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Beurteilung des touristischen Leistungsangebots des Erzgebirges hinsichtlich der Megatrends der touristischen Nachfrage

©2009 Diplomarbeit 125 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Forschungsporträt:
Ausgangslage:
Der Tourismus als Wirtschaftsfaktor einer Region unterliegt einer großen Bedeutung und darf keinesfalls unterschätzt werden. Deshalb muss er noch deutlicher als solcher kommuniziert werden. Das Image des Erzgebirges hängt erheblich mit dem Stellenwert des Tourismus zusammen. In den letzten Jahren hat der Tourismus im Reisegebiet Erzgebirge weiter an Bedeutung gewonnen. Knapp jede fünfte der in Sachsen gezählten 15,5 Millionen Übernachtungen im Jahr 2007 entfiel auf das Erzgebirge. Aber nicht nur der Übernachtungstourismus steht im Fokus, sondern v. a. der Tagestourismus. ‘Die Umsätze, die in diesem Bereich erwirtschaftet werden, übersteigen die des Übernachtungstourismus um mehr als das Doppelte. Die Tagesreisen der Bevölkerung aus dem näheren Einzugsgebiet besitzen damit die größte wirtschaftliche Bedeutung für den Tourismus im Erzgebirge’.
Durch Tagestouristen ergibt sich jährlich ein Volumen von 23 Millionen Aufenthaltstagen im Erzgebirge, durch Übernachtungstouristen ein Volumen von 10,7 Millionen Aufenthaltstagen (inklusive VFR und Freizeitwohnsitze). Damit entsteht eine Relation von 2,1 Tagesreisen je Übernachtung in allen Betrieben (inklusive Verwandten-/Bekanntenbesucher und Freizeitwohnsitze) und eine Relation von 7,7 Tagesreisen je Übernachtung, wenn nur die gewerblichen Betriebe betrachtet werden. Rein von der Menge her betrachtet, bildet der Tagestourismus damit das mit Abstand wichtigste Marktsegment im erzgebirgischen Tourismus. Allerdings lassen die Tagesbesucher kaum Geld im Erzgebirge. So ist es oft der Fall, dass z. B. Wanderer, die ihren Proviant im Rucksack tragen, Ausgaben von 0,00 Euro haben. Der Mehrwert für die Region geht dabei verloren. Ein Übernachtungsgast hingegen kann schon mal weit über 200,00 Euro an einem Tag umsetzen, nämlich dann, wenn ein guter Beherbergungsbetrieb aufgesucht oder in feinen Lokalen gespeist wird. Durchschnittlich gibt der Tagestourist 20,40 Euro pro Kopf und Tag aus, der Übernachtungsgast in gewerblichen Einrichtungen sogar 76,20 Euro. Das ist fast vier Mal soviel. Derzeit liegt die durchschnittliche Bettenauslastung bei 34,2 Prozent. Würde man es schaffen, mehr Übernachtungstouristen in das Erzgebirge zu locken, ließen sich auch die aus dem Tourismus resultierenden Umsätze steigern, wovon wiederum das Gastgewerbe, der Einzelhandel und Dienstleistungen wie Museen, Erlebnisbäder oder lokale Transportmittel profitieren würden. Der Tourismus im […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Lydia Gräbner
Beurteilung des touristischen Leistungsangebots des Erzgebirges hinsichtlich der
Megatrends der touristischen Nachfrage
ISBN: 978-3-8366-3548-6
Herstellung: Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2009
Zugl. Euro-Business-College Dresden, Dresden, Deutschland, Diplomarbeit, 2009
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© Diplomica Verlag GmbH
http://www.diplomica.de, Hamburg 2009

II
Inhaltsverzeichnis
INHALTSVERZEICHNIS
... II
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
... III
ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS
... V
ANLAGENVERZEICHNIS
... VII
1
Forschungsporträt
...2
1.1
Ausgangslage ...2
1.2
Forschungsgegenstand ...3
1.3
Aufbau der Arbeit ...5
1.4
Nutzen der Arbeit...6
2
Trend 1: Qualität
...7
2.1
Beschreibung des Trends ...7
2.2
Bewertung des Angebots...10
2.3
Vorschläge zur Umsetzung dieses Trends im Erzgebirge...16
3
Trend 2: Aktiv sein
...23
3.1
Beschreibung des Trends ...23
3.2
Bewertung des Angebots...27
3.3
Vorschläge zur Umsetzung dieses Trends im Erzgebirge...35
4
Trend 3: Gesundheit
...37
4.1
Beschreibung des Trends ...37
4.2
Bewertung des Angebots...40
4.2.1 Kurorte im Erzgebirge...41
4.2.2 Erholungsorte im Erzgebirge ...45
4.2.3 Gesundheit aus der Natur ...45
4.3
Vorschläge zur Umsetzung dieses Trends im Erzgebirge...47
5
Trend 4: Authentisches erleben
...53
5.1
Beschreibung des Trends ...53
5.2
Bewertung des Angebots...54
5.3
Vorschläge zur Umsetzung dieses Trends im Erzgebirge...57
6
Zusammenfassung der Vorschläge in Form einer Handlungsmatrix
...58
LITERATURVERZEICHNIS
... VIII
Inhaltsverzeichnis

III
Abkürzungsverzeichnis
Abb.
Abbildung
ADAC
Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V.
ADFC
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V.
AG evtl.
Arbeitsgemeinschaft
AWO
Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V.
BAG
Bundesarbeitsgemeinschaft für Urlaub auf dem Bauernhof und Landtou-
rismus in Deutschland e.V.
BAT
British American Tobacco GmbH ­ Stiftung für Zukunftsfragen
BKT
Bundesvereinigung Kanutouristik e.V.
BVCD
Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland e.V.
BVWW
Bundesverband Wassersportwirtschaft e.V.
bzw.
beziehungsweise
ca.
circa
d. h.
das heißt
DEHOGA
Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V.
DLG
Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.V.
DHV
Deutscher Heilbäderverband e.V.
DSV
Deutscher Skiverband e.V.
DTV
Deutscher Tourismusverband e.V.
DWV
Deutscher Wellness Verband e.V.
DZT
Deutsche Zentrale für Tourismus e.V.
e.V.
eingetragener Verein
etc.
etcetera
evtl.
eventuell
FIS
Internationaler Skiverband
GPS
Global Positioning System
LTV
Landestourismusverband
Mio.
Millionen
MwSt.
Mehrwertsteuer
PC
Personal Computer
Reha
Rehabilitation
s.
siehe

IV
S.
Seite
SWOT
Strengths / Weaknesses / Opportunities / Threats (= Stärken / Schwächen
/ Chancen / Risiken)
Tab.
Tabelle
TMGS
Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH
TV
Tourismusverband
u. a.
unter anderem
ÜN
Übernachtung
USP
Unique Selling Proposition (= Alleinstellungsmerkmal)
v. a.
vor allem
VDR
Verband Deutsches Reisemanagement e.V.
VFR
Visiting Friends and Relatives (=Verwandten-/Bekanntenbesucher)
z. B.
zum Beispiel
zzgl.
zuzüglich

V
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Abbildungen
Abb. 1-1
Das Gewicht der Tagestouristen im Erzgebirge...2
Abb. 3-1
Übersicht über die Aktivitäten der Deutschen im Urlaub 2008 ...24
Abb. 7
Übersicht über die Quellmärkte des Erzgebirges... Anlage 1
Abb. 8
Übernachtungsaufkommen der letzten Jahre im gewerblichen
Bereich im Erzgebirge ... Anlage 2
Abb. 9
Übernachtungen nach der Unterkunftsart im Erzgebirge im
Jahr 2006 ... Anlage 2
Abb. 10
Das Erzgebirge ... Anlage 3
Abb. 11
Überblick über die Logos der Qualitätsinitiativen im
Deutschland- und Sachsentourismus... Anlage 5
Tabellen
Tab. 2.1
Übersicht über die bundesweiten Qualitätsinitiativen im
Deutschland- und im Sachsentourismus...8
Tab. 2-2
Bewertung des Angebots des Erzgebirges hinsichtlich der
Qualitätsinitiativen in Deutschland und in Sachsen...10
Tab. 2-3
SWOT-Analyse im Rahmen der Angebotsbewertung zum
Megatrend ,,Qualität" ...16
Tab. 3-1
SWOT-Analyse im Rahmen der Angebotsbewertung zum
Megatrend ,,Aktiv sein"...34
Tab. 4-1
SWOT-Analyse im Rahmen der Angebotsbewertung zum
Megatrend ,,Gesundheit"...47
Tab. 5-1
SWOT-Analyse im Rahmen der Angebotsbewertung zum
Megatrend ,,Authentisches erleben"...57
Tab. 6-1
Zusammenfassung der Vorschläge in Form einer Handlungs-
matrix...58
Tab. 7
Überblick über die touristischen Zahlen 2007 ... Anlage 2
Tab. 8
Überblick über den touristischen Gesamtmarkt ... Anlage 2
Tab. 9
Touristische Umsätze im Erzgebirge im Überblick ... Anlage 2

VI
Tab. 10
Detaillierte Übersicht über die im Deutschland- und Sachsen-
tourismus auftretenden Qualitätsinitiativen ... Anlage 6
Tab. 11
Übersicht über das aktive Freizeitangebot im Erzgebirge ... Anlage 7
Tab. 12
Aktuelle Daten der DZT-Marktforschung bezüglich des
Wanderverhaltens von Deutschen... Anlage 8
Tab. 13
Übersicht über die Fernwanderwege, die das Erzgebirge
passieren ... Anlage 9
Tab. 14
Übersicht über die Kernkriterien der Qualitätsinitiative
,,Qualitätsweg Wanderbares Deutschland" ... Anlage 10
Tab. 15
Übersicht über die Wahlkriterien der Qualitätsinitiative
,,Qualitätsweg Wanderbares Deutschland... Anlage 10
Tab. 16
Übersicht über die Kernkriterien der Qualitätsinitiative
,,Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland" ... Anlage 10
Tab. 17
Übersicht über die Wahlkriterien der Qualitätsinitiative
,,Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland ... Anlage 10
Tab. 18
Übersicht über die Tourenvorschläge des ADFC durch das
Erzgebirge ... Anlage 11
Tab. 19
Übersicht über das Genuss-Radeln-Angebot des TV Erz-
gebirge... Anlage 12
Tab. 20
Erläuterungen zu den drei grundsätzlichen Motiven im
Gesundheitstourismus ... Anlage 14
Tab. 21
Übersicht über die Mitglieder des Sächsischen Heilver-
bandes e.V. ... Anlage 15
Tab. 22
Übersicht über das Leistungsangebot von Kurbad Warmbad... Anlage 16
Tab. 23
Übersicht über das Leistungsangebot von Thermalbad
Wiesenbad ... Anlage 17
Tab. 24
Übersicht über das Leistungsangebot von Bad Schlema ... Anlage 18
Tab. 25
Übersicht über das Leistungsangebot von Altenberg... Anlage 19
Tab. 26
Übersicht über die Merkmale von Authentizität ... Anlage 23

