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Das Hybride der Slums

Architektur ohne Architekten: Hybride städtebauliche Agglomerate

©2008 Studienarbeit 58 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Abstract:
Einem Labyrinth gleich verkörpern Spontansiedlungen und Selbstbauviertel Ordnung und Unordnung, Klarheit und Konfusion, Einheit und Vielfalt, Kunst und Chaos in einem. Der abrupte Wechsel zwischen Alt und Neu, Hoch und Niedrig, Hektik und Ruhe widerspricht allen herkömmlichen Regeln des Städtebaus, ergibt aber eine faszinierende und vielschichtige Lebendigkeit.
Im Bereich städtebaulicher Agglomerate sind die hybriden Zonen, welche ohne das Mitwirken von Planern und Architekten entstehen, eine ganz besondere Spezies. In ihnen steckt ein gewaltiges Laboratorium urbanen Lebens, eine unerschöpfliche Quelle menschlicher Energie und Kreativität.
Im Zuge der fortschreitenden Globalisierung und der regionalen Urbanisierungen erwachsen rund um den Globus wahre Megastädte. Verantwortlich hierfür sind, durch unterschiedlichste Einflüsse getrieben, meist die aus den ruralen Gebieten flüchtenden Bewohner, die nun neuen Wohnraum suchen und ihn auf teil- oder illegalen Bauflächen finden. Durch ihren sozialen Stand sind zudem immer mehr Stadtbewohner, zumeist armer Länder, vom formellen Wohnungsmarkt ausgeschlossen und besiedeln informelle Siedlungen. Häufig sind diese nicht direkt als Slum zu deklarieren, doch entstehen die meisten Selbstbauquartiere aus rudimentärsten Baustoffen und unter schwierigsten Bedingungen. Die Siedlungen spiegeln eine starke Ambivalenz wieder, da sie einerseits als Ventil für den Druck auf den Wohnungsmarkt diesen entspannen und andererseits durch Marginalität und Expansion eine parasitäre Bedrohung, nicht nur für die Grenzen einer Stadt darstellen. Allerdings sind durchaus reizvolle Phänomene mit den so genannten Squatter Settlements verbunden. So wandeln sich diese, durch die sich ständig ändernden Lebens- und Sozialverhältnisse bzw. Konsolidierungen der Viertel getrieben, dauerhaft und immer aufs Neue. Durch ihre massige Zahl und den nicht endenden Drang, ihr Heim zu verbessern und zu verschönern bzw. es anzupassen, verbauen Squatter wohl mehr Backsteine als es die formelle Architektur tut. Sie sind die größten Bauherren der Welt.
Sicherlich sind die informellen Siedler nicht als Begründer städtebaulicher Agglomerate außerhalb architektonischer Planung zu sehen. So haben sich bereits in der Antike ganze Siedlungen an bestehende Strukturen gedockt oder in China viele Bevölkerungsgruppen eigene Ideen von Städtebau entwickelt - z.B. im Erdreich ihrer Lösfelder oder an steilen Berghängen. Allerdings treten […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis

I. Abstract

III. Abbildungsverzeichnis

IV. Hintergrund

V. Informelle Expansion
Eigendynamik
Zukunft?!
Exkurs: (K)ein Problem der Armen

VI. Slumtuning

VII. Hybride inside
Genesis
Chaos contra plan
Evolution
Durchmischt
Informelle Modelle
Undurchschaubarkeit
Vernetzung
Polarisierung der Megacities
Hybride Globalisierung

VIII. Antiinformell
Vorbild oder Abbild

IX. Hybride Colonia Periferica, Mexiko-City
Was ist Mexiko-City
Wandel in Jalalpa

X. Resümee

XI. Literaturverzeichnis

I. Abstract

Einem Labyrinth gleich verkörpern Spontansiedlungen und Selbstbauviertel Ordnung und Unordnung, Klarheit und Konfusion, Einheit und Vielfalt, Kunst und Chaos in einem. Der abrupte Wechsel zwischen Alt und Neu, Hoch und Niedrig, Hektik und Ruhe widerspricht allen herkömmlichen Regeln des Städtebaus, ergibt aber eine faszinierende und vielschichtige Lebendigkeit.[1]

Im Bereich städtebaulicher Agglomerate sind die hybriden Zonen, welche ohne das Mitwirken von Planern und Architekten entstehen, eine ganz besondere Spezies. In ihnen steckt ein gewaltiges Laboratorium urbanen Lebens, eine unerschöpfliche Quelle menschlicher Energie und Kreativität.

