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Emos

Eine neue Jugendsubkultur - begleitet von Vorurteilen, Hass und Angst!

©2009 Diplomarbeit 132 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
In der heutigen Zeit ist eine enorme Vielfältigkeit der Jugendkultur in unserer Gesellschaft zu beobachten. Die Jugendkultur kann nicht als ein Gesamtes beschrieben werden, sondern ist in unterschiedliche Jugendsubkulturen zu gliedern. Die verschiedensten Jugendsubkulturen prägen durch ihr eigenes Auftreten und Erscheinungsbild unsere heutige Jugendkultur. Die meisten Jugendsubkulturen bestehen schon seit einiger Zeit und sind dem größten Teil unserer Gesellschaft bekannt. So zählen Skater, Hip Hopper, Rocker, Metaller, Raver, Gothics, Fußballfans und vor allem Punks zu den bekanntesten und präsentesten unserer heutigen Zeit. Immer wieder bilden sich neue Jugendsubkulturen, die oft kaum nach außen bekannt bzw. als solche bestimmt werden, und in einem kleinen Kreis ihre eigene Kultur ausleben. So zählen auch Kellys, Grunge-Anhänger, Hooligans, oder Computerkids zu einer bestimmten Jugendsubkultur. Im täglichen Sprachgebrauch wird häufig auch der Begriff ‘Jugendbewegung’ statt ‘Jugendsubkultur’ verwendet. Ist somit von Jugendbewegung die Rede, wird damit meist eine bestimmte Jugendsubkultur beschrieben. Immer wieder bringen Jugendsubkulturen Vorurteile, Inakzeptanz und Intoleranz mit sich. In der Vergangenheit entstand aus diesen subjektiven Ansichten, der Außenstehenden, oft Abneigung bis hin zu Hass. Seit einigen Jahren entwickelt sich eine neue Jugendsubkultur in Deutschland, ‘Die Emos’. In Ländern wie den USA, Mexiko und Chile haben Emos schon seit einiger Zeit Bestand. In dieser Arbeit wird in erster Linie, diese noch neue Jugendsubkultur, anhand ihrer Einstellungen, ihres Auftretens und äußeren Erscheinungsbildes definiert.
Emos sind keine Jugendsubkultur, wie Skater, Rocker oder Fußballfans, denn die Gesellschaft, vor allem die meisten anderen Jugendsubkulturen haben viele negative Vorurteile über sie und hegen enormen Hass gegen eine derartige Auslebung eines neuen Ideals. Zwar hafteten anfangs, an allen neuen Jugendsubkulturen einige negative Vorurteile, die durch die Gesellschaft bestimmt wurden und denen viele Mitglieder der Gesellschaft mit Ignoranz und Abneigung begegneten, jedoch sind Emos heute schlimmer betroffen als andere zuvor. Sie erfahren heute nicht nur Abneigung, Intoleranz und jede Menge Vorurteile, sondern auch Hass und Gewalt. Diese Arbeit wird sowohl das Phänomen Emos beschreiben und näher definieren, als auch auf die einzelnen Vorurteile der Gesellschaft eingehen. Das am häufigsten […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Jan Vester
Emos
Eine neue Jugendsubkultur - begleitet von Vorurteilen, Hass und Angst!
ISBN: 978-3-8366-3308-6
Herstellung: Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2009
Zugl. Fachhochschule Ravensburg-Weingarten, Weingarten, Deutschland, Diplomarbeit,
2009
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© Diplomica Verlag GmbH
http://www.diplomica.de, Hamburg 2009

Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis... 1
Abbildungs-, Tabbellen- und Diagrammverzeichnis ... 2
1
Einleitung... 4
2
Einführung in die Begriffe Jugendkultur, Subkultur und
Jugendsubkultur ... 7
2.1
Jugendkultur... 7
2.2
Subkultur ... 7
2.2.1
Jugendsubkultur... 8
2.2.2
Definitionen und Unterschiede verschiedener Subkulturen... 9
2.2.2.1 Punks ... 10
2.2.2.2 Gothics ... 10
2.2.2.3 Skater ... 10
3
Emo ­ eine neue Jugendsubkultur ... 11
3.1
Entstehung und Geschichtlicher Hintergrund ... 11
3.2
Entwicklung in Deutschland ... 13
3.3
Lebenseinstellung ... 14
3.4
Musik... 14
3.5
Style ... 15
3.5.1
Kleidung ... 15
3.5.2
Frisur und Schminke ... 16
3.5.3
Tattoos ... 16
3.5.4
Piercings ... 17
3.5.5
Der Emo-Kult als Zufluchtsstätte... 17
3.6
Vergleiche zu Punks und Gothics... 18
3.6.1
Vergleich zu Punks ... 18
3.6.2
Vergleich zu Gothics ... 20
4
Emos und die virtuelle Welt des Internets ... 22
4.1
Unterstützendes Internet für Emos... 22
4.2
Missbrauch des Internets von Emo-Gegnern ... 23
4.2.1
Bilder... 24
4.2.2
Witze ... 25
4.2.3
Spiel für Emo-Gegner ... 26
4.2.4
Anti-Emo-Webseite ... 27

Inhaltsverzeichnis
4.2.5
Zusammenfassung... 27
5
Auswirkungen von Hass und Abneigungen gegen Emos... 28
5.1
Gewalttätige Jagden auf Emos in Mexiko ... 28
5.2
Emos in anderen Ländern Europas... 30
5.2.1
Schweiz... 30
5.2.2
Österreich... 30
5.2.3
Russland ... 31
6
Emos in Deutschland ... 32
7
Vorurteile, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung ... 34
7.1
Definition ... 34
7.1.1
Vorurteile... 34
7.1.2
Diskriminierung ... 36
7.1.3
Von Vorurteilen über Stereotype zu Fremdbildern und
Fremdenfeindlichkeit ... 39
8
Selbstverletzendes Verhalten... 42
8.1
Definition ... 43
8.2
Formen der krankhaften Selbstverletzung... 45
8.2.1
Die offene Selbstverletzung ... 45
8.2.1.1 Methoden und Gebrauchsgegenstände ... 47
8.2.2
Die heimliche Selbstverletzung ... 48
8.3
Funktionen und Häufigkeit von selbstverletzendem Verhalten... 49
8.3.1
Häufigkeit ... 49
8.3.2
Funktionen ... 50
8.4
Abgrenzung zur Suizidalität... 51
8.5
Selbstverletzendes Verhalten bei Emos... 51
9
Bezug zur Sozialen Arbeit ... 53
10 Umfrage mit Emos ­ Umfragebogen und Evaluation ... 56
10.1 Der Umfragebogen... 59
10.2 Evaluation ... 60
10.2.1
Alter... 61
10.2.2
Geschlecht ... 62
10.2.3
Was Emo bedeutet?... 63
10.2.4
Bundesland ... 65
10.2.5
Beziehung ... 66

