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Von der Ganztags-Hausfrau zur Vollzeit-Karrierefrau

(Leit) Bilder der weiblichen Arbeit - eine Diskursanalyse

©2009 Diplomarbeit 108 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
„Wie kommt es, dass eine bestimmte Aussage erschienen ist und keine andere an ihrer Stelle?“ Diese Frage kann man sich in allen möglichen Ausprägungen aller möglichen Fachdisziplinen stellen. Ich stelle mir diese Frage im Hinblick auf die Thematik „Arbeit und Frauen“ bzw. „Frauen und Arbeit“ im Laufe der letzten 50 Jahre.
Bis zum Anfang der 60er Jahre zog sich der zähe Widerstand gegen weibliche Berufstätigkeit: man(n) hatte Angst, die Emotionalität im täglichen Leben, die der Frau zugeschrieben wurde, ginge verloren und die Familie würde zerbrechen. Es wurde unterschieden zw. Erwerbstätigkeit aus Notwendigkeit und Erwerbstätigkeit aus Liebe zum Beruf. Zweiteres war stark negativ behaftet. Jegliche Art von weiblicher Erwerbstätigkeit galt als purer Luxus. Da mussten sich Frauen für ihre Berufstätigkeit quasi entschuldigen. Eine Frau, die zur Befriedigung eines höheren Lebensstandards arbeiten ging - der „Familienentfremdete Berufsfrauentypus“ war geboren.
Welcher Berufsfrauentypus wird im gegenwärtigen Diskurs konstruiert? Welche Anforderungen und Erwartungen stellt der neue Typus an uns Frauen? Ist es ein Schritt vor oder zurück in der Entwicklung?
„Gute Mütter arbeiten“.
„Die Kunst in Deutschland Kinder zu bekommen“.
„Mütter sind die besseren Manager“.
„Oben ohne. Warum es keine Frauen in der Chefetage gibt“.
„Schön schwach. Der Erfolg der Emanzipation ist ein Märchen“.
„Die Unmöglichen. Mütter die Karriere machen“.
„Karrierekick Kind“.
„Weiblich oder kompetent?“.
Wenn man als beruflich ambitionierte Frau auf Literatursuche geht, stolpert man zu hunderten, nein sogar zu tausenden über solche Buchtitel oder Zeitungsüberschriften.
Welche Titel und Überschriften haben wohl die Frauen vor 50 Jahren vorgefunden? Und welche werden die Frauen in Zukunft vorfinden?
Welche Auswirkungen haben diese ganze Medienmasse und deren Inhalt auf die Frauen der Gegenwart? Und warum gibt es keine Bücher mit dem Titel „Frauen können alles tun. Nichts ist unmöglich. Die Wahlfreiheit der modernen Frau“?
Um diese Problemstellung auch und vor allem methodisch bearbeiten zu können, bietet sich eine Diskursanalyse der aktuellen, aber auch einiger vergangener Frauenliteratur an. Unter Frauenliteratur verstehe ich in diesem Zusammenhang Bücher, die in dieses Interessensgebiet „Frau, Arbeit, Karriere, Mutterschaft“ fallen, als auch Zeitungsartikel aus Zeitungen und Magazinen, die in diesem Bereich eine große Anzahl von […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis

I. Vorwort

1. Einleitung

2. Der Diskurs
2.1 Diskurse als Aussagensysteme
2.2 Diskursive Praktiken
2.3 Der Diskurs und seine Formationsregeln
2.4 Die Wahrheit der Diskurse
2.5 Die Macht der Diskurse

3. Die Diskursanalyse – theoretisch und methodisch
3.1 Methodik
3.1.1 Verortung des Diskursstranges
3.1.2 Materialaufbereitung für die Analyse des Diskursstrangs
3.1.3 Materialaufbereitung für die Feinanalyse
3.1.4 Die Feinanalyse - qualitative Analyse basierend auf der Grounded Theory
3.2 Untersuchungsergebnisse aus der Feinanalyse

4. Die Diskursanalyse – praktisch
4.1 Zur Auswahl des Datenmaterials
4.2 Diskursive Themen
4.2.1 (Leit)Bilder der weiblichen Arbeit
4.2.1.1 Die Hausfrau
4.2.1.2 Die erwerbstätige Mutter
4.2.1.3 Die Karrierefrau
4.2.2 Mutterschaft und der Mythos um die „gute“ Mutter
4.2.3 Die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau
4.2.4 Weibliche Eigenschaften am Arbeitsplatz
4.2.5 Karriere
4.2.6 Wahlfreiheit
4.2.7 Überhaupt noch Kinder?
4.3 Einordnung der Untersuchungsergebnisse
4.3.1 Skizzierte Muster
4.3.2 Allgemeine Bilder und Sprache
4.3.3 Argumentationslogik „objektive Zahlen“

5. Die Konstruktion des modernen Frauenbildes
5.1 Die „Schuld-Problematik“

6. Fazit

7. Literaturverzeichnis
7.1 Bücher
7.2 Internetquellen

8. Anhang

I. Michel Foucault – ein Streifzug durch sein Leben

II. Zusammenfassung des verwendeten Datenmaterials

III. Verteilung der diskursiven Themen

I. Vorwort

Vor ca. 50 Jahren, zu Zeiten meiner Großmutter, war es - für eine Frau - eine alltägliche Gegebenheit, mit 18 oder 20 Jahren zu heiraten und Kinder zu bekommen. Eine abgeschlossene Ausbildung zu haben war kaum relevant. Von nun an stand die Familie im Vordergrund.

Das war der „normale“ Lebenslauf einer Frau.

Vor ca. 25 Jahren, zu Zeiten meiner Mutter, war es - für eine Frau - eine alltägliche Gegebenheit, mit 20 oder 25 Jahren zu heiraten und Kinder zu bekommen. Bevor man mit der Familienplanung begann, bemühte man sich seine Ausbildung abzuschließen. Bis die Kinder aus dem Haus waren, stand die Familie im Vordergrund. Wenn es das Interesse oder auch die finanzielle Situation verlangte, ging man anschließend wieder (s)einem Beruf nach.

Das war der „normale“ Lebenslauf einer Frau.

Heute, zu Zeiten meiner gleichaltrigen Freunde und Mitstudenten, ist es - für eine Frau - eine alltägliche Gegebenheit mit 28 oder 30 Jahren (eventuell) zu heiraten und (eventuell) Kinder zu bekommen. Selbstverständlich schließt man vorher seine Ausbildung ab und arbeitet ein paar Jahre, um sich eine finanzielle Unabhängigkeit zu schaffen, um praktische Erfahrung zu bekommen, um seine Karriere voranzutreiben.

Diese 3 Schilderungen sind natürlich sehr pauschaliert und überspitzt dargestellt. Aber so, oder zumindest so ähnlich, haben es die Frauen in meinem Umfeld erlebt.

Warum ändert sich der Lebenslauf der Frau so gravierend? Was verändert sich?

Warum wird immer mehr von der Frau verlangt? WER verlangt mehr?

Diese und andere Fragen beschäftigen mich in meinem alltäglichen Leben immer wieder. Deshalb habe ich das Ziel vor Augen, diesen Fragen in meiner Diplomarbeit auf den Grund zu gehen.