Im Zuge der fortschreitenden Globalisierung und der regionalen Urbanisierungen erwachsen rund um den Globus wahre Megastädte. Verantwortlich hierfür sind, durch unterschiedlichste Einflüsse getrieben, meist die aus den ruralen Gebieten flüchtenden Bewohner, die nun neuen Wohnraum suchen und ihn auf teil- oder illegalen Bauflächen finden. Durch ihren sozialen Stand sind zudem immer mehr Stadtbewohner, zumeist armer Länder, vom formellen Wohnungsmarkt ausgeschlossen und besiedeln informelle Siedlungen. Häufig sind diese nicht direkt als Slum zu deklarieren, doch entstehen die meisten Selbstbauquartiere aus rudimentärsten Baustoffen und unter schwierigsten Bedingungen. Die Siedlungen spiegeln eine starke Ambivalenz wieder, da sie einerseits als Ventil für den Druck auf den Wohnungsmarkt diesen entspannen und andererseits durch Marginalität und Expansion eine parasitäre Bedrohung, nicht nur für die Grenzen einer Stadt darstellen. Allerdings sind durchaus reizvolle Phänomene mit den so genannten Squatter Settlements verbunden. So wandeln sich diese, durch die sich ständig ändernden Lebens- und Sozialverhältnisse bzw. Konsolidierungen der Viertel getrieben, dauerhaft und immer aufs Neue. Durch ihre massige Zahl und den nicht endenden Drang, ihr Heim zu verbessern und zu verschönern bzw. es anzupassen, verbauen Squatter wohl mehr Backsteine als es die formelle Architektur tut. Sie sind die größten Bauherren der Welt![2]

Sicherlich sind die informellen Siedler nicht als Begründer städtebaulicher Agglomerate außerhalb architektonischer Planung zu sehen. So haben sich bereits in der Antike ganze Siedlungen an bestehende Strukturen gedockt oder in China viele Bevölkerungsgruppen eigene Ideen von Städtebau entwickelt - z.B. im Erdreich ihrer Lösfelder oder an steilen Berghängen.[3] Allerdings treten diese Strukturen nur regional in kleinen Zahlen auf und weisen die fortdauernden hybriden Züge außerhalb „simpler“ Nutzungsmischung meist nicht auf.

Im Feld der informellen Quartiere bewirken unter anderem die selten klaren Besitzverhältnisse einen hybriden Charakter. Solange nicht seitens der Behörden eine Legalisierung deklariert wird, befinden sich ganze Landstriche im besitzrechtlichen Schwebezustand. Dabei sind die Irrwege und Motivationen nicht weniger undurchschaubar wie die Agglomerationen selbst. Nicht nur wegen der baulichen Wandlungen von einem Tag auf den anderen ergeben sich laufend neue Bilder für das Slum selbst oder deren Umgebung. Auch sich wandelnde Nutzungen und Interpretationen der Räume verschaffen den informellen Quartieren ebenso einen hybriden Eindruck, wie die vielen Widersprüche: Freies Bauen bei ärmsten Bedingungen, strengste Rasterungen bei chaotischsten Verhältnissen oder umgreifende Globalisierung aus den Slums heraus? Schwierig vorstellbar und doch ganz eindeutig…

Leider gibt es viel zu viele erschlagende Fakten, welche sich mit dem Thema Slum und informellem Bauen verbinden, die man kaum auslassen und dennoch nicht alle nennen kann. Es soll möglichst objektiv der hybride Charakter der Spontansiedlungen gezeigt werden und zumindest eine Fixierung auf die Armuts- und Elendsverhältnisse ebenso unterdrückt werden, wie die Idealisierung der „freien“ Wohnverhältnisse. Allerdings kann eine Beschreibung dieser unausweichlichen mit dem Spontanbau verbundenen Faktoren nicht ausbleiben, denn streicht man nur das Liebevolle und tatsächlich zu Bewundernde heraus, läuft man Gefahr, dieses Thema nicht vor seinem wahren Hintergrund zu betrachten.

II. Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Das Wachstum Sao Paulos zwischen 1920 und 1998, vgl. Stadtbauwelt 36/2002

Abbildung 2: Momentane und zukünftige Verteilung von Einwohnerzahlen und Flächenbezügen, aus Inoutic 2/2007

Abbildung 3: Vertikalisierung einer Marginalsiedlung, aus Stadtbauwelt 36/2002

Abbildung 4: Die Favela Morumbi an einem Wohnneubaugebiet in Sao Paulo, aus Inoutic 2/2007

Abbildung 5: Ein Beispielhafter Straßenzug im informellen Quartier Netzahualcoyotl in Mexiko-Stadt, aus Die informelle Moderne

Abbildung 6: Selbstbauquartier in Mexiko-Stadt, aus Bauwelt 36/2002

Abbildung 7: Die City of Darkness während der Vertikalisierung Mitte des 20. Jahrhunderts, aus City of Darkness

Abbildung 8: Die City of Darkness kurz vor der Vernichtung 1986, aus City of Darkness

