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Faszination Facebook

Motivationsfaktoren bei der aktiven Partizipation von Online Social Networks

©2010 Masterarbeit 67 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Im modernen Internet, in der Fachsprache Web 2.0 genannt, spielen die Social Networking Sites, allen voran Facebook, eine wichtige Rolle in der virtuellen Kommunikation zwischen Menschen. Die Arbeit befasst sich mit den Motivationsfaktoren, welche für eine aktive Partizipation bei SNS bzw. Facebook eine Rolle spielen. Die Arbeit umfasst eine Einführung in die Themen Facebook und soziale Netzwerke. Drei Modelle und Theorien werden beschrieben und mit Facebook in Verbindung gebracht. Praxiserfahrungen und Rückschlüsse des Autors über mehrere Monate geben der Arbeit einen hohen Praxisbezug. Nach dem Lesen der Arbeit hat der Leser einen Einblick in die Grundlagen von Facebook und der sozialen Netzwerke bekommen und kann die Motivationsfaktoren bei Facebook abschätzen und ggf. nachvollziehen.
Problemstellung:
Für den Autor war schon früh klar, dass das Thema seine Arbeitswelt, das Internet und der psychologisch-soziale Teil beinhalten soll. Er ist fasziniert einerseits von neuen Technologien mit Ihren ganzen Erscheinungen und andererseits von der Psychologie und Soziologie. Deshalb hat er sich entschieden, das vorliegende Thema zu wählen, weil es für ihn alles in einem verbindet, sehr aktuell ist und er einerseits das schulische Rüstzeug und seine langjährige Praxiserfahrung zusammenbringen kann.
Die Arbeit hat zum Ziel, die verschiedenen Motivationsfaktoren, welche für eine aktive Partizipation bei Social Networking Sites eine Rolle spielen zu analysieren, aufzuzeigen und in Bezug mit Facebook zu bringen. Dafür sollen vorhandene Modelle und Theorien herangezogen werden, welche sind: Maslows Bedürfnis-Pyramide, Theorie von Kollock, Modell von Bishop.
Hypothese: Die aktive Partizipation von Social Networking Sites beruht auf einem persönlichen Bedürfnis beziehungsweise deckt ein vorhandenes soziales Defizit.
Gang der Untersuchung:
Die Arbeit gliedert sich in einen Einführungsteil (Kapitel 2), in welchem in das Thema der sozialen Netzwerke im Internet eingeführt wird. Danach folgt ein spezifisches Kapitel rund um die Social Networking Site Facebook (Kapitel 3). Das Hauptkapitel (Kapitel 4), behandelt dann die Motivationsfaktoren der aktiven Partizipation, unter Einbezug der vorhandenen Modelle und Theorien, spezifisch auf die SNS Facebook. Den Abschluss macht das Fazit (Kapitel 5).
Jedes Kapitel wird jeweils mit einer Zusammenfassung abgeschlossen und ins nächste Kapitel […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Remo Schilliger
Faszination Facebook
Motivationsfaktoren bei der aktiven Partizipation von Online Social Networks
ISBN: 978-3-8366-4388-7
Herstellung: Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2010
Zugl. Fachhochschule Nordwestschweiz, Olten, Deutschland, MA-Thesis / Master, 2010
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte,
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© Diplomica Verlag GmbH
http://www.diplomica.de, Hamburg 2010

1
Abstract
Im modern Internet, in der Fachsprache Web 2.0 genannt, spielen die Social Networking
Sites, allen voran Facebook, eine wichtige Rolle in der virtuellen Kommunikation zwischen
Menschen. Die Arbeit befasst sich mit den Motivationsfaktoren, welche für eine aktive
Partizipation bei SNS bzw. Facebook eine Rolle spielen. Die Arbeit umfasst eine
Einführung in die Themen Facebook und soziale Netzwerke. Drei Modelle und Theorien
werden beschrieben und mit Facebook in Verbindung gebracht. Praxiserfahrungen und
Rückschlüsse des Autors über mehrere Monate geben der Arbeit einen hohen
Praxisbezug. Nach dem Lesen der Arbeit hat der Leser einen Einblick in die Grundlagen
von Facebook und der sozialen Netzwerke bekommen und kann die Motivationsfaktoren
bei Facebook abschätzen und ggf. nachvollziehen.

