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Evaluation des vom Deutschen Walking Institut und Deutschen Turner Bund entwickelten Gesundheitssportprogramms "Nordic Walking"

©2008 Diplomarbeit 110 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Ein zunehmendes Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung und das Auftreten so genannter Zivilisationskrankheiten haben das Thema Gesundheit in den letzten Jahren zunehmend in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gerückt.
‘Gesundheit ist die wichtigste Nebensache der Welt.’ (Dr. rer. pol. Gerhard Kocher).
Krankheitsbilder wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2, Bluthochdruck oder Übergewicht treten vornehmlich in den Industrienationen auf. Hauptursache dafür sind unter anderem gesundheitsgefährdende Lebensstile, Verhaltensweisen und Umweltfaktoren.
Wenn man im alltäglichen Sprachgebrauch von Gesundheit oder gesund sein spricht, wird zumeist das Fehlen von Krankheiten gemeint. Diese Sichtweise ist jedoch zu eng und wurde durch die Definition von Gesundheit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom 22. Juli 1946 folgendermaßen verfasst: ‘Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht die bloße Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen’ (Verfassung der WHO). Das Wechselspiel zwischen Gesundheit und Krankheit ist also ein mehrdimensionales, komplexes Geflecht. In der Gesundheitswissenschaft wird versucht, diese Wechselwirkungen abzubilden. Dazu wird die Gesundheit aus verschieden Perspektiven betrachtet. Zugänge zur Gesundheit können z.B. Risikofaktoren für Gesundheit oder Ressourcen von Gesundheit sein. Risikofaktoren sind Variablen, die mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit eine Krankheit hervorrufen. Mit Ressourcen von Gesundheit sind jene Faktoren gemeint, die Menschen gesund erhalten.
Risikofaktoren, wie Bluthochdruck, erhöhte Blutzuckerwerte, Störungen des Fettstoffwechsels, Übergewicht oder neuromuskuläre Dysbalancen sind häufig Folgeerscheinungen eines zentralen Risikofaktors: körperliche Inaktivität. Bewegungsmangel bedeutet zu wenig bzw. gar keine Anforderungen an die Köpersysteme. Diese Unterforderung führt zwangsläufig zu Negativanpassungen, sowohl bei der Skelettmuskulatur als auch bei anderen wichtigen Organen und Systemen, wie Herz, Lunge oder das Blutgefäßsystem. Treten bestimmte Risikofaktoren gemeinsam auf, so spricht man vom Metabolischen Syndrom. Bei diesem Syndrom handelt es sich um eine Zusammenführung bisher getrennt betrachteter Krankheitsbilder wie Übergewicht mit männlicher Fettverteilung, Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck und Diabetes zu einem klinischen Syndrom mit individuell wechselnder Zusammenstellung. […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Carsten Paetzold
Evaluation des vom Deutschen Walking Institut und Deutschen Turner Bund
entwickelten Gesundheitssportprogramms "Nordic Walking"
ISBN: 978-3-8366-4120-3
Herstellung: Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2010
Zugl. Universität Bayreuth, Bayreuth, Deutschland, Diplomarbeit, 2008
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© Diplomica Verlag GmbH
http://www.diplomica.de, Hamburg 2010

2
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis ... 2
2 Gesundheitssport und Gesundheitssportprogramme ... 7
2.1 Die sechs Kernziele von Gesundheitssport... 9
2.2 ,,FITT-Empfehlungen" und ,,7-Sequenzen-Intervention" ... 10
2.3 Qualitätssicherung und Evidenzbasierung ... 11
2.4 QUAGES: Bewertung von Gesundheitssportprogrammen... 12
3 (Nordic-) Walking ... 13
3.1 Nordic Walking: Gesundheitssport?... 14
3.2 Das Kursmanual ... 14
4 Income-Evidenz: Kursmanual ... 17
4.1 Domäne 1: Allgemeine übergreifende Kriterien ... 17
4.2 Domäne 2: Programmziel und -inhalte: Stärkung physischer
Gesundheitsressourcen ... 18
4.3 Domäne 3: Programmziel und -inhalte: Stärkung psychosozialer
Gesundheitsressourcen ... 18
4.4 Domäne 4: Programmziel und -inhalte: Verminderung von
Risikofaktoren ... 18
4.5 Domäne 5: Programmziel und -inhalte: Bewältigung von
Beschwerden und Missbefinden ... 18
4.6 Domäne 6: Programmziel und -inhalte: Aufbau von Bindung an
gesundheitssportliche Aktivität... 19
4.7 Domäne 7: Programmziel und -inhalte: Verbesserung der
Bewegungsverhältnisse ... 19
4.8 Domäne 8: Spezielle Ziele ... 19
4.9 Domäne 9: Methodik... 19
4.10 Domäne 10: Teilnehmermaterialien ... 19
4.11 Domäne 11: Evaluation ... 20
4.12 Zusammenfassende Bewertung der Income-Evidenz des
Kursprogramms ... 20
5 Outcome-Evidenz: Methodik ... 21
5.1 Versuchsplan & Messinstrumente ... 21

3
5.2 Stichprobe ... 23
5.3 Spezielle Fragestellungen der Evaluation ... 26
6 Outcome-Evidenz: Ergebnisse... 26
6.1 Gesundheit und Verhalten zu t
1
... 26
6.1.1 Physische Ressourcen - Fitness: Tests... 27
6.1.2 Physische Ressourcen - Fitness: Selbsteinschätzung... 30
6.1.3 Risikofaktoren ... 30
6.1.4 Beschwerden und subjektive Bewertungen ... 31
6.1.5 psychosoziale Ressourcen ... 34
6.1.6 Verhalten und Erfahrung ... 39
6.2 Gesundheit und Verhalten im Zeitvergleich (t
1
- t
2
) ... 40
6.2.1 Physische Ressourcen - Fitness: Tests... 40
6.2.2 Physische Ressourcen - Fitness: Selbsteinschätzung... 45
6.2.3 Risikofaktoren ... 46
6.2.4 Beschwerden und subjektive Bewertungen ... 47
6.2.5 Gesundheitliche Situation: Psychosoziale Parameter... 52
6.2.6 Verhalten und Erfahrungen ... 59
6.3 Verhältnisse bei der Durchführung vom Programm Nordic Walking
und deren Bewertung ... 62
7 Zusammenfassung und Ausblick ... 66
Literatur ... 70
Tabellen- und Abbildungsverzeichnis ... 73
Tabellen ... 73
Abbildungen ... 77
Anhang ... 78
Eingangsfragebogen...I
Ausgangsfragebogen...XIII
Fragebogen ­ Kursausstieg...XXVIII
DBS!-Test ­ Erfassungsbogen...XXIX

4
1 Einführung
Ein zunehmendes Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung und das Auftreten so
genannter Zivilisationskrankheiten haben das Thema Gesundheit in den letzten Jahren
zunehmend in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gerückt.
,,Gesundheit ist die wichtigste Nebensache der Welt." (Dr. rer. pol. Gerhard Kocher)
Krankheitsbilder wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2, Bluthoch-
druck oder Übergewicht treten vornehmlich in den Industrienationen auf. Hauptursache dafür
sind unter anderem gesundheitsgefährdende Lebensstile, Verhaltensweisen und Umwelt-
faktoren.
Wenn man im alltäglichen Sprachgebrauch von Gesundheit oder gesund sein spricht, wird
zumeist das Fehlen von Krankheiten gemeint. Diese Sichtweise ist jedoch zu eng und wurde
durch die Definition von Gesundheit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom 22. Juli
1946 folgendermaßen verfasst: ,,Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen,
geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht die bloße Abwesenheit von Krankheit oder
Gebrechen" (Verfassung der WHO). Das Wechselspiel zwischen Gesundheit und Krankheit
ist also ein mehrdimensionales, komplexes Geflecht. In der Gesundheitswissenschaft wird
versucht, diese Wechselwirkungen abzubilden. Dazu wird die Gesundheit aus verschieden
Perspektiven betrachtet. Zugänge zur Gesundheit können z.B. Risikofaktoren für Gesundheit
oder Ressourcen von Gesundheit sein. Risikofaktoren sind Variablen, die mit einer
bestimmten Wahrscheinlichkeit eine Krankheit hervorrufen (Becker, 2006, S. 31ff). Mit
Ressourcen von Gesundheit sind jene Faktoren gemeint, die Menschen gesund erhalten
(Brehm et al., 2002, S. 7).
Risikofaktoren,
wie
Bluthochdruck,
erhöhte
Blutzuckerwerte,
Störungen
des
Fettstoffwechsels,
Übergewicht
oder
neuromuskuläre
Dysbalancen
sind
häufig
Folgeerscheinungen eines zentralen Risikofaktors: körperliche Inaktivität. Bewegungsmangel
bedeutet zu wenig bzw. gar keine Anforderungen an die Köpersysteme. Diese Unterforderung
führt zwangsläufig zu Negativanpassungen, sowohl bei der Skelettmuskulatur als auch bei
anderen wichtigen Organen und Systemen, wie Herz, Lunge oder das Blutgefäßsystem.
Treten bestimmte Risikofaktoren gemeinsam auf, so spricht man vom Metabolischen
Syndrom. Bei diesem Syndrom handelt es sich um eine Zusammenführung bisher getrennt
betrachteter
Krankheitsbilder
wie
Übergewicht
mit
männlicher
Fettverteilung,
Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck und Diabetes zu einem klinischen Syndrom mit
individuell wechselnder Zusammenstellung. Früher auch ,,Syndrom X", ,,Tödliches Quartett"
oder ,,Wohlstandssyndrom" genannt, bemisst sich ,,gesund sein" aus dieser Sichtweise daran,
ob und in welchem Ausmaß Risikofaktoren vorliegen (Brehm et al., 2006, S. 10f).
Gut ausgebildete Gesundheitsressourcen hingegen befähigen Menschen, selbständig auf
Veränderungen an sich und in ihrer Umwelt reagieren und diese regulieren zu können. Zentral
für die Stärkung der physischen, psychischen und sozialen Potentiale sind gesunde
Verhältnisse und entsprechend gesunde Verhaltensweisen.

