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Indikatororientierte Frühaufklärung

Möglichkeiten und Grenzen des indikatororientierten Frühaufklärungssystems zur Krisenprävention im Unternehmen

©2004 Diplomarbeit 73 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Die Entwicklung des unternehmerischen Umfelds ist durch wachsende Komplexität und zunehmende Dynamik bestimmt. Das bedeutet für die Unternehmen die Notwendigkeit einer permanenten Beobachtung relevanter Entwicklungen. Zunehmende Dynamik, das meint die Veränderungsgeschwindigkeit und -häufigkeit, hat zur Folge, dass die Vorlaufzeit von Ereignissen abnimmt und die Reaktionszeit der Unternehmen, Anpassungsmaßnahmen an diese Veränderungen einzuleiten, sinkt. Somit kann das frühzeitige Wahrnehmen relevanter Veränderungen überlebensnotwendig sein.
Bei einer steigenden Zahl an Unternehmenszusammenbrüchen - die Statistik der Jahre 2001/2002 verzeichnet einen Zuwachs von ca. 16% - drängt sich die Frage auf, wie Entwicklungen, die den Unternehmensfortbestand gefährden können, rechtzeitig erkannt werden können.
Zur Beantwortung dieser Frage lässt sich die Frühaufklärung heranziehen. Sie dient dazu, Veränderungen im Unternehmensumfeld so frühzeitig wahrzunehmen, dass der Unternehmensführung genügend Zeit zur Entwicklung von Handlungsalternativen bleibt.
Da Insolvenzen einen hohen volkswirtschaftlichen Schaden verursachen, hat der Gesetzgeber durch das Gesetz zu Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) Frühaufklärung verbindlich gemacht.
Als Instrumente stehen der Frühaufklärung verschiedene Frühaufklärungssysteme zur Verfügung, die in der vorliegenden Arbeit dargestellt werden.
Der erste Schwerpunkt der Arbeit umfasst die theoretische Analyse eines Frühaufklärungssystems zur operativen Frühaufklärung und zeigt den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Diskussion auf. Die Analyse von Indikatoren von Frühaufklärungssystemen ist der zweite Schwerpunkt der Arbeit. Hierbei geht es im Wesentlichen um die Gliederung, die systematische Gewinnung und die Beurteilung von Frühaufklärungsindikatoren.
Gang der Untersuchung:
Nach dieser Einleitung werden im zweiten Kapitel allgemeine Begrifflichkeiten erläutert und voneinander abgegrenzt. Daran anschließend erfolgt ein Überblick über die Entwicklungsstufen, in die sich die Historie der Frühaufklärungssysteme einteilen lässt. Dazu wird die Entwicklung von Frühwarn- zu Frühaufklärungssystemen nachvollzogen. Abgesehen von der historischen Differenzierung wird für den weiteren Verlauf dieser Arbeit einheitlich von Frühaufklärung gesprochen.
Frühaufklärungssysteme können sowohl operativ als auch strategisch ausgerichtet sein. Daher erfolgt eine Gegenüberstellung von […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einführung
1.1 Einleitung
1.2 Ziele und Aufbau der Arbeit

2. Frühaufklärung
2.1 Allgemeines
2.2 Begriffliche Zuordnung
2.3 Entwicklungsstufen von der Frühwarnung zur Frühaufklärung
2.3.1 Erste Generation: Frühwarnsysteme
2.3.2 Zweite Generation: Früherkennungssysteme
2.3.3 Dritte Generation: Frühaufklärungssysteme
2.3.4 Vierte Generation: Frühaufklärungssysteme
2.4 Operative vs. Strategische Frühaufklärung
2.5 Zusammenfassung

3. Indikatorgestützte Frühaufklärungssysteme
3.1 Rahmenkonzeption eines betrieblichen Frühaufklärungssystems
3.2 Prognosemethoden
3.3 Prinzipieller Aufbau eines indikatororientierten Frühaufklärungssystems
3.3.1 Ermittlung von Beobachtungsbereichen
3.3.2 Bestimmung von Indikatoren
3.3.3 Festlegung von Sollgrößen und Toleranzgrenzen
3.3.4 Nominierung von Beobachtern
3.3.5 Festlegung von Aufgaben der Informationsverarbeitungsstelle
3.3.6 Ausgestaltung der Informationskanäle
3.4 Zusammenfassung

4. Frühaufklärungsindikatoren
4.1 Klassifizierungsmöglichkeiten von Indikatoren
4.1.1 Gliederung der Indikatoren nach Einsatzort
4.1.2 Gliederung der Indikatoren nach Beobachtungsfeldern
4.1.3 Gliederung der Indikatoren nach Messbarkeit
4.2 Gewinnung von Frühaufklärungsindikatoren
4.2.1 Systematische Gewinnung von Frühaufklärungsindikatoren
4.2.1.1 Entwicklung von Indikatormodellen nach Raffée/Wiedmann
4.2.1.2 Ermittlung von Frühaufklärungsindikatoren nach Kühn
4.2.1.3 Das Balanced Scorecard System zur Gewinnung von Frühaufklärungsindikatoren
4.2.1.4 Kritische Würdigung der vorgestellten Verfahren
4.2.2 Ermittlung von Vernetzungen zwischen einzelnen Indikatoren
4.2.3 Auswahlkriterien für Frühaufklärungsindikatoren
4.3 Beispiele für Frühaufklärungsindikatoren anhand von Indikatorkatalogen
4.4 Schwierigkeiten und Grenzen der indikatororientierter Frühaufklärungssysteme
4.4.1 Kritik an der Systemgestaltung
4.4.2 Kritik an der Gewinnung von Frühaufklärungsindikatoren durch empirische Untersuchungen
4.4.3 Kritik an der Indikatorgewinnung durch kausale Verkettungen
4.4.4 Kritische Analyse von Indikatoren als Mittel zur strategischen Frühaufklärung
4.5 Zusammenfassung

5. Schluss
5.1 Zusammenfassung
5.2 Ausblick

Literaturverzeichnis

Eidesstattliche Erklärung

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1-1: Insolvenzverfahren in Deutschland