2
Inhaltsverzeichnis
1.
Einleitung ... 7
1.1.
Fragestellung ... 7
1.2.
Motivation und Begründung der Themenwahl ... 7
1.3.
Ziel der Arbeit... 7
1.4.
Hypothese ... 7
1.5.
Methodisches Vorgehen ... 8
1.6.
Abgrenzungen... 8
1.7.
Gliederung der Arbeit ... 8
2.
Soziale Netzwerke im Internet ... 9
2.1.
Entstehung und Geschichte ... 9
2.2.
Web 2.0... 12
2.3.
Soziale Netzwerke ... 13
2.3.1.
Relationale Merkmale... 14
2.3.2.
Strukturelle Merkmale... 14
2.3.3.
Funktionale Merkmale ... 14
2.4.
Soziale Beziehungen ... 15
2.4.1.
Starke und schwache Beziehungen ... 15
2.4.2.
Der Wert von Facebook-Freunden, ein Beispiel aus der Praxis... 18
2.5.
Nutzungspraktiken im Social Web ... 18
2.6.
Aktive Partizipation... 19
2.6.1.
Aktive Nutzung ... 19
2.6.2.
Nutzertypen ... 20
2.6.2.1.
Produzenten ... 20
2.6.2.2.
Selbstdarsteller... 21
2.6.2.3.
Spezifisch Interessierte ... 21
2.6.2.4.
Netzwerker ... 21
2.6.2.5.
Profilierte Nutzer... 21
2.6.2.6.
Kommunikatoren ... 22
2.6.2.7.
Infosucher... 22
2.6.2.8.
Unterhaltungssucher ... 23
2.6.3.
Zusammenfassung Nutzertypen... 23
2.7.
Motivation der Online-Nutzung... 24
2.8.
Marktübersicht sozialer Netzwerke ... 26
2.9.
Zusammenfassung... 27
3.
Facebook ... 28
3.1.
Entstehung ... 28
3.2.
Kennzahlen und Statistiken... 29
3.3.
Grundfunktionen... 30
3.3.1.
Status ... 30
3.3.2.
Photos ... 30
3.3.3.
Videos... 30
3.3.4.
Link ... 30
3.3.5.
Event ... 30
3.3.6.
Inbox... 31
3.3.7.
Profile ... 31
3.3.8.
Wall... 31
3.3.9.
Search ... 31
3.3.10.
Settings... 31
3.4.
Profilmanagement ... 32
3.4.1.
Basic information ... 32