Inhaltsverzeichnis
10.2.6
Sexuelle Ausrichtung ... 67
10.2.7
Bezeichnest du dich als Emo? Seit Wann?... 69
10.2.8
Wie bist du dazu gekommen? ... 71
10.2.9
Schule ­ Beruf... 73
10.2.10 Musikrichtung ... 74
10.2.11 Bands und Songs... 75
10.2.12 Besitz von Tattoos und Piercings ... 77
10.2.13 Selbstverletzung... 79
10.2.13.1Eigene Erfahrungen ... 80
10.2.14 Emo = Ritzer ... 83
10.2.15 Typisch für Emos ... 84
10.2.16 Informationen für Außenstehende... 86
10.3 Zusammenfassung... 87
11 Resümee ... 88
12 Literaturverzeichnis ... 91
Anhang ... 97

Abkürzungsverzeichnis
1
Abkürzungsverzeichnis
u. a.
unter anderem
bspw.
Beispielsweise
etc.
et cetera
usw.
und so weiter
ca.
circa
Hrsg.
Herausgeber
Jg.
Jahrgang
S.
Seite (n)
z.B.
zum Beispiel
evtl.
eventuell
H.
Heft (e)
f.
folgend (e)
ff.
fortfolgende
a. a. O.
am angegebenen Ort
ebd.
eben da
vgl.
vergleiche
zit. n.
zitiert nach
et. al.
et alii, und andere

Abbildungs-, Tabellen- und Diagrammverzeichnis
2
Abbildungs-, Tabbellen- und Diagrammverzeichnis
Die Fotos eins bis vier, die auf dem Deckbaltt abgebildet sind, stellen
Selbstportraits von Emos dar, die die Befragten der, in Kapitel zehn
ausgeführten Umfrage, zur Verfügung gestellt haben.
Abbildungen
Abb. 1: Emo must die ... 24
Abb. 2: Hey Emo, go kill yourself... 24
Abb. 3: kill EMO... 24
Abb. 4: Please Emo´s Do it right... 24
Abb. 5: Remember Kids, make it count! ... 24
Abb. 6: Klassifikation der Formen offener Selbstverletzung nach Favazza
(Petermann, Nitowski 2008, S. 1017). ... 46
Abb. 7: Emo-Hello-Kitty... ... 84
Tabellen
Tabelle 1: Genaue Anzahl jeden Alters der Befragten... 61
Tabelle 2: Genaue Auflistung der Bundesländer, die unter die Kategorie
,,Andere" fallen... 66

Abbildungs-, Tabellen- und Diagrammverzeichnis
3
Diagramme
Diagramm 1: Alter der Befragten. ... 61
Diagramm 2: Geschlechteranteile der Befrage... 62
Diagramm 3: Bedeutung des Begriffes ,,Emo" aus Sicht der Befragten... 63
Diagramm 4: Wohnort der Befragten, gegliedert in Bundsländer und
Österreich... 65
Diagramm 5: Beziehungsstatus der Befragten. ... 66
Diagramm 6: Sexuelle Ausrichtung der Befragten... 67
Diagramm 7: Häufigkeit der Eigenbezeichnung als Emo der Befragten. ... 69
Diagramm 8: Seit wann, die sich als Emos bezeichnenden Jugendlichen
sich so bezeichnen. ... 70
Diagramm 9: Welche Schule die Befragten besuchen bzw. besuchten und
ob sie eine Ausbildung verfolgen... 73
Diagramm 10: Bevorzugte Musikrichtung der Befragten. ... 74
Diagramm 11: Häufigkeit des Besitzes von Tattoos. ... 77
Diagramm 12: Häufigkeit des Besitzes von Piercings bei den Befragten. .. 78
Diagramm 13: Gliederung der Befragten, die ein selbstverletzendes
Verhalten bestätigen... 80
Diagramm 14: Häufigkeit des Auftretens bei den sich selbstverletzenden
Befragten.
... 81

Einleitung
4
1 Einleitung
In der heutigen Zeit ist eine enorme Vielfältigkeit der Jugendkultur in
unserer Gesellschaft zu beobachten. Die Jugendkultur kann nicht als ein
Gesamtes beschrieben werden, sondern ist in unterschiedliche
Jugendsubkulturen zu gliedern. Die verschiedensten Jugendsubkulturen
prägen durch ihr eigenes Auftreten und Erscheinungsbild unsere heutige
Jugendkultur. Die meisten Jugendsubkulturen bestehen schon seit einiger
Zeit und sind dem größten Teil unserer Gesellschaft bekannt. So zählen
Skater, Hip Hopper, Rocker, Metaller, Raver, Gothics, Fußballfans und vor
allem Punks zu den bekanntesten und präsentesten unserer heutigen Zeit.
Immer wieder bilden sich neue Jugendsubkulturen, die oft kaum nach
außen bekannt bzw. als solche bestimmt werden, und in einem kleinen
Kreis ihre eigene Kultur ausleben. So zählen auch Kellys
1
, Grunge
2
-
Anhänger, Hooligans
3
, oder Computerkids zu einer bestimmten
Jugendsubkultur.
Im
täglichen
Sprachgebrauch
wird
häufig
auch
der
Begriff
,,Jugendbewegung" statt ,,Jugendsubkultur" verwendet. Ist somit von
Jugendbewegung die Rede, wird damit meist eine bestimmte
Jugendsubkultur beschrieben.
Immer wieder bringen Jugendsubkulturen Vorurteile, Inakzeptanz und
Intoleranz mit sich. In der Vergangenheit entstand aus diesen subjektiven
Ansichten, der Außenstehenden, oft Abneigung bis hin zu Hass.
Seit einigen Jahren entwickelt sich eine neue Jugendsubkultur in
Deutschland, ,,Die Emos". In Ländern wie den USA, Mexiko und Chile
haben Emos schon seit einiger Zeit Bestand.
In dieser Arbeit wird in erster Linie, diese noch neue Jugendsubkultur,
anhand
ihrer
Einstellungen,
ihres
Auftretens
und
äußeren
Erscheinungsbildes definiert.
1
Kellys: Fans, die ihr Äußeres der Band Kelly Familiy anpassen.
2
Grunge: Musikstil, der seine Anfänge in der amerikanischen Untergrundbewegung
findet.
3
Hooligans: Personen, die Sportereignissen beispielsweise bei Fußballspielen durch
aggresives Verhalten auffalen.

