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Wirtschaftlichkeitsuntersuchung eines mittelständischen Luftfahrtunternehmens nach der Einführung des Enterprise Resource Planning - System Automation Productivity P2

©2008 Diplomarbeit 121 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Im ersten Teil der Diplomarbeit werden die Problemstellung, die Aufgabenstellung sowie die Erläuterung der angewandten Methodik und die Vorgehensweise näher erläutert.
Problemstellung:
Die Folge der seit den achtziger Jahren und vor allem im letzten Jahrzehnt überproportional zunehmenden Steigerung der Globalisierung der Wirtschaft spiegelt sich in den verkürzten Auftragsabwicklungs- sowie Produkt- und Technologielebenszyklen wieder. Aufgrund der weitgreifenden Marktsättigungstendenzen sowie des wachsenden Kosten- und Konkurrenzdruckes sind nicht nur Großunternehmen, sondern auch kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) einem intensiven Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Um in diesem sich permanent verändernden Umfeld konkurrenz- und wettbewerbsfähig zu bleiben, werden Unternehmen zur Effizienzsteigerung und Rationalisierung gezwungen. Einerseits müssen sich KMU durch höchste Produkt- und Produktionsflexibilität, hohe Qualität sowie schnelle Reaktionsfähigkeit von ihren Wettbewerbern abheben und flexibel auf Veränderungen bei Zuliefern und Kunden reagieren. Andererseits sollten Unternehmen ihre internen Prozesse beschleunigen, ihre Kunden besser bedienen und ihren Mitarbeitern eine effizientere und produktivere Arbeitsweise ermöglichen. Diese Forderungen einer rationalen Betriebsorganisation sind nicht mehr nur mit manuellen Mitteln oder EDV-Hilfsprogrammen zu erreichen. Ein wichtiger Baustein zur langfristigen Existenzsicherung von KMU sind unternehmensweit eingesetzte Enterprise Ressource Planning-Systeme (ERP-Systeme), um sich einerseits den Herausforderungen eines bestimmten Marktes zu stellen, andererseits um einen hohen Integrations- und Vernetzungsgrad zu erreichen.
Aufgabenstellung:
Die Aufgabenstellung dieser Arbeit ist die wirtschaftliche Auswirkung des eingeführten ERP-Systems P2 auf das mittelständische Luftfahrtunternehmen zu erarbeiten und darzustellen. Dieses Ziel soll nach den Erläuterungen der angewandten Methodik und Vorgehensweise erreicht werden.
Es soll neben den Auswirkungen auf die innerbetrieblichen Prozesse auch der Kundennutzen wie Qualität und Liefertreue aufgrund effizienterer Auftragsabwicklung verdeutlicht werden.
Erläuterung der angewandten Methodik und Vorgehensweise:
Es werden im zweiten und dritten Teil die in der Folge wichtigsten Grundlagen von ERP-Systemen und Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen von IT-Investitionen dargestellt und durch die Aufarbeitung und Zusammenfassung der […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Sabrina Meinel
Wirtschaftlichkeitsuntersuchung eines mittelständischen Luftfahrtunternehmens nach
der Einführung des Enterprise Resource Planning - System Automation Productivity P2
ISBN: 978-3-8366-3172-3
Herstellung: Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2009
Zugl. Technische Fachhochschule Wildau, Wildau, Deutschland, Diplomarbeit, 2008
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte,
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© Diplomica Verlag GmbH
http://www.diplomica.de, Hamburg 2009

V
ORWORT
Die vorliegende Diplomarbeit ist im Rahmen meines Fernstudiums an der Technischen
Fachhochschule Wildau und meiner Tätigkeit als Sachbearbeiterin Rechnungswesen
und Controlling eines mittelständischen Luftfahrtunternehmens entstanden.
An dieser Stelle möchte ich den Personen danken, die mich bei der Realisierung meiner
Diplomarbeit unterstützt haben.
Mein besonderer Dank gilt:
Frau Dr. rer. nat. Ulrike Tippe (Technischen Fachhochschule Wildau) und
Herrn Prof. Dr. sc. Oec. Michael Büttner (Technischen Fachhochschule Wildau) für
die fachliche Betreuung der Arbeit

B
IBLOGRAPHISCHE
B
ESCHREIBUNG
Ein mittelständisches Luftfahrtunternehmen, hat ihre Geschäftsprozesse in den letzten
sieben Jahren durch die Einführung eines Enterprise Resource Planning System P2
(P2) von der Firma Automation Productivity GmbH drastisch umgestellt.
Diese Arbeit bezieht sich auf die wirtschaftlichen Auswirkungen des betrachteten
mittelständischen Luftfahrtunternehmens durch die Einführung von P2. Die vorliegende
Analyse beginnt mit den theoretischen Grundlagen von ERP-Systemen und
Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen.
Danach
wird
eine
Kosten-Nutzen-Analyse
durchgeführt und in eine Profit-Strategie-Entscheidungsmatrix übertragen.
Im Anschluss werden die wirtschaftlichen Auswirkungen nach der Einführung von P2
mit der Ist-Analyse vor P2 gegenübergestellt und bewertet.
Schließlich werden Handlungsempfehlungen für P2 erarbeitet, durch welche die
finanzielle Situation des mittelständischen Luftfahrtunternehmens weiterhin verbessert
und die Firma zukünftig noch wettbewerbsfähiger gestaltet werden könnte.
A
BSTRACT
Over the past seven years, a mid-sized aircraft maintenance facility, drastically
transformed its business processes by implementing an Enterprise Resource Planning
System, otherwise known as P2, from Automation Productivity GmbH.
My thesis follows and analyses this transformation in a feasibility study beginning with
an explanation of the theoretical foundations of ERP-Systems and of methods of
Economic feasibility studies for IT Investments in general. After that, a Costs and
Benefit Analysis will be performed and transferred into a Profit/Strategy Decision
Matrix.
Next, the economic conditions before and after the introduction of P2 will be explained
and evaluated.
In conclusion, further improvements to the system will be discussed, as well as the
resulting affects to the aircraft maintenance facility financial and competitive positions.