3
3.4.2.
Personal Information ... 32
3.4.3.
Contact Information ... 32
3.4.4.
Education and Work ... 32
3.5.
Tools ... 33
3.5.1.
Superpoke ... 33
3.5.2.
Invite friends ... 33
3.5.3.
Suggestions... 33
3.5.4.
Highlights... 33
3.6.
Kommunikation ... 34
3.7.
Facebook auf Mobiltelefonen ... 35
3.8.
Zusammenfassung... 36
4.
Motivations-Theorien und die praktischen Facebook-Umsetzungen ... 37
4.1.
Maslows Bedürfnispyramide ... 37
4.1.1.
Die grundlegenden Bedürfnisse ... 37
4.1.2.
Die Sicherheitsbedürfnisse... 38
4.1.3.
Die Bedürfnisse nach Zugehörigkeit und Liebe (Soziale Bedürfnisse).. 38
4.1.4.
Die Bedürfnisse nach Achtung (Ich Bedürfnisse) ... 38
4.1.5.
Die Bedürfnisse nach Selbstverwirklichung... 39
4.2.
Theorie von Kollock... 41
4.2.1.
Erwartete Reziprozität ... 41
4.2.2.
Der Effekt der Reputation ... 41
4.2.3.
Das Wirksamkeitsgefühl ... 42
4.2.4.
Generell ... 42
4.3.
Theorie von Bishop ... 43
4.3.1.
Bishops Grundidee ... 43
4.3.1.1.
Nutzergruppen nach Bishop... 43
4.3.2.
Das umweltbedingte Wahrnehmungssystem ... 44
4.3.2.1.
Level 1... 45
4.3.2.2.
Level 2... 46
4.3.2.3.
Level 3... 46
4.3.2.4.
Enviroment ... 46
4.3.3.
Grundsatz 1 ­ Der Teilnehmer handelt nach seinen Bedürfnissen. ... 47
4.3.4.
Grundsatz 2 ­ Das Handlungsbedürfniss des Teilnehmers ist beschränkt
auf seine Zielen, Pläne, Werte, Glauben und Interessen... 47
4.3.5.
Grundsatz 3 ­ Der Teilnehmer handelt danach, wie er seine Umwelt
wahrnimmt... 47
4.4.
Zusammenfassung und Fazit der Theorien ... 48
4.5.
Facebook Umsetzungen und ihre Theorie-Relevanzen... 49
4.5.1.
Theorie von Maslow ... 49
4.5.1.1.
Stufe 3 ­ Soziale Bedürfnisse ... 49
4.5.1.2.
Stufe 4 ­ Ich Bedürfnisse (Anerkennung/Geltung)... 50
4.5.2.
Theorie von Kollock ... 51
4.5.2.1.
Erwartete Reziprozität ... 51
4.5.2.2.
Der Effekt der Reputation... 51
4.5.2.3.
Das Wirksamkeitsgefühl... 52
4.5.3.
Modell von Bishop ... 53
4.5.3.1.
Level 1 ­ Bedürfnisse des Teilnehmers ... 53
4.5.3.2.
Level 2 - Überlegungen ... 53
4.5.3.3.
Level 3 ­ Interaktion mit seinem Umfeld ... 54
4.5.3.4.
Level 4 ­ Umgebung ... 54
4.5.4.
Eine empirische Analyse wieso Personen sich bei SNS beteiligen... 56
4.6.
Eigene Facebook-Aktivitäten und Erfahrungen während der MAS-Thesis ... 58
4.7.
Zusammenfassung... 60
5.
Fazit ... 61

4
5.1.
Ergebnisse ... 61
5.2.
Schlussfolgerungen... 61
5.3.
Beantwortung der Frage ... 62
5.4.
Facebook Austritt ... 62
6.
Quellenverzeichnis... 64

5
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Titelblatt: URL: http://www.benparr.com/wp-content/uploads/2008/07/facebook-friends-
32.jpg [Zugriffdatum: 1.10.2009] ... 1
Abb. 1: Logo The Well, URL: http://www.well.com [Zugriffsdatum: 9.11.2009]... 10
Abb. 2: ­ Zeitleiste wichtiger virtueller sozialer Netzwerke (Boyd/Ellison, 2008, ... 11
URL: http://jcmc.indiana.edu/vol13/issue1/boyd.ellison.html [Zugriffsdatum: 8.11.2009]).11
Abb. 3: Zeitleiste der Entwicklung des Internets und ausgewählter Anwendungen ... 11
(Eigene Darstellung nach Zerfass/Welker/Schmidt, 2008: 20)... 11
Abb. 4: Nutzer-Vergleich Web 1.0 zu Web 2.0... 13
(Eigene Grafik nach Gerhard et. al., 2008: 130) ... 13
Abb. 5: Beziehungstypen (Döring 2003: 405) ... 17
Abb. 6: Typologie der Nutzer von Web 2.0 ... 20
(Eigene Grafik nach Gerhards et al. 2008 in Zerfass et al. 2008: 139) ... 20
Abb. 7. Exklusives Foto der Federer-Zwillinge auf Facebook (Zugriffsdatum 07.08.2009)
... 22
Abb. 8: Aktivitätsgrad der genutzten Anwendungen der Nutzertypen... 23
(Eigene Darstellung nach Gerhards et al. 2008 in Zerfass et al. 2008:147) ... 23
Abb. 23: Motivation der Online-Nutzung nach Eimeren und Frees ... 24
(2009, URL: http://www.ard-zdf-onlinestudie.de [Zugriffsdatum: 18.8.2009]) ... 24
Abb. 24: Onlinenutzer ab 14 Jahre in Deutschland (2009: n=1212) (ARD/ZDF-
Onlinestudie 2009, URL: http://www.ard-zdf-onlinestudie.de... 25
[Zugriffsdatum: 18.8.2009]) ... 25
Abb. 9: Marktübersicht sozialer Netzwerke im Internet ... 26
(eigene Darstellung, Zugriffsdatum 15.10.2009). ... 26
Abb. 10: Top 10 Social Networking Sites, September 2008 (USA, Home and Work),
Nielsen NetView 2008, http://www.nielsen-online.com/pr/pr_090602.pdf... 27
[Zugriffsdatum: 14.11.2009]. ... 27
Abb. 11: Facebook-Logo (URL: http://www.facebook.com/press/files.php ... 28
[Zugriffsdatum: 5.8.2009]) ... 28
Abb. Nr. 12: Gründer Mark Zuckerberg... 29
(URL: http://www.facebook.com/press/files.php [Zugriffsdatum: 5.8.2009]) ... 29
Abb. 13: Kommunikationsmöglichkeiten innerhalb Facebook (Eigene Grafik)... 34
Abb. 14: Facebook Mobile auf Apple iPhone, ... 35