Einleitung
5
Emos sind keine Jugendsubkultur, wie Skater, Rocker oder Fußballfans,
denn die Gesellschaft, vor allem die meisten anderen Jugendsubkulturen
haben viele negative Vorurteile über sie und hegen enormen Hass gegen
eine derartige Auslebung eines neuen Ideals. Zwar hafteten anfangs, an
allen neuen Jugendsubkulturen einige negative Vorurteile, die durch die
Gesellschaft bestimmt wurden und denen viele Mitglieder der Gesellschaft
mit Ignoranz und Abneigung begegneten, jedoch sind Emos heute
schlimmer betroffen als andere zuvor. Sie erfahren heute nicht nur
Abneigung, Intoleranz und jede Menge Vorurteile, sondern auch Hass und
Gewalt.
Diese Arbeit wird sowohl das Phänomen Emos beschreiben und näher
definieren, als auch auf die einzelnen Vorurteile der Gesellschaft
eingehen. Das am häufigsten ausgesprochene und in Verbindung
gebrachte Vorurteil mit Emos ist, dass sich alle Emos selbstverletzen.
Deshalb wird in Kapitel Acht mit einem kleinen Exkurs genauer auf das
Thema
selbstverletzendes
Verhalten
und
dessen
Häufigkeit
in
Deutschland eingegangen.
Des Weiteren mussten Emos in der Vergangenheit, vor allem in Mexiko,
wo das Phänomen Emo schon ausgeprägter und länger bestand hat,
extreme Erfahrungen in verbaler und körperlicher Gewalt an der eigenen
Person machen.
Wichtig ist es deshalb auf die Themen Vorurteile, Fremdenfeindlichkeit
und Diskriminierung näher einzugehen und zu erläutern, warum gegen
Emos relativ viele Vorurteile bestehen und jede Menge Hass und
Gewaltbereitschaft aufkommt.
Der zweite Teil dieser Arbeit wird durch eine Umfrage bei Emos das Ziel
verfolgen, eine Aufklärung über die bestehenden Vorurteile der Emos zu
geben. Inwieweit die Einstellung und Handlungsweisen mit den Vorurteilen
übereinstimmen und wie sie sich selbst definieren und betrachten.
Da im Moment noch keine deutschsprachige Literatur über die
Jugendsubkultur Emo herausgebracht wurde, kann somit die Richtigkeit
der Vorurteile und Handlungsweisen von Emos anhand schriftlicher
Ausführungen nicht überprüft werden. Deshalb ist ein weiteres Ziel der

Einleitung
6
Arbeit eine Umfrage, welche den Emo-Kult definieren soll und wie er von
den Anhängern selbst gesehen und ausgelebt wird.
Insgesamt soll diese Arbeit die neue Jugendsubkultur Emos beschreiben
und ihre momentane Situation in Deutschland und weiteren Ländern
wiedergeben. Darüber hinaus wird diese Arbeit eine Verbindung zur
sozialen Arbeit herstellen. In welchen Bereichen in Bezug auf Emos
gearbeitet werden sollte und welche Interventions-, Unterstützungs-, und
Hilfsangebote geschaffen werden sollten.

Einführung in die Begriffe Jugendkultur, Subkultur und Jugendsubkultur
7
2 Einführung in die Begriffe Jugendkultur,
Subkultur und Jugendsubkultur
2.1 Jugendkultur
Wenn von einer Jugendkultur gesprochen wird, ist eine Teilkultur der
Gesellschaft gemeint. Diese Teilkultur entwickelt durch ihre nicht
ortsgebundenen Gemeinsamkeiten, wie Kleidung, Sprache, Aktivitäten,
Weltanschauung
und
andere
Elemente
des
Lebens,
ein
Zusammengehörigkeitsgefühl (vgl. S
CHRÖDER
,
L
EONHARDT
1998:
17).
Würde von nur einer einzigen Jugendkultur ausgegangen werden,
müssten alle Männer und Frauen im Alter unter 30 Jahren einbezogen
werden (B
RAKE
1981: 18).
Für eine einzige Gruppe Gleichgesinnter, wie den Emos, reicht der Begriff
Jugendkultur nicht aus, statt diesem bedarf es einem weiteren:
Der ,,Jugendsubkultur".
Bevor näher auf das Thema ,,Jugendsubkultur" eingegangen wird, wird im
nächsten Punkt der Begriff ,,Subkultur" definiert.
2.2 Subkultur
Nach dem Fachlexikon der sozialen Arbeit definiert sich Subkultur
folgendermaßen: ,,Eine abgrenzbare soziale Teilgruppe innerhalb der
Gesamtgesellschaft wird als Subkultur bezeichnet." (H
AFENEGER
in
B
ECKER
,
M
LOT
,
W
OLF
1997: 935).
So zeichnen sich Subkulturen durch ihre eigenen Verhaltensnormen, wie
z.B. Wertmaßstäbe und Lebensstil, aus. Angesichts ihrer eigenen
Verhaltensnormen grenzen sich Subkulturen signifikant von der
,,herrschenden" Kultur ab.
Bei Subkulturen wird von spezifischen Merkmalen wie Schicht,
Einkommen, Alter, Geschlecht, Verhalten und Lebensweise, um nur ein
Paar zu nennen, ausgegangen (vgl. B
RAKE
1981: 16).

Einführung in die Begriffe Jugendkultur, Subkultur und Jugendsubkultur
8
,,Über ein bestimmtes Verhalten vermittelt sich das Gefühl der
Zugehörigkeit zur Subkultur bzw. wird eine neue Rolle
eingenommen. Dies umfaßt die art der getragenen Kleidung,
die Körpersprache, die Art und Weise, wie man sich bewegt,
die Vorlieben und Abneigungen, die Themen, über die man
spricht und die Meinungen, die man vertritt."
(C
OHEN
1965:
1
in B
RAKE
1981:
S.19)
Dennoch muss zwischen zwei Typen von Subkulturen unterschieden
werden. Es besteht eine Differenz zwischen Subkulturen, die von der
Gesellschaft akzeptiert werden und anderen, die durch z.B. gewaltsame
Handlungen eine negative Reaktion hervorrufen (vgl.
D
OWNES
1966: 9 in
B
RAKE
1981: 17).
2.2.1 Jugendsubkultur
Werden die Phänomene Jugendkultur und Subkultur miteinander
verbunden, ergibt sich der Begriff der Jugendsubkultur.
Obwohl im täglichen Sprachgebrauch nicht zwischen den Begriffen
Jugendkultur und Jugendsubkultur unterschieden wird, besteht ein
wesentlicher Unterschied in diesen zwei Bezeichnungen.
Das oben beschriebene Repertoire der Subkulturen wurde in der
Jugendkulturforschung erweitert und teilweise sogar abgelöst. Eine
Jugendsubkultur wird auch durch Merkmale wie Lebensstil, Millieu eigene
Räume und Orte, Auffassung von Entfaltung und Individualität bestimmt.
So sind Subkulturen im Jugendbereich an ihrer Kleidung, Musik, Mode,
Outfit, Styling und Aktivitäten zu erkennen (H
AFENEGER
in B
ECKER
,
M
LOT
,
W
OLF
1997: 935).
Jugendsubkulturen heben sich von den herrschenden Wertmaßstäben der
Gesellschaft ab und sagen mit ihrem Stil einiges über das Ausmaß ihrer
Bindung an die jeweilige Subkultur aus (B
RAKE
1981: 19).

