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Die emotionale und kognitive Entwicklung von Zwillingskindern

©2008 Diplomarbeit 109 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Obwohl Zwillinge in der heutigen Gesellschaft gehäuft auftreten, wird ihre Existenz immer noch als besonders und außergewöhnlich angesehen. In früheren Zeiten war diese Vorstellung noch deutlicher ausgeprägt, denn in Mythen wurden Zwillinge teilweise als Gottheiten verehrt, wobei ihnen andererseits etwas Bedrohliches und Gefährliches unterstellt wurde.
Es existiert eine ambivalente Denk- und Sichtweise von Zwillingen. Menschen stellen sich auf der einen Seite zwei Kinder vor, die in identischer Kleidung süß aussehen, womöglich dieselbe Frisur tragen und meist im gleichen Augenblick antworten. Des Weiteren wird es häufig als Vorteil angesehen, wenn Zwillinge gleichaltrig gemeinsam aufwachsen. Auf der anderen Seite werden doppelte Anforderungen und zweifacher Stress durch Zwillinge angenommen. Doch welche Denkweise spiegelt eigentlich die Realität wider?
Im Fokus dieser Arbeit soll die entwicklungspsychologische sowie pädagogische Perspektive stehen. Wie entwickeln sich Zwillinge im Gegensatz zu einzeln geborenen Kindern? Welche Besonderheiten werden durch die Zwillingssituation hervorgerufen? Hat das Heranwachsen mit einem gleichaltrigen und teilweise sogar genetisch identischen Geschwister Auswirkungen auf die individuelle Entwicklung der Zwillingskinder? Wie kann sich eine eigenständige Identität entwickeln und wie können Zwillingseltern erzieherisch eine positive Entwicklung beider Kinder fördern?
Gang der Untersuchung:
Die vorliegende Diplomarbeit mit der Thematik „Die emotionale und kognitive Entwicklung von Zwillingskindern“ wird sich mit diesen Fragestellungen auseinandersetzen und nachfolgend Antworten darauf gegeben. Innerhalb der jeweiligen Kapitel soll ein Vergleich zwischen Einzelgeborenen bzw. „normalen“ Geschwistern und Zwillingen gezogen werden, um deutlich zu machen, in welchen Aspekten sich die jeweiligen Geschwisterkonstellationen unterscheiden und wie sich diese Differenzen auf den Verlauf der Entwicklung auswirken können.
Zunächst wird in Kapitel 2 die Entwicklung von Zwillingen erläutert. Um grundlegende Aspekte des zu analysierenden „Gegenstandes“ der Arbeit – Zwillingskinder – transparent zu machen, soll die Entstehung von Zwillingen dargestellt werden. Es wird darauf eingegangen, wie hoch deren Vorkommenswahrscheinlichkeit ist und welchen Begebenheiten Zwillinge und Zwillingsmütter vor und nach der Geburt unterliegen (2.1). In Unterkapitel 2.2 wird dargelegt, welche Bedingungen bereits […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die Entwicklung von Zwillingen
2.1 Die Entstehung von Zwillingen
2.2 Die Situation von Zwillingen im Mutterleib
2.3 Die physische Entwicklung von Zwillingen
2.4 Die intellektuelle und sprachliche Entwicklung von Zwillingen

3. Die Exklusivität der Zwillingsbeziehung

4. Identitätsentwicklung von Zwillingen
4.1 Persönliche Identität
4.1.1 Das Braunschweiger Zwillingsprojekt
4.1.2 Das Braunschweiger Geschwisterprojekt
4.2 Paaridentität

5. Erziehung von Zwillingen – zur Konformität oder zur Individualität?
5.1 Die zwillingsspezifische Familienstruktur
5.1.1 Bindung der Eltern an zwei Kinder
5.1.2 Aufmerksamkeit/Kommunikation
5.1.3 Vergleich der Zwillinge
5.1.4 Geschwister von Zwillingen
5.2 Erziehung von Zwillingen aus elterlicher Perspektive
5.2.1 Namensgebung
5.2.2 Kleidung
5.2.3 Trennung
5.2.4 Kindergarten
5.2.5 Schule
5.2.6 Der Einfluss von Anlage und Umwelt auf die Persönlich
keit von Zwillingen
5.3 Erziehung von Zwillingen aus der Zwillingsperspektive

6. Resümee

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Obwohl Zwillinge in der heutigen Gesellschaft gehäuft auftreten, wird ihre Existenz immer noch als besonders und außergewöhnlich angesehen. In früheren Zeiten war diese Vorstellung noch deutlicher ausgeprägt, denn in Mythen wurden Zwillinge teilweise als Gottheiten verehrt, wobei ihnen andererseits etwas Bedrohliches und Gefährliches unterstellt wurde.[1]

Es existiert eine ambivalente Denk- und Sichtweise von Zwillingen. Menschen stellen sich auf der einen Seite zwei Kinder vor, die in identischer Kleidung süß aussehen, womöglich dieselbe Frisur tragen und meist im gleichen Augenblick antworten. Des Weiteren wird es häufig als Vorteil angesehen, wenn Zwillinge gleichaltrig gemeinsam aufwachsen. Auf der anderen Seite werden doppelte Anforderungen und zweifacher Stress durch Zwillinge angenommen. Doch welche Denkweise spiegelt eigentlich die Realität wider? Was macht sie so besonders und einzigartig? Sind Zwillinge nicht Menschen – genau wie „Einlinge“ – die „nur“ am selben Tag geboren wurden und gleichzeitig dieselben Entwicklungsstufen durchleben? Welche Vor- und Nachteile hat die Zwillingskonstellation gegenüber der Entwicklung von einzeln geborenen Kindern?

In Deutschland wurden im Jahr 2005 nahezu 21.700 Mehrlingskinder geboren, darunter 20.900 Zwillinge, 700 Drillinge und 40 Vierlinge.[2] Dagegen wurden im Jahr 2007 fast 22.500 Mehrlingskinder geboren, davon waren etwa 21.660 Zwillinge, 740 Drillinge und 32 Vierlinge.[3] Das Frappierende an diesen Zahlen ist, dass die allgemeine Geburtenrate in Deutschland zwar sinkt, sich insgesamt allerdings ein Anstieg von Zwillingsgeburten verzeichnen lässt.[4] Als Gründe für die steigende Geburtenzahl von Zwillingen lassen sich zunehmende Hormonbehandlungen oder künstliche Befruchtungen sowie späte Schwangerschaften nennen. Auch die Säuglingsmortalität ist in Deutschland über die Jahre hinweg deutlich gesunken und durch den Fortschritt in der Medizin konnte das Risiko von Frühgeburten beträchtlich reduziert werden.[5] Aufgrund dessen besitzt die Hellin-Regel, die postuliert, dass nahezu in allen Kulturen und ethnischen Gruppen nach der 85. normalen Entbindung statistisch gesehen Zwillinge geboren werden, keinen Gültigkeitsanspruch mehr, da in Deutschland derzeit bereits nach der 62. Entbindung eine Zwillingsgeburt erfolgt.[6]

In der Forschung finden Zwillinge besonders im Zusammenhang mit der Anlage-Umwelt-Debatte Erwähnung. Sir Francis Galton stellte als Erster heraus, dass Zwillinge geeignete „Forschungsobjekte“ sind, um den Einfluss von Anlage und Umwelt auf die Entwicklung eines Menschen zu untersuchen. Mit seinem 1876 erschienenen Artikel, The History of Twins as a Criterion of the Relative Powers of Nature and Nurture, kann er somit als Gründer der Zwillingsforschung[7] angesehen werden.[8] Die Galtonsche Grundfrage der Zwillingsforschung – „Welche Wirkungen haben Anlage- und Umweltfaktoren auf die geistig-charakterliche Entwicklung?“[9] – ist heutzutage immer noch aktuell.[10]

