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Analyse der Energiewirtschaft von Slowenien, Ungarn und Kroatien mit besonderer Berücksichtigung des Elektrizitätssektors

©2008 Magisterarbeit 78 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Die Energiewirtschaft ist in allen Ländern der Welt von enormer Bedeutung. Im Besonderen der Elektrizitätssektor versorgt die Zivilisation mit Strom für unser tägliches Leben, für die Industrie, den Handel und Verkehr. Ohne entsprechende Elektrizitätsversorgung würde die Marktwirtschaft in kürzester Zeit große Verluste verbuchen müssen. Ohne Stromversorgung rund um die Uhr können sich die Industrienationen die heutige Welt nicht mehr vorstellen.
Um sich einen Überblick zu verschaffen wie der Elektrizitätssektor ‘funktioniert’ müssen wir die Erzeuger, die Übertragungs- und Distributionsnetze, sowie die verschiedenen Verbraucher studieren.
In dieser Arbeit beschäftigen wir uns mit einem Ausschnitt der europäischen Energiewirtschaft: Slowenien, Ungarn und Kroatien. Slowenien und Ungarn sind im Jahr 2004 der Europäischen Union beigetreten, Kroatien ist ein Bewerberland.
Wir werden uns in den Kapiteln 2, 3 und 4 einen Überblick über die Energiewirtschaft in Slowenien, Ungarn und Kroatien verschaffen. Besonders wird aber der Elektrizitätssektor berücksichtigt, wo wir Daten und Informationen über die Elektrizitätserzeugung, -übertragung, -distribution sowie den Elektrizitätsverbrauch liefern. In Kapitel 5 werden wir die Energiewirtschaften der behandelten Länder miteinander Vergleichen.
Durch diese Arbeit werden wir Einblicke in die jeweiligen Energiewirtschaften bekommen, die es ermöglichen Zukunftsentscheidungen entsprechend zu beurteilen und zu bewerten. Diese Arbeit soll auch Entscheidungsträgern helfen sich einen Überblick über die Elektrizitätsmärkte in Slowenien, Ungarn und Kroatien zu verschaffen. Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
1.Einleitung5
1.1Grundlagen5
1.2Ziel5
1.3Begriffsdefinitionen5
2.Energiewirtschaft in Slowenien7
2.1Einführung7
2.1.1Wirtschaftslage8
2.1.2Darstellung der Primärenergiesituation8
2.2Grundlagen zum Energiemarkt10
2.2.1Marktsystem und energiepolitische Zielsetzungen10
2.2.2Marktteilnehmer11
2.2.3Energiekennzahlen und elektroenergetische Bilanz13
2.3Elektrizitätserzeugung14
2.3.1Erzeugungsstruktur14
2.3.2Kraftwerkspark16
2.3.3Geplanter Kraftwerksausbau18
2.4Elektrizitätsübertragung und -distribution19
2.4.1Elektrizitätsübertragung und Transit19
2.4.2Geplanter Ausbau des Übertragungsnetzes22
2.4.3Elektrizitätsverteilung22
2.5Elektrizitätsverbrauch23
2.5.1Verbrauch nach Regionen23
2.5.2Großverbraucher24
3.Energiewirtschaft in […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


INHALTSVERZEICHNIS

1 Einleitung
1.1 Grundlagen
1.2 Ziel
1.3 Begriffsdefinitionen

2 Energiewirtschaft in Slowenien
2.1 Einführung
2.1.1 Wirtschaftslage
2.1.2 Darstellung der Primärenergiesituation
2.2 Grundlagen zum Energiemarkt
2.2.1 Marktsystem und energiepolitische Zielsetzungen
2.2.2 Marktteilnehmer
2.2.3 Energiekennzahlen und elektroenergetische Bilanz
2.3 Elektrizitätserzeugung
2.3.1 Erzeugungsstruktur
2.3.2 Kraftwerkspark
2.3.3 Geplanter Kraftwerksausbau
2.4 Elektrizitätsübertragung und -distribution
2.4.1 Elektrizitätsübertragung und Transit
2.4.2 Geplanter Ausbau des Übertragungsnetzes
2.4.3. Elektrizitätsverteilung
2.5 Elektrizitätsverbrauch
2.5.1 Verbrauch nach Regionen
2.5.2 Großverbraucher

