben wird. Der in dieser Diplomarbeit
untersuchte Stahlbedarf wird in den Betonarbeiten untersucht und daher wird
nun folgend die DIN 18331 Betonarbeiten näher beschrieben.
In den Angaben zur Baustelle sollte man generell die örtlichen Begebenheiten
finden, welche Angaben für Gründung, Baugrube sowie Gerüstarbeiten in
Berücksichtigung auf benachbarte Bauwerke liefern sollten.
Folgend werden Angaben zur Ausführung erwähnt, wie z.B. die Einbeziehung
von Normen für die Verwendung von Beton, Beton- und Spannstahl,
insbesondere den Eigenschaften und den Anforderungen an die Ausführung.

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Nachfolgend werden noch Angaben für Abweichungen von den ATV und
Einzelangaben zu Nebenleistungen und besonderen Leistungen getroffen, auf
welche nicht weiter eingegangen wird.
Diesbezüglich folgen nun die Abrechnungseinheiten für die Betonarbeiten.
Zuerst wird eine Abrechnung nach Kubikmeter erwähnt, welche bei massigen
Bauteilen wie Fundamenten, Widerlagern oder Stützmauern zur Anwendung
kommt. Eine Abrechnung nach Quadratmetern wird empfohlen bei Wänden,
Fertigteilen, aber auch Schalung oder bei Verwendung von Dämmstoffen.
Die DIN 18331 gibt auch vor, dass eine Abrechnung nach Metern, wie z.B. bei
Stützen, Fertigteilen oder beim Herstellen und Schließen von Schlitzen, und
auch eine nach Anzahl in Stück, wie z.B. bei Stützen, Fenster- und Türstürzen,
möglich ist.
Generell wird empfohlen, die Massen in kg oder t für das Liefern, Schneiden,
Biegen und Verlegen von Bewehrung und Unterstützungen anzugeben.
Anschließend wird im Geltungsbereich erwähnt, dass die ATV DIN 18331
,,Betonarbeiten" für das Herstellen von Bauteilen aus bewehrtem und
unbewehrtem Beton jeder Art gilt. Des Weiteren werden die DIN- Normen
aufgezählt, für welche diese nicht zu treffen. Danach werden die
gebräuchlichsten Normen für Stoffe und Bauteile dargestellt. Besonderes
Augenmerk wird auf die Normen für den Betonstahl gelegt, welche die Maße,
Gewichte und Eigenschaften des Stahls festlegen.
Wichtig im Rahmen der Diplomarbeit erscheinen noch die Angaben zu den
Abzügen bei der Ermittlung der Bewehrung. Generell werden die Massen der
Bewehrung nach Stahllisten abgerechnet. Dazu gehören auch sämtliche
Unterstützungen wie Abstandhalter aus Stahl, nicht jedoch Zubehör zur
Spannbewehrung. Da die Bewehrungsmenge oft anhand von Kubikmeter Beton
geschätzt wird, sollten hier auch die Abzüge nicht unerwähnt bleiben. Generell
werden Öffnungen über 2,5 m² Einzelgröße bzw. über 0,5 m³ Einzelgröße
abgezogen.
Maßgebend für die Abrechnung ist also die errechnete Masse in der Stahlliste.
Bei genormten Stählen gelten die Angaben in den DIN- Normen, bei anderen
Stählen die Angaben im Profilbuch des Herstellers. Bei der Abrechnung von
Betonstahlmatten wird ein durch den Auftragnehmer nicht zu vertretender
Verschnitt, dessen Masse über 10 % der Masse der eingebauten
Betonstahlmatten liegt, zusätzlich angerechnet.
Wie man anhand sämtlicher Regelungen in der DIN 18331 VOB/C erkennen
kann, haben diese sowohl großen Einfluss auf die Abrechnung als auch auf die
Ermittlung von Stahlmengen.