Abb. 2-1: Klassifikation von Frühaufklärungssystemen

Abb. 3-1: Prinzipieller Aufbau eines indikatororientierten Frühaufklärungssystem (FAS)

Abb. 4-1: Anwendung der Dimensionalen Analyse zur Konstruktion eines Indikatorennetzes

Abb. 4-2: Beispiel einer Kausalkette

Abb. 4-3: Unternehmensinterne Indikatoren

Abb. 4-4: Indikatorenkatalog nach Piontek (eigene Darstellung)

Abb. 4-5: Bedeutung von Indikatoren der Frühaufklärung – Vergleich der Erhebung von Geißler und Hahn/Klausmann

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einführung

1.1 Einleitung

Die Entwicklung des unternehmerischen Umfelds ist durch wachsende Komplexität und zunehmende Dynamik bestimmt. Das bedeutet für die Unternehmen die Notwendigkeit einer permanenten Beobachtung relevanter Entwicklungen. Zunehmende Dynamik, das meint die Veränderungsgeschwindigkeit und -häufigkeit[1], hat zur Folge, dass die Vorlaufzeit von Ereignissen abnimmt und die Reaktionszeit der Unternehmen, Anpassungsmaßnahmen an diese Veränderungen einzuleiten, sinkt. Somit kann das frühzeitige Wahrnehmen relevanter Veränderungen überlebensnotwendig sein.

Bei einer steigenden Zahl an Unternehmenszusammenbrüchen[2] - die Statistik (Abb. 1-1) der Jahre 2001/2002 verzeichnet einen Zuwachs von ca. 16% - drängt sich die Frage auf, wie Entwicklungen, die den Unternehmensfortbestand gefährden können, rechtzeitig erkannt werden können.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1-1: Insolvenzverfahren in Deutschland[3]

Zur Beantwortung dieser Frage lässt sich die Frühaufklärung heranziehen. Sie dient dazu, Veränderungen im Unternehmensumfeld so frühzeitig wahrzunehmen, dass der Unternehmensführung genügend Zeit zur Entwicklung von Handlungsalternativen bleibt.

Da Insolvenzen einen hohen volkswirtschaftlichen Schaden verursachen, hat der Gesetzgeber durch das Gesetz zu Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) Frühaufklärung verbindlich[4] gemacht.[5]

Als Instrumente stehen der Frühaufklärung verschiedene Frühaufklärungssysteme zur Verfügung, die in der vorliegenden Arbeit dargestellt werden.

Der erste Schwerpunkt der Arbeit umfasst die theoretische Analyse eines Frühaufklärungssystems zur operativen Frühaufklärung und zeigt den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Diskussion auf. Die Analyse von Indikatoren von Frühaufklärungssystemen ist der zweite Schwerpunkt der Arbeit. Hierbei geht es im Wesentlichen um die Gliederung, die systematische Gewinnung und die Beurteilung von Frühaufklärungsindikatoren.

1.2 Ziele und Aufbau der Arbeit

Nach dieser Einleitung werden im zweiten Kapitel allgemeine Begrifflichkeiten erläutert und voneinander abgegrenzt. Daran anschließend erfolgt ein Überblick über die Entwicklungsstufen, in die sich die Historie der Frühaufklärungssysteme einteilen lässt. Dazu wird die Entwicklung von Frühwarn- zu Frühaufklärungssystemen nachvollzogen. Abgesehen von der historischen Differenzierung wird für den weiteren Verlauf dieser Arbeit einheitlich von Frühaufklärung gesprochen.

Frühaufklärungssysteme können sowohl operativ als auch strategisch ausgerichtet sein. Daher erfolgt eine Gegenüberstellung von operativer und strategischer Frühaufklärung, insbesondere eine Herausarbeitung der Unterschiede.

Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit einer umfassenden theoretischen Analyse eines indikatororientierten Frühaufklärungssystems. Dazu wird eingangs ein Rahmen geschaffen, in das sich das indikatororientierte Frühaufklärungssystem einfügt. Des weiteren werden mit diesem System in Zusammenhang stehende Problemfelder angesprochen und Prognosemethoden erläutert. Anschließend wird der Aufbau eines indikatororientierten Frühaufklärungssystems erörtert und die in diesem Zusammenhang auftretenden Probleme diskutiert.

Das vierte Kapitel widmet sich intensiv der Gewinnung, Systematisierung und Beurteilung von Frühaufklärungsindikatoren. Zudem werden sie auf ihre Eignung für die strategische Frühaufklärung hin untersucht.

Das fünfte Kapitel beinhaltet eine Zusammenfassung der wichtigsten Aussagen dieser Arbeit. Daran schließt sich ein Ausblick an, der weitere Forschungsaspekte auf dem Gebiet der Frühaufklärung aufzeigt.

2. Frühaufklärung

2.1 Allgemeines

Wegen der beschleunigten Dynamik und erhöhten Komplexität im Umweltwandel besteht die Gefahr, dass die Unternehmensführung Veränderungen zu spät erkennt, analysiert und reagiert. Die verkürzte Reaktionszeit schränkt oftmals die Möglichkeit der Einflussnahme stark ein, wodurch die Erreichung der Unternehmensziele in Gefahr gerät. Im schlimmsten Fall ist die Existenz der Unternehmung bedroht.[6]

Die Aufgabe der Frühaufklärung besteht im Erkennen von zukünftigen Entwicklungen, d. h. alle Umweltveränderungen ohne Zeitverzug zu registrieren und ihre Bedeutung im Sinne von Gefahren oder Chancen in bezug auf die Unternehmensziele zu erkennen. So soll der Unternehmensführung ausreichend Zeit zur Verfügung gestellt werden, um Maßnahmen zur Gefahrenabwehr oder Chancennutzung zu entwickeln und einzusetzen.[7]

2.2 Begriffliche Zuordnung

In diesem Kapitel werden die Begriffe Krise, Risiko und Chance definiert und die Abgrenzung zwischen Frühwarnung, Früherkennung und Frühaufklärung vorgenommen.

