eHealth und Telemedizin in Österreich
Chancen und Risiken für niedergelassene Ärzte
					
	
		©2004
		Diplomarbeit
		
			
				173 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Einleitung:	
Motivation für das Thema:
Die Kombination von Informationsmanagement und Medizin ist die Grundlage dieser Diplomarbeit. Bei e-Health handelt sich um ein innovatives Thema, das in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird. Der Trend zur Vernetzung im Gesundheitswesen und somit der Einsatz neuer Technologien bei Diagnose, Behandlung und Verwaltung wird immer deutlicher. Mit dem Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Dokumentation wird diese Arbeit von einem kompetenten Partner betreut.
Vorstellung des Institutes:
Das Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Dokumentation wurde 1989 an der Karl-Franzens-Universität Graz gegründet. Mittlerweile ist das Institut Teil der neu gegründeten Medizinischen Universität Graz.
Arbeitsschwerpunkte im Bereich der Medizinischen Informatik sind beispielsweise:
- Elektronische multimediale Krankenakte.
- Wissenserschließung in medizinischen Datenbanken.
- Bildinformations- und Kommunikationssysteme (PACS).
- Aus- bzw. Weiterbildung von StudentInnen und MedizinerInnen.
Forschungsgebiete und Aufgaben im Bereich der Medizinischen Statistik und Biometrie umfassen unter anderem:
- Entwicklung und Evaluierung von statistischen Methoden.
- Überlebensanalysen.
- Statistische Beratung (Statistische Ambulanz) bei medizinischen Forschungsprojekten Aufgaben in der Lehre.
Themenabgrenzung:
Was wird behandelt:
Der zentrale Punkt dieser Arbeit ist der niedergelassene Arzt und seine Position im immer aktueller werdenden Themengebiet e-Health. Als Ausgangspunkt dient der Allgemeinmediziner, da dieser den Eintrittspunkt des Patienten in die Behandlungskette darstellt. Der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie über die Grenzen der Praxissoftware hinaus ist der zentrale Punkt dieser Diplomarbeit. Hierbei wird vor allem auf die Bedürfnisse und Wünsche der Ärzte eingegangen.
Als Folge der äußerst interessanten Kombination von Informationstechnologie und Medizin, sowie dem hohen Innovationsgrad der Disziplin kommt es jedoch auf dem Gebiet der Medizinischen Informatik zu Produktentwicklungen, für die kein Verwendungszweck bzw. keine Nachfrage gegeben ist. Man sollte sich vor der Entwicklung einer neuen Applikation auf die Frage konzentrieren, ob für diese überhaupt ein Bedarf gegeben ist, ob die gesellschaftlichen Voraussetzungen gegeben sind und ob die gesetzlichen Rahmenbedingungen eine Einführung überhaupt zulassen. Es sollte nicht mit der Suche nach einem […]
	Motivation für das Thema:
Die Kombination von Informationsmanagement und Medizin ist die Grundlage dieser Diplomarbeit. Bei e-Health handelt sich um ein innovatives Thema, das in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird. Der Trend zur Vernetzung im Gesundheitswesen und somit der Einsatz neuer Technologien bei Diagnose, Behandlung und Verwaltung wird immer deutlicher. Mit dem Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Dokumentation wird diese Arbeit von einem kompetenten Partner betreut.
Vorstellung des Institutes:
Das Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Dokumentation wurde 1989 an der Karl-Franzens-Universität Graz gegründet. Mittlerweile ist das Institut Teil der neu gegründeten Medizinischen Universität Graz.
Arbeitsschwerpunkte im Bereich der Medizinischen Informatik sind beispielsweise:
- Elektronische multimediale Krankenakte.
- Wissenserschließung in medizinischen Datenbanken.
- Bildinformations- und Kommunikationssysteme (PACS).
- Aus- bzw. Weiterbildung von StudentInnen und MedizinerInnen.
Forschungsgebiete und Aufgaben im Bereich der Medizinischen Statistik und Biometrie umfassen unter anderem:
- Entwicklung und Evaluierung von statistischen Methoden.
- Überlebensanalysen.
- Statistische Beratung (Statistische Ambulanz) bei medizinischen Forschungsprojekten Aufgaben in der Lehre.
Themenabgrenzung:
Was wird behandelt:
Der zentrale Punkt dieser Arbeit ist der niedergelassene Arzt und seine Position im immer aktueller werdenden Themengebiet e-Health. Als Ausgangspunkt dient der Allgemeinmediziner, da dieser den Eintrittspunkt des Patienten in die Behandlungskette darstellt. Der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie über die Grenzen der Praxissoftware hinaus ist der zentrale Punkt dieser Diplomarbeit. Hierbei wird vor allem auf die Bedürfnisse und Wünsche der Ärzte eingegangen.
Als Folge der äußerst interessanten Kombination von Informationstechnologie und Medizin, sowie dem hohen Innovationsgrad der Disziplin kommt es jedoch auf dem Gebiet der Medizinischen Informatik zu Produktentwicklungen, für die kein Verwendungszweck bzw. keine Nachfrage gegeben ist. Man sollte sich vor der Entwicklung einer neuen Applikation auf die Frage konzentrieren, ob für diese überhaupt ein Bedarf gegeben ist, ob die gesellschaftlichen Voraussetzungen gegeben sind und ob die gesetzlichen Rahmenbedingungen eine Einführung überhaupt zulassen. Es sollte nicht mit der Suche nach einem […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Bernhard Zach 
eHealth und Telemedizin in Österreich 
Chancen und Risiken für niedergelassene Ärzte 
ISBN: 978-3-8366-3123-5 
Herstellung: Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2009 
Zugl. Technikum Joanneum GmbH, Graz, Österreich, Diplomarbeit, 2004 
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© Diplomica Verlag GmbH 
http://www.diplomica.de, Hamburg 2009 
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Inhaltsverzeichnis 
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Inhaltsverzeichnis 
Inhaltsverzeichnis ... 3 
Abbildungsverzeichnis ... 6 
Abkürzungsverzeichnis ... 7 
Danksagung ... 9 
Abstract ... 10 
Kurzfassung ... 12 
1 
Einleitung ... 15 
1.2 
Vorstellung des Institutes ... 15 
1.3 
Themenabgrenzung ... 16 
1.3.1 
Was wird behandelt ... 16 
1.3.2 
Was wird nicht behandelt ... 17
2 
Grundlagen von e-Health ... 18 
2.1 
Begriffsbestimmung: Medizinische Informatik, Gesundheitstelematik, 
Telemedizin, e-Health ... 20 
2.1.1 
Medizinische Informatik ... 21 
2.1.2 
Gesundheitstelematik ... 22 
2.1.3 
Telemedizin ... 22 
2.1.4 
e-Health ... 23 
2.1.5 
Schlussfolgerung ... 24 
2.2 
Medizin ... 25 
2.2.1 
Allgemeinmedizin ... 25 
2.2.2 
Chirurgie ... 25 
2.2.3 
Dermatologie ... 26 
2.2.4 
Innere Medizin ... 26 
2.2.5 
Kardiologie ... 26 
2.2.6 
Ophthalmologie ... 27 
2.2.7 
Onkologie ... 27 
2.2.8 
Pathologie ... 27 
2.2.9 
Radiologie ... 27 
2.3 
Informationsmanagement in der Medizin ... 28 
2.3.1 
Aufgaben des Informationsmanagements ... 28 
2.3.2 
Ein konkretes Beispiel ... 29 
2.4 
Das Gesundheitswesen in Österreich und seine Akteure ... 31 
2.4.1 
Statistische Grundlagen ... 31 
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Inhaltsverzeichnis 
Seite 4 von 172 
2.4.2 
Struktur des österreichischen Gesundheitswesens und die 
Interessen der Akteure ... 32
3 
e-Health und niedergelassene Ärzte ... 39 
3.1 
Das System Arztpraxis ... 39 
3.1.1 
Grundlagen ... 40 
3.1.2 
Wirtschaftsfaktor Arzt ... 41 
3.1.3 
Ziele des niedergelassenen Arztes ... 41 
3.1.4 
Praxisinterne Arbeitsprozesse ... 42 
3.1.5 
Externe Informations- und Kommunikationsprozesse ... 45 
3.1.6 
Technologisierungsgrad ... 51 
3.2 
Stärken- / Schwächenanalyse ... 54 
3.2.1 
Stärken der Praxis ... 54 
3.2.2 
Schwächen der Praxis ... 55 
3.2.3 
Schlussfolgerung / Nutzenpotentiale ... 59 
3.2.4 
Schlussfolgerung / Risiken ... 61 
3.3 
e-Health  Angebote, Dienstleistungen und Initiativen im 
niedergelassenen Bereich ... 62 
3.3.1 
WHO ... 63 
3.3.2 
EU Richtlinien ... 63 
3.3.3 
Bundespolitik ... 67 
3.3.4 
Landespolitik ... 71 
3.3.5 
Sozialversicherung ... 72 
3.3.6 
Ärztekammer ... 74 
3.3.7 
Koordinationsstellen und telemedizinische Zentren ... 77 
3.3.8 
Angebote von Bildungseinrichtungen, Forschungsinstitutionen  ... 
