Softwareverteilung und Systeminstallation
Methoden, Verfahren und Tools
©2008
Diplomarbeit
94 Seiten
Zusammenfassung
Inhaltsangabe:Einleitung:
Stationäre Computer und Laptops sind aus dem heutigen Alltag nicht mehr wegzudenken. Beinahe alle Prozesse in einem Unternehmen werden heute von Computern unterstützt. Es obliegt dabei einer speziellen Gruppe von Mitarbeitern diese Computer und die Infrastruktur am Laufen zu halten. Diese Administratoren sind dabei auch für die Versorgung der Rechner mit der nötigen Software verantwortlich. Sobald ein zu verwaltendes Netzwerk von Computern eine gewisse Größe erreicht hat, wird die Installation der Rechner schnell zur Qual.
Während es bei ein paar PCs noch kein großes Problem darstellt mal eben diese und jene Anwendung zu installieren, wird dies bei größeren Netzwerken zu einer Mammutaufgabe. Allzu schnell sind die Adminstratioren nur noch dabei von PC zu PC laufen und per Hand die nötige Software zu installieren.
Zielsetzung dieser Diplomarbeit ist es, Methoden Verfahren und Tools der Softwareverteilung vorzustellen. Wie der Titel vermuten lässt, soll dabei neben den theoretischen Grundlagen auch die Praxis nicht zu kurz kommen. Die theoretischen und praktischen Ausführungen erheben dabei nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Die Arbeit möchte dabei die folgende Frage beantworten:
Wie kriege ich die Installation von Anwendungen und Rechnern über das Netzwerk automatisiert und was muss ich dafür tun und beachten?
Gang der Untersuchung:
Die vorliegende Arbeit ist grob in die drei Bereiche Grundlagen, Kernkomponeten der Softwareverteilung und Verschiedenes unterteilbar.
Im ersten Teil werden die Grundlagen der Softwareverteilung erklärt und ein erster Überblick über das Thema gegeben. Dabei wird versucht einen theoretischen Rahmen für das Thema Softwareverteilung zu schaffen. Hierzu werden einige der interessantesten Ansätze vorgestellt. Auch wird hier eine erste Untergliederung in die Teilbereiche Betriebssysteminstallation und Ergänzungsinsallationen vollzogen.
Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich mit den Kernkomponenten der Softwareverteilung. Dies sind die Installation und Paketierung von Software, die automatisierte Installation und Konfiguration von Betriebsystemen und die Verteilung dieser Pakete und Betriebssysteme über das Netzwerk.
Kapitel zwei hat die Installation von Software zum Thema. Es werden Verfahren vorgestellt wie sich die Installation und Konfiguration von Software automatisieren lässt. Zusätzlich werden hier Praxisbeispiele zu den wichtigsten Verfahren gegeben und an Beispielen […]
Stationäre Computer und Laptops sind aus dem heutigen Alltag nicht mehr wegzudenken. Beinahe alle Prozesse in einem Unternehmen werden heute von Computern unterstützt. Es obliegt dabei einer speziellen Gruppe von Mitarbeitern diese Computer und die Infrastruktur am Laufen zu halten. Diese Administratoren sind dabei auch für die Versorgung der Rechner mit der nötigen Software verantwortlich. Sobald ein zu verwaltendes Netzwerk von Computern eine gewisse Größe erreicht hat, wird die Installation der Rechner schnell zur Qual.
Während es bei ein paar PCs noch kein großes Problem darstellt mal eben diese und jene Anwendung zu installieren, wird dies bei größeren Netzwerken zu einer Mammutaufgabe. Allzu schnell sind die Adminstratioren nur noch dabei von PC zu PC laufen und per Hand die nötige Software zu installieren.
Zielsetzung dieser Diplomarbeit ist es, Methoden Verfahren und Tools der Softwareverteilung vorzustellen. Wie der Titel vermuten lässt, soll dabei neben den theoretischen Grundlagen auch die Praxis nicht zu kurz kommen. Die theoretischen und praktischen Ausführungen erheben dabei nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Die Arbeit möchte dabei die folgende Frage beantworten:
Wie kriege ich die Installation von Anwendungen und Rechnern über das Netzwerk automatisiert und was muss ich dafür tun und beachten?
Gang der Untersuchung:
Die vorliegende Arbeit ist grob in die drei Bereiche Grundlagen, Kernkomponeten der Softwareverteilung und Verschiedenes unterteilbar.
Im ersten Teil werden die Grundlagen der Softwareverteilung erklärt und ein erster Überblick über das Thema gegeben. Dabei wird versucht einen theoretischen Rahmen für das Thema Softwareverteilung zu schaffen. Hierzu werden einige der interessantesten Ansätze vorgestellt. Auch wird hier eine erste Untergliederung in die Teilbereiche Betriebssysteminstallation und Ergänzungsinsallationen vollzogen.
Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich mit den Kernkomponenten der Softwareverteilung. Dies sind die Installation und Paketierung von Software, die automatisierte Installation und Konfiguration von Betriebsystemen und die Verteilung dieser Pakete und Betriebssysteme über das Netzwerk.
Kapitel zwei hat die Installation von Software zum Thema. Es werden Verfahren vorgestellt wie sich die Installation und Konfiguration von Software automatisieren lässt. Zusätzlich werden hier Praxisbeispiele zu den wichtigsten Verfahren gegeben und an Beispielen […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Christian Wimmer
Softwareverteilung und Systeminstallation
Methoden, Verfahren und Tools
ISBN: 978-3-8366-2175-5
Herstellung: Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2009
Zugl. Fachhochschule Deggendorf, Deggendorf, Deutschland, Diplomarbeit, 2008
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© Diplomica Verlag GmbH
http://www.diplomica.de, Hamburg 2009
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
i
Abkürzungsverzeichnis
iii
Abbildungsverzeichnis
vi
1 Einleitung
1
1.1
Zielsetzung
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1
1.2
Aufbau der Diplomarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2
2 Grundlagen
4
2.1
Die IT-Infrastructure Library - ITIL
. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4
2.1.1
Service-Support . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4
2.1.2
Service-Delivery . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6
2.1.3
ITIL und Softwareverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6
2.2
Client- und Softwaremanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7
2.3
Der Software-Lebenszyklus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8
2.4
Arten der Softwareverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11
2.5
Softwareverteilung als fortlaufender Prozess
. . . . . . . . . . . . . . .
12
3 Installationsverfahren und Paketierung
13
3.1
Allgemeine Überlegungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
13
3.2
Anforderungen an eine Paketierungsumgebung . . . . . . . . . . . . . .
14
3.3
Manuelle Installation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
14
3.4
Unattended Setup . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
16
3.4.1
Ermittlung des Installertyps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
18
3.4.2
Windows Installer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
19
3.4.2.1
Features . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
20
3.4.2.2
Transforms erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
22
i
Inhaltsverzeichnis
3.4.2.3
Bedeutung von MSI Paketen für Softwareverteilung . .
24
3.4.2.4
Fazit Windows Installer . . . . . . . . . . . . . . . . .
25
3.4.3
INNO Installer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
26
3.4.4
Nullsoft Scriptable Install System . . . . . . . . . . . . . . . . .
27
3.4.5
InstallShield . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
27
3.4.6
WISE Installer
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
28
3.4.7
Fazit Unattended Setup
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
29
3.5
Skriptgesteuerte Installation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
29
3.5.1
Skriptsprachen für Windows . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
30
3.5.2
Beispiel: Skriptgesteuerte Installation mit AutoIt
. . . . . . . .
32
3.5.3
Fazit Skriptgesteuerte Installation . . . . . . . . . . . . . . . . .
37
3.6
Snapshot Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
37
3.6.1
Repacketierung mit WinInstall LE
. . . . . . . . . . . . . . . .
38
3.6.2
Fazit Snapshotverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
42
4 Systeminstallation am Beispiel von Windows XP
43
4.1
Installationsquelle vorbereiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
43
4.1.1
Integration eines Service Pack . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
44
4.1.2
Sicherheitsupdates integrieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
44
4.1.3
Treiber und weitere Anwendungen integrieren . . . . . . . . . .
47
4.1.3.1
Treiber integrieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
47
4.1.3.2
Anwendungen integrieren
. . . . . . . . . . . . . . . .
47
4.1.4
Antwordatei erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
48
4.1.5
Tool-Tip nLite
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
49
4.2
Remote Installation Services . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
50
4.3
Systeminstallation im Netzwerk mit PXE . . . . . . . . . . . . . . . . .
51
4.4
Imaging zur Betriebssysteminstallation . . . . . . . . . . . . . . . . . .
53
4.4.1
Die Windows SID Problematik
. . . . . . . . . . . . . . . . . .
54
4.4.2
Fazit Imaging . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
55
5 Verteilung
56
5.1
Grundsätzliche Varianten der Softwareverteilung . . . . . . . . . . . . .
56
5.1.1
Pull Prinzip . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
56
5.1.2
Push Prinzip
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
56
5.1.3
Thin Client Betrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
57
5.2
Softwareverteilung mittels Netzwerkfreigabe . . . . . . . . . . . . . . .
58
ii
Inhaltsverzeichnis
5.3
Softwareverteilung mittels Windows Gruppenrichtlinien . . . . . . . . .
59
5.4
Softwareverteilung mit Hilfe spezieller Software
. . . . . . . . . . . . .
62
6 Integrierte Softwaremanagementlösungen
63
6.1
Open PC Server Integration (Opsi) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
64
6.2
Microsoft Systems Management Server . . . . . . . . . . . . . . . . . .