VII
Anlagenverzeichnis
Anlage 1
Überblick über die Zielgruppe, die vom Erzgebirge angezogen wird
Anlage 2
Das Erzgebirge im Spiegel der Statistik
Anlage 3
Das Erzgebirge
Anlage 4
Vorstellung des Tourismusverbandes Erzgebirge e.V.
Anlage 5
Überblick über die Logos der Qualitätsinitiativen im Deutschland- und
Sachsentourismus
Anlage 6
Detaillierte Übersicht über die im Deutschland- und Sachsentourismus
auftretenden Qualitätsinitiativen
Anlage 7
Übersicht über die vielfältigen Aktivangebote im Erzgebirge
Anlage 8
Motive und Wünsche der Wanderer
Anlage 9
Übersicht über die Fernwanderwege, die das Erzgebirge durchqueren
Anlage 10
Kriterien für die Qualitätssiegel ,,Wanderbares Deutschland"
Anlage 11
Überblick über die vom ADFC geführten Tourenvorschläge für die Regi-
on Erzgebirge
Anlage 12
Übersicht über das Genuss-Radelangebot des TV Erzgebirge
Anlage 13
Zusätzliches Wintersportangebot im Erzgebirge
Anlage 14
Die drei grundsätzlichen Motive im Gesundheitstourismus
Anlage 15
Mitglieder des Sächsischen Heilbäderverbandes e.V.
Anlage 16
Übersicht über das Leistungsangebot von Kurbad Warmbad
Anlage 17
Übersicht über das Leistungsangebot von Thermalbad Wiesenbad
Anlage 18
Übersicht über das Leistungsangebot von Bad Schlema
Anlage 19
Übersicht über das Leistungsangebot von Altenberg
Anlage 20
Erholungsorte im Erzgebirge
Anlage 21
Definition des Deutschen Wellness Verbandes e.V. von ,,Medical Well-
ness"
Anlage 22
Die zu erfüllenden Kernvorgaben für die jeweiligen Gütesiegel für Kur-
orte
Anlage 23
Erklärung der Merkmale von Authentizität

2
Das Gewicht der Tagestouris ten im Erzgebirge
Übernach-
tungs-
touristen:
10,7 Mio.
Tages-
touristen:
23,0 Mio.
1
Forschungsporträt
1.1
Ausgangslage
Der Tourismus als Wirtschaftsfaktor einer Region unterliegt einer großen Bedeutung
und darf keinesfalls unterschätzt werden. Deshalb muss er noch deutlicher als solcher
kommuniziert werden. Das Image des Erzgebirges hängt erheblich mit dem Stellenwert
des Tourismus zusammen. In den letzten Jahren hat der Tourismus im Reisegebiet Erz-
gebirge weiter an Bedeutung gewonnen. Knapp jede fünfte der in Sachsen gezählten
15,5 Millionen Übernachtungen
1
im Jahr 2007 entfiel auf das Erzgebirge. Aber nicht
nur der Übernachtungstourismus steht im Fokus, sondern v. a. der Tagestourismus. ,,Die
Umsätze, die in diesem Bereich erwirtschaftet werden, übersteigen die des Übernach-
tungstourismus um mehr als das Doppelte. Die Tagesreisen der Bevölkerung aus dem
näheren Einzugsgebiet besitzen damit die größte wirtschaftliche Bedeutung für den
Tourismus im Erzgebirge."
2
Welche Zielgruppe vom Erzgebirge angesprochen wird,
soll Anlage 1 verdeutlichen.
Durch Tagestouristen ergibt sich jährlich ein
Volumen von 23 Millionen Aufenthaltstagen (s.
Anlage 2b) im Erzgebirge, durch Übernachtungs-
touristen ein Volumen von 10,7 Millionen Aufent-
haltstagen (inklusive VFR und Freizeitwohnsit-
ze).
3
Die genaue Zusammensetzung des Über-
nachtungstourismus kann im Anhang unter Anla-
ge 2d eingesehen werden. Damit entsteht eine Relation von 2,1 Tagesreisen je
4
Über-
nachtung in allen Betrieben (inklusive Verwandten-/Bekanntenbesucher und Freizeit-
wohnsitze) und eine Relation von 7,7 Tagesreisen je Übernachtung, wenn nur die ge-
werblichen Betriebe betrachtet werden. Rein von der Menge her betrachtet, bildet der
Tagestourismus damit das mit Abstand wichtigste Marktsegment im erzgebirgischen
Tourismus. Allerdings lassen die Tagesbesucher kaum Geld im Erzgebirge. So ist es oft
der Fall, dass z. B. Wanderer, die ihren Proviant im Rucksack tragen, Ausgaben von
0,00 Euro haben. Der Mehrwert für die Region geht dabei verloren. Ein Übernach-
1
Vgl. http://www.statistik.sachsen.de, Übernachtungen im Freistaat Sachsen nach Reisegebieten ab 2000.
2
Industrie- und Handelskammer Südwestsachsen Chemnitz-Plauen-Zwickau (2007), s. Vorwort.
3
Vgl. Industrie- und Handelskammer Südwestsachsen Chemnitz-Plauen-Zwickau (2007), S. 5-7.
4
Eigene Darstellung. Vgl. Industrie- und Handelskammer Südwestsachsen Chemnitz-Plauen-Zwickau (2007), S. 5-7.
Abb. 1-1:
Das Gewicht der Tagestouristen im Erz-
gebirge
4

3
tungsgast hingegen kann schon mal weit über 200,00 Euro an einem Tag umsetzen,
nämlich dann, wenn ein guter Beherbergungsbetrieb aufgesucht oder in feinen Lokalen
gespeist wird. Durchschnittlich gibt der Tagestourist 20,40 Euro pro Kopf und Tag aus
(s. Anlage 2e), der Übernachtungsgast in gewerblichen Einrichtungen sogar 76,20 Eu-
ro.
5
Das ist fast vier Mal soviel. Derzeit liegt die durchschnittliche Bettenauslastung bei
34,2 Prozent
6
(s. Anlage 2a). Würde man es schaffen, mehr Übernachtungstouristen in
das Erzgebirge zu locken, ließen sich auch die aus dem Tourismus resultierenden Um-
sätze steigern, wovon wiederum das Gastgewerbe, der Einzelhandel und Dienstleistun-
gen wie Museen, Erlebnisbäder oder lokale Transportmittel profitieren würden. Der
Tourismus im Erzgebirge tritt in gewisser Hinsicht auf der Stelle. Nur etwa ein Drittel
aller Gäste kommen von außerhalb der Region und benötigen damit eine Unterkunft.
Davon verbringen dann auch noch weit über die Hälfte ihre Nächte bei Verwandten
oder Bekannten. Wer bleibt für die gewerblichen Betriebe eigentlich noch übrig? Wie
kann man die leer stehenden Betten füllen? Was muss man den ortsfremden Touristen
bieten, damit sie sich dafür entscheiden, ein paar Tage im Erzgebirge zu verbringen?
Und v. a.: Was muss getan werden, um für die Zukunft gerüstet zu sein? An dieser Stel-
le möchte die vorliegende Arbeit einsetzen.
1.2
Forschungsgegenstand
Die zwei wesentlichen Bestandteile, die diese Arbeit miteinander verbindet, sind zum
einen die Destination Erzgebirge und zum anderen die Megatrends im Tourismus. Diese
werden in den nächsten Abschnitten näher erläutert und außerdem wird dargestellt, wel-
cher Zusammenhang zwischen einer touristischen Region und den Megatrends besteht.
Destination Erzgebirge
Die Naturräume des Erzgebirges stellen ein traditionelles Urlaubs- und Naherholungs-
gebiet dar. Es wird gekennzeichnet durch seine landschaftliche Schönheit und die mit-
telgebirgstypischen klimatischen Verhältnisse. Eine Karte des Erzgebirges befindet sich
im Anhang unter Anlage 3. Auf den Besucher wartet ein reichhaltiges Kulturgut (u. a. in
Form von Besucherbergwerken und Museen) und unzählige mit dem Erzgebirgscharme
versehene Unterkünfte ­ egal ob Hotel, Pension, gemütlicher Gasthof oder Ferienwoh-
5
Vgl. Industrie- und Handelskammer Südwestsachsen Chemnitz-Plauen-Zwickau (2007), S. 10.
6
Vgl. Tourismusverband Erzgebirge e.V. (2008a), S. 9.

4
nungen und -häuser. Vielfältige Sportmöglichkeiten wie Wandern, Nordic Walking,
Radeln oder Reiten stehen dem Gast zur Verfügung. Mehr als 5.000 Kilometer Wan-
derwege durchqueren die Region, darunter auch Fern- und Hauptwanderwege, und nicht
zu vergessen sind die vielfältigen Natur- und Bergbaulehrpfade, die Wissenswertes zum
Erzgebirge bereithalten. V. a. bei Skisportlern ist das Gebirge bekannt, schließlich sor-
gen zahlreiche präparierte Pisten mit Flutlichtbeleuchtung und Beschneiung sowie ein
sehr gut ausgebautes Loipennetz für ausgezeichnete Voraussetzungen für einen Winter-
urlaub. Wer zusätzlich zur sportlichen Aktivität noch etwas mehr in seine Gesundheit
investieren möchte, der ist in den staatlich anerkannten Kur- und Erholungsorten herz-
lich willkommen. Auch in der Advents- und Weihnachtszeit lockt das Erzgebirge mit
seinen besonderen Traditionen, Weihnachtsmärkten und Bergparaden viele Besucher
an. Fast nirgendwo ist der Weihnachtszauber besser spürbar als im Erzgebirge. Das
Erzgebirge lädt zu vielen unvergesslichen Erlebnissen ein. Denn egal, ob man sich für
einen Tages- oder Wochenendausflug, für eine Kurzreise oder für den Jahresurlaub ent-
scheidet ­ es empfiehlt sich als herrliches Urlaubsgebiet das ganze Jahr über.
Megatrends im Tourismus
,,Megatrends [...] sind substanzielle Veränderungen von wirtschaftlichen und gesell-
schaftlichen Strukturen und Prozessen sowie Werten und Einstellungen, die in den
nächsten fünf bis zehn Jahren quer durch alle Branchen wirksam werden und sich global
ausbreiten."
7
Dabei lassen sich Megatrends weder schaffen, noch verhindern. Sie sind
weder steuer- noch beeinflussbar. Sie unterscheiden sich in dreierlei Hinsicht von ande-
ren Trends: Zeithorizont, Reichweite und Wirkungsstärke. Megatrends lassen sich über
einen Zeitraum von mindestens einem Jahrzehnt beobachten und können oftmals wei-
terhin in die Zukunft projiziert werden. Sie wirken sich auf politische, soziale und wirt-
schaftliche Systeme aus und erstrecken sich über alle Weltregionen. Ihre Wirkung ist
tief greifend und beeinflusst Regierungen, Individuen und deren Konsumverhalten so-
wie Unternehmen und deren Strategien.
Megatrends müssen frühzeitig von der Tourismusbranche erkannt werden, um viel ver-
sprechende Wachstumsmärkte besetzen zu können. Heute besitzen sie in vielen Regio-
nen eine hohe strategische Relevanz. ,,Einen Trend zu verpassen kann sich für Destina-
tionen unter Umständen als großes wirtschaftliches Versäumnis herausstellen."
8
Daher
7
Dittrich (2007), S. 7 (vgl. Bosshart/Frick (2003)).
8
Vgl. Hornberger (2003)S. 5.