I
NHALTSVERZEICHNIS
I
I
NHALTSVERZEICHNIS
Inhaltsverzeichnis... I
Abbildungsverzeichnis...IV
Tabellenverzeichnis... V
Abkürzungsverzeichnis ...IX
1
Einführung...1
1.1
Problemstellung...1
1.2
Aufgabenstellung ...2
1.3
Erläuterung der angewandten Methodik und Vorgehensweise...2
2
Enterprise Resource Planning-Systeme...4
2.1
Grundlagen von Enterprise Resource Planning-Systemen ... 4
2.2
Einsatz von ERP-Systemen...5
2.3
Rahmenbedingungen für den Einsatz von ERP-Systemen ...6
2.4
Grundlegender Nutzen von ERP-Systemen ...6
2.5
Aufbau von ERP-Systemen...9
2.6
Anforderungen an ERP-Systeme ...11
3
Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen von IT-Investitionen ...13
3.1
Grundlagen von Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen ...13

I
NHALTSVERZEICHNIS
II
3.2
Vorstellung und Analyse der Bewertungsmethoden von IT-Investitionen...17
4
BURGER-Modell...19
4.1
Kostenerfassung ...19
4.2
Nutzenerfassung ...20
4.2.1
Quantitative Nutzenerfassung ...20
4.2.2
Qualitative Nutzenerfassung ...21
4.3
Wirtschaftlichkeitsanalyse ...22
4.3.1
Quantitative Wirtschaftlichkeitsanalyse...22
4.3.2
Qualitative Wirtschaftlichkeitsanalyse...24
4.4
Investitionskontrolle...27
5
Wirtschaftlichkeitsuntersuchung eines mittelständischen Luftfahrtunternehmens
...28
5.1
Vorstellung von Zusammenhängen und Beschreibungen der P2-Module...28
5.2
Prozessmodell zur Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ...31
5.3
Wirtschaftliche Auswertung vor der Einführung von P2...33
5.3.1
Ist-Analyse ...33
5.3.2
Kostenerfassung ...34
5.3.3
Motivationen des Unternehmens zur Einführung eines ERP-Systems ...35
5.4
Wirtschaftliche Auswertung nach der Einführung von P2 ...37
5.4.1
Wirtschaftlich nutzbare Zusatzfunktionen und Module...38
5.4.2
Kostenerfassung ...39

I
NHALTSVERZEICHNIS
III
5.4.3
Nutzenerfassung ...45
5.4.4
Wirtschaftlichkeitsanalyse ...54
5.5
Auswertung der Wirtschaftlichkeit des betrachteten Luftfahrtunternehmens 60
6
P2-Grenzen und Handlungsempfehlungen...64
7
Zusammenfassung und Ausblick...68
8
Glossar...70
9
Literaturverzeichnis...72
Anhänge und Beilagen ...74
Anhang 1: Korrespondenz mit der Automation Productivity GmbH ...75
Anhang 2: Übersicht der AP-Kosten...77
Anhang 3: Empririsches Material ...79

A
BBILDUNGSVERZEICHNIS
IV
A
BBILDUNGSVERZEICHNIS
Abbildung 1: Aufbau von ERP-Systemen ...9
Abbildung 2: Beispielhafte Profit-Strategie-Entscheidungsmatrix...26
Abbildung 3: Auftragsabwicklung unter Anwendung der P2-Module ...29
Abbildung 4: Entscheidungsfindung des P2-Systems...60

T
ABELLENVERZEICHNIS
V
T
ABELLENVERZEICHNIS
Tabelle 1: Funktionen von ERP-Systemen ...5
Tabelle 2: Auswirkungen einer logischen Datenbank ...7
Tabelle 3: Strategische Nutzenpotentiale für IT-Investitonen ...8
Tabelle 4: Vier Phasen der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung einer IT-Investition ...14
Tabelle 5: Beispielhafte Nutzwertanalyse für IT-Investitionen ...16
Tabelle 6: Zusammenfassende Bewertung existierender Bewertungsmethoden ...18
Tabelle 7: Beispiel für die prozessorientierte Kostenerfassung fürs IT-System...19
Tabelle 8: Beispiel für die prozessorientiere Nutzenerfassung fürs IT-System...20
Tabelle 9: Beispiel zur qualitativen Nutzenerfassung von IT-Investitionen...21
Tabelle 10: Beschreibungen der P2-Module...30
Tabelle 11: Prozessmodell zur Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ...32
Tabelle 12: Laufende IT-Kosten vor P2 im Jahr 2001...34
Tabelle 13: Motivationen des Unternehmens zur Einführung eines ERP-Systems ...35
Tabelle 14: Wichtige Motivationen des Unternehmens für externe Kunden...36
Tabelle 15: Notwendige Zeit und Kosten für acht Positionen eines Auftrages (2001) ..36
Tabelle 16: Zusätzliche P2-Funktionen ...38
Tabelle 17: Entstehende Kosten für ein ERP-System...39
Tabelle 18: Einmalige Kosten zur Einführung von P2 im Jahr 2002 ...40
Tabelle 19: Laufende Kosten mit P2 ab dem Jahr 2002 ...42

