Resafa-Sergiupolis / Syrien: Dokumentation der Erhaltungsmaßnahmen an der Stadtmauer
©2008
Masterarbeit
147 Seiten
Zusammenfassung
Inhaltsangabe:Einleitung:
Die vorliegende Arbeit zum Thema Dokumentation der Erhaltungsmaßnahmen der Direction Générale des Antiquités et des Musées de la Syrie (DGAMS) an der Stadtmauer von Resafa / Nordsyrien wurde im Rahmen des Resafa-Projektes Resafa-Sergiupolis Rusafat Hisham. Pilgerstadt und Kalifenresidenz - Die Stadt intra und extra muros durchgeführt, welche 2006 unter der Leitung von Frau Prof. Dr.-Ing. Dorothée Sack begonnenen hat.
Die Projektphase (2006-2011) setzt sich aus fünf Teilprojekten zusammen. Das dritte Teilprojekt befasst sich mit der Stadtmauer. Die Stadtmauer von Resafa Bauforschung zur Klärung ihrer Entsteh-ung und ihrer Veränderungen . Zu diesem Teilprojekt soll diese Arbeit einen Beitrag leisten. Es gilt zu klären, in welchem Umfang und mit welchen Methoden an der Stadtmauer Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen durchgeführt wurden.
Zielsetzung:
Seit den 1970er Jahren führt die DGAMS an der Stadtmauer von Resafa verschiedene Erhaltungsmaßnahmen durch, die jedoch nicht dokumentiert wurden.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die bisherigen durchgeführten Erhaltungsmaßnahmen sowohl zu dokumentieren, als auch aus denkmalpflegerischer Sicht zu bewerten.
Diese Arbeit bietet darüber hinaus Material für zukünftige Erhaltungsmaßnahmen, um den Umfang und die Notwendigkeit von Arbeiten festlegen bzw. einschätzen zu können.
Gang der Untersuchung:
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel:
Das erste Kapitel umfasst die Zielsetzung der Arbeit und erläutert das Arbeitskonzept.
Das zweite Kapitel behandelt die Lage der Stadt Resafa und ihre Geschichte.
Das dritte Kapitel enthält einen Überblick über die Stadtmauer und ihre Geschichte und eine Beschreibung ihrer wesentlichen Bestandteile.
In Kapitel vier werden Methoden der Dokumentation vorgestellt, die bei der Arbeit Anwendung fanden.
Im fünften Kapitel werden die durchgeführten Erhaltungsmaßnahmen der DGAMS an der Stadtmauer beschrieben.
Im sechsten Kapitel wird eine Bewertung der Erhaltungsmaßnahmen aus denkmalpflegerischer Sicht vorgenommen.
Abschließend erfolgt im siebten und letzten Kapitel ein zusammenfassendes Fazit sowie ein Ausblick. Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
I.Einleitung1
II.RESAFA, Geographische Lage und Geschichte3
III.Stadtmauer, Baubeschreibung4
IV.Methoden zur Dokumentation der durchgeführten Instandsetzungsmaßnahmen7
IV.1Recherche nach schriftlichen Unterlagen7
IV.2Erstellung der […]
Die vorliegende Arbeit zum Thema Dokumentation der Erhaltungsmaßnahmen der Direction Générale des Antiquités et des Musées de la Syrie (DGAMS) an der Stadtmauer von Resafa / Nordsyrien wurde im Rahmen des Resafa-Projektes Resafa-Sergiupolis Rusafat Hisham. Pilgerstadt und Kalifenresidenz - Die Stadt intra und extra muros durchgeführt, welche 2006 unter der Leitung von Frau Prof. Dr.-Ing. Dorothée Sack begonnenen hat.
Die Projektphase (2006-2011) setzt sich aus fünf Teilprojekten zusammen. Das dritte Teilprojekt befasst sich mit der Stadtmauer. Die Stadtmauer von Resafa Bauforschung zur Klärung ihrer Entsteh-ung und ihrer Veränderungen . Zu diesem Teilprojekt soll diese Arbeit einen Beitrag leisten. Es gilt zu klären, in welchem Umfang und mit welchen Methoden an der Stadtmauer Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen durchgeführt wurden.
Zielsetzung:
Seit den 1970er Jahren führt die DGAMS an der Stadtmauer von Resafa verschiedene Erhaltungsmaßnahmen durch, die jedoch nicht dokumentiert wurden.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die bisherigen durchgeführten Erhaltungsmaßnahmen sowohl zu dokumentieren, als auch aus denkmalpflegerischer Sicht zu bewerten.
Diese Arbeit bietet darüber hinaus Material für zukünftige Erhaltungsmaßnahmen, um den Umfang und die Notwendigkeit von Arbeiten festlegen bzw. einschätzen zu können.
Gang der Untersuchung:
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel:
Das erste Kapitel umfasst die Zielsetzung der Arbeit und erläutert das Arbeitskonzept.
Das zweite Kapitel behandelt die Lage der Stadt Resafa und ihre Geschichte.
Das dritte Kapitel enthält einen Überblick über die Stadtmauer und ihre Geschichte und eine Beschreibung ihrer wesentlichen Bestandteile.
In Kapitel vier werden Methoden der Dokumentation vorgestellt, die bei der Arbeit Anwendung fanden.
Im fünften Kapitel werden die durchgeführten Erhaltungsmaßnahmen der DGAMS an der Stadtmauer beschrieben.
Im sechsten Kapitel wird eine Bewertung der Erhaltungsmaßnahmen aus denkmalpflegerischer Sicht vorgenommen.
Abschließend erfolgt im siebten und letzten Kapitel ein zusammenfassendes Fazit sowie ein Ausblick. Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
I.Einleitung1
II.RESAFA, Geographische Lage und Geschichte3
III.Stadtmauer, Baubeschreibung4
IV.Methoden zur Dokumentation der durchgeführten Instandsetzungsmaßnahmen7
IV.1Recherche nach schriftlichen Unterlagen7
IV.2Erstellung der […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Mohamed Anas Al Saeed
Resafa-Sergiupolis / Syrien: Dokumentation der Erhaltungsmaßnahmen an der
Stadtmauer
ISBN: 978-3-8366-3410-6
Herstellung: Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2009
Zugl. Technische Universität Berlin, Berlin, Deutschland, MA-Thesis / Master, 2008
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© Diplomica Verlag GmbH
http://www.diplomica.de, Hamburg 2009
Inhaltsverzeichnis
Danksagung...I
I. Einleitung ...1
II. RESAFA, Geographische Lage und
Geschichte...3
III. Stadtmauer, Baubeschreibung...4
IV. Methoden zur Dokumentation der
durchgeführten Instandsetzungsmaßna-
hmen...7
IV.1 Recherche nach schriftlichen
Unterlagen...7
IV.2 Erstellung der Kartierungspläne
...10
IV.3 Fotografische Erfassung...12
V. Erhaltungsmaßnahmen der DGAMS
seit den 1970er Jahren...13
V.1 Konservierung der Innen- und
Außenseite der Stadtmauer...16
V.2 Sicherung der Mauerkrone...23
V.3 Rekonstruktionsversuch an der
Westmauer...26
V.4 Restaurierungsarbeiten an der
Nordtoranlage...28
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VI. Bewertung der durchgeführten Maß-
nahmen...32
VI.1 Bewertung der Konservierung
der Innen- und Außenseite der
Stadtmauer...33
VI.2 Bewertung der Sicherung der
Mauerkrone...37
VI.3 Bewertung der Rekonstruktions-
versuch an der Westmauer...40
VI.4 Bewertung der Restaurierungs-
arbeiten an der Nordtoranlage..42
VII. Zusammenfassung und Ausblick...44
Abbildungsverzeichnis
Abbildungen im Text...48
Tafel-Verzeichnis...51
Pläne-Verzeichnis...57
Literaturverzeichnis...58
Abbildungen im Text (Abb.1 - Abb.41)
Tafeln 1 - 33
Pläne 1 - 29
Anlage 1: Grundriss des unteren Wehrgan-
ges (W. Karnapp)
Anlage 2: Innenansicht der Stadtmauer (W.