5
Damit muss Gesundheitsförderung über die reine Prävention von Risikofaktoren
hinausgehen. Im Fokus stehen vielmehr ein umfassendes Wohlbefinden sowie gesunde
Verhältnisse und Verhaltensweisen.
Maßnahmen
zur
Verbesserung
des
Gesundheitszustandes
können
gezielte
Interventionsprogramme sein, die gesundheitsrelevante Kernziele ansteuern und möglichst
evidenzbasiert sind, d.h. nachweislich gesundheitsfördernde bzw. ­erhaltende Effekte erzielen
können. Solche Gesundheitssportprogramme sind vorrangig an der Stärkung der Ressourcen
ausgerichtet und bedeuten regelmäßige Anforderungen an die Körpersysteme. Somit kann
auch dem im Jahre 2000 vom Gesetzgeber neu gefassten ,,Präventionsparagraphen" im
Sozialgesetzbuch V (§ 20) entsprochen werden. Dieser fordert und fördert sowohl Präventiv-
als auch Rehabilitationsmaßnahmen, die den allgemeinen Gesundheitszustand verbessern
(SGB V § 20). Gefordert sind dabei nicht nur Maßnahmen, die lediglich auf
Gesundheitswirkungen abzielen, sondern insbesondere auch solche, die auf das
gesundheitsorientierte Verhalten der Bevölkerung und auf entsprechend gesunde Verhältnisse
einwirken. Diesen vielfältigen Anforderungen wird im Gesundheitssport im Rahmen der
sechs Kernziele von Gesundheit entsprochen. Vor diesem Hintergrund sollen hoch
strukturierte, zielgruppenbezogene Gesundheitsportprogramme (1) physische Ressourcen
stärken, (2) zur Prävention von Risikofaktoren beitragen, (3) psychosoziale Ressourcen
stärken, (4) bei der Bewältigung von Beschwerden und Missbefinden helfen, (5) Bindung an
gesundheitssportliches Verhalten erreichen und (6) unterstützende Settings schaffen und
optimieren. Diese Qualitäten sind durch diverse Wechselbeziehungen miteinander verknüpft
(Brehm & Bös, 2006, S. 21).
Durch die Orientierung an diesen Kriterien kann den beteiligten Parteien gewährleistet
werden, dass das bestehende Gesundheitssportprogramm qualitativ hochwertig ist. Zur
Unterstützung dieser Qualitätssicherungsmaßnahmen entwickelten der Deutsche Turner Bund
(DTB) und der heutige Deutsche Olympische Sport Bund (DOSB) Qualitätssiegel wie den
Pluspunkt Gesundheit oder das Siegel Sport pro Gesundheit. Qualität wird allgemein definiert
als ,,Die Gesamtheit von Merkmalen und Merkmalswerten einer Einheit bezüglich Ihrer
Eignung, festgelegte Erfordernisse zu erfüllen" (DIN EN ISO 8402: 1985-08). Im Rahmen
der genannten Qualitätssiegel soll somit ein bestimmtes Interventionsprogramm geeignet sein,
möglichst viele Aspekte von Gesundheit bei den Teilnehmern zu verbessern. Nur so kann die
Qualität von Gesundheitssportprogrammen langfristig gesichert werden. Weitere Kriterien zur
Bewertung von gesundheitsfördernden Interventionsmaßnahmen sind beispielsweise das
Vorhandensein von entsprechend qualifizierten Übungsleitern, hoch strukturierten, schriftlich
fixierten Interventionen und bestimmten Qualitätssicherungsmaßnahmen, vor allem bezüglich
einer Evidenzbasierung auf der Input- (Programme/ Aktivitäten) und auf der Output-Seite
(Effekte) (Opper, Brehm, Bös, Saam, 2006, S.155).
Entsprechend dieser Qualitätskriterien wurde unter dem Dach des DTB und des Deutschen
Walking
Institut
(DWI)
auch
für
die
Trendsportart
Nordic
Walking
ein
Interventionsprogramm entwickelt. Das entstandene Kursleitermanual orientiert sich an den
anerkannten Qualitäten von Gesundheitssport und fordert durch seine detailliert
ausgearbeiteten Trainingseinheiten adäquat ausgebildete Übungsleiter.

6
Nordic Walking ist bei richtiger Ausführung ein effektives Ausdauer- und
Ganzkörpertraining. Hierbei wird das Gehen bzw. Walken durch den Einsatz von zwei
Stöcken unterstützt. Somit wird nicht nur die Beinmuskulatur trainiert und die entsprechenden
Gefäße entlastet, sondern auch eine Kräftigung der Rücken-, Schulter-, und Armmuskulatur
erzielt. Nordic Walking ist demnach ein ideales und effektives Vorsorgeprogramm für den
gesamten Bewegungsapparat und für alle Zielgruppen geeignet; vor allem für
Bevölkerungsteile, die einen bewegungsarmen Lebensstil führen (Mommert-Jauch, 2007, S.
10f).
Nordic Walking wurde Ende der neunziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts in
Deutschland vorgestellt und avancierte rasch zu einer Trendsportart. Das DWI geht davon
aus, dass zur Zeit mehr als eine Millionen Menschen Walking mit Stöcken betreiben, Tendenz
steigend. Aufgrund dieser rasanten Entwicklung war es dringend notwendig ein qualitativ
hochwertiges und gut strukturiertes Programm mit entsprechender schriftlicher Fixierung zu
erarbeiten. Das dazugehörige Übungsleitermanual wurde am DWI von Dr. Petra Mommert-
Jauch verfasst. Als Expertin auf dem Gebiet von Qualitätssicherung von Walking-Kursen
konnte sie auch auf fachliche Erfahrungen von Kooperationspartnern des DWI wie die
Universitäten Karlsruhe und Konstanz, das UKK-Institut in Tampere (Finnland) und die
Sportverbände und Leistungserbringer im Gesundheitswesen zurück greifen (Mommert-
Jauch, 2007, S. 6f).
Im weiteren Verlauf dieser Arbeit wird die Überprüfung der Qualität der
Interventionsmaßnahme Nordic Walking in den Vordergrund gestellt. Das Programm ist
bereits von diversen Einrichtungen als gesundheitsfördernd gemäß § 20 SGB V eingestuft und
anerkannt. Jedoch mangelt es an einer wissenschaftlich fundierten Evaluation dieser zehn
Einheiten umfassenden Maßnahme.
In diesem Rahmen sollen folgende Fragestellungen beantwortet werden:
1. Wie ist die Income-Evidenz des Nordic Walking Kursprogramms anhand des
Analyseinstruments QUAGES zu bewerten?
2. Wie ist die Outcome-Evidenz des vom DWI und DTB entwickelten Nordic Walking
Kursprogramms zu bewerten bzw. welchen Einfluss hat das 10 Einheiten umfassende
Nordic Walking-Training unter Feldbedingungen auf die physische und psychische
Gesundheit?
In Kapitel 2 werden zunächst theoretische Grundlagen zum Thema Gesundheitssport
vermittelt. An dieser Stelle wird das Konzept der Kernziele von Gesundheitssport sowie deren
Umsetzung anhand der ,,FITT-Empfehlungen" und der ,,7-Sequenzen-Intervention" detailliert
dargestellt. Im Rahmen der Frage nach Qualitätssicherung und Evidenzbasierung wird
anschließend
das
Instrument
QUAGES
zur
Bewertung
der
Qualität
von
Gesundheitssportangeboten genauer vorgestellt.
Darauf aufbauend wird in Kapitel 3 das Gesundheitssportprogramm ,,Nordic Walking"
beschrieben. Anhand der zuvor gelegten Grundlagen bezüglich der Kernziele von
Gesundheitssport wird dann hinterfragt, ob Nordic Walking ein Gesundheitssport ist. In