T
ABELLENVERZEICHNIS
VI
Tabelle 20: Gesamtkosten für die P2-Einführung im Jahr 2002...43
Tabelle 21: Gesamtkosten für das ERP-System der Jahre 2002-2007...44
Tabelle 22: Quantitativer Gesamtnutzen des P2-Systems für die Jahre 2002-2007 ...47
Tabelle 23: Notwendige Zeit und Kosten für acht Positionen eines Auftrages (2007) ..50
Tabelle 24: Qualitative Nutzenerfassung der Geschäftsprozesse A und B...51
Tabelle 25: Quantitative Wirtschaftlichkeitsanalyse ...55
Tabelle 26: Qualitative Wirtschaftlichkeitsbeurteilung des P2-Systems ...57
Tabelle 27: Qualitative Wirtschaftlichkeitsbeurteilung ...58
Tabelle 28: Vergleich der IT-Kosten 2001 und 2002 bis 2007...61
Tabelle 29: Vergleich Durchlaufzeiten und kosten der Jahre 2001 und 2007 ...62
Tabelle 30: P2-Grenzen und Handlungsempfehlungen ...64
Tabelle 31: 4-Felder-Entscheidungsmatrix ...67
Tabelle 32: AP-Kosten zur Herstellung der Betriebsbereitschaft von P2...77
Tabelle 33: Prozessorientierte Kostenerfassung für den HP A.1 Marketing und Sales..79
Tabelle 34: Prozessorientierte Kostenerfassung für den HP A.2 Auftrags-
vorbereitung (CEPP) ...80
Tabelle 35: Prozessorientierte Kostenerfassung für den HP A.3 Materialservice ...81
Tabelle 36: Prozessorientierte Kostenerfassung für den HP A.4 Warenannahme,
Lager, Warenausgabe und Versand...82
Tabelle 37: Prozessorientierte Kostenerfassung für den HP A.5 Montage
und Produktion ...83
Tabelle 38: Prozessorientierte Kostenerfassung für den HP A.6 Qualitätssicherung ...84

T
ABELLENVERZEICHNIS
VII
Tabelle 39: Prozessorientierte Kostenerfassung für den HP A.7 Rechnung
und Fakturierung ...85
Tabelle 40: Prozessorientierte Kostenerfassung für den HP B.1 Materialbe-
schaffung, Verkauf und Rechnung...86
Tabelle 41: Prozessorientierte Kostenerfassung der Altsysteme für das Jahr 2001...87
Tabelle 42: Prozessorientierte Kostenerfassung von P2 für das Jahr 2002 ...88
Tabelle 43: Prozessorientierte Kostenerfassung von P2 für das Jahr 2003 ...89
Tabelle 44: Prozessorientierte Kostenerfassung von P2 für das Jahr 2004 ...90
Tabelle 45: Prozessorientierte Kostenerfassung von P2 für das Jahr 2005 ...91
Tabelle 46: Prozessorientierte Kostenerfassung von P2 für das Jahr 2006 ...92
Tabelle 47: Prozessorientierte Kostenerfassung von P2 für das Jahr 2007 ...93
Tabelle 48: Quantitativer indirekter Nutzen für den HP A.1 Marketing und Sales ...95
Tabelle 49: Quantitativer direkter Nutzen für den HP A.2 Auftragsvorbereitung
(CEPP)...95
Tabelle 50: Quantitativer direkter Nutzen für den HP A.3 Materialservice ...96
Tabelle 51: Quantitativer direkter Nutzen für den HP A.4 Warenannahme,
Lager, Warenausgabe und Versand...97
Tabelle 52: Quantitativer indirekter Nutzen für den HP A.5 Montage und Produktion .98
Tabelle 53: Quantitativer indirekter Nutzen für den HP A.7 Rechnung und
Fakturierung ...99
Tabelle 54: Quantitativer direkter Nutzen für den HP B.1 Materialbeschaffung,
Verkauf und Rechnung ...100
Tabelle 55: Prozessorientierte Nutzenerfassung P2 für das Jahr 2002 ...101

T
ABELLENVERZEICHNIS
VIII
Tabelle 56: Prozessorientierte Nutzenerfassung P2 für das Jahr 2003 ...102
Tabelle 57: Prozessorientierte Nutzenerfassung P2 für das Jahr 2004 ...103
Tabelle 58: Prozessorientierte Nutzenerfassung P2 für das Jahr 2005 ...104
Tabelle 59: Prozessorientierte Nutzenerfassung P2 für das Jahr 2006 ...105
Tabelle 60: Prozessorientierte Nutzenerfassung P2 für das Jahr 2007 ...106

