Employer Branding - als Strategie für die Steigerung der Arbeitgeberattraktivität in KMU
Zusammenfassung
Problemstellung und Ausgangssituation:
Meine wichtigste Erfahrung als Manager ist die Erkenntnis, dass die Mitarbeiter das wertvollste Gut eines Unternehmens sind und damit auch das wichtigste Erfolgskapital. Es sind nie Computer, Roboter, technische Einrichtungen, die zu einem Ziel führen, sondern immer Menschen, die Konzepte zustande bringen.
Diese Erkenntnis gewinnt an Aktualität und gibt Anlass zur Sorge, wenn man bedenkt, dass das Erwerbspersonenpotenzial laut IAB-Prognose bis zum Jahr 2020 bereits leicht abnimmt und später dann so stark schrumpft, dass sowohl eine hohe Zuwanderungsquote als auch eine stärkere Erwerbsbeteiligung der Frauen die demographische Entwicklung nicht ausgleichen können. Das wertvollste Gut wird knapp. Ursache hierfür ist, aufgrund der höheren Lebenserwartung, die alternde Bevölkerung und die sinkende Geburtenrate in Deutschland.
Die Auswirkungen des demographischen Wandels sorgen zudem für eine erschwerte Qualifikationsentwicklung. Die aktuelle Zahl der erwerbsfähigen Akademiker setzt sich zu einem Großteil aus mittleren und älteren Altersgruppen zusammen, die in den kommenden Jahren nach und nach in den Ruhestand gehen. Betrachtet man in diesem Zusammenhang neben der nur langsam steigenden Entwicklung der Abiturientenquote auch die sinkende Studienanfängerquote sowie die relativ hohe Studienabbruchquote, dann steuert Deutschland auf einen Akademikermangel zu.
Laut Prognose einer McKinsey-Studie lässt sich der Mangel an Akademikern bis zum Jahr 2020 auf ca. 1,2 Millionen beziffern. War es früher so, dass die Betriebe die Bewerber ausgewählt haben, so wählen die High-Potentials heute zunehmend die Unternehmen als Arbeitgeber aus. Eine Tatsache, die das Personalmarketing künftig vor die Herausforderung stellt, potenzielle und vorhandene Mitarbeiter durch ihre Arbeitgeberattraktivität für sich zu gewinnen bzw. sie an sich zu binden.
HCM [Human Capital Management] leverages your most valuable asset your people to improve business performance and grow competitive advantage. Focusing you on the issues that attract, motivate and inspire the best talent. HCM mobilizes every aspect of your operations to achieve a single goal: sustained business success.
Diese Erkenntnis gewinnt in Zeiten des Fach- und Führungskräftemangels eine wachsende Bedeutung. Wer mittelfristig seinen Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern nicht decken kann, riskiert langfristig den Erfolg seines Unternehmens. […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung und Ausgangssituation
1.2 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
1.3 Definition KMU in Deutschland
1.3.1 Quantitative Merkmale
1.3.2 Qualitative Merkmale
2 Fach- und Führungskräftemangel als Wettbewerbshindernis
2.1 Definitionen der Begriffe „qualifizierte Fachkraft“ und „Führungskraft“
2.2 Ausgangssituation auf dem deutschen Arbeitsmarkt
2.2.1 Quantitative und qualitative Entwicklung des Erwerbspersonenpotenzials
2.2.2 Fachkräftemangel in bestimmten berufsspezifischen Bereichen
2.3 Deckung des Fachkräftebedarfs: Einflussfaktoren auf Unternehmen
2.4 Personelle Besonderheiten und Herausforderungen in KMU
2.4.1 KMU als Arbeitgeber
2.4.2 Personalwesen in KMU
3 Grundlagen des Employer Branding
3.1 Begriffliche Einordnung einer Employer Brand
3.2 Historische Entwicklung
3.3 Nutzen einer Arbeitgebermarke
3.3.1 Nutzen aus Arbeitgebersicht
3.3.2 Nutzen aus Bewerbersicht
3.4 Employer Branding als Konzept des strategischen Personalmarketings
4 Ablauf eines Employer Branding-Prozesses
4.1 Formulierung eines Phasenschemas zur Markenführung
4.1.1 Marktsegmentierung
4.1.2 Situationsanalyse zur Arbeitgebermarke
4.1.3 Zielformulierung des Employer Branding
4.1.4 Soll-Identität der Arbeitgebermarke
4.1.5 Positionierung der Arbeitgebermarke
4.1.6 Gestaltung der Arbeitgebermarke und des Employer Branding
4.1.7 Umsetzung des Employer Branding
4.1.8 Kontrolle zur Messung und Anpassung des Employer Branding
4.2 Organisatorische Einbindung des Employer Branding
4.2.1 Aufgaben der Unternehmensführung
4.2.2 Aufgaben der Personalabteilung
4.2.3 Aufgaben der Marketing- und PR-Abteilung
5 Chancen und Risiken einer Employer Branding-Strategie in KMU
5.1 Chancen zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität
5.2 Risiken bei der Umsetzung
6 Schlussbetrachtung
6.1 Fazit
6.2 Ausblick
Anhang
Literatur- und Quellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Erwerbspersonen-Potenzial nach Altersgruppen in 1.000
Abb. 2: Altersverteilung der Erwerbspersonen je Qualifikationsniveau (2007)
Abb. 3: Erwerbstätige in Deutschland – nach Tätigkeitsniveaus
Abb. 4: Potenzielle Einflussfaktoren bei der Deckung des Fachkräftebedarfs
Abb. 5: Anspruchsgruppen einer Corporate Brand
Abb. 6: Funktionen einer Employer Brand
Abb. 7: Phasenschema des Employer Branding-Prozesses
Abb. 8: Ermittlung der Markentreiber
Abb. 9: Ablauf der Selbstanalyse eines Unternehmens
Abb. 10: Markensteuerrad
Abb. 11: Steuerrad für die Arbeitgebermarke am Beispiel L`Oréal
Abb. 12: Die fünf Wirkungsbereiche des strategiebasierten Employer Branding
Tabellenverzeichnis
Tab. 1: KMU-Definition des IfM Bonn
Tab. 2: KMU-Schwellenwerte der EU
Tab. 3: Prognose des Arbeitskräftebedarfs je nach Aufgabenbereich
Tab. 4: Vergleich der Merkmale von KMU und Großkonzernen
Tab. 5: Definitionen des Begriffs Employer Branding
Tab. 6: Entwicklung des Personalmarketings
Tab. 7: Zehn Grundregeln zum Employer Branding
Tab. 8: Zielekatalog einer Employer Brand
Tab. 9: Mögliche Kommunikationsinstrumente beim Employer Branding
Tab. 10: Formen der integrierten Kommunikation und ihre Wirkung
Tab. 11: Controlling-Beispiele
Tab. 12: Möglichkeiten für Kostensenkungs-, Wertschöpfungs- und Imageeffekte
1 Einleitung
1.1 Problemstellung und Ausgangssituation
„Meine wichtigste Erfahrung als Manager ist die Erkenntnis, dass die Mitarbeiter das wertvollste Gut eines Unternehmens sind und damit auch das wichtigste Erfolgskapital. Es sind nie Computer, Roboter, technische Einrichtungen, die zu einem Ziel führen, sondern immer Menschen, die Konzepte zustande bringen.“[1]
Diese Erkenntnis gewinnt an Aktualität und gibt Anlass zur Sorge, wenn man bedenkt, dass das Erwerbspersonenpotenzial laut IAB-Prognose bis zum Jahr 2020 bereits leicht abnimmt und später dann so stark schrumpft, dass sowohl eine hohe Zuwanderungsquote als auch eine stärkere Erwerbsbeteiligung der Frauen die demographische Entwicklung nicht ausgleichen können. Das wertvollste Gut wird knapp.[2] Ursache hierfür ist, aufgrund der höheren Lebenserwartung, die alternde Bevölkerung und die sinkende Geburtenrate in Deutschland.[3]
Die Auswirkungen des demographischen Wandels sorgen zudem für eine erschwerte Qualifikationsentwicklung. Die aktuelle Zahl der erwerbsfähigen Akademiker setzt sich zu einem Großteil aus mittleren und älteren Altersgruppen zusammen, die in den kommenden Jahren nach und nach in den Ruhestand gehen. Betrachtet man in diesem Zusammenhang neben der nur langsam steigenden Entwicklung der Abiturientenquote auch die sinkende Studienanfängerquote sowie die relativ hohe Studienabbruchquote, dann steuert Deutschland auf einen Akademikermangel zu.[4]
Laut Prognose einer McKinsey-Studie lässt sich der Mangel an Akademikern bis zum Jahr 2020 auf ca. 1,2 Millionen beziffern.[5] War es früher so, dass die Betriebe die Bewerber ausgewählt haben, so wählen die High-Potentials heute zunehmend die Unternehmen als Arbeitgeber aus. Eine Tatsache, die das Personalmarketing künftig vor die Herausforderung stellt, potenzielle und vorhandene Mitarbeiter durch ihre Arbeitgeberattraktivität für sich zu gewinnen bzw. sie an sich zu binden.[6]
„HCM [Human Capital Management] leverages your most valuable asset – your people – to improve business performance and grow competitive advantage. Focusing you on the issues that attract, motivate and inspire the best talent. HCM mobilizes every aspect of your operations to achieve a single goal: sustained business success.”[7]
Diese Erkenntnis gewinnt in Zeiten des Fach- und Führungskräftemangels eine wachsende Bedeutung. Wer mittelfristig seinen Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern nicht decken kann, riskiert langfristig den Erfolg seines Unternehmens.[8] Dabei ist entscheidend, dass die Qualifikation des Bewerbers zum Anforderungsprofil passt, denn „die richtigen Leute einzustellen ist das Beste, was ein Manager tun kann.“[9]
Eine Vielzahl von Stellen in Deutschland ist trotz anhaltend hoher Arbeitslosigkeit offen, weil es an „den Richtigen“[10], den Fach- und Führungskräften, mangelt.[11] Für die deutsche Wirtschaft erweist sich dies als Wachstumsbremse[12], da das Beschäftigungs- und Expansionspotential bei weitem nicht ausgeschöpft wird. Dies wiederum hemmt den notwendigen strukturellen Wandel.[13]
Ungeachtet dessen findet in den letzten Jahren ein tief greifender Wandel von national geprägten Industriegesellschaften zur globalen Informationsgesellschaft statt. Haupttreiber sind die rasante technologische Entwicklung – insbesondere im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik – sowie die Globalisierung.[14]
Technologien, Informationen und andere Ressourcen sind für Konkurrenten ebenso zugänglich und werden austauschbar.[15] Somit wird die Ressource Mitarbeiter mehr und mehr zum kritischen Erfolgsfaktor der Unternehmen.[16] Die Loyalität der bestehenden Mitarbeiter sinkt, während die Ansprüche der qualifizierten Nachwuchskräfte zunehmen.[17]
In diesem Zusammenhang wurde 1997 von McKinsey erstmalig der heute in der Literatur häufig zitierte Begriff des „War for Talent“ geprägt[18]: „At the same time, attracting and retaining great talent is becoming more difficult, as demand for highly skilled people outstrips supply. The war for talent will persist for at least the next two decades… The war for talent is business reality.“[19]
Speziell für die Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittelständischer Unternehmen ergeben sich daraus Herausforderungen.[20] Change-Prozesse erfordern eine kompetente Unterstützung des Personalmanagements. Auch die Notwendigkeit einer Personalstrategie in KMU wird sich zunehmend erhöhen. Ebenso wie die Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt eine gezielte Positionierung der KMU am Arbeitsmarkt erfordern.[21]
1.2 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
Employer Branding ist ein in der Praxis viel diskutiertes Thema. Dabei zeigt die Erfahrung, dass es bezüglich der Bedeutung häufig Missverständnisse gibt, die die Entscheider mittelständischer Unternehmen davon abhalten, ihr Unternehmen durch Employer Branding als attraktiven Arbeitgeber im Markt zu positionieren. Hinzu kommt, dass erst wenige Fachbücher zum Thema Employer Branding existieren. In der zur Verfügung stehenden Literatur wird der Employer Branding-Prozess vorwiegend anhand von Großunternehmen veranschaulicht. Eines der vorherrschenden Werke stammt von Petkovic, der in seinem Buch ein tief greifendes wissenschaftliches Konzept zum Aufbau und zur Führung einer Employer Brand vorstellt und zum Abschluss darauf hinweist, dass für kleine und mittelständische Unternehmen eine Anpassung der einzelnen Phasen und der Kommunikationsmaßnahmen erforderlich ist.
