Lade Inhalt...

Entwicklung und Prüfung einer Online-Version der multicenter study Person-Belastung-Gesundheit

©2004 Diplomarbeit 102 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Nach einer Pilotstudie des deutschen Statistischen Bundesamtes verfügten im ersten Quartal 2002 43% bzw. 16 Millionen Haushalte in Deutschland über einen Rechner mit Internetzugang. Dies berechtigt zu der Frage, inwiefern dieses Medium aufgrund seines Verbreitungsgrades im Rahmen der Forschung instrumentalisiert werden kann.
Schriftliche und mündliche Befragungen haben in der psychologischen Forschung eine lange Tradition. Durch die informationstechnologische Durchdringung weiter Teile der Gesellschaft (s.o.) treten seit geraumer Zeit auch Varianten dieser Erhebungstechniken in den Fokus empirischer Forschungstätigkeit. Interviews können am Telefon geführt werden und so die herkömmlichen Face-to-face-Erhebungen ergänzen. Befragungen über das Internet erweitern inzwischen die Möglichkeiten klassischer Paper-Pencil-Verfahren. Fragebögen können so entweder via E-Mail an Untersuchungsteilnehmer online gesandt und offline ausgefüllt werden oder gänzlich online als Internetseite dargestellt und bearbeitet werden. Dass Psychologen in der ‘Anwendung von WWW-Befragungen in der Wissenschaft’ nicht nur federführend waren, sondern eine ‚Erweiterung ihres Methodenspektrums’ sahen, darauf weist Theobald hin.
Batinic, Puhle und Moser betonen die Schwierigkeiten bei der ‘erfolgreiche[n] Umsetzung einer WWW-Fragebogenuntersuchung’ , die einerseits methodischer, andererseits technischer Natur sind. Dass die Entwicklung eines internetbasierten Fragebogens eine besondere Herausforderung für Psychologen an der Schnittstelle zwischen Informatik und Sozialforschung sein kann, können wir aus Batinic schlussfolgern:
Vereinfacht ausgedrückt beherrschen in der Regel Informatiker die Programmierung von WWW-Fragebögen, jedoch besitzen sie nur selten die Kenntnisse, die zur Erstellung eines methodisch akzeptablen Fragebogens nötig sind. Hingegen besitzen Sozialforscher durch ihre Ausbildung das methodische Wissen, haben aber häufig nur geringe Kenntnisse über die technische Erstellung einer WWW-Befragung. Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
1.EINLEITUNG6
2.THEORETISCHE EINFÜHRUNG8
2.1Besonderheiten von Befragungen im Internet8
2.1.1Allgemeine Charakteristika9
2.1.2Vorteile von Online-Befragungen14
2.1.3Nachteile von Online-Befragungen19
2.2Design von Online-Befragungen22
2.2.1Aufklärung und Information22
2.2.2Kommunikative Spezifika23
2.2.3Benutzerführung24
3.FRAGESTELLUNGEN30
4.METHODIK31
4.1Erhebungsinstrumentarium ‚Person - […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Theoretische Einführung
2.1 Besonderheiten von Befragungen im Internet
2.1.1 Allgemeine Charakteristika
2.1.2 Vorteile von Online-Befragungen
2.1.3 Nachteile von Online-Befragungen
2.2 Design von Online-Befragungen
2.2.1 Aufklärung und Information
2.2.2 Kommunikative Spezifika
2.2.3 Benutzerführung

3 Fragestellungen

4 Methodik
4.1 Erhebungsinstrumentarium „Person – Belastung – Gesundheit“
4.1.1 Basisverfahren
4.1.2 Paper-Pencil-Fragebogen
4.1.3 Online-Fragebogen
4.2 Voruntersuchung (Pretest)
4.2.1 Teilnehmerkreis
4.2.2 Erhebungsverfahren
4.2.3 Ergebnisse
4.3 Hauptuntersuchung
4.3.1 Stichprobenrekrutierung
4.3.2 Untersuchungsablauf und -dauer
4.3.3 Stichprobencharakteristik
4.4 Vergleich mit Paper-Pencil-Verfahren
4.5 Auswertungsmethoden

5 Ergebnisse
5.1 Allgemein
5.1.1 Rücklaufquote
5.1.2 Rücklaufcharakteristik
5.2 Methodenspezifische Resultate
5.2.1 Abbruchverhalten
5.2.2 Bearbeitungszeit und -dauer
5.2.3 Quelle des Aufrufs der WWW-Befragung
5.2.4 Datenqualität
5.3 Online-Erhebung
5.3.1 Allgemeine Ergebnisdarstellung
5.3.2 Kontextuelle Betrachtung von Anforderungscharakteristika und Stressbelastetheit

5.4 Vergleich von On- und Offline-Erhebungen

6 Diskussion

7 Ausblick

8 Literaturverzeichnis

Anhang

1 Einleitung

Nach einer Pilotstudie des deutschen Statistischen Bundesamtes (2003) verfügten im ersten Quartal 2002 43% bzw. 16 Millionen Haushalte in Deutschland über einen Rechner mit Internetzugang. Dies berechtigt zu der Frage, inwiefern dieses Medium aufgrund seines Verbreitungsgrades im Rahmen der Forschung instrumentalisiert werden kann.