65
6.3
Baramundi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
65
6.4
enteo NetInstall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
65
6.5
Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
66
7 Weitere Aspekte des Softwaremanagements
67
7.1
Inventarisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
67
7.2
Lizenzmanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
67
7.3
Patch und Update Management . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
68
7.3.1
Windows Server Update Services
. . . . . . . . . . . . . . . . .
68
7.4
Fernwartung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
69
8 Softwareverteilung unter Windows Vista
70
8.1
Windows Vista Systeminstallation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
70
8.2
Änderungen an Windows Vista
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
71
9 Schlussbetrachtung und Fazit
74
9.1
Schlussbetrachtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
74
9.2
Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
75
Literatur
76
Anhang
80
A-1 Autoit 7-Zip Installationskript . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
80
A-2 Beispiel Windows XP Antwortdatei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
82
A-3 Erklärung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
85
iii
Abkürzungsverzeichnis
Abkürzung
Definition
BIOS
Basic Input Output System
CD
Compact Disc
CMDB
Configuration Management Database
DHCP
Dynamic Host Configuration Protocol
DVD
Digital Video Disc, auch Digital Versatile Disc
ERP
Enterprise Resource Planning
GUI
Graphical User Interface
IBS
Image-based Setup
ITIL
IT-Infrastructure Library
MSI
Microsoft Software Installation
MSI
Microsoft Software Transform
NBP
Network Bootstrap Program
NSIS
Nullsoft Scriptable Install System
OEM
Original Equipment Manufacturer
Opsi
Open PC Server Integration
PXE
Preboot Execution Environment
RIS
Remote Installation Services
S.
Seite(n)
SID
Security Identifier
iv
Abkürzungsverzeichnis
SLA
Service Level Agreements
SMS
Systems Management Server
SPSS
Statistical Package for the Social Sciences
TFTP
Trivial File Transfer Protocol
UAC
User Account Control, deutsch Benutzerkontensteuerung
USSF
Universal Silent Switch Finder
VBS
Visual Basic Script
VNC
Virtual Network Computing
WIM
Windows Image Format
WinInstall LE
WinInstall Limited Edition
WSH
Windows Scripting Host
WSUS
Windows Server Update Services
XML
eXtensible Markup Language
v
Abbildungsverzeichnis
2.1
ITIL im Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5
2.2
Management von Hard- und Software im Kontext von ITIL Service Support .
7
2.3
Softwarelebenszyklus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8
2.4
Der Kreislauf der Softwareverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12
3.1
WinInstall LE in VirtualPC, eine saubere und zeitsparende Paketierungsum-
gebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
15
3.2
Parameter des Setups Service Pack 1 SQL Server 2005 . . . . . . . . . . . . .
16
3.3
USSF erkennt viele Installationsprogramme und liefert die Parameter für die
automatisierte Installation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
19
3.4
Funktionalitäten der Windows Installer Technologie . . . . . . . . . . . . . . .
20
3.5
Microsoft Office Custom Installation Wizard . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
23
3.6
Mit Hilfe des Adobe Installshield Tuner lässt sich die Installation des Adobe
Reader sehr genau konfigurieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
24
3.7
Inno Installer im Einsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
26
3.8
Der für NSIS typische Schriftzug verrät diesen Installer . . . . . . . . . . . . .
27
3.9
Der typische erste Bildschirm des InstallShield Installers . . . . . . . . . . . .
28
3.10 Der Wise Installer ist einfach durch dieses Fenster zu erkennen
. . . . . . . .
29
3.11 Einfaches AutoIt Skript - öffnet Notepad, gibt Hello World ein, schließt das
Fenster und speichert nicht
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
30
3.12 AutoScriptWriter nimmt Tastatur- und Mauseingaben auf und erstellt daraus
ein AutoHotKey Skript . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
31
3.13 Das Installationsprogramm von 7-Zip . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
33
3.14 7-Zip fertig installiert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
34
3.15 7-Zip File Manager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
35
3.16 7-Zip lässt sich mittels des Filemanger mit unterstützten Dateitypen verknüpfen
36
3.17 Window Info liefert viele Informationen zu Programmfenstern . . . . . . . . .
37
3.18 WinInstall Discover . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
39
3.19 Dateien können von der Erstellung des Snapshots ausgenommen werden . . .
40
3.20 WinInstall erstellt den ,,vorher" Snapshot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
40
vi
Abbildungsverzeichnis
3.21 WinInstall erstellt aus den Unterschieden der Snaptshots ein MSI Paket . . .
41
3.22 WinInstall Paketübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
42
4.1
Integration Windows XP Service Pack 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
44
4.2
Die beiden Arten von Sicherheitsupdates benötigen unterschiedliche Parametr
46
4.3
Setupmanager erlaubt die Erstellung einer Antwortdatei . . . . . . . . . . . .
49
4.4
nLite im Einsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
50
4.5
Typischer PXE Bootbildschirm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
51
4.6
PXE Kommunikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
52
5.1
Beispiel für das Pull Prinzip: Zenworks Application Launcher . . . . . . . . .