7
diesem Zusammenhang wird auch das entwickelte Kursmanual mit seinen 10 Kurseinheiten
beschrieben.
Das Kapitel 4 stellt die Analyse des Programms mit Hilfe des QUAGES - Konzeptes in
den Fokus. QUAGES stellt ein Instrument zur Bewertung der Qualität von
Gesundheitssportprogrammen dar. Anhand dessen soll die erste Fragestellung bezüglich der
Income-Evidenz des Programms Nordic Walking beantwortet werden. Dazu werden die in
Kapitel 2.4 dargelegten Bausteine einzeln betrachtet und ausgewertet.
Das Kapitel 5 beschäftigt sich darauf folgend mit der zweiten Fragestellung nach der
Outcome-Evidenz des Gesundheitssportprogramms Nordic Walking. Dabei wird zunächst die
Methodik der Untersuchung präsentiert (Kap. 5). Dies beinhaltet die Darstellung des
Versuchsaufbaus und der Messinstrumente (5.1) sowie der Stichprobe (5.2). Zudem werden
die speziellen Fragestellungen und die damit in Zusammenhang stehenden Grundannahmen
vorgestellt (5.3).
Anschließend werden in Kapitel 6 die Ergebnisse bezüglich des physischen und
psychischen Gesundheitszustands der Probanden vor (6.1) und nach (6.2) dem Zeitraum der
Intervention anhand der gegebenen Instrumente dargestellt. Im Anschluss daran wird in
Kapitel 6.3 auf die Verhältnisse der Programmdurchführung und dessen Bewertung durch die
Probanden eingegangen.
Zum Schluss der Arbeit werden (Kap. 7) deren Verlauf und Ergebnisse rekapituliert und
auf Chancen und Möglichkeiten weiterführender Untersuchungen und Entwicklungen
hingewiesen. Weiterhin werden mögliche Hinweise zur Optimierung der Inhalte des
Kursprogramms vermittelt.
2 Gesundheitssport und Gesundheitssportprogramme
Eines der am häufigsten genannten Motive für sportliche Aktivität ist Gesundheit. Dieses
Bewusstsein ist sowohl bei sportlich Aktiven, als auch bei Menschen mit einem
bewegungsarmen Lebensstil vorhanden. Jedoch kann nicht jede Art von Sport als gesund
gelten. Bei diversen Sportarten steht das Motiv Gesundheit nicht an erster Stelle. So kann
beispielsweise bei wettkampforientierten Sportarten wie Fußball, Leichtathletik oder
Gerätturnen davon ausgegangen werden, dass der Leistungsvergleich zwischen zwei oder
mehreren Sportlern im Vordergrund steht. Die eventuell auftretenden gesundheitsfördernden
Aspekte sind allenfalls eine positive Begleiterscheinung. Die Tradition des Wettkampfsports
begann etwa in der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts in England, wobei Wetten auf
sportliche Vergleiche getätigt wurden. Für optimale Leistungen und Rekorde werden dabei
noch heute hohe Belastungen in Training und Wettkampf in Kauf genommen. Daraus
resultierende Verletzungen sind keine Seltenheit. Trotz allem können auch solche Sportarten
bei einem umfassenderen Gesundheitsverständnis unter bestimmten Voraussetzungen positive
Gesundheitsaspekte enthalten. So können Personen bei der Integration in eine
Wettkampfmannschaft soziale Einbindung erfahren. Andere entwickeln möglicherweise einen
positiven Bezug zu ihren Körperproportionen während des Trainings. Durch ein hart

8
umkämpftes Tennismatch und die darin enthaltenden Spannungsbögen kann durchaus auch
Wohlbefinden entstehen. Durch gezieltes, systematisch aufgebautes Training ohne
Überbelastung kann also auch in Wettkampfsportarten physisches und psychisches
Wohlbefinden und damit Gesundheit erreicht werden.
Den wettkampforientierten Sportarten stehen sportliche Aktivitäten gegenüber, die der
Tradition der Gymnastik folgen. Im Vordergrund dieser Gruppe von Sportangeboten stehen
Motive wie Verbesserung der körperlichen Fitness und der Figur. Moderne
Ausprägungsformen wie ,,Jogging", ,,Step Aerobic" oder ,,Body Shaping" zählen zu den so
genannten Fitness- und Wellness-Aktivitäten. Auch Angebote wie Wirbelsäulengymnastik
können in den gleichen Trend eingeordnet werden. Sie sprechen jedoch andere Zielgruppen
mit speziellen Beschwerden oder Risikofaktoren an. Wie für den Wettkampfsport muss
jedoch auch für das Spektrum gymnastischer Aktivitäten die Aussage getroffen werden, dass
sie nicht in jedem Fall und für jeden Teilnehmer gesund sind (Brehm, Bös, Opper, Saam,
2002, S. 9).
Man kann jedoch gesundheitsfördernde Potenziale aus beiden Sichtweisen herausarbeiten.
So kann mit Sicherheit gesagt werden, dass ein systematisch aufgebautes Training spezifische
Aspekte von Gesundheit positiv verändern kann. Damit dies geschehen kann, ist es von
großer Bedeutung, hoch strukturierte und gesicherte Gesundheitssportangebote zu entwickeln.
Dabei sollten möglichst viele Facetten und Perspektiven von Gesundheit angesprochen bzw.
einbezogen werden. Aus diesem Grund soll Gesundheitssport entsprechend der Ottawa
Charta zur Gesundheitsförderung von 1986 ,,auf
1. Gesundheitswirkungen und damit auf eine Stärkung der physischen sowie der
psychosozialen Gesundheitsressourcen, verbunden mit einer Meidung und Minderung
von Risikofaktoren sowie mit einer möglichst effektiven Bewältigung von
Beschwerden und Missbefinden;
2. Gesundheitsverhalten und damit auf Befähigung des Einzelnen, selbst Kontrolle über
die Gesundheit auszuüben;
3. gesunde Verhältnisse und damit auf die ökologischen Voraussetzungen für
Gesundheitsverhalten sowie für Gesundheit in unterschiedlichen Settings"
zielen (Brehm & Bös, 2006, S. 19).
Damit wird auch ersichtlich, welche Zielgruppen von Gesundheitssport angesprochen
werden sollen. In erster Linie sind Menschen mit Bewegungsmangel, Aktivitätseinsteiger und
­wiedereinsteiger gemeint. Gerade bei diesen Personenkreisen ist eine Reduzierung des
Risikofaktors Bewegungsmangel durch gesundheitssportliche Aktivität, eine umfassende
Stärkung von Ressourcen sowie eine langfristige Verhaltensänderung notwendig. Zusätzlich
kommen auch Menschen mit speziellen Risiken z.B. im Bereich des Herz-/ Kreislaufsystems
und des metabolischen Bereichs als Zielgruppen in Betracht. Bei diesen Zielgruppen sollen
spezielle gesundheitliche Risiken durch geeignete gesundheitssportliche Aktivität reduziert
werden oder gar nicht erst entstehen. Zudem können gesundheitliche Probleme schneller
bewältigt werden.

9
Im Sinne der WHO-Charta von 1986 und ihrem weltweiten Ziel ,,Gesundheit für alle"
wurden die Forderungen eines modernen Public Health - Ansatzes in den letzten Jahren stetig
deutlicher. Einigkeit besteht darin, dass die jeweiligen Maßnahmen vor allem individuelle
gesundheitsbezogene Ressourcen aufbauen, gesunde Verhaltensweisen fördern und auf
gesundheitsbegünstigende Strukturen abzielen sollen. Daraus sollte sich im Einzelfall eine
stringente Orientierung des jeweiligen Programms an den sechs Kernzielen von
Gesundheitssport ergeben (Tiemann & Wanek, 2006, S. 150f).
2.1 Die sechs Kernziele von Gesundheitssport
Um einem ganzheitlichen Gesundheitsansatz folgen zu können, wurden sechs Kernziele
von Gesundheitssport entwickelt. Diese Qualitäten dienen der Orientierung für
gesundheitsfördernde Interventionsprogramme. Hierdurch sollen möglichst alle relevanten
Aspekte von Gesundheit nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft abgedeckt werden.
Das Kernziel 1, Stärkung physischer Ressourcen, steht im Vordergrund der meisten
Gesundheitssportprogramme. Zentral für diese Dimension ist die positive Beeinflussung des
Herz-Kreislaufsystems sowie des Halte- und Bewegungssystems durch sportliche
Aktivierung. Mit einer gezielten Beanspruchung des Muskelsystems sollen die physischen
Ressourcen Ausdauer-, Kraft-, Dehn-, Koordinations- & Entspannungsfähigkeit verbessert
werden. Dadurch können positive Anpassungsvorgänge im gesamten Organismus ausgelöst
werden, die zu einer höheren Widerstandsfähigkeit beitragen können. Damit dem Anspruch
der Gesundheitsförderung entsprochen werden kann, ist die adäquate Belastungsgestaltung
der gesundheitsrelevanten Fähigkeiten von großer Bedeutung (Brehm et al., 2002, S. 11).
Dem Kernziel 2, Prävention von Risikofaktoren, liegen körperliche Inaktivität bzw.
Bewegungsmangel und deren negative Auswirkung auf den gesamten Organismus zugrunde.
Werden die oben genannten physischen Ressourcen nicht regelmäßig gefordert, so kann es
rasch zu Negativanpassungen kommen. Diese äußern sich nicht nur in einer degenerierten
Muskulatur, sondern auch in anderen Organen und Körpersystemen. Demzufolge ist davon
auszugehen, dass eine gezielte Stärkung der physischen Ressourcen zu einer Verminderung
von Risikofaktoren, wie z.B. beim Metabolischen Syndrom, beiträgt (Brehm & Bös, 2006, S.
23).
Das Kernziel 3, Stärkung psychosozialer Ressourcen, bezieht sich auf solche psychischen
und sozialen Potentiale, die einerseits das subjektive Gefühl des Wohlbefindens hervorrufen
und verstärken und andererseits helfen, verschiedenartige Anforderungen zu bewältigen. Wie
bei den physischen gilt auch bei den psychosozialen Ressourcen der Grundsatz ´Fördern
durch Fordern´. Danach sollten hohen Anforderungen wie z.B. durch Stress entsprechende
Ressourcen wie Wissen, Körperkonzept, Stimmung, soziale Kompetenz & Einbindung
gegenüberstehen. Durch sportliche Aktivität können diese Gesundheitsressourcen gezielt
gestärkt werden (Brehm & Bös, 2006, S. 24).
Mit dem Kernziel 4, Bewältigung von Beschwerden & Missbefinden, sollen Lösungen für
gesundheitliche Probleme der Teilnehmer eines Gesundheitssportprogramms gefunden