Schriftliche und mündliche Befragungen haben in der psychologischen Forschung eine lange Tradition. Durch die informationstechnologische Durchdringung weiter Teile der Gesellschaft (s.o.) treten seit geraumer Zeit auch Varianten dieser Erhebungstechniken in den Fokus empirischer Forschungstätigkeit. Interviews können am Telefon geführt werden und so die herkömmlichen Face-to-face-Erhebungen ergänzen. Befragungen über das Internet erweitern inzwischen die Möglichkeiten klassischer Paper-Pencil-Verfahren. Fragebögen können so entweder via E-Mail an Untersuchungsteilnehmer[1] online gesandt und offline ausgefüllt werden oder gänzlich online als Internetseite[2] dargestellt und bearbeitet werden. Dass Psychologen in der „Anwendung von WWW-Befragungen in der Wissenschaft“ nicht nur federführend waren, sondern eine „Erweiterung ihres Methodenspektrums“ sahen, darauf weist Theobald (2000, S. 137) hin.

Batinic, Puhle und Moser (1999) betonen die Schwierigkeiten bei der „erfolgreiche[n] Umsetzung einer WWW-Fragebogenuntersuchung“ (S. 93), die einerseits methodischer, andererseits technischer Natur sind. Dass die Entwicklung eines internetbasierten[3] Fragebogens eine besondere Herausforderung für Psychologen an der Schnittstelle zwischen Informatik und Sozialforschung sein kann, können wir aus Batinic (2001, S. 31) schlussfolgern:

Vereinfacht ausgedrückt beherrschen in der Regel Informatiker . . . die Programmierung von WWW-Fragebögen, jedoch besit­zen sie nur selten die Kenntnisse, die zur Erstellung eines methodisch akzeptablen Fragebogens nötig sind. Hingegen besitzen Sozialforscher durch ihre Ausbildung das methodische Wissen, haben aber häufig nur geringe Kenntnisse über die technische Erstellung einer WWW-Befragung.

2 Theoretische Einführung

Die theoretischen Ausführungen zu den Hintergründen der mit dem Fragebogen Person – Belastung – Gesundheit untersuchten Konstrukte und Fragestellungen sowie ausführliche Angaben zu den eingesetzten Basisverfahren sind in der Arbeit von Jakob (2004) nachzulesen. Sie werden daher im Folgenden nicht näher erläutert.

2.1 Besonderheiten von Befragungen im Internet

Vielfach wird diskutiert, ob Befragungen im Internet innerhalb der empirischen Forschung eine Alternative zu herkömmlichen Fragebogen-Erhebungen darstellen können (vgl. Bandilla, 1999). Zumindest bietet sich das Internet als geradezu omnipräsentes Medium der Gegenwart an, als Schnittstelle zu dienen zwischen untersuchendem Subjekt und untersuchtem Objekt. Theobald (2000) weist jedoch darauf hin, dass internetbasierte Fragebögen momentan traditionelle Befragungsformen nicht gänzlich ersetzen können. Dennoch sind Online-Befragungen derzeit u.a. aus zeit- und kostenökonomischen Gründen sehr populär (s. Schonlau, Fricker & Elliott, 2002).

Merkmale klassischer Befragungen (z.B. Papier-Bleistift-Verfahren) überlappen sich in vielen Bereichen mit Befragungen, wie sie für das Internet entworfen werden (vgl. z.B. Schumacher, Hinz, Hessel & Brähler, 2002). Trotz vieler Parallelitäten sind Unterschiede zwischen beiden Verfahren immer wieder Gegenstand der Forschung. So referiert beispielsweise Fuchs (2002) kognitive, aufmerksamkeitsgeleitete Prozesse als Quelle möglicher Beeinträchtigungen bei klassischen Paper-Pencil-Verfahren. Aufgrund geringerer Übertragung des Kontextes von Item zu Item, so eine seiner Annahmen, würden sich dagegen bei Internet-Befragungen geringere Kontexteffekte wie z.B. Frage-Reihenfolge-Effekte ergeben. In einer seiner Studien konnte er entsprechend signifikante Kontexteffekte für die Paper-Pencil-Form, nicht aber für die Online-Version feststellen.

Darüber hinaus weisen internetbasierte Fragebögen einige Besonderheiten auf, die im Folgenden näher erläutert werden.

2.1.1 Allgemeine Charakteristika

Gütekriterien. Die Auswertungs- und Interpretationsobjektivität unterscheidet sich kaum von der herkömmlicher Verfahren. Bedeutsam könnte in dieser Hinsicht allenfalls eine allgemeine Fehlerminimierung aufgrund automatisierter Datenweiterverarbeitung und Variablen­kodierung sein (vgl. Theobald, 2000).

