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Das Dienstleistungsabkommen der Welthandelsorganisation und der globale Tourismus

©2008 Diplomarbeit 118 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Im Folgenden wird kurz in den Inhalt der Arbeit eingeführt, um dem Leser einen ersten Einblick in die Problematik zu geben. Außerdem werden der Gang der Untersuchung und das Ziel der Arbeit dargelegt.
Problemstellung:
Die Bedeutung von Dienstleistungen und der internationale Handel mit diesen, haben in den letzten zwei Jahrzehnten an immenser Bedeutung gewonnen. Nicht mehr nur große Dienstleistungsunternehmen agieren international, sondern auch Klein - und Mittelständische Unternehmen treten in den globalen Markt ein und erweitern ihre Wirkungskreise über die nationalen Grenzen. Die wirtschaftliche und soziale Bedeutung des tertiären Sektors nimmt ständig zu und die Entwicklung hin zur Dienstleitungsgesellschaft lässt bei vielen den Vergleich mit der industriellen Revolution des 19. Jahrhunderts aufkommen, heute auf den Tertiärsektor bezogen. Es entsteht bei vielen die Hoffnung, dass durch den strukturellen Wandel Möglichkeiten entstehen, die bestehenden sozialen und wirtschaftlichen Probleme zu lösen. Der grenzüberschreitende Dienstleistungsverkehr hat kontinuierlich zugenommen und erreichte im Jahr 2007 einen Wert von 3.257 Milliarden US – Dollar. Dies ist ein jährliches Wachstum von durchschnittlich 10% in den letzten zehn Jahren.
Aufgrund dieser immer deutlicher werdenden Bedeutung der Dienstleistungsbranche verlangte die USA 1982 Verhandlungen über die Liberalisierung der nicht im Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen (GATT, General Agreement on Tarifs and Trade) beachteten Dienstleistungen. Durch starken Widerstand der Entwicklungsländer kam es in den ersten Jahren zu keinen bedeutenden Fortschritten und erst 1986 begann mit der Eröffnung der Uruguay – Runde die offiziellen Verhandlungen über das Allgemeine Übereinkommen über den Handel mit Dienstleistungen (GATS, General Agreement on Trades in Services). Acht Jahre später auf der Ministerkonferenz in Marrakesch 1994 wurden die Verhandlungsergebnisse feierlich unterzeichnet, welche den operativen Vertragstext der WTO – Rechtsordnung ausmachen und am 1. Januar 1995 in Kraft traten. Durch die Entstehung der Welthandelsorganisation (WTO, World Trade Organization), als internationale Organisation verlor das GATT am 1. Januar 1996 seine völkerrechtliche Wirksamkeit und neben der Gründung der WTO zählt die Ausweitung des Geltungsbereiches des GATT auf Landwirtschaft, Dienstleistungen und intellektuelle Urheberrechte als die wichtigsten Ergebnisse der Uruguay – Runde. […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einführung
1.1. Problemstellung
1.2. Zielsetzung und Gang der Untersuchung

2. Dienstleistungen und internationaler Dienstleistungshandel
2.1. Definitionen
2.2. Definition des Tourismus
2.3. Entwicklung des internationalen Dienstleistungshandel
2.4. Allgemeine Hemmnisse des Dienstleistungshandels

3. Die WTO als internationale Organisation
3.1. Die Organe und ihre Funktionen
3.1.1. Hauptorgane
3.1.2. Weitere Organe
3.2. Die Funktionen der WTO
3.3. Die allgemeinen Ziele der WTO

4. Das Allgemeine Übereinkommen über den Handel mit Dienstleistungen
4.1. Völkerrechtliche Verträge vor Abschluss des GATS
4.1.1. Das GATT
4.1.2. Kodizes der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
4.1.3. Weitere völkerrechtliche Verträge und bilaterale Abkommen
4.2. Die geschichtliche Entwicklung des GATS
4.2.1. Die Uruguay – Runde
4.2.2. Das GATS als Grundbestandteil der WTO
4.2.3. Die Ministerkonferenzen
4.2.3.1. Die Ministerkonferenz in Singapur
4.2.3.2. Die Ministerkonferenz in Genf
4.2.3.3. Die Ministerkonferenz in Seattle
4.2.3.4. Die Ministerkonferenz in Doha
4.2.3.5. Die Ministerkonferenz in Cancun
4.2.3.6. Die Ministerkonferenz in Hongkong
4.2.4. Aktueller Stand und zukünftige Verhandlungen
4.3. Der Aufbau und die Struktur des GATS
4.3.1. Der sachliche Geltungsbereich des GATS
4.3.2. Die Grundstruktur des GATS
4.3.2.1. Der Vertragstext
4.3.2.2. Die spezifischen Länderlisten
4.3.2.3. Die Anhänge
4.3.3. Die Allgemeinen Pflichten und Disziplinen
4.3.3.1. Die Verpflichtung zur Meistbegünstigung
4.3.3.2. Die Verpflichtung zur Transparenz
4.3.3.3. Annerkennung ausländischer Qualifikationen
4.3.3.4. Die allgemeinen Ausnahmen
4.3.4. Die spezifischen Verpflichtungen
4.3.4.1. Die sektorspezifische Marktöffnung
4.3.4.2. Der Marktzugang
4.3.4.3. Die Inländerbehandlung
4.3.4.4. Zusätzliche Verpflichtungen
4.3.5. Das Streitbeilegungsverfahren
4.3.5.1. Das Streitbeilegungsverfahren im Überblick
4.3.5.2. Die Bedeutung der Streitbeilegung für die
GATS – Mitgliedsstaaten
4.4. Zusammenfassend zum GATS