Darüber hinaus soll durch Zwillingsforschung erörtert werden, ob Differenzen in den ererbten Anlagen oder umweltbedingte Ungleichheiten zu Unterschieden zwischen Menschen führen.[11] Der Vergleich gemeinsam aufgewachsener eineiiger Zwillinge mit gemeinsam aufgewachsenen zweieiigen Zwillingen ermöglicht die Feststellung des Anteils erblich bedingter Differenzen. Die Parallelen und Unterschiede in den Lebensläufen getrennt aufgewachsener eineiiger Zwillinge stellen das Ausmaß umweltbedingter Einflüsse dar.[12] Es besteht dabei auch die Möglichkeit, festzustellen, ob die genetische Ähnlichkeit trotz des Nichtaufwachsens in der Paarsituation innerhalb derselben Familie gleichwohl zutage tritt. Größtenteils stellt sich heraus, dass eineiige Zwillinge einander ähnlicher sind als zweieiige Zwillinge – gleichgültig, ob sie gemeinschaftlich oder getrennt aufgewachsen sind.[13]

Neuen Aufschwung erfährt die Zwillingsforschung durch die gegenwärtige Debatte um das Klonen.[14]

Alltagspraktische Begebenheiten mit Zwillingen werden allerdings in der Zwillingsforschung zumeist nicht thematisiert, da „die subjektiven Erfahrungen nicht als wissenschaftliche Daten objektiviert werden können“[15]. Grundsätzlich finden individuelle Zwillingsfälle sowie deren jeweilige Merkmale in der Zwillingsforschung keine oder nur kaum Beachtung. Vielmehr wird versucht, durch eine gewisse Kombination geeigneter Untersuchungsstichproben, allgemeingültige Aussagen herauszuarbeiten, die sich anschließend allerdings nicht auf individuelle Zwillingsfälle transferieren lassen.[16] Gerade diese entwicklungspsychologische und alltagsorientierte Perspektive von Zwillingen soll jedoch im Zentrum der vorliegenden Arbeit stehen.

Die Sichtweise der aktuellen Sozialforschung auf Geschwisterverhältnisse kann verdeutlichen, welche Bedeutung das Heranwachsen mit einem gleichaltrigen Zwillingsgeschwister für die Identität, die Selbsteinschätzung und die Persönlichkeitsentwicklung besitzt. Heutzutage wird das Geschwisterverhältnis als Beziehung definiert, die zumeist länger Bestand hat als sämtliche anderen Verbindungen sowie nahezu gleichberechtigt und unaufkündbar ist. Des Weiteren wird dieser Beziehung eine autonome und mit nichts zu vergleichende Bedeutung in der menschlichen Biografie zugeschrieben. Wurden in der Sozialforschung und in der tiefenpsychologischen Literatur bislang die Eltern als wesentlicher Faktor bei der kindlichen Identitätsbildung angesehen (wobei Geschwister eine eher unbedeutende Rolle in der menschlichen Entwicklung zu spielen schienen), wird heutzutage davon ausgegangen, dass sich Geschwister gegenseitig prägen, d. h. zusätzlich zur elterlichen Erziehung findet eine Erziehung durch Geschwister statt. Somit scheint die wechselseitige Einflussnahme von Geschwistern auf die Entwicklung der Persönlichkeit größer zu sein als zunächst angenommen und kann darüber hinaus als Grundlage für das Erlernen des Umgangs mit Vertrautheit und Konkurrenz, Konflikten und Versöhnung sowie mit Autonomie und Individualität, d. h. mit allem, was die Beziehungsfähigkeit eines Menschen charakterisiert, angesehen werden.[17]

Durch die zunehmende Lebenserwartung werden Geschwisterbeziehungen zudem verstärkt im Längsschnitt untersucht. Geschwister durchleben historische und biografische Begebenheiten miteinander und kennen sich als Kind, Jugendliche sowie als Erwachsene, somit meist über ein halbes Jahrhundert. Es wurde beobachtet, dass einige Geschwister im letzten Lebensabschnitt erneut ein starkes Netzwerk formen und oftmals die letzte Verbindung darstellen, die es noch zur ursprünglichen Familie gibt.

Dadurch, dass diese grob erläuterten Rahmenbedingungen des derzeitigen geschwisterlichen Zusammenlebens auch auf Beziehungen zwischen Zwillingen übertragbar sind und Geschwistern überdies immer mehr Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung zukommt, ist es von besonderem Interesse, die Geschwisterkonstellation Zwillinge, die in ihrer Ausprägung noch intensiver und näher als bei „normalen“ Geschwistern sein kann, eingehender zu beleuchten.[18]

Wie bereits erwähnt, kann durch Zwillinge der Einfluss von Anlage und Umwelt auf psychologische Variablen, wie z. B. Intelligenz, Intro- und Extraversion und soziales Verhalten, entschlüsselt werden.[19] Im Fokus dieser Arbeit soll jedoch die entwicklungspsychologische sowie pädagogische Perspektive stehen. Wie entwickeln sich Zwillinge im Gegensatz zu einzeln geborenen Kindern? Welche Besonderheiten werden durch die Zwillingssituation hervorgerufen? Hat das Heranwachsen mit einem gleichaltrigen und teilweise sogar genetisch identischen Geschwister Auswirkungen auf die individuelle Entwicklung der Zwillingskinder? Wie kann sich eine eigenständige Identität entwickeln und wie können Zwillingseltern erzieherisch eine positive Entwicklung beider Kinder fördern?

Die vorliegende Diplomarbeit[20] mit der Thematik „Die emotionale und kognitive Entwicklung von Zwillingskindern“ wird sich mit diesen Fragestellungen auseinandersetzen und nachfolgend Antworten darauf gegeben. Innerhalb der jeweiligen Kapitel soll ein Vergleich zwischen Einzelgeborenen bzw. „normalen“ Geschwistern und Zwillingen gezogen werden, um deutlich zu machen, in welchen Aspekten sich die jeweiligen Geschwisterkonstellationen unterscheiden und wie sich diese Differenzen auf den Verlauf der Entwicklung auswirken können.

Zunächst wird in Kapitel 2 die Entwicklung von Zwillingen erläutert. Um grundlegende Aspekte des zu analysierenden „Gegenstandes“ der Arbeit – Zwillingskinder – transparent zu machen, soll die Entstehung von Zwillingen dargestellt werden. Es wird darauf eingegangen, wie hoch deren Vorkommenswahrscheinlichkeit ist und welchen Begebenheiten Zwillinge und Zwillingsmütter vor und nach der Geburt unterliegen (2.1). In Unterkapitel 2.2 wird dargelegt, welche Bedingungen bereits im Mutterleib für Zwillinge und deren psychische als auch physische Entwicklung von Bedeutung sind. Im Anschluss daran wird die physische Entwicklung nach der Geburt dargestellt, d. h. es wird der Frage nachgegangen, ob Zwillinge dieselbe körperliche Entwicklung durchlaufen wie einzeln geborene Kinder (2.3) . Unterkapitel 2.4 wiederum erläutert die intellektuelle sowie die sprachliche Entwicklung von Zwillingen.

In Kapitel 3 werden die Besonderheiten der Zwillingssituation und somit des gleichzeitigen Heranwachsens beschrieben, die z. T. bei Einzelgeborenen und „normalen“ Geschwistern nicht oder zumindest nicht in dieser Ausprägung vorzufinden sind.