Eine Definition der Unternehmenskrise ist dem Gablers Wirtschaftslexikon zu entnehmen. Demnach ist eine Unternehmenskrise gekennzeichnet durch „ungeplante und ungewollte, zeitlich begrenzte Prozesse [..], die in der Lage sind, den Fortbestand der Unternehmung substanziell zu gefährden oder sogar unmöglich zu machen. Dies geschieht durch Beeinträchtigung bestimmter Ziele, deren Gefährdung oder gar Nichterreichung gleichbedeutend ist mit einer Existenzgefährdung oder -vernichtung der Unternehmung.“[8]

Allgemein lässt sich Risiko als „[…] die Möglichkeit der Abweichung des potentiellen Ergebnisses von dem ex ante mit der größten Wahrscheinlichkeit angenommenen Ergebnis [..]“[9] beschreiben. Nach dieser Definition wäre Risiko sowohl die mögliche positive wie negative Abweichung vom Erwartungswert. Dies lässt eine Differenzierung in Chance für den positiven Teil und Risiko für den negativen Teil, als wenig sinnvoll erscheinen, da es sich um den selben Parameter handelt.[10] Da aber Risiko und Chance in dem hier verwendeten Zusammenhang eng zusammenliegen, erscheint eine enge Definition von Risiko zweckmäßiger. Nach Ziegenbein lässt sich Risiko als die Gefahr des Eintritts unerwünschter Entwicklungen (Vorgänge) und Zustände (Ereignisse) beschreiben. Somit stellt Risiko etwas Negatives dar, dessen positives Gegenteil die Chance ist.[11]

Der Begriff der Frühwarnung war ursprünglich auf den militärischen Bereich zugeschnitten und gewann durch die Diskussion um das NATO-Frühwarnsystem AWACS[12] zunehmend an Bekanntheit.[13] Auch im Rahmen der Betriebswirtschaft bedeutet Frühwarnung zunächst das Aufdecken vorhandener Bedrohungen. Das beinhaltet das Erkennen von Gefahren oder Risiken, nicht aber das Erkennen von Chancen, was ebenfalls Aufgabe der Unternehmensführung ist. Im schlimmsten Fall kann sich das Nicht-Erkennen einer Chance als Gefahr herausstellen, nämlich dann, wenn dieses zu einem späteren Zeitpunkt zu einer Bedrohung wird. Somit ließe sich die Gefahr einer nicht erkannten Chance dem Aufgabenfeld der Frühwarnung zuordnen. Dies wäre allerdings wenig zweckmäßig, da zum einen das aktive Aufspüren von Chancen von großer Bedeutung ist und zum anderen Anzeigemöglichkeiten, z.B. in Form von Indikatoren, existieren, die durchaus in der Lage sind, Chancen mit entsprechender Vorlaufzeit anzuzeigen. Als Vertreter des Begriffs Frühwarnung[14] sind Gomez, Klausmann, Zimmermann, Drexel, Rieser u.a. zu nennen.

Früherkennung zeichnet sich dadurch aus, dass mit zeitlichem Vorlauf Gefahren und Chancen aufgezeigt werden können.[15] Für die Erarbeitung von Handlungsalternativen ist allerdings die Planung zuständig. Autoren, die diesen Begriff bevorzugen, sind Bea/Haas, Horváth, Kühn/Winterling u.a.[16].

Die Unternehmensführung hat aber nur einen Nutzen aus dem durch die Früherkennung realisierten Zeitgewinn, wenn dieser Handlungsspielraum durch Strategien zur Gefahrenabwehr oder Chancenausnutzung genutzt wird. Das charakterisiert den Begriff der Frühaufklärung; diese beinhaltet einmal das rechtzeitige Erkennen von Risiken und Chancen, sowie die Sicherstellung von Maßnahmen und Strategien.[17] Vertreter des Begriffs Frühaufklärung sind Krystek/Müller-Stewens, Hammer, Welge/Al-Laham, Schönert, u.a.[18]

2.3 Entwicklungsstufen von der Frühwarnung zur Frühaufklärung

Frühaufklärungssysteme lassen sich in eigen- und fremdorientierte Ansätze differenzieren. Fremdorientierte Frühaufklärungssysteme haben das frühzeitige Erkennen von Krisen oder Insolvenzen fremder Unternehmungen als Gegenstand, d.h. in diesem Fall beurteilen unternehmensexterne Analysten das Unternehmen. Sie greifen z.B. auf mathematisch-statistische Verfahren zur Insolvenzprognose zurück.[19]

Bei der eigenorientierten Frühaufklärung geht es um das Erkennen von Chancen und Risiken für die eigene Unternehmung. Hier lassen sich drei Generationen von Frühaufklärungssystemen unterscheiden.[20] Aufgrund ihrer konzeptionellen Unterschiede und ihrer zeitlichen Reichweite lässt sich eine Differenzierung in operative und strategische Frühaufklärungssysteme vornehmen. Während die erste und zweite Generation der operativen Frühaufklärung zuzuordnen sind, steht die dritte Generation für strategische Frühaufklärung.[21]

Die Literatur differenziert allerdings nicht einheitlich in drei Entwicklungsstufen. Es lassen sich auch Autoren finden, die eine vierte Generationen von Frühaufklärungssystemen entwickeln, sodass diese ebenfalls aufgeführt wird.[22]

Weitere Klassifizierungsmerkmale von Frühaufklärungssystemen, von denen einige zu einem späteren Zeitpunkt aufgegriffen werden, sind der Abb. 2-1 zu entnehmen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2-1: Klassifikation von Frühaufklärungssystemen[23]

2.3.1 Erste Generation: Frühwarnsysteme

Die erste Generation von Frühwarnsystemen basiert auf Kennzahlen, das sind quantitative Verdichtungen betriebswirtschaftlich relevanter Informationen,[24] sowie Planungshochrechnungen. Gomez verwendet hier die Bezeichnung „Kurzfristige Informationssysteme“.[25]