Einführung in die Begriffe Jugendkultur, Subkultur und Jugendsubkultur
9
B
RAKE
(1981: 20) beschreibt drei Hauptmerkmale eines jeden Stils:
1. Image
4
: Über die äußere Aufmachung, Frisur, Schmuck und
persönliche Accessoires wird der Ruf über das Erscheinungsbild
transportiert.
2. Haltung: Über Körpersprache, Art und Weise, wie man sich bewegt,
sowie den körperlichen Ausdruck setzt sich die Haltung zusammen.
3. Jargon
5
: Hiermit wird die Entwicklungsgeschichte eines bestimmten
Dialekts und dessen Vokabular in den Vordergrund gestellt.
,,Szene" ist ein weiterer Begriff, der in der Umgangssprache häufig statt
Jugendkultur verwendet wird. Dieser bringt meist ein negatives Bild mit
sich. Spricht man z.B. von der Techno- oder HipHop-Szene, wirken
Außenstehende meist verunsichert, da auch häufig von ,,Drogen-Szene"
oder ,,Extremisten-Szene" gesprochen wird. Deshalb assoziieren viele
Menschen, wenn von einer Szene gesprochen wird, eine negative
Subkultur (vgl. G
ROßEGGER
,
H
EINZELMAIER
2004: 8).
2.2.2 Definitionen und Unterschiede verschiedener
Subkulturen
Um einen Einblick zu bekommen in wiefern sich eine Subkultur in ihren
einzelnen Bereichen definieren kann, werden in den folgenden Punkten
die drei Gängigsten, in ihren unterschiedlichen Merkmalen Musik und
Kleidung beschreiben.
4
Image: Gesamteindruck, den eine Mehrzahl von Menschen gegenüber einem
Gegenstand oder einer Person hat.
5
Jargon: Wird auch umgangsprachlich Slang genannt. Hiermit wird der benutze Dialekt
und Wortschatz beschrieben.

Einführung in die Begriffe Jugendkultur, Subkultur und Jugendsubkultur
10
2.2.2.1 Punks
Punks tragen Röhrenhosen, Knopf-Jackets, schmale Schlipse, zerrissene
T-Shirts,
die
von
Sicherheitsnadeln
zusammengehalten
werden,
Armeehosen, Ketten, Springerstiefel oder Plastiksandalen, Nieten und
Lederjacken (vgl. B
AACKE
1999: 77-78)
Die Anfänge der Musik sind in England zu finden. Es waren die Sexpistols,
die die Musikrichtung schufen und die Vorreiter des Punk wurden (a. a.
O.: 75).
2.2.2.2 Gothics
Es bestehen Unterschiede in der Stilrichtung der gehörten Musik, denn
der Ursprung liegt unter anderem auch im Punk. Gothic ist gitarrenlastig,
ruhig mit eher melancholischen Texten. Des Weiteren zählen Dark-Rock,
Death-Rock und Noise zum Musikgeschmack der Gothic-Anhänger (vgl.
H
ITZLER
,
B
UCHER
,
N
IEDERBACHER
2001;
78).
Prinzipiell ist ihre Kleidung immer schwarz, obwohl auch blau, rot, violett
und grün in dunkler Ausführung akzeptabel sind. Teilweise tragen sie Lack
und Leder, lange Mäntel und ihre Haare als Iro-Schnitt oder lang, glatt,
offen und entweder wirr oder zusammengebunden (vgl. ebd.).
2.2.2.3 Skater
Anfangs wurde in der Skater-Szene noch Punk gehört, der später von
Hardcore abgelöst wurde. Heute gilt Hip-Hop hauptsächlich als Musikstil
der Skater. Sie halten sich überwiegend auf Skateplätzen und -hallen auf.
Ihre Kleidung wird als Street-Ware bezeichnet. Es wird zwar auf
Bequemlichkeit großen Wert gelegt, doch darf auch die Ästhetik nicht zu
kurz kommen. So gehören weite Hosen aus stabilem Stoff, sowie weite,
unifarbene und/oder mit einfachen Logos bedruckte T-Shirts dazu (vgl.
H
ITZLER
,
B
UCHER
,
N
IEDERBACHER
2001: 93). Schuhe werden meist von den
Marken ,,DC" ,,Axion" oder ,,Emerica" getragen. Diese liefern den perfekten
Zustand zwischen Schuh und Skateboard (a. a. O.: 94).

Emo ­ eine neue Jugendsubkultur
11
3 Emo ­ eine neue Jugendsubkultur
Als Emo wird heute eine neue Jugendsubkultur bezeichnet. Der Begriff
,,Emo" kommt aus dem amerikanischen Sprachgebrauch und leitet sich
von dem Wort ,,emotional" ab. Ursprünglich ist ,,Emo" die Abkürzung für
die Musikrichtung ,,Emotional-Hardcore". Im Laufe der Zeit hat sich die
Musikrichtung Emo jedoch zu einer Jugendbewegung entwickelt. Ihr Stil,
Aussehen, Auftreten sowie ihre Kleidung und Frisur prägen diese neue
Jugendbewegung und werden von jeder Menge Vorurteile, Hass und
Diskriminierung begleitet.
In diesem Kapitel werden die geschichtliche Entstehung, der Übergang
von ,,nur" einer Musikrichtung bis hin zu einer ganzen Subkultur, und das
eigentliche Phänomen ,,Emo" beschrieben.
3.1 Entstehung und Geschichtlicher Hintergrund
Emo bildete sich in den frühen 80ern aus der Punk-Hardcore
6
-Szene in
Washington D.C.
7
in den USA heraus. Beide Szenen traten als eine
Reaktion auf die steigende Gewalt innerhalb der Szene und den Ausbau
der persönlichen Politik ein (G
REENWALD
2003: 9). Es waren Ian MacKaye
und seine Band ,,Minor Threat"
8
die die Washingtoner Punk-Harcore-
Szene prägten. Sie richteten ihren Fokus weg von der Gemeinschaft direkt
auf den Einzelnen (a. a. O.: 10). 1983 löste sich ,,Minor Threat", die Band
um Ian MacKaye wieder auf. Obwohl diese Band nur kurze Zeit aktuell
war, hinterließ sie einige Lieder, die in den darauf folgenden 20 Jahren
andere Bands inspirieren sollten. 1984 gründete Guy Picciotto, ein Fan
dieser Band, eine neue Band namens ,,Rites of Spring"
9
(a. a. O.: 11). Sie
gelten als die Grundlage für die weiterführende Entwicklung des
Emocores. Sie befreiten den Hardcore von seinen selbst auferlegten
Grenzen zugunsten von wohlklingenden Gitarrenklängen, verschiedenen
Rhythmen und tiefen, persönlichen und leidenschaftlichen Texten.
6
Punk-Hardcore wird auch Postcore genannt und ist eine Entwicklung aus dem
Hardcore-Punk.
7
Washington D.C. ist die Hauptstadt der USA.
8
Minor Threat: aus dem englischen übersetzt: Geringe Bedrohung.
9
Rites of Spring: aus dem englischen übersetzt: Die Riten des Frühlings
.

