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Einsatzuntersuchung für das Modul SAP CO-PA in einem Beratungsunternehmen

©2009 Bachelorarbeit 94 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
CO-PA ist ein Modul im SAP-System und steht für COntrolling Profitability Analysis, was mit Ergebnisrechnung im Controlling übersetzt werden kann.
CO-PA dient dem Ergebnis-Controlling des Unternehmens und unterstützt die Geschäftsleitung und das Management bei der Beurteilung von Marktsegmenten. Das Ergebnis kann nach Produkten, Kunden, Aufträgen gegliedert, und beliebigen Verdichtungen dieser Begriffe oder Unternehmenseinheiten, z. B. Verkaufsorganisation oder Geschäftsbereich im Hinblick auf ihren Ergebnisbeitrag bzw. Deckungsbeitrag analysiert werden.
Im SAP-System unterscheidet man zwei Formen der Ergebnisrechnung:
- die kalkulatorische;
- die buchhalterische Ergebnisrechnung.
Bei der kalkulatorischen Ergebnisrechnung werden Kosten und Erlöse nach frei definierbaren Wertfeldern und kalkulatorischen Wertansätzen gegliedert, hier ist jederzeit ein kurzfristiger und vollständiger Ergebnisausweis garantiert.
‘Die buchhalterische Ergebnisrechnung ist eine Ergebnisrechnung in Kontenform mit buchhalterischem Wertansatz.’ Man verwendet dabei Kosten- und Erlösarten. Hier ist ein permanent mit der Finanzbuchhaltung abgestimmter Ergebnisausweis möglich.
Beide Formen der Ergebnisrechnung können parallel eingesetzt werden.
Wir interessieren uns für die kalkulatorische Ergebnisrechnung, weil wir die Umsätze und Kosten nach deren Herkunft analysieren möchten.
Dabei sollen Fragen beantwortet werden, wie z. B.:
- wieviel Umsatz kommt aus dem Inland, wieviel aus dem Ausland;
- mit welchen Unternehmensleistungen habe ich den größten Anteil am Umsatz erzielt;
- welchen Gewinn habe ich mit einem bestimmten Kunden / Produkt erzielt.
Diese Arbeit beginnt mit der Einführung und Problemstellung und beschreibt im zweiten Kapitel das Unternehmen, in welchem diese Arbeit verfasst wurde. Während das dritte Kapitel sich mit der Ergebnisrechnung im betriebswirtschaftlichen Sinne beschäftigt, erklärt das vierte Kapitel anhand des SAP-Systems; die Stammdaten und Prozesse. Im fünften Kapitel der Arbeit werden die Anforderungen und das Sollkonzept des Unternehmens erklärt. Im Sechsten werden diese in einem Prototypen umgesetzt. Ausblick und Zusammenfassung bilden den Abschluss der Arbeit.
Der Einsatz des Moduls Ergebnis- und Marktsegmentrechnung im SAP-System innerhalb eines Beratungsunternehmens wird der Hauptteil der Arbeit […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Marina Savcenko
Einsatzuntersuchung für das Modul SAP CO-PA in einem Beratungsunternehmen
ISBN: 978-3-8366-4071-8
Herstellung: Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2010
Zugl. Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (FH), Saarbrücken,
Deutschland, Bachelorarbeit, 2009
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© Diplomica Verlag GmbH
http://www.diplomica.de, Hamburg 2010

II
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis ... IV
Tabellenverzeichnis ... V
Abkürzungsverzeichnis ... VI
Anhangverzeichnis ... VII
1 Einführung + Problemstellung... 1
2 Vorstellung des Unternehmens ... 4
3 Grundlagen Ergebnisrechnung ... 4
3.1 Ergebnisrechnung allgemein ... 5
3.2 Controlling ­ Ergebnisrechnung im Beratungsunternehmen ... 8
4 Controlling ­ Ergebnisrechnung im SAP ... 12
4.1 Aufbau des Moduls Controlling im SAP ... 13
4.2 Stammdaten ... 13
4.3 Prozesse der Ergebnis- und Marktsegmentrechnung / Überblick ... 18
4.3.1 Mittelfristige Planung ... 19
4.3.2 Kurzfristige Planung (Projektplanung) ... 24
4.3.3 Abrechnung der Plandaten aus dem PS ins CO-PA ... 29
4.3.4 Werteflüße im Ist ... 31
4.4 Infosystem (Berichtswesen) ... 37
4.4.1 Formularbasierte Berichte ... 38
4.4.2 Ad-hoc-Berichte ... 38
4.4.3 Einzelpostenanalyse... 39
5 Anforderungen und Sollkonzept ... 40
6 Umsetzung im Prototyp ... 45
6.1 Stammdaten in anderen Modulen ... 45
6.1.1 Vertrieb... 45
6.1.2 Controlling ... 47
6.1.3 Projektsystem ... 48
6.2 Strukturen im CO-PA Prototyp ... 48
6.3 Merkmalsableitung ... 49
6.4 Rückmeldungen ... 51
6.5 Abrechnung der Kosten des PSP-Elementes auf den Kundenauftrag ... 53
6.6 Abrechnung der Kosten von dem Kundenauftrag ins CO-PA ... 53