Die methodische Vorgehensweise ist hierbei die ständige Überwachung definierter betrieblicher Kennzahlen, wie z.B. Liquidität oder Personalfluktuation.[26]

Der Frühwarncharakter von Kennzahlen ist allerdings begrenzt, da die reflektierten Ereignisse abgeschlossen sind und Steuerungsmaßnahmen nur noch reaktiven Charakter haben und daher der Regelung zuzuordnen sind. Kennzeichnend für Planungshochrechnungen ist ein Soll-Ist-Vergleich mit Abweichungs- und Ursachenanalysen, der durch einen Soll-Wird-Vergleich erweitert wird. Soll-Ist-Vergleiche informieren nur über abgeschlossene Ereignisse. Hochrechnungen der Ist-Zahlen, z.B. auf der Basis von Führungskräftebefragungen oder Trendextrapolation, können so frühzeitig sich abzeichnende Abweichungen aufzeigen, die andernfalls erst bei einem erneuten Soll-Ist-Vergleich am Periodenende deutlich würden.[27]

Die Schwachstellen der ersten Generation liegen nach Bea/Haas[28] in der

- Vergangenheitsorientierung,
- Symptomorientierung,
- Hard fact-Orientierung und
- Risikoorientierung.

Die Vergangenheitsorientierung begründet sich darin, dass die Hochrechnungen auf bereits bestehenden Daten beruhen. Die Symptomorientierung ergibt sich aus den erfassten Größen, welche nur Symptome und keine Ursachen von Abweichungen aufzeigen. Durch die Orientierung an „harten Fakten“ wird ein strategischer Einsatz unterbunden, sodass der Schwerpunkt auf das Erkennen von Gefahren und Risiken (Risikoorientierung) gerichtet ist und die mögliche Wahrnehmung und Ergreifung von Chancen entfällt.[29]

2.3.2 Zweite Generation: Früherkennungssysteme

Die Früherkennungssysteme der zweiten Generation stützen sich auf Indikatoren, mit deren Hilfe man kritische Entwicklungen mit zeitlichem Vorlauf erkennen möchte. Sie gehen zeitlich über den Rahmen der Einjahrespläne hinaus. Indikatoren sind „Anzeiger“ für latente Ereignisse. Es sind Hilfsgrößen, die Vorgänge sichtbar machen, welche direkt nicht festgestellt werden können.[30] Sie unterstellen, dass Chancen oder Risiken sich in wahrnehmbaren Veränderungen an anderen Erscheinungen zeigen, obwohl sie zwar vorhanden, aber noch nicht sichtbar sind.

Es lassen sich Spät-, Präsenz- und Frühindikatoren[31] unterscheiden. Spätindikatoren stellen die Entwicklung eines Indikandums mit zeitlicher Verzögerung, also nachhinkend, dar. Eine zeitgleiche Darstellung der Entwicklung gewährleisten Präsenzindikatoren, während Frühindikatoren Entwicklungen eines Indikandums mit zeitlichem Vorlauf anzeigen, was nur sie für eine weitere Betrachtung im hier relevanten Zusammenhang interessant macht.[32]

Gesucht wird systematisch, permanent und zielgerichtet nach internen und externen Entwicklungen. Bei entsprechender Indikatorauswahl besteht nicht nur die Möglichkeit quantitative, sondern auch qualitative Faktoren wahrzunehmen. Aussagen bezüglich der Entwicklungstendenz der Produktion oder der Beurteilung der Geschäftslage führt Krystek exemplarisch für qualitative Faktoren an. Quantitative Informationen sind Produktionsmengen, Umsätze oder Auftragseingänge.[33] Die Miteinbeziehung qualitativer Informationen macht den Indikatoransatz zudem auch strategisch einsetzbar.[34]

Die Schwierigkeit des Indikatoransatzes besteht im Feststellen von Kausalbeziehungen zwischen bestimmten Veränderungen und den Risiken oder Chancen, die sie auslösen. So müssen die richtigen Indikatoren gefunden und zu einem umfassenden Katalog zusammengestellt werden.[35]

Auf den konkreten Aufbau eines solchen Früherkennungssystems und die Problematik der Indikatorgewinnung wird im weiteren Verlauf der Arbeit verstärkt eingegangen.

Schwachstellen an der zweiten Generation von Früherkennungssystemen sind nach Bea/Haas die Dominanz von quantitativen Größen, obwohl qualitative Einflussgrößen Berücksichtigung finden können, sowie die Gerichtetheit der Systeme. Durch die Fokussierung auf bestimmte Beobachtungsbereiche und Indikatoren werden andere Bereiche ausgeblendet. Dieser Gerichtetheit soll mit einer dritten Generation von Frühaufklärungssystemen begegnet werden.[36]

Laut Dolata handelt es sich bei der zweiten Generation um die theoretisch ausgereifteste Konzeption. Da sie aber dem operativen Bereich und somit dem kurzfristigen Planungsgeschehen zuzuordnen ist, wurde für den strategischen Bereich die dritte Generation entwickelt.[37]

2.3.3 Dritte Generation: Frühaufklärungssysteme

Bei der dritten Generation von Frühaufklärungssystemen stehen strategische Managementanforderungen im Vordergrund. Die strategische Frühaufklärung hat zum Ziel, Frühinformationen zu strategisch relevanten Veränderungen zu liefern, Entwicklungen aufzuzeigen und Strategien bzw. Maßnahmen einzuleiten, die zur Erreichung von Wettbewerbsvorteilen geeignet sind. Voraussetzung für die Erfüllung der langfristig orientierten Aufgaben sind Informationen, die – im Gegensatz zur ersten und zweiten Generation – weniger deutlich umrissen und schwächer strukturiert sind.[38]