Kapitel 4 umfasst die Identitätsentwicklung von Zwillingen, die sich in persönliche Identität (4.1) und Paaridentität (4.2) unterteilt. Innerhalb des Unterkapitels 4.1 soll untersucht werden, wie und zu welchem Zeitpunkt Zwillingskinder eine persönliche Identität entwickeln und welche Hindernisse dabei auftreten. Mittels einer Studie – dem Braunschweiger Zwillingsprojekt – soll exemplarisch verdeutlicht werden, wie und wann Zwillinge durch das visuelle Selbsterkennen auf Photographien ihre phänotypische Identität konstatieren. Eine weitere Untersuchung, die in 4.1 dargestellt wird – das Braunschweiger Geschwisterprojekt – soll veranschaulichen, welche Bedeutung verschiedene Geschwisterkonstellationen, insbesondere die Zwillingskonstellation, auf die Entwicklung haben und ob die persönliche Identitätsentwicklung dadurch geprägt wird. 4.2 knüpft wiederum mit dem Braunschweiger Geschwisterprojekt an das vorherige Unterkapitel an und stellt heraus, inwieweit sich unterschiedliche Geschwistergruppen in den verschiedenen Facetten der Paaridentität unterscheiden. Die zusammenfassende Darstellung eines Interviews mit Zwillingen bezüglich ihrer Paaridentität schließt dieses Kapitel ab.

Kapitel 5 stellt die Erziehung von Zwillingskindern dar, die sich entweder in Richtung Individualität oder Konformität ausrichten kann. Dabei werden zunächst Merkmale der zwillingsspezifischen Familienstruktur aufgezeigt (5.1) , um kenntlich zu machen, wie sich die familiäre Situation durch den Zuwachs von Zwillingen verändert und welche Unterschiede sich zwischen Familien mit Zwillingen und Familien mit einzeln geborenen Kindern bzw. „normalen“ Geschwistern herauskristallisieren. Diese Differenzen betreffen Bereiche wie Bindung, Aufmerksamkeit und Kommunikation, Vergleichsanstellungen sowie Geschwister von Zwillingen. Unterkapitel 5.2 verdeutlicht die Erziehung von Zwillingen aus elterlicher Perspektive. Es sollen die Vor- und Nachteile der jeweiligen Erziehungsstrategie – individuell oder konform – sichtbar gemacht werden, die Aspekte wie Namensgebung, Kleidung, Trennung, Kindergarten und Schule umfassen. Daran anschließend wird erfragt, inwieweit sich Zwillinge aufgrund ihrer Erziehung und dem Leben in der Zwillingssituation zu individuellen Persönlichkeiten entwickeln können. Weiterhin wird untersucht, ob den Eltern wirklich eine solch große Bedeutung in der Persönlichkeitsentwicklung von Zwillingen zukommt oder ob vielmehr Anlage und/oder Umwelt zu der Entwicklung unterschiedlicher Persönlichkeiten beitragen. 5.3 stellt schließlich die Erziehung von Zwillingen aus der Perspektive von Zwillingen dar. Durch retrospektive Aussagen von Zwillingen, welche die Thematiken der persönlichen Identitätsentwicklung, Kleidung, Namensgebung, Trennung, auch in Kindergarten und Schule, sowie darin inbegriffen den elterlichen Erziehungsstil, beinhalten, soll die Erziehung von Zwillingen aus einem anderen Blickwinkel betrachtet werden.

Im Resümee (Kapitel 6) werden abschließend die wichtigsten Erkenntnisse zusammenfassend dargestellt und Anregungen für künftige Forschungsinteressen aufgeführt.

2. Die Entwicklung von Zwillingen

Nachfolgend soll zunächst die Entstehung von Zwillingen beschrieben werden und welche Bedingungen bereits im Mutterleib für deren weitere physische und psychische Entwicklung von Bedeutung sind. Daran anschließend wird die körperliche Entwicklung im Unterschied zu einzeln geborenen Kindern erläutert. Lässt sich die Entwicklung von Zwillingen im Vergleich zu Einzelgeborenen als „schwerer“ oder sogar langsamer beschreiben? Die intellektuelle sowie sprachliche Entwicklung von Zwillingen bildet den Abschluss dieses Kapitels.

2.1 Die Entstehung von Zwillingen

In früheren Zeiten existierten allerhand falsche Auffassungen von der Zwillingsentstehung. Eine Vermutung des Mittelalters war z. B., dass ein Mädchen und ein Junge nicht zusammen in einer Gebärmutter entstehen können, denn dies würde Inzest bedeuten.[21] In der Antike glaubten die Menschen an eine mögliche Doppelvaterschaft – ein Zwillingskind habe einen sterblichen Vater, das andere sei von einem Gott bzw. Dämon gezeugt worden.[22] Es kursieren allerdings auch heutzutage noch einige irrationale Vorstellungen über die Entstehung von Zwillingen. So glauben viele Eltern von eineiigen Zwillingsmädchen noch daran, dass diese unter Umständen später keine Kinder gebären können. Weiterhin kolportiert sich die Sorge, das Mädchen eines gegengeschlechtlichen Zwillingspaares werde zwangsläufig unfruchtbar.[23] Es besteht zudem die Annahme, dass die Wehen aufgrund von zwei Kindern auch zweimal durchgestanden werden müssen und dass die Zwillingsgeburt eine furchtbare Qual sei.[24]

Doch wie sieht nun die Wirklichkeit im Hinblick auf das Entstehen und die pränatale Entwicklung von Zwillingen aus? Wie häufig sind Zwillingsgeburten zu verzeichnen und welche Arten von Zwillingen existieren eigentlich?

Erst im letzten Jahrhundert wurde die Entstehung zweierlei Arten von Zwillingen entschlüsselt – eineiiger und zweieiiger Zwillinge. Erstere entstehen durch Teilung einer befruchteten Eizelle, wobei sich aus je einer Hälfte ein Individuum herausbildet. Aus diesem Grunde werden eineiige Zwillinge als monozygote[25] Zwillinge bezeichnet (mono = ein, zygot = Ei). Aufgrund gleicher Chromosomenanzahl bzw. identischen Erbanlagen haben MZ zwangsläufig dasselbe Geschlecht.[26] Obgleich äußere Merkmale, wie beispielsweise Haar- und Augenfarbe, bei MZ gleichartig sind und sie des Weiteren dieselben Unregelmäßigkeiten am Gebiss zeigen, können sie sich gleichwohl in anderen Merkmalen (z. B. der Körpergröße) unterscheiden, da in diesem Punkt weniger die Gene, als vielmehr die Ernährung während und nach der Schwangerschaft entscheidend ist.[27] Da sich außerdem ihre Fingerabdrücke geringfügig unterscheiden, können sie nicht als vollkommen identisch bezeichnet werden.[28]

Werden zwei Eizellen innerhalb eines Zyklus durch zwei unterschiedliche Spermien befruchtet, entstehen zweieiige Zwillinge.[29] Diese Art von Zwillingen wird deshalb als dizygot[30] bezeichnet.[31] DZ wurden zwar nahezu gleichzeitig gezeugt und wachsen zusammen in einer Gebärmutter heran, haben aber – genau wie „normale“ Geschwister – nur durchschnittlich 50% ihrer Gene gemeinsam.[32] Sie können in drei Konstellationen erscheinen – als reine Jungen- bzw. reine Mädchenpaare oder als Pärchenzwillinge. Dabei besteht dieselbe Wahrscheinlichkeit für die Geburt von gleich- oder gemischtgeschlechtlichen Zwillingen. Allerdings werden bei Zwillings- und anderen Mehrlingsgeburten – im Gegensatz zu Einlingsgeburten – tendenziell mehr Mädchen als Jungen geboren.[33]

Nur annähernd ein Viertel aller Zwillinge sind eineiig, die Mehrzahl bilden demnach zweieiige Zwillinge.[34] Ungeachtet der Mehrlingsgeburten, die nicht natürlicherweise entstanden sind, kommen MZ weltweit konstant zwischen drei und fünf pro tausend Geburten vor.[35] Die Quote für Zwillingsgeburten von DZ unterliegt dagegen regionalen und fortwährend beachtlichen Schwankungen. Daraus kann geschlossen werden, dass Mütter oder Väter nicht prinzipiell disponiert sind, MZ bzw. DZ zu bekommen oder zu zeugen, sondern dass sich zwei differente Begebenheiten präsentieren.[36]