1. Einleitung

„Wie kommt es, dass eine bestimmte Aussage erschienen ist und keine andere an ihrer Stelle?" [1]

Diese Frage kann man sich in allen möglichen Ausprägungen aller möglichen Fachdisziplinen stellen. Ich stelle mir diese Frage im Hinblick auf die Thematik „Arbeit und Frauen“ bzw. „Frauen und Arbeit“ im Laufe der letzten 50 Jahre.

Bis zum Anfang der 60er Jahre zog sich der zähe Widerstand gegen weibliche Berufstätigkeit: man(n) hatte Angst, die Emotionalität im täglichen Leben, die der Frau zugeschrieben wurde, ginge verloren und die Familie würde zerbrechen. Es wurde unterschieden zw. Erwerbstätigkeit aus Notwendigkeit und Erwerbstätigkeit aus Liebe zum Beruf. Zweiteres war stark negativ behaftet. Jegliche Art von weiblicher Erwerbstätigkeit galt als purer Luxus. Da mussten sich Frauen für ihre Berufstätigkeit quasi entschuldigen. Eine Frau, die zur Befriedigung eines höheren Lebensstandards arbeiten ging - der „Familienentfremdete Berufsfrauentypus“ war geboren.[2]

Welcher Berufsfrauentypus wird im gegenwärtigen Diskurs konstruiert? Welche Anforderungen und Erwartungen stellt der neue Typus an uns Frauen? Ist es ein Schritt vor oder zurück in der Entwicklung?

„Gute Mütter arbeiten.“ [3] .

„Die Kunst in Deutschland Kinder zu bekommen.“ [4]

„Mütter sind die besseren Manager.“ [5]

„Oben ohne. Warum es keine Frauen in der Chefetage gibt.“ [6]

„Schön schwach. Der Erfolg der Emanzipation ist ein Märchen.“ [7]

„Die Unmöglichen. Mütter die Karriere machen.“ [8]

„Karrierekick Kind.“ [9]

„Weiblich oder kompetent?“ [10]

Wenn man als beruflich ambitionierte Frau auf Literatursuche geht, stolpert man zu hunderten, nein sogar zu tausenden über solche Buchtitel oder Zeitungsüberschriften.

Welche Titel und Überschriften haben wohl die Frauen vor 50 Jahren vorgefunden? Und welche werden die Frauen in Zukunft vorfinden?

Welche Auswirkungen haben diese ganze Medienmasse und deren Inhalt auf die Frauen der Gegenwart? Und warum gibt es keine Bücher mit dem Titel „Frauen können alles tun. Nichts ist unmöglich. Die Wahlfreiheit der modernen Frau“?

Um diese Problemstellung auch und vor allem methodisch bearbeiten zu können, bietet sich eine Diskursanalyse der aktuellen, aber auch einiger vergangener Frauenliteratur an. Unter Frauenliteratur verstehe ich in diesem Zusammenhang Bücher, die in dieses Interessensgebiet „Frau, Arbeit, Karriere, Mutterschaft“ fallen, als auch Zeitungsartikel aus Zeitungen und Magazinen, die in diesem Bereich eine große Anzahl von Frauen ansprechen. Auf die genaue Literaturauswahl werde ich in einem späteren teil der Arbeit noch tiefer eingehen.

An dieser Stelle sollte gleich erwähnt werden, dass ich meiner Arbeit von der Unterstellung ausgehe, dass nur jene Frauen in diesen diskursiven Rahmen fallen bzw. die Auswirkungen und Macht dieses Diskurses zu spüren bekommen, die - in welcher Weise auch immer - einen gewissen beruflichen Werdegang anstreben und verfolgen.

Der Aufbau dieser Arbeit ist bewusst in einen reinen Theorieteil und einen reinen Empirieteil getrennt: die Lehre Foucaults, und die Diskursanalyse im Besonderen, sind keine leichte Kost. Deshalb sehe ich es als absolute Erleichterung, sich diese Thematik Schritt für Schritt zu erarbeiten, um sie anschließend auf die Problemstellung umlegen zu können.

In dieser Arbeit soll gezeigt werden, inwiefern die aktuelle Frauenliteratur, in der sich Experten und Nicht-Experten äußern, das Bild der Frau konstituieren, beeinflussen und verändern. Insbesondere das Bild der erwerbstätigen Frau und die Konflikte, in denen sie sich befindet, soll beleuchtet werden. Welche (Leit-)Bilder der weiblichen Arbeit existieren bereits bzw. werden erschaffen?

Welche Ansprüche an die Frau – sowohl in der Arbeitswelt als auch im Privatleben - werden durch welche Mittel in die soziale Wirklichkeit hineinkonstruiert? Welche neuen Aufgaben kommen auf die Frau zu? Sind es wirklich neue Aufgaben oder kommt die alte Rollenverteilung wieder mehr zur Geltung?

Was beutet für die Frau Glück? Braucht Frau eine Karriere zum glücklich sein? Und was ist eine Karriere überhaupt?

Muss sich die Frau entscheiden zwischen Beruf und Kind? Bleiben Kinder auf der Strecke, wenn sie sich zu sehr für den Job engagiert? Und umgekehrt?

Diese und andere Fragen sollen im Laufe der vorliegenden Analyse beantwortet werden.

Um also einen praktikablen Zugang zur Diskursanalyse zu finden werde ich erst die begrifflichen Grundlagen einer kritischen Diskursanalyse – anknüpfend an die Diskurstheorie von Michel Foucault – skizzieren. In einem weiteren, großen Abschnitt dieser Arbeit wird das herangezogene Datenmaterial analysiert, um anschließend die daraus gewonnen Ergebnisse mit dem modernen Bild der Frau, im speziellen mit dem modernen Bild der arbeitenden Frau, in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen.

Der Rahmen einer solchen Arbeit ist natürlich ein sehr begrenzter. Allein die Fülle an Büchern, Zeitungsartikeln und auch Internetforen machen einem bewusst, wie umfangreich und weittragend diese Frage- und Problemstellung ist. Dennoch werde ich versuchen, am Ende einen differenzierten Überblick über die Thematik schaffen zu können.

Was an dieser Stelle auch noch festgehalten werden muss ist die Tatsache, dass sich die nun folgende Diskursanalyse nur auf den deutschen und österreichischen Raum bezieht. Die diskursiven Themen, die im Kontext Frau und Arbeit in Deutschland und Österreich auftauchen, sind sehr unterschiedlich zu jenen in Frankreich oder etwa Schweden. Dort ist es „normal“ nach drei oder sechs Monaten nach der Geburt eines Kindes an den Arbeitsplatz zurück zu kehren. Und „normal“ ist es deshalb, weil der Diskurs ein anderer ist.

"In den Diskurs, den ich heute zu halten habe, und in die Diskurse, die ich vielleicht durch Jahre hindurch hier werde halten müssen, hätte ich mich gern verstohlen eingeschlichen. Anstatt das Wort zu ergreifen, wäre ich von ihm lieber umgarnt worden, um jedes Anfanges enthoben zu sein. Ich hätte gewünscht, während meines Sprechens eine Stimme ohne Namen zu vernehmen, die mir immer schon voraus war: ich wäre es dann zufrieden gewesen, an ihre Worte anzuschließen, sie fortzusetzen, mich in ihren Fugen unbemerkt einzunisten, gleichsam, als hätte sie mir ein Zeichen gegeben, indem sie für einen Augenblick aussetzte. Dann gäbe es kein Anfangen. Anstatt der Urheber des Diskurses zu sein, wäre ich im Zufall seines Ablaufs nur eine winzige Lücke und vielleicht sein Ende."[11]

2. Der Diskurs

Bevor ich mich der Analyse selbst widmen werde, ist eine genaue Erläuterung der Methodik sinnvoll. Das soll im Folgenden geschehen.