Abbildung 9: Pilzartig wuchernde Spontansiedlung in London, aus Rem Koolhaas SMLXL

Abbildung 10: "Hochspannungsleitung" in der Favela Riconha, Sao Paulo und "Vans" in Mexiko-City, aus http://photobetterorforworse.com/DSC0276low.jpg bzw. Die informelle Moderne

Abbildung 11: Polarisierung in Megametropolen, aus http://www.leonardoenergy.org/drupal/modules/ tinymce/tinymce/jscripts/tinymce/plugins/imagemanager/images/paraisopolis.JPG

Abbildung 12: Neues Dienstleistungsviertel in Santa Fe und Lomas de San Augustin, Selbstbauviertel in Mexiko-Stadt nahe dem neuen Zentrum Santa Fe, aus Stadtbauwelt 36/2002

Abbildung 13: Stadtgrundriss Manhattan NY und Spontansiedlung “Pro Hogar” in Mexiko-Stadt, aus Collage City bzw. Die informelle Moderne

Abbildung 14: Reichenghetto in Sao Paulo, aus Stadtbauwelt 36/2002

Abbildung 15: Vergleich Jalalpa 1970 und 1997, aus Stadtbauwelt 36/2002

Abbildung 16: Die Colonia Periferica im Wandel, aus Stadtbauwelt 36/2002

Abbildung 17: Halbkonsolidiertes Viertel in Jalalpa um 1992, aus Die informelle Moderne

III. Hintergrund

„Acht Generationen nach Engels (Die Lage der arbeitenden Klasse in England 1844) steht die krankmachende Scheiße den städtischen Armen immer noch bis zum Hals.“[4]

Im Zuge der sich immer weiter entwickelnden und um sich greifenden Globalisierung sowie der damit einhergehenden Verstädterung, vor allem in südländischen Großstädten, wachsen auch Arbeitsknappheit, Armut und Wohnungslosigkeit. Fehlende Infrastruktur und Perspektivlosigkeit in ländlichen Gebieten der Entwicklungs- aber auch einigen Schwellenländer führen nach wie vor zu großer Landflucht und damit zu teils extremer Urbanisierung bzw. rural-urbanen Wanderungsströmen. Natürliches Wachstum innerhalb der aufgequollenen Städte tut sein Übriges hinzu und fördert die Zahl der nicht am sozialen Leben partizipierenden Bevölkerung. Die auf dem Land zurückbleibenden älteren bzw. kindlichen und meist weiblichen Bevölkerungsschichten, bilden ein demographisches Ungleichgewicht und können eine dortige Entwicklung nicht entfachen, was die räumlichen Disparitäten weiter verschärft und erneut zur Landflucht beiträgt.

Fehlen dem Stadtwachstum als Rückhalt abgestimmte und verwobene Formen des sozialen Wandels und der industrielle Aufschwung der Exportindustrie sowie damit verbundenes ausländisches Kapital - anders als zurzeit in vielen Megastädten in den Newly Industrializing Countries (NIC) wie z.B. China oder Indien - ist eine zunehmende Verarmung der Bevölkerung nicht zu vermeiden.

Verarmte, aber stark wachsende Bevölkerung auf kaum mehr ausdehnbarer Fläche führt zwangsläufig zu Verdichtung und Besetzung noch nicht vereinnahmter Bereiche. Slums bzw. spontane, informelle Siedlungen entstehen und wachsen erfahrungsgemäß rasend schnell. Zwar stellt sich diese Form des Stadt-, Armuts- und Slumwachstums nicht überall in komplett gleichen Mustern dar, doch sind gewisse Vergleichbarkeiten international zu erkennen: Die Beweggründe der Migration werden nicht erfüllt, eine immer größer werdende Zahl von Menschen braucht Unterschlupf und findet diesen entweder im Stadtzentrum bzw. in der Peripherie. Ersteres findet in ver- bzw. überlassenen Gebäuden statt. Zweites auf besetzten und von illegalen Bodenhändlern verkauften Landparzellen oder auf schon dafür vorgesehenen teillegalen Baulandflächen.

Doch gerade das Auswurzeln der Großstädte durch Neuerschließungen im ländlichen Hinterland vergrößert erneut das Wachstum und führt ungewollt zu umgekehrten Verhältnissen. Die urban-rurale Migration wird den Landbewohnern quasi entgegengewalzt. Sie brauchen nun gar nicht mehr in die Stadt ziehen - die Stadt kommt zu ihnen. Und sie wächst weiter!