5
muss das touristische Angebot beizeiten auf die jeweiligen Megatrends ausgerichtet
werden, um so die Nachfrage der Touristen besser befriedigen zu können. Es zeigt sich
jedoch immer wieder, dass jeweils unterschiedliche Megatrends für diese von Bedeu-
tung sind, da sich Trends nie für die Allgemeinheit festlegen. Dadurch besteht auch für
jede Region die Chance, ihren eigenen Trend zu finden. Es gilt, Trends aufzuspüren und
diese schnellst möglich umzusetzen. Dazu müssen das relevante Umfeld und die Rah-
menbedingen genau analysiert werden, um so die auf die Nachfrage passende Angebote
zu den jeweiligen Trends zu ermitteln und zu schaffen. In diesem Fall spricht man von
der Bedarfdeckungsstrategie: ,,Das Aufspringen auf sich am Markt bildende[r]
Trends."
9
Erst, wenn eine Region die Megatrendinformationen in das Regionalmana-
gement transferiert, beispielsweise in Form von zukünftigen Produkten oder Innovatio-
nen, können die Megatrends zu einem Erfolgs versprechenden Mehrwert einer Region
werden. Neben der Bedarfsdeckungsstrategie lässt sich auch noch die Bedarfswe-
ckungsstrategie, bei der die eigenständige Schaffung eines neuen Trends im Vorder-
grund steht, feststellen.
Um nicht auf kurzfristige Modeerscheinungen hereinzufallen, sind umfassende Kennt-
nisse der Megatrends Pflicht. Deshalb sollte man deutlich zwischen einem Megatrend
und dem, was nur als Modeerscheinung zu bezeichnen ist, unterscheiden. Ein bekannter
Hotelier begründete vor wenigen Jahren: ,,Für einen Megatrend nehmen wir auch in
schlechteren Zeiten nochmals eine Million in die Hand ­ und investieren in Innovation.
Für eine Mode tun wir das nicht!"
10
Dieser Diskussion wird sich keine Region einfach
so entziehen können.
1.3
Aufbau der Arbeit
Derzeit können viele Megatrends im Tourismus verzeichnet werden. Dazu zählen u. a.
Kulturtourismus, Natur und Landschaft erleben, der Drang nach Ruhe, Slow Food, die
Suche nach Selbsterkenntnis/Selbstfindung/dem Ich, Individualität, Aging Society,
Frauen und Familie. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den folgenden Mega-
trends: ,,Qualität", ,,Aktiv sein", ,,Gesundheit" und ,,Authentisches erleben". Viele wei-
tere der Megatrends wären für diese Arbeit in Frage gekommen, allerdings hätten diese
9
Vgl. Hornberger (2003)S. 5.
10
http://www.stade.ihk24.de, Was ist ein Megatrend und was ist nur Mode?.

6
den Rahmen gesprengt ­ war es der Autorin doch wichtig, sich intensiver mit nur weni-
gen Trends auseinanderzusetzen, als mehrere lückenhaft zu betrachten. Zunächst wer-
den die einzelnen Megatrends beschrieben. Danach erfolgt eine Bewertung des Ange-
bots (inklusive SWOT-Analyse) hinsichtlich des jeweiligen Megatrends. Zum Schluss
werden Vorschläge gemacht, wie man diesen besser im Erzgebirge umsetzen kann. Die
Vorschläge beziehen sich zumeist auf das touristische Produkt und bestehen darin, ein
bereits bestehendes Produkt weiterzuentwickeln, in der Anzahl zu erhöhen oder neu
einzuführen.
Punkt 2 ist der Qualität sowie den Qualitätsinitiativen im Deutschlandtourismus des
DTV gewidmet. Der dritte Punkt der Arbeit handelt von dem Megatrend ,,Aktiv sein".
Im Anschluss dreht sich alles um das Thema ,,Gesundheit". Punkt 5 ist für den Mega-
trend ,,Authentisches erleben" vorgesehen. Punkt 6 möchte noch einmal alle Vorschläge
zusammenfassend betrachten
1.4
Nutzen der Arbeit
Die vorliegende Arbeit setzt sich kritisch mit einer Auswahl der aktuellen Megatrends
im Tourismus auseinander. Sie stellt dar, wie das Erzgebirge diese momentan bedient
und macht Vorschläge, wie die Region sich künftig noch besser der touristischen Nach-
frage stellen kann. Ziel ist es, mehr Übernachtungstouristen anzulocken, damit den Grad
der Bettenauslastung zu steigern, um dann wiederum von einem höheren Bruttoumsatz
zu profitieren.
Bei der denkbaren Umsetzung der von der Autorin gemachten Vorschläge sind viele
Handlungsträger zu beteiligen. Neben dem Tourismusverband Erzgebirge e.V. (s. Anla-
ge 4) sollen auch der Erzgebirgsverein e.V., Kureinrichtungen, Kommunen und weitere
erzgebirgische Tourismusgemeinschaften angesprochen werden. Die intensive Ausei-
nandersetzung mit den Megatrends bietet neue Sichtweisen, die so vielleicht noch nicht
angestellt worden sind und bringt Empfehlungen hervor, über diese bisher noch nicht
nachgedacht wurde. Diese Arbeit soll einen Anstoß für alle Beteiligten geben, das Erz-
gebirge in seinem touristischen Angebot zu stärken und weiterzuentwickeln. Wie genau
dies erfolgen kann, lässt sich auf den folgenden Seiten nachlesen.

7
2
Trend 1: Qualität
2.1
Beschreibung des Trends
,,Qualität ist nicht alles, aber ohne Qualität ist alles nichts!" Diesen aussagekräftigen
Satz prägte Prof. Dr. Ute Dallmeier vom Nordrhein-Westfalen Tourismus e.V. ,,Qualität
umfasst all diejenigen Merkmale, die in der Lage sind, Kundenbedürfnisse zu befriedi-
gen, Zufriedenheit zu stiften und Begeisterung herzustellen."
11
Qualität bedeutet etwas
Gewöhnliches außergewöhnlich gut zu tun. Qualität kommt von Herzen. Eine Leistung
ist dann qualitativ hochwertig, wenn ihre Beschaffenheit an den Bedürfnissen der Ziel-
gruppe orientiert ist und die vorausgesetzten Anforderungen erfüllt. Da der Gast seinen
Urlaub als Gesamtergebnis erlebt, ist es wichtig, dass die verschiedenen Leistungsträger
innerhalb einer Region zusammenarbeiten. Jeder Leistungsträger profitiert dabei von
der Qualität der anderen Leistungsträger. Qualität entwickelt sich bei stetig wachsenden
Angeboten und steigendem Wettbewerbsdruck zu einem der entscheidendsten Wettbe-
werbsfaktoren einer Region. Der Gast entscheidet sich zunehmend für Angebote, bei
denen er sich sicher sein kann, dass Leistung und Service qualitativ hochwertig sind.
,,Sind Gäste zufrieden, ist bereits viel ereicht. Werden ihre Erwartungen übertroffen, ist
das der Schlüssel zum Erfolg."
12
Durch viele verschiedene Qualitätsinitiativen bekom-
men touristische Unternehmen die Möglichkeit geboten, ihre Dienstleistungen zu
verbessern und die Servicequalität stetig zu steigern. Unternehmer vermitteln durch ein
Qualitätssiegel eine klare Qualitätsbotschaft, mit der sie nach außen werben. Das Quali-
tätssiegel dient als Orientierungshilfe für den Gast, der so ähnliche Angebote und Pro-
dukte miteinander vergleichen und dann das passende für sich auswählen kann. Die
Mitarbeiter in einem als Qualitätsbetrieb ausgezeichneten Unternehmen arbeiten als
Qualitätsteam zusammen und setzen sich kontinuierlich mit dem Thema Qualität aus-
einander.
Durch das wachsende Qualitätsbewusstsein heutiger Kunden strebt der Tourismus in
Deutschland verstärkt nach Qualitätssteigerung und -sicherung. Deshalb werden immer
mehr Klassifizierungs- und Zertifizierungssysteme sowie Qualitätslabel und Wettbe-
werbe eingeführt. Der Deutsche Tourismusverband e.V. (DTV) bietet auf seiner Home-
page (http://www.qualitaet-im-deutschlandtourismus.de) einen guten Überblick über die
11
http://www.ku-eichstaett.de, Qualitätstourismus.
12
http://www.reiseland-sachsen.de (a), Das Projekt Landestourismusverband Sachsen e.V.