3 Energiewirtschaft in Ungarn
3.1 Einführung
3.1.1 Wirtschaftslage
3.1.2 Darstellung der Primärenergiesituation
3.2 Grundlagen zum Energiemarkt
3.2.1 Marktsystem und energiepolitische Zielsetzungen
3.2.2 Marktteilnehmer
3.2.3 Energiekennzahlen und elektroenergetische Bilanz
3.3 Elektrizitätserzeugung
3.3.1 Erzeugungsstruktur
3.3.2 Kraftwerkspark
3.3.3 Geplanter Ausbau und Schließungen
3.4 Elektrizitätsübertragung und -distribution
3.4.1 Elektrizitätsübertragung und Transit
3.4.2 Geplanter Ausbau des Übertragungsnetzes
3.4.3. Elektrizitätsverteilung
3.5 Elektrizitätsverbrauch
3.5.1 Verbrauch nach Regionen
3.5.2 Großverbraucher

4 Energiewirtschaft in Kroatien
4.1 Einführung
4.1.1 Wirtschaftslage
4.1.2 Darstellung der Primärenergiesituation
4.2 Grundlagen zum Energiemarkt
4.2.1 Marktsystem und energiepolitische Zielsetzungen
4.2.2 Marktteilnehmer
4.2.3 Energiekennzahlen und elektroenergetische Bilanz
4.3 Elektrizitätserzeugung
4.3.1 Erzeugungsstruktur
4.3.2 Kraftwerkspark
4.3.3 Geplanter Ausbau
4.4 Elektrizitätsübertragung und -distribution
4.4.1 Elektrizitätsübertragung und Transit
4.4.2 Geplanter Ausbau des Übertragungsnetzes
4.4.3. Elektrizitätsverteilung
4.5 Elektrizitätsverbrauch
4.5.1 Verbrauch nach Regionen
4.5.2 Großverbraucher

5 Die Energiewirtschaften von Slowenien, Ungarn und Kroatien im Vergleich

6 Verzeichnisse
6.1 Literatur
6.1.1 Literatur zu Kapitel 2: SLOWENIEN
6.1.2 Literatur zu Kapitel 3: UNGARN
6.1.3 Literatur zu Kapitel 4: KROATIEN
6.1.4 Literatur zu Kapitel 5
6.2 Abbildungen
6.3 Tabellen
6.4 Abkürzungen und Formeln

1 Einleitung

1.1 Grundlagen

Die Energiewirtschaft ist in allen Ländern der Welt von enormer Bedeutung. Im Besonderen der Elektrizitätssektor versorgt die Zivilisation mit Strom für unser tägliches Leben, für die Industrie, den Handel und Verkehr. Ohne entsprechende Elektrizitätsversorgung würde die Marktwirtschaft in kürzester Zeit große Verluste verbuchen müssen. Ohne Stromversorgung rund um die Uhr können sich die Industrienationen die heutige Welt nicht mehr vorstellen.

Um sich einen Überblick zu verschaffen wie der Elektrizitätssektor „funktioniert“ müssen wir die Erzeuger, die Übertragungs- und Distributionsnetze, sowie die verschiedenen Verbraucher studieren.

In dieser Arbeit beschäftigen wir uns mit einem Ausschnitt der europäischen Energiewirtschaft: Slowenien, Ungarn und Kroatien. Slowenien und Ungarn sind im Jahr 2004 der Europäischen Union beigetreten, Kroatien ist ein Bewerberland.

Wir werden uns in den Kapiteln 2, 3 und 4 einen Überblick über die Energiewirtschaft in Slowenien, Ungarn und Kroatien verschaffen. Besonders wird aber der Elektrizitätssektor berücksichtigt, wo wir Daten und Informationen über die Elektrizitätserzeugung, -übertragung, -distribution sowie den Elektrizitätsverbrauch liefern. In Kapitel 5 werden wir die Energiewirtschaften der behandelten Länder miteinander Vergleichen.