6
URL: http://techtribenews.files.wordpress.com/2009/08/facebook-30-iphone-app_1.jpg
[Zugriffsdatum: 13.10.2009]) ... 36
Abb. 15: Bedürfnispyramide nach Abraham Maslow (1908 ­ 1970) ... 40
Abb. 16: Das umweltbedingte Wahrnehmungssystem (Bishop 2003) ... 44
Abb. 17: Kennzeichnung der relevanten Funktionen in Facebook,... 50
URL: http://www.facebook.com [Zugriffdatum: 15.10.2009]... 50
Abb. 18: Ausschnitt aus Roger Federers Wall, URL: http://www.facebook.com
[Zugriffdatum: 02.11.2009] ... 52
Abb. 19: Level 1 Bedürfnisse des Teilnehmers... 53
(Bishop 2003, URL: www.sciencedirect.com [Zugriffsdatum: 1.7.2009]) ... 53
Abb. 20: Level 2 Überlegungen... 53
(Bishop 2003, URL: www.sciencedirect.com [Zugriffsdatum: 1.7.2009]) ... 53
Abb. 21: Level 3 Interaktion mit seinem Umfeld... 54
(Bishop 2003, URL: www.sciencedirect.com [Zugriffsdatum: 1.7.2009]) ... 54
Abb. 22: Level 4 ... 54
(Bishop 2003, URL: www.sciencedirect.com [Zugriffsdatum: 1.7.2009]) ... 54

7
1. Einleitung
1.1. Fragestellung
Welche psycho-sozialen Motivatoren spielen für die aktive Partizipation bei Social
Networking Sites (nachfolgend auch ,,SNS" genannt) eine Rolle. Die Arbeit basiert auf der
Social Networking Site Facebook.
1.2. Motivation und Begründung der Themenwahl
Für den Autor war schon früh klar, dass das Thema seine Arbeitswelt, das Internet und
den psychologisch-sozialen Teil beinhalten soll. Er ist fasziniert einerseits von neuen
Technologien mit Ihren ganzen Erscheinungen und andererseits von der Psychologie und
Soziologie. Deshalb hat er sich entschieden, das vorliegende Thema zu wählen, weil es
für ihn alles in einem verbindet, sehr aktuell ist und er einerseits das schulische Rüstzeug
und seine langjährige Praxiserfahrung zusammenbringen kann.
1.3. Ziel der Arbeit
Die Arbeit hat zum Ziel, die verschiedenen Motivationsfaktoren, welche für eine aktive
Partizipation bei Social Networking Sites eine Rolle spielen, zu analysieren, aufzuzeigen
und in Bezug mit Facebook zu bringen. Dafür sollen vorhandene Modelle und Theorien
herangezogen werden, welche sind:
·
Maslows Bedürfnispyramide (1943), Kapitel 4.1.
·
Theorie von Kollock (1999), Kapitel 4.2.
·
Modell von Bishop (2007), Kapitel 4.3.
1.4. Hypothese
Die aktive Partizipation von Social Networking Sites beruht auf einem persönlichen
Bedürfnis beziehungsweise deckt ein vorhandenes soziales Defizit.