Nur informelles Besetzen, Bebauen und Bewohnen stellt ein „wichtiges Ventil für den sozialen Druck, den das Fehlen einer Boden- und Wohnungspolitik erzeugt“[5], dar und kann diese Strömungen auffangen. Und genau in diesem Sumpf liegt etwas fast schon Romantisch-reizvolles: Das Bauen ohne Architekten. „Über die Hälfte der metropolitanen Bevölkerung ist aufgrund geringer Einkommen vom formellen Boden- und Wohnungsmarkt ausgeschlossen und baut deshalb informell oder spontan, das heißt außerhalb der offiziellen Planung und Normen. Das massenhafte Phänomen des Selbstbaus zeigt, daß auch in den Megastädten die vernakuläre Tradition, das eigene Haus mit den eigenen Händen zu bauen, noch längst nicht verschwunden ist, sondern eine gigantische Renaissance erlebt, wenn auch unter völlig anderen Bedingungen als im ländlichtraditionellen Kontext.“[6]

Das gerade der informelle, nicht endende Selbst- und Stadtbauprozess besondere Wandelbarkeit beinhaltet, quasi niemals ein fertiges Stadium erreicht, extrem von zerbrechlichen Verbindungen zum formalen Sektor abhängig ist und ein soziales Update vielerlei Abstürze nach sich ziehen kann, macht die Slums, Favelas, Ghettos, Bazaars, Compounds, Marginalsiedlungen, Bidonvilles, Gecekondus, Colonias Proletarias, Squatter Settlements, oder wie sie auch immer über die Welt verstreut heißen, zu äußerst hybriden Mikro- oder gar Makrokosmen innerhalb der sich wandelnden Megacities.

IV. Informelle Expansion

„Wohnten um 1800 etwa zwei Prozent der Erdbevölkerung in Städten, also jeder Fünfzigste, so waren es 1950 30%, somit fast jeder Dritte. Im Jahr 2000 lebten 47% aller Menschen in einer Stadt, fast jeder Zweite. Im Jahr 2008 leben erstmals mehr Menschen in Städten (3,3 Milliarden), als außerhalb. Stimmt die Vorhersage von UN-Habitat, so werden 2030 beinahe zwei von drei Menschen Stadtbewohner sein (ca. 60%).“[7] Ein Wandel, der die großen und größten Städte zwar verändern wird, der aber vor allem in den Bereichen sichtbar werden wird, in denen formelle Planung nicht greift und die Unterschichten sich ihre eigenen Stadtteile formen. Denn der größte Zuwachs wird nicht in neuen, prachtvollen Hochhäusern Platz finden, sondern vergessen an der Peripherie eigene Viertel prägen.

Kurz nach dem zweiten Weltkrieg hatte einzig die Stadt New York mehr als 10 Millionen Einwohner. Fünfzig Jahre später existierten bereits mehr als zwanzig Megastädte und weitere 15 Jahre später werden es wohl fast an die dreißig sein. Dabei wird sich diese Zahl zwar in den darauf folgenden Jahren kaum weiter erhöhen, doch ist zu beobachten, dass die ohnehin schon großen Städte weiter wachsen und ganze Landstriche unter sich begraben. Es wird darin gipfeln, dass sich aufquellende Großstädte treffen und so genannte Metacities bilden, zwischen denen jegliche rurale Pufferzone fehlt. Ähnlich dem Ruhrgebiet in Deutschland werden sich global aktive Wirtschaftsnetze bilden und parallel zu den Firmenfusionen versuchen als Global Player zu fungieren. Dabei wird sehr gern verdrängt, dass z.B. Mumbai eigentlich keine Großstadt im Aufschwung ist, sondern ein riesiges Slum mit einem aufstrebenden Stückchen Stadt.

Auch in einer Größenordnung weiter unten im Bereich der stark wachsenden Großstädte (zwischen einer und acht Millionen Einwohner) werden die extremen Ausmaße deutlich. So wuchs z.B. das nigerianische Lagos zwischen 1950 und heute von ca. 300.000 Einwohner auf über 14 Millionen und verleibte sich dabei ganze Nachbarstädte wie Quagadougou, Lumumbashi, Mogadischu, Mouakchott, Douala, Kampala, Tanta, Conarky, Bamako usw. ein. Ähnlich imposant erscheint die Wucherung der kongolesischen Diamantenstadt Mbuji-Mayi. Sie wuchs von nur 25.000 Einwohnern in 1960 auf über zwei Millionen heute an.[8]

Was dabei häufig vergessen wird, ist die damit einhergehende und parallele Bildung von immer größeren Armenschichten und deren meist verzweifelter Kampf um Unterkünfte. Unter den Erscheinungen des rapiden Städtewachstums im Kontext von Strukturanpassungsprogrammen, Geldentwertung und staatlicher Einsparpolitik explodieren auch die Slums innerhalb der stadtzentrumsnahen Gebiete oder deren Peripherien und nur dadurch eigentlich auch die Städte selbst. „Seit 1970 ist der größere Teil des urbanen Bevölkerungswachstums der Welt von Slumgemeinden an den Peripherien der Dritte-Welt-Städte absorbiert worden. Riesige Stadtlandschaften sind schon lange kein typisch nordamerikanisches Phänomen mehr, wenn sie das überhaupt je waren. Die horizontale Ausdehnung armer Städte ist häufig ebenso erstaunlich, wie ihr Bevölkerungswachstum: 1988 war das erschlossene Stadtgebiet von Karthoum 48-mal größer als 1955.“[9]