10
werden. Zudem sollen diese befähigt werden, selbständig solche Probleme zu lösen. Hierbei
werden zwei sich ergänzende Strategien unterschieden. Eine problembezogene Bewältigung
zielt direkt auf eine Linderung von physisch bedingten Beschwerden. Eine emotionsbezogene
Bewältigung versucht ihre Aktionen und Interventionen auf die Regulation von Emotionen zu
richten, die mit Stresssituationen einhergehen. Bei gezielten Interventionen können sowohl
bei physischen, als auch bei emotionalen Beschwerden Verbesserungen erzielt werden
(Brehm & Bös, 2006, S. 26).
Das Kernziel 5, Bindung an gesundheitssportliches Verhalten, ist eng mit den
vorhergehenden Qualitäten von Gesundheitssport verknüpft. Ohne langfristige und
regelmäßige Realisierung gesundheitssportlicher Aktivität können keine positiven
Veränderungen im Bereich der Fitness oder der physischen Gesundheit erreicht werden.
Bindung bedeutet also mehr als an einem kurzfristig angelegten Interventionsprogramm
teilzunehmen. Es ist wichtig, gesundheitssportliches Verhalten zu einem Bestandteil seines
Alltags werden zu lassen, um somit langfristig physische und psychische Ressourcen zu
stärken und zu erhalten. Eine solche Verhaltensänderung ist jedoch nicht in kurzer Zeit
herzustellen. Sie ist vielmehr ein langer Prozess der durch vielfältige Faktoren beeinflusst
wird (Brehm et al, 2002, S. 18 f).
Das Kernziel 6, Schaffung & Optimierung unterstützender Settings, zielt auf
gesundheitsförderliche Verhältnisse ab. Dazu zählen unter anderem qualifizierte
ÜbungsleiterInnen, entsprechend entwickelte Sportangebote und Übungsmöglichkeiten.
Weiterhin kann eine systematische Unterstützung und Heranführung durch Ärzte,
Krankenkassen und Gesundheitssportanbietern wie Vereine oder Fitnessstudios die
Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die Kernziele eins bis fünf umgesetzt werden können. In
der Diskussion um eine Optimierung der Verhältnisse für die Durchführung von
Gesundheitssport in Deutschland haben sich bereits einige Kooperationen zwischen den
genannten Beteiligten aufgetan. Jedoch ist an dieser Stelle noch keine übergreifende Regelung
getroffen worden (Brehm & Bös, 2006, S. 28).
2.2 ,,FITT-Empfehlungen" und ,,7-Sequenzen-Intervention"
Die vorgestellten Qualitäten von Gesundheitssport können in der Praxis anhand der so
genannten FITT-Empfehlungen und mit Hilfe der 7-Sequenzen-Intervention strukturiert bzw.
modularisiert werden. Die jeweiligen Interventionsmaßnahmen orientieren sich an den FITT-
Empfehlungen (Frequency ­ Intensity ­ Time - Type of Exercise), um dem langfristigen
Bindungsprozess an gesundheitssportliche Aktivität zu entsprechen. Die nötige
Verhaltensänderung und der Abbau von Barrieren benötigen viel Zeit und dürfen zudem nicht
als zusätzliche Belastung erachtet werden. Für Frequency ist demnach ein Training einmal pro
Woche, für Intensity eine moderate Belastung, für Time etwa neunzig Minuten und für Type
of Exercise eine 7-Sequenzen-Intervention empfehlenswert. Die 7-Sequenzen-Intervention
wurde entwickelt, um die Kernziele von Gesundheitssport zu erreichen. Im Speziellen soll
hierbei die Zielgruppe der Personen mit einem bewegungsarmen Lebensstil und multiplen
Beschwerden angesprochen werden. Die 7-Sequenzen-Intervention setzt sich aus der

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Einstiegs- (1), der Erwärmungs- (2), der Ausdauer- (3), der Kraft- und Beweglichkeits- (4),
der Entspannungs- (5), der Ausklang- und Abschluss- (6) und der Informationssequenz (7)
zusammen. Im Rahmen dieser Strukturierungsmöglichkeit werden theoretische und praktische
Grundlagen gelegt, welche die Teilnehmer befähigen, selbständig gesundheitsförderliches
Verhalten, auch über das Kursprogramm hinaus, zu betreiben (Brehm et al., 2001, S. 23 f).
2.3 Qualitätssicherung und Evidenzbasierung
Qualität wird definiert als ,,Die Gesamtheit von Merkmalen und Merkmalswerten einer
Einheit bezüglich Ihrer Eignung, festgelegte Erfordernisse zu erfüllen." (DIN EN ISO 8402:
1985-08) Auf den Gesundheitssport übertragen, soll ein bestimmtes Interventionsprogramm
geeignet sein, möglichst viele Aspekte von Gesundheit bei den Teilnehmern zu verbessern.
Um dies zu gewährleisten, ist es notwendig ein umfassendes Qualitätsmanagement
durchzuführen.
Wie
in
anderen
Dienstleistungsbereichen
auch,
kann
Qualitätssicherung
im
Gesundheitswesen auf die drei Dimension Ergebnisqualität, Prozess- und Strukturqualität
sowie Evaluationsqualität bezogen werden. Im Rahmen von Gesundheitssportprogrammen
sind für die Ergebnisqualität zunächst Ziele festzulegen und zu begründen. Zudem sollten die
Zielgruppen detailliert beschrieben und Standards für die Umsetzung von Zielen entwickelt
werden. Mit Prozess- und Strukturqualität ist die bestmögliche Sicherung der Zielrealisation
gemeint. Dazu zählen im Gesundheitssport z.B. gut strukturierte, schriftliche fixierte
Kursmanuale, bestqualifizierte Übungsleiter oder eine adäquate räumliche und sächliche
Ausstattung. Weiterhin kann die Qualität auf dieser Ebene durch interne und externe
Vernetzung mit anderen Sportangeboten oder Institutionen, durch ein aktivierungsrelevantes
Marketing und durch die Einrichtung von Qualitätszirkeln optimiert werden. Die Dimension
der Evaluationsqualität wird im Gesundheitssport immer häufiger thematisiert. Es geht darum,
Studien durchzuführen, um den wissenschaftlichen Nachweis für die Erreichung der
Kernziele von Gesundheitssport durch das daran orientierte Interventionsprogramm zu
erbringen und fortlaufend zu bestätigen.
In engem Zusammenhang mit dieser Ebene der Qualitätsanforderungen steht die
Forderung nach einer Evidenzbasierung. Evidenzbasierung umschreibt in der Medizin einen
spezifischen Standard der Sicherung von Qualität und wird in Income- und Outcome-Evidenz
untergliedert. Im Rahmen der Income-Evidenz soll die Qualität einer Maßnahme beurteilt
werden. Dies beinhaltet Forderungen nach einer klaren Problemdefinition und einer
eindeutigen Festlegung und zwingenden Begründung von Zielen und Maßnahmen sowie
deren schriftlicher Fixierung. Die Erprobung und bestmögliche Evaluation soll im Rahmen
der Outcome-Evidenz durchgeführt werden. Im Bereich des Gesundheitssports ist es jedoch
kaum möglich die hohen Standards in der Medizin zur Bewertung der Güte der erreichten
Evidenz
einzuhalten.
Langzeituntersuchungen
bezüglich
Verhaltensänderungen
in
randomisierten Gruppen sind ethisch nicht vertretbar und auch technisch kaum durchführbar.
Aus diesem Grund können hier lediglich Evidenzen auf der Stufe IIa (nicht randomisierte,

12
kontrollierte Studien hoher Qualität und Reviews solcher Studien), wobei I die höchste und V
die niedrigste ist, erreicht werden (Brehm, Janke, Sygusch, Wagner, 2006, S. 37f).
2.4 QUAGES: Bewertung von Gesundheitssportprogrammen
Gesundheitssportprogramme sind Interventionskonzepte mit begründeten Modulen und
exemplarischen Kurseinheiten. Sie steuern planmäßig die Kernziele von Gesundheitssport an,
sind auf die Zielgruppen bezogen, mit vorausgehenden und weiterführenden Maßnahmen
verknüpfbar und wurden auf ihre Durchführbarkeit erprobt. Deren Bewertung kann auf
vielfältige Weise durchgeführt werden. An dieser Stelle wird ein neues Verfahren vorgestellt,
um die Evidenz einer Gesundheitsförderungsmaßnahme überprüfen zu können.
Dieses Verfahren heißt QUAGES (Qualität von Gesundheitssportangeboten). Es
beinhaltet einen Fragebogen zur Bewertung der Qualität (Evidenz) von Programmen des
Gesundheitssports. Dieser Fragebogen wurde von den Autoren Dr. Tiemann, Prof. Dr.
Pahmeier, Prof. Dr. v. Troschke und Prof. Dr. Brehm als Arbeitshilfe für eine neutrale,
standardisierte und nachvollziehbare Begutachtung von Gesundheitssportprogrammen
entwickelt. Grundlegend dafür war der Gedanke, gemeinsame und einheitliche
Handlungsfelder und Kriterien zu erarbeiten, um die Forderungen des § 20 Abs. 1 und 2 SGB
V in der aktuellen Fassung umzusetzen. Aus diesem Grund findet der Fragebogen Anlehnung
an das Modell der Qualitäten von Gesundheitssport, welches sich an internationalen Standards
orientiert.
Formal wird der Fragebogen durch das ,,Deutsche Instrument zur methodischen Leitlinien-
Bewertung" (DELBI), durch die ,,Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen
Fachgesellschaften" (AWMF) und durch das ,,Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin"
(ÄZQ) beeinflusst.
Er
enthält
11
Domänen,
denen
42
Kriterien
für
die
Bewertung
von
Gesundheitssportprogrammen zugeordnet wurden. Die 11 Domänen decken jeweils eine
separate Dimension der Programmqualität ab. Die Titel der Domänen lauten:
1: ,,Allgemeine übergreifende Kriterien"
2: ,,Programmziel und ­inhalte: Stärkung physischer Ressourcen"
3: ,,Programmziel und ­inhalte: Stärkung psychosozialer Ressourcen"
4: ,,Programmziel und ­inhalte: Verminderung von Risikofaktoren"
5: ,,Programmziel und ­inhalte: Bewältigung von Beschwerden und Missbefinden"
6: ,,Programmziel und ­inhalte: Aufbau von Bindung an gesundheitssportliche Aktivität"
7: ,,Programmziel und ­inhalte: Verbesserung der Bewegungsverhältnisse"
8: ,,Spezielle Ziele"
9: ,,Methodik"
10: ,,Teilnehmermaterialien"
11: ,,Evaluation"
Die Bewertung eines Gesundheitssportprogramms erfolgt durch zwei, neutrale Gutachter.
Zur Überprüfung der einzelnen Kriterien der Domänen kann anhand einer 4-Punkte-Skala, die