III
6.7 Prozessablauf im Prototyp ... 55
6.7.1 Beratung ... 55
6.7.2 Lizenzen ... 59
6.8 CO-PA Bericht ... 61
7 Zusammenfassung + Ausblick ... 66
Glossar ... 67
Literaturverzeichnis ... 68
Anhang ... 69

IV
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: kalkulatorische und buchhalterische Ergebnisrechnung ... 2
Abbildung 2: Skizzierung eines SAP-Einführungsprojektes ... 11
Abbildung 3: Struktur des Moduls Ergebnis- und Marktsegmentrechnung ... 14
Abbildung 4: Struktur des Ergebnisbereichs ... 16
Abbildung 5: Festlegen der Struktur ... 17
Abbildung 6: Planung ... 19
Abbildung 7: Definition des Verteilungsschlüssels ... 22
Abbildung 8: Planung im Projektsystem ... 27
Abbildung 9: Kostenfluß im CO-PA ... 31
Abbildung 10: Werteflüße im Ist ... 32
Abbildung 11: Datenfluss in der Ergebnis- und Marktsegmentrechnung ... 40
Abbildung 12: Arbeitsverteilung auf Personalressourcen ... 43
Abbildung 13: Produkthierarchie Fistec AG ... 45
Abbildung 14: Kundengruppenzuordnung im Prototyp ... 46
Abbildung 15: Ableitung der Kundengruppe ... 50
Abbildung 16: Zeiterfassung ... 52
Abbildung 17: Ergebnisschema E1 im Prototyp ... 54
Abbildung 18: Prozessablauf bei Fistec AG ... 55
Abbildung 19: Abrechnung des PSP-Elementes ... 56
Abbildung 20: Vorführkundenauftrag im CO-PA Bericht ... 58
Abbildung 21: Zeitpunkt der Datenübernahme ins CO-PA ... 59
Abbildung 22: Auswahlhilfe beim Festlegen des Kennzeichens
,,Kundenauftragseingang" ... 60
Abbildung 23: CO-PA Bericht; Auswertung nach Kunden ... 62
Abbildung 24: CO-PA Bericht; Auswertung nach Kundengruppen ... 63
Abbildung 25: Möglichkeit der Auswertung im CO-PA Bericht nach einzelnen
Aufträgen ... 64
Abbildung 26: CO-PA Bericht; Auswertung nach dem Merkmal Land ... 65

V
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Kostenarten im Prototyp ... 47
Tabelle 2: Mitarbeiter im Prototyp ... 48

VI
Abkürzungsverzeichnis
BER
Beratung
bzw.
beziehungsweise
etc.
et cetera
ggf.
gegebenfalls
FAKT
Fakturierung
PS
Projektsystem
PSP
Projektstrukturplan
usw.
und so weiter
vs.
versus
z. B.
zum Beispiel