Die verstärkte strategische Orientierung beinhaltet auch ein Loslösen von indikatorgestützten Systemen. Die Suche der Systeme verläuft jetzt ungerichtet, vergleichbar mit einem „strategischen Radar“. Dementsprechend scheint eine rein strategische Frühaufklärung nicht sinnvoll, da bei der Wahrnehmung der „Schwachen Signale“ noch keine Aussage über latente Gefahren oder Chancen möglich ist. Dabei setzt man voraus, dass sich Diskontinuitäten allmählich entwickeln, sodass zwischen den wahrgenommenen Ereignissen und den sich ankündigenden Entwicklungen ein unmittelbarer Bezug nur schwer oder gar nicht herzustellen ist.[39]

Das Konzept der Schwachen Signale (weak signals) von Ansoff[40] und Aussagen der Diffusionstheorie[41] bilden die Grundlagen für die strategische Frühaufklärung.[42] Ausgangspunkt ist das Auftreten von Diskontinuitäten in Form von unerwarteten und plötzlichen Chancen oder Gefahren. Ihr Auftreten verursacht Schwache Signale, wodurch die Unternehmensführung bereits beim Empfang dieser Signale sensibilisiert werden und Handlungsalternativen erarbeiten soll, bevor sich das Problem konkretisiert.[43] Simon hat aus mehreren Positionen die Eigenschaften von Schwachen Signalen zusammengestellt. Demnach haben Schwache Signale folgende Eigenschaften:[44]

- Es sind Informationen aus der Unternehmensumwelt, deren Inhalt relativ unstrukturiert ist.[45]
- Sie stellen Hinweise auf Diskontinuitäten, z.B. in Form von Innovationen, Bedürfnisverschiebungen oder sozialen Unruhen, dar.
- Sie beziehen sich auf vage und utopische „Ideen“.
- Sie schlagen sich in „weichem“ Wissen und in intuitiven Urteilen nieder, da insbesondere Kausalzusammenhänge nicht gesichert sind.
- Sie sind primär qualitativer Natur mit großer Streubreite, somit nicht unmittelbar aus Datenbanken abrufbar.
- Sie treffen keine Aussagen über Eintrittszeitpunkte von Veränderungen.[46]
- Sie lassen oft keine eindeutige Interpretation zu, wodurch unklare, schlecht strukturierbare Probleme hervorgerufen werden.

Schwache Signale sind aber nur dann relevant, wenn sie sich im Zeitablauf verstärken, d. h. es bedarf der Verbreitung neuer Erkenntnisse durch Kommunikation. Solche Prozesse lassen sich durch die Diffusionstheorie erklären. Sie hat die Erkundung von Ausbreitungswegen neuer Kenntnisse zum Gegenstand, d.h. sie beschreibt den Prozess der Ausbreitung z. B. einer Innovation. Sie nimmt an, dass vom Träger neuer Erkenntnisse durch Ansteckungswirkungen die Information auf eine immer größer werdende Zahl von Personen übergreift. Somit ist das Wissen über Ausbreitungswege, sowie über Schwache Signale selbst, von großer Bedeutung für die strategische Frühaufklärung.[47]

Als Schwachstellen des Konzepts der Schwachen Signale lassen sich nach Macharzina[48] anführen, dass

- sich ex post die Verstärkung eines Schwachen Signals zu einer Diskontinuität mit positiver oder negativer Wirkung in Verbindung bringen lässt, eine eindeutige Prognose bevorstehender Ereignisse aber kaum geleistet werden kann,
- der Mensch der Forderung Schwache Signale zu erkennen, vermutlich nur begrenzt gerecht werden kann und
- die selektive Wahrnehmung den Menschen vor einer nicht zu bewältigenden Informationsflut schützt.

2.3.4 Vierte Generation: Frühaufklärungssysteme

Zimmermann grenzt eine vierte Generation von Frühaufklärungssystemen ab, mit der Bezeichnung „Frühwarnung für die Unternehmenspraxis“.[49] Die vierte Generation von Frühaufklärungssystemen verbindet die ersten drei Generationen zu einem ganzheitlichen vernetzten Ansatz und versucht so an die Problematik der strategischen Frühaufklärung heranzugehen. Zudem werden die Erkenntnisse aus den ersten drei Generationen in methodische Handlungsanleitungen für die Praxis umgesetzt und es wird versucht, durch Deduktion sich von einer abstrakten Konzeptionalisierung der Frühaufklärung zu entfernen, um zu einer unternehmensspezifischen Umsetzung zu kommen.[50] Zimmermann sieht als wesentliches Merkmal dieser Entwicklungsstufe, dass „der Praktiker eine Hilfe bekommt, kritische Variablen und Beobachtungsfaktoren seines Geschäfts selbst zu ermitteln“.[51]

Einen ähnlichen Ansatz praktizieren Deiss/Dierolf.Ihr Ziel ist ein Frühaufklärungssystem, welches die Unternehmensziele[52] als Grundlage hat. Des weiteren soll es Konflikte und Abhängigkeiten aufzeigen, sowie sachliche und zeitliche Veränderungen durch Indikatoren anzeigen, sowie flexibel, einfach und transparent sein.[53] Zur Zielerreichung wird die Methode des vernetzten Denkens eingesetzt. „Sie lehrt, komplexe Problemsituationen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und von größeren Zusammenhängen auszugehen.“[54] Ausgehend von der Vorstellung, dass eine Unternehmung über ein komplexes Netzwerk bzw. Beziehungsmuster mit ihrer Umwelt verbunden ist, wird versucht, die Vernetzung zwischen den möglichen Einflussfaktoren auf ein Problemfeld herauszuarbeiten.[55]

Nach Lehmann/Ruf müssen beim Aufbau eines solchen Systems die internen und externen Beobachtungsbereiche der Unternehmung in Netzwerken verknüpft werden, wobei die Intensität der Wirkung und der Zeitablauf besondere Berücksichtigung finden.[56]

H.-R. Müller bezeichnet die vierte Generation als STAR-Konzept (Strategischer-Trend-Analyse-Report). Es ist eine Weiterentwicklung der dritten Generation von Frühaufklärungssystemen, aber kein neues System.[57] Es hat die Aufgabe, die Frühinformationen so zu transformieren, dass sie optimal auf die Unternehmung zugeschnitten sind. Die Verbesserung liegt in einem wechselseitigem Informationsaustausch, sodass mehr Informationen erfasst werden können.[58]

Einen anderen Ansatz verfolgt G. Müller. Er unterscheidet vier Generationen von Frühaufklärung folgendermaßen:[59]

- Stufe 0: Die Frühaufklärungsaufgaben werden völlig vernachlässigt.
- Stufe 1: Rein quantitativ orientierte Frühaufklärung in einer Stabsabteilung.
- Stufe 2: Die Frühaufklärungsaufgaben werden durch eine systematische
Beobachtung (Trendanalyse) in einer Stabsabteilung wahrgenommen.
- Stufe 3: Die Frühaufklärungsaufgaben werden anhand systematischer

Beobachtung (Scanning und Monitoring)[60] durch alle Beteiligten

wahrgenommen.