Hinsichtlich der Reliabilität gibt Theobald (2000) zu bedenken, dass diese im Vergleich zu herkömmlichen Methoden u.U. geringer sein kann. Er begründet seine Auffassung mit der Möglichkeit unsystematischer Falschangaben des Teilnehmers aufgrund mangelnder Disziplin und Teilnahmemotivation (vgl. hierzu auch Hertel, Naumann, Konradt & Batinic, 2002). Dieser Mangel, so führt er weiter aus, kann allerdings durch Konsistenzprüfungen gemildert werden. Für eine Überprüfung der Reliabilität eines internetbasierten Befragungsinstrumentes empfiehlt er u.a. die Split-half-Methode. Eine weitere Quelle, die trotz ihrer positiven Aspekte zu Beeinträchtigungen der Reliabilität führen kann, ist die der Anonymität (vgl. Abschnitt 2.1.2, Seite 3, Stichwort Anonymität).

Zur Feststellung der Validität schlägt Theobald (2000) den Vergleich online erhobener Daten mit denen, die bei gleicher Stichprobe offline mit als valide anerkannten Instrumenten erhoben werden, vor. Die Zunahme internetbasierter Unter­suchungen offenbart künftig möglicherweise, dass sich die Validität von Online-Erhebungen von der traditioneller Untersuchungsmethoden nicht zu unterscheiden braucht (vgl. Hertel et al., 2002).

Besonders problematisch im Hinblick auf die interne und externe Validität scheinen bei Online-Erhebungen Verzerrungen zu sein, die auf Selbstselektion (vgl. ADM, 2001) und unkontrollierbares Verhalten des Antwortenden, wie z.B. den Einfluss sozialer Erwünschtheit, zurückzuführen sind. Sassenberg und Kreutz (1999) konnten in ihrer Studie darstellen, dass der Hinweis auf getrenntes Absenden personenbezogener Daten (z.B. E-Mail-Adresse bei Teilnahme an einer Verlosung) zu einem Antwortverhalten führt, das weniger dem Einfluss sozialer Erwünschtheit ausgesetzt ist. Außerdem ermöglicht eine computervermittelte Umfrage per se mindestens eine Verringerung von Störquellen, die ansonsten durch soziale Interaktionen zwischen Versuchsleiter und Proband eine Rolle spielen könnten (vgl. Rogge, Bürgy, Geider, Müller & Rott, 1995).

Teilnehmer-Rekrutierung und Fragebogen-Promotion. Angesichts der unüberschau­baren Masse und Konkurrenz von Internetseiten im World Wide Web (WWW), die um Beachtung durch den Internet-Nutzer (User) ringen, erscheint der Wunsch nach Gewinnung von Teilnehmern für eine Online-Fragebogenerhebung ein auswegloses Unterfangen.

Um dieser Schwierigkeit zu begegnen, bestehen diverse Möglichkeiten der Site-Promotion. Hinweise auf eine Online-Umfrage können beispielsweise im Rahmen sog. Mailinglisten[4] realisiert werden (s. Theobald, 2000). Zudem sind Veröffentlichungen in Newsgroups, Internetforen, Suchmaschinen sowie über Umfrageportale und Banner denkbar (vgl. hierzu auch Batinic & Bošnjak, 2000). Eine Bekanntmachung über Mailinglisten wirkt sich allerdings nur in einem eng begrenzten Zeitfenster (ca. ein bis zwei Wochen) nennenswert auf die Rücklaufquote aus (s. Theobald, 2000). Dies dürfte auch für die meisten anderen Publikationsformen gelten. Als Grund vermutet Theobald (2000), dass Teilnehmer von Mailinglisten i.d.R. sofort auf entsprechende Mitteilungen reagieren.

Insgesamt betrachtet gibt es allerdings kaum Mittel und Wege, den Grad der Verbreitung des Untersuchungsinstruments anzugeben (vgl. Batinic & Bošnjak, 2000; Reips, 2000). Zumindest unter Wahrung der Anonymität des Untersuchungsteilnehmers dürfte dies auch zukünftig so bleiben.

Teilnahme-Motivation. Der Teilnehmer einer Offline-Befragung ist möglicherweise motiviert durch die Spezifik des Untersuchungsgegenstandes und der Situation. Der Internet-Nutzer hingegen entscheidet aus verschiedenen Gründen (z.B. Kosten, Aufwand) über seine Teilnahme (vgl. Hauptmanns, 1999). Reips (2002b) spricht in diesem Zusammenhang auch von „‚inneren Hürden‘“, nach deren Überwindung eine gewisse „Verweilmotivation“ zu erwarten sei. Er folgert daraus, dass die „höchste Hürde“ (z.B. Informationen bzgl. Dauer und Umfang) einer internetbasierten Untersuchung an den Anfang zu stellen sei. Darüber hinaus werden von Theobald (2000) monetäre bzw. nicht-monetäre Anreize (sog. Incentives) diskutiert, die zur Teilnahmemotivation beitragen können. Monetäre Incentives (z.B. Geldpreisverlosung beliebiger Höhe) können vom Probanden in ihrem Nutzen genauer bewertet werden als nicht-monetäre. Letztere führen dazu, dass nicht alle angesprochenen Personen aufgrund individueller Anreiz-Bewertung in ähnlicher Weise zur Teilnahme motiviert werden. Allein dies kann bereits eine Verfälschung der Stichprobe mit sich bringen (s. Theobald, 2000).