5. Das GATS und der globale Tourismus
5.1. Entwicklung des globalen Tourismus der letzten Jahrzehnte
5.1.1. Entwicklung der Nachfrageseite
5.1.2. Entwicklung der Angebotsseite
5.2. Richtlinien und Akteure im internationalen Tourismus
5.2.1. Richtlinien für den internationalen Tourismus
5.2.2. Akteure im Internationalen Tourismus
5.3. Das GATS und dessen Bedeutung für die Entwicklung des globalen Tourismus
5.3.1. Die Bedeutung der wichtigsten Artikel des GATS für den Tourismus
5.3.1.1. Auswirkungen des Artikel II GATS,
Meistbegünstigung
5.3.1.2. Auswirkungen des Artikel III GATS,
Transparenz
5.3.1.3. Auswirkungen des Artikel IV GATS,
Anerkennung ausländischer Qualifikationen
5.3.1.4. Auswirkungen des Artikel XIV GATS, Allgemeine Ausnahmen
5.3.1.5. Auswirkungen des Artikel XVI GATS,
Marktzugang
5.3.1.6. Auswirkungen des Artikel XVII GATS,
Inländerbehandlung
5.3.2. Allgemeine Wirkungen der fortschreitenden
Liberalisierung im Tourismus

6. Zusammenfassung

7. Anhang 1 GATS Artikel I – Artikel

8. Anhang 2 Teil der spezifische Länderliste der EU

9. Literaturverzeichnis

10. Ehrenwörtliche Erklärung

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Der intersektorale Strukturwandel in Deutschland

von 1970 bis 2007

Abbildung 2: Unterschiedliche Ansatzpunkte von Dienstleistungsdefinitionen

Abbildung 3: Zirkelbewegung des Tourismus

Abbildung 4: Entwicklung des Waren- und Dienstleistungsexportes

von 1985 bis 2005

Abbildung 5: Organigramm der WTO

Abbildung 6: Multilateralen Abkommen der WTO

Abbildung 7: Entwicklung der internationalen Ankünfte

Abbildung 8: Anteil der Regionen an den weltweiten Ankünften

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Dienstleistungen der GNS – Klassifikation

Tabelle 2: Tarifäre und nicht – tarifäre Handelshemmnisse

Tabelle 3: Bilaterale Verträge

Tabelle 4: Grundstruktur einer Länderliste

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einführung

Im Folgenden wir kurz in den Inhalt der Arbeit eingeführt um dem Leser einen ersten Einblick in die Problematik zu geben. Außerdem werden der Gang der Untersuchung und das Ziel der Arbeit dargelegt.

1.1. Problemstellung

Die Bedeutung von Dienstleistungen und der internationale Handel mit diesen, haben in den letzten zwei Jahrzehnten an immenser Bedeutung gewonnen. Nicht mehr nur große Dienstleistungsunternehmen agieren international, sondern auch Klein - und Mittelständische Unternehmen treten in den globalen Markt ein und erweitern ihre Wirkungskreise über die nationalen Grenzen.[1] Die wirtschaftliche und soziale Bedeutung des tertiären Sektors nimmt ständig zu und die Entwicklung hin zur Dienstleitungsgesellschaft lässt bei vielen den Vergleich mit der industriellen Revolution des 19. Jahrhunderts aufkommen, heute auf den Tertiärsektor bezogen. Es entsteht bei vielen die Hoffnung, dass durch den strukturellen Wandel Möglichkeiten entstehen, die bestehenden sozialen und wirtschaftlichen Probleme zu lösen.[2] Der grenzüberschreitende Dienstleistungsverkehr hat kontinuierlich zugenommen und erreichte im Jahr 2007 einen Wert von 3.257 Milliarden US – Dollar. Dies ist ein jährliches Wachstum von durchschnittlich 10% in den letzten zehn Jahren.[3]

Aufgrund dieser immer deutlicher werdenden Bedeutung der Dienstleistungsbranche verlangte die USA 1982 Verhandlungen über die Liberalisierung der nicht im Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen (GATT, General Agreement on Tarifs and Trade) beachteten Dienstleistungen. Durch starken Widerstand der Entwicklungsländer kam es in den ersten Jahren zu keinen bedeutenden Fortschritten und erst 1986 begann mit der Eröffnung der Uruguay – Runde die offiziellen Verhandlungen über das Allgemeine Übereinkommen über den Handel mit Dienstleistungen (GATS, General Agreement on Trades in Services).[4] Acht Jahre später auf der Ministerkonferenz in Marrakesch 1994 wurden die Verhandlungsergebnisse feierlich unterzeichnet, welche den operativen Vertragstext der WTO – Rechtsordnung ausmachen und am 1. Januar 1995 in Kraft traten. Durch die Entstehung der Welthandelsorganisation (WTO, World Trade Organization), als internationale Organisation verlor das GATT am 1. Januar 1996 seine völkerrechtliche Wirksamkeit und neben der Gründung der WTO zählt die Ausweitung des Geltungsbereiches des GATT auf Landwirtschaft, Dienstleistungen und intellektuelle Urheberrechte als die wichtigsten Ergebnisse der Uruguay – Runde.[5]