und Privatunternehmen ... 78 
3.3.9 
Schlussfolgerung ... 85 
3.4 
Einflussfaktoren ... 86 
3.4.1 
Akzeptanz ... 87 
3.4.2 
e-Health Politik... 89 
3.4.3 
Ausbildung der Ärzte ... 94 
3.4.4 
Wirtschaft / Industrie ... 97 
3.4.5 
Gesellschaft ... 98 
3.4.6 
Schlussfolgerung ... 100 
3.5 
Beeinflussung und Relevanz der Einflussfaktoren ... 100 
3.6 
Zukunftsszenario 2020 ... 104 
3.6.1 
Technologiefeindliches Extremszenario ... 105 
3.6.2 
Normalentwicklung ... 105 
3.6.3 
Technologiefreundliches Extremszenario ... 106 
3.6.4 
Schlussfolgerung ... 107
4 
Produkt- und Dienstleistungsentwicklung... 109 
4.1 
PC ... 110 
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Inhaltsverzeichnis 
Seite 5 von 172 
4.1.1 
Elektronische Patientenakte ... 110 
4.1.2 
Elektronisches Rezept mit integrierter Interaktionsüberprüfung  112 
4.1.3 
Elektronische Überweisung ... 113 
4.1.4 
Elektronische Terminvergabe ... 114 
4.1.5 
Elektronische Krankschreibung und Gesundmeldung ... 117 
4.1.6 
System zu automatischen Patientenregistrierung ... 118 
4.1.7 
Online Fortbildungsangebot ... 119 
4.1.8 
Datensicherung ... 120 
4.1.9 
Erinnerungsdienste für Patienten ... 121 
4.1.10 
Tägliche Abrechnung ... 122 
4.1.11 
Informationsangebot im Internet  Evidence Based Medicine ... 123 
4.1.12 
Patientenportal... 125 
4.1.13 
Web  Basierte Praxissoftware ... 128 
4.1.14 
Vertretungsbörse ... 129 
4.1.15 
System
 für
die
 elektronische Einholung der Chefarztbewilligung 130 
4.2 
Mobile Anwendungsgebiete ... 130 
4.2.1 
PDA System zur Übermittlung von Krankenhausbefunden ... 130 
4.2.2 
Schnittstelle Praxissoftware / PDA ... 131 
4.2.3 
Einsatz des ,,Global Positioning Systems" (GPS) ... 132 
4.2.4 
Wartezeit - SMS Informationssystem ... 134 
4.2.5 
Notfall-Informationssystem der lokalen Einsatzzentrale des 
Rettungsdienstes ... 135 
4.3 
Zusammenfassung ... 137
5 
Die Sicht der Ärzte  eine empirische Studie ... 139 
5.1 
Hypothesen ... 139 
5.2 
Umfragemethode ... 140 
5.3 
Konzeption des Fragebogens ... 141 
5.4 
Ergebnisse / Datenanalyse ... 142 
5.4.1 
Überprüfung der Hypothesen... 143 
5.4.2 
Informationsbedarf im Internet ... 154 
5.4.3 
Wünsche, Ängste und Ideen der Ärzte ... 155
6 
Schlussfolgerung ... 157 
Anhang: Fragebogen ... 159 
Literaturverzeichnis ... 163 
Online  ... 165 
Zeitschriften ... 170 
Interviews ... 171 
Sonstiges ... 171
Kontaktdaten ... 172 
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Abbildungsverzeichnis 
Seite 6 von 172 
Abbildungsverzeichnis 
Abbildung 1: Das Potential von e-Health ... 19
Abbildung 2: Einordnung von e-Health und Telemedizin ... 24
Abbildung 3: Aufgaben des IM bezogen auf das Gesundheitswesen ... 29
Abbildung 4: Organisationsstruktur des Gesundheitswesens und Beziehungen 
zwischen den Elementen des Systems ... 33
Abbildung 5: Versicherungsleistungen der Krankenversicherung 2001 ... 37
Abbildung 6: Das Versorgungskontinuum ... 37
Abbildung 7: Arbeitsprozessmodell eines Arztes ... 42
Abbildung 8: Externe Kommunikationsprozesse des Arztes ... 46
Abbildung 9: PC- und Internetnutzung sowie elektronischer Austausch von 
Patientendaten durch europäische Ärzte ... 51
Abbildung 10: Initiatoren von IuKT Einsatz in der ärztlichen Praxis ... 62
Abbildung 11: Potentielle Nutzer telematischer Anwendungen und 
Dienstleistungen nach der Einführung der e-Card ... 92
Abbildung 12: Durchschnittliches Patientenalter ... 99
Abbildung 13: Einflussmatrix ... 102
Abbildung 14: Der Szenario Trichter ... 104
Abbildung 15: Wahrscheinlichste Ausprägung im Jahr 2020 ... 107
Abbildung 16: Bevorzugte Quellen von Gesundheitsinformationen ... 126
Abbildung 17: Alarmierung durch das Notfallinformationssystem ... 136
Abbildung 18: Vergleich Allgemeinmediziner / Facharzt ... 145
Abbildung 19: Verhältnis von Alter zu Akzeptanz ... 146
Abbildung 20: Korrelation Geschlecht / Akzeptanz ... 147
Abbildung 21: Vergleich Benotung Wahlärzte / Kassenvertragsärzte ... 148
Abbildung 22: Vergleich der Durchschnittsbenotungen von Wahlärzten und 
Kassenvertragsärzten... 149
Abbildung 23: Von den Ärzten vergebene Durchschnittsnoten ... 151
Abbildung 24: Auswertung der benoteten Anwendungen / Dienstleistungen .. 152
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Abkürzungsverzeichnis 
Seite 7 von 172 
Abkürzungsverzeichnis 
AKH 
Allgemeines Krankenhaus 
ARCS 
Austrian Research Centers 
ASVG 
Allgemeines Sozialversicherungsgesetz 
B-KAG 
Bundes-Krankenanstaltengesetz 
BMSG 
Bundesministerium für soziale Sicherheit und Generationen 
CEN 
European Commitee For Standardization 
CT 
Computertomographie 
EBM 
Evidence Based Medicine 
EDV  
Elektronische Datenverarbeitung 
EEG 
Elektroenzephalogramm 
EFTA 
European Free Trade Association 
EKG 
Elektrokardiogramm 
ENV 
Europäischer Normenvorschlag 
FH 
Fachhochschule 
GNV 
Gesundheitsnetz Vorarlberg 
GPS 
Global Positioning System 
IEEE 
Institute Of Electrical And Electronics Engineers 
IM 
Informationsmanagement 
IuKT 
Informations- und Kommunikationstechnologie 
ISM 
Institute Of Applied Sciences In Medicine 
ISO 
International Organisation for Standardization 
KABEG 
Landeskrankenanstalten Betriebsgesellschaft Kärnten 
KAGES 
Steirische Krankenanstaltengesellschaft mit beschränkter 
Haftung 
KB 
Kilobyte 
L-KAG  
Landes-Krankenanstaltengesetz 
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Abkürzungsverzeichnis 
Seite 8 von 172 
MAGDA-LENA 
Medizinisch-Administrativer  Gesundheitsdatenaustausch   
Logisches und Elektronisches Netzwerk Austria) 
MRT 
Magnetresonanztomographie 
MSc 
Master of Science 
PC 
Personal Computer 
PDA 
Personal Digital Assistent 
ÖÄK 
Österreichische Ärztekammer 
ÖBIG 
Österreichisches Bundesinstitut für Gesundheitswesen 
SMS 
Short Message Service 
STEWEAG 
Steirische Wasserkraft- und Elektrizitäts-Aktiengesellschaft 
UMIT 
Universität für Medizinische Informatik und Technik Tirol 
USB 
Universal Serial Bus 
VPN 
Virtuelles Privates Netzwerk 
WHO 
World Health Organisation 
XML 
Extensible Markup Language 
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Danksagung 
Seite 9 von 172 
Danksagung 
,,Leider lässt sich wahrhafte Dankbarkeit mit Worten nicht ausdrücken" 
Goethe 
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Abstract 
Seite 10 von 172 
Abstract 
The  positive  effects  and  possibilities  that  information  and  communication 
technologies  offer  to  health  care  are  increasingly  identified  as  major  factors  by 
all  persons  involved.  Therefore  a  new  term,  that  represents  the  use  of  these 
technologies in health care, has been established in the last few years: e-Health. 
The  use of PCs in hospitals is essential nowadays. This applies to their use in 
administration as well as in diagnosis and therapy. Digital radiologic image data 
is made accessible for hospitals and findings are exchanged between hospitals 
electronically.  An  increasing  number  of  patients  use  the  internet  to  inform 
themselves  about  diseases,  drugs,  therapy  and  doctors.  Anonymity  and 
independence are the magic words. Health insurance funds make forms online 
accessible and allow patients to report their health status over the internet. 
The  focus  in  this  diploma  thesis  is  not  laid  upon  hospitals,  patients  or  health 
insurance  funds.  Instead  it  is  the  practitioners  and  specialists  in  internal 
medicine,  because  their  acceptance  of  modern  technology  is  crucial  for  a 
successful development of e-Health.  
So  far,  the  use  of  modern  information  and  communication  technologies  in  the 
medical  practice  is  dominated  by  the  use  of  software  for  the  administration  of 
patient  data.  The  step  over  the  boarders  of  the  medical  practice  to  patients, 
hospitals,  colleagues  or  even  the  health  insurances  fund  has  not  been  taken 
although  the  technological  requirements  do  already  allow  it.  On  the  one  hand 
problems like financing, responsibility and data security, which is very important 
in  medicine,  are  unsolved.  On  the  other  hand  there  is  a  kind of  ,,Technological 
Push" going on, which means, that companies are researching and developing, 
without  having  enough  demand  for  their  products.  Hence,  many  projects  fail. 
This  thesis  has  the  aim  of  answering  the  therefore  most  important  question  in 
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Abstract 
Seite 11 von 172 
this  context: What  are  the  requirements  that,  according  to  the  doctors,  have  to 
be fulfilled? 
Chapter  one  informs  the  reader  about  the  client  of  this  thesis,  the  "Institute  of 
Medical  Informatics,  University  of  Graz".  In  this  chapter  the  delimitation  of  the 
content, this thesis covers, is done.  