8
zahlreichen Qualitätsinitiativen im Deutschlandtourismus. Die Qualitätssiegel in Form
eines Logos können im Anhang unter Anlage 5 eingesehen werden. Die wohl am wei-
testen verbreitete Form der Qualitätskennzeichnung ist die Klassifizierung durch Sterne.
Sie wird vom Gast am meisten anerkannt. Die folgende Tabelle stellt eine Übersicht
über die im Deutschland- und Sachsentourismus auftretenden Qualitätsinitiativen dar.
Eine noch detailliertere Auflistung der Qualitätsinitiativen befindet sich im Anhang un-
ter Anlage 6.
Bundesweite Initiativen
i-Marke
Art / Zielgruppe / Träger
Zielsetzung
- bundesweite Zertifizierung für Touristinformationsstellen durch den DTV
- u. a. Etablierung eines einheitlichen Qualitätssiegels für Touristinformationen
Deutsche Hotelklassifizierung
Art / Zielgruppe / Träger
Zielsetzung
- bundesweite Klassifizierung für alle Zimmervermieter mit mehr als acht Betten
(Hotels, Hotel Garni, Gasthöfe, Pensionen, Aparthotels, Boardinghäuser und Land-
hotels) durch den DEHOGA
- u. a. Produktpositionierung in Form von Sternen
G-Klassifizierung
Art / Zielgruppe / Träger
Zielsetzung
- bundesweite Klassifizierung für Gästehäuser, Gasthöfe und Pensionen (kein Hotel-
charakter, nicht mehr als 20 Gästezimmer) durch den DEHOGA
- u. a. ,,Schaffung und Sicherung von Qualitätsstandards unter deutschen Gästehäu-
sern, Gasthöfen und Pensionen"
13
DTV-Klassifizierung
Art / Zielgruppe / Träger
Zielsetzung
- bundesweite Klassifizierung von Ferienwohnungen, Ferienhäusern, Privatzimmern
bis einschließlich acht Betten und Anbietern von ,,Urlaub auf dem Bauernhof" und
,,Urlaub auf dem Lande" durch den DTV
- u. a. Sicherung von bundesweiten Qualitätsstandards
Klassifizierung von Kinder- und Jugendunterkünften
Art / Zielgruppe / Träger
Zielsetzung
- bundesweite Zertifizierung und Klassifizierung von Kinder- und Jugendunterkünften
durch das BundesForum Kinder- und Jugendreisen e.V.
- u. a. Einführung von Qualitätsstandards und Transparenz durch eindeutige Klassifi-
zierung
DTV-Campingplatzklassifizierung
Art / Zielgruppe / Träger
Zielsetzung
- bundesweite Klassifizierung von Campingplatzunternehmen durch den DTV in Ko-
operation mit dem ADAC und dem BVCD
- u. a. Sicherung der Qualität auf Campingplätzen und Angebotstransparenz
Klassifizierung von Sportboothäfen
Art / Zielgruppe / Träger
Zielsetzung
- bundesweite Klassifizierung von Sportboothäfen und Marinas durch den DTV und
den BVWW
- u. a. Bestätigung von Qualität und Sicherheit, Angebotstransparenz
Qualitäts- und Umweltsiegel im Kanutourismus
Art / Zielgruppe / Träger
Zielsetzung
- bundesweite Zertifizierung aller kanutouristischen Betriebe durch ein Label/Quali-
tätszeichen durch die BKT und Viabono
- u. a. Professionalitätssteigerung und Sicherheitsoptimierung
13
http://www.qualitaet-im-deutschlandtourismus.de (c), DTV ­ Servicequalität im Deutschlandtourismus.

9
Viabono
Art / Zielgruppe / Träger
Zielsetzung
- bundesweite touristische Marke und Qualitätszeichen für ,,touristische Anbieter, wel-
che die Chancen im nachhaltigen, intelligenten Tourismus nutzen wollen"
14
durch
den Viabono Trägerverein e.V.
- Bündelung hochwertiger Reiseangebote, spürbare Wettbewerbsvorteile
BAG Bauernhof- und Landurlaub
Art / Zielgruppe / Träger
Zielsetzung
Inhalt
- bundesweite Zusatzauszeichnungen in Verbindung mit der DTV-Klassifizierung von
Ferienwohnungen/-häusern und Privatzimmern durch die BAG
- u. a. Steigerung und Sicherung von Qualität, Leistungstransparenz für den Gast
- Anerkannter Landurlaub / Urlaubs-Bauernhof / Urlaubs-Reiterhof / Urlaubs-
Winzerhof und Urlaubs-Fischerhof
DLG-Gütezeichen
Art / Zielgruppe / Träger
Zielsetzung
Inhalt
- bundesweite Zertifizierung für Ferienhöfe durch die DLG
- u. a. Qualitätsversprechen in Bezug auf Gastfreundlichkeit/Komfort/Landerlebnis
- Urlaub auf dem Bauernhof / Winzerhof und Landurlaub
Wanderbares Deutschland
Qualitätsgastgeber
Art / Zielgruppe / Träger
Zielsetzung
Qualitätsweg
Art / Zielgruppe / Träger
Zielsetzung
- bundesweite Zertifizierung für Beherbergungsbetriebe und Gastgeber in Wanderre-
gionen, Qualitätszeichen, Entwicklung zur Marke durch den Deutschen Wanderver-
band
- u. a. Entwicklung von Qualitätsbewusstsein bei Gastgebern/Wandergästen, Ange-
botstransparenz
- bundesweite Zertifizierung von Wanderwegen für Tourismusregionen/Wanderverei-
ne, Qualitätszeichen, Entwicklung zur Marke durch den Deutschen Wanderverband
- u. a. Sicherung der Qualität der Wanderwegeinfrastruktur, Angebotstransparenz für
Wanderer
ADFC Bett & Bike
Art / Zielgruppe / Träger
Zielsetzung
- bundesweite Zertifizierung von Beherbergungs- und Gastronomiebetrieben sowie
Campingplätze durch den ADFC, Bundesverband, Projekt Bett & Bike
- u. a. ,,Etablierung eines deutschlandweiten Netzes an radfahrerfreundlichen Beher-
bergungs- und Gastronomieangeboten mit klaren Mindestanforderungen"
15
ECOCAMPING
Art / Zielgruppe / Träger
Zielsetzung
- bundesweite Auszeichnung von Campingplatzunternehmen und deren Mitarbeiter
durch den ECOCAMPING e.V.
- u. a. Sicherung der Qualität für Gäste, Qualifizierung der Mitarbeiter
VDR-Zertifiziertes Geschäftsreise-Hotel
Art / Zielgruppe / Träger
Zielsetzung
- bundesweite Zertifizierung von Beherbergungsbetrieben mit Spezialisierung auf
Geschäftsreisende durch den VDR
- u. a. Sicherung von Qualitätsstandards, Angebotstransparenz für Geschäftsreisende
Staatlich anerkannter Kur-/Erholungsort
Art / Zielgruppe / Träger
Zielsetzung
- Prädikatisierung von Kur- und Erholungsorten durch das jeweilige Ministerium für
Wirtschaft und Arbeit
- Garantie einheitlicher Qualitätsstandards bei Kur- und Erholungsorten
WELLNESS-HOTELS-DEUTSCHLAND®
Art / Zielgruppe / Träger
Zielsetzung
- bundesweite Marke für Hotels mit Wellness-Ausrichtung durch die WELLNESS-
HOTELS-DEUTSCHLAND GmbH
- u. a. Sicherung der Qualität, Angebotstransparenz für Gäste
14
http://www.qualitaet-im-deutschlandtourismus.de (f), DTV ­ Servicequalität im Deutschlandtourismus.
15
http://www.qualitaet-im-deutschlandtourismus.de (i), DTV ­ Servicequalität im Deutschlandtourismus.

10
Wellness-Qualitätssiegel
Art / Zielgruppe / Träger
Zielsetzung
- bundesweite Zertifizierung für ,,Hotelbetriebe, Hotelgesellschaften und Hotelkoope-
rationen, Urlaubsclubs, Freizeitbäder und Thermen, Spa-Betriebe, Kosmetik- und
Wellness-Institute sowie Medical Wellness-Anbieter"
16
, Label/Qualitätszeichen
durch den DWV
- u. a. einheitliche Qualitätsstandards für Wellness-Betriebe, Schutz der Betriebe durch
Prüfsiegel
Länderspezifische Initiativen
ServiceQualität Sachsen
Art / Zielgruppe / Träger
Zielsetzung
- sachsenweite Zertifizierung für ,,alle Unternehmen der touristischen Servicekette"
17
,
Label durch den LTV Sachsen
- u. a. Imageaufbesserung, Kundenbindung durch Servicekompetenz
Familienurlaub in Sachsen
Art / Zielgruppe / Träger
Zielsetzung
- sachsenweite Marke für Beherbergungsbetriebe, Freizeiteinrichtungen und Orte
durch die TMGS
- u. a. Qualitätssicherung im Bereich Familienurlaub
Sachsen mit Pferd
Art / Zielgruppe / Träger
Zielsetzung
- sachsenweite Zertifizierung für ,,spezialisierte Betriebe mit touristischen Angeboten
rund ums Pferd"
18
durch die regionalen Tourismusverbände in Kooperation mit dem
LTV Sachsen
- u. a. Sicherung von Qualitätsstandards, Kategorisierung für Anbieter
Initiativen im Erzgebirge
Echt Erzgebirgischer Landgasthof
19
Art / Zielgruppe / Träger
Zielsetzung
- erzgebirgsweite Zertifizierung für familiengeführte Gästehäuser und Hotels durch
den TV Erzgebirge
- ,,den zeitgemäßen Wünschen der Gäste besser entsprechen zu können"
20
Tab. 2.1:
Übersicht über die bundesweiten Qualitätsinitiativen im Deutschland- und im Sachsentourismus
21
2.2
Bewertung des Angebots
Die folgende Übersicht stellt zusammenfassend die Anzahl der Qualitätssiegel in
Deutschland, Sachsen und dem Erzgebirge dar und enthält eine Angebotsbewertung.
16
http://www.qualitaet-im-deutschlandtourismus.de (k), DTV ­ Servicequalität im Deutschlandtourismus.
17
http://www.qualitaet-im-deutschlandtourismus.de (l), DTV ­ Servicequalität im Deutschlandtourismus.
18
http://www.qualitaet-im-deutschlandtourismus.de (m), DTV ­ Servicequalität im Deutschlandtourismus.
19
Vgl. Tourismusverband Erzgebirge e.V. (2008a), S. 16.
20
Tourismusverband Erzgebirge e.V. (2008a), S. 16.
21
Vgl. http://www.qualitaet-im-deutschlandtourismus.de (a), DTV ­ Servicequalität im Deutschlandtourismus.