Das GATS ist, als Teil der WTO, ab dem 1. Januar 1995 für den internationalen Dienstleistungsverkehr die entscheidende völkerrechtliche Rahmenregelung, indem es einen normativen Rahmen zur Liberalisierung des Dienstleistungssektors darstellt.[6] Tritt ein Land der WTO bei, werden gleichzeitig die Regelungen des GATS für dieses bindend. Das GATS gibt jedoch kein allgemeines Liberalisierungsgebot vor, dass heißt kein WTO – Mitgliedsstaat ist zur Liberalisierung in einem bestimmten Umfang verpflichtet, vielmehr entscheidet jedes Mitglied eigenständig, ob es Liberalisierungsverpflichtungen für einen bestimmten Dienstleistungssektor eingeht oder nicht.[7]

Leider ist diese Liberalisierungsfreiheit nicht immer die Realität, durch den Druck der Industrieländer, hauptsächlich der USA und der EU, werden den Entwicklungsländern Verpflichtungen aufgezwungen, um weiterhin Handelspartner zu bleiben. So trafen sich zum Beispiel im November 2002 fünfundzwanzig Minister aus ausgewählten Ländern zu einer mini WTO - Ministerkonferenz in Sidney, wo im Hinblick auf die Konferenz 2003 in Cancun bereits ein Konsens angestrebt werden sollte. Solche informellen Treffen, und weitere Vorkommnisse im Laufe der Zeit, sind demokratisch sehr fragwürdig, da weder Kriterien bekannt sind, nach welchen die teilnehmenden Länder eingeladen wurden, es kein Protokoll über die Diskussionen gibt und Entscheidungen eingeleitet wurden, die alle WTO – Mitglieder betrafen.[8]

Durch dieses ungerechte und undemokratische Verhalten einiger wenigen Länder, hauptsächlich Industriestaaten, sowie durch fragwürdige Teilgebiete des WTO – und des GATS – Abkommens, sind in den letzten Jahren Bewegungen[9] gegen die WTO und dessen Abkommen entstanden.

Das GATS unterteilt die gesamten Dienstleistungen in 12 Hauptkategorien. Eine davon ist der Tourismus, welcher weltweit einer der am meisten liberalisierten Dienstleistungssektoren ist. Im Rahmen des GATS haben sich ca. 85% der Mitgliedsstaaten zur Marktöffnung im Tourismus verpflichtet, mehr als in jedem anderem Sektor. In der weltweiten Diskussion stehen meist andere Dienstleistungsbereiche, wie zum Beispiel Bildung oder Wasserversorgung und selbst für die Entwicklungsländer ist der Tourismus kein strittiges Thema. Jedoch sind die Auswirkungen des globalen Tourismus sehr viel komplexer und schwieriger zu durchschauen als die meisten vermuten. Er hat viele Dimensionen und ist mit verschiedenen Bereichen wie Wasser, Transport, Kultur, Umwelt und Menschenrechten verflochten. Der Tourismus entwickelt sich oft allmählich und seine Auswirkungen lassen sich nicht sofort erkennen.[10] Einerseits bringt der Tourismus Deviseneinnahmen und leistet einen wichtigen Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt vieler Länder.[11] Jedoch sind ihm auf der anderen Seite einige der schwerwiegendsten Auswirkungen der Globalisierung zuzuschreiben. Es werden Menschenrechte verletzt, die Umwelt geschädigt, die indigene Bevölkerung vertrieben und die wirtschaftliche Entwicklung verzerrt. Somit muss gerade im Tourismus ein stärkeres Bewusstsein für die wirtschaftlichen, ökologischen, gesellschaftlichen und kulturellen Auswirkungen geschaffen werden.[12]

1.2. Zielsetzung und Gang der Untersuchung

Ziel dieser Diplomarbeit ist es, einen Überblick über die Entstehung, die Struktur und die aktuelle Situation des GATS und der damit verbundenen WTO zu geben. Außerdem soll der globale Tourismus als ein Beispiel für eine der am weitesten liberalisierten Dienstleistungen aufgeführt werden, und die Wirkungen durch die fortschreitende Liberalisierung im Tourismus, beschleunigt durch das GATS, sollen gezeigt werden. Es soll gezeigt werden, dass in Bezug auf das GATS – Abkommen nicht nur positive Wirkungen entstehen, wie in der Öffentlichkeit oftmals dargestellt, sondern dass auch häufig negative Folgen, durch die immer stärker werdende Liberalisierung, hervorgerufen werden.

Um eine Systematische Darstellung zu erreichen, beschäftigt sich das 2. Kapitel zunächst mit der Klärung was Dienstleistungen sind, da diese die Grundlage des GATS bilden. Hierbei werden verschiedene Definitionsversuche dargestellt, welche sich im Laufe der Zeit stark verändert haben. Der Tourismus wird definiert und erläutert, was die Grundlage für das 5. Kapitel bildet. Außerdem wird der internationale Handel mit Dienstleistungen betrachtet und wie er sich im laufe der Jahre entwickelt hat, sowie welche Hemmnisse den Handel beeinflussen. Diese Handelshemmnisse können unter anderem als Hauptgründe für die Entstehung des GATS gesehen werden.