Chapter two  describes  the  basics  of  e-Health,  telemedicine  and,  consequently, 
the  information  this  thesis  builds  upon.  It  is  all  about  definitions,  description  of 
medical faculties, basics of the Austrian health care system and the challenge of 
Information Management in medicine. In chapter three the determination of the 
potential  e-Health  has  in  the  area  of  settled  down  medical  practitioners.  In  a 
process  analysis  the  processes  of  doctors  are  inspected  for  room  for 
improvement.  A  market  analysis  will  give  information  about  the  range  of 
products different enterprises offer the target group. In a review of the situation, 
experts  are  questioned  about  the  actual  and  planned  services  and  products 
offered  to  doctors.  Challenges  for  Information  Management  in  this  sector  are 
analyzed, boundaries highlighted and scenarios for the future developed.  
Using  the  results  of  these  analyses,  products  and  services  are  developed  in 
chapter four. This products and services build the basis for chapter five, where a 
empiric  survey  is  done.  The  data  analysis  of  this  empiric  survey  will  give 
information  about  the  attitude  of  medical  practitioners  concerning  e-Health, 
telemedicine  and  the  proposed  products  and  services.  In  the  last  chapter  a 
summary of the insights gained and the conclusion can be found. 
The technical  possibilities are  boundless but the sense  of many  applications is 
limited.  Therefore  this  thesis  will  give  the  answer  to  the  question,  if  and  how 
modern  information  and  communication  technologies  can  support  the  medical 
practitioner  in  the  best  way  possible.  The  question,  which  applications  and 
services have the capability to  be used and honoured by medical practitioners, 
is also answered here.
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Kurzfassung 
Seite 12 von 172 
Kurzfassung 
Im  Gesundheitswesen  werden  zunehmend  die  Möglichkeiten  erkannt,  die  der 
Einsatz  von  Informations-  und  Kommunikationstechnologie  allen  Beteiligten 
eröffnet.  In  der  Gesellschaft  wurde  in  den  letzten  Jahren  ein  übergeordneter 
Begriff für den Einsatz dieser Technologien im Gesundheitswesen entwickelt: e-
Health. 
Der Einsatz des PCs ist aus dem Krankenhaus nicht mehr wegzudenken. Dies 
gilt sowohl für den Einsatz in der Administration als auch für die Diagnose und 
Therapie.  Es  werden  digitale  radiologische  Bilddaten  zugänglich  gemacht  und 
Befunde elektronisch übermittelt. Patienten nutzen das Internet zunehmend als 
Medium,  um  sich  über  Krankheiten,  Medikamente,  Therapien  und  Ärzte  zu 
informieren.  Anonymität  und  Selbstständigkeit  sind  die  Zauberworte. 
Krankenkassen bieten online Formulare an und ermöglichen dem Patienten eine 
Gesundmeldung über das Internet.  
Der  Fokus  ist  in  dieser  Diplomarbeit  aber  nicht  auf  Krankenhäuser,  Patienten 
oder  Krankenkassen  gerichtet  sondern  auf  niedergelassene  Ärzte,  Allgemein-
mediziner und Internisten, da deren Akzeptanz moderner IuKT eine zwingende 
Vorraussetzung für die erfolgreiche Entwicklung von e-Health ist.  
Bei  der  Verwendung  moderner  IuKT  in  der  ärztlichen  Praxis  handelt  es  sich 
bisher  vor  allem  um  den  Einsatz  von  Praxissoftware.  Der  Schritt  über  die 
Grenzen  der  Arztpraxis  hinaus  zu  Patient,  Krankenhaus,  vorhergegangenen 
bzw.  nachfolgenden  behandelndem  Arzt  oder  beispielsweise  Krankenkasse  ist 
bisher  den  technologischen  Möglichkeiten  zum  Trotz  noch  unzureichend  oder 
gar  nicht  vollzogen  worden.  Einerseits  sind  Fragen  der  Finanzierung,  der 
Haftung  und  die  des  Datenschutzes,  der  besonders  in  der  Medizin  eine  große 
Rolle  spielt,  nach  wie  vor  ungeklärt.  Andererseits  kann  von  einem 
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Kurzfassung 
Seite 13 von 172 
,,Technological  Push"  gesprochen  werden,  was  bedeutet,  dass  in  zahlreichen 
Projekten  geforscht  und  entwickelt  wird,  ohne  das  für  diese  Produkte  eine 
ausreichende  Nachfrage  besteht.  Viele  Projekte  verlassen  das  Pilotstadium 
nicht.  Die  Gründe  dafür  sind  vielfältig.  Diese  Diplomarbeit  wird  dem  auf  den 
Grund gehen.  
In Kapitel 1 wird das Institut für Medizinische Informatik der Universität Graz, für 
das  die  Diplomarbeit  verfasst  wird,  vorgestellt  und  abgegrenzt  was  behandelt 
bzw.  nicht  behandelt  wird.  Kapitel  2  stellt  die  Grundlagen  von  e-Health, 
Telemedizin  und  somit  dieser  Diplomarbeit  dar.  Dabei  handelt  es  sich  um 
Begriffsbestimmungen, 
Beschreibungen 
medizinischer 
Fachbereiche, 
Grundlagen  des  österreichischen  Gesundheitssystems  und  die  Aufgabe  des 
Informationsmanagements in der Medizin. In Kapitel 3 wird untersucht, welches 
Potential e-Health im niedergelassenen Bereich besitzt. In einer Prozessanalyse 
werden 
die 
Arbeitsprozesse 
der 
Ärzte 
genau 
betrachtet 
und 
auf 
Verbesserungspotential untersucht. Eine Marktanalyse wird Aufschluss darüber 
geben,  welche Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Institutionen Produkte 
für  die  genannte  Zielgruppe  anbieten.  In  einer  Bestandsaufnahme  werden 
Experten zum gegenwärtigen und geplanten IuKT Angebot für niedergelassene 
Ärzte  befragt.  Es  werden  die  Möglichkeiten  des  Informationsmanagements  in 
diesem  Bereich  erarbeitet,  Grenzen  aufgezeigt  und  Szenarien  entwickelt,  die 
beleuchten,  wie  die  Technologisierung  der  Arztpraxis  in  einigen  Jahren 
aussehen  wird.  Aufbauend  auf  die  Ergebnisse  dieser  Analysen  werden  in 
Kapitel 4 Produkt- und Dienstleistungsideen entwickelt, die in Kapitel 5 die Basis 
für  eine  empirische  Befragung  bei  niedergelassenen  Ärzten  bilden  wird.  Die 
Datenanalyse dieser Befragung wird Aufschluss darüber geben, wie Ärzte zu e-
Health,  Telemedizin  und  vorgeschlagenen  Anwendungen  und  Dienstleistungen 
gegenüberstehen. Im sechsten und letzten Kapitel folgen die Zusammenfassung 
und die Schlussfolgerung. 
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Kurzfassung 
Seite 14 von 172 
Die technischen Möglichkeiten sind nahezu grenzenlos, die Sinnhaftigkeit vieler 
Anwendungen  ist  jedoch  stark  begrenzt.  Daher  wird  diese  Diplomarbeit  die 
Antwort  darauf  liefern,  ob,  und  wenn  ja,  wie  moderne  Informations-  und 
Kommunikationstechnologien  den  niedergelassenen  Arzt  wirklich  sinnvoll 
unterstützen    können.  Beantwortet  wird  auch  die  Frage,  welche  Anwendungen 
und  Dienstleistungen  konkret  das  Potential  besitzen,  von  niedergelassenen 
Ärzten eingesetzt und honoriert zu werden.  
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Einleitung 
Seite 15 von 172 
1  Einleitung 
1.1  Motivation für das Thema 
Die  Kombination  von  Informationsmanagement  und  Medizin  ist  die  Grundlage 
dieser Diplomarbeit. Bei e-Health handelt sich um ein innovatives Thema, das in 
Zukunft  an  Bedeutung  gewinnen  wird.  Der  Trend  zur  Vernetzung  im 
Gesundheitswesen  und  somit  der  Einsatz  neuer  Technologien  bei  Diagnose, 
Behandlung  und  Verwaltung  wird  immer  deutlicher.  Mit  dem  Institut  für 
Medizinische  Informatik,  Statistik  und  Dokumentation  wird  diese  Arbeit  von 
einem kompetenten Partner betreut. 
1.2  Vorstellung des Institutes 
Das  Institut  für  Medizinische  Informatik,  Statistik  und  Dokumentation  wurde 
1989  an  der  Karl-Franzens-Universität  Graz  gegründet.  Mittlerweile  ist  das 
Institut Teil der neu gegründeten Medizinischen Universität Graz. 
Arbeitsschwerpunkte 
im 
Bereich 
der 
Medizinischen 
Informatik 
sind 
beispielsweise: 
·
  Elektronische multimediale Krankenakte 
·
  Wissenserschließung in medizinischen Datenbanken 
·
  Bildinformations- und Kommunikationssysteme (PACS) 
·
  Aus- bzw. Weiterbildung von StudentInnen und MedizinerInnen 
Forschungsgebiete  und  Aufgaben  im  Bereich  der  Medizinischen  Statistik  und 
Biometrie umfassen unter anderem 
·
  Entwicklung und Evaluierung von statistischen Methoden  
·
  Überlebensanalysen  
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Einleitung 
Seite 16 von 172 
·
  Statistische  Beratung  ("Statistische  Ambulanz")  bei  medizinischen 
Forschungsprojekten    Aufgaben  in  der  Lehre  (vgl. 
http://medinfo.uni-
graz.at
 [1]) 
1.3  Themenabgrenzung 
1.3.1  Was wird behandelt 
Der zentrale Punkt dieser Arbeit ist der niedergelassene Arzt und seine Position 
im  immer  aktueller  werdenden  Themengebiet  e-Health.  Als  Ausgangspunkt 
dient  der  Allgemeinmediziner,  da  dieser  den  Eintrittspunkt  des  Patienten  in  die 
Behandlungskette darstellt. Der Einsatz von Informations- und Kommunikations-
technologie  über  die  Grenzen  der  Praxissoftware  hinaus  ist  der  zentrale  Punkt 
dieser  Diplomarbeit.  Hierbei  wird  vor  allem  auf  die  Bedürfnisse  und  Wünsche 
der Ärzte eingegangen.  