Karnapp)
Anlage 3: Bauaufnahme des
Konstruktions-
versuches (DGAMS)
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Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen
Sie sprachen: "Gepriesen seist Du (Allah). Wir haben
kein Wissen außer dem, was Du uns gelehrt hast;
wahrlich, Du bist der Allwissende, der Allweise."
I
Danksagung
Ich möchte mich an dieser Stelle bei
den Personen bedanken, die mich bei
der Erarbeitung dieser Masterarbeit
unterstützt haben. Meinen besonderen
Dank gilt an dieser Stelle Frau Univ.-
Prof. Dr.-Ing. Dorothée Sack für die
Ermöglichung, Betreuung und Unter-
stützung dieser Arbeit. Außerdem
bedanke ich mich herzlich bei Frau
Dr.-Ing. Catharine Hof für deren Betr-
euung und der daraus resultierenden
Diskussionen und Ratschläge.
Meinen Mitstudenten und den Mit-
arbeiter des Fachgebiets, insbesondere
Martin Gussone und Wilfried Wolff
danke ich für die stete Diskussion- und
Hilfsbereitschaft.
Zu guter Letzt möchte ich meinen
Eltern und meiner Frau Maram
danken, die mir mit Rat und Tat zur
Seite gestanden hat. Ohne dass er es
schon verstehen könnte gilt mein Dank
auch meinem kleinen Sohn Walid, der
für mich eine Quelle grosser Freude
und Energie ist.
Über allem aber steht der Dank an
Allah, meinen Schöpfer. Ihm gebührt
alles Lob, aller Dank und alle Ehre.
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1
I.
Einleitung
Die vorliegende Arbeit zum Thema
,,Dokumentation der
Erhaltungsmaßnahmen
der Direction Générale des Antiquités et
des Musées de la Syrie (DGAMS) an der
Stadtmauer von Resafa / Nordsyrien"
wurde im Rahmen des Resafa-Projektes
,,Resafa-Sergiupolis Rusafat Hisham.
Pilgerstadt und Kalifenresidenz - Die Stadt
intra und extra muros" durchgeführt,
welche 2006 unter der Leitung von Frau
Prof. Dr.-Ing. Dorothée Sack begonnenen
hat.
Die Projektphase (2006-2011) setzt
sich aus fünf Teilprojekten zusammen. Das
dritte Teilprojekt befasst sich mit der
Stadtmauer. ,,Die Stadtmauer von Resafa
Bauforschung zur Klärung ihrer Entsteh-
ung und ihrer Veränderungen"
1
. Zu diesem
Teilprojekt soll diese Arbeit einen Beitrag
leisten. Es gilt zu klären, in welchem Umf-
ang und mit welchen Methoden an der
Stadtmauer Konservierungs- und Restauri-
erungsmaßnahmen durchgeführt wurden.
Zielsetzung:
Seit den 1970er Jahren führt die
DGAMS an der Stadtmauer von Resafa
verschiedene Erhaltungsmaßnahmen durch,
die jedoch nicht dokumentiert wurden.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die bis-
herigen durchgeführten
Erhaltungsmaßahm-
en
sowohl zu dokumentieren, als auch aus
denkmalpflegerischer Sicht zu bewerten.
Diese Arbeit bietet darüber hinaus Material
für zukünftige Erhaltungsmaßnahmen, um
den Umfang und die Notwendigkeit von
Arbeiten festlegen bzw. einschätzen zu
können.
:
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1
Unter der Leitung von Dr.-Ing. Catharine Hof/
DAI Berlin.
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.(
2
Aufbau der Arbeit:
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel:
· Das erste Kapitel umfasst die Ziel-
setzung der Arbeit und erläutert das
Arbeitskonzept.
· Das zweite Kapitel behandelt die
Lage der Stadt Resafa und ihre Ges-
chichte.
· Das dritte Kapitel enthält einen Üb-
erblick über die Stadtmauer und ih-
re Geschichte und eine Beschreibu-
ng ihrer wesentlichen Bestandteile.
· In Kapitel vier werden Methoden
der Dokumentation vorgestellt, die
bei der Arbeit Anwendung fanden.
· Im fünften Kapitel werden die dur-
chgeführten Erhaltungsmaßnahmen
der DGAMS an der Stadtmauer be-
schrieben.
· Im sechsten Kapitel wird eine Bew-
ertung der Erhaltungsmaßnahmen
aus denkmalpflegerischer Sicht vor-
genommen.
· Abschließend erfolgt im siebten
und letzten Kapitel ein zusammen-
fassendes Fazit sowie ein Ausblick.
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3
II.
RESAFA, Geographische Lage und
Geschichte
Im nördlichen Syrien, etwa 50 km
südwestlich von Raqqa und 25 km südlich
des Euphrats liegt Resafa (Abb.2). Ein Ort,
der bis in die hellenistisch-frühchristliche
Zeit Station des Karawanenweges durch
die Wüste von der Arabischen Halbinsel
über Petra, Palmyra bis auf die anatol-
ischen Hochflächen hinauf am Oberlauf
des Euphrats gewesen ist.
Die Stadt wird heute von der imposant-
en Stadtmauer, zahlreichen Sakralbauten
(wie die Basilika A mit angrenzender
Moschee, der Zentralbau und die Basilika
B), dem Khan und großen unterirdischen
Zisternen geprägt.
Überregionale Bedeutung erlangte der
Ort mit der Entstehung eines zur Verehr-
ung des christlichen Märtyrers Sergios
geschaffenen Heiligtums um 300 n. Chr.
Im Laufe des 5. und 6. Jh. n. Chr. wurde
Resafa eine der wichtigsten Pilgerstätten
des Vorderen Orients, und nahm den
Namen des Stadtheiligen an: Sergiupolis,
Stadt des Sergius.
Im frühen 8. Jh. n. Chr. residierte der
ummaiyyadischen Kalifen Hisham Ben
Abdul-Malik in der in Rusafat Hisham um-
benannten Stadt und errichtete außerhalb
der Stadtmauern seine Residenz.
Gegen Ende des 13. Jahrhunderts
verließen jedoch die letzten Bewohner die
Festungsstadt; Bauwerke aus römischer,
christlicher und islamischer Zeit verschwa-
nden allmählich unter dem Sand. Erst Jahr-
hunderte später wurde Resafa von englisch-
en Kaufleuten wiederentdeckt und seit
1952 von dem Deutschen Archäologischen
Institut (DAI) erforscht.
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4
III.
Stadtmauer, Baubeschreibung
2
Im Zuge der Forschungen des DAI
beschäftigte sich Walter Karnapp
3
mit der
Stadtmauer, durch systematische Grabung-
en und Bauaufnahmen wurde die Stadt-
mauer detailliert beschrieben und dokume-
ntiert.
Die neuesten Forschungsergebnisse zur
Entstehung der Stadtmauer hat Gunnar
Brands (2002)
4
durch eine kritische Analy-
se der zeitlichen Abfolge der Bauten
Resafas erbracht. Nach seinen Erkenntniss-
en entstand die Anlage unter Kaiser Anas-
tasius (491518) und seinem Nachfolger
Justin I. (518527) nach dem Römisch-
Persischen Krieg (502506).
Die Stadtmauer gehört zu den bedeut-
endsten Denkmäler von Resafa. Sie bildet
einen rechteckigen Ring mit einem Umfang
von etwa 1,8 km, der das Stadtgebiet
umschließt (Abb.2).
Die rund 3m starke Umfassungsmauer
ist durch 50 Türme verstärkt. Darüber
hinaus wurde die gesamte Mauergürtel von
einer Wallanlage bzw. Erdanschüttung und
einer grabenartigen Vertiefung umgeben.