11
Bundesweite Initiativen
i-Marke
Aktuelle Teilnehmerzahl in Deutschland
Aktuelle Teilnehmerzahl in Sachsen
Aktuelle Teilnehmerzahl im Erzgebirge
397 (Stand: April 2009)
22
29 (Stand: April 2009)
23
sechs (Stand: April 2009)
24
Bewertung des Angebots:
Sechs Touristinformationsstellen im Erzgebirge besitzen diese Zertifizierung. Damit liegen ein Fünftel aller zertifizierten Touristin-
formationsstellen Sachsens im Erzgebirge.
Deutsche Hotelklassifizierung
Aktuelle Teilnehmerzahl in Deutschland
Aktuelle Teilnehmerzahl in Sachsen
Aktuelle Teilnehmerzahl im Erzgebirge
7.800 (Stand: März 2008)
25
323 (sechs Mal ein Stern, 25 Mal zwei Sterne, 182 Mal drei Sterne, 101 Mal vier
Sterne und neun Mal fünf Sterne) (Stand: Januar 2009)
26
65 (vier Mal zwei Sterne, 41 Mal drei Sterne, 19 Mal vier Sterne, ein Mal fünf Sterne)
(Stand: November 2008)
27
Bewertung des Angebots:
Von insgesamt 278 Hotels
28
im Erzgebirge besitzen gerade einmal 65 Betriebe die Deutsche Hotelklassifizierung. Das entspricht nur
lausigen 23 Prozent. Gerade mal jeder fünfte Hotelbetrieb ist klassifiziert worden, obwohl man als Gast ganz genau wissen möchte,
mit welcher Kategorie man es zu tun hat. Daher verfügt das Erzgebirge bei weitem noch über zu wenig klassifizierte Betriebe. Keine
Sterne am Eingang lassen auf ,,Angst" des Inhabers vor einer schlechten Klassifizierung bzw. auf Geizigkeit schließen. Gerade im
Hotelbereich spielen die Sterne als Lockmittel der jeweiligen Zielgruppe eine große Rolle, weshalb jeder Betrieb eine Klassifizie-
rung anstreben sollte.
G-Klassifizierung
Aktuelle Teilnehmerzahl in Deutschland
Aktuelle Teilnehmerzahl in Sachsen
Aktuelle Teilnehmerzahl im Erzgebirge
558 (Stand: März 2008)
29
33 (ein Mal G1, 17 Mal G2, 14 Mal G3, ein Mal G4) (Stand: April 2009)
30
fünf (zwei Mal G2, zwei Mal G3 und ein Mal G4) (Stand: April 2009)
31
Bewertung des Angebots:
Nur fünf Betriebe im Erzgebirge besitzen die G-Klassifizierung, obwohl für diese über 400 Pensionen, Gasthöfe und Gästehäuser
32
in Frage kommen würden. Das bedeutet, dass gerade einmal ein Prozent aller potentiellen Betriebe klassifiziert sind ­ etwa nur jedes
hundertste Unternehmen! Für den Gast steht so gut wie keine Auswahl in diesem Bereich zur Verfügung. Das Ergebnis zeigt ein-
deutig, dass bei den Gastgebern viel zu wenig Wert auf Qualität und Angebotstransparenz gelegt wird.
DTV-Klassifizierung
Aktuelle Teilnehmerzahl in Deutschland
Aktuelle Teilnehmerzahl in Sachsen
Aktuelle Teilnehmerzahl im Erzgebirge
66.011 Häuser und Zimmer (Stand: April 2009)
33
1.309 Häuser und Zimmer (zwölf Mal F1, 79 Mal F2, 634 Mal F3, 466 Mal F4 und
118 Mal F5) (Stand: April 2009)
34
467 (16 Mal F2, 189 Mal F3, 246 Mal F4 und 16 Mal F5) (Stand: November 2008)
35
Bewertung des Angebots:
Das Erzgebirge verfügt insgesamt über 1.200 Ferienhäuser und -wohnungen und über 130 Ferienzimmer
36
. 467 Betriebe davon
besitzen die DTV-Klassifizierung. Dies entspricht 35 Prozent. In der F-Kategorie ist das Angebot an Unterkünften mit gesicherten
22
Vgl. http://www.deutschertourismusverband.de (a), Deutscher Tourismusverband e.V.
23
Vgl. http://www.deutschertourismusverband.de (a), Deutscher TourismusverbandV e.V.
24
Vgl. Röver (2009).
25
Vgl. http://www.qualitaet-im-deutschlandtourismus.de (b), DTV ­ Servicequalität im Deutschlandtourismus.
26
Vgl. http://www.hotelsterne.de (b), Deutsche Hotelklassifizierung / System / Statistik.
27
Vgl. Tourismusverband Erzgebirge e.V. (2008a), S. 13-15.
28
Vgl. http://www.erlebnisland-erzgebirge.de (b), Hotels ­ Urlaub im Erlebnisland Erzgebirge.
29
Vgl. http://www.qualitaet-im-deutschlandtourismus.de (c), DTV ­ Servicequalität im Deutschlandtourismus.
30
Vgl. http://www.g-klassifizierung.de (c), Deutsche Klassifizierung für Gästehäuser, Gasthöfe und Pensionen.
31
Vgl. http://www.g-klassifizierung.de (b), Deutsche Klassifizierung für Gästehäuser, Gasthöfe und Pensionen.
32
Vgl. http://www.erlebnisland-erzgebirge.de (d), Unterkünfte ­ Urlaub im Erlebnisland Erzgebirge.
33
Vgl. http://www.deutschertourismusverband.de (b), Deutscher Tourismusverband e.V.
34
Vgl. http://www.deutschertourismusverband.de (b), Deutscher Tourismusverband e.V.
35
Vgl. Tourismusverband Erzgebirge e.V. (2008a), S. 15.
36
Vgl. http://www.erlebnisland-erzgebirge.de (c), Unterkünfte ­ Urlaub im Erlebnisland Erzgebirge.

12
Qualitätsstandards solide ausgeprägt und schneidet weit besser ab als das der Deutschen Hotel- und G-Klassifizierung. Der An-
spruch an eine Klassifizierung mag vielleicht nicht ganz so hoch sein wie bei einem Hotel, dennoch ist eine F-Klassifizierung in
jedem Falle wünschenswert und anzustreben.
Klassifizierung von Kinder- und Jugendunterkünften
Aktuelle Teilnehmerzahl in Deutschland
Aktuelle Teilnehmerzahl in Sachsen
Aktuelle Teilnehmerzahl im Erzgebirge
134
- 46 Mal Zertifizierung
88 Mal Klassifizierung (14 Mal 1 Stern, 19 Mal 2 Sterne, 31 Mal 3 Sterne, 20
Mal 4 Sterne und vier Mal 5 Sterne) (Stand: April 2009)
37
drei (ein Mal 2 Sterne und zwei Mal 3 Sterne)
38
ein Betrieb (ein Mal 2 Sterne)
39
Bewertung des Angebots:
Gerade mal ein Betrieb im Erzgebirge besitzt diese Klassifizierung, obwohl es insgesamt 36 Einrichtungen
40
in dieser Form gibt
(= 3 Prozent). Das Angebot stellt ein schlechtes Ergebnis dar. Gerade für besorgte Eltern, die ihre Kinder nicht gern allein lassen,
wäre bereits eine Zertifizierung Gold wert, da diese garantiert, dass ein rechtmäßiger Betrieb in den Einrichtungen stattfindet. Die
geringe Teilnehmeranzahl lässt sich evtl. aus der hohen Zertifizierungs- und Klassifizierungsgebühr von einmaligen 970,00 Euro
zzgl. MwSt.
41
schlussfolgern.
DTV-Campingplatzklassifizierung
Aktuelle Teilnehmerzahl in Deutschland
Aktuelle Teilnehmerzahl in Sachsen
Aktuelle Teilnehmerzahl im Erzgebirge
ca. 500 (Stand: April 2009)
42
17 (ein Mal zwei Sterne, drei Mal drei Sterne, zwölf Mal vier Sterne, ein Mal fünf-
Sterne) (Stand: 2006)
43
zwei (zwei Mal 4 Sterne) (Stand: 2006)
44
Bewertung des Angebots:
Zwei Betriebe im Erzgebirge besitzen eine Klassifizierung. Bei insgesamt zwölf Betrieben
45
bedeutet dies, dass nur jeder sechste
Betrieb klassifiziert ist (= 17 Prozent). Das ist viel zu wenig, gerade weil Camping nicht mehr gleich Camping ist und die Gäste
nicht mehr nur in wackeligen Zweier-Zelten übernachten, sondern auch in schicken, teuren Wohnmobilen anreisen. Die Gastgeber
bieten zu wenig Qualitätsgarantie und Angebotstransparenz.
Klassifizierung von Sportboothäfen
Nicht relevant für Sachsen und das Erzgebirge.
Qualitäts- und Umweltsiegel im Kanutourismus
Nicht relevant für Sachsen und das Erzgebirge.
Viabono
Aktuelle Teilnehmerzahl in Deutschland
Aktuelle Teilnehmerzahl in Sachsen
Aktuelle Teilnehmerzahl im Erzgebirge
470 (Stand: April 2006)
46
ein Betrieb (Stand: April 2009)
47
0
Bewertung des Angebots:
Das Erzgebirge verfügt über keine mit dem Viabono-Qualitätszeichen ausgezeichneten Betriebe, dabei ist das erzgebirgische Ange-
bot an Gastronomie, Hotels oder Ferienwohnungen groß. Obwohl das Viabono-Motto ,,Reisen für Naturgenießer" gut in die Region
passt, hat sich noch kein Anbieter dazu entschlossen, die Chancen im nachhaltigen Tourismus derartig zu nutzen.
BAG Bauernhof- und Landurlaub
Aktuelle Teilnehmerzahl im Erzgebirge
Erzgebirgische Mitglieder des Vereins
"Landurlaub in Sachsen e.V."
ein Betrieb (BAG-Siegel ,,Anerkannter Bauernhof")
48
32 (Stand: April 2009)
49
37
Vgl. http://www.qualitaet-im-deutschlandtourismus.de (o), DTV ­ Servicequalität im Deutschlandtourismus.
38
Vgl. http://kju.ferienboerse.net (a), Jugendunterkünfte mit Qualität.
39
Vgl. http://kju.ferienboerse.net (b), 2 QMJ Sterne.
40
Vgl. http://www.erlebnisland-erzgebirge.de (a), Herbergen ­ Freizeitheime ­ Urlaub im Erlebnisland Erzgebirge.
41
Vgl. http://www.qualitaet-im-deutschlandtourismus.de (o), DTV ­ Servicequalität im Deutschlandtourismus.
42
Vgl. http://www.qualitaet-im-deutschlandtourismus.de (e), DTV ­ Servicequalität im Deutschlandtourismus.
43
Vgl. http://www.camping-sachsen.de, Camping in Sachsen.
44
Vgl. http://www.camping-sachsen.de, Camping in Sachsen.
45
Vgl. http://neu.camping.info, Campingplätze in Europa.
46
Vgl. http://www.qualitaet-im-deutschlandtourismus.de (f), DTV ­ Servicequalität im Deutschlandtourismus.
47
Vgl. http://www.viabono.de (a), Gastgeber nach Region.
48
Vgl. http://www.landurlaub-sachsen.de (b), Urlaub auf dem Lande in Sachsen.