Als  Folge  der  äußerst  interessanten  Kombination  von  Informationstechnologie 
und Medizin, sowie dem hohen Innovationsgrad der Disziplin kommt es jedoch 
auf  dem  Gebiet  der  Medizinischen  Informatik  zu  Produktentwicklungen,  für  die 
kein Verwendungszweck bzw. keine Nachfrage gegeben ist. Man sollte sich vor 
der  Entwicklung  einer  neuen  Applikation  auf  die  Frage  konzentrieren,  ob  für 
diese  überhaupt  ein  Bedarf  gegeben  ist,  ob  die  gesellschaftlichen 
Voraussetzungen  gegeben  sind  und  ob  die  gesetzlichen  Rahmenbedingungen 
eine Einführung überhaupt  zulassen. Es sollte nicht mit der Suche  nach einem 
Verwendungszweck für eine schon entwickelte Technologie  begonnen  werden. 
(vgl. Jähn, Nagel 2004, 344). 
Die Sicht der Ärzte wird somit als eigener großer Punkt in Form einer Umfrage 
behandelt.  
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Einleitung 
Seite 17 von 172 
1.3.2  Was wird nicht behandelt 
e-Health  bezieht  sich  laut  Definition  auf  alle  Bereiche  und  Beteiligte  im 
Gesundheitswesen.  Vielfach  wird  auf  die  wichtige  Rolle  des  Patienten  beim 
Einsatz  von  Informations-  und  Kommunikationstechnologie  hingewiesen.  Er  ist 
bisher  auch  der  größte  Nutznießer  des  Informationszeitalters.  Es  gibt  bereits 
zahlreiche  Studien  bzw.  Publikationen  über  die  Akzeptanz  und  die  Rolle  des 
Patienten  beim  Einsatz  von  Informations-  und  Kommunikationstechnologien  im 
Gesundheitswesen.  Der  Patient  wird  nur  am  Rande,  als  Kunde  und 
Kommunikationspartner des niedergelassenen Arztes, behandelt.  
Der Markt an Praxissoftware ist gesättigt. An die 90 % der Ärzte verwenden den 
PC  für  die  Verwaltung  von  Patientendaten.  Diese  Software  in  Ihren  Grund-
funktionen wird in dieser Diplomarbeit nicht gesondert behandelt.  
Das  Krankenhaus  bietet  die  größten  Einsatzmöglichkeiten  für  moderne 
Technologien. Es gibt zahlreiche Projekte die sich mit Einsatzmöglichkeiten von 
Informations-  und  Kommunikationstechnologie  im  Krankenhaus  befassen.  Die 
Krankenanstalten  werden  in  dieser  Diplomarbeit  aber  nicht  den  Schwerpunkt 
bilden,  sondern  nur  als  Kommunikationspartner  der  niedergelassenen  Ärzte 
behandelt.  
Des Weiteren muss erwähnt werden, dass nicht auf alle Initiativen und Projekte 
in  Österreich  eingegangen  werden  kann.  Viele  Bildungseinrichtungen  und 
Privatunternehmen  forschen  und  entwickeln  derzeit  auf  dem  Gebiet  e-Health. 
Alle gesondert aufzulisten würde den Rahmen dieser Diplomarbeit sprengen.  
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Grundlagen von e-Health
Seite 18 von 172 
2  Grundlagen von e-Health 
Der  Begriff  e-Health  bezieht  sich  auf  Bereiche  und  Prozesse  im  Gesundheits-
wesen und in der Medizin, die auf moderne Informations- und Kommunikations-
technologie zurückgreifen. e-Health ist die Anwendung von Internettechnologien 
im Gesundheitswesen mit folgenden beispielhaften Teilen 
·
  Patienteninformation 
·
  elektronische Patientenakte 
·
  Bereitstellung von medizinischem Wissen in Diagnostik und Therapie 
·
  Gesundheitsnetze für die integrierte Versorgung 
·
  Home Care  
Es  ermöglicht  systemübergreifende  Arbeitsprozesse  und  senkt  somit  die 
Transaktionskosten.  Idealerweise  macht  es  e-Health  möglich,  dass  alle  Daten 
eines Patienten jederzeit für alle Leistungserbringer verfügbar und kontrollierbar 
sind. 
e-Health 
ermöglicht  somit 
Effizienzsteigerungen 
und  Qualitäts-
verbesserung in der medizinischen Versorgung der Bevölkerung sowie Kosten-
einsparungen im gesamten Gesundheitswesen.  (vgl. Bear, Aeppli, 2002, S9) 
Zwar  ist  die  Bezeichnung  neu,  die  Idee  zur  elektronischen  Übermittlung  von 
medizinischen  Daten  gibt  es  jedoch  schon  seit  über  90  Jahren.  Schon  damals 
wurden 
an 
der 
Universität 
Lund 
Elektrokardiogramme 
über 
Telekommunikationsnetze gesendet. Bereits in der 60er Jahren begann man mit 
der elektronischen Übermittlung von Röntgenbildern. (vgl. ISM, 2001, S10) 
Durch  den  Eintritt  unserer  Gesellschaft  in  das  Informationszeitalter  haben  sich 
die  Möglichkeiten  der  Medizin  in  den  letzten  Jahren  enorm  erweitert.  Durch 
Biosensoren  und  moderne  Telekommunikation  können  Herzschrittmacher 
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Grundlagen von e-Health
Seite 19 von 172 
eigenständig mit einer Überwachungszentrale kommunizieren. Ärzte können bei 
Hausbesuchen  aktuelle  Medikamenteninformationen  am  mobilen  Computer 
abrufen  und  einen  automatischen  Risikocheck  durchführen.  Diese  Beispiele 
zeigen  das  hohe  Potential,  das  moderne  Informations-  und  Kommunikations-
technologie mit sich bringt. (vgl. Ärztemagazin [3], 2004, S35) 
e-Health kann sämtlichen Beteiligten, vom Bürger bis zum Staat, Nutzen bieten. 
Nachfolgend werden die Potentiale von e-Health aufgezeigt. Diese reichen von 
besserer  Information  für  den  Bürger  über  Krankheiten,  Diagnose  und  Therapie 
über  Zugriff  auf  Behandlungsleitlinien  für  Ärzte  bis  hin  zu  Informationen  über 
den  Gesundheitszustand  der  Bevölkerung  für  die  Verantwortlichen  in  der 
Gesundheitspolitik. 
Abbildung 1: Das Potential von e-Health 
(vgl. 
http://www.e-europeawards.org
 [1]) 
eHealth empowers citizens: 
· to be better informed about disease prevention and alternative lifestyle strategies for self-help 
· to have confidence in an informed service delivering care according to a model more closely 
  related to their needs and perceptions 
· to exercise reasonable levels of choice, which will help them to take a more active role in  
  managing their own health
eHealth empowers the patient: 
· to gain access to information about diagnosis, treatment and best practice so they can be better 
  informed about their responsibilities 
· to be more informed in their interactions with clinical professionals so they can be more aware of 
  actions they can take in self-help 
eHealth empowers the clinicians and healthcare professionals: 
· to gain access to information on patients, treatment and diagnosis from other parts of the care process 
· to access information (about best practice..) to support their clinical activity 
· to ensure that other institutions are able to share information and gain access to it at the point of care 
· to develop new clinical applications to improve their workflow and clinical business processes 
eHealth enables managers and regulators 
· to make better use of available resources through more efficient context-sensitive scheduling and      
  ordering 
· to work more effectively with supporting businesses utilising cost-efficient supply chain support 
· to understand current societal changes in terms that are actually relevant to deliverers of care
The citizen becomes a patient
The managers collect data from the professionals
The patient goes to the health professional
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Grundlagen von e-Health
Seite 20 von 172 
Im  Gesundheitswesen  muss  stets  zwischen  betriebswirtschaftlichem  und 
volkswirtschaftlichem  Nutzen  unterschieden  werden.  Innovationen,  die 
volkswirtschaftlich  sinnvoll  sind,  können  bei  Ärzten  zusätzliche  Kosten  und 
Aufwand verursachen. Da der Arzt betriebswirtschaftlich denken muss, kann es 
durchaus  zu  Interessenskonflikten  kommen.  In  dieser  Diplomarbeit  wird  e-
Health vor allem von der betriebswirtschaftlichen Seite betrachtet.  
2.1  Begriffsbestimmung: Medizinische Informatik, 
Gesundheitstelematik, Telemedizin, e-Health 
Die 
Kombination 
von 
Informations-/Kommunikationstechnologie 
mit 
Gesundheitswesen  /  Medizin  erzeugt  ein  breites  interdisziplinäres  Themen-
gebiet  mit  vielen  Anwendungsmöglichkeiten.  Für  dieses  interdisziplinäre 
Themengebiet  sind  in  der  Literatur  zahlreiche  unterschiedliche  Begriffe  zu 
finden. Beispiele für diese unterschiedliche Namensgebung sind: 
·
  e-disease management 
·
  e-Health, e-Healthcare 
·
  e-medicine 
·
  Gesundheitstelematik, Health Telematics 
·
  Medizinische Informatik; Medical Informatics 
·
  Telehealth 
·
  Telemedizin 
·
  Telecare 
Die  folgende  Tabelle  zeigt  die  Häufigkeit  von  Literaturzitaten  in  der 
medizinischen  Literaturdatanbenk  ,,PubMed"  zu  den  Begriffen  e-Health,  e-
medicine, e-Healthcare, Telehealth und Telemedicine. 