Die Türme sind sowohl in unregelmäß-
igen Abständen als auch mit unterschied-
licher Größe, Form und Gestaltung ange-
ordnet. Oft wechselt sich ein großer Turm
mit einem kleinem ab. Während die kleinen
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Der Inhalt folgendes Abschnittes stützt sich vor
allem auf die ausführliche Beschreibung von Walter
Karnapp in den folgenden Publikationen: Die Stadt-
mauer von Resafa in Syrien (Vorläufiger Bericht),
AA 1968, 307 ff., Die Stadtmauer von Resafa in
Syrien, Berlin 1976.
3
Während der Grabungen des DAI in Resafa zwi-
schen 1954 und 1965.
4
Gunnar Brands, Die Bauornamentik von Resafa -
Sergiupolis: Studien zur spätantiken Architektur
und Bauausstattung in Syrien und Nordmesopota-
mien, Resafa VI ,Mainz 2002, 210, 224, 228, 231.
:
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5
Türme Rechteckig sind, zeigen sich die
großen Türme in den folgenden Formen:
Rundturm (die vier Ecktürme), Rechteck-
turm, Turm mit kielförmigem Abschluss,
oder Turm mit halbkreisförmigem Absch-
luss.
Der Zugang in die Stadt erfolgte über
die Haupt- und die Nebentore. Die Stadt-
mauer besitzt auf jeder Seite, je ein Haupt-
und ein Nebentor. Die vier Haupttore sind
durch verschiedene Sicherungsanlagen ge-
kennzeichnet. Zu jeder Haupttoranlage ge-
hören: ein rechteckigen Torhof
5
, der bei je-
der Anlage eine unterschiedliche Größe
und ein andere architektonische Gestaltung
aufweist, zwei große flankierende Recht-
ecktürme zum Schutz des Eingangs. Das
Nordtor als Haupteingang weist eine große
mittlere Durchfahrt und zwei seitliche Dur-
chgänge auf, die anderen Haupttore haben
jeweils nur eine Toröffnung.
Die Stadtmauer besitzt in der horizon-
talen Aufgliederung ein Erdgeschoss, einen
unteren Wehrgang und einen oberen Wehr-
gang
6
.
Das Erdgeschoss, das heute
zum Haupt-
teil verschüttet ist,
ist als doppelschaliges
Mauerwerk ausgeführt.
Dabei wurden die
Innen- und die Außenschale sowie der ver-
bleibende Innenraum zwischen beiden Sch-
alen aus Gipssteinquadern unterschiedlich-
er Größe errichtet.
Die Kurtinen sind im Erdgeschoss voll ma-
ssiv ausgebaut, und nur bei den Stadttoren,
Ausfallpforten und den Zugängen zu den
großen Türmen unterbrochen. Das Erdge-
schoss weist außer bei den großen Türmen
keine Räume auf, die kleinen Türme sind
in Höhe des Erdgeschosses voll massiv
ausgemauert.
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5
Die Westtoranlage hat keinen Hof, dass sich keine
Vormauer befindet.
6
Karnapp vermutet, dass die großen Türme noch
ein Dachgeschoss besaßen. Siehe: Walter Karnapp,
Die Stadtmauer von Resafa in Syrien, Berlin 1976,
19, 20.
.
)
/
(
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6
Über dem Erdgeschoss wurde die Kur-
tine zur Herstellung eines Wehrgangs and-
ers ausgeführt. An der Stadtseite sind star-
ke Pfeiler aus Steinquadern aufgesetzt.
Zwischen den Pfeiler befinden sich tonnen-
gewölbten Nischen, die sich zur Stadtseite
hin öffnen. Die Außenschale bildet die Ni-
schenrückwände, die oft jeweils mit einer
Schießscharte versehen sind. Die Nischen
besitzen meist keine Seitenwände, sondern
sind mit einander entlang der Kurtine ver-
bunden, wodurch ein gewölbter, durchlauf-
ender Gang geschaffen wird, der untere
Wehrgang, der jedoch an einigen Stellen
unterbrochen wird.
Der Zugang zum unteren Wehrgang
wird auf der Stadtseite durch Treppenan-
lagen hergestellt, die über Podeste in Höhe
des unteren Wehrgangs verfügen können,
und bis zum oberen Wehrgang führen.
Die starke Zerstörung aller Teile über
dem Fußboden des oberen Wehrgang ersc-
hwert eine Beurteilung des oberen Abschl-
usses. Nur Reste von der Brüstung (an der
Stadtseite) und der Brustwehr (an der Auß-
enseite) sowie von den Aufbauten der Tür-
me sind an einigen Stellen noch erhalten
blieben.
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7
IV.
Methoden zur Dokumentation
der durchgeführten
Instandsetzungsmaßnahmen
IV.1
Recherche nach schriftlichen
Unterlagen
Der erste Schritt zur Dokumentation ist
die Archivrecherche nach schriftliche Que-
llen und Unterlagen, die den direkten und/
oder indirekten Bezug zum gesuchten Th-
ema haben. Daher wurde nach schriftlichen
Unterlagen der durchgeführten Erhaltungs-
maßnahmen der DGAMS an der Stadtmau-
er von Resafa gesucht.
Die DGAMS hat zurzeit eine Unter-
abteilung in jeder syrischen Provinz und
auch in einigen Antikenstädte, jede Unter-
abteilung ist für die sich in ihrem Bezirk
befindlichen Altertümer zuständig. Die erf-
orderlichen Maßnahmen zur Erhaltung der
Altertümer wurden allererst von der
DGAMS/Damaskus zugestimmt, dann unt-
er der Bauaufsicht der zuständigen Unter-
abteilung durchgeführt.
Bezüglich der durchgeführten Arbeiten
zur Erhaltung gefährdeter Altertümer in
Syrien, kann man in der Regel die einzigen
schriftlichen Unterlagen finden, die in dop-
pelter Ausfertigung aufbewahrt werden
müssen, eine davon in der DGAMS/Dama-
skus, und die zweite Ausfertigung bei der
zuständigen Unterabteilung. Diese Unter-
lagen zeigen sich prinzipiell in Form von
Bauverträgen, deren Inhalt sich auf eine
geschäftliche Vereinbarung zwischen der
DGAMS und verschiedenen privaten Bau-
unternehmen bezieht.
:
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8
Die alte Stadt von Resafa steht seit
dem Jahr 1977 unter der Zuständigkeit der
Raqqa-Unterabteilung, welche erst in jen-
em Jahr geschafft wurde. Vor 1977 war
Resafa unter der Zuständigkeit der Aleppo-
Unterabteilung, die damals für die Alter-
tümer in der gesamt nördlichen Gegend
Syriens zuständig war. Daher könnten die
Bauvertragsakten für die durchgeführten
Erhaltungsmaßnahmen in Resafa, abhängig
von deren Ausführungszeit, in der Aleppo-
Unterabteilung, Raqqa-Unterabteilung und/
oder in der DGAMS/Damaskus verwahrt
werden.
Um die Akten der Bauverträge zu be-
kommen, wurden mehrere Zusammen-
künfte mit den zuständigen Beamten
7
in
den drei genanten Behörden verabredet.
Mit einigen fanden erfolgreiche Treffen
statt, trotzdem sind die Ergebnisse der Re-
cherche aus verschiedenen Gründen nicht
ganz überzeugend.
In der DGAMS/Damaskus hatte ich die
Möglichkeit, in dem Archiv zu suchen, in
dem alle Bauvertragakten ab dem Jahr
1994 aufbewahrt sind. Nach Auskunft des
Archivs sei der Zugang zu den Bauver-
trägen aus der Zeit vor 1994 schwierig.
Die gefundenen Bauverträge, die sich
auf Erhaltungsmaßnahmen in Resafa bezie-
hen, sind in der folgenden Tabelle (Tab.1)
je nach deren Ausführungszeit angeordnet:
.