A
BKÜRZUNGSVERZEICHNIS
IX
A
BKÜRZUNGSVERZEICHNIS
Formelzeichen und Symbole
t
t
a
e
Einzahlungsüberschüsse in Zeit t
t
h
Habenzins
%
Prozent
t
s
Sollzins
x
Menge
t
t
y
x
Auszahlungsüberschüsse in Zeit t
Z
Zinsen
Summenzeichen
Verwendete Einheiten
a
Jahr
d
Tag
Euro
h
Stunde
m
Monat
Mio.
Millionen
t (in min)
Zeit in Minuten
Sonstige Abkürzungen
AG
Aktiengesellschaft
AMAS
Aviation Management Audit System
BBAS
Bombardier Business Aviation Service
BDE
Betriebsdatenerfassung
BW
Bewertung
BWB
Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung
CEPP
Customer Engineering and Productions Planning

A
BKÜRZUNGSVERZEICHNIS
X
CRM
Customer Relationship Management
DATEV
DATEnVerarbeitungszentrale der steuerberatenden Berufe
DBMS
Datenbankmanagementsystem
DLZ
Durchlaufzeit
EASA
European Aviation Safety Authority
EDV
elektronische Datenverarbeitung
ERP
Enterprise Resource Planning
Fibu
Finanzbuchhaltung
GmbH
Gesellschaft mit beschränkter Haftung
GP
Geschäftsprozess
GW
Gewichtung
HP
Hauptprozess(e)
IT
Informationstechnik
KMU
Kleine und mittlere Unternehmen
Lfd. Nr.
laufende Nummer
MaWi
Materialwirtschaft
MRO
Maintenance Repair Overhaul
MRP
Mobile Repair Party
o.V.
ohne Verfasserangabe
PO
Purchase Order (Bestellnummer)
PPS
Produktionsplanungs- und Steuerungssystem
P2
Enterprise Resource Planning System P2
PZE
Personalzeiterfassung
QM
Qualitätsmanagement
QMH
Qualitätsmanagementhandbuch
SCM
Supply Chain Management
SIQ
Sales IQ by Datasec
SQL
Structured Query Language
Vgl.
Vergleiche
ZS
Zwischensumme

1
E
INFÜHRUNG
1
1
E
INFÜHRUNG
Im ersten Teil der Diplomarbeit werden die Problemstellung, die Aufgabenstellung
sowie die Erläuterung der angewandten Methodik und die Vorgehensweise näher
erläutert.
1.1
P
ROBLEMSTELLUNG
Die Folge der seit den achtziger Jahren und vor allem im letzten Jahrzehnt
überproportional zunehmenden Steigerung der Globalisierung der Wirtschaft spiegelt
sich in den verkürzten Auftragsabwicklungs- sowie Produkt- und Technologielebens-
zyklen wieder. Aufgrund der weitgreifenden Marktsättigungstendenzen sowie des
wachsenden Kosten- und Konkurrenzdruckes sind nicht nur Großunternehmen, sondern
auch
kleine
und
mittelständische
Unternehmen
(KMU)
einem
intensiven
Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Um in diesem sich permanent verändernden Umfeld
konkurrenz-
und
wettbewerbsfähig
zu
bleiben,
werden
Unternehmen
zur
Effizienzsteigerung und Rationalisierung gezwungen.
1
Einerseits müssen sich KMU
durch höchste Produkt- und Produktionsflexibilität, hohe Qualität sowie schnelle
Reaktionsfähigkeit von ihren Wettbewerbern abheben
2
und flexibel auf Veränderungen
bei Zuliefern und Kunden reagieren. Andererseits sollten Unternehmen ihre internen
Prozesse beschleunigen, ihre Kunden besser bedienen und ihren Mitarbeitern eine
effizientere und produktivere Arbeitsweise ermöglichen. Diese Forderungen einer
rationalen Betriebsorganisation sind nicht mehr nur mit manuellen Mitteln oder EDV-
Hilfsprogrammen
zu
erreichen.
Ein
wichtiger
Baustein
zur
langfristigen
Existenzsicherung von KMU sind unternehmensweit eingesetzte Enterprise Ressource
1
Vgl. OKUJAVA, SHOTA / REMUS, ULRICH: Methoden zur Untersuchung der Wirtschaftlichkeit
von Unternehmensportalen (Abfragedatum: 08.01.2008), Internetadresse: http://www.competenc
e-site.de/portale.nsf/f1b7ca69b19cbb26c12569180032a5cc/424771a55d95b2a4c1257074004624
a 5 !OpenDocument
2
Vgl. BURGER, ASTRID (1997): Methode zum Nachweis der Wirtschaftlichkeit von Investitionen in
die rechnerintegrierte Produktion, Frankfurt am Main / Heinz Nixdorf Institut, Band 22, 1997,
Seite 7