1.2 Ziel

Durch diese Arbeit werden wir Einblicke in die jeweiligen Energiewirtschaften bekommen, die es ermöglichen Zukunftsentscheidungen entsprechend zu beurteilen und zu bewerten. Diese Arbeit soll auch Entscheidungsträgern helfen sich einen Überblick über die Elektrizitätsmärkte in Slowenien, Ungarn und Kroatien zu verschaffen.

1.3 Begriffsdefinitionen

W (Watt, kW, MW, etc.): Watt ist die Einheit der Leistung, benannt nach dem Erfinder James Watt, mit dem Formelzeichen P. P(t) = U(t) * I (Elektrische Spannung Mal Stromstärke zum Zeitpunkt t).

We (Watt elektrisch, kWe, MWe): Ein We ist ein Watt elektrischer Leistung (nicht thermische).

Wh (Wattstunde, kWh, MWh, etc.: Eine Wh ist die Energie, die eine Maschine mit einer Leistung von einem Watt in einer Stunde aufnimmt bzw. abgibt. 1 Wh = 3,6 kJ.

In dieser Arbeit verwenden wir die SI-Präfixe Kilo (k) – Tausend (103), Mega (M) – Million (106), Giga (G) – Milliarde (109) und Tera (T) – Billion (1012).

Als Primärenergie bezeichnet man die Energie, die mit den verschiedenen Energiequellen wie Kohle, Öl, Wasserkraft, etc. zur Verfügung steht.

Der Gesamtelektrizitätsverbrauch auf nationaler Ebene ist die Bruttostromerzeugung + Verluste am Übertragungs- und Distributionsnetz + Importe - Exporte

Die Bruttostromerzeugung bezeichnet die im Kraftwerk an den Generatorklemmen erzeugte elektrische Arbeit.

Die Nettostromerzeugung berechnet sich aus der Bruttostromerzeugung abzüglich des Kraftwerkseigenverbrauchs von Neben- und Hilfsanlagen.

Eine Öleinheit oder englisch oil equivalent (oe), ist eine Maßeinheit für den Energieverbrauch. 1 ktoe entspricht 1 Kilotonne Öleinheiten (auch kgoe, toe, ktoe, Mtoe).

Umrechnungen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2 Energiewirtschaft in Slowenien

2.1 Einführung

Slowenien liegt in Mitteleuropa zwischen Österreich, Italien, Ungarn und Kroatien (siehe Abbildung 1). Seit 25.6.1991 ist Slowenien ein unabhängiger Staat und seit 1.5.2004 ist sie ein Mitglied der Europäischen Union. Der Euro wurde am 1.1.2007 eingeführt. Slowenien gehörte bis zum Ende des 1. Weltkriegs zur Österreichisch-Ungarischen Monarchie.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1. Landkarte und Flagge Sloweniens (CIA, 2007).

Politisch ist Slowenien in 210 Gemeinden, darunter 11 Stadtgemeinden gegliedert. Für die statistische Erfassung wurden 12 statistische Regionen eingeführt, die aber keine administrative Bedeutung haben. Bald sollen Regionen mit politisch-administrativer Einflussnahme eingeführt werden. In Tabelle 1 sind grundlegende politische und wirtschaftliche Informationen zusammengefasst.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1. Grundinformationen zu Slowenien (STAT(1), 2007).

2.1.1 Wirtschaftslage

Slowenien verzeichnet in den Jahren 2006 und 2007 ein Wirtschaftswachstum über 4%, wobei auch die Inflation anstieg. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) belief sich im Jahr 2007 auf 25.266 Millionen Euro. Grundinformationen zur Wirtschaftslage sind in Tabelle 2 zu finden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 2. Grundinformationen zur Wirtschaftslage in Slowenien im Jahr 2007 (STAT(2), 2007; DELO, 2007).

Die Struktur des BIP wird in Abbildung 2 angeführt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2. Struktur des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Slowenien im Jahr 2005 (STAT(2), 2007).

