Intelligentes Couponing am Point of Sale
					
	
		©2008
		Diplomarbeit
		
			
				102 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Einleitung:	
Gerade hat die Kassiererin die Waren eingebont, da rattert nach der Quittung auch der Coupondrucker los. Die Kundin bekommt für ihr gekauftes Welpenfutter bei ihrem nächsten Einkauf 50% Rabatt auf Teppichreiniger und für ihren Warenkorb mit Lasagne und Geschirrspülmittel beim nächsten Einkauf 30% Rabatt auf den Spezialreiniger für die Geschirrspülmaschine. Die Kundin weiß zwar nicht, warum sie die Coupons bekommt, freut sich aber und packt die Gutscheine in ihr Portemonnaie, immerhin bedeuten sie bares Geld.
Was sich so einfach anhört, ist der Endpunkt eines langen Prozesses mit Zielformulierungen, Hypothesen und Probeläufen sowie Berechnungen von Preiselastizitäten.
Ein Irrtum, der sich hartnäckig hält, ist die Annahme, dass Coupons nur ein weiteres teures Werbemittel sind. Sie würden als Rabatte, Zugaben oder Gutscheine doch nur den Handel oder den Hersteller belasten. Doch intelligent eingesetzt birgt dieses Thema ungeahnte Möglichkeiten, da viele Marketing-Elemente durch den Coupon abgedeckt werden können.
Die steigende Wettbewerbsintensität, eine Erhöhung des Preisdruckes sowie die Differenzierung der Konsumentenbedürfnisse erhöhen die Anforderungen an zielkonforme Marketinginstrumente auf der Handelsebene.
Der vorliegende oligopolistische Discountmarkt ist gekennzeichnet durch einen Preiskampf-bedingten Verdrängungswettbewerb. Jährliche Umsatzsteigerungen sowie Outlet-Expansionen deuten zwar auf höhere Kundenzuwächse hin, gilt es jedoch die gewonnenen Kunden zu binden und weiterhin neue Kunden zu akquirieren.
Die Discountbranche profitierte von der schwachen deutschen Konjunktur. Bedingt durch die konjunkturell schwache Lage und die gestiegenen Preise aufgrund des teuren Rohöls ist die Kaufkraft in Deutschland geringer mit der Folge, dass das Preisbewusstsein steigt. Des Weiteren profitieren die Discounter von dem Trend der Endverbraucher zum Smart Shopping. Beim Smart Shopper steht der Preis im Vordergrund.
Der Werbespruch der Firma Saturn Geiz ist Geil bringt die Einstellung der Smart Shopper auf den Punkt. Aufgrund dessen bietet das Marketinginstrument des Couponing eine Innovation, um sich im Wettbewerb der Kundengunst durchzusetzen.
Insbesondere bei Veränderungen, die mit Kosten verbunden sind, wird seitens des Handels konsequent versucht, die entstehenden Aufwendungen auf die Hersteller abzuwälzen.
Dies, das wird sich im Verlauf dieser Arbeit herausstellen, ist nicht die einzige Stärke des […]
	Gerade hat die Kassiererin die Waren eingebont, da rattert nach der Quittung auch der Coupondrucker los. Die Kundin bekommt für ihr gekauftes Welpenfutter bei ihrem nächsten Einkauf 50% Rabatt auf Teppichreiniger und für ihren Warenkorb mit Lasagne und Geschirrspülmittel beim nächsten Einkauf 30% Rabatt auf den Spezialreiniger für die Geschirrspülmaschine. Die Kundin weiß zwar nicht, warum sie die Coupons bekommt, freut sich aber und packt die Gutscheine in ihr Portemonnaie, immerhin bedeuten sie bares Geld.
Was sich so einfach anhört, ist der Endpunkt eines langen Prozesses mit Zielformulierungen, Hypothesen und Probeläufen sowie Berechnungen von Preiselastizitäten.
Ein Irrtum, der sich hartnäckig hält, ist die Annahme, dass Coupons nur ein weiteres teures Werbemittel sind. Sie würden als Rabatte, Zugaben oder Gutscheine doch nur den Handel oder den Hersteller belasten. Doch intelligent eingesetzt birgt dieses Thema ungeahnte Möglichkeiten, da viele Marketing-Elemente durch den Coupon abgedeckt werden können.
Die steigende Wettbewerbsintensität, eine Erhöhung des Preisdruckes sowie die Differenzierung der Konsumentenbedürfnisse erhöhen die Anforderungen an zielkonforme Marketinginstrumente auf der Handelsebene.
Der vorliegende oligopolistische Discountmarkt ist gekennzeichnet durch einen Preiskampf-bedingten Verdrängungswettbewerb. Jährliche Umsatzsteigerungen sowie Outlet-Expansionen deuten zwar auf höhere Kundenzuwächse hin, gilt es jedoch die gewonnenen Kunden zu binden und weiterhin neue Kunden zu akquirieren.
Die Discountbranche profitierte von der schwachen deutschen Konjunktur. Bedingt durch die konjunkturell schwache Lage und die gestiegenen Preise aufgrund des teuren Rohöls ist die Kaufkraft in Deutschland geringer mit der Folge, dass das Preisbewusstsein steigt. Des Weiteren profitieren die Discounter von dem Trend der Endverbraucher zum Smart Shopping. Beim Smart Shopper steht der Preis im Vordergrund.
Der Werbespruch der Firma Saturn Geiz ist Geil bringt die Einstellung der Smart Shopper auf den Punkt. Aufgrund dessen bietet das Marketinginstrument des Couponing eine Innovation, um sich im Wettbewerb der Kundengunst durchzusetzen.
Insbesondere bei Veränderungen, die mit Kosten verbunden sind, wird seitens des Handels konsequent versucht, die entstehenden Aufwendungen auf die Hersteller abzuwälzen.