Das 3. Kapitel betrachtet die Entstehung der WTO als internationale Organisation, welche den internationalen Dienstleistungshandel überwachen und regeln soll. Um ein Verständnis der Arbeitsweise der WTO zu bekommen, werden die Organe der WTO aufgezählt und deren Aufgabenbereiche beschrieben. Die Funktionen der WTO, welche sich in materielle, institutionelle und dynamische unterteilen lassen, werden in einem Überblick dargestellt. Zum Schluss des 3. Kapitels sollen die Ziele aufgezählt und erläutert werden, welche die WTO mit ihrer Arbeit verfolgt.

Aufbauend auf Kapitel 2 und 3 wird im Kapitel 4, als Hauptteil dieser Diplomarbeit, das GATS – Abkommen der WTO vorgestellt. Hier wird zunächst ein allgemeiner Überblick über das Abkommen geschaffen. Die geschichtliche Entwicklung von der Uruguay – Runde bis hin zum Abschluss und des Inkrafttreten des GATS am 1. Januar 1995 wird ausführlich beschrieben. Der wichtigste Punkt des 4. Kapitels besteht in den Ministerkonferenzen und ihren Inhalten, da über diese ein Bezug zur Gegenwart hergestellt werden, die bisherigen Erfolge bzw. Misserfolge aufgezeigt und die zukünftige Richtung des Abkommens verdeutlicht werden können. Um die Pflichten und Rechte der WTO – Mitglieder zu veranschaulichen, wird der Aufbau und die Grundstruktur des GATS im zweiten Teil des 4. Kapitels näher erklärt. Hierzu gehören die allgemeinen Pflichten und Disziplinen sowie die spezifischen Verpflichtungen, welche das GATS vom GATT unterscheiden. Der letzte Teil des Kapitels gibt einen Überblick über das Streitbeilegungsverfahren und dessen Bedeutung für das GATS und die Mitgliedsstaaten der WTO.

Das 5. Kapitel beinhaltet einen Bezug des GATS auf eine Dienstleistungskategorie, welche seit Inkrafttreten des Abkommens einer der am stärksten liberalisiertesten Sektoren ist, der Tourismus. Hier wird zunächst die Entwicklung des globalen Tourismus aus Nachfrager- und Angebotssicht betrachtet. Außerdem werden weiter Akteure und Richtlinien genannt, welche im internationalen Tourismus eine zu beachtende Rolle spielen. Des Weiteren wird versucht, die Auswirkungen einzelner Artikel des GATS auf den internationalen Tourismus darzustellen und es soll verdeutlicht werden, welche Folgen die dadurch geförderte Liberalisierung des Tourismus haben können.

Im 6. Kapitel erfolgt eine Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse dieser Diplomarbeit.

2. Dienstleistungen

Die deutsche Volkswirtschaft wird durch eine herausragende Stellung des Dienstleistungssektors bestimmt. Dienstleistungen, wie Handel, Gastgewerbe, Nachrichtenübermittlung, Kredit- und Versicherungsgewerbe, Unternehmensdienstleistungen und öffentliche und private Dienstleister sind zu den wichtigsten Erwerbsquellen geworden. In Deutschland erreicht der Tertiärsektor einen Anteil an der Gesamterwerbstätigkeit im Jahr 2007 von über 72 %. Der Anteil der Dienstleistungen an der Bruttowertschöpfung erreicht fast 70 %.[13]

Abbildung 1: Der intersektorale Strukturwandel in Deutschland

von 1970 bis 2007

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Statistisches Bundesamt, www.destatis.de: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung,

1970 bis 1990 früheres Bundesgebiet, ab 1991 Deutschland

Diese Situation herrscht nicht nur in Deutschland vor, sondern weltweit. Die meisten hochentwickelten Länder befinden sich in einem langfristigen und tiefgreifenden Prozess der Tertiarisierung ihrer Volkswirtschaft. Dieser Strukturwandel ist gekennzeichnet durch eine zunehmende Verlagerung von Produktion und Beschäftigung in den Dienstleistungssektor.[14]

2.1. Definitionen der Dienstleistung

Eine Definition für Dienstleistung ist in der Literatur seit jeher umstritten und hat sich mit den Jahren zwangsläufig gewandelt. Die klassischen Ökonomen wie Smith oder Marx haben die Bedeutung von Dienstleistungen verneint und diese zu den unproduktiven und rückständigen Arbeiten gezählt. Sie behaupteten, dass die Produktion und der Konsum von Dienstleistungen das Wirtschaftswachstum und die Entwicklung verlangsamen würden. Ihre Definition von Dienstleistungen bestand schlicht darin, dass diese unproduktiv, nicht haltbar und deswegen nicht fähig zu Lagerung sind.[15] Erst durch Fischer und Clark wurden Dienstleistungen als eigenständige ökonomische Aktivität gezählt.[16] Hier wurden alle wirtschaftlichen Tätigkeiten in drei Sektoren unterteilt. Die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen wird als Primärsektor erfasst, während der Sekundärsektor die Anreicherung der natürlichen Ressourcen, sowie die Umwandlung in eine handelbare Ware bezeichnet. Laut Definition fallen nun alle wirtschaftlichen Aktivitäten, welche nicht durch den Primär- oder Sekundärsektor abgedeckt werden in den Tertiärsektor.[17] Diese Vorgehensweise der Negativdefinition grenzt den Bereich der Dienstleistungen zwar ein, aber es werden keine substantiellen Kriterien einer Begriffsdefinition gegeben.[18]

Ein weiterer Ansatz beschreibt Dienstleistungen über konstitutive Merkmale.