Fakten dieser Art lassen sich in riesigem Umfang weiter aufführen und zeigen eindrucksvoll in wie weit die Globalisierung zur Urbanisierung der Städte und anders herum führt. Im Bezug auf das Thema Slum und informelles Bauen gibt es dermaßen viele, teils durch ihren Schrecken pervers interessante und fesselnde Fakten, dass eine Arbeit dieses Umfangs dessen nicht gerecht werden kann. Zudem liegt der Fokus mehr auf architekturtheoretischen und hybriden Betrachtungen als auf sozialwissenschaftliche. Ein vorsichtiger Verweis auf Mike Davis Buch „Planet of Slums“ sollte somit nicht ausbleiben und genügen, auch wenn dieses etwas undifferenziert erscheint.

Eigendynamik

Es sind fast immer die informellen Quartiere, die die gewachsenen Großstädte großteils ausmachen und dazu noch die peri-urbane Entwicklung des städtischen Umlands bewirken. Denn „mit Ausnahme von Ostasien, wo es beachtliche Bestände staatlich gebauter Wohnungen an den Peripherien gibt […], hat die Stadtrandentwicklung in verstädterten Gebieten der dritten Welt zwei Hauptformen angenommen.“[10] Dies sind die angesprochenen informellen Landbesetzungen mit ihren „Neubauten“ in anfangs primitivster Ausführung und die Besetzersiedlungen in bestehenden Quartieren innerhalb der sich immer mehr verändernden Stadtgrenzen.

Die ursprünglichen Begründungen sind hierfür schon dargestellt, doch wäre es nach über 100-jähriger „Slumgeschichte“ (die erste Favela in Rio de Janeiro, Morro de Providecia entstand um ca. 1880) töricht, es bei diesen zu belassen. Immerhin haben es die großen Metropolen in ihrem Streben nach wirtschaftlichem Aufschwung und mit ihren ortsansässigen Planern, aber auch sonst viele fremd- oder selbsternannte Experten auf diesem Gebiet, vergessen, Strategien zu entwickeln, diesem zu begegnen sowie sozialverträglichere Verknüpfungen zu schaffen und dies, obwohl (oder gerade weil?!) mittlerweile bewiesen ist, dass die besser situierten Wirtschaftskanäle und Sozialbereiche eindeutig vom informellen Arbeitsmarkt und dem unausschöpflichen Arbeiterpool profitieren. Zudem müsste es doch für Stadtplaner, Sozialwissenschaftler und Ökonomen sehr reizvoll sein, sich mit diesem Problem zu beschäftigen, immerhin kann hier für einen Wachstumsmarkt gedacht werden.

In der „Dritten Welt“ werden kaum mehr als ein Fünftel der benötigten neuen Wohngelegenheiten bereitgestellt, so dass die Menschen gezwungen sind, auf illegale Vermietungen, Besetzungen, Selbstbauquartiere, Blechhütten oder gar Bürgersteige zurückzugreifen.

Es ist besonders bemerkenswert, dass dies auch nicht durch jahrelange, scheinbar Georges-Eugène Haussmanns Pariser Stadtidee folgenden, „bulldozing-Strategien“ innerhalb der größten der armen Wildwuchsstädte gemindert werden konnte. Fast das Gegenteil, so möchte man meinen, ist dadurch eingetreten. So haben doch fast alle der informellen Siedler ihr Leben lang von Enttäuschung zu Enttäuschung gelebt und dadurch solche Art Lebenserschwerung schon fast als Geringfügigkeit angesehen. Und selbsterklärend sind die Probleme viel weniger gelöst, als nur verschoben worden. Es ist ein Aberglaube, dass die Wohnungs- und Besitzlosen sich zum Rückmarsch aufs Land bewegen ließen, indem man ihre Müllhütten in Müll zurückverwandelt.

„In einigen Städten […] gibt es seit Jahrzehnten Slumräumungen, aber erst als in den 1970er Jahren die Bodenpreise explodierten, gewannen sie eine unaufhaltsame Dynamik. Einige Stadtregierungen […] bauten Satellitenstädte, um arme Einwohner dazu zu bewegen, an die Peripherie umzuziehen, aber meist sogen die neuen Städte einfach nur mehr Bewohner aus den angrenzenden, ländlichen Regionen auf […], während die alteingesessenen städtischen Armen verzweifelt an ihren näher an den Arbeits- und Dienstleistungszentren gelegenen Vierteln festhielten.“[11]

Meist entstanden - und das birgt eine schon fast belustigt beruhigende Zufriedenheit - die niedergemachten Camps noch schneller und größer an der gleichen oder einer anderen Stelle neu. Utopien wie die Walking-Cities von Ron Herron bekommen unter solchen Phänomenen einen ganz anderen Geltungsbereich und erscheinen irgendwie nur für falsche Klientel gedacht.