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7
Mit den folgenden Beamten der DGAMS wurden
Termine ausgemacht:
-
Herr Ilias Butros: Direktor der Abteilung
der Ingenieurwesen (DGAMS/ Damaskus).
-
Herr Murhaf Al khalf: Letzter Direktor
(DGAMS/ Raqqa).
-
Herr Anas Al Khabur: Jetziger Direktor
(DGAMS/ Raqqa).
-
Herr Sattuf Al Husain: Abteilung der
Ingenieurwesen (DGAMS/ Raqqa).
-
Herr Mohamed Dillo: Abteilung der
Ingenieurwesen (DGAMS/ Aleppo).
-
Frau Hasna Sukkari: Archivabteilung
(DGAMS/ Aleppo).
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9
Bauvertrag Ausführungszeit
Umfang der Bauleistungen
1
2000
- Freilegung: an einige Stellen der Befestigungsanlage
2
2001
- Rekonstruktionsversuch: an der Westmauer
- Sicherung der kleinen Zisterne und der Kuppelzisterne
- Konservierung der Basilika A
- Vergitterung von gefährlichen Öffnungen
3
2002
- Konservierung der Innen- und Außenseite der Stadtmauer
- Sicherung der großen Zisterne
4
2004
- Sicherung der Mauerkrone (Teil der Südmauer)
- Konservierung der Innen- und Außenseite der Stadtmauer
- Sicherung der Nordwest-Zisterne
5
2005
- Sicherung der Mauerkrone (die Ost- und Nordmauer)
- Konservierung der Innen- und Außenseite der Stadtmauer
6
2006
- Sicherung der Mauerkrone vor T36
- Konservierung der Innen- und Außenseite der Stadtmauer
7
2007
- Konservierung der Innen- und Außenseite der Stadtmauer
-
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A
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-
Tab.1 Darstellung der Bauverträge zur durchgeführten Erhaltungsmaßnahmen in Resafa seit 2000
:
10
IV.2
Erstellung der Kartierungspläne
Die Kartierung bietet eine grafische
Darstellung, die den Maßnahmenumfang
durch die farbliche Differenzierung verd-
eutlicht und einigermaßen nachvollziehbar
macht.
Meine Kartierung basiert auf den Plä-
nen der Stadtmauer von Walter Karnapp
8
.
Diese Pläne stellen das wichtigste Dokum-
ent zur Stadtmauer von Resafa dar, und
sind als unverzichtbare Grundlage aller
nachfolgenden Forschungen zur Stadtmau-
er von Resafa anzusehen.
Die Kartierung der durchgeführten Er-
haltungsmaßnahmen auf Grundlage der Pl-
äne von Karnapp wurde unter folgenden
Voraussetzungen durchgeführt :
· Die Sicherungsmaßnahmen der Ma-
uerkrone wurden auf dem Plan des
Grundrisses des unteren Wehr-
ganges kartiert. Obwohl sich dieser
Plan auf eine Ebene bezieht, die
tatsächlich unter der Mauerkronen-
ebene liegt, ist er die einzige Mögli-
chkeit, die Maßnahmen an der Ma-
uerkrone der Stadtmauer annähernd
darzustellen.
· Die Erhaltungsmaßnahmen an der
Innenseite der Stadtmauer wurden
auf den entsprechenden Plänen der
Innenansichten der Stadtmauer kar-
tiert.
· Zur Kartierung der Erhaltungsmaß-
nahmen an der Außenseite der Sta-
dtmauer gibt es keine gezeichneten
Ansichten. Dazu kann aber erneut
der Plan des Grundrisses des unter-
en Wehrganges nützen. Dieser Plan
ist eigentlich durch den Schnitt der
-
-
-
.
.
:
·
.
.
·
.
·
8
Siehe Anlage 1 und 2, Grundriss des unteren
Wehrganges und die Innenansichten der Stadtmauer
von: Walter Karnapp, Die Stadtmauer von Resafa in
Syrien, Berlin 1976, Abb. 4; 9.
:
/
.
11
Innen- und Außenseite der Stadt-
mauer in einer gewissen Ebene ge-
zeichnet. Das heißt, mittels dieses
Plans kann die entsprechende Karti-
erung erfolgen, wodurch man einen
Aufschluss über die Erhaltungsma-
ßnahmen an der Innen- und Außen-
seite der Stadtmauer gewinnen
kann.
Nach geeigneter Aufbereitung ermög-
lichten diese Pläne den Beginn mit der
Kartierung vor Ort, die auf vergrößerten
Pläne erfolgte, die in mehreren Abschnitten
aufgeteilt wurden.
Als nächstes wurden die Pläne mittels
AutoCAD nachgezeichnet und die händ-
ische Kartierung wurde digitalisiert. Die
bei Erhaltungsmaßnahmen der DGAMS
behandelten und die unbearbeiteten Berei-
che der Stadtmauer sind farblich differenz-
iert gekennzeichnet.
Die dafür erstellte Legende (Abb.3) hat
diese unterschiedlichen Bereiche durch
zwei wesentliche Farben mit verschiedenen
Schraffuren kenntlich gemacht:
BLAU
= Konserviert
ROT
= Nicht konserviert
Anschließend wurden die Pläne in
mehrere Teile (29 Teilpläne) auf DIN A4
im Maßstab 1:500 gedruckt. Jeder Teilplan
davon beinhaltet drei Kartierungspläne ein-
es Abschnitts der Stadtmauer, die Kartier-
ungspläne sind in jedem Teilplan überein-
ander in der folgenden Reihenfolge von
oben nach unten angeordnet:
a. Kartierung der Maßnahmen an der
Mauerkrone
b. Kartierung der Maßnahmen an der
Innenansicht der Stadtmauer
c. Kartierung der Maßnahmen an der
Innen- und der Außenansicht der
Stadtmauer
.
.
)
(
.
)
(
:
=
=
)
A4
(
)
/
(
/
/
:
a
.
b
.
c
.
12
Benennung der Kartierungspläne:
Da die Stadtmauer in vier Hauptteile
aufgeteilt werden kann (nämlich die Ost-
mauer, Nordmauer, Westmauer und die Sü-
dmauer), und jeder Teilplan einen Kurt-
inenteil umfasst, welcher durch die angren-
zenden Türmen bezeichnet kann, erfolgte
die Bezeichnung der Teilpläne durch Ver-
wendung von folgenden Abkürzungen:
Ostmauer (O), Nordmauer (N), Westmauer
(W), Südmauer(S), Turm (T)
Zum Beispiel: Der Teilplan, der den Kurt-
inenteil zwischen Turm 1 und Turm 2 um-
fasst, ist so bezeichnet: PL. O_T01_T02
IV.3
Fotografische Erfassung
Als ergänzendes und unerlässliches
Dokumentationsmittel gilt die fotografische
Erfassung.
Um ein zuverlässiges Gesamtbild des
Erhaltungszustands der Stadtmauer zu erh-
alten, wurden die durchgeführten Maßnah-
men nicht nur grafisch durch die Kartier-
ungspläne sondern auch fotografisch in 33
Tafeln erfasst. Die Tafeln umfassen die
Innen- und die Außenseite der Stadtmauer
sowie die Mauerkrone, und sind in einer
Reihenfolge von Turm1 bis Turm 50 ange-
ordnet.
Im Verlauf der Suche nach schrift-
lichen Unterlagen zur durchgeführten Maß-
nahmen in den zuständigen Behörden der
DGAMS war es möglich einige Fotos zu
erhalten, die zu den Zeiten der Ausführung
der Erhaltungsmaßnahmen in den Jahren
2005 und 2006 aufgenommen sind
9
.
:
:
)
N
(
)
W
(
)
S
(
)
O
(
:
)
PL. O_T01_T02
(
/
/
/
/.
-
.
/
/
.
/
/
/
/.
.
9
Durch Eng. Sattuf Al Husain (DGAMS/ Raqqa).
.
)
.(
13
V.