13
Bewertung des Angebots:
Bisher besitzt nur ein Betrieb im Erzgebirge das Gütesiegel ,,BAG Bauernhof- und Landurlaub". Die geringe Anzahl der mit dieser
Qualitätsinitiative zertifizierten Beherbergungseinrichtungen lässt sich sicherlich daraus schließen, dass das Erzgebirge selbst über
ein eigenes Qualitätssiegel in dieser Richtung verfügt: ,,Echt Erzgebirgischer Landgasthof" (s. Ende der Tab. 2-2).
DLG-Gütezeichen
Aktuelle Teilnehmerzahl in Deutschland
Aktuelle Teilnehmerzahl in Sachsen
Aktuelle Teilnehmerzahl im Erzgebirge
ca. 1.400 (Stand: April 2009)
50
31 - Urlaub auf dem Bauernhof: elf
Urlaub auf dem Winzerhof: ein Betrieb
Landurlaub: 19 (Stand: April 2009)
51
12 - Urlaub auf dem Bauernhof: zwei
Urlaub auf dem Winzerhof: 0
Landurlaub: zehn (Stand: April 2009)
52
Bewertung des Angebots:
Zwölf Betriebe im Erzgebirge besitzen das DLG-Gütezeichen, obwohl immerhin 32 Betriebe
53
für das DLG-Gütezeichen in Frage
kommen würden (= 38 Prozent). Im Bereich Ferienhöfe ist bereits jeder dritte Betrieb ausgezeichnet. Dies stellt ein solides Angebot
dar. Dennoch besteht v. a. im Bereich ,,Landurlaub" noch Verbesserungsbedarf in der Anzahl der Betriebe, gerade weil das Erzge-
birge als sehr ländlich gilt.
Wanderbares Deutschland
ca. 1.243 (Stand: April 2009)
54
Qualitätsgastgeber
Aktuelle Teilnehmerzahl in Deutschland
Aktuelle Teilnehmerzahl in Sachsen
Aktuelle Teilnehmerzahl im Erzgebirge
26 (Stand: April 2009)
55
17 (Stand: April 2009)
56
Bewertung des Angebots:
17 Betriebe im Erzgebirge besitzen eine Zertifizierung. Es ist sehr schwer festzustellen, wie viele Betriebe als Qualitätsgastgeber
überhaupt in Frage kommen würden. Dennoch sind 17 zertifizierte Betriebe viel zu wenig, da die Region Erzgebirge mit 5.000
Kilometer langen Wanderwegen
57
sehr groß ist. Es gibt zu wenig Auswahl für den Gast, der als aktiver Wanderer großen Wert auf
einige bestimmte Kriterien legt, z. B. auf ausführliches ,,Wanderwissen" des Personals und ein gesundes Frühstück.
Qualitätsweg
Aktuelle Teilnehmerzahl in Deutschland
Aktuelle Teilnehmerzahl in Sachsen
Aktuelle Teilnehmerzahl im Erzgebirge
108 Wanderwege, davon 46 Qualitätswege (Stand: April 2009)
58
acht Wanderwege, davon ein Qualitätsweg (Stand: April 2009)
59
drei Wanderwege, davon 0 Qualitätswege (Stand: April 2009)
60
Bewertung des Angebots:
Durch das Erzgebirge verlaufen keine Qualitätswege. Das 5.000 Kilometer lange Wanderwegenetz
61
stellt ein riesiges Angebot für
Wanderer dar. Trotzdem gilt Folgendes: Denkt man an qualitativ hochwertige Wege, dann wird einem nicht als erstes das Erzgebir-
ge als Wanderregion in den Sinn kommen, da es über keine Qualitätswege verfügt, so ist z. B. die Qualität der Wanderwegeinfra-
struktur nicht gewährleistet.
ADFC Bett & Bike
Aktuelle Teilnehmerzahl in Deutschland
Aktuelle Teilnehmerzahl in Sachsen
Aktuelle Teilnehmerzahl im Erzgebirge
ca. 4.800 (Stand: Februar 2009)
62
148 (Stand: April 2009)
63
13 (Stand: April 2009)
64
49
Vgl. http://www.landurlaub-sachsen.de (a), Urlaub auf dem Lande in Sachsen.
50
Vgl. http://www.bauernhofurlaub-deutschland.de, Bauernhofurlaub und Landtourismus in Deutschland.
51
Vgl. Diehl (2009).
52
Vgl. Diehl (2009).
53
Vgl. http://www.erzgebirge.de (c), Gastgeberverzeichnis.
54
Vgl. http://www.wanderbares-deutschland.de (a), Wanderbares Deutschland.
55
Vgl. http://www.wanderbares-deutschland.de (c), Wanderbares Deutschland.
56
Vgl. http://www.wanderbares-deutschland.de (b), Wanderbares Deutschland.
57
Vgl. http://www.erzgebirge.de (a), Die Region entdecken.
58
Vgl. http://www.wanderbares-deutschland.de (h), Wanderbares Deutschland.
59
Vgl. http://www.wanderbares-deutschland.de (j), Wanderbares Deutschland.
60
Vgl. http://www.wanderbares-deutschland.de (k), Wanderbares Deutschland.
61
Vgl. http://www.erzgebirge.de (a), Die Region entdecken.

14
Bewertung des Angebots:
13 Betriebe im Erzgebirge besitzen die Zertifizierung. Es ist sehr schwer festzustellen, wie viele Betriebe überhaupt als ADFC Bett
& Bike-Betrieb in Frage kommen würden. Dennoch sind 13 zertifizierte Betriebe viel zu wenig, gerade wenn man bedenkt, dass das
Erzgebirge eine Fläche von 4.000 Quadratkilometern
65
besitzt. Gerade weil das Erzgebirge als Mittelgebirge nicht immer einfach
per Rad zu erkunden ist, sollten wenigstens die äußeren Faktoren stimmen, sprich angemessene Unterkünfte (mit Fahrradabstell-
platz, Sportlerfrühstück, etc.). Leider ist es eher der Fall, dass man weite Strecken zurücklegen muss, um an einer passenden Unter-
kunft anzugelangen. Das ist natürlich nicht Sinn und Zweck.
ECOCAMPING
Aktuelle Teilnehmerzahl in Deutschland
Aktuelle Teilnehmerzahl in Sachsen
Aktuelle Teilnehmerzahl im Erzgebirge
193 (Stand: April 2009)
66
0
0
Bewertung des Angebots:
Im Bereich ECOCAMPING ist kein Angebot im Erzgebirge vorhanden, obwohl es zwölf potentielle Campingbetriebe gibt. ECO-
CAMPING steht für vorbildliches Umwelt- und Qualitätsmanagement. Gerade der Umweltaspekt würde sich gut ins Erzgebirge
einfügen. Allerdings würde diese Auszeichnung Kosten in Höhe von 4.000 bis 6.000 Euro
67
verursachen, weshalb sich sicherlich
viele Campingbetriebe deutschlandweit gegen die Auszeichnung entscheiden.
VDR-Zertifiziertes Geschäftsreise-Hotel
Aktuelle Teilnehmerzahl in Deutschland
Aktuelle Teilnehmerzahl in Sachsen
Aktuelle Teilnehmerzahl im Erzgebirge
291 (Stand: April 2009)
68
14 (Stand: April 2009)
69
0
Bewertung des Angebots:
Im Erzgebirge sind keine Angebot rund um diese Qualitätsinitiative vorhanden, was sicherlich daran liegt, dass die Destination mehr
für Urlaubs- als für Geschäftsreisen bekannt ist. Die weniger zentrale Lage in Deutschland, die ländliche Region und die eher klei-
neren Städte des Erzgebirges bilden keine guten Voraussetzungen für Geschäftsreisen in diese Region. Daher findet man keine
große Anzahl an Geschäftsreisen-Hotels vor, geschweige denn VDR-zertifizierte.
Staatlich anerkannter Kur-/Erholungsort
Aktuelle Teilnehmerzahl in Deutschland
Aktuelle Teilnehmerzahl in Sachsen
Aktuelle Teilnehmerzahl im Erzgebirge
371 Kurorte (Stand: April 2009)
70
14 Kurorte, 64 Erholungsorte (Stand: November 2006)
71
vier Kurorte (Stand: April 2009)
72
, 32 Erholungsorte (Stand: November 2006)
73
Bewertung des Angebots:
Kurorte
Vier Kurorte des Erzgebirges gelten als staatlich anerkannt und bieten damit ein solides Angebot. Allerdings ließe sich die Anzahl
an hochwertigen Angeboten innerhalb der Kurorte noch verbessern.
Erholungsorte
32 Erholungsorte des Erzgebirges sind staatlich anerkannt, was eine große und damit ausreichende Anzahl an Erholungsorten dar-
stellt. Sie decken das Erzgebirge gut ab.
WELLNESS-HOTELS-DEUTSCHLAND®
Aktuelle Teilnehmerzahl in Deutschland
Aktuelle Teilnehmerzahl in Sachsen
Aktuelle Teilnehmerzahl im Erzgebirge
51 (Stand: April 2009)
74
ein Betrieb (Stand: April 2009)
75
0
62
Vgl. http://www.qualitaet-im-deutschlandtourismus.de (i), DTV ­ Servicequalität im Deutschlandtourismus.
63
Vgl. http://www.bettundbike.de (b), Gastbetriebe in Deutschland und Europa.
64
Vgl. http://www.bettundbike.de (a), Gastbetriebe in Deutschland und Europa.
65
Vgl. http://www.alte-salzstrasse.de, Miriquidi ­ Erzgebirge: Alte Salzstraße.
66
Vgl. http://www.ecocamping.net, Campingplätze mit ECOCAMPING.
67
Vgl. http://www.qualitaet-im-deutschlandtourismus.de (j), DTV ­ Servicequalität im Deutschlandtourismus.
68
Vgl. http://www.vdr-service.de, Hotel-Zertifizierung Certified Business.
69
Vgl. http://www.vdr-service.de, Hotel-Zertifizierung Certified Business.
70
Vgl. http://www.baederkalender.de, Bäderkalender Deutschland ­ Kuren, Gesundheit, Wellness und Freizeit.
71
Vgl. Mörke (2009).
72
Vgl. Böhme (2009).
73
Vgl. Sächsische Staatskanzlei (2006), S. 1.013-1.016.