Dies, das wird sich im Verlauf dieser Arbeit herausstellen, ist nicht die einzige Stärke des […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Burkhard Friedrichsen 
Intelligentes Couponing am Point of Sale 
ISBN: 978-3-8366-2309-4 
Herstellung: Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2009 
Zugl. Berufsakademie Ravensburg, Ravensburg, Deutschland, Diplomarbeit, 2008 
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© Diplomica Verlag GmbH 
http://www.diplomica.de, Hamburg 2009 
Intelligentes Couponing am Point of Sale                                                                                                                  
- dargestellt am Praxisbeispiel des Discounters LIDL -                                                                                            
| I 
Inhaltsverzeichnis 
Abbildungsverzeichnis ...III
Abkürzungsverzeichnis ... IV
1
Problemstellung, Zielsetzung und Vorgehensweise der Untersuchung ... 1
2
Begriffliche Grundlagen und Zusammenhänge ... 3
2.1
Entwicklung und aktueller Hintergrund des Couponing ... 3
2.2
Grundlagen des Couponing ... 4
2.2.1
Der Coupon ... 5
2.2.2
Das Couponing ... 5
2.2.3
Einordnung des Cuponing in den Marketing-Mix ... 6
2.2.4
Der Coupon im Customer Relationship Management ... 8
2.3
Grundlagen des Discountwesens ... 9
2.3.1
Die Betriebsform Discount ...10
2.3.2
Vorstellung des Discounters LIDL ...10
2.3.3
Rechtliche Grundlagen und Rahmenbedingungen ...12
2.4
Zusammenfassung ...14
3
Couponing im deutschen Lebensmitteleinzelhandel: Status-quo Analyse...15
3.1
Coupon-Klassifizierung ...15
3.1.1
Gestaltungsdimensionen ...16
3.1.2
Zeitliche Bedingungen ...18
3.1.3
Distributionswege ...19
3.1.4
Der Check-Out-Coupon ...26
3.2
Strategische Stoßrichtung des Couponing ...28
3.2.1
Der Kundenbeziehungs-Lebenszyklus ...28
3.2.2
Ziele des Couponing ...30
3.3
Die Nutzenbetrachtung des Couponing ...35
3.3.1
Der Kunde ...35
3.3.2
Der Handel ...36
3.3.3
Der Hersteller ...37
3.4
Kosten des Couponing ...38
4
Handlungsempfehlung und Vorgehensweise zur Implementierung von 
intelligentem Couponing beim Discounter LIDL ...41
4.1
Planung ...41
Intelligentes Couponing am Point of Sale                                                                                                                  
- dargestellt am Praxisbeispiel des Discounters LIDL -                                                                                            
| II 
4.2
Vorbereitung...43
4.2.1
Distributionsweg ...43
4.2.2
Clearing-Art ...45
4.2.3
SWOT-Analyse ...46
4.3
Umsetzung ...48
4.3.1
Funktionsweise und Prozessablauf ...48
4.3.2
Anwendungsvoraussetzungen ...50
4.4
Nachbereitung ...51
4.5
Schlussbetrachtung der Vorgehensweise ...53
5
Fazit und Ausblick ...54
Anhangverzeichnis ... VI
Literaturverzeichnis ... XL
Intelligentes Couponing am Point of Sale                                                                                                                  
- dargestellt am Praxisbeispiel des Discounters LIDL -                                                                                            
| III 
Abbildungsverzeichnis 
Abb. 1: Top 6 Discounter in Deutschland... 1
Abb. 2: Einstellung der Verbraucher ... 4
Abb. 3: Einordnung des Couponing in den Marketing-Mix ... 7
Abb. 4: AIDA-Modell ... 8
Abb. 5: Intensität der Kundenbindung ... 9
Abb. 6: Coupon-Arten und deren Mechaniken ...16
Abb. 7: Wie kommt der Coupon zum Kunden ...20
Abb. 8: Klassifizierung des Check-Out-Coupons ...26
Abb. 9: Ausgaberegeln des Check-Out-Coupons ...27
Abb. 10: Der Kundenbeziehungs-Lebenszyklus als Orientierungsrahmen ...29
Abb. 11: Strategische Ziele beim Einsatz von Coupons ...31
Abb. 12: Beeinflussbarkeit der Verbraucher durch Coupons...32
Abb. 13: Einfluss des Couponing auf die Wirtschaftlichkeit im Handel ...36
Abb. 14: Kosten Couponing USA ...40
Abb. 15: Phasen einer Couponing-Aktion ...41
Abb. 16: Erörterung des Distributionsweges ...44
Abb. 17: SWOT-Modell in einer Matrix-Darstellung ...48
Abb. 18: Prozesskette des Check-Out-Couponing ...50
Intelligentes Couponing am Point of Sale                                                                                                                  
- dargestellt am Praxisbeispiel des Discounters LIDL -                                                                                            
| IV 
Abkürzungsverzeichnis 
241 
- 
Two for One 
Abb.   
- 
Abbildung 
AG 
- 
Aktiengesellschaft 
Anm. d. Verf.  - 
Anmerkung des Verfassers 
BDSG   
- 
Bundesdatenschutzgesetz 
BOGOF 
- 
Buy One - Get One Free 
BtB 
- 
Business to Business 
BtC 
- 
Business to Consumer 
bzw.   
- 
beziehungsweise 
ca. 
- 
circa 
COC   
- 
Check-Out-Coupon 
CPC   
- 
Cost per Coupon 
CPR   
- 
Cost per Redemption 
CRM   
- 
Customer Relationship Management 
DB 
- 
Deckungsbeitrag 
d.h. 
- 
das heißt 
EAN   
- 
European Article Number 
E-Coupon 
- 
Electronic Coupon 
EG 
- 
Europäische Gemeinschaft 
EM 
- 
Europameisterschaft 
E-Mail   
- 
Electronic Mail 
f. 
- 
folgende 
FMCG  
- 
Fast Moving Consumer Goods 
FSI 
- 
Free Standing Inserts 
g 
- 
Gramm 
GfK 
- 
Growth from Knowledge 
Intelligentes Couponing am Point of Sale                                                                                                                  
- dargestellt am Praxisbeispiel des Discounters LIDL -                                                                                            
| V 
ggf. 
- 
gegebenenfalls 
GmbH  
- 
Gesellschaft mit beschränkter Haftung 
GS1 
- 
Global Standards One 
KPMG  
- 
Klynveld, Peat, Marwick, Goerdeler 
l 
- 
Liter 
LEZ 
- 
Lebensmitteleinzelhandel 
LZ 
- 
Lebensmittelzeitung 
m² 
- 
Quadratmeter 
Mrd. 
- 
Milliarden 
PAngV  
- 
Preisangabenverordnung 
PDA   
- 
Personal Digital Assistant 
PMA   
- 
Promotion Marketing Association 
POS   
- 
Point of Sale 
ROC   
- 
Return on Coupon 
S. 
- 
Seite   
SB 
- 
Selbstbedienung 
SMS   
- 
Short Message Service 
SWOT  
- 
Strengths, Weaknesses, Opportunities, Threats 
u.a. 
- 
unter anderem 
UWG   
- 
Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb 
Vgl. 
- 
Vergleiche 
WM 
- 
Weltmeisterschaft 
WKZ   
- 
Werbekostenzuschuss 
z.B. 
- 
zum Beispiel 
Intelligentes Couponing am Point of Sale       
- dargestellt am Pra
1  Problemstellung, Zielsetzung und Vorgehensweise der Untersuchung
Gerade hat die Kassiererin die
pondrucker los. Die Kundin bekommt 
kauf  50%  Rabatt  auf  Teppichreiniger 
spülmittel  beim  nächsten  Einkauf  30%  Rabatt  auf  den  Spezialreiniger  für  die  Geschirrspü
maschine. Die Kundin weiß zwar 
packt die Gutscheine in ihr Portemonnaie, immerhin bedeuten sie bares Geld.
Was sich so einfach anhört, ist der Endpunkt eines langen Prozesses mit Zielformulierungen, 
Hypothesen und Probeläufen sow
,,Ein Irrtum, der sich hartnäckig hält, ist die Annahme
Werbemittel  sind.  Sie  würden  als  Rabatte,  Zugaben  oder Gutscheine  doch  nur  den  Handel 
oder den Hersteller belasten. Doch i
lichkeiten, da viele Marketing-
Die steigende Wettbewerbsintensität, eine Erhöhung des Preisdruckes sowie die Differenzi
rung der Konsumentenbedürfni
strumente auf der Handelsebene. 
Abb. 
Quelle:
Der vorliegende oligopolistische Discountmarkt
bedingten 
Verdrängungswettbewerb.
Expansionen deuten zwar auf höhere Kundenzuwächse hin, gilt es jedoch die gewonnenen 
Kunden zu binden und weiterhin neue Kunden
1
 Dierks, Sebastian: Kundenbindung durch Couponing (o.J.), S. 1.
2
 GfK:
http://www.lz-net.de/rankings/handeldeutschland/pages/show.prl?id=204
26.05.2008.
Intelligentes Couponing am Point of Sale                        
dargestellt am Praxisbeispiel des Discounters LIDL -                                                
Problemstellung, Zielsetzung und Vorgehensweise der Untersuchung
die Waren eingebont, da rattert nach der Quittung auch der Co
pondrucker los. Die Kundin bekommt für ihr gekauftes Welpenfutter bei ihrem nächsten Ei
kauf  50%  Rabatt  auf  Teppichreiniger  und  für  ihren  Warenkorb  mit  Lasagne  und  Geschir
spülmittel  beim  nächsten  Einkauf  30%  Rabatt  auf  den  Spezialreiniger  für  die  Geschirrspü
weiß zwar nicht, warum sie die Coupons bekommt, 
packt die Gutscheine in ihr Portemonnaie, immerhin bedeuten sie bares Geld.