Erhaltungsmaßnahmen der DGAMS
seit den 1970er Jahren
Seit Ihrer Gründung um 1946, setzte
die DGAMS große Energien in den Erhalt
des ererbten Gutes und den Zeugen ver-
gangener Kulturtätigkeit. Zu ihren primär-
en Aufgaben zählt die Durchführung der
erforderlichen Maßnahmen zur Erhaltung
und Bewahrung der Altertümer.
Insbesondere für Resafa hat die
DGAMS umfangreiche Erhaltungsmaßnah-
men in verschiedenen Zeiten durchgeführt.
Die älteste von mir dokumentierte Maßna-
hme geht auf die 1970er Jahren zurück,
welche Restaurierungsarbeiten an der Nor-
dtoranlage betrifft. Die späteren Maßnahm-
en sind, anhand der gefundenen Bauver-
trägen, in der Zeitraum zwischen 2001 und
2007, zu datieren. Die meisten von diesen
Maßnahmen sind Konservierungsarbeiten,
die in mehreren Abschnitte sowohl die
Innen- und die Außenseite der Stadtmauer
als auch die Mauerkrone umfassen. Eine
besondere Maßnahme stellt im Gegensatz
dazu die Rekonstruktionsarbeit an der We-
stmauer dar, mit einem Versuch, einen zer-
störten Kurtinenteil wieder herzustellen.
Weitere Arbeiten sind seit den 1960er
Jahren an anderen Anlagen in der Stadt
durchgeführt worden. Dazu zählen vor all-
em Instandsetzungsmaßnahmen an der Ba-
silika A, Freilegungen an verschiedenen
Stellen der Stadt, und in dem Zeitraum
zwischen 2001 und 2004 Maßnahmen zur
Erhaltung und Sicherung der großen Zister-
nen im Westteil der Altstadt.
Instandsetzungsarbeiten seit 2000:
Bei allen Instandsetzungsarbeiten seit
2000 wurde äußerster Wert darauf gelegt,
dass die dafür verwendeten Baumaterialien
den Materialeigenschaften des Bestandes
entsprechen. So kam eine Mörtelkombinat-
ion aus Jiss (
i
)
10
und Gipssteinsplitt
:
.
A
.
.
.
.
.
:
.
14
(Abb.4) auf der Basis der historischen
Mörtelrezepturen zum Einsatz
11
.
Der Jiss-Mörtel ist eines der wichtig-
sten Baumaterialen, das bei den Instandset-
zungsarbeiten der meisten gipssteinernen
Altertümer im Nordosten Syriens große
Verwendung findet.
Der Mörtel wird im Allgemeinen in
verschiedenen Mischungsverhältnissen aus
Baustoffen hergestellt, die aus Bindemitt-
eln und Zuschlagstoffen sowie Zugabe-
wasser als Anmachflüssigkeit bestehen,
und die durch chemische Reaktion der Bin-
demittel erhärten.
Die Ausgangsstoffe des Jiss-Mörtels sind:
Bindemittel: Der Jiss (gebrannte Gipsge-
steine (in Mehlform) + gebrannte tierische
Rückstände).
Zuschlagstoff: Gipssteinsplitt (Korngrößen
zwischen 510 mm).
Je nach Verwendungszweck, und Kon-
sistenz lässt sich der Jiss-Mörtel in zwei
Mischungsverhältnissen mischen: /1/ Teil
Gipssteinsplitt, /1/ Teil oder /3/ Teile Jiss,
Anmachwasser nach Erfordernis.
Die Bestandteile des Jiss-Mörtels wer-
den an der Baustelle manuell gemischt, da-
bei muss auf die folgenden Voraussetzung-
en beachtet werden:
· Der Jiss muss sauber, fein und vor
allem frisch sein.
· Die Gipssteine, die für das Einbett-
en im Jiss-Mörtel geeignet sind,
müssen möglichst die folgenden
Eigenschaften besetzen: hart, steif,
ohne Risse, Poren oder Erdadern,
Durchmesser zwischen (1025 cm).
· Wasserreinheit: Verwendetes Wass-
er in allen Sanierungsarbeiten muss
also aufbereitetes Leitungswasser
sein, das somit keine Salze oder
)
(
.
.
.
:
:
)
+
(
.
:
)
(
.
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/
/
/
/
/
/
.
:
·
.
·
)
(
.
·
10
i
: Ein altes arabisches Wort ,, ", aus dem
das Wort (,, ", Gips) abgeleitet; es bezeichnet im
allgemeinen den gebrannten Gips, der als
Baumaterial verwendet wird. Zur Herstellung von
Jiss siehe die nächste Seite.
11
Diese Feststellung stützt sich auf die Inhalt der
gefundenen Bauverträge, die schon in Tab.1
beschrieben wurden.
:
"
"
.
.
.
15
Verunreinigungen enthält. Salz-
wasser, Brackwasser oder Regen-
wasser ist zu vermeiden.
Herstellung von Jiss:
Zur Herstellung von Jiss werden tier-
ische Rückstände (nämlich Kot), der als
Brennstoff benutzt wird, auf Gipsgestein-
grund gebrannt. Die Herstellungsprozess
erfolgt schrittweise unter freiem Himmel:
· Zunächst ist es erforderlich, die Ob-
erfläche des Gipsgesteingrunds zu
kehren und zu reinigen, Steine und
sonstigen Unrat zu beseitigen.
· 20 cm hoch Kot auf dem Gips-
boden auftragen und grob verteilen
und verdichten, bis die Fläche ganz
eben ist, damit der Kot vom Wind
nicht verweht wird.
· Feuer gegen die Windrichtung für
zwei bis drei Tage entzünden.
· Nachdem das Feuer gelöscht ist,
reicht es normalerweise einen ganz-
en Tag abzuwarten, bis die gebrann-
te Asche abkühlt.
· Die Oberfläche des verbrannten Ko-
tes weist nachher grobe, nicht feine
verbrannte Anteile auf. Die sind
möglichst zu beseitigen. Somit
nimmt die Erhärtungszeit beim Mi-
schen der Mörtelanteile zu.
· Aus der resultierenden Asche und
der darunter gebrannten Gipsober-
fläche besteht der Jiss, der nach
dem Abkühlen in Säcken verpackt
wird (Abb.5).
Auf der Baustelle oder in der Werkstatt
muss der Jiss gegen Feuchtigkeit geschützt
- nicht am Boden - gelagert werden. Die
Qualität des Jiss hängt ab vom Gipsstein,
vom Brand, von der Lagerung und vom
Alter. Alter Jiss sieht zwar noch normal
pulvrig aus, verhält sich jedoch beim An-
machen anders. Beim Umrühren wird er
ganz plötzlich steif, er backt schnell an den
Werkzeugen fest, der Jiss ist somit nicht
mehr zu gebrauchen. Der frische Jiss bleibt
dagegen sehr lange weich und gut zu ver-
arbeiten.
.
:
.
:
·
)
(
.
·
)
(
.
·
.
·
)
.(
·
.
·
)
.(
.
)
(
.
.
16
V.1
Konservierung der Innen-
und Außenseite der Stadtmauer
Die von mir dokumentierten Maßnah-
men zur Konservierung der Innen- und
Außenseite der Stadtmauer wurden im Zei-
traum zwischen 2001 und 2007 durchge-
führt. Durch die Begehung der Stadtmauer
habe ich auf den Kartierungsplänen alle
behandelten Abschnitte erfasst, die bei den
Erhaltungsmaßnahmen der DGAMS beha-
ndelt wurden. Die Behandlung einiger Ab-
schnitte konnte ich anhand der gefundenen
Bauverträge nur mit Schwierigkeit datier-
en, da der Umfang der Arbeiten bei vielen
dieser Bauverträge unklar und undeutlich
ist.
Die Instandsetzungsmaßnahmen der
Innen- und Außenseite der Stadtmauer wer-
den hier mit dem Begriff ,,Konservierung"
definiert, weil es sich im Allgemeinen
darum handelte, den materiellen Bestand zu
sichern und weiterem Substanzverlust
vorzubeugen, was die Konservierung von
allen anderen Instandsetzungsmaßnahmen
unterscheidet.