57
5.2
Einfache Netzwerkfreigabe zur Softwareverteilung . . . . . . . . . . . . . . . .
58
5.3
Konfiguration der Softwareverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
60
5.4
Kategorien für die Softwarepakete . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
61
5.5
Die Software ist fertig eingerichtet und wird bei der nächsten Anmeldung verteilt
61
8.1
Typische autoamtisierte Systeminstalltion von Windows Vista . . . . . . . . .
72
8.2
Benutzerkontensteuerung von Windows Vista . . . . . . . . . . . . . . . . . .
73
vii
1 Einleitung
Stationäre Computer und Laptops sind aus dem heutigen Alltag nicht mehr wegzudenken.
Beinahe alle Prozesse in einem Unternehmen werden heute von Computern unterstützt. Es
obliegt dabei einer speziellen Gruppe von Mitarbeitern diese Computer und die Infrastruktur
am Laufen zu halten. Diese Administratoren sind dabei auch für die Versorgung der Rechner
mit der nötigen Software verantwortlich. Sobald ein zu verwaltendes Netzwerk von Com-
putern eine gewisse Größe erreicht hat, wird die Installation der Rechner schnell zur Qual.
Während es bei ein paar PCs noch kein großes Problem darstellt 'mal eben' diese und jene
Anwendung zu installieren, wird dies bei größeren Netzwerken zu einer Mammutaufgabe.
Allzu schnell sind die Adminstratioren nur noch dabei von PC zu PC laufen und per Hand
die nötige Software zu installieren.
1.1 Zielsetzung
Zielsetzung dieser Diplomarbeit ist es, Methoden Verfahren und Tools der Softwareverteilung
vorzustellen. Wie der Titel vermuten lässt, soll dabei neben den theoretischen Grundlagen
auch die Praxis nicht zu kurz kommen. Die theoretischen und praktischen Ausführungen
erheben dabei nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Die Arbeit möchte dabei die folgende
Frage beantworten:
Wie kriege ich die Installation von Anwendungen und Rechnern über das Netz-
werk automatisiert und was muss ich dafür tun und beachten?
1
1. Einleitung
1.2 Aufbau der Diplomarbeit
Die vorliegende Arbeit ist grob in die drei Bereiche Grundlagen, Kernkomponeten der Soft-
wareverteilung und Verschiedenes unterteilbar.
Im ersten Teil werden die Grundlagen der Softwareverteilung erklärt und ein erster Überblick
über das Thema gegeben. Dabei wird versucht einen theoretischen Rahmen für das Thema
Softwareverteilung zu schaffen. Hierzu werden einige der interessantesten Ansätze vorgestellt.
Auch wird hier eine erste Untergliederung in die Teilbereiche Betriebssysteminstallation und
Ergänzungsinsallationen vollzogen.
Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich mit den Kernkomponenten der Softwareverteilung.
Dies sind die Installation und Paketierung von Software, die automatisierte Installation und
Konfiguration von Betriebsystemen und die Verteilung dieser Pakete und Betriebssysteme
über das Netzwerk.
Kapitel zwei hat die Installation von Software zum Thema. Es werden Verfahren vorgestellt
wie sich die Installation und Konfiguration von Software automatisieren lässt. Zusätzlich
werden hier Praxisbeispiele zu den wichtigsten Verfahren gegeben und an Beispielen veran-
schaulicht, wie sich die Installation und Konfiguration automatisieren lässt.
Das Kapitel Systeminstallation behandelt die Installation und Verteilung von Betriebssys-
temen. Hier wird am Beispiel von Windows XP gezeigt wie sich ein Betriebssystem für die
automatische und unbeaufsichtigte Installation vorbereiten lässt. Weiterhin werden übliche
Methoden vorgestellt, wie sich ein entsprechend vorbereitetes Betriebssystem möglichst be-
quem über das Netzwerk verteilen und installieren lässt.
Kapitel vier beschäftigt sich allgemein mit den Möglichkeiten der Verteilung von Softwa-
re über das Netzwerk und stellt übliche Verfahren hierfür im Windows Umfeld vor.
Der dritte Teil der Arbeit beschäftigt sich mit verschieden Aspekten der Softwarevertei-
lung und gibt einen Ausblick in die Zukunft der Softwareverteilung unter Windows Vista.
Zuerst werden hier Softwaremanagementlösungen vorgestellt. Diese Anwendungen integrie-
ren viele der Methoden und Verfahren die in den vorherigen Kapiteln vorgestellt wurden.
Auch unterstützen diese Softwaremanagementlösungen weitere Funktionen. Diese weiteren
Aspekte des Softwaremanagements werden anschließend in einem eigenen Kapitel vorgestellt.
