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Aufbau einer Zementfabrik in Libyen

©2009 Projektarbeit 54 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Der Auslandsbau wird unterteilt in den traditionellen (klassischen) Auslandsbau und den Auslandsbau durch Tochtergesellschaften und Beteiligungen (T+B). Im traditionellen Auslandsbau erhalten bauausführende deutsche Unternehmen oder auch Arbeitsgemeinschaften einen Bauauftrag und erbringen die vereinbarte Leistung im Ausland. Hierbei ist zu beachten, dass die Leistungen an einem vom Auftraggeber vereinbarten Ort zu den landesspezifischen Bedingungen erbracht werden müssen. Es besteht auch die Möglichkeit, dass deutsche Arbeitnehmer, wie Projektleiter, Bauleiter, Poliere und gewerbliche Arbeitnehmer auf den ausländischen Baustellen eingesetzt werden. Es ist allerdings zu prüfen, ob nicht auf den lokalen Arbeitsmarkt gut ausgebildete Fachkräfte verfügbar sind. Dies ist notwendig, da man ansonsten, aufgrund des hohen Lohnniveaus in Deutschland, ein Wettbewerbsnachteil erfährt und die Baustelle sehr schnell in die Verlustzone ‘rutschen’ würde. Im traditionellen Auslandsbau findet der Wettbewerb für die jeweiligen Aufträge zwischen bauausführenden Unternehmen aus den Industrieländern statt.
Beim Auslandsbau durch Tochtergesellschaften und Beteiligungen werden die Bauleistungen zum einen durch ausländische Tochterunternehmen deutscher bauausführender Unternehmen und zum anderen durch ausländische Unternehmen, bei denen deutsche Unternehmen beteiligt sind, durchgeführt. In bestimmten Märkten, wie beispielsweise in Australien, Kanada oder den USA ist die Gründung von Tochtergesellschaften notwendig, da der Markt für den traditionellen Auslandsbau verschlossen ist. Beteiligungen sollten nur dann an ausländischen Partnern erworben werden, wenn diese bereits erfolgreich auf dem Markt sind und über ausreichende Kenntnisse des örtlichen Marktes verfügen. Ein weiterer Wettbewerbsvorteil von Beteiligungen an ausländischen Partnern, ist das Wissen der rechtlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes. So etwa das Wissen der Landesbauordnung. Ebenfalls von Vorteil ist der geringe Einsatz von Personal aus Deutschland. Es muss nur noch sehr erfahrenes Personal entsandt werden, welches sich ausschließlich mit der Akquisition, Baustellencontrolling und Marktbeobachtung beschäftigt.
Ein weiteres wichtiges Modell, mit dem im Ausland Projekte realisiert bzw. durchgeführt werden können, ist das Betreibermodell BOT (Build Operate Transfer). Bei diesem Modell wird das Projekt von einer privaten Betreibergesellschaft gebaut (Build), betrieben […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Matthias Dupke
Aufbau einer Zementfabrik in Libyen
ISBN: 978-3-8366-3955-2
Herstellung: Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2010
Zugl. Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (FH), Leipzig, Deutschland,
Projektarbeit, 2009
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© Diplomica Verlag GmbH
http://www.diplomica.de, Hamburg 2010


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Aufbau einer Zementfabrik in Libyen
PROJEKTARBEIT
im Studienschwerpunkt Baubetrieb
des Master-Studiengangs Bauingenieurwesen
des Fachbereichs Bauwesen
der Fachhochschule HTWK Leipzig
Vorgelegt von:
Dipl.-Ing. (FH) Matthias Dupke
Vorgelegt bei:
Prof. Dr.-Ing. Bernd Reichelt
Eingereicht am: 06.05.2009

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,,Gewinn ist Segen, wenn man ihn nicht stiehlt."
William Shakespeare

