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Einflussfaktoren von gewerblichen Händlern auf das Konsumverhalten bei Online-Auktionen am Beispiel von Ebay

©2008 Bachelorarbeit 87 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Aussagen wie: ‘Ebay lohnt nicht mehr’ oder ‘Wegwerfen ist billiger’ sind Meinungen privater und auch gewerblicher Ebay-Nutzer.
Dem Erfolgskonzept der Onlineauktion und dem damit verbundenen Auktionsfieber sind in den letzten Jahren viele Deutsche verfallen. Grund hierfür ist die Onlineauktionsplattform Ebay. Knapp 83 Mio. Nutzer ersteigern und verkaufen über diese Plattform Waren. Viele Nutzer leben sogar von dieser Dienstleistung, die Ebay bereitstellt. In den vergangenen Jahren überschlugen sich die positiven Meldungen über das Onlineauktionshaus. Jeder wollte auf Schnäppchenjagd gehen oder unglaubliche Preise für scheinbar Wertloses erzielen. Die Erfolgsgeschichten häuften sich. So wurde im Jahr 2004 ein Käsebrot, auf dem angeblich das Antlitz der heiligen Maria eingebrannt war, für sagenhafte 16 Mio. US-Dollar versteigert.
Die Erfolgsgeschichten wurden jedoch bald durch negative Berichte überschattet. Ebay verlor den Flohmarktcharakter und wurde zunehmend zur E-Commerce-Plattform. Immer mehr gewerbliche Händler meldeten sich an. Es wurde immer schwieriger, private Angebote oder gar Kurioses zu finden. Etablierte Zeitungen wie bspw. die ‘Welt’ meinen: ‘Ebay hat seinen Zauber verloren’, oder: ‘Ebay-Powerseller werden zur Handelsmacht’, die ‘Frankfurter Allgemeine Zeitung’ schrieb schon im Juni 2007: ‘Ebay verliert seine Freunde’, die ‘Zeit’ behauptet im Januar 2008: ‘Der Gigant schwächelt’. Die Negativmeldungen über Ebay reißen nicht ab. Diese Wahrnehmung wird auch wirtschaftlich wiedergegeben. Das Handelsblatt schrieb am 17.04.2008: ‘IBM und Ebay überraschen mit guten Zahlen’.
Diese Negativmeldungen stehen in einem engen Kontext zu dem Konsumverhalten der Nutzer auf Ebay. Aufgrund der eingangs angedeuteten Unzufriedenheit der Nutzer auf Ebay wird diese Arbeit herausstellen, inwiefern die gewerblichen Händler daran eine Mitschuld tragen oder nicht. Dazu wird die Einflussnahme in zwei Blickwinkel unterschieden. Zum einen werden die Einflussnahmen aus der Sicht potenzieller Käufer dargestellt und auf der anderen Seite aus der Sicht privater Verkäufer. Ferner werden die Auswirkungen der Einflussnahme dargelegt und beschrieben.
Konsumverhalten ist ein weitgefasster Begriff. Aufgrund der Aufteilung der Einflussnahme in zwei Blickwinkel wird dieser Begriff ebenfalls zweigeteilt. Aus der Käufersicht wird das Konsumverhalten im Bezug auf das Biet- und Kaufverhalten reduziert. Aus der Sicht privater Verkäufer wird unter […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Pascal Dürmeyer
Einflussfaktoren von gewerblichen Händlern auf das Konsumverhalten bei Online-
Auktionen am Beispiel von Ebay
ISBN: 978-3-8366-3049-8
Herstellung: Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2009
Zugl. Europa Fachhochschule Fresenius - Hochschule für Wirtschaft und Medien GmbH,
Köln, Deutschland, Bachelorarbeit, 2008
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte,
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verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen.
© Diplomica Verlag GmbH
http://www.diplomica.de, Hamburg 2009