13
von ,,1 = trifft überhaupt nicht zu" bis ,,4 = trifft uneingeschränkt zu", Stellung genommen
werden. Lediglich in der Domäne ,,Evaluation" werden die Kriterien mit 0 oder 2 Punkten
bzw. mit 2 oder 4 Punkten bewertet. Die Punktwerte geben demnach an, in welchem Umfang
ein Kriterium erfüllt wurde. Anhand der Summe der Punkte über alle Kriterien und Domänen
nehmen beide Gutachter abschließend eine qualitative Gesamtbewertung vor. Die gesamten
Beurteilungen erhält dann ein dritter unabhängiger Gutachter. Dieser nimmt zuletzt eine
Gesamtbewertung vor und entscheidet somit über die Qualität des Programmkonzeptes.
(Tiemann, Pahmeier, v. Troschke, Brehm, 2006)
Bevor das Programm ,,Nordic Walking", erarbeitet vom Deutschen Walking Institut in
Zusammenarbeit mit dem Deutschen Turnerbund, einer solchen Qualitätsprüfung unterzogen
wird, folgt zunächst eine Vorstellung der gleichnamigen Sportart und des dazu gehörigen
Kursmanuals.
3 (Nordic-) Walking
Walking und Nordic Walking sind heutzutage aus keinem Angebot im Gesundheitssport-
sektor mehr wegzudenken. Gehen bzw. Walken wird beim Nordic Walking durch den
gezielten Einsatz von zwei Stöcken unterstützt, wodurch ein effektives Ausdauer- und
Ganzkörpertraining gewährleistet werden soll. Auch unabhängig von organisierten Sport- und
Freizeitangeboten verfallen immer mehr Menschen dem Trend des Nordic Walking. Aber
gerade an dieser Stelle treten die meisten Probleme auf. Personen, die sich ohne professionelle
Anleitung auf die Walk-Strecken und ­Pfade begeben, erreichen nicht immer die Effekte, die
ein regelmäßiges Nordic Walking­Training verspricht. Die möglichen gesundheits-
begünstigenden Wirkungen wurden in der Literatur in einigen Untersuchungen und Studien
bereits hinterfragt (vgl. Church, Earnest & Morss, 2002; Höltke, Steuer, Jöns, Krakor,
Steinacker & Jakob, 2005; Jöllenbeck, Leyser, Grüneberg, Mull & Classen, 2007; Porcari,
Hendrickson, Walter, Terry, Walsko, 1997).
Jöllenbeck und Grüneberg haben, basierend auf dem aktuellen Forschungsstand, die
Gesundheitseffekte in ihrer Arbeit ,,Gesund durch Nordic Walking - Prävention oder
Mythos?" zusammengefasst. Bei entsprechender Intensität und Häufigkeit, sind positive
Effekte für das Herz-Kreislauf-System ebenso wie bei Adipositas, Hypertonie, Osteoporose
oder Diabetes mellitus Typ II zu erwarten. Grundsätzlich möglich scheint auch eine
Verminderung des Risikos für einige maligne Tumorerkrankungen. Durch den Stockeinsatz
werden große Teile der Muskulatur eingesetzt. Die damit verbundene höhere Intensität bei
gleicher Geschwindigkeit und Belastungsempfindung verschafft Nordic Walking weitere
positive Fähigkeiten. Sie weisen jedoch auch darauf hin, dass von einer allgemeinen
Empfehlung von Nordic Walking als gelenkschonende Aktivität abgesehen werden muss.
Aufgrund seiner Dynamik ist beim Nordic Walking im Vergleich zum Spazieren gehen mit
höheren Gelenkbelastungen zu rechnen. (Jöllenbeck & Grüneberg, 2008, S. 7).

14
3.1 Nordic Walking: Gesundheitssport?
Die bisherigen Ausführungen deuten darauf hin, das Nordic Walking nur ein
Gesundheitssport sein kann, wenn es möglichst viele Facetten von Gesundheit der Teilnehmer
anspricht. Demzufolge sollte Nordic Walking nicht nur physische, sondern auch psychische
Ressourcen von Gesundheit ansprechen. Mit anderen Worten müsste sich ein regelmäßiges
Nordic Walking ­ Training an den sechs Kernzielen von Gesundheitssport orientieren. Damit
der Trainierende diese dann auch erreichen kann, sollte er sich mit dem Thema Nordic
Walking und dessen Effekten eingehend in Theorie und Praxis vertraut machen. Die bereits
beschriebenen FITT-Empfehlungen können ihm für die Praxis einen Anhaltspunkt zur
richtigen Trainingssteuerung geben. Da die Zielgruppe von Gesundheitssport Menschen mit
Bewegungsmangel, Aktivitätseinsteiger und ­wiederein-steiger ist, wäre es jedoch sinnvoll,
sich gleich einem qualitätsgesicherten und geprüften Sportangebot anzuschließen. Dort sollten
gut geschulte Übungsleiter entsprechendes Wissen über gesundheitsförderliche Effekte und
die richtige Ausführung vermitteln. Nur so können die genannten Ziele schnell und sicher
erreicht werden.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass Nordic Walking bei richtiger
Ausführung ein gesunder Sport sein kann und gerade für die genannte Zielgruppe eine gute
Möglichkeit darstellt, den bewegungsarmen Lebensstil zu beenden. Dabei sollten sich die
Teilnehmer an qualitativ hochwertige Angebote, wie es das folgend vorgestellte ist, halten.
3.2 Das Kursmanual
Zu einer zentralen Aufgabe dieser Arbeit zählt die Überprüfung der Evidenz des vom DWI
und DTB entwickelten Gesundheitssportprogramms und dessen Übungsleitermanual. Aus
diesem Grund wird das Manual an dieser Stelle ausführlicher vorgestellt.
Das Manual orientiert sich am Modell der Qualitäten von Gesundheitssport und wird
anhand der FITT-Empfehlungen und der 7 Sequenzen-Intervention strukturiert. Nach einer
kurzen Einführung werden die 10 Kurseinheiten á 90 Minuten detailliert beschrieben. Dazu
wird zu jeder Einheit zunächst eine Übersicht gegeben, die es dem Leser möglich macht,
einen Überblick über die gesamte Einheit mit seinen sieben Sequenzen zu bekommen. Hierzu
gehören nicht nur Informationen über Inhalte, sondern auch über Ziele der Sequenz, benötigte
Materialien und die Dauer des Teilabschnitts. Weiterhin wird jede Beschreibung der
Kurseinheit mit Organisationshinweisen und/ oder Hintergrundinformationen eingeleitet.
Dabei werden beispielsweise Hinweise für eine geeignete räumliche und sächliche
Ausstattung gegeben oder auf wichtige Gesichtspunkte für die jeweilige Kurseinheit
aufmerksam gemacht. Im Anschluss wird jede Einzelne Sequenz umfassend beschrieben und
deren Inhalte erläutert, um dem Übungsleiter eine verständliche Grundlage für die
Durchführung seines Kurses an die Hand zu geben (Mommert-Jauch, 2007).
Die Kurseinheit 1, ,,Vom Walking zum Nordic Walking ­ in der Walk-Schule", soll die
Teilnehmer an das Thema Walking und Nordic Walking heranführen. Dazu werden in der
Einstiegssequenz zunächst Informationen über Kleidung, Schuhwerk und Zubehör gegeben.