S e i t e
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1.3 Bedeutung des Stahls in der heutigen Zeit
Die Finanzmarktkrise hat auch die stahlverarbeitende Industrie schwer getroffen
(Abb.13). Nach einem heftigen Einbruch in der Stahlwirtschaft mit Beginn des
viertes Quartals 2008 und dem schwachen Jahresbeginn 2009, hofft die
Stahlwirtschaft auf ein moderates Wachstum in der zweiten Jahreshälfte.
Diesbezüglich werden nun folgend Stimmen aus dem Pressebericht des
Handelsblattes [12] zur Jahrestagung ,,Stahlmarkt 2009" und der Präsident der
Wirtschaftsvereinigung Stahl Hans Jürgen Kerkhoff [13] zitiert.
Das Zusammenwirken der Finanzkrise, mit der gleichzeitigen Normalisierung
der Stahlkonjunktur, sowie das globale Ausmaß der Krise, auch in den
Schwellenländern und in allen industriellen Wertschöpfungsstufen wie z.B. der
Fahrzeug- und Maschinenbau, treffe die Stahlindustrie schwer. Zusätzlich ist
die Entwicklung auf den Kredit- und Finanzmärkten problemverstärkend und bei
vielen Investitionen würde gegenwärtig nur auf Sicht gefahren werden.
Abb.13 Auswirkungen der Finanzmarktkrise [14]

S e i t e
| 34
Als schwierig beschreibt Hans Jürgen Kerkhoff die Lage auf dem deutschen
Markt. Nach dem Rekordjahr 2007 mit einem Ergebnis von 48,5 Mio t ist die
Rohstahlproduktion im Jahr 2008 um 5,6 Prozent zurückgegangen. Durch den
Einbruch dieser im vierten Quartal 2008 um 20 Prozent und im Januar 2009 um
sogar 36 Prozent, gegenüber dem Vorjahresmonat, liegt die Auslastung der
Rohstahlkapazitäten (siehe Abb. 14) mit etwas 60 Prozent auf einem
langjährigen Tiefstand.
Abb.14 Einbruch der Rohstahlproduktion in Deutschland [14]
Diese stark gesunkenen Auslastungsraten spiegeln in gewisser Weise die
Entwicklung der Auftragseingänge wieder. Die Automobilindustrie, inklusive
Zulieferer, der Maschinenbau oder die Hersteller von Metallwaren melden
Einbrüche von bis zu 30 Prozent im vierten Quartal 2008. Diesbezüglich werden
viele ihre Lagerbestände an die veränderte, konjunkturelle Situation anpassen,
wie zum Beispiel Klöckner & Co, welcher zusätzlich noch mit
Kurzarbeitsprogrammen und ähnlichen Sparmaßen im Personalsektor darauf
reagierte. Kerkhoff zeigt sich aber optimistisch, das in den kommenden
Monaten dieser bremsende Einfluss des Lagerabbaus an Bedeutung verlieren
und die Nachfrage etwas steigen wird.

S e i t e
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Trotz allem werde es in diesem Jahr zu Einschnitten bei der Rohstahlerzeugung
kommen und es ist abzusehen, dass 2009 zum ersten Mal, seit dem Jahr 1993,
die 40- Millionen ­Tonnen- Grenze unterschritten wird. In Abbildung 15 ist die
Rohstahlproduktion der letzten 50 Jahre zu sehen.
Abb.15 Rohstahlproduktion in Deutschland bis 2008 [14]
Da die Stahlindustrie am Anfang einer Wertschöpfungskette steht und
Ausgangspunkt vieler Exportgüter ist, habe die Folgen der Krise zuerst diese
getroffen. Diesbezüglich wird diese auch die erste sein, welche eine Erholung
der Weltwirtschaft spüren wird. Die weltweite Nachfrage nach Stahl ­ vor allem
in den Schwellenländern - sei mittelfristig hoch. Eine leichte Aufhellung der
Lage liefert ein leichtes Wachstum im Exportsektor im März um sieben Prozent
im Gegensatz zum Vormonat, was den größten Anstieg zum Vormonat seit
Jahren bedeutet.
Ein positiver Effekt des verlangsamten Wachstums auf den globalen
Stahlmärkten sind auch die niedrigen Rohstoffpreise. Diese haben sich Ende
2008 auf das Niveau von 2004 nach unten bewegt.