An diesen bisherigen Ansätzen kritisiert G. Müller, dass sie überbetrieblich orientiert sind und daher kaum unternehmensspezifischen Charakter haben. Weiterhin herrscht ein Mangel an methodischen Instrumenten vor, sodass keine wirksame strategische Frühaufklärung betrieben werden kann. Daher empfiehlt er den Schritt zu einer „organisationsspezifischen und partizipativen Strategischen Frühaufklärung“.[61] Sie soll auf einer systematischen Beobachtung basieren und deterministische statische Reihen berücksichtigen. Zur Erreichung dieser Aufgabe schlägt er das bereits erwähnte STAR-Konzept vor.

Nach Meinung des Verfassers spielen der ganzheitliche Ansatz und der Aspekt des vernetzten Denkens eine wichtige Rolle zur frühzeitigen Aufdeckung von Chancen und Gefahren. Ein wesentlicher Punkt sind dabei die Wechselwirkungen zwischen den Einflussfaktoren.[62] Auf diese Vernetzungen zwischen einzelnen Indikatoren wird später im Zusammenhang mit der gezielten Indikatorbetrachtung eingegangen.

2.4 Operative vs. Strategische Frühaufklärung

In diesem Kapitel werden die operative und die strategische Frühaufklärung gegenübergestellt und es werden die markanten Unterscheidungsmerkmale herausgearbeitet. Eine strikte Trennung hält Wiedmann allerdings für wenig zweckmäßig. Er argumentiert damit, dass „operative und strategische Frühaufklärung immer als Subsysteme eines FAS[63] zu betrachten sind, zwischen denen zahlreiche Verbindungen bestehen (müssen)“.[64] Dennoch sollen hier die wesentlichen Unterschiede Erwähnung finden.

Wiedmann differenziert nach:[65]

a) der Problemperspektive

Strategische Frühaufklärung sieht die Unternehmung als Ganzes, während operative Frühaufklärung kleinere Subbereiche betrachtet. Deswegen können trotzdem Ereignisse für die strategische Frühaufklärung Beachtung finden, die z.B. nur für produktbezogene Aktivitäten von Bedeutung sind.

b) der zeitlichen Reichweite

Die strategische Frühaufklärung ist langfristig angelegt, da sie die Konsequenzen für die Unternehmensziele und -strategien im Blickfeld hat, während im operativen Bereich die Konsequenzen für den unmittelbaren Einsatz von Instrumenten bzw. Einzelaktionen interessieren.

c) dem Zeitpunkt der Wahrnehmung von Informationen

Die strategische Frühaufklärung nimmt Informationen in Form von Schwachen Signalen frühzeitiger auf und entwirft Handlungsalternativen. Hier kann allerdings noch nicht mit konkreten Zahlenvorstellungen gearbeitet werden, sodass sie insgesamt weniger präzise ist. Der Schwerpunkt der operativen Frühaufklärung liegt in der Überprüfung und Konkretisierung.

d) der Zielgerichtetheit

Die Überwachung der strategischen Frühaufklärung verläuft ungerichtet. Sie muss sich auch nicht zwingend am Betätigungsfeld der Unternehmung ausrichten. Die Auswertung der Schwachen Signale erfolgt durch heuristische und kreative Methoden.

Die operative Frühaufklärung arbeitet zielgerichtet an einer Unternehmens- und Umweltüberwachung. Ihr liegen konkrete Frühindikatoren vor und standardisierte Programme zur Auswertung.

Eine systematischere Differenzierung ist bei Krystek/Müller-Stewens zu finden. Hier ist das wesentliche Unterscheidungskriterium das Bezugssystem, welches bei operativer Unternehmensführung auf liquiditäts- und ergebnisorientierte Steuerungsgrößen, also auf kurzfristige Erfolgsgrößen, ausgerichtet ist und bei strategischer Führung auf strategische Erfolgspotentiale, wie z.B. Geschäfte, Technologien, Führungssysteme.[66] Je nach Bezugssystem ergeben sich für die Frühaufklärung unterschiedliche Prozesse, deren Unterschiede sich auf den Informationseingang (Systeminput), die Informationsverarbeitung (Throughput), die erwarteten Ergebnisse (Output) und die Wirkung der Ergebnisse (Outcome) beziehen.[67]

Die Unterscheidung erfolgt nach:

a) Informationseingang/Systeminput

Ein wesentliches Unterscheidungskriterium sind die Charakteristika der Informationen. Informationen, die durch die operative Frühaufklärung gewonnen werden, sind wohlstrukturiert, meist quantitativ und entsprechend eher wertfrei im Sinne von Interpretationsmöglichkeiten, so z.B. der Indikator „Auftragseingang“. Kennzeichnend für Informationen der strategischen Frühaufklärung sind ihre schlechte Strukturierung, eine geringe bis überhaupt nicht vorhandene quantitative Aussagefähigkeit und demzufolge ein hoher Interpretationsspielraum. Da sie im Gegensatz zur operativen Frühaufklärung durch eine ungerichtete Umweltbeobachtung gewonnen werden, können sie u.U. widersprüchlich sein, da sie unterschiedlichen Kontexten entstammen.