Man darf gespannt sein, ob sich dieses auch in Peking so oder so ähnlich darstellen wird, wo ca. 350.000 Menschen ihr zu Hause räumen mussten, um Stadien, Prachtalleen und Infrastruktur für die olympischen Sommerspiele 2008 Platz zu machen.[12]

Auch hier werden sich wohl die ehemaligen Bewohner ein neues Reich suchen und ggf. in noch stärkerem Maß und Zahl auftreten und dabei sicherlich durch zuvor gewonnene Erfahrungen eine etwas fortgeschrittene Vorgehensweise beim Bau ihrer Heime wählen. Vergleichbar dürfte dies mit den Beobachtungen Priscilla Connollys, ihres Zeichens Stadtplanerin in Mexiko-Stadt, sein. So sollen dort ab 1990 60 Prozent und mehr des städtischen Wachstums schon nicht mehr auf die Folgen der Urbanisierung zurückzuführen sein, sondern eher auf jene Menschen, die auf den unerschlossenen und wohl illegal besiedelten Flächen in der Peripherie ihre eigenen Unterkünfte bauen.[13] „Ciudad Nezahualcòyotl zum Beispiel hatte 1957 nicht einmal 10.000 Bewohner; heute zählt dieser arme Vorort von Mexiko-Stadt drei Millionen Einwohner.“[14] Und die Stadt wächst weiter.

Doch durch die Endlichkeit des Baulands und zunehmende Einflussnahme gerade in den Peripheriegebieten, stagnieren erste illegal parzellierte Siedlungsbereiche. Folge dessen ist eine erneute Konzentration auf zentrumsnahe Bereiche und eine städtische Implosion. So rücken die ehemals illegal besiedelten Innenbereiche, welche nach der „Flucht“ in die Außenbezirke verlassen wurden, erneut in den Fokus der Großstädtischen Besiedlungsstrategie. Ob sich eine solche Wellenbewegung ggf. periodisch wiederholt, bleibt dabei abzuwarten. Fakt ist jedoch, dass die Zusammennahme der Phänomene extreme Ausmaße angenommen hat, ein ganzheitliches Ende nicht abzusehen ist und damit enormer Wandel in vielen Ebenen einhergeht.

Zukunft?!

„Die Favelas von Sào Paulo, die 1973 nur 1,2 Prozent der Gesamtbevölkerung, aber 1993 bereits 19,8 Prozent beherbergten, wuchsen in den neunziger Jahren explosionsartig um 16,4 Prozent pro Jahr. Im Amazonasgebiet, einem Kerngebiet der immer weiter vorgeschobenen urban frontier, machen Slums, größtenteils ohne jegliche staatliche Versorgungseinrichtungen oder öffentliches Verkehrsmittel, 80 Prozent des Städtewachstums aus. Somit werden Urbanisierung und Favelarisierung zu Synonymen. […] Man schätzt, dass von den 500.000 Menschen, die alljährlich nach Delhi ziehen, tatsächlich 400.000 in Slums enden […]. Wenn dieser Trend ungebrochen weitergeht, warnt der Planungsexperte Gautam Chatterjee, werden wir nur noch Slums und keine Städte mehr haben.“[15]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Das Wachstum Sao Paulos zwischen 1920 und 1998, vgl. Stadtbauwelt 36/2002

Durch die bisher beschriebenen Fakten fällt es schwer, an eine Wende zu glauben und so darf man nur hoffen, dass sich der Trend, der sich durch die geschichtlichen Ereignisse begründet, nicht unaufhaltsam fortsetzt oder sogar noch verschlimmert.

Auf das Wachsen der Megastrukturen, die sich häufig noch Stadt nennen, aber Größenordnungen wie ganze Nationen haben, ist eingangs schon berichtet worden. Dass ein solches Wachstum aber meist unter rein ökonomischen oder geographischen Gesichtpunkten gesehen und mit herausragenden Skyscraper-Architekturen in Verbindung gebracht wird, ist ein Symbol für das Verdrängen negativer Entwicklungen. Es werden nicht nur die glänzenden Stahl-Glas-Stadtzentren mit ruhigen und braven Vororten sein, die unsere rosige Zukunft darstellen. Vielmehr wird man in einigen Jahren aus dem Bullauge des Shanghaier Finanzzentrums in eine urbane Welt blicken, wie sie sich Mao oder Le Corbusier niemals haben vorstellen können oder wollen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Momentane und zukünftige Verteilung von Einwohnerzahlen und Flächenbezügen, aus Inoutic 2/2007

Um dem Schreckensbericht nun nicht auch noch Spekulationen über apokalyptische Szenarien folgen zu lassen, werden eben diese nun nicht weiter zitiert. Sicherlich reicht das bisher beschriebene um die Phantasie dahingehend genügend anzuregen…

Exkurs: (K)ein Problem der Armen

Es sollte nicht verwundern, wenn behauptet werden kann, dass es auch in Europa und den USA einige Beispiele und vor allem Tendenzen zu Slums und informellen Siedlungen gibt.