Was sich so einfach anhört, ist der Endpunkt eines langen Prozesses mit Zielformulierungen, 
Hypothesen und Probeläufen sowie Berechnungen von Preiselastizitäten. 
Ein Irrtum, der sich hartnäckig hält, ist die Annahme, dass Coupons nur ein weiteres teures 
Werbemittel  sind.  Sie  würden  als  Rabatte,  Zugaben  oder Gutscheine  doch  nur  den  Handel 
oder den Hersteller belasten. Doch intelligent eingesetzt birgt dieses Thema ungeahnte Mö
-Elemente durch den Coupon abgedeckt werden können
Die steigende Wettbewerbsintensität, eine Erhöhung des Preisdruckes sowie die Differenzi
rung der Konsumentenbedürfnisse erhöhen die Anforderungen an zielkonforme Marketingi
strumente auf der Handelsebene.  
Abb. 1: Top 6 Discounter in Deutschland 
Quelle: Growth from Knowledge (GfK), März 2007.
2
Der vorliegende oligopolistische Discountmarkt ist gekennzeichnet durch einen Preiskampf
bedingten 
Verdrängungswettbewerb. 
Jährliche 
Umsatzsteigerungen 
sowie 
Outlet
zwar auf höhere Kundenzuwächse hin, gilt es jedoch die gewonnenen 
zu binden und weiterhin neue Kunden zu akquirieren.  
Kundenbindung durch Couponing (o.J.), S. 1. 
net.de/rankings/handeldeutschland/pages/show.prl?id=204
 Letzter Zugriff 
| 1 
Problemstellung, Zielsetzung und Vorgehensweise der Untersuchung 
Waren eingebont, da rattert nach der Quittung auch der Cou-
bei ihrem nächsten Ein-
und  für  ihren  Warenkorb  mit  Lasagne  und  Geschirr-
spülmittel  beim  nächsten  Einkauf  30%  Rabatt  auf  den  Spezialreiniger  für  die  Geschirrspül-
nicht, warum sie die Coupons bekommt, freut sich aber und 
packt die Gutscheine in ihr Portemonnaie, immerhin bedeuten sie bares Geld. 
Was sich so einfach anhört, ist der Endpunkt eines langen Prozesses mit Zielformulierungen, 
, dass Coupons nur ein weiteres teures 
Werbemittel  sind.  Sie  würden  als  Rabatte,  Zugaben  oder Gutscheine  doch  nur  den  Handel 
ntelligent eingesetzt birgt dieses Thema ungeahnte Mög-
Elemente durch den Coupon abgedeckt werden können."
1
Die steigende Wettbewerbsintensität, eine Erhöhung des Preisdruckes sowie die Differenzie-
elkonforme Marketingin-
ist gekennzeichnet durch einen Preiskampf-
ungen 
sowie 
Outlet-
zwar auf höhere Kundenzuwächse hin, gilt es jedoch die gewonnenen 
Letzter Zugriff 
Intelligentes Couponing am Point of Sale                                                                                                                  
- dargestellt am Praxisbeispiel des Discounters LIDL -                                                                                            
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Die Discountbranche profitierte von der schwachen deutschen Konjunktur. Bedingt durch die 
konjunkturell schwache Lage und die gestiegenen Preise aufgrund des teuren Rohöls ist die 
Kaufkraft in Deutschland geringer mit der Folge, dass das Preisbewusstsein steigt. Des Wei-
teren profitieren die Discounter von dem Trend der Endverbraucher zum ,,Smart Shopping". 
Beim ,,Smart Shopper" steht der Preis im Vordergrund. 
Der Werbespruch  der  Firma  Saturn  ,,Geiz  ist  Geil"
3
  bringt  die  Einstellung  der  ,,Smart  Shop-
per"  auf  den  Punkt.  Aufgrund  dessen  bietet  das  Marketinginstrument  des  Couponing  eine 
Innovation, um sich im Wettbewerb der Kundengunst durchzusetzen.  
,,Insbesondere bei Veränderungen, die mit Kosten verbunden sind, wird seitens des Handels 
konsequent versucht, die entstehenden Aufwendungen auf die Hersteller abzuwälzen."
4
Dies,  das  wird  sich  im  Verlauf  dieser  Arbeit  herausstellen,  ist  nicht  die  einzige  Stärke  des 
Couponing. 
Die zentrale Problemstellung der Diplomarbeit befasst sich mit der Einführung eines zusätzli-
chen Marketinginstrumentes  dem Couponing  am Praxisbeispiel des Discounters LIDL. Im 
Rahmen  der  Arbeit  ist  außerdem  zu  klären,  ob  diese  Implementierung  zur  langfristigen  Si-
cherung des Wettbewerbsvorteils der Kundenbindung und -akquisition  auf der Handels- und 
Herstellerebene beiträgt. Des Weiteren ist zu klären, ob der Nutzen von Imagegewinn, Kun-
den- sowie Umsatzzuwächse in einem angemessenen Verhältnis zu den anfallenden Kosten 
und den entstehenden Risiken steht.  
Begleitende  Fragestellungen  zu  dieser  Diplomarbeit  sind  die  Anwendungsvoraussetzungen 
auf Handels- und Herstellerebene sowie Probleme, die bei der praktischen Implementierung 
des Couponing auftauchen, und deren Lösungsansätze. 
Vorgehensweise 
Um  die  erwähnte  Problemstellung  zu  diskutieren,  werden  zunächst  alle  relevanten  Begriffe 
erklärt und der theoretische Rahmen des Couponing festgelegt. Im anschließenden Teil fin-
det  eine  aktuelle  Bestandsaufnahme  des  Couponing  mit  Hinblick  auf  den  deutschen  Le-
bensmitteleinzelhandel,  nachfolgend  LEH genannt,  statt.  Begleitend  wird  in  diesem  Teil  die 
Frage der Zielsetzung, Nutzen und Kosten, der Stärken und Schwächen sowie die Anforde-
rungen an Händler und Hersteller im Rahmen von Couponing erklärt. 
Aufbauend  auf  den theoretischen Grundlagen  wird  im  vierten  Kapitel  der  Diplomarbeit  eine 
Analyse  über  eine  sinnvolle  Umsetzung  und  Durchführung  des  Couponing  am  Beispiel  des 
Discounters  LIDL  durchgeführt.  Im  abschließenden  Fazit  werden  mögliche  Handlungsemp-
fehlungen  zur  Implementierung  des  Couponing  im  Discountbereich  gegeben  sowie  ein  zu-
künftiger Ausblick über dieses Marketinginstrument  aufgezeigt. 
3
 Werbespot der Firma Saturn: veröffentlicht 2003. 
4
 Knümann, Michaela: Couponing im Lebensmitteleinzelhandel (2005), S. 15f. 
Intelligentes Couponing am Point of Sale                                                                                                                  
- dargestellt am Praxisbeispiel des Discounters LIDL -                                                                                            
| 3 
2  Begriffliche Grundlagen und Zusammenhänge 
Wichtig für die Eingruppierung des Couponing in den Discounthandel, ist die Einordnung in 
den  Marketing-Mix  sowie  in  das  Customer  Relationship  Management  (CRM).  Hierzu  wird 
zunächst im Punkt 2.1 die Geschichte des Couponing erläutert, um den Begriff anschließend 
zu  definieren.  Im  weiteren  Verlauf  werden  wichtige  Bestandteile  der  Arbeit  geklärt  und  der 
theoretische Rahmen festgelegt. 
2.1  Entwicklung und aktueller Hintergrund des Couponing 
Der Couponing-Hype gehört längst vergangenen Tagen an. Platt, marktschreierisch, billig  
das  sind  die  Attribute,  die  Marketingleiter  mit  den  Coupons  und  Rabattheftchen  häufig  ver-
binden. 