1
E
INFÜHRUNG
2
Planning - Systeme (ERP-Systeme)
3
, um sich einerseits den Herausforderungen eines
bestimmten Marktes zu stellen, andererseits um einen hohen Integrations- und
Vernetzungsgrad
4
zu erreichen.
1.2
A
UFGABENSTELLUNG
Die Aufgabenstellung dieser Arbeit ist die wirtschaftliche Auswirkung des eingeführten
ERP-Systems P2 auf das mittelständische Luftfahrtunternehmen zu erarbeiten und
darzustellen. Dieses Ziel soll nach den Erläuterungen der angewandten Methodik und
Vorgehensweise erreicht werden.
Es soll neben den Auswirkungen auf die innerbetrieblichen Prozesse auch der
Kundennutzen wie Qualität und Liefertreue aufgrund effizienterer Auftragsabwicklung
verdeutlicht werden.
1.3
E
RLÄUTERUNG
DER
ANGEWANDTEN
M
ETHODIK
UND
V
ORGEHENSWEISE
Es werden im zweiten und dritten Teil die in der Folge wichtigsten Grundlagen von
ERP-Systemen und Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen von IT-Investitionen dargestellt
und durch die Aufarbeitung und Zusammenfassung der Fachliteratur erläutert, wobei
auf eine umfassende Darstellung aller Grundlagen verzichtet wird.
Der vierte praktische Teil dieser Arbeit widmet sich der Situation des
mittelständischen Luftfahrtunternehmens. Es erfolgt zunächst eine Darstellung der Ist-
Analyse des Jahres 2001. Diese schließt die IT-Kosten und die Motivationen des
mittelständischen Luftfahrtunternehmens zur Einführung eines ERP-Systems ein. Sie
bildet die Grundlage für die Bewertung der wirtschaftlichen Auswirkungen von P2 auf
das mittelständische Luftfahrtunternehmen. Dieser Bewertung geht eine Kosten-
Nutzen-Analyse im Zeitraum von 2002 bis 2007 voran, wobei die Ergebnisse in eine
3
Der Begriff ERP-Systeme wird in Kapitel 2.1 näher erläutert.

1
E
INFÜHRUNG
3
Profit-Strategie-Entscheidungsmatrix dargestellt werden. Anschließend erfolgt die
Gegenüberstellung der wirtschaftlichen Auswirkungen nach der Einführung von P2
mit der Ist-Analyse (2001). Den Schluss der Betrachtung bildet die Erarbeitung von
Handlungsempfehlungen, welche bei dem betrachteten mittelständischen Luftfahrt-
unternehmen zukünftig zu einer weiteren Effizienzsteigerung führen können.
4
Vgl. BURGER, ASTRID (1997): Methode zum Nachweis der Wirtschaftlichkeit von Investitionen in
die rechnerintegrierte Produktion, Frankfurt am Main / Heinz Nixdorf Institut, Band 22, 1997,
Seite 7

2
E
NTERPRISE
R
ESOURCE
P
LANNING
-S
YSTEME
4
2
E
NTERPRISE
R
ESOURCE
P
LANNING
-S
YSTEME
2.1
G
RUNDLAGEN VON
E
NTERPRISE
R
ESOURCE
P
LANNING
-S
YSTEMEN
In der Literatur finden sich zahlreiche Definitionsansätze zum Begriff ERP-Systeme .
Ersatzweise werden in der Literatur auch die Begriffe
Betriebliche Anwen-
dungssoftware
5
und Anwendungssysteme
6
angewendet.
Jeder Verfasser versucht eine eigene Definition herauszuarbeiten, da noch keine
allgemein anerkannte Definition für ERP-Systeme besteht.
7
Für diese Arbeit werden
folgende Definitionen festgelegt:
Enterprise Resource Planning (ERP) bezeichnet allgemein die unternehmerische
Aufgabe, die in einem Unternehmen vorhandenen Ressourcen (Kapital, Betriebsmittel
und Personal) möglichst effizient für den betrieblichen Ablauf einzusetzen
.
Eine kurze
deutschsprachige Übersetzung von ERP ist die
Planung (des Einsatzes / der
Verwendung) der Unternehmensressourcen .
8
Ein ERP-System ist ein auf der Basis einer betrieblichen Standardsoftware umfassendes
Informationssystem, welches konfigurierbare betriebliche Lösungen für Kern- und
Supportprozesse anbietet. Es bildet die Informations-, Material- und Kapitalströme
9
eines Unternehmens ab und unterstützt deren Steuerung. ERP-Systeme bestehen aus
einer Reihe von modularen und möglichst einfach zu implementierenden Komponenten.
5
Vgl. HANSEN, HANS ROBERT / NEUMANN, GUSTAF (2001): Wirtschaftsinformatik I, 8. völlig
neubearbeitete und erweiterte Auflage, Stuttgart: Lucius & Lucius Verlag, 2001, Seite 35
6
Vgl. STAHLKNECHT, PETER / HASENKAMP, ULRICH (2002): Einführung in die
Wirtschaftsinformatik, 10. Auflage, Berlin: Springer Verlag, 2002, Seite 208
7
Vgl. BREHM, LARS (2004): Postimplementierungsphase von ERP-Systemen in Unternehmen,
Frankfurter am Main: Peter Lang (Europäischer Verlag der Wissenschaften), 2004, Seite 22
8
Zitiert nach ONLINE LEXIKON ERP (Abfragedatum: 11.01.2008) Internetadresse: http://de.wikipe-
dia.org/wiki/Enterprise-Resource-Planning
9
Nähere Informationen zu Information-, Material- und Kapitalströme siehe GRONAU, NORBERT
(2004): Enterprise Resource Planning und Supply Chain Management: Architektur und
Funktionen, München: Oldenbourg Verlag, 2004, Seite 207 Abb. 7-1 Material-, Informations-
und Finanzflüsse als Kernelemente des Supply Chain Managements