15
Die folgende Erwärmungssequenz wird dann genutzt, um alle Teilnehmer auf spielerische Art
miteinander bekannt zu machen und sie auf die kommenden Abschnitte vorzubereiten. Die
dritte Sequenz ,,Technik" thematisiert die Walking-Basistechnik und deren Modifikationen
für das Nordic Walking. In der folgenden Ausdauersequenz können sich die Teilnehmer dann
auf einem größeren Platz frei bewegen. Anschließend steht im Abschnitt fünf, ,,Regeneration/
Entspannung/ Atmung", das richtige Atmen unter verschiedenen Bedingungen im
Vordergrund. Darauf folgend werden im Teil ,,Funktionelle Übungen" Hinweise zur
Ausführung von Dehnübungen gegeben. Abschließend soll die Kurseinheit reflektiert und die
Teilnehmer mit der Hausaufgabe verabschiedet werden.
Die Kurseinheit zwei, ,,Der 2000-m-Walking-Test: Wie fit bin ich?", stellt den aktuellen
Ausdauerzustand der Teilnehmer in den Mittelpunkt. Zunächst wird die Bedeutung und
Organisation des Walk-Tests besprochen. Mit dem folgenden Walking-Test können nun
Informationen zum Fitnessstand der Teilnehmer gewonnen werden. Zur Einordnung der
erhobenen Parameter können Normtabellen aus dem Manueal herangezogen werden. Der
folgende Regenerationsteil lässt die Anstrengung vergessen und lenkt die Aufmerksamkeit
auf die Entspannung der Muskulatur. In der Sequenz ,,Funktionelle Dehnübungen" kommt es
nun erstmals zum Kontakt mit den Nordic Walking ­ Stöcken. Sie werden aktiv in die
Dehnübungen einbezogen. Zum Schluss erfolgt eine kurze Reflexion der Einheit und die
Vergabe einer kleinen Hausaufgabe.
Die Kurseinheit 3, ,,Der richtige Stockeinsatz 1: Der lockere Armschwung", beginnt mit
der Begrüßung und der Abfrage der Hausaufgaben. Diese Besprechung bildet die Grundlage
für die anschließende Klärung von Gefahren aufgrund falscher Techniken und Fehlerbilder
beim Nordic Walking. Nach der Erwärmung sollen die Teilnehmer beim anschließenden
Techniktraining Schritt für Schritt an die richtige Nordic Walking ­ Technik herangeführt
werden. Dabei wird auf die richtige Armführung, den bewussten Einsatzes des Stockes nach
hinten und die Rotation der Schulterachse hingewiesen. In der folgenden Ausdauersequenz
können die Teilnehmer bei moderater Intensität walken. Nach der Regenerationsphase werden
im Abschnitt ,,Funktionelle Übungen" Hinweise zur Ausführung von Stabilisations- bzw.
Kräftigungsübungen vermittelt. Nach weiteren Dehnungsübungen wird der Kurs reflektiert
und der Übungsleiter verabschiedet sich mit einer Hausaufgabe.
Die Kurseinheit 4, ,,Der richtige Stockeinsatz 2: Wie der Nacken entlastet wird", soll zur
Stabilisation und Erweiterung der vermittelten Grundlagen beitragen. Die Hausaufgabe bildet
erneut die Basis für die erste Sequenz ,,Einstieg/ Information". Der richtige funktionelle
Rumpfeinsatz kann Verspannungen im Nackenbereich mildern oder verhindern. Nachdem
sich alle Teilnehmer erwärmt haben wird wieder an der optimalen Technik gearbeitet. Die
richtige Schulterblattbewegung, Arm- und Stockführung sowie Kopf- und Oberkörperhaltung
werden vorrangig geschult. Anschließend heißt es: Nordic Walking bei einer Intensität von
60-70% des individuellen Belastungspulses. Dem folgend werden bei der Regeneration und
Entspannung hauptsächlich Übungen für den Nacken- und Schulterbereich vorgestellt. Das
Gleiche gilt auch für die Kräftigung und Dehnung im Teil ,,Funktionelle Übungen". Die
Kurseinheit wird wie immer mit der Vergabe von Hausaufgaben beendet.

16
Die Kurseinheit 5, ,,Belastungssteuerung 1: Die richtige individuelle Belastung", rückt die
Wahrnehmung und Einordnung verschiedener Pulsschläge bei unterschiedlichen Belastungen
in den Fokus. Im Einstiegsteil wird die Herzfrequenz als Belastungskriterium erörtert.
Anschließend wird eine spielerische Erwärmungsform mit Stöcken oder Theraband
durchgeführt. Die Techniksequenz wird in den Ausdauerteil integriert, wobei der
Übungsleiter in der Einwalkphase Individualkorrekturen vornimmt. Nach dem Eingehen
sollen die Teilnehmer mit unterschiedlichen Intensitäten walken. Nach Regeneration und
Entspannung werden gezielt der Rücken gekräftigt und die Brustmuskulatur gedehnt.
Reflexion und Hausaufgaben bilden den Abschluss der Einheit.
Die Kurseinheit 6 ist mit ,,Belastungssteuerung 2: Koordination und Propriozeption"
überschrieben. Die Funktionsweise von Koordination und Steuerung des Zusammenspiels
von Reizen, Nerven und Muskulatur wird zu Beginn der Einheit besprochen. Anschließend
werden speziell Aufwärmübungen unter dem Aspekt der ,,Propriozeption", d.h. der
Körperwahrnehmung, ausgeführt. An dieser Stelle sollen nochmals Technikkorrekturen
erfolgen. In der Ausdauersequenz wird in unebenem Gelände die Koordination der
Teilnehmer weiter beansprucht. Nach langsamem Auswalken und entspannenden
Atemübungen werden nochmals Kraft und Propriozeption gefordert. Nach den folgenden
Dehnübungen wird dann der Kurstag wie immer abgeschlossen.
Die Kurseinheit 7, ,,Belastungssteuerung 3: Varianten des Nordic Walking", stellt die
diversen Abwandlungen von Nordic Walking in den Mittelpunkt. Nach der Besprechung der
Hausaufgaben werden diverse Varianten des Nordic Walking vorgestellt. In der
anschließenden Erwärmungsphase werden dann sowohl standardisierte Übungen, als auch
Übungen in der Bewegung zur Vorbereitung des Doppelstockeinsatzes durchgeführt. Danach
werden im Abschnitt ,,Technik" weitere Abwandlungen eingeführt. In der Ausdauersequenz
sollen die Teilnehmer nun in Intervallen immer verschiedene Techniken einsetzen und
trainieren. Zur Entspannung wird danach langsam ausgewalkt und dann eine kleine
Massageübung am Ort getätigt. Abschließend werden noch Dehnübungen wiederholt und die
Teilnehmer wie bekannt verabschiedet.
Die Kurseinheit 8, ,,Nordic Walking als Gesundheitssport 1: Zur Entspannung", rückt in
der Sequenz ,,Einstieg/ Information" die Bedeutung von Nordic Walking als Entspannungs-
training in den Fokus. Auch die Erwärmung ist von Übungen zur Entspannung und dem
richtigen Atmen beim Walking geprägt. Der Technikabschnitt wird in den Ausdauerteil
integriert, der das Motto ,,50 Minuten Nordic Walking zur Entspannung" trägt. Dabei können
die Teilnehmer selbständig über Intensitäten und Techniken entscheiden. In der
anschließenden Sequenz ,,Regeneration/ Entspannung/ Atmung" wird in dieser Kurseinheit
u.a. eine Qigongübung vorgestellt, die zur Atementspannung beitragen kann. Nach
Kräftigungs- und Beweglichkeitsübungen wird der Kurs reflektiert und mit der Vergabe von
Hausaufgaben hinsichtlich des kommenden Themenschwerpunkts abgeschlossen.
Die Kurseinheit 9, ,,Nordic Walking als Gesundheitssport 2: Die Topten des erfolgreichen
Trainings", wird genutzt, um vorrangig Informationen zu den Effekten von regelmäßigem
Ausdauersport und der Gesundheit zu vermitteln. Nach den Lieblingsaufwärmübungen der

17
Teilnehmer sollen diese möglichst sechzig Minuten ununterbrochen bei einer Intensität
zwischen sechzig und achtzig Prozent der maximalen Herzfrequenz walken. In diese Phase
werden vom Übungsleiter intervallartig immer wieder Kräftigungs- und Koordinations-
übungen eingestreut. Nach dem langsamen Auswalken wird dann die progressive
Muskelrelaxation der Beine als Entspannung durchgeführt. Nach diversen Beweglichkeits-
und Kräftigungsübungen wird die Einheit wie gehabt beendet.
Die Kurseinheit 10, ,,Der 2.000-m-Walking-Test: Wie fit bin ich jetzt?", fordert noch
einmal die Ausdauerfähigkeit der Teilnehmer. Nach einer Zusammenfassung zum Thema
,,Die Trainingsparameter für mein persönliches Training" kommt es zur Erwärmung. In der
anschließenden Techniksequenz werden nochmals die wichtigsten Details der Walk-Schule
besprochen bevor der ,,Re-Walk-Test" durchgeführt wird. Im Abschnitt ,,Regeneration/
Entspannung/ Atmung" sollen die Teilnehmer gemeinsam auswalken und dabei Atem- und
Entspannungsübungen durchführen. Den Abschluss bilden dann wiederum Kräftigungs- und
Flexibilitätsübungen und die Reflexion des Walking-Tests. Zu guter letzt werden noch mal
Tipps für das zukünftige Training gegeben.
Im Anhang des Kursmanuals befinden sich weitere Literaturhinweise für die Kursleiter.
4 Income-Evidenz: Kursmanual
Das zuvor ausführlich vorgestellte Kursleitermanual wird im folgenden Kapitel bezüglich
seiner Income-Evidenz überprüft. Hierzu wird der Fragebogen zur Bewertung der Qualität
(Evidenz) von Programmen des Gesundheitssports QUAGES, in der Fassung vom November
2006, herangezogen.
QUAGES wurde von den Autoren Dr. Tiemann, Prof. Dr. Pahmeier, Prof. Dr. v. Troschke
und Prof. Dr. Brehm als Arbeitshilfe für die systematische Begutachtung von
Gesundheitssportprogrammen entwickelt und praktisch erprobt (vgl. Tiemann et al., 2006).
Es folgt die schrittweise Beurteilung der einzelnen Dimensionen der Programmqualität des
Gesundheitssportangebotes Nordic Walking. Hierzu wurden die zwei unabhängigen
Gutachten von dem wissenschaftlichen Mitarbeiter der Universität Bayreuth Helmut Strobel
und Carsten Paetzold, ebenfalls Universität Bayreuth, von Dr. Susanne Tittlbach,
wissenschaftliche Assistentin der Universität Bayreuth, zusammengeführt.
4.1 Domäne 1: Allgemeine übergreifende Kriterien
Die erste Dimension der Programmqualität bezieht sich auf die Zieldefinition, das
Programmmanual sowie die Konkretisierung der Zielgruppe.
Die Inhalte, Methoden und Einheiten sowie deren Ziele und Abläufe sind im Kursmanual
hinreichend präzise beschrieben und dargelegt. Eine Offenlegung der übergeordneten Ziele
des Kursprogramms ,,Nordic Walking" fehlt jedoch. Weiterhin ist festzuhalten, dass es ebenso
an einer Spezifizierung der Zielgruppe mangelt. Zudem ist der gesundheitspolitische Bedarf
für das Programm nicht ausreichend geklärt.