Deutsche Handelsstrategen versprechen sich vom Couponing vor allem einen Umsatzschub 
und blicken dabei auf den Erfolg in Amerikas Handelslandschaft. Dort zählen Coupons schon 
längst zu einem bewährten Marketinginstrument. Fast jeder amerikanische Lebensmittelfilia-
list  und  Drugstore  veröffentlicht  in  den  wöchentlichen  Handzetteln  oder  in  Tageszeitungen 
Coupons.  Das  Konzept  der  Coupons  fand  seit  Ende  des  19.  Jahrhunderts  in  den  USA 
schnelle  Verbreitung.  1896  tauchten  in  den  USA  die  ersten  Coupons  auf:  Gegen  Abgabe 
erhielt der Kunde bei Händlern und Wirten eine kostenlose Probe eines damals weitgehend 
unbekannten Getränkes namens  Coca-Cola.  Heute,  über  100  Jahre  danach,  ist  die  braune 
Brause eine Weltmarke, und in den USA kursierten
im Jahr 2000 nach Angaben der Promo-
tion  Marketing  Association  (PMA)  340  Milliarden  Coupons
5
    die  meisten  durch  Anzeigen 
gestreut. 
Mit  der  zunehmenden  Verbreitung  des  Internets  in  den  90er  Jahren  etablierte  sich  neben 
dem  traditionellen  papierbasierten  Coupon  der  elektronische  Coupon,  der  auf  Web-Seiten 
zum Download platziert oder direkt per Electronic-Mail (E-Mail) versendet werden kann.
6
Coupon-Sparen  wird  nicht  zuletzt  durch  das  Internet  immer  beliebter,  sodass  1997  bereits 
83% aller Amerikaner Coupons nutzten.
7
 Aber auch in Frankreich, Spanien und Großbritan-
nien ist die ,,Schnipseljagd" schon beliebter Hausfrauensport. 
In Deutschland war dies bis zum Herbst 2001 tabu  kraft Rabattgesetz und Zugabeverord-
nung. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die zentralen, dem Couponing zugrunde liegenden 
Instrumentarien, auch in Deutschland keineswegs Neuland darstellen. 
Schon  immer  gab  es  Rabattmarken,  mehr  oder  weniger  kreativ  gestaltete  ,,Anlock-
Mechanismen" und Zugaben, die mehr im Verborgenen blühten.
8
5
 Vgl. PMA: Report of data for the year 2004, S. 24.  
6
 Vgl. Barowski: Das professionelle 1x1, S. 94. 
7
 Vgl. NCH NuWorld: Consumer Behaviour Study, S. 3.  
Intelligentes Couponing am Point of Sale                                                                                                                  
- dargestellt am Praxisbeispiel des Discounters LIDL -                                                                                            
| 4 
Als  erstes  Handelsunternehmen  auf  die  neuen  Rabattfreiheiten  reagierte  Schlecker,  Ehin-
gen. Wenige Wochen  nachdem  die  neuen  Rabattfreiheiten  beschlossen  waren,  streute  der 
Drogeriemarktbetreiber  Coupons  über  seine  Kundenzeitschrift  (Auflage:  1,5  Millionen 
Exemplare).
9
Dabei rückte das Couponing rasch in ein gutes Licht der Endverbraucher: 
Abb. 2: Einstellung der Verbraucher 
Wie schätzen die Verbraucher Coupons ein? 
Angaben in Prozent  Mehrfachnennungen möglich. 
Quelle: Institut für Markenorientierte Unternehmensführung der Universität Mannheim im Mai 2002.
10
Dadurch zeigte sich schon früh die Offenheit und Aufgeschlossenheit der Kunden gegenüber 
dem  Couponing  und  eröffnete  dem  Handel  neue  Möglichkeiten  Aufmerksamkeit  zu  errei-
chen. Heute steht der Gutschein eher am Rande der Kommunikation. Dass es auch um Ab-
satzsteuerung,  Preiselastizitäten  und  Marketingstrategie  gehen  kann,  zeigt  die  Form  des 
intelligenten Couponing. 
2.2  Grundlagen des Couponing 
Die  Grundlagen  des  Couponing  beinhalten  neben  den  notwendigen  Definitionen  auch  die 
erforderlichen Einordnungen in die Marketingtheorie und setzen somit den Rahmen der vor-
liegenden Arbeit. 
8
 Vgl. Albers: Status des Couponing in Deutschland, S. 127. 
9
 Vgl. Albers: Status des Couponing in Deutschland, S. 131. 
10
 Kreutzer, Ralf T./ Kuhfuß, Holger/ Hartmann, Wolfgang: Couponing  auch in Deutschland im 
Kommen (o.J.) 
http://www.handbuch-couponing.de/couponing-daten/akquisa_26_29_ac08.pdf
 Letzter 
Zugriff 23.07.2008. 
Intelligentes Couponing am Point of Sale                                                                                                                  
- dargestellt am Praxisbeispiel des Discounters LIDL -                                                                                            
| 5 
2.2.1  Der Coupon 
Coupon, auch Kupon, ist laut Duden ein abtrennbarer Zettel oder Zinsschein  ein Sammel-
begriff für Gutscheine, die zu einer Sonderleistung wie zum Beispiel Rabatt berechtigen.
11
Es  wird  als  ein  Verkaufsinstrument  verstanden,  bei  welchem  der  Konsument  einen  Gut-
schein  erhält,  der  ihn  zu  einem  preisreduzierten  oder  kostenlosen  Erwerb  eines  Produkts 
ggf.  unter  Beachtung  bestimmter  Einlösebedingungen  berechtigt.
12
  Solche  Bedingungen 
können sich beispielsweise auf die von dem Herausgeber ausgelobten Akzeptanzstellen und 
oder einen definierten Zeitraum beziehen. 
PLOSS und BERGER definieren den Coupon als einen ,,Bezugsschein"  eine Berechtigung 
einen  Preisnachlass,  ein  Produkt,  eine  Serviceleistung  oder  irgendetwas  anderes  zu 
erhalten.
13
  Jeder  Bezugsschein  stellt  dabei  eine  besondere,  temporäre  Form  eines 
Zahlungsmittels dar und bezieht sich dabei auf eine einzelne Transaktion.
14
 Coupons werden 
also  dazu  genutzt,  Konsumenten  anzuregen,  ein  neues  oder  bereits  etabliertes  Produkt  zu 
kaufen, die Abverkaufszahlen in einem Zeitraum signifikant zu erhöhen oder neu eingeführte 
Packungsformate zu erwerben.
15
Ein Coupon gibt jedoch nicht nur Anreize Kunden zu binden sondern soll die Konsumenten 
anregen  auch  andere  Produkte  zu  kaufen.  Dabei  werden  Coupons  eingesetzt,  die  andere 
Produkte  bewerben,  um  Cross-Promotions  zwischen  verschiedenen  Produkten  zu  generie-
ren.
16
2.2.2  Das Couponing 
,,Couponing bezeichnet demgegenüber die von Handel oder Industrie durchgeführte Coupon-
Aktion."
17
In den USA bezeichnet  der Begriff des Couponing die Nutzung von Coupons von Verbrau-
chern.
18
 In dieser Arbeit soll allerdings nachfolgend das deutsche Begriffsverständnis gelten: 
,,Couponing  bezeichnet  den  geplanten  und  gezielten  Einsatz  von  Bezugsscheinen  im  Rah-
men von Promotion-Aktivitäten eines Unternehmens zur Absatzsteuerung."
19
Dabei  ,,handelt  es  sich  um  eine  Maßnahme,  bei  der  ein  Herausgeber  einer  ausgewählten 
Personengruppe  durch  ein  Medium  einen  Berechtigungsnachweis  [...]  zur  Verfügung  stellt, 
11
 Vgl. Duden  Deutsches Universalwörterbuch. 