S e i t e
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Kerkhoff erwähnt auch die Maßnahmen der Bundesregierung zur Stützung der
Banken, welche nun ihre wieder gewonnene Liquidität, in Form von Krediten, an
Unternehmen weitergeben sollten. Er zeigt die stark verschlechterten
Finanzierungsbedingungen für die Stahlunternehmen in Folge der Finanzkrise
auf und befürchtet die drohende Wiederkehr des Protektionismus.
Der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl sieht die Gefahr des verzerrten
Wettbewerbes durch z.B. minderwertige chinesische Produkte im Gegensatz
zum liberalen Handel in Europa. Er fordert einen fairen Welthandel und verweist
auch auf die Dynamik durch chinesische Exporte, welche 2003 zu einer starken
Bedrängnis bei den Stahlmärkten geführt hätten, da China mittlerweile 30
Prozent der gesamten EU- Stahlimporte ausmacht. Diese erhebliche Zunahme
ist aber nicht gleichzeitig ein Zeichen für Chinas Wettbewerbsfähigkeit, sondern
in erster Linie für wachsende Überkapazitäten (siehe Abb. 16).
Abb.16 Wachsende Überkapazitäten in China [14]
Ein weiterer Punkt ist auch auf die Klimapolitik, welche aktuell immer größere
Bedeutung erlangt. Kerkhoff begrüßt die Befreiung der energieintensiven
Industrien vom Emissionshandel, allerdings blieben bei der Ausgestaltung der
Richtlinie noch wichtige Fragen offen. Generell stellte er fest, dass Klimaschutz
nur in Kooperation mit der Industrie zu verwirklichen ist und dass die
Stahlindustrie bereits viel in die Effizienz investiert.

S e i t e
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Das Ziel sei nur unter großen Anstrengungen zu erreichen, die den aktuellen
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht entsprechen.
Generell bleibt festzuhalten, dass die Finanzmarktkrise die stahlverarbeitenden
Branchen und somit auch die Stahlindustrie stark getroffen hat.
David H. Phelps [12] betont allerdings eine verhaltene Aufwärtsbewegung in der
zweiten Jahreshälfte 2009. Dies begründet er damit, dass der Stahlbedarf in
den USA nicht durch die Produktion zu decken ist oder auch, dass China (siehe
Abb. 17) weiterhin ein Wachstumsmotor, selbst in der Krise, bleibt.
Abb.17 Entwicklung der chinesischen Stahlindustrie [15]
Grundsätzlich blickt man etwas positiver in die zweite Jahreshälfte, auch wenn
einige Faktoren, wie die geringe Nachfrage nach Schiffsneubauten oder
andere, den Aufschwung hemmen. Die Stahlindustrie fordert zudem von der
nationalen und europäischen Politik faire Handelsbedingungen und den Abbau
zusätzlicher Belastungen.

S e i t e
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1.4 Stahlpreisentwicklung der letzten drei Jahren
Die Stahlpreisentwicklung der letzten drei Jahre war sehr instabil. Im zweiten
Quartal des Jahres 2006 hat der Anstieg des Stahlpreises, wofür zum Beispiel
der Dow Jones U.S. Iron & Steel Index (siehe Abb. 18) oder auch der DAX
(siehe Abb. 19) ein Indiz sein könnten, begonnen. Ein starker Aufschwung mit
ständig neuem Wachstum in der Wirtschaft ist die Folge. Die Stahlindustrie, als
Beginn der Wertschöpfungskette profitierte sehr schnell von diesem Wachstum
und trägt so auch selbst maßgeblich zum gesamtwirtschaftlichen Aufschwung in
Deutschland bei. Die wachsende Welt- Stahlnachfrage und die Stabilität auf
hohem Niveau bei den Rohstoffpreisen wirkt sich sehr positiv auf die deutsche
Stahlindustrie aus. Ein anderer Motor dieses Aufschwunges ist die immer
steigende Anfrage aus China.
Die Stahlnachfrage wurde im Jahre 2007 leicht durch Rezessionsängste
gebremst. Auch die Tatsache, dass weltweit weniger Rohstahl produziert wird,
ist von Bedeutung. Dennoch stabilisieren sich die Rohstahlpreise auf einem
sehr hohen Preisniveau.
Abb. 18 Dow Jones U.S. Iron & Steel Index Zeitraum 3 Jahre [16]