Jahr 
e-Health 
e-medicine  e-Healthcare 
telehealth 
telemedicine
e 
1990 
- 
- 
- 
- 
6 
1991 
- 
- 
- 
1 
3 
1992 
- 
- 
- 
1 
46 
1993 
- 
- 
- 
- 
74 
1994 
- 
- 
- 
- 
120 
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Grundlagen von e-Health
Seite 21 von 172 
1995 
- 
- 
- 
2 
354 
1996 
- 
- 
- 
4 
466 
1997 
- 
- 
- 
23 
650 
1998 
- 
- 
- 
32 
772 
1999 
- 
2 
- 
33 
776 
2000 
52 
- 
3 
43 
657 
Tabelle 1: Häufigkeit der Literaturzitate zu verschiedenen Schlüsselbegriffen in 
medizinischer Literatur seit 1990 (vgl. 
http://www.ism-austria.at
 [1]) 
Suchte  man  im  Juli  2004  nach  den  Begriffen  e-Health  und  Telemedicine  bzw. 
Telemedizin  in  der  Suchmaschine  Google,  so  kommt  man  zu  dem  Ergebnis, 
dass  e-Health  mit  753.000  Treffern  bereits  an  erster  Stelle  liegt.  Die  anderen 
beiden  Begriffe  kommen  auf  insgesamt  736.000  Treffer.  Um  sich  mit  e-Health 
genauer auseinandersetzen zu können ist es erforderlich, die Unterschiede und 
die  Zusammenhänge  dieser  Begriffe  zu  verstehen.  Um  Unklarheiten  zu 
vermeiden  und  einen  allgemeinen  Überblick  über  die  medizinischen 
Fachgebiete  zu  geben,  wird  auch  kurz  auf  die  medizinischen  Aspekte 
eingegangen. 
2.1.1  Medizinische Informatik 
Laut  Seelos  ist  die  Medizinische  Informatik  ,,die  Wissenschaft  von  der 
Informationsverarbeitung  und  der  Gestaltung  informationsverarbeitender 
Systeme in der Medizin und im Gesundheitswesen". (Seelos, 1997) 
Die  Medizinische  Informatik  ist  eine  anwendungsbereichspezifische  Informatik, 
die  durch  die  besonderen  Charakteristiken  der  Medizin  begründet  wird.  Ziel  ist 
es,  durch  den  Einsatz  zeitgemäßer  Informations-  und  Kommunikations-
technologien  Struktur,  Prozess  und  Ergebnis  der  Gesundheitsversorgung  zu 
unterstützen. (Seelos, 1997, S5) 
Klassische  Themen  der  Medizinischen  Informatik  sind  Klassifikationssysteme, 
Krankenhausinformationssysteme  und  Medizinische  Bildverarbeitung.  Jedoch 
beschäftigt  sich  auch  die  Medizinische  Informatik,  der  vorangegangenen 
Definition  nach,  mit  Telekommunikationstechnologien.  Die  Abgrenzung  zur 
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Grundlagen von e-Health
Seite 22 von 172 
Gesundheitstelematik  ist  schwierig,  da  sich  beispielsweise  viele  Einrichtungen 
für  Medizinische  Informatik  auch  mit  Telekommunikation  und  in  weiterer  Folge 
mit  Telemedizin  beschäftigen.  Beispiele  hierfür  sind  etwa  das  Institut  für 
Medizinische  Informatik  der  Uni  Lübeck  (
http://www.medinf.mu-luebeck.de/
) 
oder auch die Private Universität für Medizinische Informatik und Technik Tirol. 
(UMIT, 
www.umit.at
) 
2.1.2  Gesundheitstelematik 
Gesundheitstelematik  bezeichnet  Anwendungen  von  Telekommunikation  und 
Informatik im Gesundheitswesen. (vgl. 
http://www.dimdi.de
 [1]) 
Es umfasst sowohl administrative Prozesse als auch Verfahren der Behandlung 
und  Wissensvermittlung.  Die  Bandbreite  der  Telematik  im  Gesundheitswesen 
reicht  von  informationstechnischen  Lösungen,  die  in  medizintechnischen 
Anlagen  implementiert  sind  wie  Signalverarbeitung  (z.  B.  bei  der  Elektro-
kardiographie), Bildverarbeitung (z. B. bei der nuklearmagnetischen Resonanz) 
oder Mustererkennung (z. B. in Ultraschall), von Rekonstruktionsalgorithmen (z. 
B. in der Computertomographie) bis zu Systemsteuerungen, aber auch von der 
Patientendatenverwaltung  bis  zu  wissensbasierten  Systemen  in  Daten-  und 
Informationsbanken. (vgl. 
http://www.agc.fhg.de
 [1]) 
Die  Disziplin  erweitert  somit  die  Medizinische  Informatik  um  den  Bereich  der 
Telekommunikation.  Wie  bereits  im  vorigen  Kapitel  erwähnt,  sind  die  Grenzen 
zur Medizinischen Informatik fließend. 
2.1.3  Telemedizin 
Dieser  Diplomarbeit  liegt  folgende  Telemedizin-Definition  von  M.J.  Field  zu 
Grunde:  Telemedicine  is  the  use  of  information  and  telecommunication 
technologies  to  provide  and  support  healthcare  when  distance  separates  the 
participants. (vgl. 
http://www.agc.fhg.de
 [1]) 
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Grundlagen von e-Health
Seite 23 von 172 
Die  Telemedizin  ist  daher  der  Einsatz  von  Gesundheitstelematik  zur 
Überwindung  einer  räumlichen  Trennung  zwischen  Patient  und  Arzt  oder 
zwischen mehreren behandelnden Ärzten. Beispiele hierfür sind: 
·
  Telekonsultation: Bei einer Telekonsultation wird die Zweitmeinung eines 
Spezialisten  mittels  Videokonferenz  eingeholt,  gleichzeitig  werden 
multimediale  Behandlungsdaten  übertragen,  um  dem  Spezialisten  eine 
qualifizierte Diagnose zu ermöglichen. 
·
  Tele-Monitoring:  Hierbei  werden  permanent  Biosignale  wie  Puls, 
Blutdruck,  EKG,  Temperatur  oder  EEG  mittels  Handy  oder  anderen 
Übertragungstechniken  zu  einer  Überwachungszentrale  gesendet, 
welche die Vitalfunktionen des Patienten überwacht. 
Vor  allem  Flächenstaaten  wie  Kanada,  Australien  und  Norwegen,  militärische 
Einheiten  oder  Forscherteams  an  entlegenen  Stellen,  ziehen  enormen  Nutzen 
aus der Telemedizin und treiben diese Entwicklung voran. 
2.1.4  e-Health 
Die  WHO  definiert  e-Health  folgendermaßen:  "e-Health  is  a  new  term  used  to 
describe  the  combined  use  of  electronic  communication  and  information 
technology in the health sector. (vgl. 
http://www.who.int
, [1]) 
Der Schweizer Professor A. Geissbühler definiert e-Healt folgendermaßen: ,, e-
Health is the use of Web-enabled systems and processes to accomplish some 
combination of the following objectives: 
·
  Cut costs or increase revenues 
·
  Improve patient satisfaction 
·
  Contribute to enhancement of medical care"  
·
  Steamline operations (vgl. Baer, Aeppli, 2002, S11) 
Eine  weitere  Definition  ist  folgende:  ,,e-Health  ist  die  Wahrnehmung  von 
Kommunikations- und Behandlungschancen, die sich aus der Digitalisierung von 
gesundheitsbezogenen  Informationen  ergeben,  sowohl  seitens  behandelnder 
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Grundlagen von e-Health
Seite 24 von 172 
Ärzte  als  auch  seitens  Internet  nutzender  Patienten  und  Bürger".  (vgl.  Jäckel, 
2000, S14) Der Begriff ist im Jahr 2000 erstmals in der Literatur aufgetreten. 
2.1.5  Schlussfolgerung 
e-Health  ist  ein  sich  international  für  ,,Gesundheitstelematik"  einbürgernder 
Begriff,  der  den  Nutzen  von  IuK-Technologien  für  eine  patientenorientierte  und 
gesundheitliche Versorgung umfassend beschreibt. Die Medizinische Informatik 
ist  eng  mit  der  Gesundheitstelematik  verwandt.  Als  enger  gefasster  Begriff 
bezeichnet  dagegen  Telemedizin  konkret  den  Einsatz  von  Telematik-
anwendungen,  bei  denen  die  Überwindung  einer  räumlichen  Trennung  von 
Patient  und  Arzt  oder  zwischen  mehreren  Ärzten  im  Vordergrund  steht.    (vgl. 
http://www.dimdi.de
 [1]) Diese begriffliche Abgrenzung wird dieser Diplomarbeit 
zugrunde gelegt.  
Abbildung 2: Einordnung von e-Health und Telemedizin 
(vgl. 
http://www.agc.fhg.de
 [1]; Jäckel, 2000, S14) 
Telekommunikation 
Informations-
technologie 
Gesundheitswesen 
und Medizin 
Gesundheitstelematik  
~ e-Health 
Telemedizin 
e-learning 
EBM 
Multimediale Krankenakte 
Expertensysteme 
... 
... 
e-Disease Management 
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Grundlagen von e-Health
Seite 25 von 172 
2.2  Medizin 
Die  Medizin  befasst  sich  mit  der  Gesundheit,  sowie  mit  der  Vorbeugung, 
Erkennung  und  Behandlung  von  körperlichen  uns  seelischen  Erkrankungen. 
Teilbereiche  der  Medizin  sind  die  Humanmedizin,  Veterinärmedizin  (Tier-
heilkunde) 
und 
Phytomedizin 
(Pflanzenkrankheiten 
und 
Schädlinge). 