In diesem ersten großen Teil der Arbeit werden die Entwicklung und die Hintergründe der Diskursforschung in der Soziologie, die begriffliche Einordnung und das methodische Vorgehen untersucht.

Des Weiteren werde ich das von mir selektierte Datenmaterial vorstellen, zur Analyse übergehen und auf die Fragestellung und den zu behandelnden Diskursstrang eingehen.

Nach der Feinanalyse an sich werden die Ergebnisse reflektiert und im Gesamtzusammenhang dargestellt.

Zu Beginn dieses Abschnitts möchte ich den Foucaultschen Diskursbegriff definieren. Wer sich eingehender mit Foucault beschäftigt, wird sich bei dem Wort „definieren“ wahrscheinlich – mehr oder weniger – berechtigte Sorgen machen. Bekanntlich ist eine Definition eine möglichst eindeutige Bestimmung oder Festlegung der Bedeutung eines Begriffes. Wenn man eine Vorliebe für Eindeutigkeiten hat, wird man mit Foucault gewisse Probleme haben und auch Heinrich Fink-Eitel schreibt in seinem Buch „Michel Foucault – zur Einführung“, dass „… die Entwicklung seiner (also Foucaults) Entwicklung vielen ein Rätsel oder das Konfuse Machwerk eines Wirrkopfs [ist], den man sich besser vom Leibe halten sollte.“[12] Für andere liegt gerade darin das Geniale oder die Herausforderung im Verständnis seiner Werke.

Ich werde den Foucaultschen Diskursbegriff also nun zu skizzieren versuchen. Diesem begrifflich Herr zu werden scheint mir für die weiteren Schritte dieser Arbeit essentiell zu sein, denn die Methodik der kritischen Diskursanalyse wird sich sehr stark an Michel Foucaults Diskurstheorie orientieren.

Für den Diskursbegriff gibt es eine Vielzahl von Erläuterungen und Interpretationen. Um einen Eindruck von dieser Vielzahl zu bekommen, werde ich einige Ausführungen zum Diskurs von unterschiedlichsten Autoren zitieren.

Es gibt Ausführungen, die sich überschneiden, aber auch teilweise verschiedene Richtungen einschlagen. So wird auch in den wissenschaftlichen Disziplinen selbst der Terminus Diskurs nicht einheitlich verwendet.

„Beim traditionellen philosophischen Verständnis von Diskurs steht im Vordergrund der rationale Charakter einer wahrheitssuchenden Für- und Widerrede.“[13] Nach der Formulierung des deutschen Soziologen und Philosophen Jürgen Habermas (*1929, Düsseldorf) ist beispielsweise „ der Diskurs“[14] „die durch Argumentation gekennzeichnete Form der Kommunikation, in der problematisch gewordene Geltungsansprüche zum Thema gemacht und auf ihre Gültigkeit hin untersucht werden.“[15] Habermas begründet einen Diskursbegriff, der eine Diskursethik anstrebt. Diskursethik bedeutet hier, dass normative Verfahrens- und Orientierungsprinzipien für Diskussionsprozesse zur Klärung von strittigen, moralischen und ästhetischen Fragen dienen.[16] Sein Diskurskonzept zielt darauf ab, dass es formale Merkmale und Strukturen der Sprache gibt und die Teilnehmer an der Kommunikation beziehungsweise am Diskurs bereits durch die Form und Struktur des Verfahrens gebunden sind. Ihn interessiert dabei vor allem die Intersubjektivität der Teilnehmer gegenüber dem Diskurs. Mit der obigen Betonung des Singulars möchte Jung darauf hinweisen, dass „nur eine erkenntnistheoretische Idealsituation und nicht historisch bzw. gesellschaftlich konkrete Diskurse, denen man kaum einen durchgängig rational-argumentativen Charakter unterstellen mag, gemeint sein können. [In diesem Sinne meint Jung], dass für [Foucaults] Diskursbegriff der Plural charakteristisch ist.“[17] Foucault verändert seinen Diskursbegriff im Laufe der Zeit immer wieder – bewusst oder unbewusst – und bringt immer wieder die Wandlungsfähigkeit und den Facettenreichtum des Begriffes zum Ausdruck. Im Gegensatz zu Habermas begründet Foucault eine andere Sichtweise: für ihn ist die intersubjektive Ebene durch den Diskurs erst konstituiert.

An dieser Stelle möchte ich erneut festhalten, dass es eben hier um Foucaults und nicht um Habermas’ Diskursbegriff gehen soll und darum in diesem Sinne ein Diskurs nicht als Kommunikationsform betrachtet wird, die daran orientierte Diskursanalyse auf keine ethische Dimension abzielt und Öffentlichkeit keine zentrale Bezugsgröße für Foucault darstellt. Um einem die Unterscheidung zu erleichtern schlägt Peter Schöttler folgende Faustregel vor: „Immer, wenn das Wort Diskurs in Verbindung mit den Präpositionen >über<, >um<, >an< oder >zu< auftritt (oder auftreten könnte), hat der Autor oder die Autorin nicht Foucault im Hinterkopf, sondern Habermas – und oft nicht einmal den.“[18]

Auch wenn Foucault selbst keine anwendbare empirische Methode begründet hat, so ist gerade er es, der mit seinen eigenwilligen Schriften „Archäologie des Wissens’ (1981) und ‚Die Ordnung des Diskurses’(1974) den Begriff des Diskurses prägt, ihn in einer allgemeinen Diskurstheorie verortet und ihm einen prominenten sozialwissenschaftlichen Stellenwert verschafft.[19] Es war nicht sein Ziel, Rezeptwissen, Wahrsage-Systeme oder konsistente Theoriegebäude zu erzeugen – er verstand seine Werke vielmehr als Werkzeugkisten, Instrumente oder einen Markt an Möglichkeiten.[20]

Die heute am besten weiterentwickelten Überlegungen zur Diskursanalyse finden sich in der Theorie rund um das Team des deutschen Literaturwissenschaftler Jürgen Link und um Reiner Keller, dem Leiter des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung. Ihre Theorien basieren auf den Grundsteinen des Foucaultschen Diskursbegriffs und ihnen geht es dabei vor allem „um die Analyse aktueller Diskurse und ihrer Macht-Wirkung, um das Sichtbarmachen ihrer (sprachlichen und ikonographischen) Wirkungsmittel, insbesondere um die Kollektivsymbolik, die zur Vernetzung der verschiedenen Diskursstränge beiträgt, und insgesamt um die Funktion von Diskursen als herrschaftslegitimierenden und -sichernden Techniken in der bürgerlich-kapitalistischen modernen Industriegesellschaft.[21] Aus diesem Grund werde ich mich bei dieser Arbeit ebenfalls stark an diesen Ansatz halten.