2
Zusammenfassung
Seit wann genau die Verkaufsform der Auktion existiert, kann nicht genau beziffert
werden. Die ersten dokumentierten Versteigerungen fanden aber vor ca. 2.500 Jahren
statt und seither haben sich etliche Auktionsformen herausgebildet. Durch die
mehrfache Nutzung des Internets entwickelte Pierre Omidyar im Jahre 1995 das
Auktionshaus AuctionWeb (heute Ebay). Inzwischen ist Ebay das größte Auktionshaus
der Welt. Mehr als 83 Mio. Mitglieder nutzen die Plattform Ebay, um Waren zu
ersteigern und zu verkaufen. Täglich werden alleine in Deutschland knapp 8 Mio.
Artikel angeboten. Das Handelsvolumen im Jahr 2007 betrug beachtliche 59 Mrd. US-
Dollar. Ebay ist der größte Warenumschlagsplatz der Welt. Gegründet wurde das
Unternehmen, um privaten Sammlern eine Plattform zu bieten, die weder räumlich
noch zeitlich begrenzt ist. Im Laufe der Jahre entwickelte sich Ebay jedoch von einer
C2C-Plattform zu einem B2C-Markt und ähnelt immer mehr dem herkömmlichen E-
Commerce. Weit über 500.000 gewerbliche Händler bieten alleine in Deutschland
fabrikneue Ware zu Dumpingpreisen an. Ebay hat in den letzten Jahren durch das
vermehrte Auftreten gewerblicher Händler den Flohmarktcharakter endgültig verloren.
Interessant ist die Untersuchung, ob gewerbliche Händler Einfluss auf das
Konsumverhalten der Nutzer nehmen.
Die folgende Bachelorarbeit hat viele Einflüsse untersucht und herausgefunden, dass
diese das Kauf- und Bietverhalten der Käufer und den Abverkauf von Waren privater
Anbieter durchaus beeinflussen. Eines der Ergebnisse war, dass gewerbliche Händler
den Käufern Rechte, wie das Widerrufsrecht und Rückgaberecht, einräumen müssen.
Dadurch, dass die Ebay-Plattform Anziehungspunkt für eine enorm hohe Anzahl von
Betrügern ist, sind die Käufer skeptisch und unterstellen jedem Marktteilnehmer, dass
er betrügt. Durch diese Rechte wird der Kauf bei einem Powerseller als
vertrauenswürdiger und sicherer betrachtet. Private Verkäufer können diese Rechte
nicht einräumen. Daher bevorzugen Käufer eher gewerbliche Händler als private. Dies
hat zur Folge, dass immer weniger private Nutzer ihre Waren bei Ebay anbieten und
Ebay immer mehr einer Preissuchmaschine ähnelt als einer Auktionsplattform. Diese
Tatsache wird vor allem dadurch begründet, dass Powerseller prinzipiell keine
Versteigerungen, sondern Festpreise anbieten. Die Einflussfaktoren, die auf die Ebay-
Nutzer einwirken, wurden in zwei Betrachtungswinkel untergliedert. Zum einen in den
der Käufersicht und zum anderen in den der privaten Verkäufersicht. So konnte
aufgezeigt werden, was für den einen ein Vorteil darstellt für den anderen ein Nachteil
ist und wieso Ebay vielleicht gar nicht mehr funktioniert. Das Auktionsfieber bei Ebay
nimmt ab. Der Wahlspruch ,,3..2..1..meins" entspricht schon lange nicht mehr der
Wahrnehmung der Nutzer.

3
Abstract
It can not be estimated since when exactly auction as a selling form exists. The first
documented auctions took place about 2.500 years ago and since then, quite a few
forms of auctions have been developed. Due to multiple Internet use, Pierre Omidyar
produced the auction house AuctionWeb (today Ebay) in 1995. Meanwhile, Ebay is he
biggest auction house in the world. More than 83 Mio. Member use the platform Ebay
to buy and sell goods. In Germany, 8 Mio. goods are offered daily. The trading volume
in 2007 was considerable 59 Mrd. US-Dollar. Ebay ist the biggest trade center for
goods in the world. The enterprise was found to offer a platform to private collectors,
which was limited neither in space nor temporal. Troughout the years, Ebay developed
from a C2C-platform into a B2C-market and resembles more and more the conventio-
nal E-Commerce. Far more than 500.000 commercial dealers offer, only in Germany,
brand-new goods for dumping prices. Within the last years Ebay lost is´s flea market
character completely due to the appearance of commercial sellers.
Interestig is the survey, if commercial sellers might have an influence on Users regar-
ding the attitude of consumption. This bachelor thesis did survey a lot of influences and
found out, that these influence the buying and offering behaviour of the customers and
the sale of goods from private sellers quite a lot. One result was, that commercial sel-
lers have to admit rights to the customer, as cancellation right or the right to return. By
that, the Ebay platform is an attraction point for an enormus high number of swindlers,
buyers are sceptical and suppose that every participant on the market is a swindler. By
means of these rights, the purchase from a powerseller is beeing considered as
truthworthy and save. Private sellers are not able to offer these rights to the customer.
That is why costomers prefere commercial sellers compared to private sellers. In con-
sequence of this is, that less and less private Users offer their goods on Ebay and
Ebay resembles more a price search engine than an auction platform. This fact is well-
founded, because powersellers in principle offer and sell for fixed prices and not in auc-
tions. The factor of influences which have an effect on the Ebay Users where subdivi-
ded into two considered angles. First into the buyers view and second into the private
sellers view. It could be demonstrated what an advantage for one person is, is an di-
sadvantage for another and why Ebay might not work much longer. The auction fever
on Ebay is on the wane. The motto ,,3..2..1..mine" does not correspond the Users per-
ception much longer.

4
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung ... 2
Abstract ... 3
Inhaltsverzeichnis... 4
Abbildungsverzeichnis... 6
Abkürzungsverzeichnis... 7
1 Einleitung... 8
1.1 Themeneingrenzung ... 9
1.2 Gang der Arbeit... 9
2 Ebay ... 10
2.1 Darstellung des Unternehmens ... 10
2.1.2 Entstehungsgeschichte von Ebay ... 11
2.1.3 Ebay Deutschland ... 12
2.2 Funktionsweise von Ebay ... 12
2.2.1 Klassische Auktion ... 13
2.2.2 Auktionen mit integrierter Sofortkauf-Option... 13
2.2.3 Sofortkauf... 13
2.2.4 Sofort & Neu ... 14
2.2.5 Powerauktion ... 14
2.2.6 Kaufabwicklung ... 14
2.2.6.1 Überweisung ... 14
2.2.6.2 Barzahlung bei Abholung ... 15
2.2.6.3 Ebay Treuhandservice ... 15
2.2.6.4 PayPal... 15
2.3 Sicherheit auf Ebay... 16
2.3.1 Onlineshopping in Deutschland - eine Situationsanalyse ... 16
2.3.2 Darstellung der Unsicherheit auf Ebay ... 17
2.3.2.1 Anmeldung ... 17
2.3.2.2 Der falsche Treuhandservice ... 19
2.3.2.3 Bewertungssystem... 19
2.4 Ebays Wandel vom C2C- zum B2C-Markt... 21
2.4.1 Profit durch Powerseller ... 22
2.4.2 Schlussfolgerung ... 23
3 Konsumverhalten bei Onlineauktionen ... 23
3.1 Ursachen für den Wandel des Konsumverhaltens der Gesellschaft... 24