12
 Vgl. Becker/ Vering/ Winkelmann: Couponing & Coupon-Clearing in Deutschland, S.8. 
13
 Vgl. Ploss/ Berger: Intelligentes Couponing, S. 45. 
14
 Vgl. Mund: Couponing in Deutschland, S. 15. 
15
 Vgl. Zacharias: Kundenbindung durch Couponing, S. 4. 
16
 Vgl. Becker/ Vering/ Winkelmann: Couponing & Coupon-Clearing in Deutschland, S.8. 
17
 Becker, J./ Vering, O./ Winkelmann, A.: Couponing & Coupon-Clearing in Deutschland. Grundlagen 
und Konzepte (2003), S. 8. 
18
 Vgl. Ploss/ Berger: Intelligentes Couponing, S. 45. 
19
 Ploss, Dirk/ Berger, Andreas: Intelligentes Couponing (2003), S. 45. 
Intelligentes Couponing am Point of Sale                                                                                                                  
- dargestellt am Praxisbeispiel des Discounters LIDL -                                                                                            
| 6 
bei dessen Einsatz bei einer ausgelobten Akzeptanzstelle für einen definierten Zeitraum ein 
spezifischer Vorteil versprochen wird, wenn die Zielperson ein bestimmtes Verhalten zeigt."
20
Couponing drückt also eine zeitlich begrenzte Marketing-Aktion aus, die den Kundennutzen 
durch die Gewährung einer Sonderleistung erhöht und den Kunden zum Kauf des beworbe-
nen Produkts anregt. 
Auch wenn die Grundidee des Couponing sowohl im Business to Business (BtB)- wie auch 
im Business to Consumer (BtC)-Markt einsetzbar ist, sind die weitaus meisten Einsatzfelder 
des  Couponing  heute  im  Consumer-Markt  gegeben,  weil  sich  gerade  im  Massenmarkt  die 
zentrale Lenkungsfunktion von Coupons besonders bewährt hat. Aufgrund dessen fokussiert 
sich die vorliegende Arbeit auf Coupons für Produkte im Bereich der Konsumgüter.  
2.2.3  Einordnung des Cuponing in den Marketing-Mix 
Klassischerweise  wird  Couponig  im  Marketing-Mix  den  Below-The-Line-Maßnahmen  zu-
geordnet.
21
 Es ist eine Form der Verkaufsförderung und wird als ein Instrument der Kommu-
nikationspolitik angesehen.
22
 Zieht man das Feld etwas weiter auf, so sieht man, dass Cou-
pons  in  allen  vier  Feldern  des  Marketing-Mix  (Produkt,  Preis,  Platzierung  und  Promotion
23
) 
zum Einsatz kommen können, wobei ohne Frage der Schwerpunkt auf ,,Promotions" liegt. Es 
ist daher sinnvoller von einer übergeordneten Systematik zu sprechen.
24
20
 Kreutzer, Ralf T.: Konzeption und Positionierung des Couponing im Marketing (2003), S. 6. 
21
 Vgl. Gaiser/ Linxweiler/ Brucker: Praxisorientierte Markenführung, S. 414.  
22
 Vgl. Bauer/ Görtz/ Dünnhaupt: Der Einzug von Coupons in Deutschland, S. 1. 
23
 Anm. d. Verf.: In der Literatur wird statt Verkaufsförderung der Kommunikation häufig auch der eng-
lische Begriff (Sales) Promotion verwendet. In der vorliegenden Arbeit werden die drei Begriffe syno-
nym verwendet. 
24
 Vgl. Köhler/ Tomczak/ Rumler/ et al.: Kundenbeziehungsmanagement und der Einsatz von Cou-
pons im stationären Einzelhandel, S. 64f. 
Intelligentes Couponing am Point of Sale                                                                                                                  
- dargestellt am Praxisbeispiel des Discounters LIDL -                                                                                            
| 7 
Abb. 3: Einordnung des Couponing in den Marketing-Mix 
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Gaiser.
25
 ,,Als  konsumentengerichtete  Promotion  ist  es  eine  zeitlich  begrenzte  Sonderaktivität,  die 
primär den potentiellen Käufer aktiviert, indem sie ihm einen besonderen Anreiz liefert, das 
Produkt zu kaufen."
26
Im Bereich Promotion kann das Couponing all seine Vorteile ausspielen, sei es über Kun-
dengewinnung  durch  Cash-Coupons,  die  Akquisition  von  Erstverwendern  durch  Warengut-
scheine  (Produktproben-Coupons)  oder  die  Bindung  von  Verbrauchern  an  ein  spezifisches 
Produkt oder eine Marke durch Treuecoupons. 
Seine besondere Stärke kann das Couponing allerdings nur dann zur Geltung bringen, wenn 
die  Distribution  auf  einem  direkten Wege  erfolgt  und  von  Regelmäßigkeit  gekennzeichnet 
ist.  Die  Erhältlichkeit  eines  Produktes  (Distribution)  lässt  sich  am  besten  über  Warengut-
scheine im Sinne von Testcoupons und Warenproben beeinflussen. Durch die Ausgabe sol-
cher Gutscheine kann der Hersteller den Bedarf bei der Zielgruppe gezielt auf gewisse Han-
delskanäle lenken.
27
Warengutscheine  sind  in  der  Lage,  das  konkrete  Produktangebot  eines  Unternehmens  zu 
verändern    sei  es  durch  Zugaben,  Bündel  oder  Zusatzleistungen.  Weiterhin  lassen  sich 
25
 Vgl. Gaiser/ Linxweiler/ Brucker: Praxisorientierte Markenführung, S. 414. 
26
 Mund, Ariane: Couponing in Deutschland  Grundlagen, Erfolgsfaktoren, Perspektiven (2005), S. 
16. 
27
 Vgl. Gaiser: Bedeutung des Couponing für die Markenführung, S. 16. 
Intelligentes Couponing am Point of Sale                                                                                                                  
- dargestellt am Praxisbeispiel des Discounters LIDL -                                                                                            
| 8 
Produkteigenschaften  durch  couponbasierte  Produkterweiterungen  beeinflussen,  beispiels-
weise durch Garantien oder Services.
28
Rabatt-Coupons  und  Warengutscheine  können  auch  den  Preis  eines  Produktes  beeinflus-
sen. Der feste Preis respektive das feste Preis-/ Leistungsverhältnis kann zielgruppenspezi-
fisch gesteuert werden. 
Dabei  darf  das  Grundprinzip  der  klassischen  Werbung  jedoch  nicht  außer  Acht  gelassen 
werden: 
Abb. 4: AIDA-Modell 
Quelle: 
http://www.finalex.de/lexikon/aida.html
.
29
Aufmerksamkeit ist ein knappes Gut. 
Die  erste  Aufgabe  des  Couponing  besteht  darin,  die  Aufmerksamkeit  des  Umworbenen  zu 
erlangen, um im weiteren Verlauf das Interesse und  schließlich den Wunsch nach dem be-
worbenen Produkt zu wecken, bis hin zur Auslösung einer Handlung. 
2.2.4  Der Coupon im Customer Relationship Management 
Customer Relationship Management ,,ist der aktive Aufbau und Erhalt langfristiger profitabler 
Kundenbeziehungen durch Interaktion mit dem Kunden."
30
Nach BRUHN umfasst das Relationship Management ,,[...] sämtliche Maßnahmen der Ana-
lyse, Planung, Durchführung und Kontrolle, die der Initiierung, Stabilisierung, Intensivierung 
und Wiederaufnahme von Geschäftsbeziehungen zu den Anspruchsgruppen  insbesondere 
zu den Kunden  des Unternehmens mit dem Ziel des gegenseitigen Nutzens zu dienen."