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INHALTSVERZEICHNIS
Inhaltsverzeichnis ... IV - VI
Abbildungsverzeichnis ... VII
Tabellenverzeichnis ... VII
Diagrammverzeichnis ...
VII
Zielstellung ... VIII
1 Einleitung ...
1
2 Libyen ...
3
2.1 Allgemeine Daten zum Land ...
3
2.1.1 Geographie ...
3
2.1.2 Klimatische Bedingungen ...
5
2.1.3 Politisches System und Verwaltung ...
6
2.1.3.1 Politisches System ...
6
2.1.3.2
Verwaltung
...
7
2.1.4 Bevölkerung ...
9
2.1.4.1 Statistik ...
9
2.1.4.2 Sprachen und Religion...
9
2.1.4.3 Mentalität ... 10
2.1.5
Wirtschaft
... 11
2.1.5.1
Allgemeines... 11
2.1.5.2
Währung
... 12
3 Firmengründung ... 13
3.1 SWOT Analyse Libyen ... 13
3.2 Rechtssystem ... 14
3.2.1 Allgemeines ... 14
3.2.2
Investitionsrecht
... 14
3.2.3 Gesellschaftsrecht ... 17
3.2.4 Devisenrecht / Zahlungsverkehr ... 18
IV

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INHALTSVERZEICHNIS
3.2.5 Gewerblicher Rechtsschutz ... 19
3.2.6 Steuerrecht ... 20
3.2.7 Rechtsverfolgung ... 20
3.2.8
UN-Kaufrecht
... 22
3.2.9 Gewährleistung ... 22
3.2.10 Sicherungsmittel ... 22
3.2.11
Produzentenhaftung
... 23
3.2.12
Immobilienrecht
... 23
3.2.13
Vertriebsrecht
... 23
3.2.14 Israel-Boykott ... 26
3.3 Hermes-Bürgschaften ... 26
4 Arbeitsmarkt / Arbeitsrecht / Sozialversicherungsrecht / Feiertage ... 26
4.1 Arbeitsmarkt ... 26
4.2 Arbeitsrecht ... 27
4.3 Sozialversicherungsrecht ... 29
4.4 Feiertage ... 30
5 Marktsituation ... 31
5.1 Allgemeine Marktsituation ... 31
5.2 Marktsituation Bauindustrie ... 33
5.3 Ein- und Ausfuhrbestimmungen ... 35
5.4 Verkehr ... 35
5.5 Energieversorgung ... 36
6 Deutsche Fachkräfte in Libyen ... 36
6.1 Einreise ... 36
6.1.1 Formelles ... 36
6.1.2
Medizinisches
... 37
6.2 Geld ... 37
6.3 Wohnung ... 38
V

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INHALTSVERZEICHNIS
6.4 Autoverkehr ... 38
6.5 Kommunikation ... 39
7 Schlussfolgerung / Bewertung ... 39
Literaturverzeichnis ... 42
VI

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VII
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Bild 1: Übersichtskarte Libyen, Seite 3
Bild 2: Bodenschätze; Industrie und Bodennutzung in Libyen, Seite 4
Bild 3: Flagge und Wappen von Libyen, Seite 7
Bild 4: Verwaltungsgliederung in Libyen, links Munizipien, rechts Provinzen,
Seite 8
TABELLENVERZEICHNIS
Tab. 1: SWOT Analyse Libyen, Seite 13
Tab. 2: Feiertage in Libyen 2009, Seite 30
DIAGRAMMVERZEICHNIS
Diagr. 1: Entwicklung des Bruttoninlandsprodukt von 2006 bis 2008, Seite 11
Diagr. 2: Entwicklung des Wechselkurses in US $, Seite 12
Diagr. 3: Hauptlieferländer von Libyen im Jahr 2006, Seite 31
Diagr. 4: Hauptabnehmerländer von Libyen im Jahr 2006, Seite 32
Diagr. 5: Deutsche Einfuhrgüter nach Libyen im Jahr 2007, Seite 32