Bereits seit den frühen Siebziger Jahren ist in der gesellschaftlichen und politischen Öffentlichkeit von ‚Diskursen“ die Rede. „Ein fast inflationär gebrauchter Begriff, mit dem ganz allgemein bestimmte Sprachmuster bezeichnet werden“[22], beschreiben die Verfasser einer Nachlese zur Theorie Foucaults den Diskurs. Sie fügen hinzu, dass es dabei häufig nur um ein ‚Diskursfeld’ oder einfacher ausgedrückt, um ein bestimmtes ‚Thema’ geht (Beispielsweise der Migrationsdiskurs, der Klimadiskurs, der Rassendiskurs u.v.m.).

Die Autoren Reiner Keller, Andreas Hirseland, Werner Schneider und Willy Viehöver skizzieren den Diskursbegriff als „öffentliche, geplante und organisierte Diskussionsprozess, die sich auf je spezifische Themen von allgemeinem gesellschaftlichen Belang beziehen. In der Verwendung dieses Begriffs kommt eine gesteigerte Aufmerksamkeit für die gesellschaftliche Bedeutung von Kommunikations- und Argumentationsprozessen sowie der sprachvermittelten Wahrnehmung beziehungsweise Konstruktion von Wirklichkeit zum Ausdruck.“[23]

Jürgen Link bringt den Inhalt sehr knapp auf den Punkt: Diskurs ist „eine institutionell verfestigte Redeweise, insofern eine solche Redeweise schon Handeln bestimmt und verfestigt und also auch schon Macht ausübt.“[24]

Mit Siegfries Jägers Ansatz wird diese Definition von Diskurs weiter veranschaulicht, denn er geht davon aus, dass ein Diskurs „als Fluss von Wissen bzw. sozialen Wissensvorräten durch die Zeit“[25] betrachtet werden kann, der individuelles und kollektives Handeln und Gestalten bestimmt, wodurch er Macht ausübt.

Mittlerweile ist der Diskursbegriff fest in der Alltagssprache verankert. Diskurse im sozialwissenschaftlichen Sinn dürfen jedoch nicht mit dem „Diskurs“ verwechselt werden, wie er im alltäglichen Gebrauch häufig aufgegriffen wird. Es handelt sich nicht nur um allgemein diskutierte Themen im täglichen Gesellschaftsgeschehen oder um breite öffentliche Diskussionen über bestimmte Themen. Wenn man den Gedanken Foucaults folgen will, dann handelt es sich bei Diskursen viel mehr um institutionalisierte Regeln von Aussagenformen und um das Aufdecken dieses „Mehrs“.

In der „Archäologie des Wissens“ beschreibt Foucault das Konzept Diskurs als etwas ungreifbar Weitreichendes, als etwas, das bedeutend mehr ist als die Bezeichnung eine Sache, über die gesprochen oder geschrieben wird: »Zwar bestehen diese Diskurse aus Zeichen; aber sie benutzen diese Zeichen für mehr als nur zur Bezeichnung der Sachen. Dieses mehr macht sie irreduzibel auf das Sprechen und die Sprache. Dieses mehr muss man ans Licht bringen und beschreiben.“[26]

Was sind Diskurse? Wie konstituieren sich Diskurse? Wie funktionieren Diskurse bzw. funktionieren sie tatsächlich?

Ich werde nun versuchen, diesen Fragen im folgenden Abschnitt nachzugehen. Dabei werde ich mir stets der Rolle des „kritisierenden Wissenschaftlers“, so wie es Siegfried Jäger bezeichnet, bewusst sein: „Dabei muss sich der kritisierende Wissenschaftler darüber klar sein, dass er mit seiner Kritik nicht außerhalb der Diskurse steht, da er sonst sein Konzept Diskursanalyse selbst in Frage stellt. Er kann – neben anderen kritischen Aspekte, die Diskursanalyse bereits als solche enthält – sich auf Werte und Normen, Gesetze und Rechte berufen; er darf dabei aber niemals vergessen, dass auch diese diskursiv-historisch gegründet sind und dass sich seine eventuelle Parteinahme nicht auf Wahrheit berufen kann, sondern eine Position darstellt, die ebenfalls Resultat eines diskursiven Prozesses ist. Mit dieser Position kann er sich in die diskursiven Kämpfe hineinbegeben und seine Position verteidigen oder auch modifizieren.[27]

Abschließend kann gesagt werden, dass „Diskurs“ bei Foucault ein Begriff ist, der sich auf die Regelmäßigkeit sozialer Handlungen bezieht. Diese sozialen Handlungen laufen nie in einem "Zeitloch" ab, sondern beziehen sich immer auf vergangene Handlungen (und erwartete/erwartbare zukünftige Handlungen).

„Der Gegenstand ist somit die Summe der zu einem geschichtlichen Zeitpunkt relevanten Texte und Dialoge eines Bereiches (etwa: der Mediendiskurs). Texte beziehen sich dabei "immer auch auf verschiedene Vergangenheiten, auf andere Texte (Intertextualität), auf bestimmte Zeiträume und Orte in der näheren oder weiteren Vergangenheit.“[28]

Aus diesem Grund werde ich mich nicht nur auf die gegenwärtige Situation der Frauen beschränken, sonder auch einen Blick auf die vergangenen 5 Jahrzehnte werfen und eine Aussage über zukünftige Trends wagen.

„Die in gesellschaftlichen und politischen Institutionen und Normen verdichteten vergangenen sozialen Handlungen stellen somit den Kontext dar, innerhalb dessen gegenwärtige Handlungen vollzogen werden.“[29]

2.1 Diskurse als Aussagensysteme

Foucault geht es - wie auch im vorhergehenden Absatz bereits kurz erwähnt - in seiner Diskursforschung vor allem um die Aufdeckung von Regelmäßigkeiten. „Hinsichtlich jener großen Familien von Aussagen, die sich unseren Gewohnheiten auferlegen – und die man als die Medizin oder die Ökonomie oder die Grammatik bezeichnet -, hatte ich mich gefragt, worauf sie ihre Einheit gründen könnten.“[30]

In seinem Werk „Archäologie des Wissens“ versucht Foucault die Frage zu ergründen, wann und warum wir Aussagen in Beziehung zueinander setzen und weshalb wir bestimmten Gruppierungen von Aussagen schon von vornherein eine Einheit unterstellen. Eine - „normalerweise“ übliche - Ordnung oder gewohnte Einheiten versucht er dabei bewusst zu ignorieren. Ihm geht es darum, seine Ergebnisse einer differenten Sichtweise zu unterstellen. Um zu solch einer differenten Sichtweise zu gelangen, verlässt Foucault gerne zeitweilig gängige Deutungsweisen von Texten.

Als ersten Schritt sucht er nach der kleinsten Einheit des Diskurses: den Aussagen. Was sind Aussagen und in welchen Beziehungen stehen sie wiederum zu anderen Aussagen? Wo tauchen Aussagen auf? Foucault identifiziert eine Aussage dort, „wo man einen Akt der Formulierung erkennen und isolieren kann …“[31].