2.1.2 Darstellung der Primärenergiesituation

Die wichtigsten Energieträger zur Stromerzeugung sind neben Wasser (18%) und Kernenergie (41%) Braunkohle und Lignit (zusammen 41%) (STAT(2), 2007), die in Velenje und Zasavje abgebaut werden. Diese Kohle hat einen Brennwert von 10 bis 16,5 MJ/kg (zum Vergleich: Schwarzkohle hat einen Brennwert von ca. 20MJ/kg). Der nachgewiesene Bestand in Velenje beläuft sich auf ca. 670 Millionen Tonnen, davon können rund 230 Millionen Tonnen gefördert werden. Die gesamten nachgewiesenen Bestände in Zasavje betragen 70,5 Millionen Tonnen Braunkohle. Im Nord- und Südöstlichem Slowenien gibt es mehrere Gebiete mit 830 Millionen Tonnen potentieller Bestände an Braunkohle und 200 Millionen Tonnen Lignit. In Lendava, im Nordosten von Slowenien, wird Öl gefördert und raffiniert, was aber nur einen kleinen Anteil des Verbrauchs in Slowenien ausmacht. Der Bestand im Jahr 1992 belief sich auf 846.400 Tonnen Öl, 214.4 Millionen m3 Öl-Kondensat und 435.4 Millionen m3 Erdgas. Im Jahr 1994 wurden 1.715 Tonnen Öl und 12.6 Millionen Sm3 Erdgas gefördert (ARSO, 1996).

Die Kraftstoffeigenproduktion im Jahr 2007 wird in Tabelle 3 zusammengefasst.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 3. Primärenergie: Eigenproduktion und Importe in Slowenien im Jahr 2005 in ktoe (Kilotonnen Öleinheiten) (IEA, 2008).

Slowenien hat einen Wald-Anteil von 56,5 % (STAT(2), 2007), damit ist das Landesgebiet als sehr waldreich einzustufen und bietet somit günstige Möglichkeiten für eine intensive Nutzung von Biomasse. Slowenien gilt als wasserreiches Land, die wichtigsten Flüsse für die Elektrizitätserzeugung sind die Drau, die Sava und die Soča, es werden aber auch Wasserkraftwerke auf der Mur geplant.

Die Energieimportabhängigkeit Sloweniens betrug im Jahr 2006 51,8 % (STAT(2) 2007). Der Primärenergiebedarf wird in Slowenien zu 36 % durch Öl, zu 21 % durch feste Brennstoffe und zu 19 % durch Atomenergie gedeckt, siehe Abbildung 3. Die Struktur der Energieimporte besteht aus 67 % Öl, 24 % Erdgas und 9 % Festbrennstoffen (EC, 2007). Der Primärenergiebedarf betrug im Jahr 2005 301 PJ, umgerechnet 7.189 ktoe (AEA, 2008).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3. Primärenergiestruktur nach Energieträgern in Slowenien im Jahr 2004 (IEA, 2007).

Bei der Erdgasnutzung ist Slowenien zu 99,5 % importabhängig, Hauptimportländer sind Russland und Algerien. Das Erdgasdistributionsnetz versorgt ca. 56 von 210 Gemeinden. (AGEN-RS, 2006).

In Slowenien wird nur ein geringer Anteil der verfügbaren Geothermalen Energie genutzt. Das theoretische Potential liegt bei ca. 14.000 TWh, davon 3.300 TWh in Form von Thermalwasser. Das einzige Uranbergwerk hat am 30.6.1990 die Förderung gestoppt. Ein Bestand von 3,9 Millionen Tonnen an Uranerz ist nachgewiesen. Neben der Wasserkraft gibt es ungenutzte Potentiale für Ökostrom (ARSO, 2002):

- Kleinwasserkraft (wirtschaftlich bis 2010 sind 10 – 20 MW),
- Biomasse (geschätztes Potenzial 40 MW),
- Windkraft (wirtschaftlich bis 2010 sind 40 – 80 MW),
- Geothermie (geschätztes Potenzial 50-70 MW),
- Biogas (Potenzial mindestens 10 – 30 MW).