Bošnjak und Batinic (1999) räumen dem Aspekt der extrinsischen Motivation eine nachgeordnete Bedeutung ein. Sie betonen, dass Probanden insbesondere ihre Neugier bzgl. des Fragebogens befriedigen wollen und darüber hinaus einen Beitrag für die Wissenschaft leisten möchten. Vom Wunsch nach Selbsterkenntnis und dem Streben nach materiellen „Belohnungen“ lassen sich die Probanden offenbar weniger leiten.

Ein weiterer Motivationsschub kann über die Fragebogengestaltung, die Rückmeldung von Ergebnissen und die Zusicherung der Anonymität ausgelöst werden (Theobald, 2000).

Rücklaufquote. Der grundsätzlichen Frage, ob die Rücklaufquoten von Paper-Pencil-Verfahren und Online-Erhebungen vergleichbar sind, ging Batinic (2001) in seiner Arbeit nach. Er konnte einen hoch signifikanten Vorteil aufseiten der klassischen Verfahren feststellen. Die von ihm untersuchte „Papier-Bleistift-Befragung“ führte zu einer annähernd doppelt so hohen Rücklaufquote wie die zum Vergleich herangezogene WWW-Erhebung. Daher wird im Folgenden auf die Spezifika der Rücklaufquote im Kontext internetbasierter Befragungen näher eingegangen.

Zunächst sei darauf verwiesen, dass eine hohe Teilnahmebereitschaft die Basis einer entsprechend hohen Rücklaufquote darstellt. Mangelnde Teilnahmebereitschaft hingegen kann sich z.B. darin zeigen, dass die Bearbeitung des Fragebogens verweigert wird. Rogge et al. (1995) postulieren diesbezüglich, dass unter den Verweigerern „relativ häufig ältere Menschen oder Personen mit niedrigem Sozialstatus und geringer Schulbildung“ (S. 156) seien. Diese Aussage, die die Autoren v.a. vor dem Hintergrund mündlicher und schriftlicher Befragungen machten, erscheint unter Berücksichtigung der uns vorliegenden soziodemographischen (Internet-)Nutzer­daten des Statistischen Bundesamtes (2003) und der GfK (2001) auch im Zusammenhang mit der Stichprobenzusammensetzung von Online-Befragungen beachtenswert.

Die Berechnung der Quote betreffend sind Schonlau et al. (2002) der Auffassung, dass eine Berechnung der Antwortrate nicht möglich ist, wenn die Stichprobe über Anzeigen in Zeitungen, Newsgroups (im Internet) oder auf Webseiten (sog. Banner) rekrutiert wurde. Gleichzeitig betonen sie jedoch die grundsätzliche Möglichkeit der Berechnung einer Rücklaufquote auch bei einer sog. „convenience sample“ (p. 8), i.e. einer selbst­selektierten Stichprobe. Allerdings sei eine auf der Basis dieser Stichprobe ermittelte Antwortrate nicht in gleichem Maße interpretierbar wie eine, die auf der Grundlage einer „probability sample“ (p. 8) (d.h. einer Stichprobe, bei der die Wahrscheinlichkeit ange­geben werden kann, mit der eine Person in die Stichprobe aufgenommen wird) errechnet wurde.

Batinic und Bošnjak (2000) vertreten hingegen die Meinung, dass eine Bestimmung dieses Teilnahmekennwerts bei Online-Befragungen im Allgemeinen zumindest eingeschränkt möglich ist. Zur Ermittlung der Quote wird differenziert zwischen Besuchern der Online-Fragebogenseite und letztendlich an der Untersuchung teilnehmenden Personen. Beide Individuengruppen, die für die Berechnung zueinander in Beziehung gesetzt werden, können üblicherweise anhand von Logfile-Dateien[5] quantifiziert werden. Darüber hinaus kann der Untersuchungsleiter bei entsprechender Programmierung des Fragebogens vergleichbare Umgebungsvariablen, sog. Metadaten[6], in gewöhnlichen Textdateien auf dem Server abspeichern. Abgesehen von einer untersuchungsspezifischen Datenaufzeichnung kann ein solches Vorgehen das von Batinic und Bošnjak (2000) angesprochene Problem der Überschätzung der Rücklauf­quote aufgrund unzureichender[7] Logfile-Datei-Aufzeichnung ggf. lösen.

Da die potenziellen Probanden einer internetbasierten Untersuchung Teilnahme­aufrufen selbstselektierend gefolgt sind, sollte nach Auffassung von Vogt (1999, S. 129) der Begriff der Rücklaufquote durch den der „‚Teilnahmequote‘“ ersetzt werden. Darüber hinaus nimmt Theobald (2000, S. 72) eine differenziertere Betrachtung vor und verweist in seiner Arbeit auf einen mehrstufigen Selektionsprozess bei der Bearbeitung einer Online-Befragung. Er unterscheidet dabei drei Selektionsraten, von denen die letzten beiden sinngemäß der herkömmlichen Rücklaufquote entsprechen dürften.