Die Zielsetzung dieser Arbeit besteht darin, die Notwendigkeit einer Employer Branding-Strategie anhand des Fach- und Führungskräftemangels aufzuzeigen und die bestehenden Missverständnisse auszuräumen, indem erklärt wird, was sich hinter dem Begriff „Employer Branding“ konkret verbirgt. Ferner werden die grundlegenden Schritte eines Employer Branding-Prozesses aufgezeigt, wobei diese lediglich Anregungen für mittelständische Unternehmen geben, da ein umfassendes Konzept über das Maß dieser Arbeit hinausgehen würde. Den Praxisbezug der Arbeit gewährleisten fünf Experteninterviews. Drei Interviews wurden mit der Geschäftsleitung mittelständischer Unternehmen geführt, um deren Aktivitäten zum Aufbau einer Arbeitgebermarke bzw. zur Stärkung der Arbeitgeberattraktivität darzulegen. Eine Befragung wurde mit dem Geschäftsführer einer Arbeitgeber-Bewertungsplattform geführt und zeigt die Möglichkeiten und bisherigen Erfahrungen solcher Plattformen auf. Für ein weiteres Interview stand die Deutsche Employer Branding Akademie zur Verfügung. Hier wird ein allgemeiner Überblick zu Aufbau und Führung einer Arbeitgebermarke gegeben und von bisherigen Erfahrungen berichtet.
Die Arbeit geht der Frage nach, inwieweit Employer Branding eine Möglichkeit auch für mittelständische Unternehmen ist, sich den aktuellen und künftigen Herausforderungen zu stellen und ihre Arbeitgeberattraktivität zu erhöhen. Weiterhin wird aufgezeigt, welche Chancen sich aus einer Employer Branding-Strategie für KMU ergeben.
Nach der einleitenden Problemstellung und Darstellung der Ausgangssituation wird im nächsten Abschnitt (1.3) zunächst eine Abgrenzung und Charakterisierung mittelständischer Unternehmen vorgenommen. In Kapitel zwei folgt neben der begrifflichen Abgrenzung von Fach- und Führungskräften eine Beschreibung der Ausgangssituation auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Dies geschieht sowohl unter Berücksichtigung des künftigen Arbeitskräftebedarfs als auch der quantitativen und qualitativen Entwicklung des Arbeitskräfteangebots im Hinblick auf den demographischen Wandel. Das dritte Kapitel beginnt mit der begrifflichen Einordnung der „Employer Brand“ und stellt die historische Entwicklung des Employer Branding dar. Anschließend wird nicht nur der Nutzen einer Arbeitgebermarke erläutert, sondern auch die Herleitung des Employer Branding als Konzept des strategischen Personalmarketings.
Als zentraler Bestandteil der Arbeit skizziert Kapitel vier, auf Basis der theoretischen Grundlagen, den Prozess zum Aufbau einer Arbeitgebermarke. Dies geschieht anhand eines Phasenschemas mit den Hauptkomponenten „Analyse“, „Planung“, „Umsetzung“ und „Kontrolle“. Außerdem wird durch Aufgabenverteilungen die organisatorische Einbindung in das Unternehmen aufgezeigt. Danach folgt mit Kapitel fünf ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Arbeit. Hier werden die Chancen einer Employer Branding-Strategie und die damit verbundenen Erfolgsfaktoren, abgestimmt auf die Bedürfnisse und Anforderungen des Mittelstands, ermittelt und praktische Anregungen gegeben. Dabei wird auch auf die Risiken hingewiesen, die sich bei der Umsetzung ergeben können. Abschließend werden im sechsten Kapitel als Schlussbetrachtung die inhaltlichen Ergebnisse zusammengefasst und der Zielsetzung der vorliegenden Arbeit gegenüber gestellt.
1.3 Definition KMU in Deutschland
Der Mittelstand wird stets als treibende Kraft einer dynamischen, auf Wettbewerb beruhenden und marktorientierten Wirtschaft bezeichnet. Dabei wird besonders darauf hingewiesen, welchen wirtschaftlich wichtigen Beitrag der Mittelstand in Anbetracht der Arbeitsmarktsituation und des volkswirtschaftlich notwendigen Strukturwandels leistet.[22] Mittelständische Unternehmen stellen rund 70 % der Arbeitsplätze und sind dadurch quantitativ die wichtigsten Arbeitgeber in der deutschen Wirtschaft.[23] Eine juristische Definition existiert für den Begriff der mittelständischen Unternehmen jedoch nicht.[24]
Der Ausdruck „Mittelstand“ ist ausschließlich in Deutschland gebräuchlich und umfasst dort nicht nur ökonomische, sondern auch gesellschaftliche Aspekte, aus denen sich sowohl quantitative als auch qualitative Merkmale für das Verständnis von Bedingungen, Besonderheiten und Auswirkungen ergeben. Im angloamerikanischen Sprachgebiet nennt man kleine und mittlere Unternehmen (KMU) „small and medium-sized enterprises“ (SME) und meint damit nur einen statistisch greifbaren Teil der Gesamtwirtschaft.[25]
In der vorliegenden Arbeit werden die qualitativen Merkmale für kleine und mittelständische Unternehmen zugrunde gelegt. Weiterhin werden die Begriffe „KMU“ und „Mittelstand“ synonym verwendet.
1.3.1 Quantitative Merkmale
Der Begriff KMU ermöglicht zwar eine zahlenmäßige Zusammenfassung eines Unternehmerkreises, jedoch gibt es hinsichtlich der quantitativen Kriterien Unterschiede zwischen dem deutschen Verständnis und dem der EU.[26] Das Institut für Mittelstandsforschung definiert die Unternehmensgrößen wie folgt:[27]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab. 1: KMU-Definition des IfM Bonn
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an: http://www.ifm-bonn.org/index.php?id=89.
Gemäß der Kommissions-Empfehlung[28] vom 06.05.03 (Empfehlung 2003/361/EG), die seit dem 01.01.05 die bis dahin geltende Empfehlung (96/280/EG) ablöst, setzt sich die Größenklasse der Kleinstunternehmen sowie der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) aus Unternehmen zusammen, die
- weniger als 250 Personen beschäftigen und
- entweder einen Jahresumsatz von höchstens 50 Millionen € erzielen oder
- deren Jahresbilanzsumme sich auf höchstens 43 Millionen € beläuft.
Darüber hinaus wird eine weitgehende Unabhängigkeit der Unternehmen verlangt: Unternehmen, die zu Unternehmensgruppen gehören, zählen nicht zu den KMU. Entsprechend der Kommissionsempfehlung bedeutet Unabhängigkeit, dass kein anderes Unternehmen einen Anteil von mehr als 25 % des betreffenden Unternehmens besitzen darf.[29]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab. 2: KMU-Schwellenwerte der EU
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an: http://www.ifm-bonn.org/index.php?id=90.