Grundlagen  sind  die  Naturwissenschaften  Biologie,  Chemie  und  Physik,  im 
speziellen  Anatomie,  Biochemie  und  Physiologie,  ergänzt  durch  Psychologie 
und  Sozialwissenschaften.    Die  Vielfalt  der  Krankheiten,  ihrer  Diagnose-  und 
Behandlungsmöglichkeiten  hat  zu  einer  Aufgliederung  der  Humanmedizin  in 
eine  große  Anzahl  von  Fachgebieten  geführt.  (vgl. 
http://de.wikipedia.org
  [1]) 
Wichtige  Fachgebiete  werden  nachfolgend  kurz  beschrieben  und  hinsichtlich 
Ihrer Digitalisierbarkeit kommentiert. 
2.2.1  Allgemeinmedizin 
Die  Allgemeinmedizin  beinhaltet  die  Grundversorgung  aller  Patienten  mit 
körperlichen  und  seelischen  Gesundheitsstörungen  in  der  Notfall-,  Akut-  und 
Langzeitversorgung.  Allgemeinmediziner  sind  darauf  spezialisiert,  als  erste 
ärztliche  Ansprechpartner  bei  allen  Gesundheitsproblemen  zu  helfen.  (vgl. 
http://de.wikipedia.org
  [2])  Wissensmanagement,  Digitalisierung  von  Patienten-
daten  und  Leitlinien  in  medizinischen  Datenbanken  sind  nur  einige 
Möglichkeiten die sich in diesem medizinischen Fachgebiet anbieten.  
2.2.2  Chirurgie 
Die Chirurgie (altgriechisch ,,Handwerk") ist jenes medizinische Fachgebiet, das 
sich  mit  der  Behandlung  von  Krankheiten  und  Verletzungen  durch  direkte, 
manuelle  oder  instrumentelle  Einwirkung  auf  den  Körper  befasst.  (vgl. 
http://de.wikipedia.org
  [3])  Bezogen  auf  medizinische  Technologien  werden 
immer  häufiger  Begriffe  wie  beispielsweise  ,,Computer  assistierte  Chirurgie" 
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Grundlagen von e-Health
Seite 26 von 172 
genannt, was die Unterstützung eines Chirurgen durch einen Computer vor oder 
während (3D Visualisierung) einer Operation beschreibt.  
2.2.3  Dermatologie 
Die  Dermatologie  ist  ein  Teilgebiet  der  Medizin.  Es  befasst  sich  mit  der 
Abklärung,  Behandlung  und  Betreuung  von  Patienten  mit  nichtinfektiösen  und 
infektiösen Erkrankungen der Haut sowie mit gut- und bösartigen Hauttumoren. 
(vgl. 
http://de.wikipedia.org
  [4])  Dieses  Teilgebiet  der  Medizin  ist  für  die 
Digitalisierung  gut  geeignet,  da  Veränderungen  der  Haut  gut  sichtbar  sind  und 
sich somit für eine digitale Analyse und Übertragung in bildlicher Form eignen. 
2.2.4  Innere Medizin 
Die  Innere  Medizin  beschäftigt  sich  mit  der  Diagnostik  und  nichtoperativen 
Behandlung der Krankheiten innerer Organe. Dieses Fachgebiet der Medizin ist 
in  zahlreiche  Teilgebiete  untergliedert,  welche  wiederum  jeweils  ein  eigenes 
Fachgebiet  darstellen.  Beispiele  hierfür  sind  etwa  die  Onkologie  und  die 
Kardiologie.  (vgl. 
http://de.wikipedia.org
  [5]).  Die  Medizinische  Informatik 
beschäftigt sich auf dem Gebiet der Medizinischen Bildverarbeitung stark mit der 
Inneren  Medizin,  da  sich  durch  die  Verarbeitung  der  Daten  aus  CT  oder  MRT 
der  menschliche  Körper  sehr  gut  dreidimensional  darstellen  lässt.  Jedes 
Teilgebiet  der  Inneren  Medizin  eröffnet  weitere  spezielle  Möglichkeiten  für  die 
Medizinische Informatik. 
2.2.5  Kardiologie 
Die  Kardiologie  ist  ein  Teilgebiet  der  Inneren  Medizin,  welches  sich  mit 
Herzerkrankungen und teilweise auch mit Gefäßerkrankungen beschäftigt. (vgl. 
http://de.wikipedia.org
 [6]) Die Kardiologie ist durch die Fülle von Biosignalen die 
sich  messen  und  übertragen  lassen  wie  EKG  oder  Blutdruck  gut  für 
telemedizinische Anwendungen geeignet.  
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Grundlagen von e-Health
Seite 27 von 172 
2.2.6  Ophthalmologie 
Die  Augenheilkunde,  Ophthalmologie,  befasst  sich  mit  den  Erkrankungen  am 
Auge.  Auch  hier  sind,  wie  bei  der  Dermatologie  oder  der  Pathologie  visuelle 
Informationen  von  Bedeutung.  Somit  sind  unter  anderem  Aspekte  der 
Medizinischen 
Bildverarbeitung 
in 
diesem 
Teilgebiet 
relevant. 
(vgl. 
http://de.wikipedia.org
 [7]) 
2.2.7  Onkologie 
Onkologie  bedeutet  ,,die  Wissenschaft  von  Krebs".  Die  Onkologie  beschäftigt 
sich 
mit 
sämtlichen 
Aspekten 
bösartiger 
Tumorerkrankungen. 
(vgl. 
http://de.wikipedia.org
  [8])  In  der  Krebsforschung  ist  Wissensmanagement  von 
großer  Bedeutung,  digitale  Bildverarbeitung  und  Online-Selbsthilfegruppen 
können  einiges  zur  besseren  Diagnose  bzw.  zur  seelischen  Unterstützung  von 
Krebs Patienten beitragen. 
2.2.8  Pathologie 
Die  Pathologie  (,,pathos"  =  Leiden)  bezeichnet  die  Lehre  von  abnormen, 
krankhaften  Vorgängen  und  Zuständen  von  Lebewesen  und  deren  Ursachen. 
Die  Pathologie  ist  somit  die  Krankheitslehre.  (vgl. 
http://de.wikipedia.org
  [9]) 
Auch  in  der  Pathologie  fallen  visuelle  Informationen  an.  Histologische  Schnitte 
eignen  sich  beispielsweise  gut  für  eine  elektronische  Übertragung. 
Wissensmanagement  spielt  aufgrund  der  Fülle  an  weltweitem  Wissen,  wie  in 
allen anderen Fachgebieten eine große Rolle.  
2.2.9  Radiologie 
Die Radiologie befasst sich mit der Anwendung von Strahlen zu diagnostischen, 
therapeutischen  und  wissenschaftlichen  Zwecken.  Ein  Teilgebiet  davon  ist  die 
Nuklearmedizin.  (vgl. 
http://de.wikipedia.org
  [10])  Die  Radiologie  ist  heute  das 
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Grundlagen von e-Health
Seite 28 von 172 
Gebiet,  in  dem  bisher  am  meisten  in  telemedizinische  Anwendungen  investiert 
wurde,  da  das  Ergebnis  einer  radiologischen  Untersuchung  immer  visuelle 
Informationen (Ultraschall, Szintigraphie, CT) sind. Die rasche Übertragung von 
radiologischen  Bilddaten  ermöglicht  beispielsweise  die  Befundung  durch  einen 
Spezialisten von einem entfernten Ort.  
2.3   Informationsmanagement in der Medizin  
Informationsmanagement  umfasst  nach  Schwarze  ,,alle  Aufgaben  der 
Beschaffung,  Verarbeitung,  Speicherung,  Übertragung  und  Bereitstellung  von 
Informationen in einer Organisation". (Schwarze, 1998, S45)  
Informationen  über  den  Patienten  und  über  Behandlungsmöglichkeiten  am 
richtigen  Ort  zur  richtigen  Zeit  und  der  besten  Qualität  sind  besonders  in  der 
Medizin ein kritischer Erfolgsfaktor und können lebensrettend sein. Aufgrund der 
sektoralen Trennung der Leistungserbringung, kommt es im Gesundheitswesen 
zu einer komplexen Situation im Bezug auf Informations- und Kommunikations-
prozesse. Informationsmanagement kann hier Abhilfe schaffen.  
Christian  Baer  und  Rahel  Aeppli  gehen  sogar  so  weit  und  setzen  e-Health  mit 
Informationsmanagement gleich. (vgl. Baer, Aeppli, 2002, S109) 
2.3.1  Aufgaben des Informationsmanagements 
Die  nachfolgende  Grafik  verdeutlicht,  wo  Informationsmanagement  in  der 
Medizin  und  im  Gesundheitswesen  angewendet  werden  kann.  Diese  werden 
anhand  des  ,,zweidimensionalen  Aufgabenmodells  des  IM"  nach  Schwarze 
verdeutlicht.  
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Grundlagen von e-Health
Seite 29 von 172 
Abbildung 3: Aufgaben des IM bezogen auf das Gesundheitswesen (vgl. 
Schwarze, 1998, S72) 
2.3.2  Ein konkretes Beispiel  
Da  es  in  der  Gesundheitsversorgung  viele  getrennte  Leistungserbringer  gibt, 
wäre  ein  durchgehender  Informations-  und  Kommunikationsfluss  wünschens-
wert.  
Man  stelle  sich  einen  älteren  Herrn  mit  Übergewicht  und  Herz-
rhythmusstörungen  vor.  Dieser  Herr  hat  mehrere  Tage  hintereinander  Blut  im 
Stuhl  festgestellt  und  sucht  daher  seinen  langjährigen  Hausarzt  auf.  Die 
folgende Tabelle bezieht sich auf Leistungserbringer, die in direktem Kontakt mit 
Informations- und Kommunikationsbedarfanalysen bei Ärzten, 
Informationstechnologische Strategieentwicklung für das gesamte 
Gesundheitswesen, elektronische Patientenakte, Visualisierung 
medizinischer Daten 
Schulung der Ärzte 
Entwicklung von online-Datensicherungssystemen für die 
Praxissoftware, Sicherheitskonzept für den Austausch medizinischer 
Daten, Schulung der PraxisassistentInnen 
Rechtliche Aspekte beim übertragen von medizinischen Daten 
Schaffung der rechtlichen Rahmenbedingungen für die Vernetzung 
im Gesundheitswesen durch Beratung  
Z.B. Online Benchmarking für Ärzte, e-Rezept, medizinische 
Wissensdatenbanken, Evidenz basierte Medizin (EBM) und  
Telekonsultation heben die Prozessqualität der Arbeit eines Arztes 
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Grundlagen von e-Health
Seite 30 von 172 
dem  Patienten  stehen.  Auf  weitere  Leistungserbringer  wie  z.B.  das  Labor  wird 
der Einfachheit halber verzichtet.   