Konstitutive Merkmale sind:

- Immaterialität, fehlende Transport- und Lagerfähigkeit
- Notwendigkeit der Leistungsfähigkeit
- Einbezug externer Faktoren

Man unterscheidet hierbei tätigkeits-, potenzial-, prozess- und ergebnisorientierte Definitionsansätze. Im Einzelnen heißt dies:

- Tätigkeitsorientierte Definition – Dienstleistung wird direkt am Kunden oder an materiellen Gütern erbracht.
- Potenzialorientierte Definition – Dienstleistungen sind lediglich ein Leistungsversprechen, die Leistungsfähigkeit von Mensch und Maschine steht hierbei im Vordergrund.
- Prozessorientierte Definition – Produktion und Absatz müssen simultan erfolgen, der Ansatz hebt die Immaterialität der Dienstleistung besonders hervor.
- Ergebnisorientierte Definition – Ergebnis und Immaterialität der Dienstleistung ist ausschlaggebend.[19]

Abbildung 2: Unterschiedliche Ansatzpunkte von Dienstleistungsdefinitionen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Pepels, W., 2003, S. 6.

Durch die Herausarbeitung der potential-, prozess- und ergebnisorientierten Definitionsansätze, welche den externen Faktor sowie die Implizierung der Immaterialität berücksichtigen, können Dienstleistungen folgernder maßen definiert werden:

„Dienstleistungen sind selbständige, marktfähige Leistungen, die mit der Bereitstellung und/oder dem Einsatz von Leistungsfähigkeiten verbunden sind (Potenzialorientierung). Interne und externe Faktoren werden im Rahmen des Erstellungsprozesses kombiniert (Prozessorientierung). Die Faktorenkombination des Dienstleistungsanbieters wird mit dem Ziel eingesetzt, an den externen Faktoren, an Mensch oder deren Objekt nutzenstiftende Wirkungen zu erzielen.“[20]

Alle Definitionsversuche lieferten jedoch bisher kein befriedigendes Ergebnis für eine systematische Analyse. Die pragmatische Einteilung der Dienstleistungen nach Fischer und Clark in den Tertiärsektor ist in der heutigen Zeit genauso unzureichend wie die Definition über die konstitutiven Merkmale. Dienstleistungen, wie zum Beispiel Bauzeichnungen, Filme, Tonträger oder Softwareprogramme sind durchaus greifbar, lager- und transportfähig, außerdem erfordern sie kein unmittelbares Zusammentreffen von Produzent und Konsument mehr, da sie durch Telekommunikation und Internet erbracht werden können.[21] Der einfachste Weg der Dienstleistungsdefinition ist die Enumeration[22]. Hier wird völlig auf eine begriffliche Definition verzichtet, vielmehr werden einzelne Dienstleistungen deskriptiv erfasst und kategorisch aufgelistet. Problem dieser Vorgehensweise ist die statische Betrachtung. Durch den am Markt ständig herrschenden Innovationsprozess etablieren sich immer neue Dienstleistungen, die nicht sofort von einem enumerativen Klassifikationsschema erfasst werden können. Infolge dessen ist eine regelmäßige zeit- und arbeitsaufwändige Aktualisierung unumgänglich.[23]

Das GATS besitzt ein eigenständiges Klassifikationsschema, welches im Laufe der Uruguay – Runde entwickelt wurde. Dieses basiert auf der CPC - Klassifizierung (Central Product Classification) und wird als GNS – Klassifikation (Group of Negotiations on Services) bezeichnet. Es weißt 12 Hauptkategorien mit insgesamt 155 Unterkategorien aller Dienstleistungssektoren auf.[24] In Tabelle 1 werden die Hauptkategorien im Überblick dargestellt.

Tabelle 1: Dienstleistungen der GNS – Klassifikation

1. Unternehmerische und Berufsbezogene Dienstleistungen
1.A. Freiberufliche Dienstleistungen
1.B. EDV - Dienstleistungen
1.C. Forschung und Entwicklung
1.D. Grundstücks- und Immobilien Dienstleistungen
1.E. Miet- und Leasing Dienstleistungen ohne Personal
1.F. Andere gewerbliche Dienstleistungen
2. Kommunikationsdienstleistungen
2.A. Postdienste
2.B. Kurierdienste
2.C. Telekommunikationsdienste
2.D. Audiovisuelle Dienstleistungen
2.E. Andere
3. Bau- und Montagedienstleistungen
3.A. Allgemeine Bauausführungen für Gebäude
3.B. Allgemeine Bauausführungen für Tiefbau
3.C. Installation und Montage Arbeiten
3.D. Baufertigstellung
3.E. Andere
4. Vertriebsdienstleistungen
4.A. Vertreter
4.B. Großhandel
4.C. Einzelhandel
4.D. Franchising
4.E. Andere
5. Bildungsdienste
5.A. Kindergarten / Grundschule
5.B. Schulbildung
5.C. Berufs- und Universitätsausbildung
5.D. Erwachsenenbildung
5.E. Andere Bildungseinrichtungen
6. Umweltdienste
6.A. Abwasserbeseitigung / Kanalisation
6.B. Müllabfuhr
6.C. Sanitäre Einrichtungen / Hygiene
6.D. Andere
7. Finanzdienstleistungen
7.A. Alle Versicherungen und versicherungsbezogene Dienstleistungen
7.B. Bank- und Finanzdienstleistungen (außer Versicherungen)
7.C. Andere
8. Medizinische und Soziale Dienstleistungen
8.A. Krankenhausdienstleistungen
8.B. Sonstige Gesundheitsdienstleistungen
8.C. Soziale Dienstleistungen
8.D. Andere
9. Tourismus und Reisedienstleistungen
9.A. Hotels und Restaurants (inkl. Catering)
9.B. Reiseagenturen und Reiseveranstalter
9.C. Fremdenführer und Reisebegleitung
9.D. Andere
10. Erholung, Kultur und Sport
10.A. Unterhaltungsdienstleistungen
10.B. Nachrichtenagenturen
10.C. Büchereien, Archive, Museen und sonstige kulturelle
Dienstleistungen
10.D. Sport und andere Erholungsdienstleistungen
10.E. Andere
11. Transportdienstleistungen
11.A. Seeschifffahrt
11.B. Binnenschifffahrt
11.C. Lufttransport
11.D. Raumfahrt
11.E. Schienenverkehr
11.F. Straßenverkehr
11.G. Pipeline Transport
11.H. Hilfsdienste für Transportdienstleistungen
11.I. Andere Transportdienste
12. Sonstige nicht aufgeführte Dienstleistungen