Aber nicht jeder - gesagte oder geschriebene - Satz enthält oder verbirgt auch eine Aussage. Eine Aussage muss auch nicht immer primär in einem Satz erscheinen - auch reine Aufzählungen, Tabellen oder Sprachfragmente können Aussagen enthalten und somit vermitteln. „Die Sprache existiert nur als Konstruktionssystem für mögliche Aussagen; andererseits existiert sie nur als (mehr oder weniger erschöpfende) Beschreibung, die man aus einer Menge wirklicher Aussagen erhält.“[32]

„Wirkliche Aussagen“ weisen für Foucault eine Einzigartigkeit in Ihrer Anwendung auf: zwei exakt identische Aussagen können - zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt oder an einem unterschiedlichen Ort getroffen - einen komplett differenten Inhalt ausdrücken. Das bedeutet also, dass Ort und Zeit den Sinn einer Aussage determinieren. Des Weiteren stehen Aussagen in einer bestimmten Beziehung zu einem bestimmten Subjekt, welches diese Aussage trifft.

Wenn Foucault in diesem Zusammenhang von Subjekt spricht, meint er damit in keinster Weise das Individuum per se. Für ihn sind Diskurse unabhängig von einzelnen Subjekten, Personen oder Institutionen. Vielmehr handelt es sich bei Diskursen um ganze Aussagensysteme, die bestimmten Regeln gehorchen und eben nicht aufgrund individueller Aussagen entstehen.

„Eine Formulierung als Aussage zu beschreiben besteht nicht darin, die Beziehung zwischen dem Autor und dem, was er gesagt hat (oder hat sagen wollen oder, ohne es zu wollen, gesagt hat) zu analysieren; sondern darin, zu bestimmen, welche Position jedes Individuum einnehmen kann und muss, um ihr Subjekt zu sein.“[33]

Wenn also nicht das Individuum als Autor einer Aussage Sinn verleit, dann ist es nach Foucault vielmehr die Einbettung einer Aussage in ein soziales Umfeld und die diskursive Praxis, die für eine Aussage sinnstiftend ist.

Eine isolierte Aussage hat oder bekommt keine Tragkraft. Erst das in Verbindung treten und interagieren mit anderen, also erst der Anschluss an andere, macht eine Aussage zu einer Aussage. Zur Limitierung der unzähligen Anschlussmöglichkeiten gibt es in der Gesellschaften bestimmte Mechanismen, wie Foucault folgendermaßen beschreibt: „In einer Gesellschaft wie der unseren kennt man sehr wohl Prozeduren der Ausschließung. Die sichtbarste und vertrauteste ist das Verbot. Man weiß, dass man nicht das Recht hat, alles zu sagen, dass man nicht bei jeder Gelegenheit von allem sprechen kann, dass schließlich nicht jeder beliebige über alles beliebige reden kann.“[34]

Der Diskurs gibt in einer gewissen Weise, eben durch gewisse Regeln, vor, wann man und vor allem wer, wie über was sprechen darf.

Und auch Keller schreibt dazu: "In 'Die Ordnung des Diskurses' führt Foucault den Gedanken aus, dass Diskurse unmittelbar mit Ermächtigungs- und Ausschlusskriterien verkoppelt sind, die mögliche Sprecher von nicht möglichen Sprechern unterscheiden und damit 'Subjekt-Positionen' konstituieren. Mit seinem Begriff der 'diskursiven Praktiken' wird darauf verwiesen, dass spezifische Denk- oder Deutungsschemata mit spezifischen, sie stützenden Handlungsschemata verknüpft sind.“[35]

Siegfried Jäger meint in diesem Zusammenhang, dass die „Diskursanalyse das jeweils Sagbare in seiner qualitativen Bandbreite und in seinen Häufungen bzw. alle Aussagen erfasst, die in einer bestimmten Gesellschaft zu einer bestimmten Zeit geäußert werden (können), aber auch die Strategien, mit denen das Feld des Sagbaren ausgeweitet oder auch eingeengt wird. ... Der Aufweis der Begrenzung oder Entgrenzung des Sagbaren stellt demnach einen weiteren kritischen Aspekt von Diskursanalyse dar.“[36]

Des Weiteren gibt Jäger[37] zu bedenken, dass das Auftreten solcher Strategien darauf hinweist, dass gewisse Aussagen in einer Gesellschaft noch nicht oder nicht mehr legitim bzw. sagbar sind. Um das Sagbarkeitsfeld zu vergrößern nennt er Anspielungen, Implikate, explizite Tabuisierungen, um es einzuengen oder um zu versuchen es zu überschreiten, gibt es Konventionen, Verinnerlichungen, Bewusstseinsregulierungen etc. „Der Diskurs als ganzer ist die regulierende Instanz; er formiert Bewusstsein.“

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Foucault davon ausgeht, jede Gesellschaft ihre Diskurse, die sie hervorbringt oder auch übernimmt, unter bestimmten Regeln produziert und auch kontrolliert.

Unter welchen Bedingungen Diskurse konstituiert werden und nach welchen Regeln sie dann kontrolliert werden, wird im folgenden Kapitel – diskursive Praktiken und ihre Formationsregeln - behandelt.

2.2 Diskursive Praktiken

Diskurse haben für Foucault eine klare Aufgabe: die Aufrechterhaltung der Ordnung der Dinge und für diesen Zweck Regeln bzw. Regelungen zur Verfügung zu stellen. „Dabei schließt Foucault von beobachtbaren Regelmäßigkeiten in (bspw. wissenschaftlichen) Texten auf eine zugrunde liegende Regelstruktur, einen Code.“[38]

Demnach stellt er den Diskurs eine Art System dar, das durch eine bestimmte Systemstruktur Stabilität schafft.

Durch diese Stabilität wird geklärt, wer wann, wo und wem gegenüber gewisse Aussagen tätigen darf.

Der Diskurs als System hält bestimmte diskursive Praktiken bereit um gewisse Themen auch in der richtigen Art und Weise, dem richtigen Adressaten, zu vermitteln. Durch diese diskursiven Praktiken erhält der Diskurs als solches wieder Struktur.

„Foucaults Interesse an solchen Regelsystemen bezieht sich nicht auf die sprachlichgrammatikalischen Muster des Sprachgebrauchs, sondern einerseits auf die semantische Ebene der Bedeutungen bzw. die institutionell eingebetteten, stabilisierten Praktiken der Diskursproduktion.“[39]

Es gibt also gewisse Regelungen, die vorgeben, welche Aussage in welcher Situation zugelassen ist. Ist ein bestimmtes Muster oder eine Regelmäßigkeit in der Produktion von Aussagen erkennbar, erscheinen also gewisse Gruppen von Aussagen nach ähnlichen oder sogar gleichen Gruppen, dann spricht Foucault von diskursiven Formationen.

Letztendlich besteht also ein Set an Regeln, diese schreiben vor, „(…) was in einer diskursiven Praxis in Beziehung gesetzt werden musste, damit diese sich auf dieses oder jenes Objekt bezieht, damit sie diese oder jene Äußerung zum Zuge bringt, damit sie diesen oder jenen Begriff benutzt, damit sie diese oder jene Strategie organisiert. Ein Formationssystem in seiner besonderen Individualität zu definieren, heißt also, einen Diskurs oder eine Gruppe von Aussagen durch die Regelmäßigkeit einer Praxis zu charakterisieren.“[40]

Diskursive Formationen werden bedingt durch die so genannten Formationsregeln. Foucault betont, dass diese Formationsregeln jedoch nicht von außen auf den Diskurs wirken, da dieser als solches schon den Verlauf von Aussagen beeinflusst und bestimmt.