2.2 Grundlagen zum Energiemarkt

2.2.1 Marktsystem und energiepolitische Zielsetzungen

Seit dem 15. April 2001 ermöglicht die slowenische Gesetzgebung, dass Verbraucher mit einem Anschluss der 41 kW überschreitet, ihren Lieferanten frei zu wählen. Seit dem 1. Juli 2004 gilt die freie Auswahl des Lieferanten für alle Nutzer außer für Haushalte. Am 1.Juli 2007 wurde der Elektrizitätsmarkt zu 100% liberalisiert.

Sloweniens Übertragungsnetz gehört zum SUDEL-System.

Den organisierten Elektrizitätshandel betreibt die Borzen d.o.o. Sie organisiert den Informationsaustausch über die Nachfrage und Angebot und betreibt den Handel.

Die Energiepolitischen Zielsetzungen sind im Nationalen Energieprogramm (NEP) veröffentlicht in dem die Ziele Sloweniens bis 2015 festgelegt sind (RS, 2003; EIMV, 2006):

- Langfristige Sicherung der Importunabhängigkeit in der Elektrizitäts-(75 %) und Wärmeversorgung (35 %)
- 100 % Öffnung des Elektrizitäts- und Erdgasmarktes (1.7.2007)
- Nutzung 33,6 % erneuerbarer Energien bis 2010 (EU-Grünbuch)
- Neue Kapazitäten bis 2015: 586 MW und zur Sicherung noch zusätzliche 100 MW
- Erstellung von verbindlichen lokalen Energiekonzepten
- Steigerung des Anteils erneuerbarer Energieträger für Wärme auf 25 % bis 2010
- Bis 2010 Effizienzsteigerung im Energieverbrauch im Verkehr (um 10 %), im öffentlichem Sektor (15 %) und in der Industrie (10 %)

2.2.2 Marktteilnehmer

Der größte Elektrizitätserzeuger ist die Holding slovenske elektrarne (HSE) mit den Kraftwerken und dem Kohlebergwerk (HSE(1), 2007):

- Wasserkraftwerke an der Drau, Sava und Soča,
- Thermische Kraftwerke Šoštanj und Brestanica,
- Kohlebergwerk Velenje.

Andere Elektrizitätserzeuger sind (TET; TE-TOL; NEK, 2007):

- Termoelektrarna Trbovlje (TET) - thermisches Kraftwerk Trbovlje,
- TE-TO Ljubljana – thermisches Kraftwerk und KWK-Anlage Ljubljana,
- Nuklearna elektrarna Krško (NEK) - Atomkraftwerk Krško.

Elektro-Slovenija d.o.o. (ELES) ist der Übertragungsnetzbetreiber (ELES(1), 2007).

Die Distributionsunternehmen sind Elektro Ljubljana, Elektro Maribor, Elektro Primorska, Elektro Celje und Elektro Gorenjska

Energieagenturen und Institutionen:

Regulator und Wettbewerbsbehörde ist die Öffentliche Energieagentur der Republik Slowenien - Javna agencija Republike Slovenije za energijo (AGEN-RS, 2007). Sie gewährleistet einen übersichtlichen und freien Elektrizitätsmarkt im Interesse aller Teilnehmer. Die Agentur arbeitet selbstständig im Einklang mit den nationalen Entwicklungsstrategien und ist unabhängig von den Teilnehmern des Elektrizitätsmarktes. Die Agentur arbeitet auf EU Ebene zusammen mit dem Council of European Energy Regulators (CEER);

Das Direktorat für Energie des Ministeriums für Wirtschaft der Republik Slowenien sorgt unter anderem für die Planung und Entwicklung des Energiesektors, führt Datenbanken, ist zuständig für Analysen, sowie für die Umstrukturierung der Energieunternehmen (MG(1), 2007).

Den organisierten Handel betreibt die Borzen d.o.o., eine Tochtergesellschaft in 100 % Eigentum des ELES, die am 28. März 2001 gegründet wurde (Borzen, 2007).

Andere Institutionen sind:

- Agencija za učinkovito rabo in obnovljive vire energije - Agentur für den effizienten Gebrauch von Energie und erneuerbare Energieträger (AURE, 2007);
- Elektroištitut Milan Vidmar –Elektroinstitut Milan Vidmar (EIMV, 2007).