1.3.2 Qualitative Merkmale
Es gibt auch qualitative Abgrenzungsmerkmale zu großen Unternehmen. Ein Unternehmen muss dabei nicht alle Kriterien erfüllen, um als kleines oder mittelständisches Unternehmen gelten zu können.[31] Charakteristisch ist beispielsweise, dass das Unternehmen stark von der Persönlichkeit des Unternehmers geprägt wird. Vielfach ist dieser gleichzeitig Leiter und Inhaber. Daher hat er eine ausgeprägte Nähe zur wirtschaftlichen Existenz des Unternehmens.[32] Er trägt die Verantwortung für die strategischen Entscheidungen und Maßnahmen des Unternehmens. Man kann auch von einer Einheit von Unternehmen und Unternehmer sprechen.[33] Üblicherweise sind die Unternehmen sowohl wirtschaftlich als auch rechtlich selbständig und führen die Rechtsform der Personengesellschaft.[34] Laut Wegmann wird dies teilweise kritisch gesehen, weil auch Unternehmen innerhalb eines Konzernverbundes mittelständische Strukturen aufweisen können. KMU haben in der Regel eine flache hierarchische Struktur und können dadurch schnell auf Veränderungen reagieren. Unternehmer und Angestellte haben einen engen persönlichen Kontakt und nutzen den direkten Kommunikationsweg.[35] Eine enge Verbundenheit weisen mittelständische Unternehmen häufig auch zu ihrem Standort und der Region auf. Viele dieser Unternehmen engagieren sich auch sozial in ihrer Region.[36]
2 Fach- und Führungskräftemangel als Wettbewerbshindernis
2.1 Definitionen der Begriffe „qualifizierte Fachkraft“ und „Führungskraft“
Eine qualifizierte Fachkraft wird über den erworbenen Schulabschluss und/oder den Berufsabschluss definiert. Laut IAB-Betriebspanel handelt es sich dabei um eine Person, die entweder eine abgeschlossene Lehre o.ä. aufweist, einen Abschluss als Meister, Techniker bzw. Fachwirt besitzt, oder einen (Fach-)Hochschulabschluss erlangt hat und eine Tätigkeit ohne unmittelbare Führungsverantwortung ausübt.[37]
Führungskräfte sind laut Becker jene Personen, die Führungsverantwortung für Mitarbeiter tragen und/oder im Interesse der Unternehmensführung Einfluss auf die Unternehmenspolitik nehmen dürfen.[38]
Führungskräfte werden in der Betriebswirtschaftslehre mit gewissen Fähigkeiten beschrieben. Hierzu zählt u.a. die eigenständige Erarbeitung von zielgerichteten Lösungswegen, die Fähigkeit, sich mit neuen Verfahren, Denkweisen und Kenntnissen auseinanderzusetzen, Chancen und Risiken im Gesamtzusammenhang zu erfassen und die Fähigkeit, ein Verständnis für das Gesamtkonzept des Unternehmens zu entwickeln.[39]
Hochqualifizierte Führungskräfte werden auch als Akademiker oder High-Potentials bezeichnet und üben höher qualifizierte Tätigkeiten aus, wie z.B. Führungsaufgaben, Organisation und Management, Forschung und Entwicklung oder Fachtätigkeiten mit Führungsaufgaben. Sie verfügen generell über einen Studienabschluss.
Studien zum demographischen Wandel weisen oftmals auf den künftigen Fach- und Führungskräftemangel hin. In den Herleitungen und Darstellungen finden sich diese Begriffe jedoch nicht wieder. Im weiteren Verlauf der Arbeit werden daher die Begriffe synonyme verwendet.
2.2 Ausgangssituation auf dem deutschen Arbeitsmarkt
Zum jetzigen Zeitpunkt befindet sich die deutsche Wirtschaft in einer schweren Rezession.[40] Die Auswirkungen sind auch bereits auf dem Arbeitsmarkt ersichtlich. Laut Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) ist die Arbeitslosenzahl im März dieses Jahres um 34.000 gestiegen.[41] Presseberichten zufolge ist die Arbeitslosenzahl damit erstmals seit 1928 zum Frühjahrsbeginn gestiegen.[42] Auch die Flucht in die Kurzarbeit hat stark zugenommen.[43]
Auch die mittelständischen Unternehmen sind mittlerweile von der Rezession betroffen, da sie vielfach Zulieferer und Dienstleister großer Unternehmen sind.[44] Die Prognosen für den Arbeitskräftebedarf der kommenden Monate sind je nach Aufgabenbereich unterschiedlich:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab. 3: Prognose des Arbeitskräftebedarfs je nach Aufgabenbereich
Quelle: Eigene Darstellung.
Bei Leih- bzw. Zeitarbeit und einfachen Facharbeitern geht die Nachfrage der Unternehmen um ca. 50,4 % zurück, lediglich 6,8 % melden zusätzlichen Bedarf. Bei einfachen Arbeitskräften liegen die entsprechenden Anteile bei 25,8 % bzw. 5,2 %. Die geringsten Einsparungen mit 12,2 % sind bei den erfahrenen Fach- und Führungskräften geplant, wobei hier eine vergleichbare Anzahl von 12,6 % eine Aufstockung plant.[45]
Laut Aussage des IAB-Direktors Joachim Möllerist der Arbeitsmarkt auf den Abschwung besser vorbereitet als früher. Dies sei zum einen ein Reformerfolg, zum anderen eine Folge des demographischen Wandels. Dem Arbeitsmarkt stehen bereits heute weniger Erwerbstätige zur Verfügung, weil mehr Personen in das Rentenalter kommen als Nachwuchskräfte folgen. Kurzfristig wirkt sich dies positiv auf die Arbeitslosenquote aus.[46]
Langfristig dagegen ist mit erheblichen Problemen aufgrund des demographischen Wandels für den Arbeitsmarkt zu rechnen.[47] Sicher ist, dass die deutsche Bevölkerung in den künftigen Jahrzehnten gewaltig schrumpfen wird. Unsicher dagegen ist noch, ob es sich dabei um einen Rückgang von 8 oder 18 Millionen handeln wird.[48] Abgesehen von der exakten Zahl sind der Geburtenrückgang, die steigende Lebenserwartung und die ungewisse Zuwanderungsquote bereits heute ein Thema und keine Frage, die erst im Jahr 2050 akut wird.[49]
Ende 2005 lebten in Deutschland knapp 700.000 Kinder im Alter von ca. einem Jahr und doppelt so viele 43-Jährige. Diese 1963 Geborenen besitzen zu über 80 % eine qualifizierte Berufsausbildung. Bei einem Verhältnis von eins zu zwei wird sich in 43 Jahren die Anzahl der dann 43-Jährigen halbiert haben. Selbst bei der Annahme, dass alle 2005 geborenen Kinder optimal ausgebildet werden würden, könnte die Zahl der ausscheidenden, qualifizierten Arbeitskräfte nicht ersetzt werden.[50]
2.2.1 Quantitative und qualitative Entwicklung des Erwerbspersonenpotenzials
Fest steht, dass Deutschland sich im Prozess einer vorerst stark alternden und anschließend schrumpfenden Bevölkerung befindet. Diese Entwicklung wirkt sich demzufolge auch auf das Erwerbspersonenpotenzial (Erwerbstätige und Erwerbslose) aus: Die Arbeitskräfte werden künftig knapp. Prognosen zur Entwicklung dieses Potenzials bis zum Jahr 2050 weisen etwa bis zum Jahr 2020 zunächst nur eine leichte Abnahme des Erwerbspersonenpotenzials auf. Danach nimmt die Quote so stark ab, dass auch relativ hohe jährliche Zuwanderungen und eine zunehmende Erwerbsbeteiligung der Frauen den demographischen Einfluss nicht mehr ausgleichen können (s. Abb. 1).[51]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Erwerbspersonen-Potenzial nach Altersgruppen in 1.000
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an: Wodok, A. (2004), S. 12.
Die Erwerbstätigkeit im Bereich der Akademiker üben derzeit hauptsächlich die mittleren und höheren Altersgruppen aus. Dies zeigt auch die Abbildung 2 im Bereich der 40-45-Jährigen (bezogen auf das Jahr 2007).[52] Diese hoch qualifizierten und quantitativ stark besetzten Bevölkerungsgruppen bewegen sich zunehmend in Richtung des Rentenalters und werden mittelfristig sukzessive aus dem Arbeitsleben ausscheiden.[53]
Die gegenwärtige Personalpolitik vieler Betriebe ist auf die deutliche Alterung der Erwerbspersonen und darauf, dass der Anteil der über 50-Jährigen in den Unternehmen merkbar steigen wird, nicht vorbereitet. Die Folge ist eine Gefährdung der Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit dieser Unternehmen. Die Herausforderung des Personalmanagements liegt nicht allein in der Rekrutierung und Bindung qualifizierter und leistungsfähiger Mitarbeiter, sondern auch in einer längerfristigen Ausrichtung, die eine alternsgerechte Arbeits- und Personalpolitik einbezieht. Da die derzeitige Innovations- und Personalpolitik der Unternehmen auf jüngere Mitarbeiter fokussiert ist, steht die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft mit einem steigenden Anteil Älterer in Frage.[54]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2: Altersverteilung der Erwerbspersonen je Qualifikationsniveau (2007)
Quelle: Entnommen aus: Raffeiner, T./Bausch, A./Frese, M. (2007), S. 14.