2
1. Einleitung
Das letzte Kapitel stellt die Änderungen und Neuerungen von Windows Vista im Bezug
auf das Thema Softwareverteilung vor. Die Windows Vista wirken sich auf etablierte Metho-
den der Softwareverteilung aus. Auch gibt es einige Änderungen bei den von Microsoft für
Vista vorgesehenen Methoden der Softwareverteilung und Betriebssysteminstallation.
3
2 Grundlagen
2.1 Die IT-Infrastructure Library - ITIL
Im Laufe der 1990er Jahre wurde die Information Technology Infrastructure Library, kurz
ITIL, als Rahmenwerk (Framework) für standardisierte IT Prozesse entwickelt. Es hat sich
seitdem als Quasi-Standard etabliert. Jedoch ist ITIL keine verbindliche Norm wie etwa ISO
9000. Es ist viel mehr ein herstellerunabhängiger Leitfaden, der bewährte Vorgehensweisen
und Methoden beschreibt [
HS07
, S. 106 ff]. Es werden erforderliche Prozesse, Aufgaben und
Rollen definiert und auf Abhängigkeiten derer eingegangen. ITIL verzichtet auf konkrete
Realisierungen, was oft kritisiert wird. ITIL ist mittlerweile in Version 3 angekommen. In
dieser Arbeit soll jedoch noch auf Version 2 eingegangen werden. Gegliedert sind die Prozesse
von ITIL v2 in die zwei Kategorien Service-Support und Service-Delivery.
2.1.1 Service-Support
Innerhalb des Service-Support werden die Prozesse behandelt, die den direkten Support von
Nutzern und die Betriebsunterstützung betreffen. Diese äußerst komplexe Aufgabe wird auf
fünf Kernbereiche verteilt.
Change Management
Das Change Management bildet die Schnittstelle zwischen den ITIL Prozessen. Änderungs-
anträge werden geprüft, genehmigt und die ordnungsgemäße Durchführung oder Änderung
überwacht und dokumentiert. Weiterhin wird die Einhaltung gültiger Standards und Ver-
fahren überwacht und die Abhängigkeiten und Risiken im Gesamtsystem im Auge behalten.
Incident Management
Im Incident Management wird beschrieben, wie mit Störungen (englisch incident = Störung)
und Hilfsanfragen umzugehen ist. Ziel dabei ist es, Fehler und Probleme möglichst schnell
zu beseitigen, um den regulären Betrieb wieder herzustellen.
4
2. Grundlagen
Unternehmens- und
Wettbewerbspolitik
Us
er (Anwender)
Kunde
Manager
Lieferanten
Strategische Entscheidungsebene
Service Planung
Entwicklung
Operationale Prozesse
RFC
RFC
Human Ressource
Management
Infrastruktur /
Architektur
Qualitäts- /
Program Mgmt.
Account. Mgmt
Business
Relationship
Management
Service Level
Management
Financial
Mgmt.
Availability
Mgmt.
Capacity
Mgmt.
Continuity
Mgmt.
Service Design
Service
Build & Test
Change
Management
Supplier
Management
(Zusammenar-
beit gem.
Underpinning
Contracts
Messwerte
(für SLM und
Planung
Leistungserstellung
( Information and Communication Technologie / ICT )
Service
Desk
Incident
Management
Problem
Management
Configuration
Management
Release
Management
Abb. 2.1: ITIL im Überblick
[
Olb04
, S. 12]
Problem Management
Das Problem Management arbeitet oft mit dem Incident Management zusammen. Hier be-
fasst man sich aber mit der Suche nach der Ursache des Problems und dessen Beseitigung,
um den störungsfreien Betrieb nachhaltig sicherzustellen.
Configuration Management
Im Configuration Management wird die gesamte IT-Infrastruktur eines Unternehmens abge-
bildet. Dies erfolgt in Form eines Datenbankmodells der sogenannten Configuration Mana-
gement Database (CMDB). Alle Prozesse des Service-Support und Service-Delivery intera-
gieren mit dieser Datenbank.
Release Management
Durch das Release Management werden neue Versionen von IT Komponenten geplant und
implementiert. Auch werden hier Patch- und Versionsstände verwaltet. Zusätzlich werden
Trainingsmaßnahmen und die Dokumentation veränderter Funktionalitäten organisiert.
5
2. Grundlagen
2.1.2 Service-Delivery
Der Service-Support soll für die Nutzer und den Betrieb der IT eine abgestimmte Leistung zur
Verfügung stellen. Diese Leistungen genauer zu spezifizieren ist Aufgabe des Service-Delivery.
Service-Delivery kümmert sich eher um eine strategische Ausrichtung der IT Services und
überlässt das ,,Tagesgeschäft" den Prozessen des Service-Support. Beim Service-Delivery wer-
den wiederum fünf wichtige Prozesse unterschieden.
Service Level Management
Im Service Level Management werden Vereinbarungen der IT mit ihren Kunden über die
Lieferung bestimmter Leistungen getroffen. Gegenstand dieser Service Level Agreements
(SLA) sind zum Beispiel Service- und Reaktionszeiten innerhalb derer auf Störungen reagiert
wird.