5
3.2 Gründe für den Erfolg der Onlineauktion ... 26
3.2.1 Englische Auktion ... 26
3.2.2 Langzeitauktion ... 26
3.2.3 Holländische Auktion ... 26
3.2.4 Ursachen für den wirtschaftlichen Erfolg der Onlineauktion ... 27
3.3 Bietverhalten auf Ebay... 28
3.3.1 Herkömmliches Bietverhalten ... 28
3.3.2 Sniping ... 28
4 Einflussfaktoren gewerblicher Händler auf das Konsumverhalten bei Ebay ... 30
4.1 Kurze Erläuterung der empirischen Erhebungen... 30
4.2 Ursachen für das vermehrte Auftreten gewerblicher Händler auf Ebay... 31
4.3 Betrachtungswinkel 1: Einflussnahme aus Käufersicht ... 31
4.3.1 Einflussnahme über den Preis ... 32
4.3.2 Einflussnahme durch gesetzliche Bestimmungen und Pflichten... 34
4.3.2.1 Gewährleistung und Garantie ... 34
4.3.2.2 Rechnung und Einzahlungsbeleg ... 35
4.3.2.3 Fernabsatzgesetz, Widerrufsrecht und Rückgaberecht ... 36
4.3.3 Einflussnahme durch positive Bewertungen ... 36
4.3.4 Einflussnahme durch die Angebotsgestaltung ... 37
4.3.5 Einflussnahme durch das Angebot von Plagiaten ... 38
4.3.6 Einflussnahme durch gefälschte Bewertungen ... 39
4.3.7 Einflussnahme durch Versandbetrug ... 40
4.3.8 Schlussfolgerung Betrachtungswinkel 1 ... 41
4.4 Betrachtungswinkel 2: Einflussnahme aus der Sicht privater Verkäufer... 42
4.4.1 Einflussnahme über den Preis ... 42
4.4.2 Einflussnahme durch gesetzliche Bestimmungen und Pflichten... 43
4.4.3 Einflussnahme durch positive Bewertungen ... 44
4.4.4 Einflussnahme durch die Angebotsgestaltung ... 44
4.4.5 Einflussnahme durch das Angebot von Plagiaten ... 45
4.4.6 Einflussnahme durch private Accounts ... 46
4.4.7 Schlussfolgerung Betrachtungswinkel 2 ... 46
5 Schluss ... 47
5.1 Thematisches Fazit... 47
5.2 Ausblick... 48
Literaturverzeichnis... 50
Anhang... 56

6
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Passwort ,,peter"... 18
Abbildung 2: Passwort ,,peter1212"... 18
Abbildung 3: Passwort ,, a4h677qyt" ... 18
Abbildung 4: Symbol ,,geprüftes Mitglied" ... 21
Abbildung 5: Powersellerangebot iPod Touch 32 GB... 33
Abbildung 6: Angebotsseite eines Powersellers ... 37
Abbildung 7: Angebot privater Anbieter ... 43
Abbildung 8: Angebotstext iPod Touch Privatanbieter ... 43
Abbildung 9: Angebot Privatanbieter iPod Touch 32 GB ... 45

7
Abkürzungsverzeichnis
C2C: Consumer-to-Consumer; Marktbeziehung
B2C: Business-to-Consumer; Marktbeziehung
HTML: Hypertext Markup Language; Computersprache
GfK: Gesellschaft für Konsumforschung
GLS: General Logistics Systems; Firmennamenbedeutung
DPD: Dynamic Parcel Distribution; Firmennamenbedeutung
UPS: United Parcel Service; Firmennamenbedeutung
E-Commerce: Elektronischer Handel

8
1 Einleitung
Aussagen wie: ,,Ebay lohnt nicht mehr" oder ,,Wegwerfen ist billiger" sind Meinungen
privater und auch gewerblicher Ebay-Nutzer.
Dem Erfolgskonzept der Onlineauktion und dem damit verbundenen Auktionsfieber
sind in den letzten Jahren viele Deutsche verfallen. Grund hierfür ist die
Onlineauktionsplattform Ebay. Knapp 83 Mio. Nutzer ersteigern und verkaufen über
diese Plattform Waren. Viele Nutzer leben sogar von dieser Dienstleistung, die Ebay
bereitstellt. In den vergangenen Jahren überschlugen sich die positiven Meldungen
über das Onlineauktionshaus. Jeder wollte auf Schnäppchenjagd gehen oder
unglaubliche Preise für scheinbar Wertloses erzielen. Die Erfolgsgeschichten häuften
sich. So wurde im Jahr 2004 ein Käsebrot, auf dem angeblich das Antlitz der heiligen
Maria eingebrannt war, für sagenhafte 16 Mio. US-Dollar versteigert.
1
Die Erfolgsgeschichten wurden jedoch bald durch negative Berichte überschattet. Ebay
verlor den Flohmarktcharakter und wurde zunehmend zur E-Commerce-Plattform.
Immer mehr gewerbliche Händler meldeten sich an. Es wurde immer schwieriger,
private Angebote oder gar Kurioses zu finden. Etablierte Zeitungen wie bspw. die
,,Welt" meinen: ,,Ebay hat seinen Zauber verloren", oder: ,,Ebay-Powerseller werden zur
Handelsmacht", die ,,Frankfurter Allgemeine Zeitung" schrieb schon im Juni 2007:
,,Ebay verliert seine Freunde", die ,,Zeit" behauptet im Januar 2008: ,,Der Gigant
schwächelt". Die Negativmeldungen über Ebay reißen nicht ab. Diese Wahrnehmung
wird auch wirtschaftlich wiedergegeben. Das Handelsblatt schrieb am 17.04.2008:
,,IBM und Ebay überraschen mit guten Zahlen".
Diese Negativmeldungen stehen in einem engen Kontext zu dem Konsumverhalten der
Nutzer auf Ebay. Aufgrund der eingangs angedeuteten Unzufriedenheit der Nutzer auf
Ebay wird diese Arbeit herausstellen, inwiefern die gewerblichen Händler daran eine
Mitschuld tragen oder nicht. Dazu wird die Einflussnahme in zwei Blickwinkel
unterschieden. Zum einen werden die Einflussnahmen aus der Sicht potenzieller
Käufer dargestellt und auf der anderen Seite aus der Sicht privater Verkäufer. Ferner
werden die Auswirkungen der Einflussnahme dargelegt und beschrieben.
1
Vgl. o. V. [Toast], http://www.focus.de