„In dem Fall, wo man in einer bestimmten Zahl von Aussagen ein ähnliches System der Streuung beschreiben könnte, in dem Fall, in dem man bei den Objekten, den Typen der Äußerung, den Begriffen, den thematischen Entscheidungen eine Regelmäßigkeit (eine Ordnung, Korrelationen, Positionen und Abläufe, Transformationen) definieren könnte, wird man übereinstimmend sagen, dass man es mit einer diskursiven Formation zu tun hat, (...)“.[41] (58)

Doch nun zur Frage, die eigentlich der Urheber für mein Interesse an der Diskursanalyse war: warum erscheint in einer gewissen Situation genau diese Aussage und nicht eine andere an ihrer Stelle?

Dafür identifiziert Foucault vier Diskurssysteme, die sich je nach Formationsregeln unterscheiden und analysieren lassen. Zusammen bilden sie ein Formationssystem .

2.3 Der Diskurs und seine Formationsregeln

Es gibt zahlreiche Bedingungen dafür, wann ein bestimmter Inhalt, Foucault nennt diesen Inhalt Diskursgegenstand, in einen Diskurs eintreten kann. Die Regel dafür bezeichnet er mit Formation der Gegenstände.[42]

„Das bedeutet, dass man nicht in irgendeiner Epoche über irgendetwas sprechen kann; es ist nicht einfach Neues zu sagen; es genügt nicht, die Augen zu öffnen, Obacht zu geben, sich bewusst zu werden, damit neue Gegenstände sich sofort erhellen und auf ebener Erde ihr erstes Licht hervorbringen.“[43]

Ein Ziel der Diskurstheorie ist es auch die diskursiven Systeme der Beziehungen, die die Diskursgegenstände als solches erst ermöglichen, aufzudecken.

Die diskursiven Beziehungen sind dabei dem Diskurs zwar nicht immanent, stehen aber auch nicht außerhalb: „Sie befinden sich irgendwie an der Grenze des Diskurses: sie bieten ihm die

Gegenstände, über die er reden kann, oder vielmehr (denn dieses Bild des Angebots setzt voraus, dass die Gegenstände auf der einen Seite gebildet werden und der Diskurs auf der anderen) sie bestimmen das Bündel von Beziehungen, die der Diskurs bewirken muss, um von diesen und jenen Gegenständen reden, sie behandeln, sie benennen, sie analysieren, sie klassifizieren, sie erklären zu können.“[44]

Bei der Formation der Gegenstände geht es Foucault also keinesfalls primär um die Gegenstände per se sondern vielmehr um die Beziehungen zwischen den Gegenständen, um die Entstehung der Gegenstände im Diskurs, um deren Charakterisierung durch die diskursive Praxis selbst und darum, die aufgetretenen Formationen aufzudecken.

Mögliche Fragen im Hinblick auf diese Formationsregel können sein: Nach welchen Regeln werden die Gegenstände gebildet, von denen die Diskurse sprechen? Welche wissenschaftlichen Disziplinen sind daran an welchem Ausmaß beteiligt?

Die Formation der Äußerungsmodalitäten beschreibt und gibt vor, in welcher Art und Weise Aussagen in einem Diskurs auftreten. Beleuchtet wird dabei vor allem, aus welcher Situation heraus, von welchem Status ermächtigt, der Sagende im Diskurs agiert und wie und in welcher Form – in welcher Modalität – sich der Diskurs äußert. Mögliche Formen können sein: qualitative Beschreibungen, Statistiken, Forschungsaussagen etc..

Zusammenfassend beschreibt Foucault: „Vorhin haben wir gezeigt, dass es sich weder um die ‚Wörter’ noch um die ‚Sachen’ handelte, wenn man das System der einer diskursiven Formation eigenen Gegenstände definieren wollte. Ebenso muss man jetzt erkennen, dass es weder durch den Rückgriff auf ein transzendentales Subjekt noch durch den Rückgriff auf eine psychologische Subjektivität zu leisten ist, wenn es um die Definition des Systems seiner Äußerungen geht.“[45]

Die Formation der Äußerungsmodalitäten kann mit folgenden Fragen einhergehen: Wer spricht? Von welcher Position aus wird gesprochen? Wo ist das Subjekt der Aussage verortet?

Die Formation der Begriffe untersucht die möglichen Regeln, die den Aussagen zugrunde liegen und welche Begriffe das diskursive Feld strukturieren, sich widersprechen, sich historisch überlagern und sich in der strukturierenden Funktion ablösen.

„Anstatt die Begriffe in einem virtuellen deduktiven Gebäude anordnen zu wollen, müsste man die Organisation des Feldes der Aussagen beschreiben, in dem sie auftauchen und zirkulieren.“[46]

Foucault geht es an dieser Stelle um die Verbindung von Textelementen, um rhetorische Muster, die zur Koppelung gewisser Themenstränge dienen und um den begrifflichen Aufbau von Argumenten.

Mögliche Fragen: Wie werden Textteile verbunden? Wie werden bestimmte Argumente konstruiert und aufgebaut? Wie ist die Aussage im Gefüge anderer Texte verortet? Wie werden quantitative Aussagen in qualitative Aussagen übersetzt?

Die Formation der Strategien „richtet sich auf die Außenbezüge eines Diskurses: Was sind die Themen und Theorien des Diskurses? Wie beziehen sie sich auf andere Diskurse? Inwieweit geben sie vor, bessere Problemlösungen zu sein als jene? Was ist die Funktion eines Diskurses in nicht-diskursiven Praktiken?“[47]

Vereinfacht ausgedrückt sieht Foucault diskursive Strategien gewissermaßen als kleinere Einheit der diskursiven Formationen. Sie organisieren die diskursiven Formationen und können auch als theoretische Wahlmöglichkeit angesehen werden, wie Aussagen auftreten können.

Der Begriff der Strategie bringt die Vorstellung davon mit sich, dass es mehrere mögliche beeinflussbare Existenzweisen der Diskurse gibt.

Foucault selbst hat diese Formationsregel nur sehr vorsichtig und skizzenhaft ausgearbeitet.

„Eine diskursive Formation wird individualisiert werden, wenn man das Formationssystem der verschiedenen sich darin entfaltenden Strategien definieren kann; in anderen Worten, wenn man zeigen kann, wie sie sich alle (trotz ihrer manchmal extremen Unterschiedlichkeit, trotz ihrer Verstreuung in der Zeit) vom selben Mechanismus von Relationen ableiten.“[48]

Anhand dieser Diskursformationen lässt sich erahnen, wie sich Foucault das Vorgehen bei einer Diskursanalyse vorstellt. Im Mittelpunkt seiner Analyse steht immer wieder die Beschreibung von Beziehungen, die als Normen dienen. Ordnet man bestimmte Aussagen einem Regelsystem zu und ortet man eine Menge von Aussagen innerhalb eines gleichen Formationssystems, erhält man den zu untersuchenden Diskurs.

Darüber hinaus führt Foucault den Begriff des ‚Dispositiv’ ein, mit ihm bezeichnet er „nunmehr das Maßnahmenbündel, das einen Diskurs trägt und in weltliche Konsequenzen umsetzt“[49].

Auch das Zusammenspiel zwischen diskursiven und nicht-diskursiven Praktiken und der eventuellen Lücke dazwischen, kann mit ‚Dispositiv’ skizziert werden.