Quelle: Vgl. Kranke, J., 1999, Tabelle 4 im Anhang.

2.2. Definition des Tourismus als Dienstleistungssektor

Der Ursprung des Wortes Tourismus liegt im Griechischen[25], gelangte über das Lateinische[26] und Französische[27] ins Englische[28] und schlussendlich ins Deutsche. Den Begriff der Rundung haben alle diese Worte gemeinsam, eine Tour ist demzufolge eine Reiseweg vom Wohnort hin zu einem anderem Ort, an dem eine vorrübergehende Zeit verweilt und dann zu dem Ausgangspunkt zurückkehrt wird.[29] Abbildung 3 stellt die eben beschriebene Zirkelbewegung, die im Tourismus durch eine Reise erfolgt, grafisch dar.

Abbildung 3: Zirkelbewegung des Tourismus

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: In Anlehnung an Mundt, J. W., 1998, S. 2.

Die ersten Schritte eine internationale Definition für den Tourismus zu finden, wurden durch den Rat des Völkerbundes[30] im Jahr 1937 unternommen. Für die statistische Erhebung wurde 1953 durch die Vereinten Nationen der Begriff „internationaler Besucher“ festgelegt. Auf der Konferenz der UN für Internationale Reisen und Tourismus 1963 in Rom, wurden im Folgenden durch eine Expertengruppe die Begriffe „Besucher“, „Tourist“ und „Ausflügler“ definiert und erweiterten damit den Begriff „internationaler Besucher“. 1975 entstand in Mexiko die Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen (UNWTO, World Tourism Organization of the UN), welche die Nachfolgeorganisation der Internationalen Union der Offiziellen Tourismusorganisationen (IUOTO, International Union of Official Travel Organisations) darstellt. Sie veröffentlichte 1994 die noch heute aktuelle und anerkannte Tourismusdefinition unter dem Titel „Recommendations on Tourism Statistics“.[31]

Definition für Tourismus der UNWTO:

„Tourismus umfasst die Aktivitäten von Personen, die an Orte außerhalb ihrer gewohnten Umgebung reisen und sich dort zu Freizeit-, Geschäfts- oder bestimmten anderen Zwecken nicht länger als ein Jahr ohne Unterbrechung aufhalten.“[32]

2.3. Entwicklung und Definition des internationalen

Dienstleistungshandels

Der Handel mit Dienstleistungen hat in den letzten 20 Jahren permanent an Bedeutung zugenommen und ist zum wachstumsstärksten Bereich des Welthandels geworden. Der grenzüberschreitende Dienstleistungsexport wuchs zwischen 1985 und 2005 von 381 Mrd. US-Dollar auf 2.468 Mrd. US-Dollar. Dies ist ein durchschnittliches Jahreswachstum von rund 10%. Hiermit wurde sogar das Wachstum des Warenhandels überstiegen, welches bei einem Jahresdurchschnitt von ungefähr 8,8% liegt. Der Anteil der Dienstleistungen am Gesamtexport der Welt stieg innerhalb der letzten 20 Jahre von 16,3% auf 19,1%.[33] In Abbildung 4 wird die Entwicklung des gesamten Welthandels sowie des Waren- und Dienstleistungshandels der letzten 20 Jahre dargestellt.

Abbildung 4: Entwicklung des Waren- und Dienstleistungshandels

von 1985 bis 2005

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung, Zahlenwerte siehe WTO(a), o. J..

Aufgrund der Entwicklung der Dienstleistungen in den letzten Jahren und nicht zuletzt mit Beginn der GATS Verhandlungen, musste geklärt werden, wie man den internationalen Dienstleistungshandel definiert und misst. Der internationale Warenhandel wird nach dem Standort- bzw. Wohnsitzprinzip definiert. Dass heißt Handel liegt vor, wenn Wirtschaftssubjekte, die ihren Wohnsitz in unterschiedlichen Ländern haben, gleichartige ökonomischen Werte austauschen. Möchte man dem, am Wohnsitz orientierten Definitionsansatz, auf den internationalen Dienstleistungshandel anwenden, so ergeben sich Probleme im Bezug auf die Grenzüberschreitung eines physisch nicht greifbaren Objektes. Im Gegensatz zum grenzüberschreitenden Warenhandel ist beim Handel mit Dienstleistungen vorwiegend die physische Präsenz von Anbieter und Nachfrager erforderlich. Diese ist Bezugspunkt für die Einteilung des internationalen Dienstleistungshandels in vier Kategorien, auch Modes oder Erbringungsarten[34] genannt, welche sich aus der Betrachtung ergeben, ob sich Anbieter und Nachfrager zur Dienstleistungserbringung treffen und welcher der beiden sich zu dem jeweils anderen bewegt.[35] Diese vier Alternativen werden im Folgenden kurz beschrieben und mit einem Beispiel verdeutlicht.