9
1.1 Themeneingrenzung
Konsumverhalten ist ein weitgefasster Begriff. Aufgrund der Aufteilung der
Einflussnahme in zwei Blickwinkel wird dieser Begriff ebenfalls zweigeteilt. Aus der
Käufersicht wird das Konsumverhalten im Bezug auf das Biet- und Kaufverhalten
reduziert. Aus der Sicht privater Verkäufer wird unter Konsumverhalten das
Verkaufsverhalten verstanden. Ferner werden die Begriffe ,,Powerseller" und
,,gewerbliche Verkäufer" in dieser Arbeit synonym behandelt, da der Großteil der
Powerseller auch gewerbliche Händler sind. Ein Ebay-Nutzer erlangt ab einem
bestimmten regelmäßigen Warenumsatz im Monat (mehr als 40 Artikel) den
Powerseller-Status. Bei einem solchen Warenangebot kann durchaus von einem
gewerblichen Händler gesprochen werden.
1.2 Gang der Arbeit
Für die Bearbeitung der vorliegenden Arbeit wurde Wert auf die Aktualität der Quellen
gelegt. Daher wurde die relevante Literatur durch aktuelle Zeitungsberichte, Experten-
Interviews, Internetquellen und einen Fragebogen ergänzt.
Im Vorfeld der Bearbeitung des Themas wird Kapitel 2 das Unternehmen Ebay
vorstellen. Dazu werden die relevanten Zahlen beschrieben, die einen fundierten
Überblick über die Marktstellung Ebays geben werden. Nach einer kurzen Wiedergabe
der Unternehmensgeschichte wird auf Ebay Deutschland eingegangen. Hier werden
die relevanten Daten und Fakten die Bedeutung des Unternehmens für die Deutschen
herausstellen. Kapitel 2.2 wird die Funktionsweise von Ebay behandeln und
verständlich machen, wie und in welcher Form Ebay genutzt werden kann. Kapitel 2.3
geht auf die Sicherheit bei Ebay ein. Hier werden Sicherheitsrisiken und -lücken
aufgezeigt und beschrieben, wie Ebay dagegen vorzugehen versucht. Kapitel 2.4 wird
einen kurzen Überblick über den Wandel Ebays von einem C2C- zu einem B2C-Markt
darstellen und die Gründe dafür aufzeigen.
Kapitel 3 befasst sich mit den generellen Grundlagen zum Konsumverhalten. Es zeigt
dessen Wandel auf, führt Ursachen für den Erfolg von Onlineauktionen auf und
beschreibt das Bietverhalten bei Ebay. Kapitel 4 widmet sich dem Einfluss der
gewerblichen Händler auf das Konsumverhalten. Für die Bearbeitung dieses Kapitels
werden neben der relevanten Literatur ein eigens erhobener Fragebogen und zwei
Experten-Interviews herangezogen. Nach einer kurzen Darstellung der Ursachen für
das vermehrte Auftreten gewerblicher Händler auf Ebay werden die Einflussfaktoren

10
anhand der beiden Betrachtungswinkel angeführt. Dabei werden dieselben Faktoren
auf beide Betrachtungen angewandt.
Kapitel 5 wird die erarbeiteten Ergebnisse der Untersuchung zusammenfassen und
einen persönlich formulierten Ausblick enthalten.
2 Ebay
Zur Bearbeitung des Themas dieser Bachelorarbeit wurde als Beispiel das
Unternehmen Ebay herangezogen. Dieses Kapitel wird das Unternehmen und die
Funktionsweise dieser Onlineauktionsplattform vorstellen. Ferner wird der Wandel des
Ebay-Konzepts von der Grundidee bis heute diskutiert und erläutert, worin die
Änderungen bestehen.
2.1 Darstellung des Unternehmens
Ebay wurde im Jahr 1995 in San José, Kalifornien (USA), von Pierre Omidyar
gegründet.
2
Das US-Unternehmen expandierte binnen weniger Jahre zum
Weltmarktführer im Onlineauktionsgeschäft. Derzeit beschäftigt das Unternehmen
15.000 Mitarbeiter und bietet seine Dienstleistung weltweit in 38 Ländern an. In
Deutschland beschäftigt das Unternehmen knapp 1.100 Mitarbeiter in dem Hauptsitz
Berlin. Der weltweite Umsatz im Jahr 2007 belief sich auf 7,6 Mrd. Euro.
3
Weltweit
verfügt Ebay über 83,9 Mio. aktive Mitglieder. Im ersten Quartal des Jahres 2008
wurden 647,4 Mio. Produkte eingestellt. Dies entspricht 5.395 eingestellten Artikeln pro
Tag.
4
Im Laufe der Geschäftsjahre diversifizierte Ebay sein Geschäft. Das Unternehmen
erwarb in der Zeit von 1999 bis 2007 11 weitere Unternehmen, wie Alando, Paypal,
Skype, mobile.de u. v. m. Die Summe der Kaufpreise belief sich laut eigenen Angaben
auf 6, 2 Mrd. US-Dollar.
5
Der höchste Preis mit knapp 3 Mrd. Euro wurde für das junge
Unternehmen Skype gezahlt. Durch die Firmenkäufe sicherte sich Ebay seine
Marktstellung. Die Firmenübernahmen sorgten dafür, dass Ebay zu einem der größten
Internetunternehmen anwuchs. So sicherte sich Ebay Rang vier neben den
Unternehmen Google, Amazon und Yahoo.
6
2
Vgl. Schieb [2005], S. 11
3
Vgl. o. V. [Ebay], http://presse.ebay.de
4
Vgl. o. V. [Ebay], http://presse.ebay.de
5
Vgl. o. V. [Ebay], http://presse.ebay.de
6
Vgl. o. V. [Ebay], http://presse.ebay.de