8
1.5. Methodisches
Vorgehen
·
Lesen und Bearbeiten von vorhandenen Studien
·
Lesen und Bearbeiten von Literatur
·
Aktive Partizipation bei Facebook während der Masterthesis
(Januar bis Dezember 2009)
·
Internet-Recherche
1.6. Abgrenzungen
Die Arbeit fokussiert sich gezielt und einzig auf die Social Networking Site Facebook
(www.facebook.com). Auf Vergleiche mit anderen SNS wird verzichtet. Die Wahl für
Facebook gründet darauf, dass Facebook zum Zeitpunkt der Arbeitserstellung die am
schnellsten wachsende SNS darstellt.
Zudem wird nur die aktive Partizipation analysiert und beschrieben. Wieso Mitglieder nicht
aktiv am Facebook-Geschehen teilnehmen, ist nicht Gegenstand dieser Arbeit. Die Arbeit
hat zudem nicht den Anspruch, eine Anleitung für Facebook zu sein.
1.7. Gliederung der Arbeit
Die Arbeit gliedert sich in einen Einführungsteil (Kapitel 2), in welchem in das Thema der
sozialen Netzwerke im Internet eingeführt wird. Danach folgt ein spezifisches Kapitel rund
um die Social Networking Site Facebook (Kapitel 3). Das Hauptkapitel (Kapitel 4),
behandelt dann die Motivationsfaktoren der aktiven Partizipation, unter Einbezug der
vorhandenen Modelle und Theorien, spezifisch auf die SNS Facebook. Den Abschluss
macht das Fazit (Kapitel 5).
Jedes Kapitel wird jeweils mit einer Zusammenfassung abgeschlossen und ins nächste
Kapitel übergeleitet.

9
2. Soziale Netzwerke im Internet
2.1. Entstehung und Geschichte
Der Computer als Kommunikationsinstrument wurde vor allem mit dem Psychologie-
Professor Joseph Carl Robnett Licklider in Verbindung gebracht, welcher ein Pionier der
Internetentwicklung war. Er arbeitete ab 1957 bei einem Rüstungslieferanten, bei
welchem er Erfahrungen mit einem Time-Sharing-System sammelte, auf welches
verschiedene Benutzergruppen zugegriffen. Somit war es den Benutzern möglich, die
Ressourcen der Systeme gleichzeitig zu bedienen. Licklider erkannte den Teamgeist der
Benutzer und wies auf die Gemeinschaftsphänomene hin, die zum Teil durch den
gemeinsamen Zugriff auf die Netzwerk-Ressourcen auftraten. (Grasmuck 2002, vgl.
Ebersbach/Glaser/Heigl 2008: 15). Dies zeigt, dass bereits in den 60er-Jahren eine erste
Art von Online-Community vorhanden war.
Im Jahre 1965 wurde die elektronische Post, kurz E-Mail (engl. electronic mail), erfunden
und das Zeitalter der asynchronen Kommunikation war geboren.
Das ARPANET (Advanced Research Projects Agency Network) gilt als eigentliches Ur-
Internet, also der Vorgänger des heutigen Internet. Die Vernetzung und Ausbreitung des
ARPANET nahm über die Jahre hinweg immer zu und somit war der Weg frei für erste
Mailinglisten. Die erste bekannte Mailingliste war die SF-LOVERS, eine Gruppe, welche
sich über das Thema Science-Fiction austauschte.
Die 60er-Jahre waren klar geprägt von technischen Neuerungen, welche die Grundlage
bildeten für kommende Technologien und Systeme.
Danach kamen vor allem Tauschnetzwerke auf, allen voran die Hackerwelt, welche sich
austauschte. Die so entstandene Hackerkultur entwickelte sich weiter und wurde so zur
Stimme freier Software im Internet.
Nach dem ARPANET kam das USENET (weltweites Netzwerk mit Diskussionsforen) als
freie Alternative. Dieses konnte als weltweites schwarzes Brett angesehen werden. Die
damalige Kommunikation ist heutzutage mit einem virtuellen Forum zu vergleichen, jeder
konnte Beiträge lesen und auch selber schreiben.
Mit dem Begriff TCP/IP (Transmission Control Protocol/Internet Protocol) wurde dann der
Begriff ,,Internet" das erste Mal wirklich definiert. Über dieses Protokoll läuft die heutige
Kommunikation der Internet-Server.