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Abb. 19 DAX Zeitraum 3 Jahre [17]
Nach einer Phase der konsolidierten Preisentwicklung im Jahre 2007 kommt es
dann im Jahre 2008 zum dramatischen Anstieg der Stahlnachfrage und einer
daraus folgenden Stahlpreisexplosion. Dies führt zu einer eklatanten
Verschlechterung der Liefersituation im Bereich fast aller, für das Bauwesen
relevanten Stahlsorten. Daraus folgt ein schwer kalkulierbares Risiko für die
Bauunternehmen, aufgrund der zukünftigen Preisentwicklungen. Dies hat die
Folge, dass Stahlhersteller und Lieferanten keine mittelfristigen Preiszusagen
mehr für Lieferungen geben können. Aufgrund der Ungewissheit künftiger
Stahlpreisentwicklungen, wird daraufhin vom Bundeministerium für Verkehr,
Bau und Stadtentwicklung [18] die Anwendung der Stoffpreisklausel für Stahl
ausgegeben. Diese legt dann Regelungen für neue Ausschreibungen bis 31.
März 2009, für laufende Ausschreibungen vor Eröffnung der Angebote, für
Ausschreibungen nach Eröffnung der Angebote und laufende Verträge fest.
Abb. 20 DAX Zeitraum 1 Jahr [17]

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Durch die weltweite Finanzkrise mit Beginn der zweiten Jahreshälfte geht,
aufgrund des enormen Einbruches der Stahlnachfrage, auch der Preis für
Rohstahl zurück.
Diesen Rückgang verdeutlichen zum einen wiederum der DOW Jones U.S. Iron
& Steel Index (siehe Abb. 21), der Verlauf des DAX (siehe Abb. 20) und des
nahezu parallel verlaufenden Rohstahlpreises in Euro (siehe Abb. 22).
Der Stahlpreis sinkt in dem Zeitraum von einem Hoch von über 1100 Euro pro
Tonne Rohstahl auf ein Tief von ca. 250 bis 300 Euro pro Tonne.
Abb. 21 Dow Jones U.S. Iron & Steel Index Zeitraum 1 Jahr [16]
Abb. 22 Rohstahlpreisentwicklung in Euro Zeitraum 1 Jahr [19]

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Die Finanzmarktkrise hemmt die Rohstahlproduktion. Nach dem Rekordjahr
2007 wird alleine im vierten Quartal 2008 20 Prozent weniger produziert, als im
gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dieser Trend setzt sich im ersten Quartal
2009 fort. Aufgrund der kollabierenden Nachfrage, ist die Kapazitätsauslastung
im langjährigen Vergleich auf einen Tiefstand abgerutscht.
Nach schwachen Auftragseingängen in den Monaten Januar bis März 2009,
folgt im zweiten Quartal ein Anstieg der Auftragseingänge um etwa 40 Prozent.
Diese verbesserte Auftragslage lässt sich in den folgenden Grafiken deutlich
veranschaulichen. Sowohl anhand Dow Jones U.S. Iron & Steel Index (siehe
Abb. 23), des Verlaufes des DAX (siehe Abb. 24) oder des Verlaufes des
Rohstahlpreises in Euro (siehe Abb. 25) lässt vermuten, dass der Tiefpunkt bei
der Produktion durchschritten sein dürfte.
Jedoch ist es für eine Entwarnung zu früh, da z.B. etwa ein Drittel der Hochöfen
in Deutschland immer noch außer Betrieb sind.
Abb. 23 DOW Jones U.S. Iron & Steel Index Zeitraum 6 Monate [16]