11
Geschäftsführer von Ebay ist seit dem 01. April 2008 John Donahoe, der damit Meg
Withman ablöste, die 10 Jahre Geschäftsführerin des Konzerns war.
7
2.1.2 Entstehungsgeschichte von Ebay
Der Internetpionier Pierre Omidyar entwickelte im Herbst des Jahres 1995 die Vision
eines Marktplatzes im Internet. Das Internet war zu dieser Zeit noch in der
Entwicklungsphase und wurde derzeit hauptsächlich für den Datentransfer genutzt.
Dennoch hatten schon einige Menschen einen privaten Zugang zum World Wide Web
(Internet). Ein Marktplatz im Internet sollte die herkömmlichen Barrieren wie Ort, Zeit,
Wetter und räumliche Begrenzung umgehen. Er gründete aus dieser Vision heraus die
Internetseite AuctionWeb.
8
Der Name verriet schon das Besondere an diesem
Marktplatz. Das persönliche Handeln und Feilschen konnte zu diesem Zeitpunkt nicht
gewährleistet werden. Aus diesem Grund sollte dem Marktplatz ein Auktionscharakter
unterliegen. Mit dessen Hilfe konnten die Nutzer ein Gebot abgeben und somit ihre
Zahlungsbereitschaft kommunizieren, ohne in direkten Kontakt mit dem Verkäufer
treten zu müssen. Das erste angebotene Produkt war ein defekter Laserpointer aus
dem Privatbesitz von Pierre Omidyar. Er erzielte einen Erlös von vier US-Dollar.
9
Bereits im Jahr 1996 zählt AuctionWeb 41.000 registrierte Nutzer und 28.000
abgeschlossene Auktionen.
10
Den Namen Ebay erhielt das Unternehmen im Jahr
1997. Ebay ist die Abkürzung für ,,Echo Bay".
11
Über die Bedeutung von Echo Bay
schweigt das Unternehmen.
12
Das darauf folgende Jahr (1998) ist durch den
Börsengang des Unternehmens und die Ernennung von Meg Whitman zur
Geschäftsführerin gekennzeichnet.
13
1999 beginnt die in Kapitel 3.1 beschriebene
Expansionspolitik von Ebay. In diesem Jahr kauft Ebay das deutsche Unternehmen
Alando für 43 Mio. US-Dollar. Alando war das deutsche Gegenstück zu Ebay und
wurde durch die Fusion zu ,,Ebay Deutschland". Die Funktionsweisen unterschieden
sich geringfügig. Alando war ebenfalls eine Onlineauktionsplattform mit C2C-
Charakter. Im Laufe des Jahres wurde die Funktionsweise von Alando durch die von
Ebay gänzlich ersetzt.
14
Die Expansionspolitik schritt durch die Übernahmen der in
Kapitel 2.1 genannten Unternehmen bis ins Jahr 2007 fort. Im letzten Jahr erzielte
7
Vgl. o. V. [Ebay], http://presse.ebay.de
8
Vgl. o. V. [Ebay], http://presse.ebay.de
9
Vgl. o. V. [Ebay], http://presse.ebay.de
10
Vgl. o. V. [Ebay], http://presse.ebay.de
11
Vgl. o. V. [Ebay], http://presse.ebay.de
12
Vgl. Schieb [2005], S. 12
13
Vgl. o. V. [Ebay], http://presse.ebay.de
14
Vgl. o. V. [Ebay], http://presse.ebay.de