15
Bewertung des Angebots:
Das Erzgebirge verfügt über keine Hotels der Marke WELLNESS-HOTELS-DEUTSCHLAND®, obwohl es bereits genügend
Hotels mit Wellness-Abteilung gibt. Es fehlt die gesicherte Qualität der Behandlungen sowie die Leistungstransparenz für Gäste.
Touristen, die Wellness-Urlaub machen wollen, entscheiden sich im Zweifelsfall für eine Destination, die für ihre Wellness-
Angebote und ihre Qualität bekannt ist, sprich, wo es auch Hotels der Marke WELLNESS-HOTELS-DEUTSCHLAND® gibt. Ein
entscheidender Grund, weshalb es im Erzgebirge noch keines dieser Hotels gibt, ist sicherlich die zu entrichtende Gebühr. Ein Hotel
mit 150 Zimmern würde mit 3.700,00 Euro Grundbeitrag rechnen müssen. Außerdem kämen noch einmal mehr als 10.000,00 Euro
Gebühr
76
aufgrund der Anzahl der Zimmer hinzu. Die jährliche Marketinggebühr darf ebenfalls nicht vergessen werden. Dies ergibt
eine Summe, die sich sicherlich kein Hotel im Erzgebirge leisten kann.
Wellness-Qualitätssiegel
Aktuelle Teilnehmerzahl in Deutschland
Aktuelle Teilnehmerzahl in Sachsen
Aktuelle Teilnehmerzahl im Erzgebirge
62 (Stand: April 2009)
77
ein Betrieb (Stand: April 2009)
78
0
Bewertung des Angebots:
Im Erzgebirge gibt es keine Hotels, die ein Wellness-Qualitätssiegel tragen. Auch in diesem Fall ist dem Gast keine Angebotstrans-
parenz gewährleistet und die Qualität der Wellness-Angebote wird nicht durch Sachverständiger geprüft.
Länderspezifische Initiativen
ServiceQualität Sachsen
Aktuelle Teilnehmerzahl in Sachsen
Aktuelle Teilnehmerzahl im Erzgebirge
1.155 Personen der Stufe I, 71 Personen der Stufe II
189 Unternehmen der Stufe I, 16 Unternehmen der Stufe II (Stand: April 2009)
79
zwei Personen der Stufe I, 0 Personen der Stufe II
35 Unternehmen der Stufe I, 0 Unternehmen der Stufe II (Stand: April 2009)
80
Bewertung des Angebots:
35 Unternehmen der Stufe I im Erzgebirge zeichnen sich durch ServiceQualität aus, was ein solides Angebot an qualitätsorientierten
Unternehmen darstellt. Lediglich der Stufe II gehören keine Unternehmen an. Daran sollte man noch arbeiten, schließlich verlangt
diese eine noch intensivere Auseinandersetzung mit dem eigenen Unternehmen und qualitativ orientierten Aspekten.
Familienurlaub in Sachsen
Aktuelle Teilnehmerzahl in Sachsen
Aktuelle Teilnehmerzahl im Erzgebirge
35 Beherbergungen, 32 Freizeiteinrichtungen, fünf Orte (Stand: April 2009)
81
15 Beherbergungen, zwölf Freizeiteinrichtungen und zwei Orte
82
Bewertung des Angebots:
Mit 15 Beherbergungen verfügt das Erzgebirge über einen sachsenweiten Anteil von 43 Prozent und ist damit bereits sehr gut mit
der Marke ,,Familienurlaub in Sachsen" vertreten. Dies trifft auch auf die Bereiche ,,Freizeiteinrichtungen" (Anteil von 38 Prozent)
und ,,Orte" (Anteil von 40 Prozent) zu. Die Städte Eibenstock und Olbernhau bieten ganzjährigen Spaß für Groß und Klein.
Sachsen mit Pferd
Aktuelle Teilnehmerzahl in Sachsen
Aktuelle Teilnehmerzahl im Erzgebirge
224 (Stand: April 2009)
83
25 (Stand: Mai 2007)
84
Bewertung des Angebots:
25 Einrichtungen im Erzgebirge sind durch ,,Sachsen mit Pferd" zertifiziert worden (= 11 Prozent von Sachsen). Gerade im Ver-
gleich zu ganz Sachsen schneidet das Erzgebirge nicht gut ab, obwohl es mit zahlreichen Reitwegen und -karten wirbt. Doch nur
rund jeder zehnte auf das Pferd spezialisierte Betrieb Sachsens liegt im Erzgebirge.
74
Vgl. http://www.w-h-d.de (b), Wir über uns.
75
Vgl. http://www.w-h-d.de (a), Wir über uns.
76
Vgl. http://www.qualitaet-im-deutschlandtourismus.de (n), DTV ­ Servicequalität im Deutschlandtourismus.
77
Vgl. http://www.wellnessverband.de, Zertifizierte Wellness Hotels.
78
Vgl. http://www.wellnessverband.de, Zertifizierte Wellness Hotels.
79
Vgl. http://www.reiseland-sachsen.de (d), ServiceQualität Sachsen Landestourismusverband Sachsen e.V.
80
Vgl. http://www.reiseland-sachsen.de (b), Q-Coachs / Q-Trainer Landestourismusverband Sachsen e.V.
81
Vgl. http://www.sachsen-tour.de, (b)Übernachten & Erleben ­ In Sachsen: Kinder Willkommen!
82
Vgl. http://www.sachsen-tour.de (c), Übernachten & Erleben ­ In Sachsen: Kinder Willkommen!
83
Vgl. http://www.qualitaet-im-deutschlandtourismus.de (m), DTV ­ Servicequalität im Deutschlandtourismus.
84
Vgl. Nebrich (2009).

16
Initiativen im Erzgebirge
Echt Erzgebirgischer Landgasthof
Aktuelle Teilnehmerzahl in Sachsen
34 (Stand: November 2008)
85
Bewertung des Angebots:
34 Betriebe stellen ein eher geringes Angebot dar, wenn man bedenkt, dass das Erzgebirge über knapp 600 gewerbliche Beherber-
gungsbetriebe verfügt, die für diese Initiative in Frage kämen. Damit sind derzeit nur knapp sechs Prozent der Einrichtungen zertifi-
ziert. Wer Urlaub im Erzgebirge machen möchte, der kommt zumeist v. a. deshalb, weil er das Typische des Erzgebirges erleben
möchte. Insofern fühlt er sich in einem Echt Erzgebirgischen Landgasthof gut untergebracht. Um diesen Touristen mehr Übernach-
tungsauswahl gewährleisten zu können, ist eine Steigerung in der Anzahl der zertifizierten Betriebe sinnvoll.
Tab. 2-2:
Bewertung des Angebots des Erzgebirges hinsichtlich der Qualitätsinitiativen in Deutschland und in Sachsen
Zusammenfassung in Form einer SWOT-Analyse
Stärken
- zahlreiche Qualitätsinitiativen wurden bereits
erfolgreich umgesetzt
- eigenes regionales Qualitätssiegel: ,,Echt Erzgebir-
gischer Landgasthof"
Chancen
- zukünftige Vermarktung des Erzgebirges als
qualitativ hochwertige Destination Erhöhung
der Anzahl an Übernachtungsgästen
In
te
rn
e
A
n
a
ly
se
Schwächen
- zumeist geringe Anzahl der Betriebe, die an Quali-
tätsinitiativen teilnehmen
- Fehlen weiterer Qualitätssiegel, z. B. in Richtung
nachhaltiger Tourismus und Wellness
Risiken
- inflationäres Auftreten von Qualitätsinitiativen
Tourist verliert den Überblick
E
x
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Tab. 2-3:
SWOT-Analyse im Rahmen der Angebotsbewertung zum Megatrend ,,Qualität"
2.3
Vorschläge zur Umsetzung dieses Trends im Erzgebirge
Die Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Erzgebirge e.V., Helga Wohlgemuth, ist
der Meinung, dass die Einführung weiterer Qualitätsinitiativen im Erzgebirge zur Ver-
wirrung der Touristen führen könnte. Weiterhin begründet sie, dass man sich auf das
besinnen sollte, was einen auszeichnet und nicht ,,auf mehreren Hochzeiten tanzen."
Dennoch ist die Autorin der Meinung, dass weitere Zertifizierungen, auch in Richtung
Wellness und nachhaltigen Tourismus, für das Erzgebirge als touristische Destination
von Vorteil sein könnten. Gerade, weil es zu 68 Prozent
86
von Tagestouristen besucht
wird, sollte man verstärkt an der Anzahl der Übernachtungsgäste arbeiten, da diese
85
Vgl. Tourismusverband Erzgebirge e.V. (2008a), S. 16.
86
Vgl. Industrie- und Handelskammer Südwestsachsen Chemnitz-Plauen-Zwickau (2007), S. 8.

17
mehr Geld in der Region umsetzen. Daher ist es notwendig, dass man die Qualität der
Beherbergungsbetriebe noch verbessert.
1. Vorschlag: Anzahl der Betriebe mit der Deutschen Hotelklassifizierung erhö-
hen
Da nur etwa die Hälfte aller Betriebe im Erzgebirge mit der Deutschen Hotelklassifizie-
rung ausgezeichnet sind, wäre die Klassifizierung weiterer Betriebe ein großer Plus-
punkt für die Region. Durch die aussagekräftige Bewertung anhand der Sterne kann sich
der Betrieb einer deutlichen Produktpositionierung unterziehen und seine Absatzchan-
cen verbessern. Es ist die Aufgabe der örtlichen Tourismusorganisationen, potentielle
Gastgeber über die Vorteile einer solchen Klassifizierung zu informieren und diese dazu
zu motivieren, daran teilzunehmen. Eine Sterne-Klassifizierung kostet je nach Betrieb
zwischen 480,00 und 600,00 Euro
87
. Obwohl diese Form der Klassifizierung nicht ge-
fördert wird, ist es eine Investition, die sich v. a. längerfristig mit Sicherheit auszahlen
wird, weil sie eine gastfreundliche Angebotstransparenz garantiert. Zudem ergeben sich
für den Gastgeber weitere Vorteile, wie z. B. 20 Prozent Rabatt bei GEMA-Gebühren,
Betriebsberatung durch den DEHOGA Sachsen, kostenfreie Rechtsauskünfte, Beratung
in allen Versicherungsangelegenheiten, kostenlose Informationen aus erster Hand und
Unterstützung bei der Vermarktung der Mitglieder des DEHOGA Sachsen.
88
Bei Inte-
resse muss ein Antrag an den jeweils zuständigen Regionalverband des DEHOGA
Sachsen gestellt werden.
2. Vorschlag: Anzahl der Betriebe mit der G-Klassifizierung erhöhen
Nur fünf Betriebe im Erzgebirge besitzen die G-Klassifizierung. Dieses Ergebnis zeigt,
dass der Großteil der Gastgeber weder großen Wert darauf zu legen scheint, Qualitäts-
standards zu schaffen, noch zu sichern. Dabei verfolgt eine G-Klassifizierung nicht nur
das gerade genannte Ziel, sondern auch eine bessere Marktpositionierung sowie zusätz-
liche Angebotstransparenz für den Gast. Zudem bestätigt es dem Übernachtenden, sich
in seiner Auswahl sicher zu sein. Der Gast weiß bereits vor seiner Ankunft, was er er-
warten kann und welche Angebote und Leistungen ihm geboten werden. Betriebe, die
sich für eine G-Klassifizierung entscheiden, erhalten keine Förderung und müssen mit
240,00 Euro
89
Entgelt für eine Erstklassifizierung rechnen. Ihnen sind die selben Vortei-
87
Vgl. http://www.hotelsterne.de (a), Entgelte der Deutschen Hotelklassifizierung.
88
Vgl. http://www.dehoga-sachsen.de, Vorteile / Leistungen.
89
Vgl. http://www.g-klassifizierung.de (a), Entgeltübersicht der ,,G-Klassifizierung".