Es besteht für alle Frauen nahezu dieselbe Chance, MZ auf die Welt zu bringen.[37] Dagegen erhöht sich bei Frauen die Wahrscheinlichkeit, DZ zu bekommen, mit mehreren Faktoren.[38] Das Alter der Mutter spielt dabei eine große Rolle. Je älter eine Frau ist, desto eher wird das follikelstimulierende Hormon (FSH) produziert, wodurch zunehmend zwei, anstelle von einer Eizelle heranreifen. Hormonelle Behandlungen und künstliche Befruchtungen sind weitere Faktoren, welche die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass eine Frau DZ empfängt.[39] Bringen Frauen bei ihrer ersten Schwangerschaft Zwillinge zur Welt, steigt die Wahrscheinlichkeit für weitere Zwillingsgeburten um das drei- bis fünffache.[40] Ausschlaggebend ist des Weiteren, wie viele Kinder eine Frau bislang geboren hat, da sich mit der Anzahl der Kinder die Möglichkeit einer Zwillingsempfängnis erhöht.[41] Sind in der Familie einer Frau des Öfteren Zwillingsgeburten zu verzeichnen oder ist eine Frau sogar ihrerseits Zwilling, steigt ebenfalls die Wahrscheinlichkeit für eine Geburt von DZ. Der Vater und dessen Familie scheinen jedoch keinen Einfluss darauf zu haben.[42]

Im Vergleich zu Einlingsgeburten erhöht sich bei Zwillingsgeburten das Risiko für Mutter und Kinder bei der Geburt zu sterben um mehr als das dreifache. Des Weiteren treten des Öfteren Komplikationen während der Schwangerschaft auf und auch Fehlgeburten lassen sich zwei- bis fünfmal häufiger feststellen als bei der Geburt eines Kindes.[43] Dadurch, dass eine Zwillingsschwangerschaft oftmals früher wahrgenommen und intensiver empfunden wird und sich eine Mutter zudem erheblich früher als üblicherweise einschränken muss, haben viele Zwillingsmütter das Gefühl, ihre Schwangerschaft sei im Gegensatz zu einer Einlingsschwangerschaft länger. Zwillingsschwangerschaften sind tatsächlich jedoch etwa drei Wochen kürzer als „normale“ Schwangerschaften, dauern demnach also durchschnittlich 37 Wochen. Aufgrund des größeren Gewichts von zwei Kindern müssen werdende Mütter bei solchen Schwangerschaften mehr Kräfte aufbringen, wobei die Wehen durch die kleinere Körpergröße von Zwillingen wiederum leichter zu ertragen sind. Obwohl die meisten Zwillingskinder auf natürlichem Wege geboren werden, werden Zwillinge aufgrund ihrer vermuteten ungünstigeren Lage in der Gebärmutter des Öfteren per Kaiserschnitt zur Welt gebracht. Das zweite Kind folgt gewöhnlich binnen 20 Minuten auf das erste.[44]

Es besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass Zwillingskinder verfrüht zur Welt kommen. Zudem beträgt ihr Geburtsgewicht im Vergleich zu Einzelgeborenen mit 3,4 kg im Durchschnitt 2,5 kg, also fast 1 kg weniger als bei einzeln geborenen Kindern, wobei Jungen oftmals schwerer als Mädchen sind. DZ sind tendenziell schwerer als MZ, was vermutlich damit zusammenhängt, dass MZ durchschnittlich noch etwas früher geboren werden und sie sich außerdem im Mutterleib einen Blutkreislauf teilen mussten, was wiederum das Wachstum verlangsamt. Es gibt allerdings auch Einzelfälle, etwa, dass manche Zwillinge dasselbe Gewicht und dieselbe Größe wie Einzelgeborene haben oder sich das Gewicht der Zwillinge deutlich unterscheidet.[45]

2.2 Die Situation von Zwillingen im Mutterleib

Da Zwillinge zu zweit im Bauch der Mutter heranwachsen, modifizieren sich die Voraussetzungen für das einzelne Kind bereits überaus früh, denn Zwillinge müssen sich – im Gegensatz zu Einlingsgeburten – das Platz- und Nahrungsangebot ihrer Mutter teilen.[46] Spätestens ab Mitte der Schwangerschaft konkurrieren Zwillinge um Nahrung und Sauerstoff, den die Mutter für Wachstum und Stoffwechsel liefert.[47]

Werden die Kinder durch eine gemeinsame Plazenta versorgt, ist es möglich, dass ein Zwilling weniger Nahrung als der andere erhält. Problematisch wird es auch, wenn zwei einzelne Plazenten dicht beisammen liegen und ggf. zusammenwachsen (wobei dies nur in 15% der Fälle auftritt), denn dies könnte wiederum bedeuten, dass ein Zwilling hinsichtlich der Nahrungszufuhr benachteiligt ist. Besteht zwischen den Zwillingen in der Blutzufuhr ein Ungleichgewicht, kann im schlimmsten Fall der unterversorgte Zwilling absterben (Fetofetales Transfusionssyndrom).[48] Die Zwillingsmutter Sigrun L. äußert sich dazu folgendermaßen: „Es ist hart, zu den Feten eine zuversichtliche, fröhliche Beziehung aufzubauen, wenn man nicht weiß, wie lange sie noch in der Gebärmutter bleiben oder ob es nicht schon bald zum Abbruch kommt. [...].“ [49] Weiterhin wird ein Zwilling unzureichender versorgt, wenn eine Plazenta an einer schlechter durchbluteten Stelle der Gebärmutter positioniert ist. Die Körpergröße wird davon nicht erheblich betroffen sein, der schwächere Zwilling wird jedoch ein niedrigeres Geburtsgewicht als sein Zwillingsgeschwister aufweisen (Gewichtsunterschiede können 1000 Gramm und mehr betragen). Ist ein Mangel in Sicht, werden jedoch beide Zwillingskinder mit Sauerstoff versorgt, und Herz und Gehirn können sich durch eine Art Notversorgung trotzdem entwickeln.[50]

Die Versorgungssituation im Mutterleib stellt aber eine natürliche und keine menschliche Konkurrenz dar. Ferner können die Gründe der ungleichmäßigen Zulieferung bisweilen lediglich unbekannten Faktoren und nicht einer ungerechten elterlichen Verteilung zugeschrieben werden. Dennoch zeigt sich bereits die zwillingstypische Situation, da sich kein Zwilling mehr dem Vergleich mit dem anderen entziehen kann.[51]

Das Platzangebot und die Bewegungsfreiheit sind bei Zwillingen im Gegensatz zu Einlingskindern schon erheblich früher verringert. Mit Beginn der 30. Schwangerschaftswoche sind beide Kinder außerdem zu groß bzw. es ist zu wenig Platz, um ihre Position noch einmal zu wechseln. So liegt ein Zwilling gewöhnlich in der linken, der andere in der rechten Hälfte der Gebärmutter. Zwar nehmen Zwillingsmütter die Bewegungen ihrer Babys frühzeitiger wahr als Einlingsmütter, jedoch sind diese oftmals weniger stark, da für kräftigere Tritte nicht genügend Platz vorhanden ist. Die Mehrzahl der Zwillinge ist in getrennten Fruchtblasen untergebracht (nur ca. 1% teilt sich eine Fruchtblase), wobei Fruchtwasser die Tritte abschwächt.