Leistungserbringer 
(direkter Kontakt) 
Durchgeführte Tätigkeiten 
Output (u.a.) 
Hausarzt 
Untersuchung, verschiedene 
Laboruntersuchungen 
Lokale persönliche Krankengeschichte 
Laborresultate 
Überweisung, Befund für den Facharzt 
Abrechnung mit Krankenkasse 
Facharzt 
Darmspiegelung 
Befund: Darmkrebs 
Überweisung, Befund für das Krankenhaus 
Abrechnung mit der Krankenkasse 
Krankenhaus 
Weitere Untersuchungen: 
Blutbild, Tumormarker, EKG, 
Thoraxröntgen, Ultraschall, 
Computertomographie) 
Lokale persönliche Krankengeschichte 
Laborresultate 
Radiologischer Befund 
Abrechnung mit der Krankenkasse 
Entfernung des befallenen 
Darmstückes 
Pathologischer Bericht 
Anästhesieprotokoll 
Operationsbericht 
Austrittsbericht für den zuweisenden Arzt 
Abrechnung mit der Krankenkasse 
Rahabilitationsklinik 
Längerer Aufenthalt, permanente 
Untersuchungen 
Lokale persönliche Krankengeschichte 
Überweisungsbericht für den Kurarzt 
Verlaufsbericht an das Krankenhaus 
Abrechnung mit der Krankenkasse 
Hausarzt 
Überwachung des 
Gesundheitszustand 
Lokale persönliche Krankengeschichte 
Laborresultate 
Überweisung, Befund für den Facharzt 
Abrechnung mit Krankenkasse 
Tabelle 2: Anfallender Output bei verschiedenen Leistungserbringern 
Durch die mangelnde Vernetzung der Leistungserbringer bzw. das Fehlen einer 
einheitlichen  Patientenakte  ist  es  schwer  möglich,  eine  Übersicht  über  die 
Krankengeschichte  des  Patienten  zu  erhalten.  Die  Transaktionskosten  für 
Befundübermittlung  und  Datennacherhebung  sind  hoch  und  Medienbrüche 
verzögern  den  Diagnose-,  Behandlungs-  und  Rehabilitationsprozess.  Weiters 
sind  vermeidbare  Doppeluntersuchungen  unangenehm  für  den  Patienten.  Das 
es hier großes Verbesserungspotential gibt, ist offensichtlich. Zusätzlich zu den 
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Grundlagen von e-Health
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Prozessverbesserungen 
könnten 
anonymisierte 
Behandlungsdaten 
zur 
medizinischen Forschung  großen Beitrag leisten. Durch eine zentral verfügbare 
Krankengeschichte,  mit  entsprechenden  Zugriffsrechten  für  alle  Beteiligten 
könnte die Situation erheblich verbessert werden. (vgl. Baer, Aeppli, 2002, S10) 
2.4  Das Gesundheitswesen in Österreich und 
seine Akteure 
Die  Republik  Österreich  liegt  in  Zentraleuropa  und  hat  gegenwärtig  auf  einer 
Fläche von 83855 km² 8,11 Millionen Einwohner, was einer Bevölkerungsdichte 
von 97 Einwohnern pro Quadratkilometer entspricht.  
2.4.1  Statistische Grundlagen 
Die folgende Tabelle beinhaltet wichtige statistische Daten, die Grundlegend für 
einige  Ausführungen  in  dieser  Diplomarbeit  sein  werden.  Die  letzte  Volks-
zählung  ergab  eine  Einwohnerzahl  von  8,11  Millionen,  was  einen  starken 
Anstieg  in  den  letzten  Jahrzehnten  bedeutet.  Die  Lebenserwartung  der 
Bevölkerung hat sich in den letzten Jahrzehnten stark erhöht. So wird die durch-
schnittliche  Österreicherin  mit  81,2  Jahren  um  7,8  Jahre,  der  durchschnittliche 
Österreicher mit 75,4 um 8,9 Jahre älter als noch vor 30 Jahren. Einen starken 
Anstieg an Ärzten konnte man in den letzten 30 Jahren verzeichnen.  
1970 
Heute 
2030 
Bevölkerung 
7,4 Mio. 
8,11 Mio. 
- 
Lebenserwartung Frau 
73,4 
81,2 
85,5 
Lebenserwartung Mann 
66,5 
75,4 
80 
Über 60 jährige 
- 
20,7 % 
32,2 % 
Haushalte mit Computer 
- 
49,3 % 
- 
Haushalte mit Internetanschluss 
Davon Breitbandverbindungen 
- 
- 
36,2 % 
27,4 %- 
- 
Haushalte mit Mobiltelefon 
- 
74,7% 
- 
Allgemeinmediziner 
4244 
5794 
- 
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Grundlagen von e-Health
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Fachärzte  
4923 
10491 
- 
Durchschnittlicher 
Patientenkontakt pro Tag 
- 
48  
- 
Tabelle 3: Statistische Daten in der Übersicht 
(vgl. ISM, 2001, S146; BMSG, 2001 S11 ff, 
http://www.statistik.at
 [1]) 
Bereits  in  jedem  zweiten  Haushalt  ist  ein  Computer  vorhanden,  mehr  als  ein 
drittel  der  Haushalte  besitzen  einen  Internetzugang.  Am  weitesten  verbreitet 
sind  Mobiltelefone.  In  3  von  4  Haushalten  ist  mindestens  ein  Mobiltelefon 
vorhanden. Die Zahl der niedergelassenen Ärzte ist in den letzten 30 Jahren im 
Vergleich  zur  Bevölkerungszahl  überproportional  gestiegen.  Der  Anstieg  ist  bei 
Fachärzten  ist  dabei  besonders  stark.  Diese  demographische  Entwicklung  hat 
besonders  auf  das  Gesundheitswesen  große  Auswirkungen.  Der  große 
Zuwachs  alter  und  hochbetagter  Menschen  bringt  Herausforderungen  für  die 
Gesundheitspolitik und besonders für die Telemedizin mit sich.  
2.4.2  Struktur des österreichischen Gesundheitswesens und 
die Interessen der Akteure 
Die  Struktur  des  Gesundheitswesens  in  Österreich  ist  durch  die  Interaktion 
öffentlicher, privat-gemeinnütziger und privater Akteure bestimmt.  
Im  National-  und  Bundesrat  werden  von  den  Ministerien  eingebrachte 
Gesetzesvorschläge  parlamentarische  behandelt.  Das  BMSG  überwacht  als 
Aufsichtsbehörde  die  Einhaltung  der  Gesetze,  die  von  der  Standesvertretung 
der  Ärzte  (Ärztekammer)  und  den  Trägern  der  sozialen  Krankenversicherung 
zur  Sicherstellung  der  ambulanten  Versorgung  umgesetzt  werden.  Durch  die 
Bezahlung  des  verpflichtenden  Krankenversicherungsbeitrages  erhalten  die 
Patienten  einen  Rechtsanspruch  auf  Behandlung  durch  einen  Leistungs-
erbringer. Der Arzt kann von den Patienten frei gewählt werden. Zwischen den 
Standesvertretungen  der  Ärzte  und  der  sozialen  Krankenversicherung  werden 
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Grundlagen von e-Health
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3 
Bundesregierung 
Parlament 
Ministerien 
National-/Bundesrat 
Landesregierung 
Landesrat 
Landtag 
Strukturfond 
Strukturkommission 
Landesfond 
Landeskommission 
Hauptverband der 
Sozialversicherung 
Krankenkassen 
Ärztekammer 
Ärzte 
Patient 
Krankenanstalten 
2 
1 
3 
5 
3 
3 
5 
2 
1 
4 
3 
7 
6 
8 
8 
periodisch  Verhandlungen  geführt,  in  der  die  Anzahl  der  Vertragspartner,  das 
Honorierungsschema  und  die  Menge  der  verfügbaren  Leistungen  vertraglich 
festgelegt werden.   
Die  Beziehungen  zwischen  den  Krankenanstalten  und  den  Kranken-
versicherungen  sind  im  B-KAG,  L-KAG  und  im  ASVG  geregelt.  Die  soziale 
Krankenversicherung finanziert mehr als die Hälfte der Kosten der Spitäler. Der 
Versorgungsauftrag  obliegt  den  Ländern,  der  von  den  Spitalserhaltern 
umgesetzt  wird.  Investitions-,  Erhaltungs-  und  Teile  der  Betriebskosten  werden 
von  Bund,  Ländern  und  Spitalserhaltern  bezahlt.  Im  Jahr  1997  wurden  neun 
Landesfonds  zur  Finanzierung  der  Krankenanstalten  eingerichtet,  welche  mit 
budgetierten Mitteln der  sozialen Krankenversicherung und steuerlichen Mitteln 
gespeist  werden.  (vgl.  Hofmarcher  et  al.,  2001,  S11f)  Die  folgende  Grafik 
verdeutlicht die Organisationsstruktur des österreichischen Gesundheitswesens. 
Abbildung 4: Organisationsstruktur des Gesundheitswesens und Beziehungen 
zwischen den Elementen des Systems 
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Grundlagen von e-Health
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1: 
Gesetzesvorschläge  der  Bundesregierung  bzw.  Landesregierung  an  das 
Parlament  bzw.  den  Landtag.  Die  Gesetzgebung  über  die  Grundsätze  im 
Gesundheitswesen ist Bundessache, die Vollziehung ist Landessache. 