Madrid, London, Istanbul, Marseille oder New York kommen zwar bei weitem nicht an Zuwandererzahlen wie Delhi oder Lagos heran - im Gegenteil sie schrumpfen und füllen sich mit Brachflächen - und doch bilden sich genau hier erste ungeplante Viertel, die die 1.000 oder sogar 10.000-Bewohnermarke bereits durchbrochen haben. Interessant ist hierbei, dass die dortigen Siedler eher faul daherkommen, nutzen sie doch häufig Bahnwaggons, Wohnwagen oder ähnliches als Erstbehausung und greifen kaum mehr auf die „traditionellen Materialien des Selbstbaus, wie Pappkartons, Wellblech oder ähnliches“ zurück. Daher gilt es auch als unwahrscheinlich, dass sich vergleichbare Entwicklungs- und Konsolidierungsprozesse vollziehen werden, wie in Afrika oder Südamerika. Auf jeden Fall liegt dies jedoch noch im Bereich der Spekulation, da die meisten dieser Squatter Settlements noch recht jung sind.

Ob dies als Bedrohung unserer sozialen Gemeinschaft angesehen werden kann und eine Parallel- bzw. Folgeentwicklung der Globalisierung ist, kann verschieden interpretiert werden. Und was erst geschieht, wenn der prophezeite Klimawandel, den schlimmsten Szenarien folgend, eintritt, ebenso. Dass es keine positive Entwicklung ist, sollte aber klar sein. Und aufgepasst: Stagnierender sozialer Wohnungsbau und die Verfrachtung ganzer Einsiedlergruppierungen in Ghettos der äußeren Stadtperipherien bilden, wenn auch formell geplant, kaum eine Alternative zu informellen Slums außerhalb unseres Wirtschaftsdunstes. Hallo Paris!

V. Slumtuning

Ohne Slums geht nicht! Wer glaubt, dass man in irgendeiner Weise, wenn vielleicht auch nur nach und nach, die Slums dieser Welt abschaffen kann, der irrt! Oder er vertraut extremsten Weltverbesserungstheorien bzw. verfolgt ähnlich dramatische Ideologien wie es einige gestörte Volksvernichter Mitte des letzten Jahrhunderts taten.

Fakt ist, dass Slums, informelle Siedlungen und ähnliche Agglomerationen auf Grund ihrer extremen Zahl, Ausbreitung, Vielschichtigkeit und sozialen Rolle ein wichtiger und elementarer sowie leider nicht mehr zu vermeidender Baustein der gesamten globalisierten Gesellschaft sind und somit ihr Ende nur durch extremste, globusübergreifende Maßnahmen herbeigeführt werden könnte. Gedanken, die in diese Richtung zielen, sollten wohl als Wunsch oder Traum bewundert aber auch zugleich verdrängt werden. Wenn uns etwas an den dortigen Mitmenschen liegt - das soll keine Frage sein - müssen wir versuchen, die Umstände innerhalb der informellen Welt zu verbessern und ihnen Anschluss an alles Lebensnotwendige ermöglichen.

Formelle Programme, die nicht darin bestanden, eine eigene, informell gezündete und von innen heraus beginnende Konsolidierung zu unterstützen, sondern die Behausungen vorzugeben, sind in jüngster Vergangenheit meist gescheitert. Sie zielten allzu häufig darauf ab, billige Massenblocks und somit quasi neue Ghettos in den Peripherien entstehen zu lassen, und nahmen dabei das Wesentliche, nämlich den Eigenentscheid über Größe, Funktion und Veränderbarkeit bzw. Anpassungsfähigkeit der Häuser und damit auch den Bewohnern ein letztes bisschen Selbstbestimmung. Zudem dürften jüngste Ausschreitungen in Frankreichs Ghettos - also ein „Erste Welt“-Beispiel - diese Variante mit genug Gegenargumenten behaftet haben.