Emo ­ eine neue Jugendsubkultur
12
Viele Themen der Band beinhalteten Materien, die an die sich später
entwickelnde Emo-Musik, erinnerten. Nie zuvor wurden Nostalgie,
romantische Bitterkeit und poetische Verzweiflung im Punk-Rock mit
einbezogen (a. a. O.: 12).
Die Geschichte kehrte sich um, als Ian MacKaye ein Fan von ,,Rites of
Spring" wurde. Zuerst begleitete er die Band als Roadie auf Tour und
gründete folglich eine weitere Band namens ,,Embrace"
10
. Unter anderem
gehörte ihm das Platten-Label ,,Dischord"
11
, mit welchem er ein Album mit
,,Rites of Spring" aufnahm. Mit dieser Band erforschte er weitere, ähnliche
Themen von selbstsuchender und emotionaler Erlösung (a. a. O.: 14).
Damit waren die Wege für die Entstehung des Emotional-Hardcore
geebnet. Die Marke bzw. die Bezeichnung ,,Emo" verbreitete sich in
Washington D.C. sehr schnell. Sie wurde mehr und mehr als Beleidigung
benutzt. So kam es dazu, dass bei einer Show von Embrace, feindliches
Geschrei mit einer negativen Auslegung von Emo zu vernehmen war (a. a.
O.: 15).
Diese Emotionen und tiefgründigeren Zeilen in Texten missfielen den
Anhängern der Punk-Hardcore-Szene. Sie verglichen das Einwirken von
Emocore mit der Zeit als Bob Dylan anfing elektronische Musik
12
zu
spielen (ebd.).
Die Bands die unter dem Platten-Label ,,Dischord" produziert wurden,
wurden ab diesem Zeitpunkt als Emo betitelt und hielten sich nicht lange.
Auch die Bands ,,Embrace" und ,,Rites of Spring" hatten keine Zukunft und
lösten sich bald darauf auf (a. a. O.: 16).
Trotzdem breitete sich das Phänomen des Emocores über das ganze
Land aus. Auch die beiden Wegbereiter gründeten eine neue Band
namens ,,Fugazi", welche auch heute noch immer aktiv spielt (a. a. O.: 18)
-
Emotional-Hardcore war geboren und der Weg zur Verbreitung eines
neuen Musikstils geebnet.
10
Embrace: aus dem englischen übersetzt: Umarmung.
11
Dischord: aus dem englischen übersetzt: Der Missklang.
12
Bob Dylan Musik beinhaltete kene elektronische Musik, als er diese dann hinzufügte,
missviel dies vielen Fans.

Emo ­ eine neue Jugendsubkultur
13
3.2 Entwicklung in Deutschland
Seit einigen Jahren steht Emo in Deutschland nicht mehr nur für eine
Musikrichtung, sondern ebenso wie in Mexiko und den USA, für eine sich
neu entwickelnde Jugendbewegung bzw. Jugendsubkultur. Es ist nicht
exakt festzustellen, seit wann genau sich diese neue Jugendsubkultur in
Deutschland durchgesetzt hat. Es kann nur geschätzt werden, dass im
Jahr 2000 Jugendliche begannen, sich wie die Bandmitglieder ihrer
Lieblingsbands zu kleiden, um später ihren eigenen Modetrend durch
etliche weitere Accessoires zu erweitern (vgl. R
UHLAND
2008: 1).
Heute stellen sie auch in Deutschland eine eigene Jugendsubkultur dar.
Diese ist an ihrem äußeren Erscheinungsbild, wie Frisur, Schminke,
Piercings und Kleidung, sowie ihren Einstellungen und eigenen
Verhaltensweisen zu erkennen. Doch das auffälligste und am häufigsten
mit Emos in Verbindung gebrachte Merkmal ist, dass sie offen und frei zu
ihren Gefühlen stehen und damit umgehen. Ob glücklich oder traurig,
nach außen hin werden diese nicht versteckt.
Auffällig erscheint es, dass sich mehr weibliche als männliche Jugendliche
zu dem Emo-Kult hingezogen fühlen, obwohl es kaum eine Band gibt
deren Sänger oder andere Mitglieder durch Frauen verkörpert werden.
Des Weiteren gibt es nur eine Künstlerin, die in die Richtung Emo
eingestuft werden könnte, Avril Lavigne
13
. Dennoch fühlen sich eher
Frauen zu dieser Jugendsubkultur hingezogen. Mit Begeisterung kleiden
sie sich, wie es die Emo-Mode erfordert und nehmen männliche Emos als
süß war (E
ISMANN
2008).
In den nächsten Punkten werden die Merkmale, die zum Entstehen eines
Emos und dessen Werdegang beitragen, beschrieben.
13
Avril Lavigne: Kanadische Sängerin.

Emo ­ eine neue Jugendsubkultur
14
3.3 Lebenseinstellung
Während viele andere Jugendsubkulturen sich gegen Atomkraft, Nazis
oder wie mittlerweile auch gegen Emos aussprechen und ihre Zeit mit
Demonstrationen und Diskussionen über ihre Feindbilder verbringen,
widmen sich Emos ausschließlich ihrer eigenen Kultur und sich selbst
(R
UHLAND
2008: 2). Dabei geht es um die Wahrnehmung, Reflexion,
Verbalisierung und Bearbeitung der eigenen Gefühle (H
ELLWEGER
,
W
ÄCHTER
2008: S. 6). Sie tauschen sich über die aktuelle Musik und vor
allem aktuelle Modetipps aus, um immer auf dem neusten Stand zu sein.
Insbesondere in der virtuellen Welt, dem Internet, welches in Punkt vier
näher beschrieben wird, finden Emos Gleichgesinnte, um sich gemeinsam
mit ihrem Kult verbunden zu fühlen.
3.4 Musik
Da sich Emo, wie in Punkt eins beschrieben, von der Musik ableitet, bildet
die Musik auch ein wichtiges Kriterium für den Emo-Kult.
Texte der Lieder spezifizieren sich nicht auf eine bestimmte politische
Haltung, viel mehr stehen Emotionen wie Gefühle und Ängste im
Vordergrund, die es für die Bands auszudrücken gilt (R
UHLAND
2008).
Bands, wie Embrace, Rites of Spring und Fugazi, waren die ersten Bands,
die als Emo bezeichnet wurden. Heute werden Bands wie ,,Jimmy Eat
World"
14
, ,,My Chemical Romance"
15
, "Funeral for a friend"
16
oder ,,Fall out
Boy"
17
und ,,Panic at the Disco"
18
als typische Emo-Bands von
Außenstehenden bezeichnet (H
ÖLL
2008).
Doch wenn Emos selbst ihre Lieblingsbands erwähnen, dann gehören
diese zwar mit dazu, doch es sind weniger bekannte Bands, wie
,,Alesana", ,,Aiden" oder ,,Silverstein", die unter die Rubrik Emo fallen
(O
BERLÄNDER
2008).
14
Jimmy eat world: aus dem englischen übersetzt: Jimmy frisst die Welt.
15
My chemical Romance: aus dem englischen übersetzt: meine chemisches
Liebeserlebnis.
16
Funeral for a friend: aus dem englischen übersetzt: Beerdigung eines Freundes.
17
Fall out boy: aus dem englischen übersetzt: Herausfallender Junge.
18
Panic at the Disco: aus dem englischen übersetzt: Panik in der Disko.