Der Platzmangel im Mutterleib provoziert allerdings nicht ausschließlich eine Rivalität zwischen den Zwillingen, sondern kann ebenfalls ein Gefühl außergewöhnlicher Nähe und Verbundenheit bewirken.[52]

Die Interaktion zwischen Mutter und Zwillingen nimmt ihren Anfang bereits mit Kenntnisnahme der Zwillingsschwangerschaft, obwohl die ungeborenen Kinder noch nicht zwischen sich und anderen differenzieren können. Die Vorstellungen von werdenden Eltern beschränken sich auf die Entwicklung der Säuglinge. Dabei wirken die väterliche Anwesenheit oder eine unzureichende aktive und emotionale Unterstützung der Mutter indirekt auf die Psyche der Zwillinge. Bei der Analyse von Neugeborenen sowie der mütterlichen Einstellung in der Schwangerschaft ließ sich feststellen, dass bewusst oder unbewusst abgelehnte Kinder ausgeprägte Verhaltensweisen zeigten. Dementsprechend wurde angenommen, dass mütterliche Empfindungen an die ungeborenen Kinder pränatal weitergegeben wurden. Bereits mit der Befruchtung setzt der biochemische Transfer ein, wodurch den Kindern die Verfassung der Mutter vermittelt wird. Die mütterliche Konstitution ist jedoch auch bereits vor der Zeugung und ferner für den Schwangerschaftsablauf und dessen Fortgang wesentlich.[53]

Neben den physischen Funktionen, die pränataler Ursache sind, werden gleichzeitig Grundlagen der Persönlichkeit angelegt. Pränatale Erfahrungen können Grundzüge der kindlichen Wahrnehmung formen. Deshalb bedeutet das gemeinsame Heranwachsen für Zwillinge im Mutterleib, dass sie bereits vor der Geburt „zwangsweise“ miteinander interagieren müssen. Dieser Umstand wie auch die Nähe des Zwillingsgeschwisters kann sich unbewusst auf die Identitätsentwicklung auswirken: Zwillinge haben überwiegend pränatale Impressionen erfahren und vermehrt Wahrnehmungen in Einklang bringen müssen. Durch das geringe Platzangebot müssen Zwillinge oftmals ihre Position wechseln und sich dadurch bewegen. Da der Körper und wahrscheinlich auch die Psyche der Mutter stark beansprucht sind, sind die ungeborenen Kinder möglicherweise mehr Stressfaktoren ausgesetzt, die wiederum dazu veranlassen, erneut ein persönliches Gleichgewicht einzurichten.

Die frühe Beengtheit zwischen Zwillingen kann ein Gefühl des Nicht-Allein-Seins bewirken. Dies kann wiederum die Einstellung verursachen, nicht genug zu bekommen oder nicht ausreichend Platz für sich „selbst“ zu haben. Andererseits kann das Gefühl hervorgerufen werden, sich nur gut zu fühlen, wenn das Zwillingsgeschwister greifbar und spürbar ist. Solche „angelegten Handlungsweisen“ müssen allerdings nicht zwingend bewirken, dass Empfindungen, die aus Erinnerungen im Mutterleib resultieren, sich im späteren Leben in spezifischen Verhaltensweisen ausdrücken. Zwar begründen einige Zwillinge damit ihre Handlungsweisen, doch ein Zusammenhang zwischen pränatal Widerfahrenem und nachfolgenden Reaktionen konnte (noch) nicht nachgewiesen werden.[54]

Zwillinge unterliegen im Mutterleib somit – im Vergleich zu einzelnen Kindern – vermehrten Sinnesreizen und Beeinflussungen. Aufgrund der gleichförmigen Erfahrungen, wird eine außergewöhnliche Dreiecksbeziehung ermöglicht, die wiederum andersartige Bindungsmechanismen sowie differente Verständigungsmöglichkeiten und –fähigkeiten hervorrufen kann.

Die Nähe und Gemeinschaft, das Teilen und der Platzmangel, sowie das Gefühl des Zu-Kurz-Kommens und der Platzbeschaffung sind vermutlich Themen, die pränatal nur Zwillingen vorbehalten bleiben. Waren sie für lange Zeit auf engstem und intimsten Raum gemeinschaftlich untergebracht, trennen sich Zwillinge körperlich erstmals bei der gemeinsamen Geburt.

Grundsätzlich ist festzustellen, dass Zwillinge bereits im Mutterleib durch reichhaltige biochemische Stimuli geprägt werden. Auch Hörreize sowie körperliche Empfindungen des Zwillingspartners wirken auf den jeweils anderen Zwilling ein. Die spätere Persönlichkeitsentwicklung wird scheinbar durch wechselseitige Berührungen bei zunehmender Enge und der Konkurrenz um Nahrung beeinflusst. Des Weiteren scheinen nachfolgende Dispositionen und Verhaltensweisen in der pränatalen gemeinschaftlichen Zeit verwurzelt zu sein. So können Hauptempfindungen – das Hören, Schmecken und Sehen – vorgeburtlich geprägt werden, aber auch der Wunsch nach gegenseitiger Nähe und das Bedürfnis, miteinander zu konkurrieren, pränatale Ursache haben.[55]

2.3 Die physische Entwicklung von Zwillingen

Da Zwillinge im Gegensatz zu „Einlingen“ bereits im Mutterleib besonderen Entwicklungsbedingungen ausgesetzt sind, stellt sich an dieser Stelle die Frage, wie bei Zwillingen die körperliche Entwicklung nach der Geburt verläuft. Sind Zwillinge im Vergleich zu einzeln geborenen Kindern in irgendeiner Weise benachteiligt?

Die Frage, ob Zwillinge kleiner bleiben als andere Kinder bzw. sich langsamer entwickeln, scheint weiterhin zu bestehen.[56] Lässt sich diese Annahme verifizieren oder zeigt sie sich mittlerweile als überholt?

Tatsächlich ist es so, dass Zwillingskinder im letzten Drittel der Schwangerschaft normalerweise ein wenig langsamer wachsen, in der bedeutenden frühen Phase allerdings genauso schnell wie einzelne Kinder.[57] Viele Zwillingskinder sind außerdem schwierigeren Bedingungen als einzeln geborene Kinder ausgesetzt, da sie oftmals zu früh und/oder einem zu niedrigen Geburtsgewicht zur Welt kommen.[58]

Dadurch, dass Zwillinge im Mutterleib um Platz und – bei einer Plazenta – um die angebotenen Nährstoffe konkurrieren, ist ihre körperliche Entwicklung bei der Geburt und z. T. noch bis zum Alter von vier Jahren verzögert. Innerhalb des vierten und sechsten Lebensjahres wird dieser Vorsprung einzeln geborener Kinder allerdings wieder ausgeglichen, so dass ihre physische Entwicklung schließlich mit der von Einlingskindern übereinstimmt. Zwillinge können Piwowarowa zufolge daher vielmehr als „gesunde Risikogruppe“ denn als krankhafte Formation betrachtet werden.[59]

Der erstgeborene Zwilling ist zumeist körperlich kräftiger und überdies weiter entwickelt als der zweitgeborene. Dieser ist folglich schwächer und zeigt auch insgesamt eine Verzögerung in der Entwicklung. Solch anschauliche Differenzen bewirken bereits innerhalb der ersten Lebenswochen eine verschiedenartige Versorgungsweise der Zwillinge seitens der Eltern. Das bedeutet konkret, dass dem zarteren Kind mehr Pflege als dem Stärkeren zukommt, wobei es allerdings weniger Anreize durch die Eltern erfährt. Bei dem stärkeren Kind verhält es sich in entgegengesetzter Weise. Dieses vergrößert durch ebengenannten Umstand selbstverständlich seinen Vorsprung und oftmals kann der schwächere Zwilling erst nach einigen Jahren seinen Rückstand annähernd kompensieren.[60]

2.4 Die intellektuelle und sprachliche Entwicklung von Zwillingen

Auch die intellektuelle Entwicklung von Zwillingen verläuft prinzipiell wie bei einzeln geborenen Kindern. Die Intelligenz von Zwillingen entspricht annähernd der von Nicht-Zwillingen, wobei sie sich durchschnittlich wenige IQ-Punkte unter anderen Kindern befindet. Dieses Defizit kann wiederum auf die verfrühte Geburt sowie auf das geringe Geburtsgewicht von Zwillingen zurückgeführt werden.