Jäger merkt kritisch an, dass Foucault den Begriff des Dispositivs eher umkreist, als ihn klar zu bestimmen. Auch Bernhard Waldenfels bestätigt diese Kritik: „Es ist unklar, wie bei Foucault die Grenze zwischen diskursiven und nicht-diskursiven Praktiken gezogen und wie sie überbrückt wird, ja, es bleibt unklar, ob sie überhaupt gezogen werden muss. … Foucault (hat) es vorgezogen, auch hier zu basteln…“.[50]

Man könnte das Dispositiv verstehen als eine Verdichtung von Regeln, die den Diskurs immer wieder reproduzierbar machen.

Auch Keller formuliert eine Definition von Dispositiv: „Damit sind institutionalisierte infrastrukturelle Momente und Maßnahmenbündel – wie Zuständigkeitsbereiche, formale Vorgehensweisen, Objekte, Technologien, Sanktionsinstanzen, Ausbildungsgänge usw. – bezeichnet, die einerseits zur (Re-) Produktion eines Diskurses beitragen, und durch die andererseits ein Diskurs in der Welt intervenieren, also Machteffekte realisieren kann.“[51]

Foucault schafft es, die ganzen Überlegungen zum Dispositiv, zu diskursiv und nicht-diskursiv, mit einem einzigen Satz wieder zu verschleiern: „…für das, was ich mit dem Dispositiv will, ist es kaum von Bedeutung, zu sagen: das hier ist diskursiv und das nicht.“[52]

2.4 Die Wahrheit der Diskurse

Wie vorhin bereits angesprochen wurde, entstehen in einer diskursiven Praxis durch gewisse Regeln Elemente.

„Die so gebildeten Elemente konstituieren keine Wissenschaft mit einer Struktur definierter Idealität; ihr System von Beziehungen ist gewiss weniger genau; es sind aber auch keine nebeneinander angehäuften, aus Erfahrungen, Überlieferungen der heterogenen Entdeckungen stammenden und nur durch die Identität des sie besitzenden Subjekts verbundene Erkenntnis. Sie sind das, wovon ausgehend kohärente (oder nicht kohärente) Propositionen gebaut, mehr oder weniger genaue Beschreibungen entwickelt, Verifizierungen vollzogen und Theorien entfaltet werden. Sie bilden die Vorform dessen, was als eine Erkenntnis oder eine Illusion, eine anerkannte Wahrheit oder ein denunzierter Irrtum, eine endgültige Erfahrung oder ein überwundenes Hindernis sich enthüllen funktionieren wird.“[53]

Eine Menge solcher Elemente nennt Foucault Wissen.

Es ist „der durch die verschiedenen Gegenstände, die ein wissenschaftliches Statut erhalten werden oder nicht, konstituierte Bereich (…);“[54] In diesem Zusammenhang äußert Foucault die Unterstellung, dass das Subjekt einen prinzipiellen Willen zur Wahrheit hat. Ebenso wie der Wille zum Wissen besteht. Der Wille zum Wissen bringt den Willen zur Wahrheit mit sich. In diesen Überlegungen spielen Diskurse eine wichtige Rolle.

Früher, Foucault spricht damit die Dichter und Denker im 6. Jahrhundert an, trug der Diskurs das Wahre in sich – er manifestierte das Gesagte.

„Aber schon ein Jahrhundert später lag die höchste Wahrheit nicht mehr in dem, was der Diskurs war, oder in dem, was er tat, sie lag in dem, was er sagte: eines Tages hatte sich die Wahrheit vom ritualisierten, wirksamen und gerechten Akt der Aussage weg und zur Aussage selbst hin verschoben: zu ihrem Sinn, ihrer Form, ihrem Gegenstand, ihrem referentiellen Bezug.“[55]

Zu dieser Zeit ging man davon aus, dass der Autor per se einer Aussage Wahrheit verleihen konnte. Heute hat sich die Theorie dahingehen verändert, dass man dem Autor diese Macht wieder nimmt. Aussagen haben also auch ohne die Beziehung zum Autor Bestand. Der Diskurs gewinnt oder verliert an Wahrheit durch die ihm immanenten Aussagen. Als wirklich ‚wahr’ gelten Diskurse jedoch nur dann, wenn man sie den Normen, Regeln und Gesetzen der jeweiligen Zeit und Gesellschaft unterzieht. „Es ist immer möglich, dass man im Raum eines wilden Außen die Wahrheit sagt; aber im Wahren ist man nur, wenn man den Regeln einer diskursiven ‚Polizei’ gehorcht, die man in jedem seiner Diskurse reaktivieren muss.“[56]

Unter Beachtung dieser Regeln kann man auf die Funktion(en) des Diskurses vertrauen. Was wiederum bedeutet, dass man Wahrheit suggerieren kann, wenn man das „Handwerk“ der diskursiven Praktiken versteht.

Diskurse funktionieren genau dann, wenn sie scheinbare Wahrheiten und eine scheinbare Wirklichkeit produzieren, wenn sie die Grenzen zwischen richtig und falsch verwischen und wenn sie es schaffen, Aussagen eine bestimmte Logik einzuverleiben.

Angèle Kremer-Marietti, die Foucault stets als den ‚Archäologen des Wissens’ bezeichnete, meint dazu: „Die richtige Methode und der richtige Gebrauch sind dabei die Garanten der Legitimität des Diskurses, die Gewissheit, die Wahrheit. Wer nach den autonomen Regeln und mit den Mitteln und Wegen der Sprache spricht, weiß richtig zu analysieren und hat sich in den Besitz und in die Macht des richtigen Urteilens gesetzt (von daher eröffnet die richtige Sprache den Weg zur Naturbeherrschung).“[57]

Zusammenfassend geht es also nicht um Wissen und um die wirkliche Wahrheit, sondern vielmehr um die Praktiken, die uns dazu bringen, eine Aussage für wahr zu halten, während uns eine andere als falsch erscheint.

Diese Praktiken implizieren Macht. Und um diese Macht geht es im nächsten Teil dieser Arbeit.

2.5 Die Macht der Diskurse

Foucault geht es bei der Untersuchung von Diskursen immer auch um das Aufdecken von Macht, Machtbeziehungen und Machtstrukturen. Diese beeinflussen sehr wesentlich die Konstruktion von Diskursen und die Legitimität von Diskursen. Und die Macht wiederum legitimiert sich durch den Diskurs.

Die Foucault'schen Kernbegriffe Diskurs, Macht, Disziplin, Wissen, Wahrheit folgen keinen eindeutigen Definitionen. Was sie jedoch alle gemeinsam haben ist die Verbindung, in der sie zueinander stehen.