VII
Anhangverzeichnis
Anhang 1: Planungslayout der Parametergruppe IDES160 ... 69
Anhang 2: Formeln im Planungslayout anlegen ... 69
Anhang 3: Anlegen des Projektes ... 70
Anhang 4: Abrechnungsvorschrift des PSP-Elementes ... 70
Anhang 5: Terminübersicht auf dem Projektstrukturplan ... 71
Anhang 6: Produkthierarchie Fistec AG im Prototyp ... 71
Anhang 7: Kundengruppenzuordnung im Modul Vertrieb im Prototyp ... 72
Anhang 8: Kundenstammsätze im Prototyp ... 72
Anhang 9: Tarifplanung ... 73
Anhang 10: Zuordnung Ergebnisbereich zu Kostenrechnungskreis ... 73
Anhang 11: Ableitung der Produkthierarchie ... 74
Anhang 12: Verrechnungsschema A1 im Prototyp 1 ... 74
Anhang 13: Verrechnungsschema A1 im Prototyp 2 ... 75
Anhang 14: Verrechnungsschema A1 im Prototyp 3 ... 75
Anhang 15: Kostenartenzuordnung im Ergebnisschema E1 ... 76
Anhang 16: Wertfeldzuordnung im Ergebnisschema E1 ... 76
Anhang 17: Anzeigen eines Kundenauftrages ... 77
Anhang 18: Abrechnungsvorschrift des Kundenauftrages ... 77
Anhang 19: Kontierung des Kundenauftrages 1 ... 78
Anhang 20: Kontierung des Kundenauftrages 2 ... 78
Anhang 21: Stundenrückmeldung auf das PSP-Element ... 79
Anhang 22: Kostenbericht des PSP-Elementes ... 79
Anhang 23: Kostenbericht des Kundenauftrages nach der Abrechnung des Projektes 80
Anhang 24: Abrechnung des Kundenauftrages ins CO-PA ... 81
Anhang 25: Zuordnung der Konditionen beim Anlegen des Kundenauftrages ... 82
Anhang 26: Zuordnung der SD-Konditionen zu CO-PA Wertfeldern ... 82
Anhang 27: Rechenschema im Prototyp 1 ... 83
Anhang 28: Rechenschema im Prototyp 2 ... 83
Anhang 29: Variablendefinition im CO-PA Bericht ... 84
Anhang 30: CO-PA Bericht; Auswertung nach dem Merkmal Produkthierarchie ... 84
Anhang 31: CO-PA Bericht; Auswertung nach dem Merkmal Periode/Jahr ... 85

Einsatzuntersuchung für das Modul SAP CO-PA in einem Beratungsunternehmen
1
1. Einführung + Problemstellung
CO-PA ist ein Modul im SAP-System und steht für
COntrolling Profitability Ana-
lysis, was mit Ergebnisrechnung im Controlling übersetzt werden kann.
CO-PA dient dem Ergebnis-Controlling des Unternehmens und unterstützt die
Geschäftsleitung und das Management bei der Beurteilung von Marktsegmen-
ten. Das Ergebnis kann nach Produkten, Kunden, Aufträgen gegliedert, und
beliebigen Verdichtungen dieser Begriffe oder Unternehmenseinheiten, z. B.
Verkaufsorganisation oder Geschäftsbereich im Hinblick auf ihren Ergebnisbei-
trag bzw. Deckungsbeitrag analysiert werden.
Im SAP-System unterscheidet man zwei Formen der Ergebnisrechnung:
·
die kalkulatorische und
·
die buchhalterische Ergebnisrechnung.
Bei der kalkulatorischen Ergebnisrechnung werden Kosten und Erlöse nach frei
definierbaren Wertfeldern und kalkulatorischen Wertansätzen gegliedert, hier ist
jederzeit ein kurzfristiger und vollständiger Ergebnisausweis garantiert.
,,Die buchhalterische Ergebnisrechnung ist eine Ergebnisrechnung in Konten-
form mit buchhalterischem Wertansatz." Man verwendet dabei Kosten- und Er-
lösarten. Hier ist ein permanent mit der Finanzbuchhaltung abgestimmter Er-
gebnisausweis möglich.
Beide Formen der Ergebnisrechnung können parallel eingesetzt werden (siehe
Abbildung 1).
Wir interessieren uns für die kalkulatorische Ergebnisrechnung, weil wir die
Umsätze und Kosten nach deren Herkunft analysieren möchten.

Einsatzuntersuchung für das Modul SAP CO-PA in einem Beratungsunternehmen
2
Dabei sollen Fragen beantwortet werden, wie z. B.:
-
wieviel Umsatz kommt aus dem Inland, wieviel aus dem Ausland,
-
mit welchen Unternehmensleistungen habe ich den größten Anteil am
Umsatz erzielt,
-
welchen Gewinn habe ich mit einem bestimmten Kunden / Produkt er-
zielt.
Abbildung 1: kalkulatorische und buchhalterische Ergebnisrechnung
1
1
Quelle:
http://help.sap.com/printdocu/core/Print46c/de/data/pdf/COPA/COPA.pdf
, S. 9, Stand:
20.07.2008, 12:54.