Continuity Management
Im Continuity Management wird sichergestellt, dass bei Teil- oder Totalausfällen von Funk-
tionalitäten der IT ein ordnungsgemäßer Betrieb durch Ersatzsysteme sichergestellt ist. Im
Vorfeld werden solche Szenarien, Pläne und Vorgehensweisen erarbeitet, um Ausfälle zu ver-
meiden oder mit ihnen umzugehen.
Availabity Management
Durch Risiko- und Schwachstellenanalysen soll im Availability Management die Verfügbarkeit
von IT Diensten sichergestellt werden.
Capacity Management
Im Capacity Management soll eine rechtzeitige Bereitstellung von IT Komponenten gewähr-
leistet werden. Zentraler Punkt ist die Vermeidung von Engpässen im Betrieb.
Financial Management
Im Financial Management werden die effektiven Kosten den Verursachern zugeordnet um
diese später genauer abrechnen zu können. Weiterhin werden hier finanzielle Optimierungs-
potentiale gefunden.
2.1.3 ITIL und Softwareverteilung
Es ist nicht verwunderlich, dass ein Thema wie Softwareverteilung sich auch in ITIL wieder-
findet. Auch hier wird nur ein optimaler Zustand beschrieben und keine konkrete Realisierung
6
2. Grundlagen
vorgegeben. Jedoch orientieren sich viele Prozesse des Client Management an den ITIL Pro-
zessen des Service Supports. Die folgende Abbildung setzt den ITIL Service Support mit den
Teilgebieten des Managements von Hard- und Software in Beziehung.
ITIL Service Management
Management von Hard- und Software
S
er
vi
ce
D
es
k
Incident
Management
Problem
Management
Change
Management
Release
Management
Configuration
Management
H
el
p
D
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k/
R
em
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e
C
on
tr
ol
Netzwerkmanagement
Client Management
Inventory
Management
Software-
verteilung
Lizenz-
Manage-
ment
Abb. 2.2: Management von Hard- und Software im Kontext von ITIL Service Support
[
HS07
, S. 205]
Softwareverteilung in seiner reinsten Form findet sich im Release Management wieder. Jedoch
werden auch andere Prozesse des ITIL hiervon berührt. Jede Einführung oder Änderung
von Softwareinstallationen wird über das Change Management abgewickelt und mit dem
Configuration Management abgestimmt.
2.2 Client- und Softwaremanagement
Leider ist der Begriff Client Management als solcher nicht klar definiert. In der Literatur
finden sich andere Bezeichnungen wie Desktop Management, Desktop Management Services,
Asset Lifecycle Managment oder PC-Lifecycle Management - um nur einige zu nennen. Zwar
mögen sich je nach Bezeichnung und Auslegung der Begriffe Unterschiede im Detail ergeben,
jedoch ist letztendlich oft dasselbe gemeint. Bei Client Management handelt es sich um die
Verwaltung von Hard- und Software während ihres gesamten Lebenszyklus. Hierbei geht es
jedoch weniger um strategische Infrastrukturentscheidungen als vielmehr um die operative
Sicht.
7
2. Grundlagen
Softwareverteilung an sich ist nur ein Teilbereich des Softwaremanagement, welches wie-
derum nur ein Teil des Client Management ist. Leider werden auch für Softwareverteilung
unterschiedliche Begriffe verwendet. So ist Softwareverteilung auch als Deployment, Asset
Management, oder Softwaremanagement bekannt. Der von ITIL vorgegebene Begriff Release
Management hat sich bisher scheinbar noch nicht durchgesetzt.
2.3 Der Software-Lebenszyklus
Ein anderer Ansatz für die Einordnung der Softwareverteilung ist der Software-Lebenszyklus
[
Dor02
]. Dieses Modell kommt dem in der Literatur üblichen Verständnis von Softwarever-
teilung am nächsten und wird hier kurz beschrieben.
Anforderung
Installation
Verteilung
Paketierung
Test/Pilotierung
Konfiguration
Beschaffung/
Entwicklung
Deinstallation
Aktualisierung
Abb. 2.3: Softwarelebenszyklus
[
Dor02
, Kapitel 3]
Anforderung
Der Beginn des Lebenszyklus liegt meist außerhalb der EDV Abteilung. Ein Anwender oder
eine Gruppe von Anwendern stellt fest, dass eine bestimmte Software benötigt wird. In Un-
ternehmen gibt es verschiedene Prozesse zur Anforderung neuer Software. Im einfachsten Fall
schreibt ein Anwender eine E-Mail an die IT Abteilung, dass er eine bestimmte Software be-
nötigt. Diese Anforderung startet weitere Prozesse. So kann eine Kosten/Nutzenbetrachtung
erforderlich sein oder ein Pflichtenheft für eine Neuentwicklung erstellt werden.