Emo ­ eine neue Jugendsubkultur
15
Wichtig zu erwähnen ist allerdings, dass sich Bands niemals selbst als
,,Emo" bezeichnen würden. Durch den US-Amerikanisch geschichtlichen
Hintergrund und die negative Belastung, die Emocore mit sich brachte,
vermeiden Bands diese Bezeichnung und ziehen den Begriff ,,Post-
Hardcore" vor und beschreiben sich auch als Post-Harcore-Bands (vgl.
G
REENWALD
2003: 16).
3.5 Style
Durch ihr Styling geben sich die Jugendlichen zu erkennen. Die
extravagante Mode der Jugendlichen gibt es mittlerweile in großen
Mengen zu kaufen. Vor allem bei H&M
19
finden die Jugendlichen dieser
Jugendsubkultur Kleidung, die zu ihnen passt, ihnen als angemessen
erscheint und ihr Zugehörigkeitsgefühl zum Emo-Kultur ausdrückt
(VIENNA 2008). H&M hat, durch die in den letzten Jahren immer mehr
entwickelte Jugendbewegung, eine Marktlücke gefüllt. Emos statten sich
mittlerweile hauptsächlich mit Kleidung von H&M aus.
3.5.1 Kleidung
Die Bekleidung der Emos hat eine eindeutige Richtung.
Ein Muss für jeden Emo, sowohl für Jungs als auch für Mädchen, sind die
schwarzen so genannten Röhrenjeans und Nietengürtel. Chucks und
Vans gehören mit zu den Marken, die Emos zu ihren Markenzeichen
zählen (R
UHLAND
2008). Doch die auffälligste Mode, die in Erscheinung
tritt und präsentiert wird, sind ihre T-Shirts, die meist schwarz oder
schwarz-weiß gestreift, kariert, mit Punkten oder Sternchen versehen sind
und in Kombination mit etlichen, meist knallig farbigen Accessoires wie
z.B. Halstüchern oder Krawatten stehen (H
ÖLL
2008). In einem Bericht von
RTL werden sie deshalb als eine Mischung zwischen Punks und
Mickymäusen bezeichnet.
Beliebte Kleidungsstücke, sowohl bei Jungs als auch bei Mädchen, sind T-
Shirts und Sweatshirts mit Aufdrucken von Bandnamen oder Bandfotos
(S
IMON
,
K
ELLEY
2007: 44 ff.).
19
H&M: Hannes & Mauritz. Ein sehr bekanntes und beliebtes Kleidungsgeschäft.

Emo ­ eine neue Jugendsubkultur
16
3.5.2 Frisur und Schminke
Ihre Frisur ist meist pechschwarz, blond oder in grellen Neonfarben
gefärbt und fransig geschnitten. Dazu gehört ein Pony, der weit ins
Gesicht fällt und hauptsächlich nur ein Auge verdeckt (B
ONNSTEIN
,
W
ELLERSHOFF
2008: 15). Sowohl Frauen als auch Männer tragen die
gleichen Haarschnitte. Einzige Ausnahme ist, dass es kaum Männer gibt,
die ihre Haare in einer anderen Farbe als Schwarz färben. Die Frisuren
sehen denen der Visual Kei
20
Anhänger, wie ,,Bill Kaulitz" von ,,Tokio
Hotel", ähnlich (ebd.).
Sowohl die weiblichen als auch die männlichen Jugendlichen zeichnen
sich durch die Benutzung von Kosmetikartikeln aus. Jeder der dazu gehört
trägt Kajal und betont durch dicke schwarze Farbe seine Augen (R
UHLAND
2008).
3.5.3 Tattoos
Tattoos haben für Bands, die als Emo bezeichnet werden und dem
Klischee entsprechen, eine hohe Bedeutung. Sie lassen sich meist
Pistolen, Spritzen, Gitarrenseiten, Sternchen, Notenschlüssel, Monde und
Herzen tätowieren, was allerdings nicht für die Anhänger der heutigen
Jugendbewegung gilt (vgl. S
IMON
,
K
ELLEY
: 2007: 51).
Da viele Jugendliche noch minderjährig sind und daher die
Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten benötigen, haben die
heutigen Jugendlichen häufig noch keine Tätowierungen.
Was für Emos aber inakzeptabel in Sachen Tattoos erscheint, sind Tribal-
Tattoos
21
. Denn Tribal-Tattos werden als normal bezeichnet. Emos trauen
denjenigen nicht, die ein Tribal-Tattoo besitzen, denn diese Tattoos und
ihre Träger gelten als so normal wie jeder andere auch und haben
keinerlei Bedeutung (ebd.).
Tattoos müssen etwas darstellen. Wie zuvor beschrieben, sind aktuell
Sterne und Notenschlüssel bei Jugendlichen Emo-Anhänger sehr beliebt,
20
Visual Kei: Aus Japan stammender Begriff, der für optisch auffällige Musiker verwendet
wird.
21
Tribal-Tattoos: Tätowierungen, die keine Bedeutung haben, sondern Figuren die aus
Strichen und Kreisen bestehen.