In einer Studie wurden die Intelligenzwerte „normaler“ Zwillingskinder denen von Zwillingskindern gegenübergestellt, die ihr Geschwister bei der Geburt verloren haben und dadurch wie Einzelkinder aufgewachsen sind. Es konnte festgestellt werden, dass Letztgenannte bei Intelligenztests bessere Resultate erzielten, obschon sie im Säuglings- und Kleinkindalter teilweise größeren Schwierigkeiten ausgesetzt waren. Resultierend kann aus dieser Studie geschlossen werden, dass die Erziehung und nicht die Geburt als Zwilling einen bestimmten Risikofaktor verkörpert. Es gilt dabei allerdings zu bedenken, dass die gezeigten Differenzen zwischen Zwillingskindern und Einzelgeborenen im Grunde belanglos sind.

Wie bei der Körpergröße, gleichen sich MZ in ihren Intelligenzwerten einander mehr als DZ, wobei der leichtere Zwilling oftmals in der geistigen Entwicklung ein wenig benachteiligt ist. Trotzdem erleben sie meist ähnliche Entwicklungsschübe und –pausen. DZ hingegen bilden nach und nach vermehrt intellektuelle Eigenarten heraus, die sie schließlich wie zwei „normale“ Geschwister erscheinen lassen.[61]

Werden die Intelligenzquotienten (IQs) von MZ- und DZ-Paaren einander gegenüber gestellt, so lässt sich feststellen, dass die IQ-Werte zwischen MZ einander um .80 bedingen, d. h. sie sind sich demnach äußerst ähnlich. Bei DZ korrelieren die IQ-Werte um .60, was wiederum bedeutet, dass diese sich weniger ähnlich sind, keinesfalls jedoch unähnlich. Die Ähnlichkeit des IQs zwischen DZ lässt sich einerseits auf geteilte Umwelteinflüsse, wie z. B. die häusliche Umgebung, zurückführen, andererseits ebenfalls darauf, dass sie die Hälfte ihrer Gene gemeinsam haben und demnach zu 50% der genetischen Einflüsse auf den IQ teilen. Die IQ-Ähnlichkeit zwischen MZ ist aus dem Grunde höher als die von DZ, da diese genetisch kongruent sind und somit zu 100% der genetischen Einflüsse auf den IQ gemeinsam haben.[62]

Unterschiede in der Intelligenz zwischen Individuen können etwa zu 50% auf das Genom und wiederum zu 50% auf die geteilte Umwelt zurückgeführt werden. Individuelle Erfahrungen außerhalb der Familie bzw. Erfahrungen, die von Geschwistern innerhalb einer Familie unterschiedlich erlebt werden (nicht-geteilte Umwelt), wirken sich nicht wesentlich auf die Unterschiede in der Intelligenz aus.[63] Rowe hingegen nimmt jedoch an, dass sich nicht-geteilte Erfahrungen definitiv auf den IQ auswirken.[64] Auch Verhaltensgenetiker sind der Ansicht, dass die nicht-geteilte Umwelt einen deutlich stärkeren Einfluss auf die intellektuelle Entwicklung hat, als die geteilte.[65] Andere Autoren befinden, dass differente Umweltfaktoren zu etwa 25% Einfluss auf den IQ haben. 75% des Einflusses auf Unterschiede im IQ wären demnach auf die genetische Anlage zurückzuführen.[66] Plomin und DeFries fanden in ihrer Zwillingsstudie wiederum, dass 48% der IQ-Unterschiede aus der genetischen Anlage resultieren, 10% seien messfehlerbedingt und 43% durch die Umwelt beeinflusst. Der Umweltfaktor unterteilte sich dabei in 38% geteilte und folglich lediglich zu 5% in nicht-geteilte Umwelt.[67]

In diesen unterschiedlichen Auffassungen offenbart sich die Schwierigkeit der genauen Festlegung des jeweiligen Einflusses von Anlage- und Umweltfaktoren. Da beide Faktoren sich meist zur selben Zeit und in Verknüpfung miteinander verändern, können ihre Effekte aus diesem Grunde nur schwerlich ermittelt werden.[68]

Die Abweichungen in der psychischen als auch physischen Entwicklung zeigen sich bei DZ speziell innerhalb der Adoleszenz. Während bei MZ die Pubertät für gewöhnlich gleichzeitig eintritt, besteht bei DZ die Möglichkeit, dass Entwicklungsschübe divergieren. Dies kann sich auf die Beziehung einerseits kompensatorisch auswirken oder aber Verwirrung stiften, da sich das „zurückgebliebene“ Kind dann nicht mehr auf der Ebene seines Geschwisters „wiederfindet“. Bei Pärchenzwillingen kann sich dabei eine besondere Situation herausstellen. Da bei Mädchen die Pubertät früher als bei Jungen beginnt, kann sich zwischen den Zwillingsgeschwistern eine Differenz in der körperlichen und geistigen Entwicklung herauskristallisieren und sich das Mädchen als dominantere und erwachsenere Person „entpuppen“.[69]

Im Hinblick auf die intellektuelle Entwicklung von Zwillingen gilt zu bedenken, dass neben den Faktoren bezüglich der Geburt auch die Eltern eine große Rolle spielen. Da die Aufmerksamkeit auf zwei Kinder verteilt werden muss, kann es häufig passieren, dass die Kinder in ihrer geistigen Entwicklung nicht entsprechend gefördert werden, wie es womöglich bei einzeln geborenen Kindern der Fall sein kann. Aufgrund einer veränderten Kommunikationsform (Triade) kann sich zudem eine Verzögerung der sprachlichen Entwicklung zeigen.

Hinsichtlich der Sprachentwicklung von Zwillingen sind Entwicklungsverzögerungen zu verzeichnen. Es lässt sich somit eine gewisse Unterlegenheit im Vergleich zu gleichaltrigen Einzelgeborenen feststellen. Diese Tatsache wird als Defizithypothese angeführt. Sie besagt, dass Zwillinge einerseits in ihrer Sprachentwicklung Einlingskindern gegenüber nachstehen, folglich ihre Sprachentwicklung verzögert ist, da deren körperliche Entwicklung vor als auch kurz nach der Geburt Risiken birgt. Die sprachliche Intelligenz wird durchschnittlich nicht dem Stand von einzeln geborenen Kindern entsprechen.[70] Andererseits besagt die Defizithypothese, dass Zwillinge in einer Triade kommunizieren und von den Eltern weniger Anregungen zum Sprechen erhalten als Einlingskinder.[71]