2
E
NTERPRISE
R
ESOURCE
P
LANNING
-S
YSTEME
5
Mit ihnen lassen sich Kundenaufträge erfassen und abwickeln, die dafür notwendigen
Ressourcen verwalten und organisieren sowie deren Einsatz koordinieren und
dokumentieren.
10 11 12 13
2.2
E
INSATZ VON
ERP-S
YSTEMEN
Der ERP-Einsatz dient in einem Unternehmen der umfassenden Daten- und
Funktionsintegration sowie der Unterstützung bzw. Automatisierung fast aller
kaufmännischen Funktionen wie in Tabelle 1 dargestellt:
Tabelle 1: Funktionen von ERP-Systemen
Funktion
Erreichtes Ziel
Beschaffung
Senkung der direkten Beschaffungskosten um 10-15%
Reduzierung der indirekten Materialkosten
Verbesserung der Beschaffungsproduktivität um 10-20%
Verkürzung der Zeit der Bestandsaufnahme um 10-45%
Logistik
Erhöhung der Produktivität um 10-30%
Verbesserung des Just-in-Time-Transports um 20-70%
Produktion
Reduzierung der Durchlaufzeit um 5-10%
Erhöhung der Produktivität um 10-25%
Finanz- und
Steigerung der Produktivität um 15-30%
Rechnungswesen
Vertrieb
Verbesserung des Kundenservices und -bindung um 1-13%
Controlling
Personalwirtschaft
Stammdatenver-
Vereinheitlichung und Transparenz von Daten
waltung
(Quelle: in Anlehnung: BREHM, LARS (2004): Postimplementierungsphase von ERP-Systemen in
Unternehmen, Frankfurter am Main: Peter Lang
(Europäischer Verlag der Wissenschaften), 2004, Seite
23
10
Vgl. BREHM, LARS (2004): Postimplementierungsphase von ERP-Systemen in Unternehmen,
Frankfurter am Main: Peter Lang (Europäischer Verlag der Wissenschaften), 2004, Seite 23
11
Vgl. BECKER, JÖRG / KUGELER, MARTIN / ROSEMANN, MICHAEL (2002): Prozessmanage-
ment, 3. vollständig neubearbeitete und erweiterte Auflage, Heidelberg: Springer Verlag, 2002,
Seite 56-57
12
o.V. Computer@Produktion- Computerlösungen für Industrie und e-Business, Einkaufsführer
2000/2001, Sonderausgabe, Leinfelden-Echterdingen: Konradin-Verlag, 2000, Seite 90
13
Vgl. ONLINE
LEXIKON:
ERP (Abfragedatum: 11.01.2008) Internetadresse: http://de.wikipedia.
org/wiki /Enterprise-Resource-Planning

2
E
NTERPRISE
R
ESOURCE
P
LANNING
-S
YSTEME
6
2.3
R
AHMENBEDINGUNGEN FÜR DEN
E
INSATZ VON
ERP-S
YSTEMEN
Die Wirkungsweise von ERP-Systemen hängt entscheidend von den betrieblichen
Rahmenbedingungen ab. Diese sind z.B.
eine hohe Integration und Anpassungsfähigkeit des ERP-Systems im
Unternehmen, und zwar mittels
einer hohen Durchsetzungskraft des mittleren Managements,
einer hohen Bereitschaft der Mitarbeiter und
strukturellen (organisatorischen und geografischen) Bedingungen.
14
2.4
G
RUNDLEGENDER
N
UTZEN VON
ERP-S
YSTEMEN
Der Nutzen eines ERP-Systems kann folgendermaßen definiert werden: Ein ERP-
System führt dann zu Nutzensteigerungen für ein Unternehmen, wenn es im Vergleich
zum Vorgängersystem einen höheren Beitrag zur Erreichung von übergeordneten
Unternehmenszielen leistet.
15
Umgekehrt liegt im Fall eines höheren Aufwandes eine
Nutzeneinbuße vor.
14
Vgl. NISSEN, VOLKER (2007): Consulting Research: Unternehmensberatung aus wissenschaft-
licher Perspektive, Wiesbaden: DUV Gabler Edition Wissenschaft, 2007, Seite 299
15
zitiert nach MARTIN, REINER / MAUTERER, HEIKO / GMÜNDEN, HANS-GEORG (2002):
Systematisierung
des
Nutzens
von
ERP-Systemen
in
der
Fertigungsindustrie,
Wirtschaftsinformatik 44, 2002, Seite 110