10
1980 kam dann das Internet Relay Chat (kurz IRC) Protokoll, welches die synchrone
Kommunikation möglich machte. Dieses Protokoll wird bis heute bei Chat-Plattformen
eingesetzt.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts kamen die sogenannten Blogs (elektronische
Tagebücher, auch Weblogs genannt) auf, welche die Kommunikation und die öffentliche
Meinung stark beeinflussten beziehungsweise noch immer beeinflussen.
Die erste Online-Community war The WELL (The Whole Earth Lectronic Link), die 1985
von Stewart Brand und Larry Brilliant in Kalifornien entwickelt wurde, um den
gegenseitigen Informationsaustausch durch unterschiedliche Kommunikationstools
zwischen den Mitgliedern zu gewährleisten.
Abb. 1: Logo The Well, URL: http://www.well.com [Zugriffsdatum: 9.11.2009]
Boyd und Ellison definieren die Unterschiede zwischen frühen und heutigen Communities
folgendermassen:
Early public online communities (...) were structured by topics or according to
topical hierachies, but social network sites are structured as personal
(or ,,egocentric") networks, with the individual at the center of their own community.
(zit. Boyd/Ellison 2008)
Früher stand also das Thema im Vordergrund der Gemeinschaft, heute sind es die
Individuen, welche im Zentrum der gesellschaftlichen Kommunikation stehen. Als erstes
soziales Netzwerk wird die Plattform SixDegrees im Jahre 1997 genannt. Freundeslisten
und eine eigene Profilseite waren möglich und konnten von jedem User durchsucht
werden. Die Plattform hielt sich mangels Mitgliedern nicht lange, hatte aber bereits die
wichtigsten Funktionen der heutigen SNS.
2001 entstand Wikipedia, die grösste Online-Enzyklopädie im Internet, welche bis heute
werbe- und gebührenfrei ist. Unzählige Internet-User benutzen tagtäglich die Dienste und
tausende von Menschen stellen sich in den Dienst von Wikipedia und schreiben neue
Artikel und schauen, dass diese wahrheitsgetreu bleiben und kein Unfug betrieben wird.
Eine grosse Community also, welche auf altruistischen Gegebenheiten basiert. Im
Zusammenhang mit Weblogs und den sogenannten Wikis wurde der Begriff ,,Social

11
Software" erstmals im Rahmen einer Tagung ,,Social Software Summit" des
Internetexperten Clay Shirky (Himpsl 2007 in Ebersbach et al. 2008: 22) erwähnt.
Danach entstanden die bis heute populären Social Software Vertreter wie Flickr
(Bildarchive), OpenBC (Business-Netzwerk, heute als XING bekannt) und mySpace
(Musiknetzwerk, konzipiert für Bands und deren Fans).
Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung einiger wichtiger SNS im Zeitstrahl. Auf der
Abbildung wird die geschichtliche Entwicklung der sozialen Netzwerke ersichtlich von
1997 bis 2008.
Abb. 2: ­ Zeitleiste wichtiger virtueller sozialer Netzwerke (Boyd/Ellison, 2008,
URL: http://jcmc.indiana.edu/vol13/issue1/boyd.ellison.html [Zugriffsdatum: 8.11.2009]).
.
1969 1971 1973 1975 1979 1981 1983 1985 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007
Pre-Web
Web 1.0
Web 2.0
ARPAnet
TCP-Protokoll Domain Name System-Protokoll
RSS
E-Mail
ICQ
Usenet
Google Groups
MUDs
Second Life
Wikis
Wikipedia
Sixdegrees.com (SNS)
Weblogs
Abb. 3: Zeitleiste der Entwicklung des Internets und ausgewählter Anwendungen
(Eigene Darstellung nach Zerfass/Welker/Schmidt, 2008: 20)