Ausgehend von dieser Definition (o.
Abgrenzung) sind aus der Sicht der
DGAMS folgende Arbeiten zur Konser-
vierung des sichtbaren Teils der Innen- und
Außenseite der Stadtmauer durchzuführen:
Verfugung:
Fugen sind der schwächste Bestandteil
jedes Bauwerks. Über eine schadhafte Fuge
können Wasser und damit Fremdstoffe in
das Mauerwerk eindringen. Dies führt über
kurz oder lang zur Zerstörung des gesamten
Gefüges.
In den schadhaften Abschnitten sollen
alle ausgewaschenen bzw. geschädigten
Lager- wie Stoßfugen nach Reinigung und
Vornässen neu verfugt werden.
-
)
(
.
.
)
(
.
.
-
-
:
:
.
.
17
Rissschließung:
Risse in den Steinquadern entstehen
aus verschiedenen Gründen. Sie begünstig-
en das Eindringen von Wasser und können
damit, abgesehen vom optischen Eindruck,
Ursache für schwere Schädigungen der Ba-
usubstanz sein (Lösung und Gefährdung
von Quaderteilen).
Offene Risse auf einzelnen Quadern
oder Quaderbereichen sind zu schließen.
Rissschließungen können nicht immer die
Ursachen der Rissentstehung beseitigen, sie
beheben jedoch ihre Schadenseffektivität.
Steinergänzung:
Aufgrund der Einwirkung verschieden-
er Einflüsse auf die Mauersubstanz, insbes-
ondere die Verwitterung und die chemische
Verwandelung des Gipssteins in Pulver,
weisen viele Steinquader einen zunehmen-
den Verlust von Substanz auf, was zu ein-
em Zerfall der Steine führen kann. Flächig
geschädigte Mauersteine und wo durch
Fehlstellen Folgeschäden zu erwarten sind,
sollen durch Mörtelergänzungen neu aufge-
baut werden. Wo Ergänzungen angebracht
werden sind der Bewuchs, Staub und
sonstige lose Teile zu entfernen, der
Untergrund zu reinigen sowie vorzunässen.
Abschließend zu den beschriebenen
Arbeiten (Verfugung, Rissschließung und
Steinergänzung) soll dann eine farbige An-
gleichung erfolgen.
Die oben beschriebenen Arbeiten sind
schrittweise vorzunehmen. In allen Bauver-
trägen seit 2001 gliedert sich die Vorgeh-
ensweise bei der Konservierung der Innen-
und Außenseite der Stadtmauer in den folg-
enden Arbeitsschritten:
· Vorarbeiten: Reinigung aller Löch-
er, Risse und Ausbrüche, die der
behandelte Mauerabschnitt aufwei-
st. Die Reinigung erfolgt händisch
und mittels einfacher Handgeräten,
:
-
-
.
.
.
:
)
(
.
.
)
(
.
:
·
.
18
wie einer Plastikbürste. Die behan-
delten Bereiche werden nachher mit
Wasser abgewaschen.
· Ausfüllen mit dem Jiss-Mörtel im
Mischungsverhältnis: 75% Jiss +
25% Gipssteinsplitt (mit Korngröß-
en zwischen 5-10 mm).
· Wenn es erforderlich ist und abhän-
gig von der Größe der Fehlstelle,
besteht die Möglichkeit Gipssteine
in den Jiss-Mörtel einzubetten. Vor-
aussetzung hierfür ist, dass das Ver-
hältnis der eingetauchten Steine
nicht mehr als 50% des gebrauchten
Jiss-Mörtel überschreitet. Diese St-
eine sollen hart, ohne Erdadern und
bis zu Durchmessern von (15-20
cm) sein, und müssen vor dem Ein-
betten gewaschen worden sein.
· Schlussbeschichtung: Abschließend
folgt eine etwa 3 cm dicke Schicht
aus Jiss-Mörtel mit dem Misch-
ungsverhältnis: 75% Jiss + 25%
Gipssteinsplitt (mit Korngrößen zw-
ischen 5-10 mm). Diese Schicht
wird so aufgesetzt, damit die Ein-
lagerung oder das Eindringen des
Regenwassers in die Mauer verhin-
dert werden kann.
· Die aus Jiss-Mörtel angefertigte
Oberfläche soll zwischen (2-5 cm)
tiefer als die angrenzenden alten
Steinoberflächen eingesetzt werden.
· Farbanpassung: Damit die behande-
lten Stellen farblich dem angrenzen-
den alten Mauersteinen anpasst
werden können, wird nach einer
Wartezeit von etwa einem Tag die
neugeschaffene Fläche mit Wasser
gemischten Ton angestrichen, der
aus der Umgebung stammt (Abb.6).
· Infolge der Mörtelarbeiten ist die
Natursteinoberfläche mit einem
Jiss-Schleier verunreinigt. Dieser ist
mit drucklosem, zusatzmittelfreiem
Wasser und einer Plastikbürste zu
entfernen.
·
+ %
) %
/
-
/
(
·
/
-
/
%
.
·
/
/
%
+
%
.
·
/
-
/
.
·
)
.(
·
.
19
Um den Blick auf den Umfang der
durchgeführten Maßnahmen zu werfen,
wird die Stadtmauer durch Aufteilung in
einzelne Abschnitten betrachtet, die sich
von einander durch Zeit, Art und Weise der
Ausführung unterscheiden:
a. Die behandelten Abschnitte der Stadt-
mauer zwischen 2001 und 2004:
In diesem Zeitraum wurden drei Bauv-
erträge abgeschlossenen, und zwar in den
Jahren 2001, 2002 und 2004. Sie beinhalt-
eten zum Teil Konservierungsmaßnahmen
an der Innen- und Außenseite der Stadt-
mauer. Die betreffenden Abschnitte der
Stadtmauer wurden aber in diesen Bauvert-
rägen nicht definiert, weder schriftlich noch
zeichnerisch, da sie dem Unternehmer erst
von der zuständigen Abteilung der
DGAMS/Raqqa vor Ort definiert wurden.
Deshalb kann man die genaue Ausführung-
szeit der im folgenden beschriebenen Absc-
hnitte nicht eindeutig bestimmen, jedoch in
dem Zeitraum (2001- 2004) abgrenzen:
· Abschnitt (a): Die Innenseite der
Kurtine zwischen T47 und T1
(vgl. Pl. S_T46_T47 b. c; S_T48_
T49 b. c; S_T50_T01 b. c, Taf. 30)
· Abschnitt (b): Die Innenseite des
östlichen Kurtinenteils am Turm1,
etwa 15m lang (vgl. Pl. O_T01_
T02 b. c, Taf. 1 a)
· Abschnitt (c): Die Innenseite der
Kurtine zwischen T18 und T25
(vgl. Pl. N_T18_T19 b. c; N_T20_
T21 b. c; N_T22_T23 b. c;
N_T24_T25 b. c, Taf. 13 a; 14 a. b;
15; 17 a. b)
· Abschnitt (d): Die Innenseite der
Kurtine zwischen T26 und T29
(vgl. Pl. W_T25_T26 b. c; W_T27_
T28 b. c, Taf. 18 b; 19 a)
Alle diese Abschnitte wurden fast auf
dieselbe Art und Weise behandelt. Sie unt-
erscheiden sich gegenüber den später beha-
ndelten Abschnitten durch die unterschiedl-
ich durchgeführten Konservierung.
)
(
-
:
)
(
.