Entsprechend den unterschiedlichen Konsistenzen der Informationen lassen sich auch differenzierte Anforderungen an die beteiligten Mitarbeiter formulieren. Personal der operativen Frühaufklärung sollte mehr analytisch veranlagt sein und ihre Argumentation sollte aufgrund der Suche nach Gesetzmäßigkeiten eher beweisenden Charakter haben. Mitarbeiter der strategischen Frühaufklärung haben eine eher gesamtheitliche Denkweise und versuchen in ihrer Argumentation eher zu überzeugen, was eine gewisse Kreativität voraussetzt.

b) Informationsverarbeitung/Throughput

Kennzeichnend für die strategische Frühaufklärung ist, dass ihre Nutzer auch die Betreiber sein müssen, da aufgrund der hohen Interpretationsmöglichkeit keine Möglichkeit besteht zu delegieren. Krystek/Müller-Stewens bezeichnen die Orte, an denen strategische Frühaufklärung betrieben wird, als „informelle Arenen“[68], da hierarchische Strukturen von untergeordneter bzw. keiner Bedeutung sind. Dazu kommt, dass es keine Standardisierung bei Auswertungsprozeduren gibt, sondern eine Entscheidung spontan gefällt wird.

Die operative Frühaufklärung ist eher delegierbar, da hier eine gewisse Standardisierung bezüglich der Informationsprozeduren stattfindet und sie mehr in einer institutionalisierten Form eingebettet ist.

c) Ergebnisse/Output

Die Ergebnisse der operativen Frühaufklärung sind im wesentlichen Informationen über Abweichungen von den angenommenen Entwicklungen, präzisiert durch Soll-Werte und Toleranzgrenzen.

Bei den Ergebnissen der strategischen Frühaufklärung handelt es sich entweder um Unverträglichkeiten zwischen Entwicklungen, die Potentialgrößen betreffen (Misfits), Drittvariablen oder Schwache Signale.

d) Wirkung der Ergebnisse (Outcome)

Hier interessiert die Schnittstelle zwischen beiden Ausprägungen der Frühaufklärung. Es stellt sich die Frage, welche Auswirkungen die durch die strategische Frühaufklärung gewonnenen Informationen auf die operative Frühaufklärung haben und wie die Erkenntnisse der strategischen Frühaufklärung durch die operative zu deuten sind.

[...]


[1] Vgl. Baisch, [Früherkennungssysteme, 2000], S. 1.

[2] Laut Creditreform.de hat die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im ersten Halbjahr 2004 um 11,3 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum weiter zugenommen. Quelle: http://www.creditreform.de/presse/00090.php.

[3] http://www.creditreform.de/angebot/Downloads_Analysen/Wirtschaftsanalysen/Insolvenzen5.pdf.

[4] Das Gesetz gilt für Aktiengesellschaften.

[5] Vgl. Kemper/Sachse, [Frühwarnsystems, 1999], S. 51.

[6] Vgl. Hazebrouck, [Management Support System, 1998], S. 52.

[7] Vgl. Simon, [Signale, 1986], S. 14; siehe auch Hazebrouck, [Management Support System, 1998], S. 53.

[8] Gabler [Wirtschaftslexikon, 2001].

[9] Jokisch/Mayer, [finanzwirtschaftliche Entscheidungen, 2002], S. 134.

[10] Vgl. Jokisch/Mayer, [finanzwirtschaftliche Entscheidungen, 2002], S. 134.

[11] Vgl. Ziegenbein, [Controlling, 2002], S. 56.

[12] Airbore Warning And Controll System.

[13] Vgl. Hahn/Klausmann, [Indikatoren, 1979], S. 63.

[14] Vgl. Gomez, [Frühwarnung, 1983], S. 3ff.; Klausmann, [Frühwarnsysteme, 1983], S. 40; Zimmermann, [Frühwarnung, 1992], S. 1ff.; Drexel, [Unternehmensführung, 1981], S. 297ff.; Rieser, [Frühwarnsysteme, 1980], S. 31ff.

[15] Vgl. Krystek, [Frühwarnsysteme, 2000], S. 147f.; siehe auch Staehle, [Management, 1994], S. 606; siehe auch Baisch, [Früherkennungssysteme, 2000], S. 14.

[16] Vgl. Bea/Haas, [Strategisches Management, 2001], S. 281; Horváth, [Controlling, 2003], S. 398; Kühn/Winterling, [Früherkennungssysteme, 1991], S. 39.

[17] Vgl. Krystek, [Frühwarnsysteme, 2000], S. 148.

[18] Vgl. Krystek/Müller-Stewens, [Frühaufklärung, 1993], S. 2; Hammer, [Frühaufklärung, 1992], S. 175ff.; Welge/Al-Laham, [Strategisches Management, 2001], S. 298; Schönert, [Frühaufklärung, 1997], S. 59.

[19] Vgl. Baum/Coenenberg/Günther, [Controlling, 1999], S. 314.

[20] Vgl. Welge/Al-Laham, [Strategisches Management, 2001], S. 298; siehe auch Horváth, [Controlling, 2003], S. 398f.; siehe auch Eggers, [Instrumente, 1996], S. 43; siehe auch Jossé, [Frühaufklärung, 2004], S. 124.

[21] Vgl. Gomez, [Frühwarnung, 1983], S. 14.

[22] Vertreter der üblichen Generationeneinteilung (3 Generationen) sind Krystek/Müller-Stewens, [Frühaufklärung, 1993], S. 19ff.; Klausmann, [Frühwarnsysteme, 1983], S. 41ff.; Gomez, [Frühwarnung, 1983], S. 14ff.; Hafner, [Früherkennung, 1997], S. 22ff.; Koslowski, [Frühaufklärung, 1994], S. 51; Eine Unterteilung in vier Generationen vertreten Zimmermann, [Frühwarnung, 1992], S. 77ff.; Müller, G. [STAR-System, 1985], S. 440ff.; Müller, A., [Frühindikatoren, 2001], S. 216; Baisch, [Früherkennungssysteme, 2000], S. 34; Lehmann/Ruf, [Frühwarnsysteme, 1990], S. 368; Niemeyer, [Frühwarnsysteme, 2004], S. 78; Müller, H.R., [ökologisches Frühwarnsystem, 1991], S. 8ff.; Mißlbeck, [Früherkennung, 1993], S. 18.