Grenzüberschreitender Handel

Dienstleistungsanbieter und -konsument sind nicht gleichzeitig, physisch anwesend. Dienstleistungen können wie Güter international ausgetauscht werden, dass heißt Produzent und Konsument verbleiben in ihren Ländern. Beispiel für den Grenzüberschreitenden Handel sind die Dienstleistungen der Post.

Konsum im Ausland

Hier wird jedem Wirtschaftssubjekt ermöglicht eine Dienstleistung in einem anderen Land nachzufragen und zu konsumieren. Es erfolgt eine körperliche Bewegung des Nachfragers in das Land des Anbieters einer bestimmten Dienstleistung. Hierzu zählt zum Beispiel der gesamte Tourismusbereich.

Kommerzielle Präsenz

Dienstleistungen, welche einen intensiven Kontakt mit dem Kunden erfordern, können meist nur grenzüberschreitend angeboten werden, wenn der Dienstleistungsanbieter die Möglichkeit erhält, im Land des potenziellen Kunden eine Tochtergesellschaft oder Niederlassung zu eröffnen. Dies betrifft Dienstleistungen, welche durch Banken oder Versicherungen angeboten werden.

Anwesenheit natürlicher Personen

Ist die Erbringung einer Dienstleistung an bestimmtes Personal mit speziellen Fachkenntnissen gebunden, kann der kurz- und/oder langfristige Aufenthalt von natürlichen Personen im Gastland zum Zwecke der Dienstleistungserbringung erforderlich sein. Es kommt zu einer Faktorwanderung durch den Dienstleistungsanbieter zum Nachfrager. Ingenieurdienstleistungen sind ein typisches Beispiel für diese Erbringungsart.[36]

2.4. Allgemeine Hemmnisse des Dienstleistungshandels

Handelshemmnisse sind Maßnahmen, welche zu einer ungleichen Behandlung von inländischen und ausländischen Wirtschaftssubjekten bei direkt konkurrierendem Leistungsangebot führen. Durch diese Ungleichbehandlung, unter anderem durch staatliches Einwirken, wird der Wettbewerb zugunsten der inländischen Unternehmen meist stark verzerrt. Im internationalen Handel unterscheidet man zwischen tarifären und den nicht – tarifären Handelshemmnissen. Der Zolltarif, dass heißt die zu entrichtende Abgabe bei der Grenzüberschreitung eines Gutes in das Importland ist das klassische tarifäre Handelshemmnis. Alle anderen Handelsbarrieren bezeichnet man als nicht – tarifär, dass bedeutet alle Maßnahmen, die außerhalb eines Tarifes bestehen. Da man bei der Definition der Dienstleistung gesehen hat, dass diese und der Handel mit ihnen ein sehr heterogener Sektor ist, spielt der Zoll als Handelshindernis nur dann eine Rolle, wenn die Dienstleistung materiell in einer Ware gehandelt wird. Da Dienstleistungen jedoch meist einen immateriellen Charakter haben, spielen die nicht – tarifären Handelshemmnisse eine übergeordnete Bedeutung.[37]

Im internationalen Dienstleistungshandel sind die Handelshemmnisse meist nicht – tarifärer Natur und sind abhängig von den institutionellen, rechtlichen und politischen Bedingungen eines Staates. Aufgrund dessen gibt der Artikel XXVIII des GATS einen sehr weit gefassten Begriff für eine Maßnahme, welche den grenzüberschreitenden Dienstleistungshandel behindert.[38] Tabelle 2 soll im Folgenden einen Überblick über mögliche Handelshemmnisse für Dienstleistungen gegeben.

Tabelle 2: tarifäre und nicht -tarifäre Handelshemmnisse

1. staatliche Teilnahme am Handel
A. Staatszuschüsse, Subventionen
B. Staatliches Dumping
C. Staatliche Beschaffungsmaßnahmen
D. Einschränkende Praktiken, die durch den Staat toleriert werden
E. Staatliches Monopol

2. Zoll und Administration

3. Technische Handelsschranken, Standardvorgaben

4. Gebühren jeglicher Art

5. Spezielle qualitative und quantitative Einschränkungen
A. Niederlassungsrecht und Einschränkung des Marktzugangs
B. Quantitative Restriktion und Importquote
C. Sendezeitquoten
D. Eingeschränkter Devisentausch, Einschränkungen bei Überweisungen und andere Finanztransaktionen
E. Nationale Preisvorgaben
F. Einwanderungsrecht und Visapflicht
G. Mangelndes Patentrecht und Kopierschutz

Quelle: Krommenacker, R.J., 1984, S 4.