8
2. Grundlagen
Beschaffung/Entwicklung
Nachdem die Anforderung einer Software erfolgt ist, gibt es grundsätzlich zwei Alternativen:
Neuentwicklung oder Beschaffung einer Standardsoftware. Eine Software muss in ausrei-
chender Stückzahl (Lizenzen) beschafft werden und entsprechend angepasst werden (Custo-
mizing). Findet sich keine passende Software muss die Software neu entwickelt werden. Auch
kann eine Entwicklung angestrebt werden, obwohl eine passende Software existiert. Beispiels-
weise kann die Eigenentwicklung günstiger sein. Zudem ist man durch eine Eigenentwicklung
vom Softwarehersteller unabhängiger.
Konfiguration
Die Konfiguration von Software kann mit einem erheblichen Zeitaufwand verbunden sein.
Bei kostenfreien kleinen Programmen kann sie bereits mit der Angabe des Installationspfades
erledigt sein. Bei größeren Softwarepaketen ist jedoch oft ein erheblicher Anpassungsaufwand
erforderlich. Man denke nur an das Customizing
1
von SAP ERP
2
Systemen, welches ohne
externe Berater so gut wie unmöglich scheint. Auch die Migration auf eine neue Windows
Version ist oft mit einem erheblichen Konfigurationsaufwand verbunden.
Test und Pilotierung
Diese Phase des Softwarelebenszyklus sollte sich eigentlich mehrmals im Modell finden. Be-
sonders bei größere Softwarepaketen sollten im Rahmen des Softwarelebenszyklus folgende
Fragen geklärt werden. Verträgt sich die Anwendung mit anderen Anwendungen, die bereits
im Einsatz sind? Welche Abhängigkeiten sind zu erfüllen? Läuft die Anwendung überhaupt
auf den Rechnern? Oft ist es auch ratsam, größere Softwarepakete im Rahmen eines Pilot-
Einsatzes ausführlich zu testen. Je ausführlicher neue Software getestet wird, desto weniger
Probleme sind beim Einsatz der Software zu erwarten. In der Praxis wird diese Phase leider
häufig vernachlässigt - vor allem in kleineren Unternehmen.
Paketierung und Repaketierung
Moderne Software wird fast immer mit einem Installationsprogramm ausgeliefert. Diese In-
stallationsprogramme tragen stimmige Namen wie zum Beispiel Setup.exe. Sie führen den
Anwender durch eine Reihe von Eingabemasken und erlauben so eine vergleichsweise einfa-
che Installation. Was für eine einzelne Installation sinnvoll ist, wird auf mehreren Rechnern
1
Im SAP Umfeld Anpassungen die ohne Programmierung möglich sind
2
SAP ERP ist das Hauptprodukt des deutschen Softwarehauses SAP, Enterprise Resource Planning
ist Software für die Einsatzplanung der in einem Unternehmen vorhandenen Ressourcen
9
2. Grundlagen
jedoch schnell zur Qual, da die gleichen Masken mehrfach durchlaufen werden müssen. Oft
haben Anwendungen auch gewisse Anforderungen, die vor der Installation oder zur Nut-
zung notwendig sind. Beispielsweise benötigen Java Programme eine Java Laufzeitumgebung,
manche Programme eine aktuelle Version von DirectX
3
oder eine zusätzlich installierte Da-
tenbank. Andere Anwendungen bestehen aus mehreren einzelnen Programmen, die zu Pake-
ten zusammengefasst werden. Ein Paket kann aus einer einzelnen Anwendung bestehen oder
aus mehreren nötigen Programmen und Konfigurationsdateien. Oft müssen die Anwendun-
gen auch nach bestimmten Vorgaben installiert werden. So kann es sinnvoll sein, Programme
standardmäßig immer unter einem gewissen Pfad zu installieren, kein Desktop Icon anzulegen
oder die Verknüpfungen im Start Menü nach Anwendungsgebiet zu sortieren. Weiterhin kann
es notwendig sein, Programme entsprechend den Vorgaben der Organisation einzurichten. So
können beispielsweise entsprechende Vorlagen in Microsoft Office eingebunden werden. Da
viele dieser Änderungen ein ,,Umpacken" der ursprünglichen Installationspakete erfordern,
spricht man hier von Repaketierung. Die beschaffte Software wird installiert, Abhängig-
keiten aufgelöst und so angepasst, dass weitere Installationsvorgänge automatisiert erfolgen
können. Aus dieser Anpassung entsteht ein neues Paket, welches in den weiteren Phasen des
Softwarelebenszyklus verwendet wird.
Verteilung
Die zuvor erstellten Pakete müssen auf die Rechner der Anwender, die sie benötigen, verteilt
werden. In der Praxis kann man heutzutage von vernetzten Arbeitsplätzen ausgehen und die
Verteilung der Software über das Netzwerk ist somit der Regelfall. Die Möglichkeiten reichen
hierfür von der Verteilung per Nerzwerkfreigabe bis zum Einsatz von aufwendigen Software-
verteilungswerkzeugen. Alle Verfahren streben dabei eine effektive Nutzung der verfügbaren
Netzwerkressourcen an. Weiterhin ist eine zeitgenaue Installation und ein zuverlässiger In-
formationsfluss über den Installationsstatus wünschenswert.