Foucault geht im Besonderen auf die Macht-Wissen-Thematik ein. Für ihn sind die beiden eng verkoppelt, weshalb er oft den einheitlichen Terminus „Macht/Wissen“ verwendet. Wissen wird über Regeln, die aus Machtverhältnissen resultieren, konstituiert. „Es gibt bei Foucault ‚Macht-Wissen-Komplexe’, aber nichts außerhalb davon, was als Eigentliches oder Wesentliches durch die Macht behindert wäre. Weil Machtverhältnisse immer auch Wissensverhältnisse sind, konnte Foucault die rezipierte Sichtweise auf den Kopf stellen: Insofern jedes Bekenntnis etwas Gezwungenes an sich hat, (…) ist solche Macht selber wissensproduzierend und muss als eine Art Diskursivierungsmaschine begriffen werden.“[58]

Er sieht Macht unabhängig vom Subjekt: dem Individuum kann keine Macht übertragen werden, ein Individuum kann keine Macht ausüben. Das Individuum hat auch keine Möglichkeit sich der Macht zu entziehen. Foucault bleibt dabei seinen Überlegungen zur Intersubjektivität treu. Diese existiert vor dem Individuum. Sie ist allem vorgelagert. Und so verhält es sich auch mit der Macht. Macht kommt vor allem anderen, sie reguliert, sie schafft Strukturen, und sie steht über den Subjekten.

Macht darf dabei nicht nur negativ betrachtet werden. Die Unterdrückung und Kontrolle, die Macht mit sich bringt, ist nur eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite steht das Positive, das Produktive: Macht produziert Diskurse.

Macht spielt sich auch nicht nur in einem hierarchischen Gefüge, also von oben nach unten, ab. Die Machtstrukturen in einer Gesellschaft durchziehen diese Gesellschaft wie ein Gitter oder ein Netz. Sie sind überall. Nicht nur da, wo man sie vielleicht vermuten würde.

„Mit Foucault lassen sich Machtverhältnisse jenseits der politischen Theorie und außerhalb der studierten Kenntnis sozialer Institutionen analysieren, unter Absehung von geläufigen Legitimationen und Funktionalitäten.“[59]

Die Überlegungen, Begriffe und Theorien zu Foucaults Diskusanalyse sollten an dieser Stelle ausreichend skizziert sein, um die Basis für den weiteren Teil der Arbeit - die Methodik - gelegt zu haben.

Wie bereits ausdrücklich erwähnt, hat Michel Foucault in seiner Diskursforschung keinen praktisch anwendbaren Methodenkatalog entwickelt, deshalb werde ich für die empirische Analyse auf Autoren aus den diversen Sozialwissenschaften zurückgreifen, die den Diskursbegriff im Sinne von Foucault weiterführen und im wahrsten Sinne des Wortes weiterverwenden und -anwenden (bis hin zum praktischen Analyseverfahren).

3. Die Diskursanalyse – theoretisch und methodisch

Der bisher erarbeitete Diskursbegriff nach Foucault stellt die Grundlage für die durchzuführende Diskursanalyse dar.

Im folgenden Teil wird nun die Methodik der Diskursanalyse (DA) beschrieben.

Die DA wurde in den letzten Jahrzehnten nicht nur in der Soziologie entwickelt und weitergedacht, sondern vielmehr als interdisziplinäres Forschungsprojekt angesehen und ausgearbeitet. Neben den Soziologen haben so auch Linguistiker, Pädagogen, Psychologen und Politikwissenschaftler versucht, eine anwendbare Methodik für die DA zu determinieren.

Im deutschsprachigen Raum sind es der Bochumer Sprachwissenschaftler Jürgen Link und ihm folgend Siegfried Jäger, die – anknüpfend an Foucaults Diskursbegriff – eine „Anleitung“ zur Vorgehensweise bei einer Diskursanalyse entwickelt haben. Im Zusammenhang mit Link und Jäger spricht man vor allem von der kritischen Diskursanalyse.

[...]


[1] Foucault, 1973, S. 42

[2] Gerhard, Schütze

[3] Schneider, 2002

[4] Karen Pfundt, 2004

[5] Petra Preis und Sylvia Rothblum, 2002

[6] Barbara Bierach und Heiner Thorborg von Econ, 2006

[7] Artikel aus „Die Zeit“ http://www.zeit.de/2005/10/Titel_2fFrauen_10

[8] Anke Dürr und Claudia Voigt von Heyne, 2006

[9] Susanne Bohn , 2006

[10] Gudrun Piechotta, 2000

[11] Der berühmte Beginn von Foucaults Antrittsvorlesung "L'ordre du discours" (dt. "Die Ordnung des Diskurses"), 2. Dezember 1970, auf dem neu gegründeten Lehrstuhl „Geschichte der Denksysteme“ am Collège de France befasst sich mit dem Stellenwert der Autorschaft in literarischen aber auch nicht-literarischen Texten. Siehe : Foucault 1974, S.9

[12] Fink Eitel 2002 S. 11

[13] Jung, in Keller 2001, S. 31

[14] Jung, in Keller 2001, S. 31

[15] Habermas 1973, S. 214

[16] vgl. Keller 2001, S.11

[17] Jung, in Keller 2001, S. 31

[18] Schöttler 1997, S. 141

[19] vgl. Keller 2001, S. 12

[20] vgl. Foucault 1976, S. 216 und 1978, S. 53, 129, S. 131-134

[21] vgl. dazu einführend Link 1982 zit. nach Jäger, in Keller 2001, S. 82

[22] Nachlese von Albert Kraler (Allgemein) und Thomas Iacopino (Foucault) unter www.evakreisky.at

[23] Keller 2001, S. 7

[24] Link 1983, S. 60

[25] vgl. Jäger, in Keller 2001, S. 82

[26] Foucault 1981, S. 74

[27] Jäger, in Keller 2001, S. 83

[28] Kreisky, 2002

[29] Kreisky, 2002

[30] Foucault 1973, S. 57 (Hervorhebungen im Original)

[31] Foucault 1973, S. 120

[32] Foucault 1973, S. 124

[33] Foucault 1973, S. 139

[34] Foucault 1974, S. 7 (Hervorhebungen im Original)

[35] Keller 2001, S. 314

[36] Jäger, in Keller 2001, S.86

[37] vgl. Jäger, in Keller 2001, S.86

[38] Keller 2004, S. 44

[39] Keller 2007, S. 45

[40] Foucault 1973, S. 108

[41] Foucault 1988, S. 58

[42] Vgl. Foucault 1988, S.48 ff. und Keller 2004, S.46

[43] Foucault 1973, S. 68

[44] Foucault 1973, S. 70

[45] Foucault 1973, S. 82

[46] Foucault 1973, S. 83

[47] Keller 2007, S.46

[48] Foucault 1973, S. 100 f

[49] Keller 2007, S. 50

[50] Jäger, in Keller 2001, S.96

[51] Keller 2007, S. 63

[52] Foucault in Jäger 1997

[53] Foucault 1973, S. 258 [Proposition gilt in der Sprechaktthoerie als der eigentliche Satzinhalt]

[54] Foucault 1973, S. 259

[55] Foucault 1974, S. 11 f (Hervorhebungen im Original)

[56] Foucault 1974, S. 25

[57] Kremer-Marietti 1976, S. 77

[58] Schneider 2004, S. 169

[59] Schneider 2004, S.170

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2009
ISBN (eBook)
9783836629959
DOI
10.3239/9783836629959
Dateigröße
753 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Leopold-Franzens-Universität Innsbruck – Fakultät für Betriebswirtschaft, Organisation und Lernen
Erscheinungsdatum
2009 (Mai)
Note
2,1
Schlagworte
michel foucault karriere hausfrau berufstätigkeit frauenbild
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Titel: Von der Ganztags-Hausfrau zur Vollzeit-Karrierefrau
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