31
28
 Vgl. Zacharias: Kundenbindung durch Couponing, S. 5. 
29
 O.V.: Aida-Marketing (vom 13.05.2006) 
http://www.finalex.de/lexikon/aida.html
 Letzter Zugriff 
23.07.2008.  
30
 Wessling, Harry: Aktive Kundenbeziehungen mit CRM; Strategien, Praxismodule und Szenarien 
(2001), S. 11. 
31
 Bruhn, M: Relationship-Marketing: Das Management von Kundenbeziehungen (2001), S. 9. 
Intelligentes Couponing am Point of Sale                                                                                                                  
- dargestellt am Praxisbeispiel des Discounters LIDL -                                                                                            
| 9 
,,Die  Zielsetzung  des  CRM  überschneidet  sich  folglich  mit  der  des  Couponing.  Vorausset-
zung für beides ist die genaue Kenntnis über den Kunden und sein Verhalten."
32
Dabei gelten der Aufbau, die Entwicklung und die Sicherung von Kundenbeziehungen über 
einen möglichst langen Zeitraum als elementar.
33
Im  Zusammenhang  mit  CRM-Konzepten  stellt  das  Couponing  ein  ideales  Instrument  zur 
Gewinnung  von  Kundendaten  dar,  welche  als  Basis  für  ein  funktionierendes  CRM  auftre-
ten.
34
 Ziel muss es sein, durch Prozessdifferenzierung innerhalb der Kundenbeziehung einen 
Mehrwert  für  den  Kunden  zu  schaffen.  Durch  die  Verteilung  von  kundenindividuellen  oder 
kundengruppenindividuellen  Coupons  können  so  bestehende  Kundenbeziehungen  stabili-
siert  bzw.  neue  Geschäftspotenziale  identifiziert  und  attraktive  Neukunden  generiert  wer-
den.
35
2.3  Grundlagen des Discountwesens 
Die Verkaufsfläche und die Anzahl der Verkaufsstellen der Discounter wachsen nach wie vor 
schneller als die der Vollsortimenter. Mittlerweile steht rein rechnerisch für je 5.429 Bundes-
bürger ein Discountmarkt zur Verfügung.
36
Dies zeugt zwar von einer hohen Erreichbarkeit, jedoch ist die Intensität der Kundenbindung 
eine andere: 
Abb. 5: Intensität der Kundenbindung 
Quelle: tns infratest/ KPMG.
37
32
Mund, Ariane: Couponing in Deutschland  Grundlagen, Erfolgsfaktoren, Perspektiven (2005), S. 
66. 
33
 Vgl. Franz: Karstadt Warenhaus AG: Couponing  Ein neues Instrument für das Marketing, S. 549. 
34
 Vgl. Amesberger/ Baner: Integration von Couponing in CRM-Systeme in Österreich, S. 329. 
35
 Vgl. Schusser: Couponing als Baustein eines systematischen CRM, S. 305. 
36
 Diese Zahl ergibt sich aus dem Quotienten der Gesamtbevölkerung in Deutschland von 82,26 Mil-
lionen Bürgern und einer Gesamtanzahl an Discount-Filialen von 15.153 im Oktober 2007. Siehe hier-
zu Anhang I. 
Intelligentes Couponing am Point of Sale                                                                                                                  
- dargestellt am Praxisbeispiel des Discounters LIDL -                                                                                            
| 10 
Lediglich acht Prozent fühlen sich  im Durchschnitt einem Discounter zumindest verbunden. 
Das hat zur Folge, dass gerade im Discountwesen die Wechselbereitschaft der Kunden ex-
trem  hoch  ist  und  es  umso  schwieriger  scheint,  sie  langfristig  emotional,  über  das  niedrige 
Preisniveau hinaus, zu binden. 
2.3.1  Die Betriebsform Discount 
Ein Discounter ist ein Einzelhandelsbetrieb, ,,der seine Ware dauerhaft unter dem empfohle-
nen [...] oder üblichen Preisen verkauft."
38
 Diese dauerhaft niedrigen Preise, die gegensätz-
lich zur Sonderangebotspolitik stehen, bei der niedrige Preise befristet gelten, werden meist 
durch eine einfache Ladeneinrichtung, durch einfache Warenpräsenz und durch den Verzicht 
an  Service  ermöglicht.
39
  Im  Gegensatz  zu  Betriebsformen  mit  einem  Vollsortiment,  be-
schränkt sich ein Discounter auf ein kleines Sortiment, das sich durch eine hohe Umschlags-
geschwindigkeit auszeichnet. Man spricht hier von ,,schnelldrehenden Produkten". 
Die  Discounter  in  der  deutschen  Lebensmittelbranche  zeichneten  sich  in  den  vergangenen 
Jahren  durch  ein  ständiges  Wachstum  ihres  Marktanteils  aus.
40
  Dieses  wurde  von  der 
schwachen  deutschen  Konjunktur  (die  Deutschen  verfügen  über  weniger  Kaufkraft 
  das 
Preisbewusstsein steigt) sowie durch den Trend der Endverbraucher zum ,,Smart Shopping" 
begünstigt.  Der  deutsche  Lebensmitteleinzelhandel  (LEH)  zeigt  eine  Konzentration  seines 
Marktvolumens  auf  wenige  große  Anbieter.  Der  Marktanteil  der  fünf  größten  Lebensmittel-
händler Deutschlands hat sich seit 1980 mehr als zweieinhalbfacht und erreicht aktuell fast 
70 Prozent.
41
Die Discountbranche ist aktuell mit 41,1 % des FMCG
42
-Umsatzes die Betriebsform mit dem 
höchsten Marktanteil.
43
2.3.2  Vorstellung des Discounters LIDL 
Das  Unternehmen  LIDL  ist  zugehörig  zur  Schwarz-Gruppe,  zu  der,  neben  dem  Discounter 
LIDL,  die  SB-Warenhäuser  Kaufland  und  KaufMarkt  sowie  die  Verbrauchermärkte  Concord 
und  Handelshof  gehören.  Derzeit  zählt  die  Schwarz-Gruppe  neben  fast  3000  LIDL  Dis-
countmärkten,
500 Kaufland SB-Warenhäuser auch 17 Handelshöfe.
44
37
 KPMG (Klynveld, Peat, Marwick, Goerdeler): Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel aus Verbrau-
chersicht (2005), S. 8. 
38
 Schneck, O.: Lexikon der Betriebswirtschaft (2003), S. 245. 
39
 Vgl. Wöhe: Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, S. 602. 
40
 Vgl. Meffert: Marketing, S. 1181. 
41
 Vgl. Metro Group: Metro Handelslexikon 2007/2008, S. 21. 
42
 Fast Moving Consumer Goods (Verbrauchsgüter des täglichen Bedarfs, z.B. Lebensmittel). 
43
 Vgl. Metro Group: Metro Handelslexikon 2007/2008, S. 26. 
44
 Vgl. O.V.: Schwarz-Gruppe wächst zweistellig 
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-
dienstleister/schwarz-gruppe-waechst-zweistellig;1233298
 (vom 03.03.2007) Letzter Zugriff 
25.07.2008. 
Intelligentes Couponing am Point of Sale                                                                                                                  
- dargestellt am Praxisbeispiel des Discounters LIDL -                                                                                            
| 11 
Die  Schwarz-Gruppe  ist in  23  europäischen  Ländern  vertreten  und  beschäftigt  ca.  170  000 
Mitarbeiter, davon allein mehr als 48 000 bei LIDL in Deutschland.
45
Umsatzzahlen der LIDL & Schwarz-Gruppe wurden in der Vergangenheit nie konkret veröf-
fentlicht.  Erst  für  das  Geschäftsjahr  2006  wurde  ein  Umsatz  der  Schwarz-Gruppe  von  44 
Milliarden Euro bekanntgegeben.