2
E
NTERPRISE
R
ESOURCE
P
LANNING
-S
YSTEME
7
Die Verwendung einer einzigen logischen Datenbank über alle Unternehmensbereiche
hat folgende Auswirkungen (Tabelle 2):
Tabelle 2: Auswirkungen einer logischen Datenbank
Verwendung einer einzigen logischen
Auswirkung
Datenbank über alle Unternehmens-
bereiche
Vermeidung von Datenredundanzen
Verbesserung der IT-Architektur im Unternehmen
Reduzierung der operativen Kosten für die Computer-
und Softwareadministration
Realisierung einer höheren Datenaktualität und
-qualität, womit sich die Berichterstattung an die
Geschäftsleitung oder anderen Marktpartnern
beschleunigt.
Weltweite Bereitstellung der Daten aufgrund einer
Internetanbindung, um dem Unternehmen eine globale
Flexibilität zur Auftragsabwicklung zu ermöglichen.
Organisation, Systematierung und
Steigerung der Leistungsfähigkeit und Qualität
Standardisierung von Daten sowie
Erhöhung der Produktivität
inner- und zwischenbetrieblichen
Reduzierung der Betriebskosten
Arbeitsabläufe und (Geschäfts-) Prozesse
Optimierung der Termin- und Kapazitätsplanung aus
funktionaler Sicht
Gemeinsame Kommunikation innerhalb
Schnellerer Datenaustausch innerhalb der Abteilungen
unterschiedlicher Unternehmenseinheiten
Verarbeitung der Daten in Echtzeit
Mitarbeiter arbeiten mit identischen Daten
Quelle: (in Anlehnung an: BREHM, LARS (2004): Postimplementierungsphase von ERP-Systemen in
Unternehmen, Frankfurter am Main: Peter Lang
(Europäischer Verlag der Wissenschaften), 2004,
Seite 23
BECKER, JÖRG / KUGELER, MARTIN / ROSEMANN, MICHAEL (2002):
Prozessmanagement, 3. vollständig neubearbeitete und erweiterte Auflage,
Heidelberg: Springer Verlag, 2002, Seite 56-57 und 178-179
HANSEN,
HANS
ROBERT
/
NEUMANN,
GUSTAF
(2001):
Wirtschaftsinformatik I, 8. völlig neubearbeitete und erweiterte Auflage,
Stuttgart: Lucius & Lucius Verlag, 2001, Seite 523))

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Weiterhin lassen sich strategische Nutzenpotentiale realisieren, die in Tabelle 3 (S.8)
dargestellt werden:
Tabelle 3: Strategische Nutzenpotentiale für IT-Investitonen
Nutzenpotential
Art
Beschreibung
Externes
Marktpotential
Verbesserung der Marktposition eines Unternehmens
Nutzenpotential
in Bezug auf die Absatzmengen eines Produktes
Informations-
Erreichung des Nutzens mittels des Einsatzes moderner
potential
Informations- und Kommunikationssysteme
Beschaffungs-
Nutzensteigerung durch den geschickten Einsatz und
potential
die Gestaltung entsprechender Systeme
Externes Human-
Gesamtheit menschlicher ungenutzter Leistungs-
potential
ressourcen aus der Bevölkerung des Landes
Imagepotential
Verbesserung des Images des Unternehmens durch den
Einsatz von IT-Investitionen (innovativer Arbeitgeber /
Lieferant)
Internes
Know-how-
Fachliche Höherqualifikation von Mitarbeitern im
Nutzen-
Potential
Rahmen einer IT-Investition
potential
Organisatorisches
Organisatorische Überprüfung bzw. Neugestaltung von
Potential
innerbetrieblichen Prozessen und Strukturen zur
Leistungssteigerung
Internes Human-
Gesamtheit menschlicher Leistungsressourcen, die im
potential
im Unternehmen in ungenutzter Form zur Verfügung
stehen
Quelle: (in Anlehnung an: BURGER, ASTRID (1997): Methode zum Nachweis der Wirtschaftlichkeit
von Investitionen in die rechnerintegrierte
Produktion, Frankfurt am Main / Heinz
Nixdorf Institut, Band 22, 1997, Seite 98-107)

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9
2.5
A
UFBAU VON
ERP-S
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Abbildung 1: Aufbau von ERP-Systemen
16
Quelle: (in Anlehnung an: GRONAU, NORBERT (2004): Enterprise Resource Planning und Supply
Chain Management: Architektur und Funktionen, München: Oldenbourg
Verlag, 2004, Seite 9-10)
ERP-Systeme sind durch einen mehrstufigen Aufbau geprägt. Die nachfolgend
erläuterten Schichten sind aufeinander abgestimmt und miteinander verbunden.
Auf der untersten Schicht, der Datenhaltungsschicht, befinden sich einzelne
(verschiedene) Datenbanken, die durch ein Datenbankmanagementsystem (z.B.
Microsoft SQL Server, Oracle 9i) zugänglich gemacht werden. Weiterhin sind auf
dieser Ebene auch Schnittstellen zu anderen Datenbanken anderer Informationssysteme,
wie z.B. Customer Relationship Management- oder Buchhaltungssystemen angeglie-
dert.
16
Vgl. GRONAU, NORBERT (2004): Enterprise Resource Planning und Supply Chain Management:
Architektur und Funktionen, München: Oldenbourg Verlag, 2004, Seite 9-10