Neuere Projekte haben erkannt, dass die Selbsthilfe nicht nur aus der Not heraus entstanden ist, sondern teils eine eigene kleine Kultur erschaffen, mindestens aber ein gewisses Maß an Freiheit ermöglicht hat. Zudem berücksichtigen sie die hybride, wandelbare Struktur der Selbstbauquartiere. So genannte „Site-and-Service“-Programme stellen Neusiedlungsflächen, Infrastruktur und Dienstleistungseinrichtungen, überlassen die zu kaufenden, zu mietenden oder zu pachtenden Grundstücke aber vollends den Siedlern selbst. Dabei geht man davon aus, dass extreme Bauten, die den gewollten und ertragbaren Maßstab sprengen, durch materiellen Mangel per se nicht entstehen.

Selbiges gilt für die einfachste, aber zugleich momentan wohl „modernste“, weil günstigste Variante von Slumsanierung. Hier wird versucht eine verbesserte Bausubstanz neben infrastrukturellen Eingriffen durch eine Kombination von Staats- und Selbsthilfe zu realisieren.

Ein engstirniger Blick auf die Armenviertel reicht jedoch nicht aus. So müssen auch von den entwickelten Teilen der Großstädte Signale in die weniger gut situierten Bereiche gesendet und Partizipationen an der Wachstumsdynamik ermöglicht werden, wobei diese über das reine (Aus)-Nutzen der dortigen Bevölkerung weit hinausgehen müssen. Werden die Squatter als legale Bewohner, ihre Gemeinschaften als Teil der Gesellschaft und ihre Niederlassungen als Teil der Metropole anerkannt, wird man ihnen auf Dauer zugestehen, was jedem in der nicht informellen Gesellschaft normal erscheint. Der Experte der informellen Moderne, Eckard Ribbeck schreibt hierzu: „Ist dies der Fall, dann reichen die üblichen low-tech-Praktiken des Selbsthilfe-Städtebaus nicht mehr aus. Nutzungen und Baudichten müssen kontrolliert, der Fahrverkehr geregelt, die technische Infrastruktur und die öffentlichen Einrichtungen ausgebaut werden. Den Freiflächen, die bis dahin völlig fehlten, kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, auch das Stadtbild und der öffentliche Raum müssen gepflegt werden. Dies alles verlangt eine städtebauliche Planung und öffentliche Interventionen, wie sie in den etablierten Stadtgebieten üblich sind. Ist dies der Fall, dann dynamisiert sich der Bodenmarkt, bis es einen deutlichen Widerspruch zwischen den neuen Grundstückswerten und den alten Selbstbauhäusern gibt. Diese werden durch kapitalintensive Bauten und neue Nutzungen ersetzt – der Selbstbau hat seine Schuldigkeit getan und kann gehen.“[16]

Das ursprüngliche Problem, nämlich die schlechte Entwicklungslage der ländlichen Regionen und der damit nicht endende Zuwandererstrom in die Städte kann hierdurch nicht behoben werden. Auch hier müssen greifende Maßnahmen den Menschen zu besseren Lebensverhältnissen verhelfen, um diese dort zu binden.

[...]


[1] Vgl. Ribbeck, E.: Hi Tech, Low Tech, No Tech, in: Stadt und Kommunikation im digitalen Zeitalter, Campus, 2000, S.72

[2] Vgl. Neuwirth, R.: …um nie wieder die Rückseite der Stadt zu verachten…, Stadtbauwelt 48/2007, S. 20

[3] Vgl. Rudofsky, B.: Architektur ohne Architekten, eine Einführung in die anonyme Architektur

[4] Davis, M.: Planet der Slums, S.145

[5] Ribbeck, E. Die informelle Moderne -spontanes Bauen in Mexiko-Stadt, S. 44

[6] Ribbeck, E. Die informelle Moderne -spontanes Bauen in Mexiko-Stadt, S. 43

[7] http://www.geolinde.musin.de/afrika/html/megacity/index.htm

[8] Vgl. Davis, M.: Planet der Slums, S. 13

[9] Davis, M.: Planet der Slums, S.41

[10] Davis, M.: Planet der Slums, S. 41

[11] Davis, M.: Planet der Slums, S.107

[12] Vgl. Housing by People in Asia, S.12

[13] Vgl. Connolly, P.: Mexico-City: Our Common Future? Environment and Urbanization, S. 56

[14] Davis, M.: Planet der Slums, S. 31

[15] Davis, M.: Planet der Slums, S. 21f

[16] Ribbeck, E.: Die informelle Moderne -spontanes Bauen in Mexiko-Stadt, in: WechselWirkungen Jahrbuch 2001, S. 50

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2008
ISBN (eBook)
9783836631402
DOI
10.3239/9783836631402
Dateigröße
14.4 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Bergische Universität Wuppertal – Fachbereich F - Architektur, Design, Kunst, Architektur
Erscheinungsdatum
2009 (Juni)
Note
1,0
Schlagworte
dritte welt städtebau favela ghetto stadtentwicklung
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Titel: Das Hybride der Slums
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