18
4.2 Domäne 2: Programmziel und -inhalte: Stärkung physischer
Gesundheitsressourcen
In der Domäne 2 werden potenzielle Parameter der physischen Gesundheit berücksichtigt
und hinterfragt.
Vordergründig für das Kursprogramm ist die Verbesserung der Ausdauer als Teil der
motorischen Fähigkeiten. Es werden aber auch Inhalte zur Stärkung bzw. Verbesserung der
Kraft, Beweglichkeit, Koordination und Entspannungsfähigkeit ausreichend berücksichtigt.
4.3 Domäne 3: Programmziel und -inhalte: Stärkung psychosozialer
Gesundheitsressourcen
Mit der folgenden Dimension zielt der Fragebogen auf potenzielle Parameter
psychosozialer Gesundheit ab.
Im Kursmanual sind Einheiten und Maßnahmen zur Förderung von Handlungs- und
Effektwissen,
Handlungskompetenz,
Selbstwirksamkeit
und
Körperwahrnehmung
vorgesehen. Eine Erklärung dieser psychosozialen Ressourcen ist jedoch nicht immer
hinreichend verständlich aufgeführt. Es werden zudem auch kooperative Elemente in diversen
Partnerübungen eingebaut. Die Hintergründe hierfür sind jedoch auch nicht ausreichend
beschrieben.
4.4 Domäne 4: Programmziel und -inhalte: Verminderung von
Risikofaktoren
Die vierte Domäne bezieht sich auf die Berücksichtigung von Maßnahmen zur
Verminderung möglicher Risikofaktoren. Hierbei sind unter anderem Risikofaktoren des
Herz-Kreislauf-Systems und des Muskel-Skelett-Systems gemeint.
Aufgrund der Ziele im Bereich der physischen Ressourcen wird ohne explizite Hinweise
auf die Reduzierung von Risikofaktoren, insbesondere im Bereich vom Herz-Kreislauf-
System, hingearbeitet.
4.5 Domäne 5: Programmziel und -inhalte: Bewältigung von
Beschwerden und Missbefinden
Die Domäne 5 hinterfragt die Berücksichtigung von Maßnahmen zur Bewältigung
potenzieller psychosomatischer Beschwerden.
Ebenfalls ohne indikationsspezifische Vorgehensweise wird die Bewältigung von
Beschwerden und Missbefinden berücksichtigt. Trotz einiger gezielter Dehn- und
Kräftigungsübungen, bleibt die Beschwerdebewältigung lediglich das Resultat der Stärkung
der physischen und psychischen Ressourcen.

19
4.6 Domäne 6: Programmziel und -inhalte: Aufbau von Bindung an
gesundheitssportliche Aktivität
An dieser Stelle wird das Programm auf die Initiierung von Prozessen der
Bindungsentwicklung bei den Teilnehmern während und nach der Programmteilnahme hin
überprüft.
Der Aufbau von Bindung an gesundheitssportliche Aktivität wird hauptsächlich durch die
Persönlichkeit des Kursleiters und die Gruppe beeinflusst. Tipps zum Umgang mit den
Teilnehmern werden nur bezüglich der methodischen Herangehensweise gegeben. Positiv zu
bemerken sind aber die Tipps zum selbständigen Training der Teilnehmer nach Kursende und
das Austeilen der Karteikarten mit individuellen Trainingsparametern. Dies ist jedoch auch
vom Engagement des Übungsleiters abhängig.
4.7 Domäne 7: Programmziel und -inhalte: Verbesserung der
Bewegungsverhältnisse
Im Rahmen der siebten Dimension wird nach Empfehlungen zum Aufbau von Netzwerken
innerhalb des Gesundheitssystems gefragt.
Die Tatsache, dass keine Hinweise und Informationen zu Folge- bzw. Dauerangeboten zu
finden sind, ist negativ zu bewerten. Die Teilnehmer müssen sich demnach selbst darum
kümmern.
4.8 Domäne 8: Spezielle Ziele
Mit der achten Dimension der Programmqualität wird abgefragt, ob es Ziele gibt, die in
Abhängigkeit spezifischer Zielgruppen unter allen Kernzielen besonders herausragen.
Eine zielgruppenspezifische Betonung einzelner Ziele wird im Manual nicht
vorgenommen.
4.9 Domäne 9: Methodik
Diese Domäne bezieht sich auf die methodisch-didaktische Durchführung des Programms
unter Berücksichtigung der jeweiligen Zielgruppe.
Es werden zwar methodisch-didaktische Erläuterungen und Empfehlungen für die
Durchführung des Programms gegeben, auf die spezifische Situation der Zielgruppe wird
jedoch nicht ausreichend eingegangen.
4.10 Domäne 10: Teilnehmermaterialien
Die vorletzte Dimension überprüft das Vorhandensein und den Inhalt von
Teilnehmerunterlagen.

20
Teilnehmerunterlagen sind nur vereinzelt zu einigen Wissensbausteinen vorgesehen.
Hierfür gibt es so gut wie keine Kopiervorlagen, weshalb das Engagement des Kursleiters
über dieses Kriterium entscheidet.
4.11 Domäne 11: Evaluation
Abschließend bezieht sich die Domäne 11 auf das Vorhandensein, die Inhalte und
mögliche Veröffentlichungen von Evaluationsergebnissen.
Die Evaluation des Gesundheitssportprogramms wird momentan am Lehrstuhl
Sportwissenschaft II der Universität Bayreuth von Carsten Paetzold erstellt. Hierbei handelt
es sich um eine nicht kontrollierte Studie zur Ergebnisevaluation. Zu kritisieren ist hierbei,
dass weder eine Prozessevaluation noch eine Kontrollgruppe einbezogen wird. Ein Bericht in
Form einer Diplomarbeit wird derzeit erarbeitet.
4.12 Zusammenfassende Bewertung der Income-Evidenz des
Kursprogramms
Mit dem Kursmanual Nordic-Walking wurde von Dr. Petra Mommert-Jauch, einer
ausgewiesenen Expertin im Bereich Walking und Nordic Walking, ein durchdachtes, gut
strukturiertes und gesundheitswissenschaftlich begründetes Gesundheitssportprogramm
entwickelt. Didaktisch und optisch sehr gut aufbereitet, informiert es den Kursleiter über alle
notwendigen Maßnahmen, um ein qualitativ hochwertiges Programm zu organisieren und
durchzuführen. Während die Förderung der physischen Ressourcen, insbesondere die
Ausdauer, vordergründig angestrebt wird, sind auch Maßnahmen zur Stärkung psychoszialer
Parameter vorgesehen. Diese werden jedoch oft nicht ausreichend erklärt und nicht
entsprechend systematisch eingebunden. Da sich das Programm am Modell der Qualitäten
von Gesundheitssport orientiert, wäre ein einführendes Kapitel hierzu für den Leser sicher
sehr hilfreich. Eine Verbesserung der Bewegungsverhältnisse wird im Kursmanual nicht
thematisiert. An dieser Stelle kommt es insbesondere auf das Engagement des Kursleiters an.
Trotz der Kritikpunkte bleibt festzuhalten, dass das Kursmanual als Grundlage für die
Gestaltung von Nordic Walking Kursen sehr überzeugend ist und absolut empfohlen werden
kann. Die punktuellen kritischen Hinweise sollen ermutigen, das Programm kontinuierlich
weiter zu verbessern und mit einem etwas höheren Standard nochmals zu evaluieren.
Im Anschluss an die Bewertung der Income-Evidenz wird nun die Outcome-Evidenz der
zehn im Kursmanual beschriebenen Kurseinheiten untersucht. Im Abschnitt fünf der Arbeit
wird zunächst auf die Methodik der Untersuchung eingegangen. Der darauf folgende
Abschnitt 6 befasst sich dann mit den Untersuchungsergebnissen und fasst diese zusammen.