12
Ebay ein Handelsvolumen von knapp 59 Mrd. US-Dollar und einen Umsatz von etwa
7,6 Mrd. US-Dollar. Der Gewinn betrug 348 Mio. US-Dollar.
15
2.1.3 Ebay Deutschland
Deutschland ist neben den USA der bedeutendste Markt für das Unternehmen Ebay.
14,5 Mio. Nutzer sind bei Ebay Deutschland aktiv. Täglich werden 1,8 Mio. Artikel
verkauft und im Durchschnitt sind ständig mehr als 8,8 Mio. Artikel im Angebot. Ebay
zählt weltweit mehr als 547.000 Ebay-Shops, davon 65.000 in Deutschland.
16
Die
deutschen Ebay-Mitglieder verbringen durchschnittlich pro Kopf 2,5 Stunden im Monat
auf der deutschen Ebay-Seite. Dies entspricht 20,81 % ihrer gesamten
Onlinenutzung.
17
2.2 Funktionsweise von Ebay
Ebay kann kostenfrei von jedem genutzt werden, der über einen Internetzugang
verfügt. Alle Auktionen können ohne Registrierung bei Ebay eingesehen werden. So
kann Ebay als Informationsgrundlage für eine Kaufentscheidung dienen. Um Ebay als
Käufer oder Verkäufer nutzen zu können, ist eine einmalige kostenfreie Anmeldung
bzw. Registrierung notwendig. In beiden Fällen ist die Suche nach Artikeln auf Ebay
identisch. Hierbei können verschiedene Arten für die Suche verwendet werden. Man
kann über die Suchzeile auf der Startseite suchen oder sich durch die Kategorien
klicken. Aufgrund der Artikelvielfalt auf Ebay empfiehlt sich die Funktion der
,,erweiterten Suche". Hier ist es möglich, die Suche stark einzugrenzen und nicht einer
Informationsflut zu unterliegen.
18
Die Suche über Ebay ist eng mit der Information verknüpft. Durch die vielen Angebote
kann der Nutzer sich über die Preise, die Angebotsausstattungen und Bewertungen
der Verkäufer informieren, bevor er aktiv mitbietet. Ferner ermöglichen die
gesammelten Informationen einen Vergleich mit den Preisen im Kaufhaus.
19
Hat ein
Nutzer sich für ein auf Ebay angebotenes Produkt entschieden, kann er das Produkt
15
Vgl. o. V. [Ebay], http://www.presse.ebay.de
16
Vgl. o. V. [Ebay], http://www.presse.ebay.de
17
Vgl. o. V. [Ebay], http://www.presse.ebay.de
18
Vgl. Schönert [2003], http://www.stern.de
19
Vgl. Schönert [2003], http://www.stern.de

13
auf mehrere Arten ersteigern. Diese verschiedenen Handelsformate werden im
Folgenden vorgestellt.
2.2.1 Klassische Auktion
Bei Internetauktionen bieten die Anbieter ihre Ware auf einer Onlineplattform zum
Verkauf an und Bieter können per Mausklick Gebote abgeben. Mit Ablauf der meist
festgelegten Bietzeit kommt ein Vertrag zwischen dem Höchstbietenden und dem
Verkäufer zustande.
20
Hinzu kommt, dass auf Ebay ein Mindestgebot von einem Euro
festgesetzt ist. Die klassische Onlineauktion verläuft dann wie folgt. Der Verkäufer
bietet ein beliebiges Produkt an. Er setzt den Mindestpreis auf einen beliebigen Wert,
mindestens aber auf einen Euro, und lässt die Interessenten/Käufer durch Mausklick
bieten. Die Auktion ist auf eine gewisse Zeit begrenzt. Der Interessent, der am Ende
der Auktion den höchsten Preis geboten hat, schließt automatisch mit dem Verkäufer
einen verbindlichen Kaufvertrag.
21
2.2.2 Auktionen mit integrierter Sofortkauf-Option
Diese Auktionsform gleicht der klassischen Auktion in Gänze. Sie fügt dieser aber eine
weitere Option zum Kauf hinzu. Der Interessent hat die beiden Möglichkeiten, ein
Bietverfahren zu eröffnen oder das Produkt für den angegebenen Sofortkauf-Preis zu
erwerben. Entscheidet sich der Interessent für ein Bietverfahren, erlischt für ihn die
Sofortkauf-Option. Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass die Interessenten nicht die
Dauer der klassischen Auktionsform abwarten müssen. Sie können zu jedem
beliebigen Zeitpunkt kaufen. Voraussetzung ist, dass der Preis auch ihrer
Zahlungsbereitschaft entspricht.
22
2.2.3 Sofortkauf
Hierbei handelt es sich nicht um einen Auktionscharakter. Dies bedeutet, dass die
angebotenen Produkte nicht ersteigerbar sind. Es wird ein bestimmter Preis
festgesetzt. Der Interessent hat hier nur die Möglichkeit, zu kaufen oder nicht zu
kaufen.
23
20
Vgl. o. V. [Auktion], http://www.lexikon.meyers.de
21
Vgl. Böhme; Böhme [2007], S. 32
22
Vgl. Böhme; Böhme [2007], S. 32 und 33
23
Vgl. Böhme; Böhme [2007], S. 33