Zwillinge unterliegen also generell einem gewissen Risiko, da, wie bereits erwähnt, ihre prä- und perinatale körperliche Entfaltung kritischer als bei einzelnen Kindern verläuft. Dieser Rückstand kann postnatal unter Umständen nicht mehr ausgeglichen werden. Daraus kann ebenso eine Beeinträchtigung der Sprachentwicklung erfolgen, die ihre Ursache in der körperlichen Beschaffenheit hat. Gemeinsam aufwachsende Zwillinge sind in der Sprachentwicklung im Vergleich zu Einzelkindern benachteiligt, da sie negativen „Input-Voraussetzungen“ unterliegen. Nach derzeitigem Wissensstand, kann Spracherwerb ausschließlich dann einsetzen und allmählich fortschreiten, wenn Kindern durch die Umwelt Sprachangebote offeriert werden, die allerdings keineswegs fehlerlos sein müssen. Sprachentwicklung kann auch dann gelingen, wenn das sprachliche Angebot Mängel aufweist. Die Vermittlung des Inputs findet zwischen Menschen statt, die den Input anbieten, und Kindern, die ihn empfangen und ebenso imstande sind, zu nutzen. Zwischen diesen Personen existiert eine Hierarchie, durch die Lehren und Lernen ermöglicht wird. Üblicherweise sind die Personen gleichzeitig die nahestehendsten Bezugspersonen des Kindes (Mutter, Vater, Geschwister usw.), die dem Entwicklungsstand des Kindes entsprechend, mit dem Kind kommunizieren (Babysprache). Durch den Input-Vermittlungsprozess werden Dispositionen zur Sprachentwicklung stimuliert, die sich allmählich so formen, dass eine Annäherung an eine (bzw. mehrere) Zielsprachen erfolgt. Bei Zwillingen gestaltet sich der gewöhnliche Stimulations- und Vermittlungsprozess jedoch anders als bei einzelnen Kindern, da zwischen den Zwillingsgeschwistern selbst keine Hierarchie besteht, die Lehr- sowie Lernmöglichkeiten veranlassen könnte.[72] Da sich Zwillinge auf demselben Entwicklungsniveau befinden und somit niemand dem anderen sprachlich voraus ist, fungieren beide Zwillinge in sprachlicher Hinsicht gegenseitig als negatives Vorbild. Einzeln geborene Kinder orientieren sich an den Eltern oder an älteren Geschwistern, also demnach an Bezugspersonen, die sprachlich besser ausgebildet sind als sie. Zwillinge hingegen benutzen das Zwillingsgeschwister als sprachliche Richtschnur.[73]

Zwillingskinder erlernen im Allgemeinen zu einem späteren Zeitpunkt die Sprache als andere Kinder. Zudem zeigen sie im Vor- und frühen Grundschulalter konträr zu gleichaltrigen Nicht-Zwillingen im sprachlichen Bereich niedrigere Intelligenzleistungen. Zwillingskinder sprechen pauschal weniger und auch ihre sprachlichen Leistungen sind gegenüber einzeln geborenen Kindern desselben Alters weniger ausgereift. Des Weiteren besitzen sie ein begrenzteres Vokabular und eine schlechtere Aussprache. Auch zeigt sich in ihren Satzkonstruktionen weniger Komplexität und vermehrt können Auffälligkeiten in der Sprache, wie etwa Stottern, diagnostiziert werden. Trotz der zahlreichen Sprachdefizite von Zwillingen kann dennoch eine Annäherung an die Sprachleistung von einzelnen Kindern erreicht werden, wie Nachuntersuchungen zu Studien an neunjährigen Kindern beweisen: Ab diesem Alter sind keine Differenzen mehr bezüglich des IQs zwischen Einzelgeborenen und Zwillingen zu vermerken.[74]

Ein weiterer Aspekt, der bei Zwillingen in modifizierter Form auftritt und deren sprachliche Entwicklung erschwert, betrifft die Kommunikationssituation. Einzelkinder kommunizieren grundsätzlich in einer Dyade, Zwillinge hingegen in einer Triade. Problematisch ist dabei, dass sich die gewöhnliche Sprecher-Adressaten-Aufteilung um eine zusätzliche Person erweitert. Dies bedeutet konkret, dass sich die Zwillingsmutter entscheiden muss, ob sie sich sprachlich an beide Zwillinge oder lediglich an einen Zwilling wendet, wobei bei letztgenanntem Aspekt der andere Zwilling – ebenso wie der ursprüngliche Adressat – alles mithören und -sehen kann. Desgleichen in umgekehrter Weise: Übernimmt ein Zwilling die Sprecherrolle und wendet sich an eine dritte Person, so ist der andere Zwilling von der Intention her kein Adressat, befindet sich allerdings in derselben Situation wie dieser. Aufgrund dieser Überlegungen ist zu vermuten, dass das Defizit von Zwillingen verstärkt im Gegensatz zwischen Ich und Du, Mein und Dein usw. erscheint.[75]

Dadurch, dass Eltern ihre Aufmerksamkeit auf zwei Kinder verteilen müssen, findet eine Umformung des Interaktionsmusters zwischen Mutter/Vater und Kind statt. Thorpe , Rutter und Greenwood (2003) sehen darin die Ursache für die oftmals leicht verzögerte, dennoch nicht krankhafte Sprachentwicklung von Zwillingen, weil Zwillingseltern ihre Kinder im Alltag u. a. etwas seltener zum Sprechen anregen als dies Eltern von Nicht-Zwillingen tun.[76] Zwillingskindern bietet sich zudem weniger die Möglichkeit zum (sprachlichen) Lernen, da Eltern von zwei Kindern vielmehr organisatorischen Angelegenheiten nachkommen müssen als Einlingseltern und somit für den einzelnen Zwilling insgesamt weniger Zeit vorhanden ist, in der ihm alleinig ein Elternteil zur Verfügung steht. Zudem vertreten viele Zwillingseltern die Ansicht, es sei nicht nötig, häufig mit ihren Zwillingen zu kommunizieren, da diese sich miteinander beschäftigen könnten. Vergleichbare Studien konnten beweisen, dass Zwillingsmütter insgesamt weniger mit ihren Kindern sprechen und darüber hinaus auch kürzere und einfachere Sätze formen. Des Weiteren erläutern sie ihren Kindern weniger den sprachlichen Inhalt.[77] Außerdem verteilen sie die Häufigkeit des Sprechens auf zwei Kinder.[78] Laut Rödder (2004) resultiert die verspätete sprachliche Entwicklung von Zwillingen aus der „quantitative[n] und qualitative[n] Reduktion des mütterlichen Sprachangebots“[79] und dem „weniger engagierten Interaktionsverhalten der Mehrlingsmütter“[80].[81] Die Problematik der Dreieckskommunikation besteht darin, dass sich unweigerlich ein Ungleichgewicht formiert – dem einen Kind wird mehr sprachliche Aufmerksamkeit zuteil als dem anderen. Die Eltern kommunizieren zweifelsohne vielmehr mit demjenigen Zwilling, der sich persönlich sprachlich an sie wendet, und sei es nur deshalb, um auf dessen permanente Fragen einzugehen. Da das Zwillingsgeschwister somit bereits als Sprachrohr des Zwillingspaares fungiert und dadurch einige Lebenssituationen (in sprachlicher Hinsicht) stellvertretend für den zurückhaltenderen Zwilling bewerkstelligt, wird eben dieses reserviertere Kind aufgrund unzureichender Praxis bereits erlernte sprachliche Fähigkeiten wieder verlernen.[82] Dadurch, dass Zwillinge sich intellektuell und emotional auf derselben Ebene befinden, müssen sie keine spezielle Anstrengung für die Kommunikation miteinander aufbringen, da das Gemeinte sowieso ohne weiteres vom Zwillingspartner verstanden wird.

Zwillingen gelingt es schneller, sich auf einen Dialog einzustellen, als Nicht-Zwillingen, denen es erst mit zweieinhalb Jahren möglich ist, sich dem sprachlichen Niveau eines älteren bzw. jüngeren Kommunikationspartners anzugleichen. Noch in einem anderen Punkt können Zwillinge einen Vorsprung gegenüber Nicht-Zwillingen verzeichnen. Zwar geben sie dem Gespräch mit einem Elternteil den Vorrang vor dem mit dem Zwillingsgeschwister, jedoch ist es ihnen bereits nach eineinhalb Jahren möglich, zwei Gesprächspartner in eine Unterhaltung einzubeziehen. Nicht-Zwillinge benötigen für diese Befähigung der Dreier-Kommunikation noch mal so viel Zeit.[83] Somit kann Zwillingen keine grundsätzlich mangelhaftere Sprach- und Kommunikationskompetenz attestiert werden, sondern sie erlernen lediglich andere Methoden des Sprechens, Zuhörens und Interpretierens.[84]