[23] Vgl. ähnlich Krystek/Müller-Stewens, [Frühaufklärung, 1993], S. 26.

[24] Vgl. Hahn/Hungenberg, [PuK, 2001], S. 80.

[25] Vgl. Gomez, [Frühwarnung, 1983], S 14.

[26] Vgl. Schönert, [Frühaufklärung, 1997], S. 60.

[27] Vgl. Krystek, [Frühwarnsysteme, 2000], S. 151; siehe auch Gomez, [Frühwarnung, 1983], S. 14; siehe auch Horváth, [Controlling, 2003], S. 399; siehe auch Welge/Al-Laham, [Strategisches Management, 2001], S. 299; siehe auch Krystek, [Unternehmenskrisen, 2002], S. 106.

[28] Vgl. Bea/Haas, [Strategisches Management, 2001], S. 282.

[29] Vgl. Bea/Haas, [Strategisches Management, 2001], S. 282.

[30] Vgl. Krystek, [Frühwarnsysteme, 2000], S. 152.

[31] Vgl. Woll, [Volkswirtschaftslehre, 2003], S. 634f.

[32] Vgl. Krystek, [Frühwarnsysteme, 2000], S. 152.

[33] Vgl. Krystek, [Frühwarnsysteme, 2000], S. 152.

[34] Vgl. Simon, [Signale, 1986], S. 30.

[35] Vgl. Klausmann, [Frühwarnsysteme, 1983], S. 42.

[36] Vgl. Bea/Haas, [Strategisches Management, 2001], S. 284f..

[37] Vgl. Dolata, [Betriebliche Früherkennungssysteme, 1987], S. 33.

[38] Vgl. Hahn, [Frühwarnsysteme, 1992], S. 40; siehe auch Hazebrouck, [Management Support System, 1998], S. 58.

[39] Vgl. Krystek, [Frühwarnsysteme, 2000], S. 157; siehe auch Hazebrouck, [Management Support System, 1998], S. 58f.

[40] Vgl. Ansoff, [Weak Signals, 1976], S. 129ff.

[41] Eine Definition der Diffusionstheorie erfolgt im weiteren Verlauf dieses Kapitels.

[42] Vgl. Krystek/Müller-Stewens, [Frühaufklärung, 1993], S. 20.

[43] Vgl. Welge/Al-Laham, [Strategisches Management, 2001], S. 300.

[44] Vgl. Simon, [Signale, 1986], S. 18f.; siehe auch Macharzina, [Unternehmensführung, 1999], S. 238f.

[45] Vgl. Müller/Zeiser, [Zufallsbereiche, 1983], S. 265.

[46] Vgl. Macharzina, [Unternehmensführung, 1999], S. 218.

[47] Vgl. Krampe/Müller, [Diffusionsfunktion, 1983], S. 291 siehe auch Krystek, [Frühwarnsysteme, 2000], S. 159.

[48] Vgl. Macharzina, K.; [Unternehmensführung, 1999], S. 240.

[49] Vgl. Zimmermann, [Frühwarnung, 1992], S. 77.

[50] Vgl. Zimmermann, [Frühwarnung, 1992], S. 77f.

[51] Zimmermann, [Frühwarnung, 1992], S. 77.

[52] Speziell: Hewlett-Packard-Ziele.

[53] Vgl. Deiss/Dierolf, [Netzwerke, 1991], S. 214.

[54] Deiss/Dierolf, [Netzwerke, 1991], S. 214.

[55] Vgl. Müller, A., [Frühindikatoren, 2001], S. 216; siehe auch Deiss/Dierolf, [Netzwerke, 1991], S. 219.

[56] Vgl. Lehmann/Ruf, [Frühwarnsysteme, 1990], S. 368.

[57] Vgl. Niemeyer, [Frühwarnsysteme, 2004], S. 78.

[58] Vgl. Müller, H.R., [ökologisches Frühwarnsystem, 1991], S. 8ff.

[59] Vgl. Müller, G., [STAR-System, 1985], S. 441ff.

[60] Wesentlich für die Umfeldbeobachtung ist die Beschaffung von Informationen. Das Scanning hat die Aufgabe neue Trends oder Entwicklungen aufzuspüren, sowie bislang nicht untersuchte, aber relevante, Umweltbereiche zu identifizieren. Das Monitoring dient anschließend einer genaueren Untersuchung der eruierten Umfeldentwicklung, um weitere Informationen zu einem konkreten Thema zu erhalten. Vgl. Liebl, [Frühaufklärung, 1996], S. 12.

[61] Müller, G., [STAR-System, 1985], S. 444.

[62] Vgl. Müller, A., [Frühindikatoren, 2001], S. 217.

[63] FAS: Frühaufklärungssystem.

[64] Wiedmann, [Frühwarnung, 1984], S. 93.

[65] Vgl. Wiedmann, [Frühwarnung, 1984], S. 93ff..

[66] Vgl. Krystek/Müller-Stewens, [Strategische Frühaufklärung, 1999], S. 498, siehe auch Krystek/Müller-Stewens, [Frühaufklärung, 1993], S. 10.

[67] Vgl. Krystek/Müller-Stewens, [Strategische Frühaufklärung, 1999], S. 498, siehe auch Krystek/Müller-Stewens, [Frühaufklärung, 1993], S. 10.

[68] Krystek/Müller-Stewens, [Strategische Frühaufklärung, 1999], S. 498.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2004
ISBN (eBook)
9783836635561
DOI
10.3239/9783836635561
Dateigröße
887 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg – Wirtschafts- und Organisationswissenschaften, Studiengang Betriebswirtschaftslehre
Erscheinungsdatum
2009 (September)
Note
1,7
Schlagworte
frühaufklärung frühaufklärungssysteme frühaufklärungsindikatoren krisenprävention balanced scorecard
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Titel: Indikatororientierte Frühaufklärung
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