14
2.2.4 Sofort & Neu
Dieses Handelsformat ist ein erster Schritt in Richtung des kommerziellen Handels.
Zusätzlich zu dem Sofortkauf hat der Interessent hier die Gewissheit, dass es sich um
ein neues Produkt handelt. Dies bedeutet aber nicht, dass der Interessent bei den im
Vorfeld beschriebenen Handelsformaten nur Gebrauchtware erhält. Diese Option
bestätigt dem Interessenten lediglich, dass es sich definitiv um Neuware handelt.
24
2.2.5 Powerauktion
Diese Option ist ein weiterer Schritt in Richtung Kommerz. Hier kann der Verkäufer
mehrere identische Produkte in einer Auktion anbieten. Dabei ist es dem Anbieter
überlassen, ob er die Artikel zur Auktion freigibt oder eine der Sofortkauf-Optionen
wählt. Allerdings müssen alle Artikel demselben Verkaufsformat unterliegen.
25
2.2.6 Kaufabwicklung
Nach dem Erwerb muss die Ware vom Käufer bezahlt werden. Es gibt verschiedene
Möglichkeiten, mit dem Verkäufer Kontakt aufzunehmen. Die einfachste Option ist die
Benachrichtigung per E-Mail. Jede Angebotsseite enthält die Schaltfläche
,,Verkäufer/Käufer
eine
Nachricht
schicken".
Auf
diesem
Weg
können
Kontoverbindungen und sonstige Anmerkungen zur Kaufabwicklung ausgetauscht
werden. Neben dieser herkömmlichen Variante bestehen eigens von Ebay angebotene
Optionen, wie ,,PayPal", ,,Ebay Treuhandservice", ,,Barzahlung bei Abholung" und
,,Überweisung". Der Verkäufer gibt in seinem Angebot an, welche der
Zahlungsvarianten er zulässt bzw. akzeptiert.
26
2.2.6.1 Überweisung
Diese Methode wird in der Praxis am häufigsten genutzt. Der Verkäufer teilt dem
Käufer die Kontoverbindung mit. Der Käufer überweist den Kaufbetrag zuzüglich der
Portogebühren. Sobald der Betrag dem Konto des Verkäufers gutgeschrieben wurde,
teilt er es dem Käufer mit und verschickt die Ware.
27
24
Vgl. Böhme; Böhme [2007], S. 33
25
Vgl. Böhme; Böhme [2007], S. 33
26
Vgl. Böhme; Böhme [2007], S. 37
27
Vgl. Böhme; Böhme [2007], S. 37

15
2.2.6.2 Barzahlung bei Abholung
Den Käufern wird neben den monetären Transaktionen auch die Möglichkeit der
Barzahlung bei Abholung geboten. So umgehen diese die Portokosten und können die
Ware direkt vor Ort kontrollieren. Ferner ersparen sie sich eventuelle Ärgernisse im
Nachhinein. Diese Möglichkeit wird vor allem dann genutzt, wenn die Käufer in der
Nähe der Verkäufer wohnen oder es sich um Waren handelt, deren Transportkosten in
keiner Beziehung zum Kaufpreis stehen würden (Bsp.: Pkws, Möbel etc.).
28
2.2.6.3 Ebay Treuhandservice
Handelt es sich um hochpreisige Ware, ist der Weg der klassischen Überweisung ein
wenig unsicher, da Käufer und Verkäufer sich großes Vertrauen entgegenbringen
müssen. Daher empfiehlt sich das Verfahren des Treuhandservice. Der Käufer
überweist den Betrag inklusive Portogebühren an den Treuhänder. Bei Ebay ist dies
das Unternehmen Iloxx. Dieser informiert den Verkäufer über den Zahlungseingang
und fordert ihn auf, die Ware an den Käufer zu verschicken. Dieser unterrichtet den
Treuhänder von dem Erhalt, der daraufhin die Zahlung an den Verkäufer weiterleitet.
Die Gebühren für diesen Service werden vom Verkäufer getragen und sind abhängig
vom Wert der Ware. Mindestens betragen sie jedoch 2,50 Euro.
29
2.2.6.4 PayPal
PayPal ist eine der sichersten Zahlungsmethoden im Internet. Angeboten wird der
Service von dem gleichnamigen Tochterunternehmen von Ebay. Die Funktionsweise
ist einfach und effektiv. PayPal bedeutet die Zahlung per E-Mail. Käufer und Verkäufer
müssen sich dafür nur einmalig bei diesem Service anmelden und die Bankkonto- oder
Kreditkarteninformationen hinterlegen. PayPal bietet als Zahlungsvarianten das
klassische Lastschriftverfahren, Zahlung per Kreditkarte sowie eine Aufladung des
eigenen PayPal-Kontos. Das reine Bezahlen ist für den Käufer kostenlos. Die
Gebühren trägt der Verkäufer. Die Kontodaten bleiben für beide unsichtbar, um so dem
Betrug zuvorzukommen. Der Vorteil dieser Zahlungsmethode ist, dass die
Transaktionen binnen Sekunden durchgeführt werden. So ist es bspw. dem Verkäufer
möglich, den Geldeingang sofort zu kontrollieren und die Ware dementsprechend am
28
Vgl. Böhme; Böhme [2007], S. 37
29
Vgl. Böhme; Böhme [2007], S. 37