Installation
Nachdem Software entsprechend angepasst und zum Zielrechner transportiert wurde, wird sie
lokal installiert. Wenn bei der Paketierung alles richtig gemacht wurde, läuft die Installation
an sich ohne Interaktion und im Hintergrund ab. Ausgefeiltere Softwareverteilungswerkzeuge
erlauben eine Installation zeitverzögert zur Verteilung. Weiterhin ist eine Rückmeldung über
den Status der Installation an die zentrale Stelle der Softwareverteilung wünschenswert.
3
DirectX ist eine von Microsoft entwickelte Sammlung von Multimedia Schnittstellen für Windows
10
2. Grundlagen
Aktualisierung
Eine Aktualisierung installierter Software kann viele Gründe haben. So kann eine neue Ver-
sion der Software benötigte Funktionen mitbringen. Auch können Fehler in Software mittels
eines Patches oder Service Packs korrigiert werden. Ob nun die ganze Software neu verteilt
wird, oder lediglich ein Patch installiert wird, ist von der Software abhängig.
Deinstallation
Nachdem die Software ihren Dienst erfüllt hat, wird sie in dieser Phase quasi ,,zu Grabe
getragen". Vor der Deinstallation sollten eigene Fragen beantwortet werden. Handelt es sich
bei der Deinstallation um einen Einzelfall oder wird die Software im ganzen Unternehmen
abgeschafft? Existieren Abhängigkeiten die aufgelöst werden müssen? In der Praxis wird
Software oft nicht deinstalliert weil es Anwender geben könnte, die genau diese Software
noch benötigen. Ein überhastetes deinstallieren von Software sollte allgemein vermieden
werden, jedoch können für nicht mehr benötigte Software weiterhin Lizenzgebühren fällig
werden. Eine Software ,,stirbt" nicht, sie kann sehr wohl noch einen Wert für das Unternehmen
darstellen. Hier kann das Lizenzmanagement ansetzen um deinstallierte Software noch weiter
zu verwerten. So können nicht benötigte Lizenzen weiterverkauft werden.
2.4 Arten der Softwareverteilung
Im einfachsten Fall gibt es zwei verschiedene Arten der Softwareverteilung im Lebenszyklus
eines PCs [
Sup06
]. Als erstes wäre dies die Systeminstallation oder Grundinstallation eines
Rechners. Hierbei wird der Rechner mit einem Betriebsystem und für den Betrieb notwendi-
ger Software wie Treibern befüllt. Anschließend wird er in das Netzwerk eingebunden und ist
somit betriebsbereit. Alle darauf folgenden Installationen werden als Ergänzungsinstalla-
tion gesehen. Hierbei werden neue Programme installiert, vorhandene Programme auf dem
neuesten Stand gehalten und das Betriebsystem mit Hotfixes
4
und Service Packs versorgt.
Dieser Zyklus kann sich mehrmals wiederholen.
Man kann argumentieren, dass die Systeminstallation an sich nur ein Spezialfall der Soft-
wareverteilung ist. Daher soll in dieser Arbeit zwischen diesen beiden Arten unterschieden
werden. Die verwendeten Methoden und Tools unterscheiden sich im Detail, was es zweck-
mäßig erscheinen lässt diese Unterteilung durchzuführen.
4
Ein Hotfix ist eine Anwendung die Fehler in Software korrigiert. Die Fehler sind dabei so gravierend
das sie schnell und gezielt behoben werden müssen
11
2. Grundlagen
2.5 Softwareverteilung als fortlaufender Prozess
Softwareteilung ist keine einmalige Sache, die man einmal erledigt und es dabei belässt.
Vielmehr sollte man es als fortlaufenden Prozess sehen. Abbildung
2.4
zeigt die Schritte, die
an der erfolgreichen Bereitstellung einer Software in einem Unternehmensnetzwerk beteiligt
sind [
Lüd07
, Kap. 2.2.1].
Abb. 2.4: Der Kreislauf der Softwareverteilung
[
Lüd07
, Abbildung 2.3]
Roll-Out beschreibt hier die Verteilung und Installation auf den Rechnern während Roll-Back
der Deinstallation entspricht.
12
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Jahr
- 2008
- ISBN (eBook)
- 9783836621755
- DOI
- 10.3239/9783836621755
- Dateigröße
- 2.8 MB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Hochschule Deggendorf – Wirtschaftsinformatik
- Erscheinungsdatum
- 2008 (November)
- Note
- 1,7
- Schlagworte
- softwareverteilung softwaremanagement systeminstallation clientmanagement client lebenszyklus