12
2.2. Web
2.0
Der Begriff Web 2.0 ist vor allem geprägt von der Art und Weise, wie die Internet-User die
Inhalte des World Wide Web (kurz WWW genannt) konsumieren, respektive wie die
unzähligen Inhalte zusammenkommen. Es ist das Web des sogenannten user-generated-
content, was auf gut Deutsch so viel heisst, dass die User selber die Inhalte aufbereiten
und sie ins Internet stellen. Somit ist gegenüber dem Web 1.0, wo die User den
vorbereiteten Inhalt der Website konsumierten, der grosse Unterschied, dass jeder Inhalte
beisteuern, kommentieren, löschen oder ergänzen kann, sofern es der Betreiber zulässt.
Mit diesem Wechsel fanden auch einige neue Technologien mit neuen Begriffen Einzug.
Social Software, AJAX (Asynchronous JavaScript and XML) oder Tag Clouds sind nur
einige Beispiele davon. Natürlich sind die sozialen Netzwerke ein wichtiger und namhafter
Bestandteil des Web 2.0 und bauen auf den Web 2.0 Technologien und Ideen auf. Der
Begriff entstand während eines Brainstormings zwischen dem O'Reilly Verlag und
MediaLive International. (Ebersbach et al. 2008: 23). Tim O'Reilly hat ein Jahr später den
Begriff präzisiert und hält folgende Aspekte fest:
·
Web als Service-Plattform
Terminplanung, Projektmanagement, Office-Tools, Umfrage usw. sind im Internet
als Services im Web 2.0 möglich.
·
Einbeziehung der kollektiven Intelligenz der Nutzer
Das Web 2.0 basiert darauf, dass die Nutzer des Internets selber die Inhalte
beisteuern und so anderen Nutzern zugänglich machen. Im Gegensatz zum Web
1.0 ist es also ein ,,Mitmach-Web".
·
Daten stehen im Mittelpunkt der Anwendungen
Die Anwendungen sind von Daten abhängig, welche von Nutzern generiert
werden. Werden keine solchen beigesteuert, sind die Anwendungen zum
Scheitern verurteilt.
·
Neue Formen der Software-Entwicklung
Produkte werden im Web 2.0 nicht in Form von Produkten mit Produktboxen
ausgeliefert, sondern stehen den Nutzern als sogenannte Services zur Verfügung.
·
Leichtgewichtige Programmiermodelle
Die Daten bzw. die Services sind für die Nutzergemeinschaft einfach zugänglich
und einfach erweiterbar durch offene Schnittstellen.
·
Software, die auf vielen Geräten nutzbar wird

13
Nicht nur die klassischen Computer können auf Web 2.0 Services zugreifen,
sondern auch mobile oder sonstige Geräte haben die Möglichkeit, dies zu tun.
·
Rich User Experience
Ziel der Rich User Experience ist es, das Erlebnis der Service-Benutzung so zu
gestalten, dass die Anwendungen für den Nutzer einfach sind oder er gar nicht
merkt, ob er on- oder offline ist und ob er im Internet sich bewegt oder nicht. Eine
Verschmelzung vom Desktop und Browser.
Abb. 4: Nutzer-Vergleich Web 1.0 zu Web 2.0
(Eigene Grafik nach Gerhard et. al., 2008: 130)
2.3. Soziale
Netzwerke
Unter dem Netzwerkbegriff versteht man in der Soziologie ein Set von Knoten und deren
Verbindungen zueinander (vgl. Pelzl 2006: 5). Das Geflecht der Beziehungen zwischen
einer Vielzahl von Akteuren (Knoten) können in Bezug auf Menschen oder auch
Institutionen sein. Diese Beziehungen können unterschiedliche Stärkegrade haben.
Allgemein wird zwischen persönlichen und gesellschaftlichen Netzwerken unterschieden.
Da es sich bei Facebook um ein persönliches Netzwerk handelt, werden in dieser Arbeit
nur die persönlichen und nicht die gesellschaftlichen Beziehungen betrachtet.
Web 2.0
Aktiv
partizipierende
Nutzer
Web 1.0
Passiv
partizipierende
Nutzer
gestaltend
betrachtend
Öffentliche
Kommunikation
Individuelle
Kommunikation

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2010
ISBN (eBook)
9783836643887
Dateigröße
1.4 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Fachhochschule Nordwestschweiz – Soziale Arbeit, Studiengang Psychosoziales Management
Erscheinungsdatum
2014 (April)
Note
2
Schlagworte
facebook online social networks media partizipation maslow
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Titel: Faszination Facebook
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book preview page numper 2
book preview page numper 3
book preview page numper 4
book preview page numper 5
book preview page numper 6
book preview page numper 7
book preview page numper 8
book preview page numper 9
book preview page numper 10
book preview page numper 11
book preview page numper 12
book preview page numper 13
book preview page numper 14
book preview page numper 15
67 Seiten
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