Emo ­ eine neue Jugendsubkultur
17
vorausgesetzt sie ließen sich schon tätowieren oder verspüren den
Wunsch sich tätowieren zu lassen (a. a. O.: 52).
3.5.4 Piercings
Ein ganz typisches Merkmal für Emos sind Piercings.
Piercings werden an jeder Stelle des Körpers, doch vor allem im Gesicht,
getragen. Die meisten tragen ein Unterlippenpiercing an den Mundwinkeln
(H
ÖLL
2008: 1).
Es gibt auch jugendliche Emos, die für sich das Piercen als Ersatz des
selbstverletzenden Verhaltens gefunden haben. So beschreibt in einem
Interview ein weiblicher Emo, dass sie sich früher selbst verletzt habe.
Mittlerweile lasse sie sich aber jedes Mal ein neues Piercing stechen,
wenn sie größere Probleme habe und den Drang verspüre, sich selbst zu
verletzten oder wieder spüren zu können (O
BERLÄNDER
2008: 2).
Piercings sind sowohl ein großes Erkennungsmerkmal für Emos, als auch
eine Bewältigungsstrategie bei emotionalen Problemen.
3.5.5 Der Emo-Kult als Zufluchtsstätte
Die Emo-Kultur bietet den Jugendlichen von heute, darüber hinaus, einen
Zufluchtsort der ihre ambivalenten Ansichten hinsichtlich ihrer Sexualität
zulässt (E
ISEMANN
2008). Jugendliche, die eine homosexuelle Neigung
entwickeln, werden von der Gesellschaft anderer Jugendlicher gerne
ausgeschlossen, beschimpft oder einfach nicht akzeptiert.
In dieser Subkultur haben sie eine akzeptierende Gruppe und sich
öffentlich dazu bekennende Gleichgesinnte gefunden. Bekanntlich ist die
männliche Homosexualität eine weniger tolerierte Ausrichtung als die
weibliche. Bei den Emos ist es das genaue Gegenteil. Es sind die
männlichen Jugendlichen, die sich zu ihrer Homo- oder Bisexualität
bekennen, die sowohl von Mädchen, als auch von Jungs als schön, sexy
und niedlich angesehen werden (ebd.).

Emo ­ eine neue Jugendsubkultur
18
3.6 Vergleiche zu Punks und Gothics
Zwischen Emos und Punks, sowie Emos und Gothics werden immer
wieder Gemeinsamkeiten festgestellt. Deshalb bleibt es nicht aus, die
Jugendsubkultur ,,Emos" von ,,Punks" und ,,Gothics" zu differenzieren.
3.6.1 Vergleich zu Punks
Da die Musikrichtung Emocore sich aus Punk heraus entwickelte, nimmt
der Punk zwar eine wichtige Rolle in Bezug auf Emos ein, ist aber
dennoch von der eigentlichen Jugendsubkultur abzugrenzen. In der Musik
spiegeln sich gewaltige Unterschiede in ihren Texten wider.
Während sich nach F
ERCHHOFF
(2007: 201) der eigentliche Punk auf
politischen und sozialkritischen Texten basierte, bewegte sich der darauf
aufbauende
,,Emocore"
weg
von
diesem
Ursprung.
Als
eine
Weiterentwicklung und neuen Teil des Punks befasst sich ,,Emotional-
Hardcore" nicht mit gesellschaftlich orientierten Texten, sondern richtet
seinen Fokus auf die eigene Person und die eigenen Gefühlslagen
(Greenwald 2003: 10).
Die größten Unterschiede zwischen Punks und Emos sind in ihrem
Auftreten, sowohl an der Kleidung als auch an der Haltung, zu erkennen.
Die Kleidung der Punks zeichnet sich durch ihre bunte Haartracht und die
so genannten Irokesenschnitte aus. Des Weiteren tragen sie
Springerstiefel, oft mit roten Schnürsenkeln, und vor allem Bandembleme,
die sie auf ihre Jacken gestickt haben. Die ursprünglichen Bands des
Punk bzw. des Punkrocks sind bei dem Punk-Anhang Kult und sehr
beliebt. So weiß jeder Punk, dass die Sex Pistols, The Clash oder Eater
zu den Urvätern des Punk zählen (F
ERCHHOFF
2007: 202). Zwar gibt es
solche Bands auch für den Ursprung des Emocores, doch den meisten
Emos erscheint es uninteressant durch welche Bands diese Musikrichtung
entstand. Sie berufen sich mehr auf die aktuellen Bands und gehen mit
der Zeit. Es zählen die aktuellen Bands, die den Emocore prägen und
nicht die Vergangenheit.

Emo ­ eine neue Jugendsubkultur
19
Sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede findet man in den
Einstellungen, ihrem Auftreten und ihren Haltungen gegenüber der
Gesellschaft.
Obwohl sich beide, Punks und Emos, in Fußgängerzonen und auf
größeren Plätzen der Städte zusammenschließen und beide Gruppen ihre
Zeit damit verbringen, miteinander ihre Freizeit zu gestalten, haben sie
unterschiedliche Hintergründe. Zwar war es früher ein extremeres
Ausleben der Punks als heute, dennoch findet man immer noch Punks,
die sich mit ihren Hunden und Freunden in Fußgängerzonen und auf
großen Plätzen, mit billigem Bier, einen hohen Alkoholpegel beschaffen
und gleichzeitig vorbeiziehende Passanten um Kleingeld anbetteln. Dazu
ist zu sagen, dass unter den Punks das erfragen von Kleingeld nicht als
Betteln, sondern als Schnorren betitelt und als nicht so gravierend
eingestuft wurde. Sie wollten der ständig wachsenden Kommerzialisierung
aus dem Weg gehen und sich dagegen auflehnen. Durch Pöbeleien vor
Glasfassaden der Banken und großen Kaufhäusern äußerten sie ihre
Meinung. Heute sind diese Punks kaum mehr anzutreffen und mittlerweile
ist auch ihr Hass auf die Kommerzialisierung und ihre ursprüngliche
Einstellung abgeschwächt (F
ERCHHOFF
2007: 202 ff.).
Emos dagegen beschäftigen sich ausschließlich mit sich selbst. Emos, die
in größeren Gruppen anzutreffen sind, werden zwar vom Großteil der
Gesellschaft, vor allem den Jugendlichen, nicht gerne gesehen und
abwertend behandelt, dennoch haben sie gegen nichts und niemanden
etwas einzuwenden. Da ihr Fokus auf ihnen selbst liegt und sie sich somit
fast ausschließlich mit sich selbst, ihren Freunden und Gefühlen
beschäftigen, greifen sie niemanden an und gefährden in keiner Weise
andere Personen der Gesellschaft.
So wie die Punks ziehen allerdings auch Emos mittlerweile Verachtung
und Hass auf sich, wobei den Punks, trotz ihrer gegen die Gesellschaft
orientierten Einstellung, niemals solch eine Verachtung und Intoleranz
entgegenkam, wie es Emos im Moment erfahren müssen.