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Abb. 24 DAX Zeitraum 6 Monate [17]
Zwar haben die Rohstahlpreise mittlerweile wieder die Marke von 2006 erreicht,
jedoch werden sich diese auf dem Niveau von etwa 400 Euro pro Tonne
Rohstahl vermutlich stabilisieren. Um einen derartigen Höchststand wie 2008 zu
erreichen, wird es vermutlich noch Jahre dauern.
Abb. 25 Rohstahlpreisentwicklung in Euro Zeitraum 6 Monate [18]

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1.5 Anteil des Betonstahls an den Gesamtrohbaukosten
In der folgenden Auswertung wird nun untersucht, welchen Anteil die
Betonstahlarbeiten an den Gesamtrohbaukosten einnehmen. Hierbei werden
Projekte aus den ersten drei Quartalen 2009 analysiert und nach Projekttypen
aufgegliedert. Die ausgewerteten Kosten stellen ausschließlich die reinen
Herstellkosten dar.
Die Auswertung untermauert das Ergebnis, dass der Stahlpreis der ersten drei
Quartale 2009 sich wieder auf dem Niveau aus dem Jahre 2006 befindet. Die
Betonstahlkosten schwanken in enger Korrelation mit Einflussgrößen wie
Mauerwerksanteil, Bauteilschlankheit und nutzungsbedingten
Lastkombinationen.
Folglich werden nun die Beispiele der einzelnen Projekttypen in ausgewerteter
Form dargestellt.
1.5.1 Büro- und Verwaltungsgebäude
Verwaltungsgebäude in Surheim
Kosten Rohbauarbeiten:
691.596,45
Kosten Betonstahlarbeiten: 114.010,00
Anteil
in
Prozent:
16,48
%
Bürogebäude in Duisburg (Bauteil 1)
Kosten Rohbauarbeiten:
864.724,85
Kosten Betonstahlarbeiten: 243.670,00
Anteil
in
Prozent:
28,18
%
Bürogebäude in Duisburg (Bauteil 2)
Kosten Rohbauarbeiten:
994.873,80
Kosten Betonstahlarbeiten: 283.510,00
Anteil
in
Prozent:
28,50
%

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1.5.2 Märkte
Einkaufsmarkt in Wallhalben
Kosten Rohbauarbeiten:
251.042,10
Kosten Betonstahlarbeiten: 18.720,00
Anteil
in
Prozent:
7,46
%
Einkaufsmarkt in Weilerswist (Bauteil 1)
Kosten Rohbauarbeiten:
518.428,75
Kosten Betonstahlarbeiten: 78.734,00
Anteil
in
Prozent:
15,19
%
Einkaufsmarkt in Weilerswist (Bauteil 2)
Kosten Rohbauarbeiten:
323.657,00
Kosten Betonstahlarbeiten: 34.472,50
Anteil
in
Prozent:
10,65
%
Einkaufsmarkt in Bochum (Bauteil 1)
Kosten Rohbauarbeiten: 799.746,70
Kosten Betonstahlarbeiten: 129.610,00
Anteil
in
Prozent:
16,21
%
Einkaufsmarkt in Bochum (Bauteil 2)
Kosten Rohbauarbeiten:
273.714,20
Kosten Betonstahlarbeiten: 34.925,00
Anteil
in
Prozent:
12,76
%

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2009
ISBN (eBook)
9783836646062
DOI
10.3239/9783836646062
Dateigröße
4.9 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt; Würzburg – Bauingenieurwesen
Erscheinungsdatum
2010 (Mai)
Note
1,7
Schlagworte
schlüsselfertigbau ortbetonbauteile stahl vergabeform hochbau
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Titel: Stahlbedarf im Stahlbeton-Hochbau
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