Einsatzuntersuchung für das Modul SAP CO-PA in einem Beratungsunternehmen
3
Diese Arbeit beginnt mit der Einführung und Problemstellung und beschreibt im
zweiten Kapitel das Unternehmen, in welchem diese Arbeit verfasst wurde.
Während das dritte Kapitel sich mit der Ergebnisrechnung im betriebswirtschaft-
lichen Sinne beschäftigt, erklärt das vierte Kapitel anhand des SAP-Systems;
die Stammdaten und Prozesse. Im fünften Kapitel der Arbeit werden die Anfor-
derungen und das Sollkonzept des Unternehmens erklärt. Im Sechsten werden
diese in einem Prototypen umgesetzt. Ausblick und Zusammenfassung bilden
den Abschluss der Arbeit.
Der Einsatz des Moduls Ergebnis- und Marktsegmentrechnung im SAP-System
innerhalb eines Beratungsunternehmens wird der Hauptteil der Arbeit sein.

Einsatzuntersuchung für das Modul SAP CO-PA in einem Beratungsunternehmen
4
1. Vorstellung des Unternehmens
Diese Bachelorarbeit wurde innerhalb der Firma Fistec AG mit Sitz in Saarbrü-
cken verfasst. Das Unternehmen wurde 1993 als Spin-Off der Hochschule für
Technik und Wirtschaft des Saarlandes gegründet.
Die Fistec AG ist ein Beratungshaus, welches sich schwerpunktmäßig auf
- strategische Managementberatung
- prozessorientierte, template-basierte SAP-Einführungen
- SAP-Anwendungsoptimierung
- SAP-Systembetreuung und
- Entwicklung kundenindividueller Add-on-Lösungen
spezialisiert hat.
2
2. Grundlagen Ergebnisrechnung
Unter Ergebnisrechnung versteht man die Gewinn- und Verlustrechnung in der
Finanzbuchhaltung, sowie die Kosten- und Leistungsrechnung im betrieblichen
Rechnungswesen. ,,Die Kosten- und Leistungsrechnung dient der zieladäquaten
Steuerung der innerbetrieblichen Leistungserstellungsprozesse." Während Ad-
ressaten der Bilanz und Ergebnisrechnung durch die Informationsfunktion und
Zahlungsbemessungsfunktion primär Öffentlichkeit sind, ist die Kosten- und
Leistungsrechnung primär auf den Betrieb als Ort der Leistungserstellung fo-
kussiert. Die Kostenrechnung kann daher als Teilsystem des Controllings ange-
sehen werden. Controlling ist ein System, dass die Geschäftsleitung mit ent-
scheidungsrelevanten Informationen versorgt. Das Controlling erfolgt durch die
zielorientierte Steuerung mittels Planung und Kontrolle. Die Steuerungsaufgabe
der Kostenrechnung kann auf zwei Aspekte zurückgeführt werden:
-
die informatorische Unterstützung von zu treffenden Entscheidungen
(=dispositive Aufgabe oder Entscheidungsaufgabe), sowie die Verhal-
tenssteuerung durch Plan- und Ist-Informationen (=Kontrollaufgabe).
2
Mehr über Firma Fistec finden Sie unter www.fistec.de.