Emo ­ eine neue Jugendsubkultur
20
3.6.2 Vergleich zu Gothics
Immer wieder werden Emos aufgrund ihres Aussehens mit Gothics
verglichen.
Die gemeinsame schwarze Bekleidung und die schwarz geschminkten
Augen geben Anlass dazu. Sieht man genauer hin, steht bei Gothics eher
die Kombination aus Schwarz und weiß im Vordergrund. So schwarz sie
auch gekleidet sind, versuchen sie ihr Gesicht so hell wie möglich zu
halten (F
ERCHHOFF
2007: 225)
Die Gothic-Szene entwickelte sich aber ebenso wie der Emo-Kult aus der
Punk- aber zugleich auch aus der New Wave- und New Romantic-
Bewegung. Den Gothics waren die Punks viel zu aggressiv und
erschienen ihnen zu ungepflegt und hässlich. Das Rumhängen auf der
Straße war nicht kompatibel mit ihrem innigen Weltschmerz (ebd.).
Während sie ihren eigenen Kleidungsstil kreierten, begannen Gothics sich
mit Kleidungsstilen vergangener Epochen zu schmücken. So zogen sie
Damastverzierungen, flatternd wehende Mönchskutten oder knöchellange
Priestergewänder der Kleidung aus den gängigen Modehäusern vor. Um
sich weiter von der Gesellschaft abzuheben und ihren Gefühlen einen
Ausdruck zu verleihen, ließen sie die schwarzen Seiten des Lebens zu
und näherten sich Tabus und Verdrängungen der Mehrheitsgesellschaft.
Sie beschäftigten sich ausgiebig mit Tod, Trauer, Magie, Satanismus,
Sadomasochismus und Tattoos. Ein weiterer Punkt der Gothics
auszeichnet, womit auch wieder eine Verbindung zu Emos hergestellt
wird, sind Piercings. Jegliche Symbole, die die dunkle Seite des Lebens
widerspiegeln waren für sie von Bedeutung. Dazu zählten z.B.
Nebelkrähen bzw. Raben als Symbole der Untoten, Drachen als
gottfeindliche Mächte und Herrschaften des Schreckens. Des Weiteren
zählten Fledermäuse, Vampirmythen, Schlangen, Spinnen, Kreuzsymbole,
die Zahl 666 oder der Unglückstag Freitag der 13. dazu (vgl. a. a. O.:
226).
Emos fanden auch ihre eigenen Symbole, dennoch haben sie keine so
große und tiefgründige Bedeutung für sie, wie die beschriebenen Symbole
für Gothics.

Emo ­ eine neue Jugendsubkultur
21
Genau wie bei Emotional-Hardcore zeichnet sich auch die Musik der
Gothics, die überwiegend aus Dark Wave und Heavy Metal besteht, durch
die melancholischen Texte aus. Jedoch beinhalten die Texte nicht nur die
eigene Gefühlswelt, sondern auch mystische und düstere Gedanken,
Depressionen und den Weltschmerz symbolisierende Aussagen (ebd.).
Ebenso wie Emos lassen sich Gothics viel Zeit beim richten ihres äußeren
Erscheinungsbildes. Beide richten ihre Frisuren und Make-ups mit
stundenlanger Mühe her und färben sich des Öfteren ihre Haare schwarz.
Zusätzlich tragen Gothics jede Menge Ketten, Ringe, Kreuze sowie
heidnische und religiöse Motive (a. a. O.: 227).
Gothics sind nicht so häufig wie Emos auf großen offenen Plätzen oder in
Fußgängerzonen zu sehen. Eher treffen diese sich an eigenen dunklen
Orten. Orte, die durch Trauer, Tod, Stille, Düsternis oder etwas
Geheimnisvolles geprägt sind.
Insgesamt können Emos und Gothics zwar in der Farbe schwarz
verglichen und gleichgesetzt werden, doch was ihre Einstellungen,
Kleidung, Vorlieben in der Musik, in den Aufenthaltsorten und Interessen
angeht, können Emos deutlich von Gothics abgegrenzt werden.

Emos und die virtuelle Welt des Internets
22
4 Emos und die virtuelle Welt des Internets
Durch das Internet kann jedes erdenkliche Informationsmaterial und
Wissen erworben werden. In Bezug auf Emos stellt es zum Teil eine
nützliche Kontakt­ und Informationsquelle dar, in der sie sich
austauschen, gleichgesinnte Gesprächspartner finden, Hilfe suchen und
sich mit Musik beschäftigen können. Dennoch wird dieses Medium häufig
von Emo-Gegnern, wie sie im vorigen Kapitel beschrieben stehen,
missbraucht.
In diesem Kapitel wird vorerst kurz die Benutzung des Internets von Emos
beschrieben. Danach wird ausführlich auf den Schwerpunkt dieses
Kapitels eingegangen:
Den Missbrauch des Internets von Emo-Gegnern.
4.1 Unterstützendes Internet für Emos
Das Internet stellt für Emos ein wichtiges Medium in Sachen Austausch
und Kontaktknüpfung dar. Durch eine Menge von Webseiten können sich
Emos über die neusten Modetrends, Stylingtipps und Bands austauschen.
Vier der größten deutschen Emo-Seiten im Internet sind unter
www.emospace.net, www.myemo.net, www.emostar.de und www.emo-
chat.mypeopls.de zu finden. Auf der Seite von emospace sind momentan
über 8000 User angemeldet. Dort können sie neue Online-Kontakte­ und
Freundschaften knüpfen, aber sich auch auf die Suche nach Emos aus
ihrem Ort machen.
Nicht selten bilden sich, zwischen den in diesen Emo-Foren
22
angemeldeten Jugendlichen, reale Freundschaften (B
ÜSSER
2008).
22
Foren: Im Internet gebildetet Seiten, auf denen sich Personen anmelden und mit
anderen Personen per Text unterhalten können und Neuigkeiten und Informationen zu
bestimmten Themen zu veröffentlichen.

Emos und die virtuelle Welt des Internets
23
Durch das Internet finden Emos andere Jugendliche, die ihren
Musikgeschmack teilen und selbst ein sehr emotionales Verhalten
einnehmen. Viele Jugendliche suchen bei ihren virtuellen Freundschaften
oft einen unterstützenden Rat, um aus ihrem eventuellen Gefühlschaos
entfliehen zu können. Da diese Jugendsubkultur noch in der Entwicklung
steht und man in dieser nicht so viele Anhänger wie bei anderen findet, ist
das Medium Internet für Emos ein ganz wichtiges.
Egal aus welcher Stadt oder noch so kleinem Dorf sie kommen, im
Internet finden sie Gleichgesinnte mit denen sie sich über ihre Ansichten
und Einstellungen unterhalten können.
4.2 Missbrauch des Internets von Emo-Gegnern
Es gibt zahlreiche Internetseiten auf denen sich User
23
als Emo-Gegner
outen
24
und sich negativ über diese Jugendbewegung äußern. Anhand
von Bildern, Karikaturen, Witzen, Spielen und Foren ist erkennbar welches
Ausmaß die Abneigung gegen die junge Jugendsubkultur angenommen
hat. In den folgenden Punkten werden diese Ausdrucksformen des
Hasses näher beschrieben.
23
User = engl. Benutzer. Hier: Benutzer von Internetforen
24
Öffentlich zugeben zu etwas zu stehen oder etwas zu sein. Hier öffentlich über sich
selbst zu behaupten, eine Anti-Symphathie gegen Emos zu verspüren und diese
ausleben zu wollen
.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2009
ISBN (eBook)
9783836633086
Dateigröße
902 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule Ravensburg-Weingarten – Sozialwesen, Soziale Arbeit und Pädagogik
Erscheinungsdatum
2014 (April)
Note
1,2
Schlagworte
hass selbstverletzendes verhalten jugendkultur subkultur
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