Die „α-Selektionsrate“ gibt den „Werbeerfolg“ an als Quotient derer, die dem Link auf die Startseite (enthält noch keine Items) der Online-Befragung folgen und derer, die von der Befragung im Internet Kenntnis erlangten. Hierzu ist allerdings anzumerken, dass die Ermittlung der Anzahl derer, die von einer Internetumfrage zwar erfahren haben, aber einem entsprechenden Link nicht gefolgt sind, geradezu unmöglich scheint. Ein Umstand, der auf die Vernetztheit des Mediums zurückzuführen ist.

Die „β-Selektionsrate“ wird betrachtet als Maß für den „Motivationserfolg“. Sie wird berechnet aus dem Verhältnis derer, die den Fragebogen (zumindest die erste Seite, die mindestens ein Item enthält) aufgerufen haben und derer, die die Start- und Informationsseite angefordert haben.

Schließlich stellt sich der „Gestaltungserfolg“ des Untersuchungsinstruments in der „γ-Selektionsrate“ dar. Diese Verhältnisgröße berechnet sich als Quotient derer, die den Fragebogen vollständig bearbeitet sowie abgesandt haben und derer, die zumindest die erste (itembeinhaltende) Fragebogenseite aufgerufen haben.

Um im Ergebnis auf möglichst hohe Rücklaufquoten resp. geringe Abbrecherquoten verweisen zu können, scheinen Überlegungen hinsichtlich eventueller Modifikatoren berechtigt. Die Verlosung von Incentives könnte ein möglicher Faktor sein (vgl. Schonlau et al., 2002; Tuten, Urban & Bošnjak, 2002). Theobald (2000) experimentierte in seiner Untersuchung mit zwei möglichen Einflussgrößen. Er konnte zeigen, dass die Verlosung von Incentives ebenso wenig zu einer Erhöhung der Antworterquote führt, wie die mehrfarbige Gestaltung des Fragebogens zu einer Verringerung der Abbrecherquote.

Einen Beitrag zur Aufdeckung weiterer Einflussfaktoren leistete Batinic (2001): Er konnte zeigen, dass – wie man vermuteten könnte – eine hohe Internetaktivität nicht mit einer hohen Teilnahmebereitschaft einhergeht. In welcher Weise darüber hinaus weitere Parameter wie z.B. Ladezeiten (vgl. Reips, 2002b), die Länge des Fragebogens oder die Art des Teilnahmeaufrufs positiv Einfluss auf die Rücklaufquote nehmen können bleibt weiterer Forschung vorbehalten (s. Tuten et al., 2002).

Rücklaufcharakteristik. Theobald (2000) weist darauf hin, dass ein nennenswerter Rücklauf abhängen kann von der Art der Bekanntmachung der Online-Befragung. So führt er an, dass für einen Online-Fragebogen, angekündigt in einer Mailing-Liste, nur innerhalb eines gewissen Zeit­rahmens (ca. ein bis zwei Wochen) ein bedeutsamer Rücklauf zu verzeichnen ist. Er begründet dies damit, dass Nutzer dieses Internetdienstes gewöhnlich täglich ihre Mails bearbeiten und ggf. sofort darauf reagieren. Allerdings, hierauf weisen Tuten et al. (2002) hin, treten bei der Ermittlung der Reaktionsgeschwindigkeit (i.e. die Zeit, in der auf einen Teilnahmeaufruf reagiert wird) von Web-Umfragen vergleichbare Schwierigkeiten auf wie bei der Berechnung der Rücklaufquote.

2.1.2 Vorteile von Online-Befragungen

Batinic (2001, S.12) sowie Batinic und Bošnjak (2000) sprechen vom „‚Mehrwert‘ internetbasierter Befragungssysteme“. So besteht beispielsweise die Möglichkeit der Erhebung von Metadaten, die Aufschluss über das Verhalten des Responders während der Bearbeitung des Online-Fragebogens geben können (z.B. Bošnjak, Tuten & Bandilla, 2001). Unter den Begriff der Metadaten subsumieren wir z.B. Datum und Uhrzeit der Beantwortung, die Gesamtbearbeitungsdauer und den Zeitbedarf pro Item sowie Daten, die über das Internet-Übertragungsprotokoll Hypertext Transfer Protocol (HTTP) geliefert und ausgelesen werden können (Browsertyp und -version, Betriebssystem und Quelle des Aufrufs) (vgl. Hahne, 2003).

Online-Befragungen weisen darüber hinaus eine Reihe von Vorteilen auf (z.B. Batinic et al., 1999; Batinic & Bošnjak, 2000; Gadeib, 1999; Rietz & Wahl, 1999), die im Folgenden dargestellt werden sollen.