2.2.3 Energiekennzahlen und elektroenergetische Bilanz

Die wichtigsten Energiekennzahlen für die Jahre 1990, 2000 und 2006 sind in Tabelle 4 zusammengefasst.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 4. Elektroenergetische Kennzahlen für Slowenien in den Jahren 1990, 2000 und 2006 (STAT(3) 2007).

1) nach der Methodologie für TPES (Total Primary Energy Supply) der Internationalen Energie Agentur;

2) auf Preise des Jahres 2000 umgerechnet, toe – Tonne Öleinheit).

Die Elektroenergetische Bilanz für das Jahr 2005 ist in Abbildung 4 dargestellt. Im Vergleich dazu wurde im Jahr 2006 2,1 % weniger erzeugt und 3,5 % mehr verbraucht als im Jahr 2005. Am organisierten Markt wurde nur 0,009 % vom slowenischen Gesamtverbrauch gehandelt. Die Preise für elektrische Energie für die Industrie stiegen im Durchschnitt um 3,2 % (MG(2), 2007).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Elektroenergetische Bilanz für Slowenien im Jahr 2005 (AGEN-RS, 2005)

(Angaben in GWh, WKW - Wasserkraftwerke, TKW - Thermische Kraftwerke, AKW - Atomkraftwerk)

2.3 Elektrizitätserzeugung

2.3.1 Erzeugungsstruktur

Die Erzeugungsstruktur ist durch das Wasserreichtum und die Kohlevorkommen geprägt, doch den größten Anteil hat trotzdem die Atomenergie. Die Stromerzeugung aus Wasserkraft, thermischen Kraftwerken und dem Atomkraftwerk im Jahr 2006 und die Leistung der Kraftwerke wird in Tabelle 5 angeführt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 5. Leistung und Stromerzeugung des Kraftwerksparks in Slowenien im Jahr 2006, ohne kleine Erzeuger (ELES(3, 4), 2007).

*Atomkraftwerk Krško liefert die Hälfte des erzeugten Stroms nach Kroatien.

Eine Übersicht zum Kraftwerkspark, dessen Leistung und die Eigentümerstruktur liefert Tabelle 6, woraus wir sehen, dass alle großen Kraftwerke im Eigentum der Republik Slowenien sind.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 6. Leistung der Kraftwerke in Slowenien mit Berücksichtigung der Eigentümerstruktur (AGEN-RS, 2005; NEK, TET, TE-TOL, 2007).

*Neue Kraftwerke sind nicht berücksichtigt.

Die Elektrizitätserzeugung nach Energieträgern im Jahr 2005 wird in Abbildung 5 veranschaulicht. 35 % der elektrischen Energie liefern Kohle und Lignt, 39 % das Atomkraftwerk, 24 % fallen auf Erneuerbare, hauptsächlich Wasserkraft und 2 % werden durch Öl und Erdgas erzeugt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5. Elektrizitätserzeugung nach Energieträgern in Slowenien im Jahr 2005 (STAT(3), 2007).

2.3.2 Kraftwerkspark

Der Kraftwerkspark in Slowenien besteht aus Wasserkraftwerken an der Drau, der Sava und Soča, thermischen Kraftwerken in Ljubljana, Šoštanj, Trbovlje und Brestanica, sowie dem Atomkraftwerk in Krško.

Die Holding Slovenske elektrarne d.d. (HSE) ist der größte slowenische Erzeuger elektrischer Energie; 100%-iger Eigentümer ist die Republik Slowenien (HSE(1), 2007).

Zur Holding gehören

- Wasserkraftwerke an der Drau – Dravske elektrarne Maribor d.o.o. (DEM),
- Wasserkraftwerke an der Soča – Soške elektrarne d.o.o. (SENG),
- Wasserkraftwerke an der Sava – Savske elektrarne Ljubljana d.o.o. (SEL),
- das Thermische Kraftwerk Šoštanj – Termoelektrarna Šoštanj d.o.o. (TEŠ) und
- das Thermische Kraftwerk (KWK) Brestanica – Termoelektrarna-toplarna Brestanica d.o.o. (TEB).