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VIII
ZIELSTELLUNG
Da sich die Lage im deutschen Baugewerbe seit Jahren negativ entwickelt
bzw. stagniert und wir als mittelständisches Unternehmen die Arbeitsplätze
unserer Mitarbeiter erhalten und sichern wollen, sind wir gezwungen jetzt zu
handeln und andere Märkte zu erschließen. Seit 1995 ist im deutschen Bau-
gewerbe die Zahl der Erwerbstätigen von 3,236 Mio. Erwerbstätigen bis auf
2,159 Mio. Erwerbstätigen im Jahr 2006 gesunken. Erst im Jahr 2007 ist ein ge-
ringer Anstieg um 40000 Erwerbstätige zu verzeichnen gewesen. Ein weiterer
negativer Trend ist bei den Bauinvestitionen in Deutschland zu verzeichnen
gewesen, die von 1995 bis 2005 kontinuierlich sanken. Erst seit dem Jahr 2006
zogen die Bauinvestitionen wieder merklich an. [5] Es ist aber sehr schnell
möglich, auch wegen der jetzigen Weltwirtschaftskrise, dass nach Auslaufen
des Konjunkturpaketes II, die Bauinvestitionen sehr schnell zurückgefahren
werden bzw. keine neuen Investitionen getätigt werden. Um diesem zu er-
wartenden Rückgang zu begegnen, sind Maßnahmen einzuleiten, wie etwa
das zuvor erwähnte Erschließen neuer Märkte. Die Erschließung soll durch
den Aufbau einer Tochtergesellschaft oder durch Beteiligungen an Ortsan-
sässigen Firmen geschehen.
Ein erstes Projekt, welches durchgeführt werden soll, ist die Planung, die Er-
richtung und evtl. das Betreiben einer Zementfabrik in Libyen. Anhand dieser
Projektarbeit soll geklärt werden, ob aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten
eine Investition sinnvoll erscheint und ob ein Ausweiten der Aktivitäten im
Ausland auf lange Sicht profitabel ist.
Des Weiteren wird etwa auf spezifische natürliche und künstliche Randbe-
dingungen eingegangen, welche das Bauvorhaben direkt bzw. indirekt be-
einflussen. Spezifische Randbedingungen sind etwa die Geographie, das
Klima, die Religion, die Bevölkerungsstruktur, die Politik, die Wirtschaft und
das Recht des Landes Libyen.

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1
1 EINLEITUNG
Der Auslandsbau wird unterteilt in den traditionellen (klassischen) Auslands-
bau und den Auslandsbau durch Tochtergesellschaften und Beteiligungen
(T+B). Im traditionellen Auslandsbau erhalten bauausführende deutsche
Unternehmen oder auch Arbeitsgemeinschaften einen Bauauftrag und
erbringen die vereinbarte Leistung im Ausland. Hierbei ist zu beachten, dass
die Leistungen an einem vom Auftraggeber vereinbarten Ort zu den lan-
desspezifischen Bedingungen erbracht werden müssen. Es besteht auch die
Möglichkeit, dass deutsche Arbeitnehmer, wie Projektleiter, Bauleiter, Poliere
und gewerbliche Arbeitnehmer auf den ausländischen Baustellen einge-
setzt werden. Es ist allerdings zu prüfen, ob nicht auf den lokalen Arbeits-
markt gut ausgebildete Fachkräfte verfügbar sind. Dies ist notwendig, da
man ansonsten, aufgrund des hohen Lohnniveaus in Deutschland, ein
Wettbewerbsnachteil erfährt und die Baustelle sehr schnell in die Verlustzo-
ne ,,rutschen" würde. Im traditionellen Auslandsbau findet der Wettbewerb
für die jeweiligen Aufträge zwischen bauausführenden Unternehmen aus
den Industrieländern statt [1, S. 51].
Beim Auslandsbau durch Tochtergesellschaften und Beteiligungen werden
die Bauleistungen zum einen durch ausländische Tochterunternehmen
deutscher bauausführender Unternehmen und zum anderen durch auslän-
dische Unternehmen, bei denen deutsche Unternehmen beteiligt sind,
durchgeführt. In bestimmten Märkten, wie beispielsweise in Australien, Ka-
nada oder den USA ist die Gründung von Tochtergesellschaften notwendig,
da der Markt für den traditionellen Auslandsbau verschlossen ist. Beteiligun-
gen sollten nur dann an ausländischen Partnern erworben werden, wenn
diese bereits erfolgreich auf dem Markt sind und über ausreichende Kennt-
nisse des örtlichen Marktes verfügen. Ein weiterer Wettbewerbsvorteil von
Beteiligungen an ausländischen Partnern, ist das Wissen der rechtlichen
Gegebenheiten des jeweiligen Landes. So etwa das Wissen der Landes-