46
 Wie groß der Anteil von Lidl daran ist, ist nicht bekannt. 
Mit  einem  geschätzten  Gesamtumsatz  für  2006  von  21,41  Milliarden  Euro  in  Deutschland, 
platziert  sich  die  Schwarz-Gruppe  auf  den  vierten  Platz  der größten  Lebensmittelhändler  in 
Deutschland.
47
 Die LIDL & Schwarz-Gruppe konnte sich mit diesen Ergebnissen nicht nur im 
deutschen sondern auch im europäischen Vergleich gegen den stärksten Mitbewerber, den 
Discounter ALDI, durchsetzen.
48
Die  LIDL-Märkte  präsentieren  auf  einer  Fläche  von  bis  zu  1330  m
2 
Verkaufsfläche  neben 
Qualitäts-Eigenmarken  auch  Hersteller-(Marken-)Produkte.  Mit  über  2000  Artikeln  in  deut-
schen  Filialen  ist  LIDL  in  diesem  Bereich  untypisch  breit  aufgestellt.  Konkurrent  ALDI  führt 
demgegenüber  nur  700  Lebensmittel-Artikel.  Das  LIDL-Sortiment  umfasst  Artikel  des  tägli-
chen Bedarfs und somit ein breites Sortiment an Molkereiprodukten, Tiefkühlkost, Wurstwar-
en,  Frischfleisch,  Frischgeflügel,  Obst  und  Gemüse,  Brot  sowie  Non-Food  Artikel  aus  ver-
schiedenen Themengebieten, die zweimal pro Woche angeboten werden. 
Bezeichnend für LIDL, wie auch für die Discountbranche, ist eine geringe Servicequote (Ver-
kaufspersonal),  geringer  Aufwand  der  Warenpräsentation  sowie  die  geographische  Lage 
(LIDL-Filialen sind meist außerhalb der Stadtzentren angesiedelt).  
Zentraler  Unternehmensleitsatz  ist:  ,,Beste  Qualität  zum  günstigen  Preis".
49
  Dieser  Leitsatz 
und die bedingungslose Orientierung an den Bedürfnissen des Kunden sind entscheidend für 
den Unternehmenserfolg. Die Orientierung am Kunden ist somit fest in den Unternehmens-
grundsätzen verankert.
50
LIDL zeichnete sich in den letzten Jahren durch einen stark wachsenden Marktanteil sowie 
durch eine starke nationale und europäische Expansion aus. Zu den größten Konkurrenten 
zählen, neben dem Branchenprimus Aldi, die Discounter Penny (Rewe-Gruppe), Plus (Ten-
gelmann)
51
 und Netto (Edeka-Gruppe). 
45
 Vgl. Scheib: Lidl-Chef Schwarz  Erfolgreich und verschwiegen 
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/Unternehmen-Lidl;art129,2501747
 (vom 27.03.2008) Letzter 
Zugriff 25.07.2008. 
46
 Vgl. O.V.: Schwarz-Gruppe wächst zweistellig 
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-
dienstleister/schwarz-gruppe-waechst-zweistellig;1233298
 (vom 03.03.2007) Letzter Zugriff 
25.07.2008. 
47
 Vgl. Metro Group: Metro Handelslexikon 2007/2008, S. 23. 
48
 Vgl. Metro Group: Metro Handelslexikon 2007/2008, S. 23; Deloitte & Touche Wirtschaftsprüfgesell-
schaft: 2008 Global Powers of Retailing, S. 8. 
49
 Vgl. Lidl Stiftung & Co. KG: Unternehmensgrundsätze.
50
 Siehe hierzu Anhang II: Unternehmensgrundsätze des Discounters LIDL. 
51
 Anm. d. Verf.: Am 01.07.2008 stimmte das Kartellamt der Übernahme der Tengelmann-Tochter 
Plus von der Edeka-Gruppe zu. Dabei hält Edeka 70% Mehrheit am Gemeinschaftsunternehmen. Es 
bleibt abzuwarten, ob ein neuer Branchenprimus oder eine starke Nummer drei entsteht; Vgl. EDEKA 
Intelligentes Couponing am Point of Sale                                                                                                                  
- dargestellt am Praxisbeispiel des Discounters LIDL -                                                                                            
| 12 
Das  zukünftige  Ziel  des  Discounters  LIDL  ist  daher  den  steigenden  Marktanteil  weiterhin 
auszubauen,  die  überregionale  sowie  nationale  Expansion  zu  fördern  und  die  Kundenbin-
dung zu forcieren.  
2.3.3  Rechtliche Grundlagen und Rahmenbedingungen 
In Deutschland verhinderten zunächst das Rabattgesetz und die Zugabeverordnung die Ein-
führung von Coupons. ,,Durch das Rabattgesetz von 1933 wurden Preisnachlässe von mehr 
als drei Prozent verboten, während die Zugabeverordnung von 1932 unentgeltliche Zugaben 
im Geschäftsverkehr verhinderte."
52
 Der ursprüngliche Zweck dieser Gesetze war es, Spon-
tan-Käufer  vor  einer  Irreführung  über  Preis  und  Qualität  der  Waren  zu  schützen,  welche 
durch Rabatte auf fiktive Ausgangspreise und produktfremde Zugaben befürchtet wurde.
53
Erst im Juli 2001 hat der Bundesrat der Ende 2000 beantragten Streichung dieser veralteten 
Reglementierung  zugestimmt  und  dadurch  die  Liberalisierung  des  Handels  in  Deutschland 
vorangetrieben und nun auch das Couponing in Deutschland ermöglicht. ,,Anlass für diesen 
überfälligen  Schritt  war  die  EG-Richtlinie  (Richtlinie  der  Europäischen  Gemeinschaft)  über 
den  elektronischen  Geschäftsverkehr,  die  festlegte,  dass  ausländische  Anbieter,  die  über 
das Internet Waren oder Dienstleistungen auf dem deutschen Markt anbieten, nicht mehr an 
das deutsche Rabattrecht gebunden waren, während es für deutsche Anbieter weiterhin ge-
golten hätte."
54
Dennoch  gibt  es  rechtliche  Einschränkungen,  die  bei  der  Implementierung  von  Couponing-
Instrumenten beachtet werden müssen:
55
·
  Verstoß gegen die guten Sitten (§ 1 UWG
56
) 
Das  Verbot  des  unlauteren  Wettbewerbs  untersagt  das  ,,übertriebene  Anlocken"  von 
Kunden, das gegen die guten Sitten verstößt. Es besagt, dass der Konsument seine Ein-
kaufsentscheidung nach vernünftigen Kriterien wie Preis und Qualität treffen kann, ohne 
dass ihn Rabatte oder Zugaben in Zugzwang bringen. 
Bezüglich des Couponing bleiben offene Fragen im Raum: ,,Was sind die guten Sitten?" 
und  ,,Wann ist ein Coupon sittenwidrig?" 
Zentrale & Co.KG: EDEKA-Gruppe wächst mit Plus in Deutschland 
http://www.edeka.de/EDEKA/Content/DE/AboutUs/Presse/Downloadservice/Allgemein/Download/PI_
Netto-Plus_010708.pdf
 (vom 01.07.2008) Letzter Zugriff 25.07.2008. 
52
 Barowski, Mike: Das professionelle 1x1: Verkaufsförderung, Händler- und Verbraucherpromotion, 
Außendienstförderung, Durchführung von Aktionen (2004), S. 94. 
53
 Vgl. Barowski: Das professionelle 1x1, S. 95. 
54
 Gaiser, Brigitte: Bedeutung des Couponing für die Markenführung (2003), S. 6. 