Das Ausscheiden dieser Bevölkerungsgruppe könnte, wenn auch nur annähernd, ausgeglichen werden, wenn die darauf folgenden geburtenschwachen Jahrgänge wesentlich besser qualifiziert wären als frühere Jahrgänge. Die diesbezüglichen Aussichten zeigen eine gegensätzliche Richtung auf.[55]
Mitte der 80er Jahre befanden sich die geburtenstarken Jahrgänge in der Ausbildung (Schüler, Studenten und Auszubildende). In dieser Zeit wurde in Westdeutschland der höchste Ausbildungsstand der Nachkriegsgeschichte erreicht.[56]
Seit den 90er Jahren ist die Abiturientenquote deutlich langsamer angewachsen als zuvor. Im Jahr 1992 erwarben in Gesamtdeutschland 35 % eines Geburtsjahrgangs eine Hochschulreife.[57] Das bedeutet zwar eine Steigerung der Bildungsbeteiligung, diese bezieht sich jedoch vorwiegend auf berufsvorbereitende Ausbildungsgänge und nicht zugunsten einer Hochschulqualifizierung. Demzufolge hat der Anteil der gering qualifizierten in den 90er Jahren deutlich abgenommen. Die gestiegene Arbeitslosenquote zeigt bereits zu diesem Zeitpunkt auf, dass der Arbeitsmarkt Personen ohne Berufsausbildung nicht mehr aufnehmen kann, während die hinzugekommene Anzahl der Akademiker nahezu vollständig über ein Beschäftigungsverhältnis verfügt.[58]
Diese Zahl der Abiturienten ist im Jahr 2005 auf knapp 42 % (Statistisches Bundesamt; eigene Berechnungen) gestiegen. Die Begründung liegt jedoch in den erhöhten Bildungsanstrengungen ostdeutscher Jugendlicher seit der Wiedervereinigung. Bei Betrachtung der Brutto-Studierquote sechs Monate nach dem Schulabgang ist diese jedoch rückläufig. Sie bezeichnet den „Anteil all jener Hochschulzugangsberechtigten eines Jahrgangs, die ein Studium an einer Universität oder an einer Fachhochschule aufnehmen (werden), unabhängig vom erfolgreichen Abschluss dieses Studiums.“ Lag die Quote beim Studienberechtigten-Jahrgang 2002 noch bei 73 %, so sank diese beim Jahrgang 2006 auf 68 %.[59]
Unbeständig ist auch die Entwicklung der Erstimmatrikulationen. Die Zahl der Studienanfänger sowie die Studienanfängerquote sind jahrelang angestiegen und fielen zwischen 2004 und 2006 wieder ab. Die Studienabbruchquote zeigt eine rückläufige Richtung auf, ist aber mit 21 % immer noch verhältnismäßig hoch.[60]
In dieser Situation kommt verschärfend hinzu, dass die Ansprüche an die Arbeitsplätze künftig wachsen werden und ein hoher Wissensstand bei den Arbeitnehmern vorausgesetzt wird. Wegen steigender Qualifikationsvoraussetzungen wird der Anteil mit höher qualifizierten Tätigkeiten auf ungefähr 40 % der gesamten Arbeitsplätze wachsen, während der Anteil der Hilfstätigkeiten stetig abnimmt. Der Bereich der qualifizierten Tätigkeiten bleibt in etwa konstant, die Anzahl der einfachen Tätigkeiten dagegen wird sich reduzieren. Die beschriebene Entwicklung wird somit zu einer Steigerung des Überangebots an unqualifizierten Arbeitskräften führen (s. Abb. 3).[61] Auch ein Akademikermangel wird mittelfristig immer wahrscheinlicher.[62] Aufgrund des Fachkräftemangels werden notwendige Innovationsprozesse verlangsamt und die Unternehmen werden nicht mehr in der Lage sein, so flexibel wie bisher auf Veränderungen am Markt zu reagieren.[63]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3: Erwerbstätige in Deutschland – nach Tätigkeitsniveaus[64]
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an: Reinberg, A./Hummel, M. (2003), S. 42.
Laut Empfehlung des Wissenschaftsrats zum arbeitsmarkt- und demographiegerechten Ausbau des Hochschulsystems, sollten mindestens 35 % eines Geburtsjahrgangs einen Hochschulabschluss erwerben, um den bevorstehenden Ersatzbedarf an Akademikern zu befriedigen. Bei der Berücksichtigung künftiger Studienabbrüche, müsste die Studienanfängerquote auf 40 % steigen. Bedenkt man dabei noch, dass nicht alle Studienberechtigten ein Studium beginnen, müsste der Anteil der Hochschulberechtigungen eines Jahrganges mindestens auf 50 % steigen. Daraus folgt, dass allein der Ersatzbedarf ein ehrgeiziges Ziel ist und berechtigte Zweifel daran bestehen, ob darüber hinaus noch ein erheblicher Zusatzbedarf an akademischen Nachwuchskräften befriedigt werden kann.[65]
2.2.2 Fachkräftemangel in bestimmten berufsspezifischen Bereichen
Nicht nur der demographische Wandel wirkt sich auf den Arbeitsmarkt aus, sondern auch der in den letzten Jahren stattfindende Wandel von national geprägten Industriegesellschaften zur globalen Informationsgesellschaft. Haupttreiber sind die rasante technologische Entwicklung – insbesondere im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik – sowie die Globalisierung. Dieser Wandel stellt die Arbeitskräfte stets vor neue Anforderungen.[66] Die Qualifikation der Fachkräfte gewinnt eine immer größere Bedeutung im Hinblick auf das wirtschaftliche Wachstum und die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands.[67] Das Stellenprofil der Fachkräfte enthält z.B. Aufgaben im Bereich Organisation und Management, Führungsaufgaben oder Forschung und Entwicklung. Bis zum Jahr 2010 wird sich laut einer Studie der IAB der Anteil dieser Mitarbeiter auf 40 % der gesamten Arbeitsplätze ausweiten.[68] Doch schon heute existiert in wissensintensiven Branchen ein zunehmendes Defizit an Fachkräften.[69]
Allein in Deutschland fehlen über 400.000 Fachkräfte. Für die nicht besetzten Stellen werden neben Technikern und Meistern mit Abschluss insbesondere Akademiker mit Qualifikationen in den Fächern Mathematik, Informatik, Natur- und Technikwissenschaften (MINT-Fächer) gesucht.[70]
Abhängig von der Entwicklung der Erwerbstätigkeit werden bis zum Jahr 2014 voraussichtlich 492.000 Akademiker in Deutschland fehlen. Laut einer McKinsey-Studie lässt sich der Mangel an Akademikern bis zum Jahr 2020 auf ca. 1,2 Millionen beziffern.[71] Ernst ist die Situation insbesondere bei den Ingenieuren. Blieben im Jahr 2007 laut Institut der deutschen Wirtschaft 70.000 Ingenieurstellen offen,[72] so sind es aktuell bereits über 95.000 offene Stellen.[73]
In der Literatur werden verschiedene Szenarien (bezüglich der Entwicklung der Erwerbstätigen, Zuwanderungsquoten etc.) durchgespielt. Wegen unterschiedlicher Annahmen und Prognosezeiträume lassen sich die Ergebnisse nicht exakt vergleichen. Die einzelnen Szenarien sind für diese Arbeit nicht von Bedeutung. Dieser Abschnitt soll lediglich darauf aufmerksam machen, dass sich der Kampf der Unternehmen um die besten Köpfe radikal verschärfen wird. In Zukunft gilt es daher in Wachstumsbranchen, den spezifischen Personalbedarf mit Hilfe integrierter Personalinstrumente zu decken.[74]
2.3 Deckung des Fachkräftebedarfs: Einflussfaktoren auf Unternehmen
Die Erfolgsaussichten eines Unternehmens bei der Deckung des Fachkräftebedarfs werden (zusätzlich zur allgemeinen Arbeitsmarktsituation) von unterschiedlichen ex- und internen Faktoren beeinflusst.[75] Zu den externen Faktoren zählt beispielsweise das im letzten Abschnitt beschriebene Angebot an Fach- und Führungskräften. Die nachstehende Abbildung zeigt eine Auswahl der Faktoren.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 4: Potenzielle Einflussfaktoren bei der Deckung des Fachkräftebedarfs
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an: Kötter, P./Hunziger, A./Dasch, P. (2002), S. 15 f .
Vielfach treten regional- und branchenspezifische Probleme gemeinsam mit negativen betrieblichen Einflüssen auf. Gelegentlich festzustellende Konstellationen sind zum Beispiel Unternehmen, die an der Grenze zur Schweiz liegen und ein vergleichsweise geringes Vergütungsniveau haben, oder Betriebe, deren Fachkräftebedarf sehr spezifisch ist, denen jedoch kein ausreichendes örtliches (Aus-)Bildungsangebot zur Verfügung steht.[76]
2.4 Personelle Besonderheiten und Herausforderungen in KMU
In den vorherigen Abschnitten wurde die Problematik des Fach- und Führungskräftemangels bezüglich der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen beschrieben. Bei der Überlegung eines Lösungsansatzes dürfen die Unternehmensgrößen jedoch nicht außer Acht gelassen werden. Gerade diese speziellen Gegebenheiten sind für die Führung kleiner und mittlerer Unternehmen entscheidend[77], denn: „A small business is not a little big business.“[78] Friedman zieht einen Vergleich zu Schiffen, denn auch diese reagieren bei einem Unwetter bereits aufgrund ihrer Größe unterschiedlich. Ein großes Schiff hat bei Sturm mehr (finanziellen) Tiefgang als ein „KMU-Schiff“.[79]
Im folgenden Kapitel wird erläutert, was charakteristisch für kleine und mittelständische Unternehmen ist, wo die Besonderheiten liegen und welche Herausforderungen sich künftig im Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit ergeben.