16
gleichen Tag der Kaufabwicklung zu versenden. Auf diese Weise erspart Ebay den
Kunden langwierige Wartezeiten auf Geld und Ware.
30
Im Anschluss an die Bezahlung erfolgt der Versandt der Ware. Dies kann in
Deutschland durch die Post, DHL, UPS etc. übernommen werden.
2.3 Sicherheit auf Ebay
Zum Thema Sicherheit im Internet existieren zahlreich geführte Diskussionen. Im
Bezug auf Ebay spielen vor allem die Sicherheitslücken und -vorkehrungen beim
Onlineshopping eine bedeutende Rolle. Andere Sicherheitsrisiken, wie Viren, Trojaner
etc., sind übergeordneter Natur und lassen sich somit auf alle Internetdienste
anwenden. Daher wird dieses Kapitel die aktuelle Sicherheitslage bei Ebay im Bezug
auf das Onlineshopping beschreiben. Im Vorfeld wird die Marktsituation des
Onlineshoppings anhand geeigneter Statistiken beschrieben.
2.3.1 Onlineshopping in Deutschland - eine Situationsanalyse
In Deutschland wurden im Jahr 2006 rund 15 Mrd. Euro für Dienstleistungen aus dem
Internet ausgegeben. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung von
knapp 18 % (im Jahr 2005 wurden 13 Mrd. Euro umgesetzt).
31
Die GfK Online Shopping Survey (OSS) ermittelte, dass die Onlinedienstanbieter Ebay
und Amazon die Spitze der Onlinekaufhäuser darstellen. 26 % der befragten
Deutschen zwischen 14 und 69 Jahren wählten Ebay auf Platz eins. Dicht gefolgt von
Amazon mit 22 % der Stimmen. Die Studie ermittelte zudem, dass der Internethandel
jährlich um rund 9 % ansteigt. Die Top Drei der populärsten Produktgruppen bilden
dabei Bücher (12 Mio.), Bekleidung (11,5 Mio.) und Veranstaltungstickets (9,4 Mio.).
32
Diese Zahlen zeigen die Beliebtheit des Onlineshoppings in Deutschland auf. Sie
sagen aber nichts über die Sicherheit aus. An Geldumschlagsplätzen befinden sich
oftmals Betrüger.
33
Während die gesamte polizeilich registrierte Kriminalität in
Deutschland zurückgegangen ist, wachsen die Zahlen der Betrugsdelikte. Im Jahr
2007 stieg diese Zahl auf 954.277 (0,5 % Zuwachs zum Vorjahr). Davon wurden knapp
82 % im Internet begangen. Die häufigsten Betrugsdelikte wurden auf
30
Vgl. Böhme; Böhme [2007], S. 37 und 38
31
Vgl. o. V. [GfK1], http://www.gfk.com
32
Vgl. o. V. [GfK2], http://www.gfk.com
33
Vgl. o. V. [Betrüger], http://www.computerbild.de

17
Onlineauktionsplattformen und in Onlineshops registriert. Bei diesen Delikten handelt
es sich hauptsächlich um Waren- und Warenkreditbetrug.
34
Das Internet weist demnach im Bezug auf das Onlineshopping große
Sicherheitslücken auf. Diese zu schließen ist das Hauptaugenmerk der
Onlinedienstanbieter.
2.3.2 Darstellung der Unsicherheit auf Ebay
Die vorherigen Kapitel gaben einen klaren Einblick in die Marktsituation von Ebay. Mit
weltweit 83,9 Millionen aktiven Mitgliedern und einem Handelsvolumen im Jahr 2007
von 59 Mrd. Euro ist Ebay einer der bedeutendsten Onlinemärkte der Welt. Diese
Zahlen können auf zweierlei Weise interpretiert werden. Einerseits bedeutet dies für
die Nutzer einen riesigen Warenumschlagsplatz und damit eine höhere
Wahrscheinlichkeit, Waren zu verkaufen, als auf vergleichbaren Internetplattformen
oder herkömmlichen Märkten, wie bspw. Flohmärkten. Ferner finden die Interessenten
auf Ebay eher die gesuchten Artikel als anderswo und können Preise besser
vergleichen. Neben den Vorteilen, die Ebay mit sich bringt, lassen sich auch Nachteile
für die Nutzer aufzeigen. Die verlockenden Zahlen rund um den Ebay- Marktplatz, wie
die Höhe des Handelsvolumen, Anzahl der registrierten Nutzer etc. locken auch
Betrüger an. Im Folgenden wird eine Auswahl der Sicherheitslücken, die von Betrügern
genutzt werden, aufgezeigt. Zu jedem dieser Punkte wird dargestellt, wie Ebay gegen
die Betrügereien vorzugehen versucht.
2.3.2.1 Anmeldung
Bereits bei der Anmeldung können den Nutzern gravierende Fehler unterlaufen, die es
den Betrügern erleichtern können, auf private Daten zuzugreifen. Wichtig ist, dass das
Passwort sicher ist. Sichere Passwörter erschweren es den Betrügern, fremde Profile
über Ebay zu nutzen. Ein hundertprozentig sicheres Passwort gibt es nicht. Allerdings
kann der Nutzer nah an diese Prozentzahl herankommen. Eine Kombination aus
Buchstaben und Ziffern ist dabei die sicherste Variante. Ebay bietet hierfür einen
Sicherheitscheck an. Nach der Eingabe des Passworts stellt Ebay dessen
Sicherheitsgrad grafisch dar. So kann sich der Nutzer, bevor er das Passwort bestätigt,
34
Vgl. o. V. [Kriminalstatistik], http://csr-news.net

18
über dessen Sicherheit informieren.
35
Die folgenden Abbildungen zeigen diese
grafische Darstellung bei verschiedenen Passwörtern.
Abbildung 1: Passwort ,,peter"
In dieser Abbildung wurde das Passwort ,,peter" gewählt. Da sich die Grafik nicht färbt,
klassifiziert Ebay dieses Passwort als sehr unsicher.
Abbildung 2: Passwort ,,peter1212"
In dieser zweiten Darstellung wurde das Passwort ,,peter1212" gewählt. Der gelb
eingefärbte Balken zeigt, dass Ebay dieses Passwort als relativ sicher einstuft.
Abbildung 3: Passwort ,, a4h677qyt"
35
Vgl. Schönert [2003], http://www.stern.de

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2008
ISBN (eBook)
9783836630498
DOI
10.3239/9783836630498
Dateigröße
4.1 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule Fresenius; Köln – Medienwirtschaft
Erscheinungsdatum
2009 (Mai)
Note
2,0
Schlagworte
ebay online-auktion e-commerce media management medienwirtschaft
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Titel: Einflussfaktoren von gewerblichen Händlern auf das Konsumverhalten bei Online-Auktionen am Beispiel von Ebay
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