18
le vorbehalten wie bei der Hotelklassifizierung. Auch die G-Klassifizierung beginnt mit
der Stellung eines Antrages beim DEHOGA Sachsen.
3. Vorschlag: Anzahl der Betriebe mit der DTV-Klassifizierung erhöhen
35 Prozent aller für die DTV-Klassifizierung in Frage kommenden Betriebe besitzen die
Klassifizierung. Dies entspricht immerhin jeder dritten Einrichtung. Die örtlichen Tou-
rismusorganisationen sind dafür verantwortlich, die Betriebe, die noch nicht klassifiziert
worden sind, anzusprechen und diese zu motivieren, an der Qualitätsinitiative teilzu-
nehmen. Schließlich können die Gastgeber von bundesweiten Qualitätsstandards
Gebrauch machen, die somit für Angebotstransparenz für den Gast sorgen. Dies wie-
derum ergibt große Wettbewerbsvorteile gegenüber Betrieben ohne Klassifizierung.
Insgesamt kann so die Dichte an qualitativ hochwertigen Einrichtungen erhöht werden,
was dem gesamten Image des Erzgebirges zu gute kommt. Neben einer Lizenzgebühr
von 15,00 Euro zzgl. MwSt. pro klassifizierter Ferienwohnung/-haus oder Privatzim-
mer, fällt auch eine Bearbeitungspauschale zwischen 50,00 und 80,00 Euro für das erste
Objekt eines Vermieters und 40,00 bis 70,00 Euro für jedes weitere Objekt an.
90
4. Vorschlag: Anzahl der Campingplätze mit der DTV-Campingplatzklassifizie-
rung erhöhen
Die Ansprüche der Campingurlauber sind in den letzten Jahren enorm gestiegen. Des-
halb war es nur eine Frage der Zeit, dass auch im Campingbereich eine Klassifizierung
eingeführt wurde. Seit 2000 kann jeder Campingplatz gegen eine Gebühr von 300,00
bis 750,00 Euro
91
zzgl. MwSt. die Klassifizierung in Form von Sternen erhalten und
damit die Qualität anheben und sichern. Durch die damit geschaffene Angebotstranspa-
renz entstehen jedem Gastgeber gute Wettbewerbsvorteile. Damit kann sich das Erzge-
birge auch bestens für Campingliebhaber rüsten. Eine Klassifizierung erfolgt durch den
Verband der Campingplatzbetreiber Sachsen e.V. zusammen mit dem LTV Sachsen.
Der örtliche Tourismusverband ist dafür verantwortlich, geeignete Betriebe über die
Möglichkeiten einer Klassifizierung in Kenntnis zu setzen und während der Klassifizie-
rung mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
90
Vgl. http://www.qualitaet-im-deutschlandtourismus.de (d), DTV ­ Servicequalität im Deutschlandtourismus.
91
Vgl. http://www.qualitaet-im-deutschlandtourismus.de (e), DTV ­ Servicequalität im Deutschlandtourismus.

19
5. Vorschlag: Einführung der touristischen Marke ,,Viabono"
Bisher gibt es noch keine touristischen Anbieter im Erzgebirge, die sich der Marke ,,Vi-
abono" angeschlossen haben und die die Chancen im nachhaltigen Tourismus nutzen
wollen. Viabono steht für hochwertige Reiseangebote und natürlichen Genuss und wür-
de sich wunderbar ins Erzgebirge einfügen. Es steht für ländliche Gebiete, für viel Grün
in Form von Wiesen und Wäldern und passt zur Viabono-Devise ,,Reisen für Genießer".
Der Gast erlebt durch das Qualitätsversprechen erstklassigen Reisegenuss in Überein-
stimmung mit der Natur, ohne dabei auf Annehmlichkeiten verzichten zu müssen. Der
Tourismusanbieter kann sich im Internetportal von Viabono präsentieren und somit
neue Kunden gewinnen. Die dauerhafte Qualitätssicherung durch klare Markenkriterien
verspricht eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit. Viabono wird durch das Bundesmi-
nisterium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und das Umweltbundesamt
gefördert. Einem mit Viabono ausgezeichneten Hotel entstehen Kosten in Höhe von
250,00 Euro (bei einem Jahresvertrag) oder 0,00 Euro (bei einem Drei-Jahres-Vertrag).
Hinzu kommt die jährliche Marketinggebühr von sieben oder acht Übernachtungen
(mittlerer Preis Einzelzimmer) bei einem Basispaket oder noch einmal drei Übernach-
tungen zusätzlich für ein Premiumpaket.
92
Ein Restaurant zahlt eine Gebühr von 150,00
Euro (bei einem Jahresvertrag) oder 0,00 Euro (bei einem Drei-Jahres-Vertrag). Die
jährliche Marketinggebühr beträgt 99,00 Euro in Form eines Basispakets, 148,00 Euro
in Form eines Premiumpakets.
93
Als Handlungsträger kommt der Zweckverband Natur-
park "Erzgebirge/Vogtland" in Frage. Er setzt sich für die Entwicklung und Pflege des
Naturparks in Form von Naturschutz, Landschaftspflege und Erholungsvorsorge ein.
Weitere Ziele, denen sich der Verband verpflichtet hat, sind ,,die Sicherung und Verbes-
serung der ökologischen und wirtschaftlichen Lebensbedingungen und die Wahrung der
kulturellen Eigenart."
94
6. Vorschlag: Weiterentwicklung der Initiative ,,Wanderbares Deutschland"
Im Bereich ,,Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland" muss das Erzgebirge noch
aufholen. Wie bereits unter Punkt 1.2 erwähnt, gibt es derzeit noch viel zu wenige Ein-
richtungen in der Region. Durch das Qualitätszeichen können die Gastgeber ihren Be-
trieb als besonders wanderfreundlich vermarkten, eine höhere Angebotstransparenz
schaffen und damit auch das Qualitätsbewusstsein bei Wandergästen entwickeln. Der
92
Vgl. http://www.viabono.de (b), Viabono ­ Kurz & Knapp.
93
Vgl. http://www.viabono.de (b), Viabono ­ Kurz & Knapp.
94
http://www.naturpark-erzgebirge-vogtland.de, Steckbrief.

20
Orientierung und Entscheidung des Wandergastes kann somit positiv nachgeholfen
werden. Gerade, um Wandergäste von außerhalb in die Region zu locken, wäre eine
Zertifizierung sinnvoll. Die für die Schulung von Qualitätsprüfern anfallenden Kosten
in Höhe von 500,00 Euro
95
hat das Erzgebirge bereits gezahlt, schließlich verfügt das
Erzgebirge bereits über Qualitätsgastgeber. Somit kostet die Zertifizierung den Betrieb
nur noch zwischen 120,00 und 180,00 Euro
96
­ eine eher geringe Gebühr, die später
viele Früchte tragen wird. Es liegt in der Hand der örtlichen Tourismusorganisationen,
weitere Gastgeber über die Qualitätsinitiative zu informieren und zur Zertifizierung zu
führen.
Laut ,,Wanderbares Deutschland" durchqueren die Region zwar bereits drei wanderbare
Wege, allerdings verfügt keiner dieser über die Zertifizierung ,,Qualitätsweg". Zumin-
dest einer der Wege sollte jedoch das Qualitätszeichen tragen, um das Erzgebirge als
attraktive Wanderregion darzustellen und auch Wandergäste von außerhalb der Region
in das Erzgebirge zu locken. Schließlich steht die Zertifizierung für eine hohe Qualität
der Wanderwegeinfrastruktur und die Sicherung der Nachhaltigkeit spielt eine große
Rolle. Der Wanderer profitiert von der Angebotstransparenz, das Erzgebirge von den
Marketingmöglichkeiten. So kann z. B. das Logo und der Begriff ,,Qualitätsweg Wan-
derbares Deutschland" zu Marketingzwecken und als Wettbewerbsvorteil genutzt wer-
den. Der Initiative ,,Qualitätswanderweg Wanderbares Deutschland" wird sich bereits
gewidmet. Als potentieller Qualitätswanderweg ausgesucht wurde der Kammweg, der
sich teils auf deutscher, teils auf tschechischer Seite durch das Gebirge schlängelt. Die
,,Böhmische Steige" stellt durch seine grenzübergreifenden Wege einen deutschland-
weiten USP dar. Der Erzgebirgsverein e.V. ist bereits mit dem Deutschen Wanderver-
band in Kontakt treten, um den Qualitätsprozess ins Rollen zu bringen. Das Erzgebirge
hat daraufhin Prüfer für die Qualitätskriterien ausbilden lassen. Nach erfolgreicher Be-
standsanalyse des Weges muss ein Antrag auf die Auszeichnung mit dem Gütesiegel
beim Deutschen Wanderverband eingereicht werden. Nach positiver Prüfung durch die-
sen erhält der Weg das Qualitätszeichen ,,Qualitätsweg Wanderbares Deutschland". 100
Kilometer Qualitätsweg kosten 1.980,00 Euro zzgl. MwSt.
97
Auch wenn sich der ein-
heimische Wanderer nicht so sehr daran stören wird, auf einem Weg zu wandern, der
keiner Qualitätsinitiative unterliegt, war es doch wichtig, dass das Erzgebirge angefan-
95
Vgl. Neumeyer (2009).
96
Vgl. http://www.qualitaet-im-deutschlandtourismus.de (g), DTV ­ Servicequalität im Deutschlandtourismus.
97
Vgl. http://www.qualitaet-im-deutschlandtourismus.de (h), DTV ­ Servicequalität im Deutschlandtourismus.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2009
ISBN (eBook)
9783836635486
DOI
10.3239/9783836635486
Dateigröße
1.4 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Euro-Business-College Dresden – Tourism & Event Management, Studiengang Internationales Tourismus- und Event-Management
Erscheinungsdatum
2009 (September)
Note
1,0
Schlagworte
megatrends erzgebirge qualität gesundheit tourismus
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Titel: Beurteilung des touristischen Leistungsangebots des Erzgebirges hinsichtlich der Megatrends der touristischen Nachfrage
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