Die Vielfalt der nicht – tarifären Handelshemmnisse zeigt, dass ein multilaterales Handelsabkommen wie das GATS für den Dienstleistungssektor andere Gesichtspunkte zu berücksichtigen hat wie das GATT beim internationalen Güterhandel. Beim Dienstleistungshandel ist im Gegensatz zum Güterhandel die Art und Weise wie eine Dienstleistung erstellt wird von größter Wichtigkeit, da die Erstellung meist nicht vom Handel zu trennen ist. Aus diesem Grund sind nationale Vorschriften und Regulierungen für den Handel mit Dienstleistungen von zentraler Bedeutung.[39]

3. Die WTO als eine internationale Organisation

Die WTO bildet einen gemeinsamen institutionellen Rahmen für die Regelungen der Handelsbeziehungen zwischen ihren Mitgliedern in Fragen im Zusammenhang mit den Übereinkünften und den dazugehörigen Rechtsinstrumenten, die diesem Abkommen als Anhänge beigefügt sind.“[40]

Dies ist Artikel II Absatz 1 der in Marrakesch vereinbarten Welthandelsordnung, welche die Grundlage der WTO darstellt. Integrale Bestandteile des WTO – Vertrages sind das GATT, das GATS und die Vereinbarung über handelsrelevante Aspekte des geistigen Eigentums (TRIPS, Agreement on Trade-Related Aspects of Intellectual Property Rights). Diese multilateralen Abkommen sind für alle momentanen 152 Mitglieder[41] der WTO bindend. Des Weiteren gibt es zwei plurilaterale Abkommen über den Handel mit Zivilluftfahrzeugen und die öffentliche Beschaffung, deren Partnerschaft freiwillig ist. Hauptfunktion der WTO ist es, diese Abkommen zu betreuen und deren Weiterverhandlungen im vorgegebenen Zeitrahmen zu überwachen. Die Organisation der WTO ist mit eigenen Organen aufgebaut, welche über Aufgabenbereiche und Entscheidungskompetenzen verfügen.[42]

3.1. Organstruktur der WTO

Die Organstruktur der WTO wird durch Art. IV des WTO – Abkommens geregelt und ist in Abbildung 5 dargestellt.

[...]


[1] Vgl. Bruhn, M./Strauss, B., 2005, III.

[2] Vgl. Barth, D., o.J., S. 7.

[3] Vgl. WTO(a), o.J..

[4] Vgl. Köhler, M., 1999, S. 65-69.

[5] Vgl. Knechtl, E., 2003, S. 6.

[6] Vgl. Köhler, M., 1999, S. 86-87.

[7] Vgl. Bundesministerium für wirtschafte Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) 2003, S. 6.

[8] Vgl. Knechtl, E., 2003, S. 42.

[9] Zum Beispiel Attac, StoppGATS usw..

[10] Vgl. Kamp, C., 2006.

[11] Vgl Equations, 2005, S. 6.

[12] Vgl. Kamp, C., 2006.

[13] Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, o. J..

[14] Vgl. Barth, D., o.J., S. 13.

[15] Vgl. Krommenacker, R.J. 1984, S. 3.

[16] Vgl. Kranke, J., 1999, S. 4.

[17] Vgl. Köhler, M., 1999, S. 28-29.

[18] Vgl. Kranke, J., 1999, S. 4.

[19] Vgl. zu allen 4 Definitionsansätzen ausführlich Pepels, W., 2003, S. 6.

[20] Zit. n. Haller, S., 2001, S. 11.

[21] Vgl. Barth, D, o. J., S. 21.

[22] Enumeration: aus dem lateinischen (enumeratio) bedeutet Aufzählung.

[23] Vgl. Kranke, J., 1999, S. 8.

[24] Vgl. Kranke, J., 1999, S. 7-8.

[25] Griechisch tornos bedeutet zirkelähnliches Werkzeug.

[26] Lateinisch tornare bedeutet runden.

[27] Französisch tour bedeutet Runde.

[28] Englisch tour bedeutet Umlauf.

[29] Vgl. Mundt, J.W., 1998, S. 1-2.

[30] engl. League of Nations.

[31] Vgl. United Nations Department for Economic and Social Information and Policy Analysis Statistical Division and World Tourism Organization, 1994, S. 3.

[32] Zit.n. United Nations Department for Economic and Social Information and Policy Analysis

Statistical Division and World Tourism Organization, 1994, S. 5 (eigene Übersetzung).

[33] Siehe Exakte Zahlenwerte WTO(a), o. J..

[34] Siehe hierzu Art. XXVIII GATS.

[35] Vgl. Köhler, M., 1999, S. 36-37.

[36] Vgl. ausführlich zu allen 4 Erbringungsformen Kranke, J., 1999, S. 9-12.

[37] Vgl. Köhler, M., 1999, S. 43-44.

[38] Vgl. Kranke, J., 1999, S. 14.

[39] Vgl. Kranke, J., 1999, S. 15.

[40] Zit. n. WTO(b), o. J., (eigene Übersetzung).

[41] Die Mitgliederbeiträge der einzelnen Staaten bemessen sich am Anteil der

jeweiligen Staaten innerhalb des Weltmarktes. Deutschland zahlte 2006 15,3 Mio. CHF.

[42] Vgl. Senti, R., 2007, S. 19.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2008
ISBN (eBook)
9783836635592
DOI
10.3239/9783836635592
Dateigröße
832 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule Schmalkalden, ehem. Fachhochschule Schmalkalden – Wirtschaft, Studiengang Betriebswirtschaft
Erscheinungsdatum
2009 (September)
Note
1,7
Schlagworte
tourismus gats welthandelsorganisation dienstleistungsabkommen
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Titel: Das Dienstleistungsabkommen der Welthandelsorganisation und der globale Tourismus
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