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bauordnung. Ebenfalls von Vorteil ist der geringe Einsatz von Personal aus
Deutschland. Es muss nur noch sehr erfahrenes Personal entsandt werden,
welches sich ausschließlich mit der Akquisition, Baustellencontrolling und
Marktbeobachtung beschäftigt. [1, S. 51]
Ein weiteres wichtiges Modell, mit dem im Ausland Projekte realisiert bzw.
durchgeführt werden können, ist das Betreibermodell BOT (Build Operate
Transfer). Bei diesem Modell wird das Projekt von einer privaten Betreiberge-
sellschaft gebaut (Build), betrieben (Operate) und nach dem Ablauf einer
vereinbarten Konzessionszeit an den Staat übergeben (Transfer). Um dieses
Betreibermodell so risikoarm wie möglich anwenden zu können, sollten in
dem Land, in dem das Bauprojekt durchgeführt werden soll, nachfolgende
Punkte erfüllt sein: [2, S. 118-120]
politische Stabilität
ermächtigende Gesetzgebung
glaubwürdige gesetzliche Rahmenbedingungen
bewiesene politische und administrative Unterstützung
Potential an wirtschaftlicher Entwicklung
zugesicherte Mindesteinahmen aus dem Betrieb
Verhinderung von konkurrenzierenden Objekten
Schutz der Währung bei Umtausch
Inflationsgarantie
Abdeckung von unversicherbaren höheren Gewalten
2
Der Auslandbau spielt eine wichtige Rolle in der deutschen Bauwirtschaft.
Dies kann man an folgenden Zahlen ablesen. Im Jahr 2007 lagen die Bauin-
vestitionen in Deutschland bei 236,4 Mrd. [3]. Das Auftragsvolumen aus
dem Ausland lag 2007 bei 27,7Mrd , 26,0 Mrd. für Tochtergesellschaften
und Beteiligungen und 1,7 Mrd. für den traditionellen Auslandsbau [4]. Das
Auftragsvolumen hatte 2007 somit einen Anteil von ca. 11,7 % an der deut-
schen Bauwirtschaft!

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2 LIBYEN
2.1 ALLGEMEINE DATEN ZUM LAND
2.1.1 GEOGRAPHIE
Libyen liegt in Nordafrika. Es grenzt im Norden an das Mittelmeer. Die Küsten-
linie hat eine Länge von 1770 km. Angrenzende Staaten, in Klammern sind
die jeweiligen Grenzlängen aufgeführt, sind im Osten Tunesien (459 km) und
Algerien (982 km), im Süden der Niger (354 km) und Tschad (1055 km) und im
Westen die Länder Ägypten (1115 km) und der Sudan (383 km). Die Gesamt-
länge der Landesgrenze beträgt 4348 km. [6]
Bild 1: Übersichtskarte Libyen [6]
Mit einer Fläche von ca. 1,759 Mill. Quadratkilometern liegt Libyen auf Platz
16 der Liste der flächenmäßig größten Länder der Erde und ist das viertgröß-
te Land Afrikas. Zum Vergleich, Deutschland hat eine Fläche von 357.021
3

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2009
ISBN (eBook)
9783836639552
DOI
10.3239/9783836639552
Dateigröße
787 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig – Bauwesen
Erscheinungsdatum
2009 (Dezember)
Note
1,3
Schlagworte
auslandsbau libyen zement bauwirtschaft neue märkte
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