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10
Auf der nächst höheren Schicht, der Applikationsschicht, sind die Program-
mierumgebung, der Applikationskern sowie das Aufrufen anderer Programme und User
Exits
17
angeordnet. Durch die bestehende Programmierumgebung und der
ausgelieferten Programmiersprache können Ergänzungen und Erweiterungen an
Anwendungen durchgeführt werden. Der Applikationskern besteht aus zwei Teilen. Der
erste datenbankabhängige Teil ermöglicht einen Zugriff auf die durch das DBMS
verwalteten Daten. Der zweite datenbankunabhängige Teil leitet die Daten an den
Applikationskern weiter. Durch die mit dem ERP-System gelieferte Middleware kann
einerseits der Aufruf anderer Programme über Remote Procedure Call, andererseits die
Integration von in anderen Programmiersprachen geschriebenen Programmbausteinen
über User Exits realisiert werden.
Ein Teil der nächsten Schicht, der Adaptionsschicht, ist zum einen die Customizing-
Schicht. Sie ermöglicht Anpassungen der Funktionalitäten hinsichtlich der im Betrieb
abgebildeten Prozesse und Datenstrukturen. Zum anderen existieren im Rahmen dieser
Schicht Integrationselemente (Workflow), die Weiterleitungs- und Benachrichtigungs-
mechanismen sowie Vertreterregelungen enthalten.
Die oberste Schicht besteht aus der Benutzeroberfläche, die heutzutage als Web Client
ausgeprägt ist. Für die Benutzung des Web-Clients ist ausschließlich ein Web-Browser
(Internet Explorer oder Netscape) notwendig.
18
17
User Exits sind definierte Stellen in SAP-Standardprogrammen, an denen der Kunde eigene
Programmierung in das Standardprogramm einbinden kann.
18
Vgl. GRONAU, NORBERT (2004): Enterprise Resource Planning und Supply Chain Management:
Architektur und Funktionen, München: Oldenbourg Verlag, 2004, Seite 9-10

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2.6
A
NFORDERUNGEN AN
ERP-S
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ERP-Systeme sollten folgende Anforderungen erfüllen:
-
Flexibilität:
Durch eine hohe Anpassungsfähigkeit soll das System leicht an veränderbare
Bedingungen innerhalb und im Umfeld des Unternehmens angepasst werden
können (Internationalität).
Zu den leicht veränderbaren Bedingungen zählen:
Datumsformate und Währungen
Kontenpläne
Lohn- und Gehaltsabrechnungsmodalitäten
Steuern und
gesetzliche Rechnungslegungs- und -prüfungsvorschriften
-
Modularität:
Durch eine offene Systemarchitektur soll gewährleistet sein, dass die Integration
und Disintegration von Modulen keine negativen Auswirkungen auf das
Gesamtsystem hat.
-
Portabilität und Integrationsfähigkeit:
Das ERP-System soll auf verschiedenen Plattformen und Betriebssystemen
(Windows, IBM OS/2, LINUX und UNIX) einsetzbar sein und offene Standards,
wie z.B. TCP / IP (Universelles Internetprotokoll) und Web Services verwenden.

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-
Offenheit und Interoperationalität:
Die Benutzeroberfläche sollte an den dominierenden Marktstandards angelehnt
sein. Beispiele sind ein einheitlicher Bildschirmaufbau mit Fenstern, Menüs,
Icons sowie durchgängige Tastenbelegungen und Mausbedienung.
-
Universalität / Branchenneutralität:
Das ERP-System sollte eine Vielfalt von Organisationsfunktionen in zahlreichen
Branchen unterstützen.
-
Verfügbarkeit zusätzlicher Schnittstellen für den Datenimport und export, um
andere Anwendungen für Supply Chain Management, Business-to-Business-
Transaktionen,
Business-to-Customer-Transaktionen,
Kundenbeziehungs-
management (Customer Relationship Management) oder Bürosoftware
kommunizieren bzw. je nach Bedarf implementieren zu können.
-
Skalierbarkeit:
Die betriebliche Standardsoftware muss in der Lage sein, mit dem Unternehmen
zu wachsen . Sie soll sich den wachstumsbedingt ändernden Bedürfnissen
anpassen können, z.B. up und down in Bezug auf den Datendurchsatz oder
die Benutzerzahl.
-
Internetfähigkeit / Simulation:
Das ERP-System soll zum einen standortunabhängigen Zugriff auf die
Applikationen und eine reibungslose Integration mit unterschiedlichen
Geschäftspartnern mittels E-Business Shops (B2C-Anwendungen), Portale
(B2E, B2C und B2B-Anwendungen) ermöglichen. Zum anderen sollen ERP-
Systeme Abläufe simulieren können.
19
19
Vgl. WAGNER, STEFAN: Bewertung von ERP System mit dem hedonistischen Modell
(Abfragedatum: 10.01.2008): Internetadresse: http://wwwai.wu-wien.ac.at/~koch/lehre/inf-sem-
ss-03/wagner/wagner.pdf

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2008
ISBN (eBook)
9783836631723
DOI
10.3239/9783836631723
Dateigröße
1.4 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Technische Hochschule Wildau, ehem. Technische Fachhochschule Wildau – Betriebswirtschaft/Wirtschaftsinformatik, Studiengang Betriebswirtschaft/Internationales Marketing
Erscheinungsdatum
2009 (Juni)
Note
1,0
Schlagworte
system investition burger modell enterprise resource planning luftfahrtunternehmen
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Titel: Wirtschaftlichkeitsuntersuchung eines mittelständischen Luftfahrtunternehmens nach der Einführung des Enterprise Resource Planning - System Automation Productivity P2
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