Einsatzuntersuchung für das Modul SAP CO-PA in einem Beratungsunternehmen
5
-
außer den internen Aufgaben hat die Kostenrechnung auch Externe. Sie
unterstützt das externe Rechnungswesen durch Ermittlung und Doku-
mentation kostenbezogener Werte.
3
3.1 Ergebnisrechnung allgemein
Jedes Unternehmen wird betrieben, um Gewinn zu erzielen. Ob dies der Fall
ist, zeigt die Ergebnisrechnung. Diese wird, abhängig von der Größe des Un-
ternehmens und den Anforderungen der Geschäftsleitung monatlich oder vier-
teljährlich erstellt. Die Ergebnisrechnung kann auf Vollkostenbasis oder auf
Teilkostenbasis (auch Deckungsbeitragsrechnung genannt) durchgeführt wer-
den. Von der Ergebnisrechnung auf Vollkostenbasis handelt es sich, wenn dem
Umsatz alle Kosten der Periode gegenüber gestellt werden. Die Ergebnisrech-
nung auf Teilkostenbasis berücksichtigt nur die variablen Kosten der Produkti-
on. Variable Kosten sind Kosten, die nur in dem Fall anfallen, wenn produziert
wird, ein Beispiel hierfür wären Materialkosten. Das Gegenteil von den variab-
len Kosten sind die Fixkosten. Diese sind von der Produktion unabhängig. Typi-
sches Beispiel für Fixkosten sind Gehälter.
,,Je nach Berücksichtigung bzw. Verrechnung der variablen und fixen Kosten
gelangt man zu einem Rechnungssystem auf Vollkostenbasis oder Teilkosten-
basis."
4
Man unterscheidet, sowohl in der Gewinn und Verlustrechnung als auch in der
Ergebnis- und Leistungsrechnung,
5
Bei dem Gesamtkostenverfahren sind die Posten Erhöhungen oder Verminde-
rungen des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen, aktivierten Ei-
genleistungen, dem Materialaufwand und der Personalaufwand die wichtigsten
Posten der GuV-Rechnung. Beim Umsatzkostenverfahren spielen die Posten
zwischen dem Gesamtkostenverfahren und
dem Umsatzkostenverfahren.
3
Vgl. Coenenberg: Kostenrechnung und Kostenanalyse, 6. Auflage, Stuttgart 2007, S. 22.
4
Quelle: Friedl / Hilz / Pedell: Controlling mit SAP, 5. Auflage, Wiesbaden 2008, S. 19.
5
Vgl. SAP-Schulung: AC605, Ergebnis- und Marktsegmentrechnung, S. 6.

Einsatzuntersuchung für das Modul SAP CO-PA in einem Beratungsunternehmen
6
Herstellungsaufwand der verkauften Waren, die Vertriebsaufwendungen und
die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen eine wichtigere Rolle. ,,Trotz des
unterschiedlichen Postenausweises kommen beide Verfahren zum selben Er-
gebnis, soweit die Ansatz- und Bewertungswahlrechte übereinstimmen, bzw.
durch Angaben im Anhang vergleichbar gemacht werden."
6
Generell gilt, dass das Umsatzkostenverfahren international verbreiteter ist, da
es nach US GAAP vorgeschrieben ist. Das IAS / IFRS lässt beide Verfahren zu.
Im deutschen Gesetz sind beide Verfahren im § 275 I HGB geregelt.
Der wesentliche
Unterschied besteht somit in der Darstellung der Ergebnissituation. Beim Um-
satzkostenverfahren erhält man einen besseren Überblick über die Ertragskraft
der Produktion. Dieser ermöglicht die Struktur der Aufwendungen durch die Un-
terteilung in die verschiedenen Verantwortungsbereiche (Verwaltung usw). So-
mit ist das Umsatzkostenverfahren im Rahmen der Zielführung für eine Unter-
scheidung nach Produkten oder Geschäftsfeldern geeignet.
Das Schema zur Ermittlung des Ergebnisses nach dem Gesamtkostenverfah-
ren könnte wie folgt aussehen:
Fertigungsmaterial
+ Materialgemeinkosten
= Materialkosten
Fertigungslöhne
+ Fertigungsgemeinkosten
+ Sondereinzelkosten der Fertigung
= Fertigungskosten
= Herstellkosten der Erzeugung
+ Minderbestand unfertige/fertige Erzeugnisse
= Herstellkosten des Umsatzes
+ Verwaltungsgemeinkosten
+ Vertriebsgemeinkosten
+ Sondereinzelkosten des Vertriebs
= Selbstkosten des Umsatzes
6
Vgl. Hanisch: Die Ergebnisrechnung nach dem Bilanzrichtlinie-Gesetzentwurf im internationalen Ver-
gleich (BRD, Japan, USA), Frankfurt am Main 1984, S. 25 - 27.

Einsatzuntersuchung für das Modul SAP CO-PA in einem Beratungsunternehmen
7
Bruttoerlöse
- Erlösschmälerungen
= Netto Verkaufserlöse
- Selbstkosten des Umsatzes
= Betriebsergebnis
Hier werden die gesamten Kosten der Rechnungsperiode nach Kostenarten
gegliedert und den gesamten Erträgen gegenübergestellt.
,,Beim Umsatzkostenverfahren werden die Kosten und Erlöse der abgesetzten
Erzeugnisse gegenübergestellt."
7
Beispielhafte Darstellung der Ergebnisrechnung nach dem Umsatzkostenver-
fahren:
Fertigungsmaterial (abgesetzte Erzeugnisse)
+ Materialgemeinkosten (abgesetzte Erzeugnisse)
= Materialkosten (abgesetzte Erzeugnisse)
Fertigungslöhne (abgesetzte Erzeugnisse)
+ Fertigungsgemeinkosten (abgesetzte Erzeugnisse)
= Sondereinzelkosten der Fertigung (abgesetzte Erzeug-
nisse)
= Fertigungskosten (abgesetzte Erzeugnisse)
Herstellkosten der abgesetzten Erzeugnisse
+ Verwaltungsgemeinkosten
+ Vertriebsgemeinkosten
+ Sondereinzelkosten des Vertriebs
= Selbstkosten der abgesetzten Erzeugnisse
Bruttoerlöse
- Erlösschmälerungen
= Nettoerlöse
- Selbstkosten der abgesetzten Erzeugnisse
= Betriebsergebnis
7
Quelle: Olfert / Rahn: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, 9. Auflage, Ludwigshafen (Rhein) 2008,
S. 436 - 437.