Diese Kraftwerke erzeugen 69,7 % der elektrischen Energie in Slowenien.

Andere Elektrizitätserzeuger sind:

- das thermische Kraftwerk Trbovlje – Termoelektrarna Trbovlje d.o.o. (TET)
- das thermische Kraftwerk und KWK-Anlage Ljubljana – Termoelektrarna-toplarna Ljubljana d.o.o. (TE-TOL) und
- das Atomkraftwerk Krško – Nuklearma elektrarna Krško d.o.o. (NEK).

Die Draukraftwerke umfassen 8 große und 2 kleine Laufwasserkraftwerke. Sie haben den Standard RECS (renewable energy certificate system) erhalten. Alle Wasserkraftwerke an der Sava sind Speicherkraftwerke mit Tagesspeichern und können in den täglichen Systemausgleichen mitwirken. Das Wasserkraftwerk Moste hat als einziges Kraftwerk einen Wochenspeicher (DEM; SEL, 2007).

Das Thermische Kraftwerk Brestanica (TEB) hat 5 schnelle Gasaggregate, die in 15 Minuten eine Leistung von 291 MW erreichen können. Dieses Kraftwerk ist für die Minutenreserve zuständig. Sie ist für schnelle Reaktionen bei Überlastungen und Ausfällen einsetzbar (TEB, 2007).

Das thermische Kraftwerk Šoštanj-TEŠ hat 5 Blöcke und erzeugt ein Drittel, in Krisenzeiten auch die Hälfte der Elektrizität in Slowenien (TEŠ, 2007).

Das thermische Kraftwerk Trbovlje –TET ist neben TEB eines von zwei Kraftwerken die mit heimischer Kohle betrieben werden. Das Unternehmen hat aufgrund des Elektrizitätsgesetzes für den Einsatz heimischer Kohle den Verkauf von 563 GWh jährlich bis Ende 2009 gesichert. Der Haupteigentümer ist die Republik Slowenien (80%) (TET, 2007).

Das Atomkraftwerk Krško (NEK) gehört zu 50% dem Unternehmen GEN Energija, das aber zu 100% der Republik Slowenien gehört, die anderen 50% gehören der HEP, dem größten kroatischen Elektrizitätserzeuger. Das zwischenstaatliche Abkommen zu NEK ist seit 11.3.2003 in Kraft (NEK, 2007).

Die Standorte der Kraftwerke sind in Abbildung 6 zu sehen, die abgebildeten Wasserkraftwerke sind auf der Drau, Save und Soča.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 6 . Standorte der Kraftwerke in Slowenien(AGEN-RS, 2005).

Braun – Thermische KW, Blau – Wasserkraftwerke (rechts oben – KW an der Drau, Mitte – KW an der Sava, rechts – KW an der Soča, Gelb – Atomkraftwerk

Die Daten zum heutigen Stand des Kraftwerksparks in Slowenien sind in Tabelle 7 und Tabelle 8 aufgelistet.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 8. Daten zum Atomkraftwerk Krško (NEK, 2007).

*Die hälfte des Kraftwerks ist Eigentum derHEP - Republik Kroatien.

2.3.3 Geplanter Kraftwerksausbau

Die Holding slovenske elektrarne (HSE) plant neue Kraftwerke:

- Pumpspeicherkraftwerke Avče (178 MW bis 2008) und Kozjak (bis 2015),
- neue Wasserkraftwerke auf der Sava - Blanca (2009), Krško (2012), Brežice (2015) und Mokrice (bis 2018),
- Erweiterungen und Modernisierungen im TEŠ (Block 5 bis 2008, Block 6 bis 2011), TEB (2007) und TE-TOL (bis 2012),
- Gas-Dampf Kraftwerk Kidričevo (Eigentümer: HSE (56%), Verbund (40%) und Talum (15%); mit 800 MW Leistung,
- KWK-Anlagen, kleine Wasserkraftwerke, Windkraftwerke und andere.