21
5 Outcome-Evidenz: Methodik
Aufgrund der rasanten Entwicklung im Bereich der Gesundheitssportangebote in
Deutschland wurde der Ruf nach qualitativ hochwertigen Programmen, die entsprechend
evaluiert und damit als unabhängig geprüft gelten, immer lauter. Daraus entwickelte sich auch
der Gedanke, das Gesundheitssportprogramm Nordic Walking methodisch zu untersuchen
und zu bewerten.
5.1 Versuchsplan & Messinstrumente
Die Kursevaluation
erfolgt mittels einer
Längsschnittuntersuchung mit zwei
Interventionsgruppen, die das im Übungsleitermanual beschriebene 10-Wochen-Programm
unter Anleitung von zertifizierten DWI-Übungsleitern durchführen. Die Untersuchung
umfasst dabei zwei Messzeitpunkte, vor der Intervention und im Anschluss daran.
Versuchsplan
Der Versuchsplan ist schematisch in Tabelle 1 wiedergegeben. Er bildet die einzelnen
Messzeitpunkte im Untersuchungszeitraum und deren Inhalte ab.
Tabelle 1: Versuchplan
t
1
Interventionsphase
t
2
Fragebogen zu Gesundheit
und Verhalten +
sportmotorischer Test
(DBS!-Test II)
Nordic Walking-Kurs
entsprechend Kursmanual
(10 Einheiten/ Wochen)
Fragebogen zu Gesundheit,
Verhalten und Kurs +
sportmotorischer Test
(DBS!-Test II)
Die Untersuchung zum Messzeitpunkt t
1
besteht für die Kursteilnehmer aus zwei Teilen:
Zunächst erfolgt eine Befragung anhand eines Fragebogens. Darin sind Fragen zur
Gesundheit und zum Verhalten der Probanden enthalten. Diesen Teil der
Untersuchung absolvieren die Teilnehmer im dafür eingerichteten Sitzbereich vor
der Turnhalle im Sportinstitut der Universität Bayreuth. Dort können die Probanden
die Fragen im Durchschnitt in 15 ­ 20 Minuten selbständig in Ruhe beantworten.
Für Nachfragen steht der Untersuchungsleiter direkt vor dem folgenden
sportmotorischen Test zur Verfügung.
Der sportmotorische Test findet im Anschluss an die Beantwortung des
Fragebogens in der Turnhalle des Sportinstituts statt. Hierbei handelt es sich um
den Test ,,Deutschland bewegt sich! Test II". Die mehrfache Evaluation der groß
angelegten Gesundheitsinitiative macht die Neuentwicklung von Testaufgaben
überflüssig. In diesem Test sind Aufgaben zur Koordination, Beweglichkeit, Kraft
und Ausdauer enthalten (Bös et al., 2005, S. 28ff). Der 2km-Walking-Test für die
Ausdauer wird dabei im Rahmen des Kursprogramms Nordic Walking in

22
Kurseinheit zwei durchgeführt. Zusätzlich werden für diese Untersuchung das
Körpergewicht und die Körpergröße aufgenommen, um den Risikofaktor Body-
Maß-Index zu bestimmen.
Im Anschluss daran nehmen die Probanden in der Interventionsphase über zehn Wochen
hinweg regelmäßig an dem Nordic Walking-Kursprogramm teil. Das Programm besteht aus
zehn Einheiten á neunzig Minuten.
Zum Messzeitpunkt t
2
werden beide Teile der Eingangsprozedur in identischer Weise, d.h.
am selben Ort und mit demselben Untersuchungspersonal, wiederholt. Im Fragebogenteil gibt
es zusätzliche Fragen zur Kursstruktur und deren Durchführung durch die Übungsleiter. Aus
diesem Grund benötigen die Teilnehmer für diesen Teil etwa 5 Minuten länger. Der 2km-
Walking-Test wird wiederum im Rahmen der Intervention in Kurseinheit 10 durchgeführt.
Erhobene Variablen und deren Operationalisierung
Die Auswahl der Untersuchungsparameter sowie deren Messinstrumente orientieren sich
an bereits bestehenden Untersuchungen der Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Brehm und Prof. Dr.
Bös, an den Qualitäten und Zielen von Gesundheitssport sowie an den Voraussetzungen der
Zielgruppe.
Tabelle 2 gibt einen Überblick über die erhobenen Variablen und deren
Operationalisierung, samt Zuordnung zu Merkmalsbereichen der Studie und zugrunde
liegender Literatur.
Tabelle 2: Erhobene Variablen und deren Operationalisierung
Merkmalsbereich
Variable
Operationalisierung
Quelle
Koordination
Komplexer Koordinationstest, Gehen
rückwärts
Beweglichkeit
Rumpfbeugen, Ausschultern
Kraft
Standweitsprung, Liegestütz, Situps
Ausdauer
2-km Walking-Test
DBS!-Test II (Bös et al., 2005)
Physische
Ressourcen
Selbsteinschätzung der Fitness
7 Items zu den Bereichen Ausdauer,
Kraft, Beweglichkeit & Koordination
angelehnt an Bös & Woll (1997)
Risikofaktoren
Body-Maß-Index
Größe, Gewicht
Beschwerden
Aktuelle Beschwerden
24 Items der Beschwerdeliste (Bereiche
Allgemeinbefinden, körpernahe
Beschwerden, psychisch-körpernahe
Beschwerden)
Zerssen (1976)
Subjektiver Gesundheitszustand
6 Items zur allgemeinen Gesundheit
bzgl. Beruf, Freizeit, andere Personen
Bös & Woll (1997)
Zufriedenheit mir der Gesundheit
7 Items der Subskala Gesundheit der
,,Freiburger Skala zur Gesundheit
(FLZ)"
Fahrenberg et al. (1986)
Gesundheit-liches
Wohlbefinden
Sorgen um die Gesundheit
1 Item der ,,Freiburger Beschwerdeliste
(FBL)"
Fahrenberg (1975)
Psychosoziale
Ressourcen
Sinnzuschreibungen
12 Items zu den 4 Skalen Gesundheit/
Fitness/Wohlbefinden, Körperarbeit,
Leistung & Sozialerfahrung
Abele & Brehm (1990); Brehm
(1997)

23
Allgemeine Kompetenzerwartung
10 Items der ,,Skala zur allgemeinen
Kompetenzerwartung"
Schwarzer & Jerusalem (1989)
Wahrgenommene Barrieren
14 Items zu den Bereichen Unsicherheit
in Bezug auf den Körper, Zeitmangel &
Belastungen, fehlende Motivation
Brehm, Pahmeier & Tiemann
(1994b)
Motivationale und
kognitive
Ressourcen
Körperselbstbild
6 Items (u.a. Zufriedenheit, Aussehen,
Funktionalität)
Alfermann & Stoll (1996)
Emotionale
Ressourcen
Grundgestimmtheit, positiv und negativ
35 Items der Befindlichkeitsskalen
(BFS)
Abele & Brehm (1986)
Soziale Ressourcen
Soziale Unterstützung
15 Items (allgemeine soziale
Unterstützung und Unterstützung im
Sport)
Bös und Woll (1997), angelehnt
an Sommerer & Fydrich (1989)
Aktuelle sportliche Aktivität
- Häufigkeit / Umfang
- Intensität
- frühere Ausübung sportlicher Aktivität
und deren Bewertung
Brehm & Sygusch (2008)
Bös & Woll (1997)
Bös & Woll (1997)
Aktuelle körperliche Aktivität im Alltag
- Häufigkeit / Umfang
- Intensität
Brehm & Sygusch (2008)
Bös & Woll (1997)
Frühere Erfahrungen mit sportlicher
Aktivität
1 Item
Brehm & Sygusch (2008)
Bewältigungsformen chronische
Beschwerden
- Medikamente
- Physiotherapie/ Krankengymnastik
- Arztbesuche
angelehnt an Brehm, Pahmeier &
Tiemann (1994)
Verhalten
Regelmäßigkeit der Kursteilnahme
Trainingshäufigkeit (t
1
-t
2
)
Kursanwesenheitslisten
Gründe für den Ausstieg
Hauptgrund, weitere Gründe
angelehnt an Brehm, Pahmeier &
Tiemann (1994b)
Sportliche Aktivität der Aussteiger
Wiedereinstieg, andere Aktivitäten
angelehnt an Brehm, Pahmeier &
Tiemann (1994b)
Verhältnisse/
Erfahrungen
Kursausstieg
Hilfe bei Beschwerdebewältigung
3 Items
angelehnt an Brehm, Pahmeier &
Tiemann (1994)
Spaß und Freude im Kurs
3 Items
angelehnt an Brehm, Pahmeier &
Tiemann (1994)
Soziale und fachliche Unterstützung
des Kursleiters
17 Items
Pahmeier (1999)
Gruppenkohäsion
18 Items
Widmeyer, Brawley & Carron
(1985)
Soziale Unterstützung zur
Kursteilnahme
1 Item
angelehnt an Brehm, Pahmeier &
Tiemann (1994)
Bewertung vom
Nordic Walking-
Kurs
Soziodemographische Angaben
Geschlecht, Alter, Nationalität, Beruf
5.2 Stichprobe
Die Akquirierung der Probanden erfolgte durch Ausschreibung per Intranet an der
Universität Bayreuth, durch Aushang an den schwarzen Brettern der Universität sowie durch
eine Anzeige in einer lokalen Zeitung. Vorrangig sollten dadurch Aktivitätsneu- und wieder-

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2008
ISBN (eBook)
9783836641203
DOI
10.3239/9783836641203
Dateigröße
1.3 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Universität Bayreuth – Sportwissenschaft, Sportwissenschaft
Erscheinungsdatum
2010 (Januar)
Note
1,3
Schlagworte
nordic walking gesundheitssport evaluation gesundheitssportprogramm quages
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Titel: Evaluation des vom Deutschen Walking Institut und Deutschen Turner Bund entwickelten Gesundheitssportprogramms "Nordic Walking"
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