Einsatzuntersuchung für das Modul SAP CO-PA in einem Beratungsunternehmen
8
3.2 Controlling - Ergebnisrechnung im Beratungsunternehmen
Ein Beratungsunternehmen ist ein Dienstleistungsunternehmen, folglich produ-
ziert es keine körperlichen Gegenstände, sondern leistet Dienstleistungen.
Der Unterschied zu einem Industrieunternehmen liegt hauptsächlich darin, dass
man Dienstleistungen nicht auf Lager produzieren kann. Ein weiterer Unter-
schied ist, dass wir aus den Aufträgen Projekte machen. Das Personal, das für
einen Auftrag tätig ist, wird diesem nicht vollständig zugeordnet, sondern nur
zeitlich begrenzt im Rahmen einer Projektarbeit, was in einem Industrieunter-
nehmen auch der Fall ist, mit dem Unterschied, dass die Mitarbeiter dem Auf-
trag zugeordnet werden.
Grundsätzlich werden Projekte dann gebildet, wenn es zu komplex ist, den Auf-
trag als Auftrag abzuwickeln. Bei den betrieblichen Routineaufgaben, wie
Sachbearbeitertätigkeiten, macht es keinen Sinn mit Projekten zu arbeiten.
Projekte lassen sich durch zahlreiche Merkmale (z. B. Umfang, Dauer, Bedeu-
tung der Projektleitung, Budget, unternehmensinterne vs. ­externe Ressourcen)
charakterisieren, welche typischerweise in unterschiedlicher Gewichtung auftre-
ten und je nach ihrer Ausprägung Einfluss auf Projektorganisation und ­ablauf
ausüben.
Im Rahmen der Ergebnisrechnung werden, wie in jedem anderen Unterneh-
men, die Kosten den Erlösen gegenübergestellt.
Das Ergebnis wird nach Projekten, Kunden und Aufträgen ausgewertet.
8
Im SAP-System werden die Projekte mithilfe des Moduls Projektsystem abge-
bildet. Das Projektsystem im SAP R/3-System ermöglicht eine umfassende In-
tegration von Betriebswirtschaft und Datenverarbeitung. Damit werden Routine-
tätigkeiten reduziert und Abläufe in der Projektdurchführung beschleunigt.
8
Vgl. Friedl / Hilz / Pedell: Controlling mit SAP, 5. Auflage, Wiesbaden 2008, S. 18.

Einsatzuntersuchung für das Modul SAP CO-PA in einem Beratungsunternehmen
9
,,Die zentralen Strukturen des Projektsystems sind Projektstrukturpläne (PSP)
und Netzpläne."
9
Funktionen der Projektstrukturpläne im SAP-System:
-
Planung und Erfassung von Terminen
-
Kostenplanung und Kontierung von Belegen
-
Planung und Fakturierung von Erlösen
-
Planung und Überwachung von Zahlungsflüssen
-
hierarchische Budgetverwaltung
-
Bestandsführung von Material
-
diverse Periodenabschlusstätigkeiten
-
Überwachung des Projektfortschritts
-
Aggregierte Auswertung von Daten.
Netzpläne im SAP-System erfüllen folgende Funktionen:
-
Terminierung
-
Ressourcenplanung
-
Rückmeldung von Arbeit
-
Fremdbeschaffung von Leistungen
-
Materialplanung, - beschaffung und ­lieferung
-
Netzplankalkulation
-
diverse Periodenabschlusstätigkeiten und
-
Überwachung des Projektfortschritts.
10
Zusammenfassend kann man sagen, dass reine Kostenprojekte nur mithilfe des
Projektstrukturplans abgewickelt werden können und Projekte, in denen eine
Ressourcenplanung notwendig ist, werden durch Netzpläne und Vorgänge ab-
gebildet.
Beim Anlegen des Kundenauftrages und bei jeder Änderung der Projektplanung
kann der Auftragseingang in der Ergebnisrechnung aktualisiert werden.
9
Vgl. Wenzel: Betriebswirtschaftliche Anwendungen mit SAP R/3, 1. Auflage, Braunschwieg/Wiesbaden
2001, S. 289 ­ 290.
10
Quelle: Franz: Projektmanagement mit SAP Projektsystem, 1. Auflage, Bonn 2007, S. 21 ­ 23.