Alokalität. Untersuchungsteilnehmer sind global erreichbar. Dieser Aspekt dürfte von besonderer Bedeutung im Zusammenhang mit der Durchführung interkultureller Studien sein (vgl. Hewson, Laurent & Vogel, 1996). Abgesehen davon ist weder der Untersuchungsleiter (Bošnjak, 2002) noch der Proband an Räumlichkeiten gebunden. Einzige Bedingung für eine Untersuchungsteilnahme ist die Zugangsmöglichkeit zu einem Rechner mit Internetanschluss (zu Hause, am Arbeitsplatz, im Internet-Café, Laptop, etc.) (vgl. Hahne, 2003).

Anonymität. Ein Vorteil, der Kommunikation und Interaktion im Internet bereits früh attraktiv erscheinen ließ, ist der Aspekt der Anonymität. Hewson et al. (1996) betonen, dass sich Teilnehmer von Befragungen grundsätzlich sicher sein können, dass ihre Identität nicht feststellbar ist. In diesem Zusammenhang vermutet Theobald (2000) positive Auswirkungen auf das Antwortverhalten der Probanden. Weiterhin führt er an, äußerten sich Internet-Nutzer vermutlich offener als dies in einer gewöhnlichen Gesprächssituation der Fall wäre. Dieser Aspekt kann somit ebenso zu einer Verbesserung der Datenqualität führen wie die von Hewson et al. (1996) geäußerte Vermutung, dass die Anonymität zu einer Reduktion systematischer Verzerrungs­tendenzen führen könnte. So kann bereits das getrennte Versenden personenbezogener Daten (beispielsweise zur Teilnahme an einer teilnahmeabhängigen Verlosung) zu einem Antwortverhalten geringerer sozialer Erwünschtheit führen (vgl. Hewson et al., 1996; Theobald, 2000). Eine genauere Ermittlung der Einstellungen und Meinungen der Untersuchungsteilnehmer ist so möglich (Theobald, 2000).

Zwar stellt auch Batinic (2001) als positive Folge anonymer Teilnahmen eine vermutlich größere Offenheit und damit höhere Validität dar, verweist aber gleichzeitig auf die Gefahr mehrfacher „‚Spaßteilnahmen‘ mit sinnlosen Angaben“ (S. 57) hin. Insgesamt könne dies zu negativen Auswirkungen hinsichtlich der Validität und Reliabilität führen. Auch Hertel et al. (2002) deuten an, dass die Koinzidenz von Anonymität und Spaß zur Annahme wechselnder Identitäten vonseiten der Teilnehmer führen kann. Die Gelegenheit unerkannter Mehrfachteilnahmen stellt somit, ent­sprechendes Verhalten vorausgesetzt, die Reliabilität infrage. Diese kann im Übrigen auch durch gering motivierte Teilnehmer in Mitleidenschaft gezogen werden (s. Hertel et al., 2002).

Asynchronität. Internetbasierte Befragungen können vom Untersuchungsteilnehmer zu jeder gewünschten Zeit aufgerufen werden (vgl. Bošnjak, 2002). – Demgegenüber ist zu berücksichtigen, dass aufgrund des asynchronen Charakters und damit fehlenden direkten Kontakts zwischen Untersucher und Proband nur eingeschränkt Rückfragemöglichkeiten per E-Mail bestehen, wobei dies ent­sprechende Eigeninitiative voraussetzt (Batinic & Bošnjak, 2000). In der Folge empfehlen die Autoren aus ethischen Gründen auf eine individuelle Ergebnis­rückmeldung bei internetbasierten Befragungen zu verzichten.

Automatisierung. Hierunter verstehen Schonlau et al. (2002) nicht nur das selbsttätige Abspeichern der Teilnehmerantworten, sondern ebenso die Chance der Aufzeichnung von Metadaten. Allgemein kann insbesondere von einer Durchführungs- und Auswertungsautomatisierung gesprochen werden. Durch pro­gramm­gesteuerte Nutzerführung kann der Befragte unabhängig vom Untersuchungs­leiter qua Selbstadministration („self-administered surveys“; vgl. Fowler, 1993) an der Befragung teilnehmen.

Datenqualität. Batinic (2001) weist darauf hin, dass der Aspekt der Repräsentativität kein Datenqualitätsmerkmal im Sinne klassischer Testgütekriterien und „für Frage­stellungen der Psychologie weitgehend unbedeutend“ (S. 11) ist. Er distanziert sich damit explizit von einer Auffassung, wonach die Rekrutierung einer repräsentativen Stichprobe wesentliches Qualitätsmerkmal internetbasierter Fragebogenuntersuchungen sei (s. ADM, 2001) und verweist auf die klassischen Gütekriterien (vgl. Abschnitt 2.1.1, S. 3) als wesentlich für die Beurteilung der Datenqualität.