Befunde zur Defizithypothese

Defizite in Sprachentwicklungstests

Bereits 1970 stellte Mittler die psycholinguistischen Fertigkeiten von Zwillingen denen von Einlingen gegenüber, indem er 200 vierjährige Zwillinge sowie 100 gleichaltrige Einlinge mit dem Illinois Test of Psycholinguistic Abilities (ITPA) untersuchte. Infolgedessen beobachtete er – im Unterschied zu Einlingen – bei Zwillingen einen durchschnittlichen Rückstand der sprachlichen Entwicklung um etwa sechs Monate. Diese Verzögerung konnte sowohl bei MZ als auch bei DZ (gleich- und gegengeschlechtlich) festgestellt werden, ohne dass zwischen den jeweiligen Zygositätsbedingungen bedeutsame Differenzen bestanden.[85]

Defizite durch die Sprachlernwelt

Woraus resultiert die defizitäre sprachliche Entwicklung von Zwillingen? Um deren Annahme – Zwillinge erleben eine spezielle Sprachlernumwelt – zu bestätigen, beobachteten Tomasello , Mannle und Kruger 1986 sechs Zwillingspaare und zwölf Einlinge (alle ohne ältere Geschwister) einmal im Alter von 15 Monaten und nochmals im Alter von 21 Monaten für jeweils etwa 15 Minuten in spontanen Interaktionssituationen mit ihren Müttern. Im Hinblick auf die Sprache der Kinder wurde die Summe der hergestellten Wörter und Wortarten festgestellt. Ebenso wurde die Häufigkeit der Zweierkommunikation mit der Mutter erhoben, obgleich innerhalb der Spielsituation beide Zwillingskinder bei der Mutter waren. Ferner wurden drei unterschiedliche Sprachlernsituationen analysiert: Versuche der Mutter oder des Kindes bzw. der Kinder, eine gemeinschaftliche Aufmerksamkeitsrichtung (‘joint attention’) zu erreichen, Äußerungen der Mutter dem Kind oder den Kindern gegenüber sowie ihr Eingehen auf die sprachlichen Äußerungen der Kinder.

[...]


[1] vgl. Fauland/Simbruner (1988), S. 22f.

[2] vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland (2007).

[3] vgl. Balzer (persönliche Mitteilung, 07.11.2008).

[4] vgl. Watzlawik (2008), S. 47.

[5] vgl. Haberkorn (1996a), S. 13.

[6] vgl. Grigelat (2007), S. 16f.; 46f.

[7] Zur Geschichte der Zwillingsforschung und einer detaillierten Beschreibung der unterschiedlichen

Prinzipien der Zwillingsmethode sei u. a. auf Buselmaier Tariverdian (2007) und Friedrich/Kabat

vel Job (1986) verwiesen.

[8] vgl. Bryan (1994), S. 20.

[9] Friedrich (1986), S. 13.

[10] vgl. ebd., S. 13.

[11] vgl. Fauland/Simbruner (1988), S. 102.

[12] vgl. Haberkorn (1996a), S. 210.

[13] vgl. D eutsch/Sandhagen (1999), S. 78.

[14] vgl. Deutsch et al. (2000), S. 61.

[15] Deutsch et al. (1994), S. 245.

[16] vgl. ebd., S. 245.

[17] vgl. Grigelat (2007), S. 279.

[18] vgl. ebd., S. 280f.

[19] vgl. Deutsch et al. (1994), S. 242.

[20] Zur besseren Lesbarkeit werden alle Zitate der nachstehenden Arbeit der neuen Rechtschreibung

angeglichen. Zudem wird lediglich die maskuline Form verwendet, wobei die feminine Form dabei

keineswegs ausgeschlossen ist.

[21] vgl. Bryan (1994), S. 12.

[22] vgl. Grigelat (2007), S. 26; vgl. Fauland/Simbruner (1988), S. 18.

[23] vgl. Bryan (1994), S. 12.

[24] vgl. ebd., S. 24f.

[25] Im Folgenden wird für monozygote Zwillinge die Abkürzung „MZ“ verwendet.

[26] vgl. ebd., S. 13.

[27] vgl. ebd., S. 13; vgl. Gratkowski (1999), S. 13.

[28] vgl. ebd., S. 13.

[29] vgl. Buselmaier/Tariverdian (2007), S. 354.

[30] Im Folgenden wird für dizygote Zwillinge die Abkürzung „DZ“ verwendet.

[31] vgl. Bryan (1994), S. 13.

[32] vgl. Fauland/Simbruner (1988), S. 36; vgl. Buselmaier/Tariverdian (2007), S. 354.

[33] vgl. Grigelat (2007), S. 43.

[34] vgl. Gratkowski (1999), S. 13.

[35] vgl. Watzlawik (2008), S. 48.

[36] vgl. Grigelat (2007), S. 47.

[37] vgl. Fauland/Simbruner (1988), S. 65.

[38] vgl. ebd., S. 68.

[39] vgl. Watzlawik (2008), S. 48.

[40] vgl. Buselmaier/Tariverdian (2007), S. 354.

[41] vgl. Bryan (1994), S. 18.

[42] vgl. Watzlawik (2008), S. 48.

[43] vgl. ebd., S. 56.

[44] vgl. Bryan (1994), S. 25ff.

[45] vgl. ebd., S. 36f.

[46] vgl. Fauland/Simbruner (1988), S. 83; vgl. Gratkowski (1999), S. 16.

[47] vgl. Fauland/Simbruner (1988), S. 83.

[48] vgl. Gratkowski (1999), S. 16f.

[49] ebd., S. 16f.

[50] vgl. ebd., S. 17.

[51] vgl. Fauland/Simbruner (1988), S. 83.

[52] vgl. Gratkowski (1999), S. 16f.

[53] vgl. Schlieben-Troschke (1996a), S. 54f.

[54] vgl. ebd., S. 62f.

[55] vgl. ebd., S. 64ff.

[56] vgl. Bryan (1994), S. 69.

[57] vgl. ebd., S. 25.

[58] vgl. Grigelat (2007), S. 204.

[59] vgl. Watzlawik (2008), S. 56.

[60] vgl. Kasten (2003), S. 38f.

[61] vgl. Bryan (1994), S. 71f.

[62] vgl. Asendorpf (2008), S. 61.

[63] vgl. Asendorpf (1988), S. 29.

[64] vgl. Rowe (1997), S. 156.

[65] vgl. Klauer (2006), S. 12f.

[66] vgl. Gage/Berliner (1996), S. 68.

[67] vgl. Klauer (2006), S. 12.

[68] vgl. Gage/Berliner (1996), S. 62.

[69] vgl. Bryan (1994), S. 72f.

[70] vgl. Deutsch et al. (1994), S. 247.

[71] vgl. ebd., S. 247; vgl. Watzlawik (2008), S. 57.

[72] vgl. Deutsch et al. (1994), S. 247.

[73] vgl. Bryan (1994), S. 55.

[74] vgl. Grigelat (2007), S. 206f.

[75] vgl. Deutsch et al. (1994), S. 247f.

[76] vgl. Watzlawik (2008), S. 57.

[77] vgl. Bryan (1994), S. 55.

[78] vgl. Schlieben-Troschke (1992), S. 11.

[79] Rödder (2004), zitiert nach Grigelat (2007), S. 208.

[80] Rödder (2004), zitiert nach Grigelat (2007), S. 208.

[81] vgl. ebd., S. 208.

[82] vgl. Bryan (1994), S. 55.

[83] vgl. Schlieben-Troschke (1996b), S. 103f.

[84] vgl. Schlieben-Troschke (1992), S. 14.

[85] vgl. Deutsch et al. (1994), S. 249f.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2008
ISBN (eBook)
9783836630450
DOI
10.3239/9783836630450
Dateigröße
894 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Philipps-Universität Marburg – Erziehungswissenschaften, Pädagogik
Erscheinungsdatum
2009 (Mai)
Note
1,0
Schlagworte
entwicklung zwillinge identität erziehung
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Titel: Die emotionale und kognitive Entwicklung von Zwillingskindern
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