Bis 2018 soll durch neue Kraftwerke bzw. Erweiterungen und Modernisierung zusätzliche Leistung von ca. 2.100 MW installiert werden, noch zusätzliche ca. 630 MW sollen durch weitere Wasserkraftwerke auf der Mur, der Sava und anderen Flüssen installiert werden (HSE(2), 2007).

Der Kraftwerksausbau bis 2025 wird in Abbildung 7 graphisch dargestellt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 7. Geplanter Kraftwerksausbau in Slowenien bis 2025 (HSE(2), 2007).

TE-TO: TE-TO Brestanica, NE: AKW Krško, TEŠ – Thermisches KW Šoštanj, TET – Thermisches KW Trbovlje, HE+VE: Wasserkraftwerke, ČE: Pumpspeicherkraftwerke.

2.4 Elektrizitätsübertragung und -distribution

2.4.1 Elektrizitätsübertragung und Transit

Der Übertragungsnetzbetreiber in Slowenien ist das Unternehmen Elektro-Slovenija, d.o.o. (ELES), das zu 100 % im Besitz der Republik Slowenien ist, wurde im Jahr 1990 gegründet. ELES ist Mitglied der UCTE (Union for the Co-ordination of Transmission of Electricity). Die Tochterfirmen des ELES sind die BORZEN d.o.o., der Organisator des Börsenhandels, der Großverbraucher TALUM und ICES, die für Ausbildungen sorgt. Das Übertragungsnetz umfasst 141 Hochspannungsleitungen mit einer Gesamtlänge von 2.600 km (ELES(1), 2007).

Das slowenische Übertragungsnetz umfassen 510 km 400 kV-Leitungen, 328 km 220 kV-Leitungen und 1.726km 110 kV Leitungen. Das 220 kV Netz wurde in den 60-er Jahren erbaut und wurde am 16.9.1974 parallel an die Westeuropäische Interkonnektion angeschlossen. Die SUDEL-Schleife ermöglicht die Elektrizitätsübertragung zwischen Slowenien, Österreich und Italien, was auch die gegenseitige Hilfestellung und Wartung erleichtert. Die automatische Synchronisation des Slowenischen und Italienischen 400 kV Netzes wurde am 16.9.1981 vollzogen und die synchrone Anbindung an UC(P)TE hergestellt. Die Zweisystemverbindung nach Österreich (Maribor - Kainachtal 400 kV), ist seit 1992 in Betrieb (ELES(2), 2007).

In Slowenien dienen der Übertragung auch die 110 kV-Leitungen, alle Wasserkraftwerke sind daran angeschlossen und auch alle Thermischen Kraftwerke außer Šoštanj (220 kV und 400 kV) und Atomkraftwerk Krško (400 kV). 26,5 % der 110 kV-Leitungen, die zur Übertragung genutzt werden gehören den Distributionsunternehmen, was die Wartung erschwert (ELES(2), 2007). Das größte (interne) Problem des slowenischen Netzes ist das nichtvorhanden der geschlossenen Schleifen innerhalb eines Spannungsniveaus.

In der Abbildung 8 sind neben den Kraftwerken und den Hochspannungsleitungen auch die Netzknoten eingezeichnet, das sind Divača, Kleče, Okroglo, Beričevo, Podlog, Cirkovce, Krško und Maribor. Kritisch ist die 400 kV-Leitung Beričevo – Podlog, da es keine 400 kV Ersatzleitung bei einem Ausfall gibt. Warum es noch keine geschlossene Schleife im 400 kV bzw. im 220 kV Netz gibt, resultiert aus der gemeinsamen Systemplanung in Jugoslawien (ELES, 2005).

[...]

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2008
ISBN (eBook)
9783836630771
DOI
10.3239/9783836630771
Dateigröße
1.7 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Technische Universität Graz – Elektrotechnik
Erscheinungsdatum
2009 (Juni)
Note
1,0
Schlagworte
energiewirtschaft slowenien ungarn kroatien elektrizitätswirtschaft
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Titel: Analyse der Energiewirtschaft von Slowenien, Ungarn und Kroatien mit besonderer Berücksichtigung des Elektrizitätssektors
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