Tuten et al. (2002) sprechen Online-Befragungen im Vergleich zu traditionellen Verfahren eine zumindest analoge Datenqualität zu. Eine Steigerung der Datenqualität von Internetbefragungen lässt sich z.B. durch nahezu fehlerfreie digitale Daten­übermittlung (s. Gadeib, 1999) und somit entsprechender Umgehung des Problems unleserlich beantworteter Fragebögen (s. Hahne, 2003) erreichen. Darüber hinaus kann über eine entsprechende Programmierung des Fragebogens (z.B. serverseitige bzw. clientseitige Scripte) eine Kontrollroutine eingearbeitet werden, die ein Weiterleiten von einem Item zum nächsten nur nach Beantwortung des aktuellen Items gestattet. In der Folge ergeben sich pro Responder ausschließlich vollständige Datensätze.

Möglichkeiten, die Güte der erhobenen Daten im Nachhinein zu überprüfen, bieten die Auswertung einzelner Items bzgl. ihrer Antwortkonsistenz (vgl. Hahne, 2003; Reips, 2002b) und die Analyse der erhobenen Metadaten. Insbesondere extrem kurze oder sehr lange Bearbeitungszeiten deuten auf flüchtiges Lesen der einzelnen Items bzw. Unterbrechungen hin (s. Hahne, 2003). Es ist allerdings anzumerken, dass die Interpretation der Bearbeitungszeiten möglichst unter Berücksichtigung der entsprechenden Items (z.B. kurze vs. lange Items) vorzunehmen ist. Eine Aufzeichnung der Bearbeitungszeit pro Item zusätzlich zur Gesamtbearbeitungszeit kann daher als günstig betrachtet werden.

Gräf und Heidingsfelder (1999) überprüften die Ehrlichkeit von Probanden bei der Fragebogenbearbeitung in ihrer Studie hilfsweise über die Richtigkeit angegebener E-Mail-Adressen. Unzufriedene und gering motivierte Untersuchungsteilnehmer sollten – so ihre Annahme – falsche E-Mail-Adressen eintragen. Im Ergebnis waren 99% der Adressen korrekt angegeben, worin die Autoren ein Indiz für die Qualität der Daten sahen.

Theobald (2000) betrachtet darüber hinaus den Umfang der Beantwortung bei offenen Fragen, evtl. auftretende Antwortmuster und unbeantwortete bzw. offen­sichtlich falsch beantwortete Fragen als zu bewertende Qualitätsindikatoren. Als möglichen Grund dafür, dass fehlende Antworten bei WWW-Befragungen weniger häufig als beispielsweise bei Telefoninterviews vorkommen, vermutet er zweierlei Faktoren. Zum einen sei dies möglicherweise zurückzuführen auf die medienspezifische Anonymität einer Internetbefragung, zum anderen auf eine – durch weitestgehend selbstbestimmte Entscheidung zur Teilnahme – höhere Motivation. Gleichwohl scheint die Motivation im Ergebnis seiner Studie eine eher untergeordnete Rolle für die Datenqualität zu spielen. Keinerlei Unterschiede bzgl. der Anzahl fehlender Werte konnte Batinic (2001) feststellen, als er eine schriftliche mit einer internetbasierten Erhebung verglich.

Auf der Suche nach Einflussfaktoren konnte Theobald (2000) darlegen, dass die Datenqualität offenbar nicht modifiziert wird von der Art der Fragebogengestaltung. Er konnte zeigen, dass sich die Daten im Fall einfacher bzw. schwarz-weiß Gestaltung hinsichtlich ihrer Qualität nicht unterscheiden von denen einer mehrfarbigen, multimedialen Darstellungsform. Hierzu ist allerdings anzumerken, dass dieser Schluss nicht zwangsläufig auf andere internetbasierte Fragebögen übertragbar ist. Vielmehr scheinen diesbezüglich weitere Vergleichsstudien erforderlich zu sein.

Ebenso ohne Einfluss auf die Datenqualität ist die Verlosung von Incentives – im Fall monetärer Anreize unabhängig von der Art der Ansprache (selbstselektiert vs. zufallsgesteuert), die ebenfalls ohne Bedeutung scheint (s. Theobald, 2000).

Im Übrigen konnte Batinic (2001) im Rahmen seiner Untersuchung keine Unterschiede im Antwortverhalten feststellen, als er die Ergebnisse einer schriftlichen Befragung denen eines WWW-Fragebogens gegenüberstellte.

Dokumentierbarkeit. Auf die Möglichkeit, neben der automatisierten Erfassung der Teilnehmerantworten auch Metadaten registrieren zu können, wurde bereits zu Beginn dieses Abschnitts hingedeutet. Batinic (2001) weist ergänzend darauf hin, dass sich hierdurch weitere Dokumentationssysteme erübrigen.

Nebenbei soll angemerkt werden, dass die erhobenen Daten höchst flexibel dokumentierbar sind. So ermöglichen beispielsweise bestimmte Dateiformate den sofortigen Datentransfer in entsprechende Statistikprogramme. Darüber hinaus sind unter Zugriff auf ein Datenbanksystem Rückmeldungen in Echtzeit denkbar, die den Untersuchungsteilnehmern eine individuelle Auswertung ihrer Antworten präsentieren könnten.