)
(
:
·
)
a
:(
/
/
/
:/
(Pl. S_T46_T47 b. c; S_T48_T49
b. c; S_T50_T01 b. c, Taf. 30)
·
)
b
:(
/
:/
(Pl. O_T01_T02 b. c, Taf. 1 a)
·
)
c
:(
/
/
/
:/
(Pl. N_T18_T19 b. c; N_T20_T21
b. c; N_T22_T23 b. c; N_T24_T25
b. c, Taf. 13 a; 14 a. b; 15; 17 a. b)
·
)
d
:(
/
/
/
:/
(Pl. W_T25_T26 b. c; W_T27_T28
b. c, Taf. 18 b; 19 a)
.
20
Bei den Abschnitten (a) und (b) sind
ausgewaschene Fugen und offene Risse in
den Steinquadern stellenweise (zum Teil)
mit Jiss-Mörtel geschlossen (Abb.7), wobei
bei den Abschnitten (c) und (d) nur eine
Verfugung an der Innenseite der Nischen-
rückwände vorgenommen wurde. Die Inne-
nschale der Stadtmauer und die Pfeiler wu-
rden nicht behandelt.
b. Die behandelten Abschnitte der Stadt-
mauer in den Jahren 2005 und 2006:
· Abschnitt (e): Die Innenseite der
Kurtine zwischen T2 und T10
(vgl. Pl. O_T01_T02 b. c; O_T03_
T04 b. c; O_T05_T06 b. c; O_T07_
T08 b. c; O_T09_T10 b. c, Taf. 1 a;
2 a; 3 a. b; 4 a; 5 a. b; 6 a)
· Abschnitt (f): Die Außenseite der
Kurtine zwischen T1 und T10
(vgl. Pl. O_T01_T02 c; O_T03_
T04 c; O_T05_T06 c; O_T07_T08
c; O_T09_T10 c, Taf. 1 b; 2 c; 3 c;
4 b. c; 5 c; 6 b)
· Abschnitt (g): Die Innenseite der
Kurtine zwischen T40 und T47
(vgl. Pl. S_T39_T40 b. c; S_T41 b.
c; S_T42_T43 b. c; S_T44_T45 b.
c; S_T46_T47 b. c, Taf. 26 a. b; 27
a .b; 29 a. b)
· Abschnitt (h): Die Außenseite der
Kurtine zwischen T40 und T1
(vgl. Pl. S_T39_T40 c; S_T41 c; S_
T42_T43 c; S_T44_T45 c; S_T46_
T47 c; S_T48_T49 c; S_T50_T01
c, Taf. 26 c; 27 c; 29 c; 32)
In den Jahren 2005 und 2006 haben
sich die Konservierungsarbeiten, durch
zwei Bauverträge nachgewiesen, einer in
jedem Jahr, auf die Ost- und Südmauer
konzentriert. Im Jahre 2005 wurden die
Abschnitte (e, f, g, und h) zum Teil konser-
viert, im Jahr 2006 wurde die Konservier-
ung auf die gleiche Art und Weise fortge-
setzt.
)
a
(
)
b
(
)
(
)
c
(
)
d
(
.
-
:
·
)
e
:(
/
/
/
:/
(Pl. O_T01_T02 b. c; O_T03_T04
b. c; O_T05_T06 b. c; O_T07_T08
b. c; O_T09_T10 b. c, Taf. 1 a; 2 a;
3 a. b; 4 a; 5 a. b; 6 a)
·
)
f
:(
/
/
/
:/
(Pl. O_T01_T02 c; O_T03_T04 c;
O_T05_T06 c; O_T07_T08 c;
O_T09_T10 c, Taf. 1 b; 2 c; 3 c; 4
b. c; 5 c; 6 b)
·
)
g
:(
/
/
/
:/
(Pl. S_T39_T40 b. c; S_T41 b. c;
S_T42_T43 b. c; S_T44_T45 b. c;
S_T46_T47 b. c, Taf. 26 a. b; 27 a
.b; 29 a. b)
·
)
h
:(
/
/
/
:/
(Pl. S_T39_T40 c; S_T41 c;
S_T42_T43 c; S_T44_T45 c;
S_T46_T47 c; S_T48_T49 c;
S_T50_T01 c, Taf. 26 c; 27 c; 29 c;
32)
)
e
f
g
h
(
.
21
Im Gegensatz zu den früher konservie-
rten Abschnitten wurden die Maßnahmen
zur Konservierung der Innen- und Außen-
seite der Ost- und Südmauer anders umge-
setzt. Hier handelt es sich um Verfugung,
Rissschließung und vor allem Verfüllung
bzw. Ergänzung der geschädigten Oberflä-
che der Steinquadern durch Jiss-Mörtel
(Abb.8 und 9).
Einige der vorliegenden Bilder, aus der
Zeit unmittelbar vor dem Beginn der Kons-
ervierung, die von GDAMS/Raqqa zur
Verfügung gestellt wurden, ermöglichen
einen Vergleich zwischen dem Zustand vor
und nach der Konservierungsmaßnahmen.
Als Beispiel dafür kann der Teil der Kurti-
ne zwischen T8 und T9 dienen (Abb.10
und 11).
Das Gleiche gilt auch für die Außen-
seite. Abb.12 zeigt den Zustand des Kurtin-
enteils mit T9 und T10 vor der Konservier-
ung, zum Vergleich siehe (Taf. 6 b).
Ergänzungen mit Jiss-Mörtel erfolgten
auch an Kantenausbrüchen. Die Handwerk-
er haben sich bemüht, Kanten (Ränder) der
Pfeiler und Nischengewölbe in deren archi-
tektonischem Aussehen wieder herzustellen
(aufzubauen) (Abb.13). Darüber hinaus
zeigen sich Versuche Ergänzungen von Re-
sten profilierter Elemente ,,ästhetisch" ang-
epasst herzustellen (Abb.14).
Weitere
Konservierungsmaßnahmen
wurden an Stellen der Nordtoranlage vor-
genommen. Deren Südansicht und der Inn-
enhof wurden zum Teil verfugt (Taf. 14 b).
c. Der behandelte Abschnitt im 2007:
· Abschnitt (i): Die Innen- und
Außenseite der Kurtine zwischen
T10 und T14 (vgl. Pl. N_T10_T11
b. c; N_T12_T13 b. c; N_T14_T15
b. c, Taf. 7; 9)
Ende des 2. Viertels des Jahres 2007
wurde dieser Abschnitt der Stadtmauer
)
a
b
c
d
(
)
.(
-
-
.
/
/
/
/
)
.(
/
/
/
/
)
(
(
Taf. 6 b
)
.
)
.(
)
.(
(
Taf. 14 b
)
.
-
:
·
)
i
:(
/
/
/
:/
(Pl. N_T10_T11 b. c; N_T12_T13
b. c; N_T14_T15 b. c, Taf. 7; 9)
22
instandgesetzt. Dessen Behandlung ähnelt
der an der Ostmauer, jedoch bemerkt man
einen gewissen Unterschied.
Bei den Ergänzungsarbeiten, insbeson-
dere an der Innenseite dieses Abschnitts,
wurden die Mauersteine zum größten Teil
durch Jiss-Mörtel überdeckt, das heißt, es
wurde viel mehr Mörtel zum Nachmodulie-
ren von Kanten der Pfeiler und Gewölbe,
auch Schwellen der Nischen aufgebracht
(Abb.15 und 16).
Die behandelten Türme und Treppen-
anlagen:
Die durchgeführten Konservierungs-
maßnahmen erstreckten sich auch auf die
Mauern einiger Türme, die zu den oben be-
schriebenen konservierten Abschnitte geh-
ören. Die Innenräume der folgenden Türme
wurden konserviert: T2 bis T9, T12, T13,
T27, T40, T42, T43 und T45 bis T50.
Die Treppenanlagen vor den Türmen
wurden auch durch die Konservierungs-
maßnahmen behandelt, aber nicht immer
auf die gleiche Art und Weise. Hier zeigen
sich zwei unterschiedliche Fälle:
a.
Bei einigen Treppen wurden teilweise
die Stufen möglichst nachmodelliert, deren
Oberseite und die Senkrechtseite durch
Mörtelergänzung wiederhergestellt (Abb.