2.4.1 KMU als Arbeitgeber
Mittelständische Unternehmer stellen z.B. bei Befragungen oftmals heraus, dass ihre qualifizierten und motivierten Mitarbeiter ein bedeutender Faktor ihrer Leistungsstärke sind. Auch bei Auskünften bezüglich ihrer Zukunftspläne steht die Steigerung der Mitarbeitermotivation und -qualifikation im Vordergrund. Verschiedene Studien belegen jedoch, dass hinter den positiven Absichten oft keine Strategie steht. Im HR-Bereich vieler mittelständischer Unternehmen wird häufig nur auf Veränderungen reagiert.[80]
Diese Kritik bezieht sich nicht auf den gesamten Mittelstand, da der Großteil der Unternehmen nicht mehr als zehn Mitarbeiter beschäftigt. Charakteristisch für den Mittelstand ist deshalb auch eine sehr flache hierarchische Struktur.[81] Weitere Merkmale von kleinen und mittelständischen Unternehmen im Vergleich zu Großkonzernen zeigt die folgende Tabelle:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab. 4: Vergleich der Merkmale von KMU und Großkonzernen
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an: Ackermann, K.-F./Blumenstock, H. (1993),
S. 13.
Ein weiterer Unterschied liegt laut Mittelstandsforschung darin, dass kleine und mittlere Unternehmen aufgrund der überschaubaren Mitarbeiterzahl und den kurzen Dienstwegen einfacher, direkter und besser zu führen sind. Ein Vorteil der kleinen Unternehmen liegt in der engen Beziehung und Zusammenarbeit mit der Unternehmensleitung.[82] Folgende Arbeitsbedingungen zählen u.a. zu den Vorteilen einer Beschäftigung im Mittelstand:
- Abwechslung im beruflichen Alltag aufgrund geringer Arbeitsteilung
- hohe Flexibilität bei sich ändernden Bedingungen
- kurze Dienstwege
- Selbständigkeit
- persönliche Atmosphäre
- Methoden der Leistungsbeurteilung
- Entscheidungsbeteiligung und frühe Verantwortungsübernahme
- Fristigkeit der Arbeitsverträge
- Nähe zum Wohnort.[83]
Nachteile zu Großunternehmen liegen beispielsweise in der geringeren Flexibilität der Arbeitszeiten[84] sowie den schlechteren Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten.[85]
Die Herausforderung für den Mittelstand besteht künftig darin, die vorhandene Attraktivität als Arbeitgeber bei der Personalsuche stärker hervorzuheben. Weiterhin sollte an den Nachteilen gegenüber Großunternehmen gearbeitet werden, denn auch mittelständische Unternehmen können ihren Arbeitnehmern u.a. flexiblere Arbeitszeiten und gezielte Weiterbildungsmaßnahmen anbieten.[86]
2.4.2 Personalwesen in KMU
Die personalwirtschaftlichen Aufgaben übernimmt in kleinen Unternehmen entweder der Unternehmer selbst oder seine kaufmännische Leitung. Eine separate Personalabteilung existiert erst in Unternehmen mit mittlerer Größe und untersteht dort vielfach der kaufmännischen Leitung.[87]
In der Vergangenheit sah die Mehrzahl der Unternehmer in kleinen und mittleren Unternehmen keine Notwendigkeit im Personalmanagement. Die Personalarbeit beschränkte sich oft auf eine reine Personalverwaltung und bestand aus administrativen Tätigkeiten wie Lohn- und Gehaltsabrechnungen sowie der Personalbereitstellung, -auswahl und -freisetzung.[88]
Auch heute sind systematische Personalplanung und -entwicklung die Ausnahme in KMU. Spezialkenntnisse im Bereich Personalmanagement sind entweder nicht ausreichend vorhanden oder werden nicht professionell angewendet.[89] Das ist bedenklich, denn durch die aktuellen Veränderungen im gesellschaftlichen, technologischen und wirtschaftlichen Bereich wird ein effizientes Handeln unentbehrlich. Dies erfordert eine vorausschauende Planung der zu erreichenden Ziele und der dazugehörigen Lösungsmöglichkeiten. Einflüsse[90], wie z.B. häufige Veränderungen bei der erforderlichen Mitarbeiterqualifikation oder der aktuelle Fach- und Führungskräftemangel, führen dazu, dass nicht immer die erforderliche Anzahl der Mitarbeiter mit den benötigten Fähigkeiten zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen.[91]
Vielfach fehlt in KMU die strategische oder langfristige Personalplanung vollständig. Planung bedeutet oft, dass der Entscheidungsträger darüber nachdenkt, aber das Ergebnis nicht niedergeschrieben wird.[92] Der Prozess der Personalbeschaffung wird dabei erst in Gang gesetzt, sobald der Bedarf festgestellt wurde. Ist eine Planung vorhanden, mangelt es häufig an der festen Verankerung des personalwirtschaftlichen Gesamtkonzeptes in der Unternehmensstrategie.[93]
Sicher ist daher, dass der Großteil der KMU für die eingangs beschriebenen Herausforderungen nicht gewappnet ist. Durch fehlende strategische Personalarbeit haben KMU gegenüber Großkonzernen, bei denen speziell dieser Bereich stärker in das Blickfeld der Geschäftsführung gerückt ist, einen Nachteil. Dort entwickeln Fachabteilungen systematische Personalstrategien und unterziehen diese dann einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess (z.B. in Form von Mitarbeiterbefragungen).[94]
Der Schwerpunkt im Personalwesen liegt künftig nicht mehr in der Personalabteilung als Verwaltungsinstanz, sondern im Personalmanagement, das in den gesamten Managementprozess eines Unternehmens integriert ist.[95] Zur Personalfunktion gehört es laut DGFP, alle Mitarbeiter eines Unternehmens durch Führung dazu zu bewegen, selbständig zur kontinuierlichen Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit beizutragen.[96] Entscheidend ist dabei die Integration in das Gesamtkonzept.[97] Die Fähigkeiten und Werte der Mitarbeiter und die Unternehmenskultur, die diesen Mitarbeitern gerecht wird, werden künftig der entscheidende Wettbewerbsfaktor sein, denn Unternehmenskulturen sind nicht kopierbar.[98]
Kleine und mittlere Unternehmen, die sich langfristig beim Kampf um die besten Mitarbeiter gegen die Großkonzerne behaupten wollen, müssen die Bedeutung des strategischen Personalmanagements erkennen und die daraus resultierenden Chancen[99] nutzen.[100] Ein kompetentes und strategisch ausgerichtetes Personalmanagement ist die Voraussetzung für den Aufbau einer erfolgreichen Employer Brand (= Arbeitgebermarke).
Die Einführung in das Thema Employer Brand(ing) beginnt nachfolgend mit der Herleitung des Begriffs.
3 Grundlagen des Employer Branding
3.1 Begriffliche Einordnung einer Employer Brand
Der Ausdruck „Employer Brand“ hat seinen Ursprung im Marketing: Er leitet sich aus „Employer“ (Arbeitgeber) und „Brand“ (Marke) ab.[101] Der Begriff „Marke“ stammt ursprünglich aus dem griechischen „marka“ und bedeutet übersetzt „Zeichen“.[102] Im Laufe der Zeit hat sich das Verständnis der Marke wesentlich verändert. Es gibt merkmals-, intensitäts-, herkunftsbezogene oder instrumentale Ansätze, die eher eine historische Entwicklung der Markenbetrachtung aufzeigen und hier nicht näher ausgeführt werden.[103] Im Verlauf dieser Arbeit werden Anregungen verschiedener Markenansätze in den Aufbau einer Employer Brand einfließen. In der Literatur wird häufig die Definition von Meffert zitiert, der unter einer Marke ein in der Psyche der Bezugsgruppen „fest verankertes, unverwechselbares Vorstellungsbild von einem Produkt oder einer Dienstleistung“ versteht.[104] Diese Vorstellungsbilder übernehmen eine Identifikations- und Differenzierungsfunktion und beeinflussen somit die Einstellung und das Wahlverhalten der Bezugsgruppen.[105] Für eine erfolgreiche Markenstrategie sind daher entsprechendes Markenwissen und Markenbekanntheit bei den Anspruchsgruppen erforderlich. Diese sollen Präferenzen aufbauen, die langfristig zu einer Markentreue führen.[106][107]
Wenn sich diese Vorstellungsbilder der Marke nicht separat auf ein Produkt oder eine spezielle Dienstleistung beziehen, sondern ganzheitlich auf ein Unternehmen, spricht man in der Literatur von Corporate Brand (= Unternehmensmarke).[108] Dieser Begriff basiert auf der Idee, das Unternehmen zur Marke[109] zu machen und ihm – ähnlich einem Produkt – einen individuellen Charakter zu verleihen, der die Einzigartigkeit des Unternehmens hervorhebt und das Unternehmen von den Mitbewerbern unterscheidet.[110]
Esch bemängelte im Jahr 2004 noch, dass etliche Unternehmen die Bedeutung des Corporate Brand Managements unterschätzen und wichtige Potenziale oft nicht ausgeschöpft werden. Der Aufbau einer Unternehmensmarke ist eine Zukunftsinvestition und trägt entscheidend zur Wertsteigerung des Unternehmens bei. In den letzten Jahren wächst jedoch die Bedeutung der Corporate Brands bei den Unternehmen, nachdem sich diese über viele Jahrzehnte auf ihre Produktmarken konzentriert haben.[111] Die Relevanz von Unternehmensmarken im Rahmen der Markenführung nimmt u.a. wegen der Erkenntnis zu, dass eine Corporate Brand nicht nur Auswirkungen auf das Verhalten von Kunden und Handel hat, sondern ebenso auf eine Vielzahl anderer Anspruchsgruppen (auch Bezugsgruppen genannt) (s. Abb. 5).[112]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 5: Anspruchsgruppen einer Corporate Brand
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an: Wiese, D. (2005), S. 24.
Die Wahrnehmung der Unternehmensmarke ist bei den jeweiligen Anspruchsgruppen unterschiedlich. Die Gruppen nehmen nur die für sie interessanten Kriterien wahr und bringen dem Unternehmen vielfältige Anliegen entgegen. Während Mitarbeiter z.B. eine adäquate Vergütung erwarten, sind die Geldgeber an einer profitablen Verzinsung interessiert und Kunden an einer hohen Produktqualität.[113] Ziel der Unternehmen ist es, sich mit Hilfe der Unternehmensmarke bei den jeweiligen Anspruchsgruppen Präferenzen zu schaffen, die es ermöglichen, die Markenpotenziale (z.B. größere Gewinnspannen) auszuschöpfen und zu einem Wettbewerbsvorteil führen.[114]
Corporate Brands und die Bezugsgruppen-Orientierung haben aus verschiedenen Gründen eine wachsende Bedeutung: Im Zuge der zunehmenden Internationalisierung verliert die Bezeichnung „made in“ bezogen auf die Herkunftsländer an Bedeutung und wird ersetzt durch glaubwürdige Unternehmensmarken mit dem Hinweis „made by“. Die Informationsbeschaffung wird aufgrund der neuen Medien immer leichter und somit auch der Kenntnisstand der Bezugsgruppen immer besser. Die Gesellschaft erwartet mehr soziales und ökologisches Engagement von Unternehmen. Durch die bessere Vergleichbarkeit der Unternehmen steigt der Wettbewerbsdruck, und die gezielte Ansprache der Bezugsgruppen wird auf lange Sicht für den Unternehmenserfolg existenziell sein. Diese Entwicklungen belegen u.a. die zunehmenden Schwierigkeiten von Unternehmen, hinreichend finanzielle Mittel zu akquirieren oder qualifizierte Arbeitskräfte zu bekommen.[115]
Der Teil der Corporate Brand, der sich gezielt an die Anspruchsgruppe der derzeitigen und potenziellen Mitarbeiter richtet, wird unter dem Begriff Employer Brand zusammengefasst (s. Abb. 5). Im besten Fall bildet die Corporate Brand die Dachmarke[116] für die Bezugsgruppen des Unternehmens und sorgt für einen einheitlichen Marktauftritt.[117]
Petkovic überträgt das Markenverständnis von Meffert auf die Employer Brand und beschreibt diese wie folgt: „Die Arbeitgebermarkestellt […] ein im Gedächtnis der umworbenen akademischen Fach- und Führungskräfte fest verankertes, unverwechselbares Vorstellungsbild eines Arbeitgebers dar. Dieses Vorstellungsbild umfasst zum einen ein Bündel subjektiv relevanter, personalpolitischer Attraktivitätsmerkmale. Zum anderen umfasst die Arbeitgebermarke entscheidungsrelevante Erfolgsdimensionen wie insbesondere Orientierung, Vertrauen und Identifikation.“[118]
Employer Branding bezeichnet den Prozess des Aufbaus einer Arbeitgebermarke.