2:
  Die  Gesundheitsverwaltung  obliegt  dem  Bund  (Gesundheitspolizei,  Sanitäre 
Aufsicht 
über 
Krankenanstalten, 
Aufsicht 
über 
Ärztekammer 
und 
Sozialversicherungsträger) sowie dem Land (Investitionsfinanzierung im Bereich 
der  Krankenanstalten,  Umsetzung  der  Planung,  Errichtungs-  und  Betriebs-
bewilligungen) 
3:
  Bestellung  der  Mitglieder  der  Struktur-  und  der  Landeskommission.  Die 
Bundesstrukturkommission  beobachtet  die  Entwicklung  im  Gesundheitswesen. 
Die  Landesstrukturkommissionen  übernehmen  ebenso  wie  die  Bundesstruktur-
kommissionen  Steuerungs-  und  Abstimmungsaufgaben.  Ziel  ist  es,  eine 
verstärkte  Kooperation  und  Integration  zwischen  den  verschiedenen 
Gesundheitsbereichen  zu  erreichen  und  Maßnahmen  zur  strukturellen 
Veränderung  des  Gesundheitswesens  zu  fördern.  Um  finanzielle  Folgen  von 
Strukturveränderungen  zu  bewältigen,  wurden  Konsultations-  und  Sanktions-
mechanismen  festgelegt.  Mitglieder  dieser  Kommission  sind  Vertreter  des 
Bundes,  der Sozialversicherungsträger, der  Länder,  des Städtebundes und der 
konfessionellen Krankenhäuser. 
4.
  Aufgrund  des  Konsultationsmechanismuses  ist  eine  Abstimmung  zwischen 
Bund,  Ländern  und  Gemeinden  hinsichtlich  Gesetzen  und  Verordnungen,  die 
zusätzliche  Kosten  verursachen  vorgesehen.  Zwischen  Ländern  und 
Sozialversicherung  gibt  des  diesen  Konsultationsmechanismus,  wenn  es  sich 
um Leistungsverschiebungen im Gesundheitswesen handelt. 
5.
  Der  Bund  kann  bei  Verstößen  gegen  verbindliche  Planung  und 
vorgeschriebene  Dokumentation  Geld  für  den  jeweiligen  Landesfonds  zurück-
halten.  
6. 
Verhandlungen zwischen Hauptverband und Ärztekammer über Markteintritt, 
Leistungen und Tarife. 
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Grundlagen von e-Health
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7.
  Es  besteht  die  obligatorische  Mitgliedschaft  bei  einem  Sozialversicherungs-
träger.  Es  besteht  des  Weiteren  ein  Kontrahierungszwang  (Verpflichtung  zum 
Vertragsabschluss) seitens der Sozialversicherungsträger. 
8. 
Der  Patient  kann  seinen  Arzt  frei  wählen.  Für  Krankenanstalten  und  Ärzte 
besteht ein Behandlungsgebot. (vgl. Hofmarcher et al., 2001, S11f) 
2.4.2.1  Entscheidungsträger 
Die  zwei  Ministerien,  deren  Handlungen  unmittelbare  Auswirkungen  auf  das 
österreichische  Gesundheitswesen  haben,  sind  das  Bundesministerium  für 
Gesundheit  und  Frauen  sowie  das  Bundesministerium  für  Soziale  Sicherheit, 
Generationen  und  Konsumentenschutz,  wobei  das  BMGF  seit  2003  in  einigen 
Bereichen der Rechtsnachfolger des BMSG ist. Aus allen Teilzielen, die auf den 
offiziellen  Seiten  der  Parteien  und  Ministerien  zu  finden  sind  ergeben  sich  drei 
übergeordnete Ziele. Dies sind, bezogen auf die Gesundheitspolitik, die Kosten-
senkung bei der Leistungserbringung, die optimale medizinische Versorgung für 
alle  Bevölkerungsschichten  und  die  Verbesserung  des  Gesundheitszustandes 
der 
österreichischen 
Bevölkerung 
durch 
Präventionsmaßnahmen 
und 
professionelle  medizinische  Forschung.  (vgl. 
http://bmgf.cms.apa.at
  [2])  Diese 
Interessen  ergeben  ein  Spannungsfeld,  da  beispielsweise  die  optimale 
medizinische Versorgung ebenso wie professionelle medizinische Forschung zu 
einer  Steigerung  der  Investitionskosten  führen.  Andererseits  senken  diese 
Ausgaben die langfristigen Kosten für die Behandlung erkrankter Menschen. 
2.4.2.2  Kostenträger 
Es gibt in Österreich 28 Sozialversicherungsträger welche im Hauptverband der 
österreichischen  Sozialversicherungsträger  zusammengefasst  sind.  Der  Haupt-
verband nimmt die Interessen der Sozialversicherung wahr und vertritt sie nach 
außen. Die österreichische Sozialversicherung  hat  einen  wichtigen Einfluss auf 
sozialen  Frieden, Wohlstand  und  das  demokratische  Gefüge  in  Österreich.  Sie 
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Grundlagen von e-Health
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ist  eine  Pflichtversicherung,  die  dem  Versicherten  das  Recht  auf  Leistung  bei 
Krankheit,  Unfall  und  Alter  sichert.  Mehr  als  98%  der  österreichischen 
Bevölkerung  sind  durch  sie  versichert.  Die  Beiträge  sind  nicht  nach  Risiko 
sonder  nach  Einkommen  gestaffelt.  Die  Verwaltung  obliegt  Vertretern,  die  von 
den  Interessensvertetungen  der  Arbeitgeber  und  Arbeitnehmer  entsendet 
werden 
(,,Selbstverwaltung"). 
Diese 
Organisationsform 
garantiert 
Unabhängigkeit vom Staat und größtmögliche Nähe zu den Versicherten.  
Die Sozialversicherung legt großen Wert auf die Gesundheitsvorsorge und das 
Verständnis  der  Versicherten  für  eine  gesunde  Lebensweise.  Die  finanzielle 
Stabilität  ist  ein  wichtiges  Ziel  der  Sozialversicherung.  Dies  liegt  auf  der  Hand, 
da jeglicher Behandlungsfall und jede Inanspruchnahme medizinischer Leistung 
der Sozialversicherung Kosten verursacht.  
2.4.2.3  Leistungserbringer 
Jene  Einrichtungen,  die  die  unmittelbare  Leistung  am  oder  für  den  Patienten 
erbringen werden als Leistungserbringer bezeichnet. Dies sind niedergelassene 
Ärzte,  Krankenanstalten  und  ihre  Ambulanzen,  Rettungsdienste  sowie  der 
Pflege-  und  Rehabilitationsbereich.  Die  jeweiligen  Versorgungsleistungen 
werden von diesen unterschiedlichen Stufen des Gesundheitssystems erbracht. 
Dabei ist wichtig, dass Leistungen  der nächsthöheren Stufe  erst  dann erbracht 
werden  sollte,  wenn  diese  auf  der  vorgelagerten  Stufe  nicht  mehr  erbracht 
werden können.  
Die 
unterste 
Stufe 
der 
Versorgung 
ist 
der 
Hausarzt, 
der 
auch 
Allgemeinmediziner  oder  praktischer  Arzt  genannt  wird.  Teuerste  und  oberste 
Stufe,  wie  auch  aus  Abbildung  5  ersichtlich  ist  das  Krankenhaus.  (vgl. 
Astleithner, 2000, S99).  
e-Health und Telemedizin in Österreich 
Grundlagen von e-Health
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Versicherungsleistungen der Krankenversicherung 2001
31%
26%
23%
7%
4%
4%
2% 2% 1%
Krankenanstalten
Ärztliche Hilfe
Heilmittel, Heilbehelf e,
Hilfsmittel
Zahnbehandlung und -
ersatz
Mutterschaftsleistungen
Krankengeld
Rehabilitation und
Hauskrankenpflege
Sonstige Leistungen
Gesundheitsvorsorge
Abbildung 5: Versicherungsleistungen der Krankenversicherung 2001 (vgl. 
http://bmgf.cms.apa.at
 [2] 
Abbildung  6  verdeutlicht  das  Versorgungskontinuum  durch  Leistungserbringer 
im  Gesundheitswesen.  (vgl.  Jähn,  Nagel,  2004,  148)  Dies  ist  durchaus  noch 
weiter unterteilbar, z.B. in ambulante und stationäre Versorgung. 
Abbildung 6: Das Versorgungskontinuum (vgl. Jähn, Nagel, 2004, 148) 
Der  Patient  muss  schlimmstenfalls  die  gesamte  Versorgungskette  des 
Gesundheitssystems durchlaufen. 
Das  oberste  Ziel  der  niedergelassenen  Ärzte  ist  die  kompetente,  medizinische 
Versorgung der Bevölkerung entsprechend ihrer medizinischen, therapeutischen 
und  technischen  Ressourcen.  Die  Praxis  betriebswirtschaftlich  zu  führen  und 
möglichst ungestresst nach Hause zu gehen ist ein weiteres wichtiges Ziel. Die 
Patienten und  der Arzt sollten die Praxis zufrieden verlassen. Ein weiteres Ziel 
Hausarzt 
(5794) 
Facharzt 
(10491) 
Krankenhaus 
(216) 
Rehabilitation 
(105*) 
Pflege 
(105*) 
Weitere  
Leistungs- 
erbringer 
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2004
- ISBN (eBook)
- 9783836631235
- DOI
- 10.3239/9783836631235
- Dateigröße
- 1.2 MB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- FH Joanneum Graz – Informationsmanagement
- Erscheinungsdatum
- 2009 (Juni)
- Note
- 1,0
- Schlagworte
- telemedizin arzt informatik medizin
- Produktsicherheit
- Diplom.de
 
					