55
 Die nachfolgenden fünf rechtlichen Einschränkungen wurden aus folgenden Quellen sinngemäß 
zitiert: Vgl. Mund: Couponing in Deutschland, S. 28f.; Ploss/ Dierks: Couponing in der Praxis, S. 23f.; 
Knümann: Couponing im Lebensmitteleinzelhandel, S. 25-30; Zacharias: Kundenbindung durch Cou-
poning, S. 48-50; Kettl-Römer: Couponing - Mehr Umsatz mit Gutscheinen, S. 7f.; Ploss/ Berger: Intel-
ligentes Couponing, S. 123-129. 
56
 Anm. d. Verf.: UWG - Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb. 
Intelligentes Couponing am Point of Sale                                                                                                                  
- dargestellt am Praxisbeispiel des Discounters LIDL -                                                                                            
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·
  Irreführende Werbung (§ 3 UWG) 
Es muss gewährleistet werden, dass ein Kunde ohne langes Nachdenken oder detaillier-
te  Nachforschungen  das  Beschaffen  eines  Rabattes  erkennen  kann.  Klarheit  und  Ver-
ständlichkeit  bedingen  die  Formulierungen  der  Konzessionen  und  Voraussetzungen  für 
die Gewährung von Coupons. 
Die  Beurteilungsgrundlage,  ob  Irreführung  vorliegt,  zieht  jedoch  immer  noch  die  ,,Ver-
kehrsauffassung" hinzu. 
·
  Sonderveranstaltungsverbot (§ 7 UWG) 
Es verbietet Unternehmen Rabatte auf das ganze Sortiment oder ganze Warengruppen 
zu gewähren. Es handelt sich dann um eine Sonderveranstaltung, wenn eine Verkaufs-
veranstaltung  mit  kurzer  Befristung  vom  Kunden  als  eine  einmalige  günstige  Kaufgele-
genheit angesehen wird. 
Um beim Couponing diese Regelung zu umgehen, müssten Bezugsscheine, die auf das 
ganze  Sortiment  beispielsweise  Rabatt  gewähren,  ohne  zeitliche  Einschränkungen  he-
rausgegeben werden. 
·
  Unklare und unwahre Preise (§ 1 und 2 PAngV
57
) 
Alle im Handel angebotenen Waren müssen für den Verbraucher deutlich erkennbar mit 
dem Normalpreis ausgezeichnet sein. Der Kunde muss auf Anhieb erkennen können, wie 
hoch der Normalpreis und wie hoch der tatsächlich zu bezahlende, rabattierte Preis ist. 
Kritisch ist hierbei, dass die PAngV eigentlich eine klare Angabe der Verbraucherpreise 
verlangt.  Dies  ist  allerdings  insbesondere  bei  einigen  Coupons  schwierig,  da  nicht  der 
Preis  sondern  nur  die  Preisersparnis  aufgedruckt  wird  (Face  Value),  da  der  eigentlich 
und somit auch der letztendlich reduzierte Preis von Akzeptanzstelle zu Akzeptanzstelle 
unterschiedlich sein kann. 
·
  Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) 
Hier  liegt  das  Interesse  besonders  bei  personalisierten  Coupons,  deren  personenbezo-
gene  Daten  schutzwürdig  sind.  Verbraucher  müssen  über  Art,  Umfang  und  Zweck  der 
Speicherung personenbezogener Daten informiert werden und ihre Zustimmung geben. 
Der genaue Wortlaut der Gesetzestexte kann im Anhang IV nachgelesen werden. 
57
 Anm. d. Verf.: PAngV  Preisangabenverordnung. 
Intelligentes Couponing am Point of Sale                                                                                                                  
- dargestellt am Praxisbeispiel des Discounters LIDL -                                                                                            
| 14 
2.4  Zusammenfassung 
Die  steigende  Wettbewerbsintensität,  insbesondere  durch  die  Fusion  der  Konzerntöchter 
Plus und Netto, und die Substituierbarkeit der Produkte in der Discountbranche erhöhen die 
Anforderungen an zielkonforme Marketinginstrumente auf der Handelsebene.  
Juristische Reformen haben trotz bestehender Normen den sinnvollen Einsatz von intelligen-
ten Couponing-Strategien ermöglicht. Als ein Instrument im CRM und Marketing-Mix stellt es 
ein sinnvolles Mittel zur Intensivierung der Kundenbindung im Discountwesen dar. Durch die 
aufgeschlossene  Einstellung  der  Verbraucher  gegenüber  von  Coupons  (Vgl.  Abb.  2)  wird 
beim  Kunden  nicht  nur  eine  erhöhte  Aufmerksamkeit  erreicht  sondern  auch  ein  subjektiv 
wahrgenommener Mehrwert erzielt. 
Als viertgrößter deutscher Lebensmittelhändler kann die LIDL- & Schwarz-Gruppe eine Vor-
reiterstellung im Discountbereich beziehen, um als erster auf den erhöhten Konkurrenzdruck 
mit dem Marketinginstrument des Couponing zu reagieren. 
Intelligentes Couponing am Point of Sale                                                                                                                  
- dargestellt am Praxisbeispiel des Discounters LIDL -                                                                                            
| 15 
3  Couponing im deutschen Lebensmitteleinzelhandel: Status-quo Analyse 
Im anschließenden Teil findet eine aktuelle Bestandsaufnahme des Couponing mit Hinblick 
auf den deutschen LEH, insbesondere den Discounthandel, statt. Begleitend werden in die-
sem  Teil  die  Fragen  der  Zielsetzung,  Nutzen  und  Kosten  sowie  die  im  Raum  stehenden 
Formen und Arten des Couponing geklärt. 
Das Prinzip ist in der Theorie einfach und dennoch sehr effektiv: Der Kunde, der mit einem 
bewusst ausgewählten Coupon das Geschäft betritt, hat überhaupt kein Interesse mehr da- 
ran, über weitere Rabatte zu verhandeln. Außerdem sucht er seinen Händler bereits gezielt 
auf.  Sein  Kaufinteresse  kann  von  Anfang  an  vorausgesetzt  werden.  Dieser  Mengeneffekt 
kompensiert  die  Margenminderung,  die  durch  einen  Coupon  entsteht.  Für  zusätzliche  Ein-
nahmen sorgt der Verkauf von Komplementär-Produkten. 
So die Wunschvorstellung des Couponing am Point of Sale, nachfolgend POS genannt, um 
die Kundenbindungs-Intensität (siehe Punkt 2.1) zu erhöhen. Doch vor diesem Prozess ste-
hen  Zieldefinitionen,  die  richtige Wahl  der  Coupon-Art  sowie  eine  Analyse  von  Nutzen  und 
Kosten, die vorerst erörtert werden müssen. 
3.1  Coupon-Klassifizierung 
Coupons treten wie kein zweites Verkaufsförderungsinstrument in einer Vielzahl unterschied-
licher Formen auf. Um sich einen systematischen Überblick zu verschaffen, bietet sich eine 
Aufteilung  in  Gestaltungsdimensionen,  zeitliche  Bedingungen  und  Distributionsformen  an. 
Bei den Gestaltungsdimensionen geht es um die Konzipierung des Angebotes, das den Käu-
fern gemacht wird, während die Distributionsform beschreibt, wie der Gutschein dem Käufer 
zur  Verfügung gestellt  wird.  Die  zeitlichen  Bedingungen  charakterisieren  die  Gestaltungsdi-
mensionen und bestimmen den Bezug eines Leistungsversprechens. 
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2008
- ISBN (eBook)
- 9783836623094
- DOI
- 10.3239/9783836623094
- Dateigröße
- 1.6 MB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Duale Hochschule Baden-Württemberg, Ravensburg, früher: Berufsakademie Ravensburg – Wirtschaft
- Erscheinungsdatum
- 2008 (Dezember)
- Note
- 1,7
- Schlagworte
- couping nutzen-kosten swot implementierung einzelhandel
- Produktsicherheit
- Diplom.de
 
					