In der Literatur sind unterschiedliche Definitionen des Begriffs zu finden. Die folgende Tabelle zeigt eine Auswahl:[119]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab. 5: Definitionen des Begriffs Employer Branding
Quelle: Eigene Darstellung.
Die Begriffsbestimmungen haben unterschiedliche Ausprägungen, stimmen aber in den essenziellen Punkten überein:
- Zielgruppe der Employer Brand sind aktuelle und potenzielle Mitarbeiter.
- Alle Definitionen stellen den Markencharakter heraus.
- Das Ziel ist immer die Darstellung der Arbeitgeberattraktivität.
Ziele des Employer Branding sind die Präzisierung des Personalmarketings, die Positionierung des Unternehmens auf dem Arbeitsmarkt und die Schaffung eines positiven Arbeitgeberimages.[120]
3.2 Historische Entwicklung
Eine systematische Gestaltung der Arbeitgeberattraktivität setzt den Einsatz eines strategischen Personalmanagements voraus.[121] Der Ansatz, das Gedankengut und Instrumentarium des Marketings auf das Personalmanagement zu übertragen, ist nicht neu, sondern wird bereits seit Jahren im Bereich des Personalmarketings diskutiert.[122] Analog dem Produktmarketing liegt auch dem Personalmarketing der Gedanke der Kundenorientierung zugrunde. Der Kern des strategischen Personalmarketings ist die umfassende Ausrichtung von Unternehmensfunktionen an den Bedürfnissen vorhandener oder potenzieller Kunden (Mitarbeiter).[123]
In den frühen 60er Jahren beginnt die Entwicklung des Personalmarketings. Im Laufe der Zeit hat das Personalmarketing folgende Phasen durchlaufen:[124]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab. 6: Entwicklung des Personalmarketings
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an: DGFP (2006), S. 21 f.
Primär hat das Personalmarketing das Ziel, die Voraussetzungen für eine langfristige Versorgung des Unternehmens mit qualifizierten und motivierten Arbeitskräften zu schaffen. In Hinsicht auf den externen und internen Arbeitsmarkt besitzt das Personalmarketing die Präferenzbildung[125] als übergeordnete Funktion. Rückblickend betrachtet wurden die Präferenzentscheidungen in der Regel während der Rekrutierungsphase vom Unternehmen gefällt.[126] Zukünftig liegt die Präferenzentscheidung mehr und mehr auf der Seite der qualifizierten Fach- und Führungskräfte. Personalmarketing wird somit in der nächsten Stufe zum Präferenzmanagement. Beck bezeichnet diese Phase als Personalmarketing 2.0.[127]
Personalmarketing zielt nicht mehr allein auf die Bedürfnisbefriedigung der Kunden ab, sondern sorgt, analog zum Konsumgütermarketing,[128] vorrangig dafür, dass die Zielgruppe das Unternehmen in einer möglichst frühen Phase[129] in den Entscheidungsprozess der Arbeitgeberwahl einbezieht. Im Idealfall ist das Unternehmen am Ende des Präferenzbildungsprozesses der Employer-of-Choice.[130]
Aufgrund dieser Weiterentwicklung des Personalmarketings wird in den letzten Jahren zunehmend die Notwendigkeit des Employer Branding erkannt.[131] Employer Branding taucht 1998 erstmals in der Literatur auf[132] und wird seit 2002 in deutschsprachigen Praktikerzeitschriften diskutiert.[133] Die Anzahl der seither erschienen Artikel zeigt das gesteigerte Interesse,[134] jedoch fehlt Petkovic der theoretische Nachweis oder eine modellartige Darstellung, weshalb er den aktuellen Forschungsstand als „rudimentär“ bezeichnet. [135]
3.3 Nutzen einer Arbeitgebermarke
In diesem Kapitel wird der Nutzen einer Employer Brand aufgezeigt. Die folgende Abbildung stellt die möglichen Funktionen einer Arbeitgebermarke aus Arbeitgeber- und Bewerbersicht dar.[136]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 6: Funktionen einer Employer Brand
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an: Wiese, D. (2005), S. 30.
Die einzelnen Funktionen sind Teilziele auf dem Weg zur Erreichung der Arbeitgeberpräferenz. Von einer Employer Brand kann man nur sprechen, wenn in einem Unternehmen – bezüglich seiner Eigenschaft als Arbeitgeber – auch die entsprechende Wirkung hinter den Funktionen spürbar ist.[137]
3.3.1 Nutzen aus Arbeitgebersicht
Zunächst werden die Wirkungen der Funktionen Präferenzbildung, Kostenreduktion und Bindungseffekt aus Arbeitgebersicht (s. Abb. 6) aufgezeigt:
Präferenzbildung: Eine erfolgreiche Arbeitgebermarke hilft den Unternehmen dabei, ihre Bewerber gezielt ansprechen zu können. Externe Bewerber haben oft nur ein oberflächliches Wissen über ihre potenziellen Arbeitgeber, was dazu führt, dass ihnen die Angebote nahezu identisch erscheinen. Untersuchungen belegen, dass die Arbeitgebermarke eine große Rolle im Entscheidungsprozess der Arbeitgeberwahl spielt. Eine Employer Brand hilft den Unternehmen seine Einzigartigkeit ausdrücken. Man spricht auch von einer „Unique Applying Proposition“ (UAP), einem Alleinstellungsmerkmal, mit dem sich die Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber positionieren und sich somit von der Konkurrenz abgrenzen.[138] Ziel ist es, beim Bewerber zum Schluss des Entscheidungsprozesses der Employer-of-Choice zu sein.[139]
Kostenreduktion: Stimmen Außen- und Innenbild der Arbeitgebermarke überein, so werden künftige Mitarbeiter in ihrer Arbeitgeberwahl bestätigt. Aktuelle und potenzielle Mitarbeiter, die zufrieden sind, hegen keine Wechselabsichten. Auch die Gefahr von Fehlbesetzungen, die für das Unternehmen erneute Rekrutierungskosten zur Folge hätten, reduziert sich.[140]
Eine weitere Reduzierung der Personalkosten wird dadurch erreicht, dass auf die geschalteten Stellenanzeigen weniger, aber dafür besser geeignete Kandidaten reagieren. Durch einen klaren Zuschnitt der Arbeitgebermarke wird hier im Vorfeld bereits aussortiert und es müssen weniger Bewerbungen bearbeitet werden, die nicht in das Profil des Unternehmens passen.[141]
Durch die Erhöhung des Bekanntheitsgrades ist auch die Aussicht auf Initiativbewerbungen größer. Liegen solche vor, ergibt sich für die Unternehmen eine höhere Planungssicherheit. Vakante Stellen können schneller besetzt und die Rekrutierungskosten gesenkt werden.[142]
Bindungseffekt: Die Arbeitgebermarke hat aber nicht nur Auswirkungen auf die Bewerber, sondern auch auf die bestehenden Mitarbeiter. Sie unterstützt das interne Personalmarketing bezüglich der Mitarbeiterbindung. Hat ein Unternehmen eine attraktive Arbeitgebermarke, so erfüllt es die Mitarbeiter mit Stolz, für diese angesehene Firma zu arbeiten, und sie identifizieren sich mit der Marke.[143] Die Mitarbeiter sind motivierter, leisten qualitativ bessere Arbeit und die Fluktuation nimmt ab.[144] Im besten Fall führen positive Erzählungen der Mitarbeiter zu Weiterempfehlungen an Dritte.[145]
3.3.2 Nutzen aus Bewerbersicht
Nachfolgend wird erläutert, inwiefern die in Abbildung 6 genannten Funktionen Informationseffizienz, Vertrauensbildung und Identifikation für einen Bewerber hilfreich sein können:
Informationseffizienz: Arbeitgebermarken bündeln viele Details über das Unternehmen und die Assoziationen, die mit der Marke des Unternehmens zusammenhängen, in einer kompakten Information (= „information chunk"). Die Marke ruft beim Bewerber ein bestimmtes Markenimage und die dazu gespeicherten Informationen hervor. Bei der erheblichen Informationsmenge verschafft ihm dies eine bessere Orientierung, macht die Informationen für ihn bewertbar und erleichtert ihm somit den Entscheidungsprozess bei der Arbeitgeberwahl.[146]
Vertrauensbildung: Potenzielle Mitarbeiter gehen bei der Wahl ihres künftigen Arbeitgebers das Risiko einer Fehlentscheidung ein, daher ist es für die Unternehmen wichtig, das Vertrauen der Bewerber zu gewinnen.[147] Während des Entscheidungsprozesses bei der Arbeitgeberwahl ist es somit notwendig, beim Bewerber jede Art von Risikoempfinden zu vermeiden.[148] Auch hier unterstützt das durch die Marke hervorgerufene Image und stellt ein Werteversprechen dar. Das Gefühl von Sicherheit wirkt auf den Bewerber vertrauensbildend und minimiert sein Risikoempfinden.[149] Auch die Leistungsmotivation der aktuellen Mitarbeiter baut stark auf eine intakte Vertrauenskultur auf.[150]
Identifikation[151]: Die Arbeitgebermarke kann sich sowohl auf mögliche Bewerber als auch auf aktuelle Mitarbeiter identitätsfördernd auswirken. In diesem Fall werden die Eigenschaften der Marke auf die eigene Person übertragen. Die Kommunikation des selbstdefinierten Eigenbildes vermittelt dem Umfeld eine bestimmte Gruppenzugehörigkeit. Psychologisch kann das Gefühl, bei einem attraktiven Arbeitgeber beschäftigt zu sein, auch zu einer Steigerung des Selbstwertgefühls führen.[152]
Auch im Fall eines Stellenwechsels kann die Arbeitgebermarke positiven Einfluss auf den „eigenen Marktwert“ nehmen.[153]
[...]