17).
b.
Bei anderen Treppen wurde nicht so
große Sorgfalt auf die Wiederherstellung
gelegt. Sie wurden einfach mit Mörtel ab-
gedeckt, so dass deren Stufen nicht mehr
erkennbar sind (Abb.18).
Andere Treppen wiederum wurden gar ni-
cht konserviert (Abb.19).
Hinweis:
Außer den rekonstruierten und restauri-
erten Abschnitten der Stadtmauer, die in
den Kapiteln (V.3 und V.4) beschrieben
werden, sind bisher die anderen, nicht besc-
hriebenen Abschnitte der Stadtmauer von
der DGAMS noch nicht behandelt.
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23
V.2
Sicherung der Mauerkrone
Der am stärksten beanspruchte Teil der
freistehenden Mauern einer Ruine ist der
Mauerkrone. Am Kopf der Mauer greifen
ohne jeden Schutz die Windkräfte und
Witterungseinflüsse während des gesamten
Jahres an.
Die heutige Mauerkrone der Stadtmau-
er von Resafa ist tatsächlich der Boden des
oberen Wehrganges, der begehbar war. Im
heutigen Zustand ist die Mauerkrone ent-
lang der Stadtmauer in unterschiedlicher
Breite erhalten geblieben, was durch den
unterschiedlichen Erhaltungszustand der
Mauerschalen verursacht wird. An einigen
Stellen sind noch Reste der Brüstung (an
der Innenseite) und Brustwehr (an der Auß-
enseite) erkennbar.
Die Mauerkrone wies vor Beginn der
Sicherungsmaßnahmen manche Schäden
auf, wie biologische Bewachsungen (Moo-
se und Algen), Verlust von Substanz und
offene Löcher.
Dies ist in den Bereichen der Stadtma-
uer, wo deren Mauerkrone noch nicht
konserviert wurde, zu sehen (Abb.20). Die
Behandlung dieser Schadensbilder ist not-
wendig, um den gesamten Körper der Stad-
tmauer schützen zu können.
Die erste Maßnahme der DGAMS zur
Sicherung der Mauerkrone geht auf das 2.
Drittel des Jahres 2004 zurück. Dabei wur-
de die Mauerkrone zwischen T46 und T1
gesichert (vgl. Pl. S_T46_T47 a; S_T48_
T49 a; S_T50_T1 a, Taf. 31).
Im 2005 erstreckte sich die Sicherung
der Mauerkrone auf mehrere Bereiche der
Stadtmauer, und umfasste damit:
· Die Ostmauer: zwischen T2 und
T10 (vgl. Pl. O_T01_T02 a; O_T03
_T04 a; O_T05_T06 a; O_T07_
T08 a; O_T09_T10 a, Taf. 2-6 )
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(Pl. S_T46_T47 a; S_T48_T49 a;
S_T50_T1 a, Taf. 31)
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(Pl. O_T01_T02 a; O_T03_T04 a;
O_T05_T06 a; O_T07_T08 a;
O_T09_T10 a, Taf. 2-6 )
24
· Bereiche von der Nordmauer: zwis-
chen T10 und T16, und zwischen
T18 und T25
(vgl. Pl. N_T10_T11 a; N_T12_
T13 a; N_T14 a; N_T15 _T16 a;
N_T17 a; N_T18_T19 a; N_T20_
T21a; N_T22_T23 a; N_ T24_T25
a, Taf. 8; 16 a; 17 c)
· Bereiche von der Westmauer:
zwischen T25 und T27
(vgl. Pl. W_T25_T26 a; W_T27_
T28 a, Taf. 18)
Parallel zur Sicherung der Mauerkrone
wurden auch Reste der noch erhaltenen Tü-
rmböden, die in Höhe des oberen Wehrgan-
ges liegen, gesichert (Abb. 21 und 22).
Die Sicherung umfasste Böden der Türme:
· T1, T46, T48, T49 und T50 (2004)
· T2, T4, T7, T9, T12, T13, T14,
T22, T24 und T26 (2005)
· T36 (2006)
Sicherungskonzept
Die in mehreren Abschnitten durchge-
führten Sicherung der Mauerkrone basierte
immer auf dem gleichen Konzept, und um-
fasste im Wesentlichen die folgenden Arb-
eitsphasen:
Vorarbeiten:
· Zerstörungsfreie Reinigung: Die
Mauerkrone muss von losem Geste-
in, Erdreich und jeglichem Pflanze-
nbewuchs befreit werden. Dazu ist
es erforderlich, mehrere Kubikmet-
er Erdmaterial und nicht tragfähiges
Material händisch abzugraben, und
bis auf tragfähigen steinernen Unte-
rgrund auszugraben, ohne Beschäd-
igung des Steinmauerkörpers (Abb.
23).
· Abschiebung der Grabungsreste au-
ßerhalb der Stadtmauer.
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(Pl. N_T10_T11 a; N_T12_T13 a;
N_T14 a; N_T15_T16 a; N_T17 a;
N_T18_T19 a; N_T20_T21 a; N_
T22_T23 a; N_T24_T25 a, Taf. 8;
16 a; 17 c)
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(Pl. W_T25_T26 a; W_T27_T28 a,
Taf. 18)
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25
· Untergrund reinigen: Nach dem Gr-
aben und vor der Durchführung der
Sicherungsarbeiten wird die Mauer-
krone komplett gesäubert und mit
Wasser gut gewaschen.
Grundierung:
Nach dem Freilegung der Mauerkrone
wird sogenanntes Jiss-Milch (Jiss in Wass-
er gelöst) unmittelbar darauf gegossen. Das
dient als Vorbereitung und Grundierung
des Bodens, und somit Schließung der klei-
nen Ritzungen und der offenen Poren der
Steine. Dann werden die Risse mit Jiss-
Mörtel geschlossen. Dieser Mörtel besteht
aus: 75% Jiss + 25% Gipssteinsplitt (mit
Korngrößen zwischen 5 10 mm).
Zwischenbeschichtung:
In der zweite Arbeitsphase werden die
vorhandenen und auch nach dem Graben
entstandenen Hohlräume und Lücken mit
50% Jiss-Mörtel und 50% Gipssteinen aus-
gefüllt. Zunächst wird eine Schicht von
Jiss-Mörtel als Unterlage ausgelegt. Im An-
schluss daran werden Gipssteine mit Jiss-
Mörtel lagenweise je nach Erfordernis
aufgebracht. Abhängig von der Größe der
entsprechenden Lücke werden ausgewählte
gewaschene Gipssteine in den Jiss-Mörtel
eingebettet, ohne dass sich die eingebracht-
en Gipssteine gegenseitig zu berühren. Um
eine ausreichende Verbindung zu schaffen,
müssen einerseits genügende Abstände zw-
ischen den Steinen eingehalten werden,
welche mit dem Jiss-Mörtel ausgefüllt
werden, und anderseits wird die Oberfläche
dieser Phase so grob gelassen (nicht glätt-
en!), was die Verbindung mit der darauf
ausgelegten Verschleißschicht verstärkt.
Bis zum Auftragen der Schlussbeschicht
ung mindestens einen Tag trocknen lassen.
Schlussbeschichtung:
Anschließend wird eine Verschleißsch-
icht als Nivellierschicht aufgesetzt, die aus
50% Jiss + 50% Gipssteinsplitt besteht.
Mittels dieser Schicht muss die erforderlic-
he Neigung der Oberfläche für die Entwäs-
serung der Regenwasser geschafft werden.
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Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2008
- ISBN (eBook)
- 9783836634106
- DOI
- 10.3239/9783836634106
- Dateigröße
- 20.2 MB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Technische Universität Berlin – Architektur Umwelt Gesellschaft
- Erscheinungsdatum
- 2009 (August)
- Note
- 1,7
- Schlagworte
- resafa erhaltungsmaßnahme stadtmauer syrien restaurierung
- Produktsicherheit
- Diplom.de