Einsatzuntersuchung für das Modul SAP CO-PA in einem Beratungsunternehmen
10
Die Werte der Projekt-Ergebnisvorschau können in die unternehmensweite Er-
gebnisplanung übernommen werden, da die Daten der laufenden Projekte eine
wesentliche Informationsquelle der Ergebnisplanung darstellen.
Ein Vorteil der Grunddaten im Projektsystem ist die Zeitersparnis beim Anlegen
und Planen von Projekten. Ein Arbeitsplatz beispielsweise muss nicht jedes Mal
neu angelegt werden. Er kann in mehreren Projekten verwendet werden. ,,Wird
die Datenbasis geändert, so wird der Inhalt der Standardstrukturen automatisch
vom System aktualisiert." Das bedeutet, dass man immer mit den Daten arbei-
tet, die sich bezüglich der Datenbasis immer auf dem aktuellen Stand befinden.
Durch Standardstrukturen im Projektsystem, wie z. B. Projektstrukturpläne und
Netzpläne, kann der Aufwand für Routinearbeiten bei der Projektverwaltung
reduziert werden.
Ein vorhandener Standardnetzplan kann zum Anlegen neuer Netzpläne mit der
gleichen Struktur verwendet werden. Der Netzplan kann mehrmals kopiert wer-
den und steht somit für die weitere Bearbeitung zur Verfügung.
Man hat die Möglichkeit die Vorgänge verschiedener Netzpläne über Anord-
nungsbeziehungen zu verbinden. Dadurch erreicht man eine überschaubare
Aufteilung in kleinere Netzpläne. ,,Die werden in einem Gesamtnetzplan zu-
sammengefasst und daraus resultiert wiederum ein Terminplan, der alle Netz-
pläne umfasst."
11
11
Vgl. Wenzel: Betriebswirtschaftliche Anwendungen mit SAP R/3, 1. Auflage, Braunschwieg/Wiesbaden
2001, S. 291 ­ 304.

Einsatzuntersuchung für das Modul SAP CO-PA in einem Beratungsunternehmen
11
Skizzierung eines SAP-Einführungsprojektes
In der folgenden Abbildung wird dargestellt, wie ein SAP-Einführungsprojekt
innerhalb der Fistec AG organisiert ist (Auszug).
Abbildung 2: Skizzierung eines SAP-Einführungsprojektes (eigene Darstellung)
Ein Kundenauftrag besteht meist aus mehreren Positionen. In diesem Beispiel
wird zur Vereinfachung von einer einzigen Position ausgegangen. Das ist die
Position 11; eine SAP-Einführung. Aus jeder Kundenauftragsposition wird ein
Projekt erstellt, welches aus mehreren PSP-Elementen besteht. Innerhalb der
SAP-Einführung können es einzelne Module (hier: Modul SD, Modul MM, Modul
PP) sein. Den PSP-Elementen werden Netzpläne mit den dazugehörigen Vor-
gängen zugeordnet. Jedem Vorgang werden ein, bzw. mehrere Mitarbeiter zu-
geteilt, die dann im Laufe des Projektes Ihre Stunden darauf zurückmelden.
Zur Auswertung der Stammdaten im Projektsystem stehen folgende Berichte
zur Verfügung:

Einsatzuntersuchung für das Modul SAP CO-PA in einem Beratungsunternehmen
12
Strukturübersichtsbericht
Strukturübersichtsbericht ermöglicht es Auswertungen über Stammdaten wie
Status, Verantwortlichkeiten etc. pro PSP-Element vorzunehmen.
12
Strukturorientierte Berichte
,,In Strukturorientierten Berichten werden die Kosten und Erlöse pro PSP-
Element angezeigt. Es können Information wie Plankosten, Istkosten, Budget,
Obligo für einzelne Jahre oder einen bestimmten Zeitraum dargestellt werden."
Kostenartenorientierte Berichte
,,In den kostenartenorientierten Berichten können Projekte bzw. einzelne PSP-
Elemente kostenartengerecht ausgewertet werden."
Ist-Einzelpostenbericht
,,Im Einzelpostenbericht können für ein Projekt einzelne Buchungsbelege ange-
zeigt werden. Diese stehen somit zur Projektauswertung zur Verfügung."
13
3. Controlling - Ergebnisrechnung im SAP
Grundlegende Elemente der Kostenrechnung im SAP, genauso wie in der Be-
triebswirtschaft, sind die Kostenartenrechnung, Kostenstellenrechnung und die
Kostenträgerrechnung. Innerhalb der Kostenartenrechnung werden die Kosten
nach der Herkunft unterteilt und erfasst. Sie beantwortet die Frage:
was für
Kosten angefallen sind? Die Kostenstellenrechnung beschäftigt sich mit der
Frage:
wo die Kosten entstanden sind und ordnet diese, mit Hilfe der Bezugs-
größen, den Kostenstellen zu. ,,Der Kostenträgerrechnung liegt die Frage zu-
grunde:
Wofür sind die Kosten entstanden?"
14
12
Vgl. Roeger / Dragoudakis / Morelli: Projekt- und Investitionscontrolling mit SAP R/3, 1. Auflage, Braun-
schweig/Wiesbaden 2003, S. 70.
13
Quelle: Roeger / Dragoudakis / Morelli: Projekt- und Investitionscontrolling mit SAP R/3, 1. Auflage,
Braunschweig/Wiesbaden 2003, S. 74 - 80.
14
Vgl. Friedl / Hilz / Pedell: Controlling mit SAP, 5. Auflage, Wiesbaden 2008, S. 17-18.

Einsatzuntersuchung für das Modul SAP CO-PA in einem Beratungsunternehmen
13
4.1 Aufbau des Moduls Controlling im SAP
Das Modul Controlling besteht im SAP-System aus folgenden Komponenten:
- Gemeinkosten-Controlling (CO-OM)
- Produktkosten-Controlling (CO-PC) und
- Ergebnis- und Marktsegmentrechnung (CO-PA).
Die Komponente CO-OM besteht aus Kosten- und Erlösartenrechnung, Kos-
tenstellenrechnung, Prozesskostenrechnung, Gemeinkostenaufträgen und ­
projekten.
Die Komponente CO-PC gliedert sich in Produktkalkulation und Kostenträger-
rechnung.
CO-PA unterstützt die Beurteilung von Marktsegmenten gegliedert nach Pro-
dukten, Kunden, Aufträgen und beliebigen Verdichtungen dieser Begriffe oder
Unternehmenseinheiten wie Buchungskreisen oder Geschäftsbereichen im
Hinblick auf ihren Ergebnis- bzw. Deckungsbeitrag.
15
Auf die Beziehungen zwischen diesen Modulen wird im Kapitel 4.3.4
"Werteflüße im Ist" eingegangen.
4.2 Stammdaten
Um die Ergebnis- und Marktsegmentrechnung im SAP-System nutzen zu kön-
nen, müssen Strukturen gebildet werden. Dadurch werden die möglichen Aus-
wertungsebenen festgelegt. Die Strukturierung erfolgt durch das Festlegen der
Merkmale, Wertfelder und des Ergebnisbereichs.
Eng mit den Strukturen der Ergebnis- und Marktsegmentrechnung verbunden
sind die Stammdaten. Stammdaten sind die einzelnen Werte, die die Merkmale
und Wertfelder annehmen können. Diese spezifizieren die Auswertungsebene,
d.h. die Kombination bestimmter Merkmalswerte bildet das konkrete Auswer-
15
Quelle:
Friedl / Hilz / Pedell: Controlling mit SAP, 5. Auflage, Wiesbaden 2008, S. 23 - 29.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2009
ISBN (eBook)
9783836640718
DOI
10.3239/9783836640718
Dateigröße
1.2 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes – Betriebswirtschaft
Erscheinungsdatum
2010 (Januar)
Note
2,0
Schlagworte
ergebnisrechnung marktsegmentrechnung controlling einzelpostenanalyse lizenzen
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Titel: Einsatzuntersuchung für das Modul SAP CO-PA in einem Beratungsunternehmen
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