[1] Werner Niefer (1928-1993), dt. Topmanager, 1989-93 Vorstandsvorsitzender Mercedes Benz AG zitiert in: Schwanfelder, W. (2004), S. 169.
[2] Vgl. Biersack, W./Kettner, A./Reinberg, A./Schreyer, F. (2008), S. 6.
[3] Vgl. McKinsey (2008), S. 8.
[4] Vgl. Biersack, W./Kettner, A./Reinberg, A./Schreyer, F. (2008), S. 6 f.
[5] Vgl. McKinsey (2008), S. 7.
[6] Vgl. Beck, C. (2008), S. 5; Eding, T. (2002), S. 2.
[7] Ingham, J. (2006), S. XV.
[8] Vgl. Bertelsmann Stiftung/DGFP e.V. (2005), S. 11 f.; Edig, T. (2002), S. 1 f.;
Frick, G. (2009), S. 92; Simon, H./Wiltinger, K./Sebastian, K. H./Tacke, G. (1995), S. 9 f.
[9] Lee Iacocca (*1924), amerik. Topmanager, 1979-92 Vorstandsvorsitzender Chrysler Corp., zitiert in: Dziarnowski, L./Schütze, S. (2007), S. 5.
[10] In der Literatur findet man für „die richtigen Fach- und Führungskräfte“ auch den Begriff „Right Potentials“.
[11] Vgl. Bertelsmann Stiftung/DGFP e.V. (2005), S. 15.
[12] Vgl. Pett, J./Kriegler, W. R. (2007), S. 18.
[13] Vgl. Bertelsmann Stiftung/DGFP e.V. (2005), S. 9; McKinsey (2008), S. 7.
[14] Vgl. Gausmeier, J./Fink, A. (1999), S. 11.
[15] Vgl. Meyer, J.-A. (2007), S. 3.
[16] Vgl. Frey, D. (2006), S. 13; Heyn, T. (2005), S. 2.
[17] Vgl. Bruch, H./Menges, J. I. (2007), S. 243.
[18] Beispiele für Zitierungen, vgl. Schuble, J./Eicher, M. (2008a), S. 24; Edig, T. (2002), S. 1.
[19] Heyn, T. (2005), S. 2.
[20] Vgl. Gante, T. (2007), S. 18.
[21] Vgl. Bruch, H./Menges, J. I. (2007), S. 243.
[22] Vgl. Kollmann, T./Kuckertz, A./Lomberg, C. (2007), S. 1; Kraus, S./Fink, M./Harms, R./
Rössl, D. (2007), S. 31; http://ec.europa.eu/enterprise/enterprise_policy/sme_definition/index_de.htm
Stand: 22.03.09.
[23] Vgl. Beise, M./Schmittmann, S. (2007), S. 108; Fischbach, C./Mack, J. (2008), S. 18; Kraus, S./Fink, M./Harms, R./Rössl, D. (2007), S. 31.
[24] Vgl. Amelung, K./Heimbrock, K. J./Schneider, M. (2007), S. 10; Wegmann, J. (2006), S. 13.
[25] Vgl. Kollmann, T./Kuckertz, A./Lomberg, C. (2007), S. 1.
[26] Vgl. Kollmann, T./Kuckertz, A./Lomberg, C. (2007), S. 2.
[27] Vgl. http://www.ifm-bonn.org/index.php?id=89 Stand: 22.03.09.
[28] Vgl. http://ec.europa.eu/enterprise/enterprise_policy/sme_definition/index_de.htm
Stand: 22.03.09.
[29] Vgl. Fischbach, C./Mack, J. (2008), S. 16.
[30] Gleich KMU insgesamt.
[31] Vgl. Wegmann, J. (2006), S. 15; Zaunmüller, H. (2005), S. 23 f.
[32] Vgl. Kraus, S./Fink, M./Harms, R./Rössl, D. (2007), S. 37.
[33] Vgl. Ackermann, K.-F./Blumenstock, H. (1993), S. 9; Fischbach, C./Mack, J. (2008), S. 17; Kollmann, T./Kuckertz, A./Lomberg, C. (2007), S. 4.
[34] Vgl. Amelung, K./Heimbrock, K. J./Schneider, M. (2007), S. 10 f.
[35] Vgl. Wegmann, J. (2006), S. 15.
[36] Vgl. Fischbach, C./Mack, J. (2008), S. 17.
[37] Vgl. Becker, M. (2005), S. 604; Bertelsmann Stiftung/DGFP e.V. (2005), S. 15;
Kay, R./Werner, A. (2008), S. 10, http://doku.iab.de/veranstaltungen/2008/fachkraefte_2008_kay_werner.pdf Stand: 09.03.09.
[38] Vgl. Becker, M. (2005), S. 208 f.
[39] Vgl. Olfert, K./Pischulti, H. (2007), S. 18.
[40] Vgl. Bundesagentur für Arbeit (2009), S. 6, http://www.pub.arbeitsagentur.de/hst/services/statistik/000000/html/start/monat/aktuell.pdf Stand: 08.03.09. Auf dieser Seite sind auch konkrete Zahlen der einzelnen Monate zu finden.
[41] Vgl. Bundesagentur für Arbeit (2009),
http://www.arbeitsagentur.de/nn_27030/zentraler-Content/Pressemeldungen/2009/Presse-09-027.html Stand: 10.04.09.
[42] Vgl. http://www.n-tv.de/1129769.html Stand 10.04.09;
http://www.stern.de/wirtschaft/arbeit-karriere/arbeit/:Wirtschaftskrise-Traurige-Premiere-Arbeitsmarkt/659602.html Stand: 10.04.09.
[43] Vgl. Bundesagentur für Arbeit (2009),
http://www.arbeitsagentur.de/nn_27030/zentraler-Content/Pressemeldungen/2009/Presse-09-027.html Stand: 10.04.09.
[44] Vgl. Creditreform (2009), S. 1,
http://www.creditreform.de/Deutsch/Creditreform/Presse/Creditreform_Wirtschaftsforschung/Wirtschaftslage_und_Finanzierung_im_Mittelstand/2009-04/2009-04-07_Wirtschaftslage_Mittelstand_DE.pdf Stand: 14.04.09.
[45] Vgl. Creditreform (2009), S. 14 f., http://www.creditreform.de/Deutsch/Creditreform/Presse/Creditreform_Wirtschaftsforschung/Wirtschaftslage_und_Finanzierung_im_Mittelstand/2009-04/2009-04-07_Wirtschaftslage_Mittelstand_DE.pdf Stand: 14.04.09.
[46] Vgl. IAB (2008),
http://idw-online.de/pages/de/news290761 Stand: 14.04.09.
[47] Vgl. IAB (2008),
http://idw-online.de/pages/de/news290761 Stand: 14.04.09.
[48] Vgl. Möller, J./Walwei, U. (2009), S. 42 f. Hier werden verschiedene Annahmen getroffen, wobei die Höhe der künftigen Auswanderung lt. IAB kaum prognostizierbar ist.
[49] Vgl. Wodok, A. (2004), S. 4 ff.
[50] Vgl. IAB (2008),
http://idw-online.de/pages/de/news290761 Stand: 14.04.09.
[51] Vgl. Biersack, W./Kettner, A./Reinberg, A./Schreyer, F. (2008), S. 6.
[52] Vgl. Raffeiner, T./Bausch, A./ M. (2007), Frese, S. 6.
[53] Vgl. Biersack, W./Kettner, A./Reinberg, A./Schreyer, F. (2008), S. 6 f.
[54] Vgl. Bullinger, H.-J. (2001), S. 11 f.
[55] Vgl. Biersack, W./Kettner, A./Reinberg, A./Schreyer, F. (2008), S. 7.
[56] Vgl. Reinberg, A./ Hummel, M. (2003), S. 41.
[57] Vgl. Biersack, W./Kettner, A./Reinberg, A./Schreyer, F. (2008), S. 7.
[58] Vgl. Reinberg, A./ Hummel, M. (2003), S. 38 ff.
[59] Vgl. Heine, Christoph (2008), S. 8 und 15, zitiert in: Biersack, W./Kettner, A./Reinberg, A./Schreyer, F. (2008), S. 7.
[60] Vgl. Biersack, W./Kettner, A./Reinberg, A./Schreyer, F. (2008), S. 7.
[61] Vgl. Beiten, M. (2006), S. 22; Strobel, E./Summa, S. (2008), S. 347.
[62] Vgl. Biersack, W./Kettner, A./Reinberg, A./Schreyer, F. (2008), S. 7.
[63] Vgl. Geighardt, C. (2007), S. 8.
[64] Ohne Auszubildende.
[65] Vgl. Biersack, W./Kettner, A./Reinberg, A./Schreyer, F. (2008), S. 7.
[66] Vgl. Gausmeier, J./Fink, A. (1999), S. 11; Strobel, E./Summa, S. (2008), S. 347.
[67] Vgl. Schavan, A. (2008), S. 6.
[68] Vgl. Strobel, E./Summa, S. (2008), S. 348.
[69] Vgl. Schavan, A. (2008), S. 6.
[70] Vgl. Ohoven, M. (2008), S. 3; Schavan, A. (2008), S. 6.
[71] Vgl. McKinsey (2008), S. 7.
[72] Vgl. Schavan, A. (2008), S. 6.
[73] Vgl. Nagl, M./Bargstädt, H.-J./Hoffmann, M./Müller, N. (2009), S. 5 f.
[74] Vgl. Edig, Thomas (2002), S. 1.
[75] Vgl. Enke, M./Greschuchna, L./Geigenmüller, A. (2007), S. 55; Gutmann, J./Terschüren, J. (2004), S. 21 f.; Kötter, P./Hunziger, A./Dasch, P. (2002), S. 15 ff.
[76] Vgl. Kötter, P./Hunziger, A./Dasch, P. (2002), S. 15 ff.
[77] Vgl. Friedman, G. (2007), S. 3.
[78] Welsh, J. A./White, J. F. (1980), Titelseite.
[79] Vgl. Friedman, G. (2007), S. 3.
[80] Vgl. Beise, M./Schmittmann, S. (2007), S. 108 f.
[81] Vgl. Beise, M./Schmittmann, S. (2007), S. 110.
[82] Vgl. Blatter, H. (2007), S. 93; Fuchs, M. (2003), S. 149.
[83] Vgl. Beise, M./Schmittmann, S. (2007), S. 110; Claaßen, N. (2008), S. 33.
[84] Vgl. Gutmann, J./Hüsgen, J. (2005), S. 40.
[85] Vgl. Beise, M./Schmittmann, S. (2007), S. 110; Claaßen, N. (2008), S. 34.
[86] Vgl. Beise, M./Schmittmann, S. (2007), S. 110; Laux, U. (2008), S. 30.
[87] Vgl. Claaßen, N. (2008), S. 20.
[88] Vgl. Holtbrügge, D. (2005), S. 1 f.; Kleyboldt, L. (2009), Interview Frage 23, S. 103.
[89] Vgl. Claaßen, N. (2008), S. 20; DGFP (1996), S. 156; Kleyboldt, L. (2009), Interview Frage 23, S. 103.
[90] Vgl. auch die Ausführungen in Kapitel 1.1.
[91] Vgl. Kolb, M. (2008), S. 578.
[92] Vgl. Claaßen, N. (2008), S. 27 und 42.
[93] Vgl. Beise, M./Schmittmann, S. (2007), S. 108 f.
[94] Vgl. Bruch, H./Menges, J. I. (2007), S. 243; Trost, A. (2009), S. 52 ff.
[95] Vgl. Claaßen, N. (2008), S. 19.
[96] Vgl. Sattes, I./Conrad, H. (1998), S 135.
[97] Vgl. Beise, M./Schmittmann, S. (2007), S. 108 f.; DGFP (1996), S. 18 f.
[98] Vgl. DGFP (1996), S. 18 f.
[99] Die daraus resultierenden Chancen werden in Kapitel 5.1 aufgezeigt.
[100] Vgl. Stercken, A. (2008), S. 34.
[101] Vgl. compamedia (2008), S. 5, http://www.top-arbeitgebermarke.de/index.php?id=161 Stand: 03.12.08.
[102] Vgl. Lüppens, M. (2006), S. 3.
[103] Vgl. Esch, F.-R. (2008), S. 18; Springer, C. (2008), S. 10 f.
[104] Meffert/Burmann/Koers (2002), S. 6 zitiert in: Esch, F.-R. (2005), S. 266; Springer, C. (2008), S. 9; Wiese, D. (2005), S. 23.
[105] Vgl. hierzu Esch, F.-R. (2008), S. 22; Siegert, G. (2003), S. 39.
[106] Vgl. Siegert, G. (2003), S. 39.
[107] Domizlaff als Begründer der Markentechnik wies schon früh darauf hin, dass das Ziel der Markentechnik „die Sicherung einer Monopolstellung in der Psyche des Verbrauchers“ ist (Domizlaff, 1939; 1992, S. 76), vgl. Esch, F.-R. (2008), S. 22.
[108] Vgl. Wiese, D. (2005), S. 23.
[109] „Starke Marken machen einen erheblichen Teil des Unternehmenswertes aus. Mittlerweile gibt es zahlreiche Bewertungsmethoden (z.B. US-GAAP)“ […] Die Relevanz der Marken für einzelne Branchen und Firmen sind dabei unterschiedlich. Vgl. Wichert, C. (2005), S. 17 f.
[110] Vgl. Herbst, D. (2006), S. 20.
[111] Vgl. Fiedler, L. (2007), S. 1.
[112] Vgl. Esch, F.-R. (2008), S. 493; Kernstock, J./Esch, F.-R./Tomczak, T./Langner, T. (2006),
S. 8 f.
[113] Vgl. Becker, J. (2002), S. 30 ff.; Wiese, D. (2005), S. 24.
[114] Vgl. Hermann, S. (2005), S. 13; Siegert, G. (2003), S. 39.
[115] Vgl. Fiedler, L. (2007), S. 4.
[116] Detaillierte Informationen zum Thema Markentypen vgl. Becker, J. (2002), S. 195 ff.
[117] Vgl. Gmür, M./ Martin, P./ Karczinski, D. (2002), S. 12;Petkovic (2008), S. 234.
[118] Petkovic, M. (2008), S. 70 f.; weitere Definition vgl. Ambler, T./Barrow S. (1996), S. 187.
[119] Weitere Definitionen: siehe auch Pett, J. (2009), Interview Frage 3, S. 107; Wiese, D. (2005),
S. 31.
[120] Vgl. Gmür, M./ Martin, P./ Karczinski, D. (2002), S. 12 ff.
[121] Vgl. Achenbach, W. (2003), S. 80.
[122] Vgl. Dincher, R. (2007), S. 1.
[123] Vgl. Dincher, R. (2007), S. 1; Grundmann, T. (1995), S. 7; Laux, U. (2008), S. 30.
[124] Vgl. DGFP (2006), S. 21 ff.; vgl. auch Beck, C. (2008), S. 9.
[125] Ausführung zur Präferenzbildung siehe Kapitel 3.3.1.
[126] Vgl. Beck, C. (2008), S. 17; vgl. auch Petkovic, M. (2008), S. 9 f.
[127] Vgl. Beck, C. (2008), S. 24 f., Die Bezeichnung ist angelehnt an den Begriff Web 2.0, den Beginn einer neuen Entwicklungsstufe und damit verbundene veränderte Denk- und Handlungsweisen, vgl. auch Beck, C. (2008), S. 17, Frickenschmidt, S. (2008), S. 18 ff.
[128] Vgl. von der Oelsnitz, D./Stein, V./Hahmann, M. (2007), S. 214.
[129] Ausführungen zu den einzelnen Phasen (Assoziation, Orientierung, Matching, Bindung und Ex-Post) vgl. Beck, C. (2008), S. 18 f.
[130] Vgl. Pawlitzki, M. (2004), S. 16; Petkovic, M. (2008), S. 9 f.
[131] Vgl. Beck, C. (2008), S. 28; weitere Ausführung hierzu folgen im Kapitel 4.1.
[132] Vgl. Wiese, D. (2005), S. 31.
[133] Vgl. Gmür, M./ Martin, P./ Karczinski, D. (2002), S. 12 ff. Hier wird Employer Branding erstmals in einer deutschsprachigen Zeitschrift in Form eines ganzen Beitrags thematisiert.
[134] Vgl. Burg, M./Heuser, C. (2009), S. 526; Enderle, K./Furkel, D. (2008), S. 60; Hier wird Employer Branding als „das neue Zauberwort“ und als „ein Megatrend im Personalwesen“ beschrieben.
[135] Vgl. Petkovic, M. (2008), S. 42.
[136] Vgl. Wiese, D. (2005), S. 30.
[137] Vgl. Petkovic, M. (2008), S. 67.
[138] Vgl. Bethkenhagen, E. (2008), S. 66 f.; Petkovic, M. (2008), S. 62; Wiese, D. (2005), S. 28.
[139] Vgl. Petkovic, M. (2008), S. 15 und S. 61.
[140] Vgl. Petkovic, M. (2008), S. 63; BBDO (2004), S. 14.
[141] Vgl. Wiese, D. (2005), S. 28.
[142] Vgl. BBDO (2004), S. 14; Wiese, D. (2005), S. 28.
[143] Vgl. Wiese, D. (2005), S. 28.
[144] Vgl. Siemann, C. (2008), S. 5; vgl. auch Frey, D. (2006), S. 14 f.
[145] Vgl. Petkovic, M. (2008), S. 62.
[146] Vgl. Bamert, T. (2005), S. 47; Hofbauer, G./Schmidt, J. (2007), S. 21; Petkovic, M. (2008),
S. 64 f.; Wiese, D. (2005), S. 25 f.
[147] Vgl. Bamert, T. (2005), S. 47 f.; Hofbauer, G./Schmidt, J. (2007), S. 22; Petkovic, M. (2008), S. 17.
[148] Vgl. Winkelmann, P. (2006), S. 17.
[149] Vgl. Petkovic, M. (2008), S. 66; Wiese, D. (2005), S. 27.
[150] Vgl. Nieder, P. (2006), S. 22 ff.
[151] Vgl. Frey, D. (2006), S. 14, ausführliche Informationen zur Identifikation.
[152] Vgl. Bamert, T. (2005), S. 49; Hofbauer, G./Schmidt, J. (2007), S. 22.
[153] Vgl. Wiese, D. (2005), S. 27.
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2009
- ISBN (eBook)
- 9783836635318
- DOI
- 10.3239/9783836635318
- Dateigröße
- 987 KB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- FOM Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Marl früher Fachhochschule – Wirtschaftswissenschaften
- Erscheinungsdatum
- 2009 (September)
- Note
- 1,3
- Schlagworte
- employer arbeitgeberimage personalmarketing führungskräftemangel talent
- Produktsicherheit
- Diplom.de