Flexibilität und Gestaltungsvielfalt. Der Ablauf der Untersuchung kann individualisiert und adaptiv erfolgen, indem die Itemabfolge in Abhängigkeit bereits beantworteter Fragen erfolgt. Auch die Einbindung multimedialer Elemente ermöglicht eine flexible Fragebogenpräsentation (vgl. Batinic, 2001). Dass der in der Regel lineare Ablauf der Befragung hingegen eher Ausdruck geringer Flexibilität sei, darauf verweist Fuchs (2002).

Geschwindigkei t. Insbesondere in den modernen Industrienationen dürfte der Aspekt der Kommunikationsgeschwindigkeit eine gesellschaftliche Relevanz aufweisen, die zunehmend alle Lebensbereiche und Bevölkerungsschichten zu durchdringen vermag. Im Hinblick darauf scheint es naheliegend, dass die Nutzung des Internets im Rahmen empirischer Forschung auf breite Zustimmung stoßen könnte.

Im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren entfällt bei Online-Befragungen der Druck und Versand der Fragebögen – mit entsprechendem Zeitgewinn für Forscher und Untersuchungs­teilnehmer. Mithin dürfte mit einem schnelleren Rücklauf gerechnet werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Antwortdaten bereits in auswertbarer Form in Dateien gespeichert vorliegen und sich zeitraubendes, manuelles Erfassen der Rohdaten erübrigt (s. Gadeib, 1999).

Tuten et al. (2002) betonen, dass internetbasierte Befragungen dem Forscher die Möglichkeit eröffnen, schon während der Laufzeit der Untersuchung die eingegangenen Daten zu analysieren und/oder neue Forschungsansätze zu verfolgen.

Multimedia-Unterstützung. Das Internet bietet im Gegensatz zu herkömmlichen Paper-Pencil-Fragebögen die Möglichkeit der Verknüpfung von Text-, Bild- und Tonelementen (vgl. Batinic, 2001; s. Gadeib, 1999). Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, die Seriosität und Akzeptanz (vgl. Batinic, 2001) der Untersuchung nicht zu gefährden. Darüber hinaus muss die unterschiedliche Hard- und Softwareausstattung der Untersuchungsteilnehmer berücksichtigt werden, die eine einheitliche Fragebogenpräsentation, mithin eine standardisierte Untersuchung von vornherein – auch ohne den Einsatz multimedialer Elemente – erschwert. Weiterhin dürfte extensive Multimedialität das Problem der Selbstselektion verstärken.

Objektivität der Durchführung. Zwar verweist auch Gadeib (1999) darauf, dass ein Interviewerbias bei internetbasierten Befragungen verhindert werden kann. Sie führt dies jedoch auf das Fehlen eines Interviewers bzw. Untersuchungsleiters zurück. Demgegenüber dürfte man durchaus der Auffassung sein, dass auch eine Online-Befragung durch einen Untersuchungsleiter zumindest initiiert wird. Im Ergebnis gewährleistet die räumliche Trennung von Befrager und Befragtem die objektive Datenerhebung (s. Batinic, 2001). Möglicherweise wollte Gadeib (1999) entsprechend interpretiert werden.

Ökonomie. Bei internetbasierten Erhebungen entfallen die Kosten für Druck, Versand und Porto, da die Antworten direkt am Bildschirm des Teilnehmers eingegeben werden (vgl. Batinic, 2001; Gadeib, 1999). Diesem Aspekt stehen Kosten gegenüber, die dem Internet-Nutzer bei der Bearbeitung der Online-Befragung entstehen (z.B. Verbindungs­entgelt). Dies rechtfertigt den Einsatz von Incentives (vgl. Theobald, 2000).

2.1.3 Nachteile von Online-Befragungen

Trotz der Vielzahl der Vorteile internetbasierter Fragebogenuntersuchungen muss einer Reihe von Nachteilen Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Problem der Repräsentativität. Einen häufig diskutierten Einwand stellt die mangelhafte Repräsentativität von Online-Erhebungen dar. Einige Autoren weisen eindeutig darauf hin, dass Repräsentativität im Internet nicht zu erreichen ist (z.B. Hauptmanns, 1999; Schumacher et al., 2002), mit der Folge, dass es sich ggf. um eine bloße Aneinanderreihung einzelner Fallstudien ohne Anspruch auf Generalisierbarkeit handeln würde (s. Brenner, 2002). Dagegen äußert Reips (2000) die Hoffnung, dass die über das Internet zu erreichende Bevölkerungsgruppe bald ähnlich repräsentativ sein dürfte „wie derzeit die Gruppe der Fernsehkonsumenten“. Er verweist darüber hinaus auf die in der psychologischen Forschung übliche Rekrutierung von studentischen Stichproben. Vergleichbare Selektionsprozesse würden bei der Auswahl der Untersuchungsteilnehmer von Online-Umfragen eine bedeutsame Rolle spielen. Hahne (2003) betont beispielsweise, dass der potenzielle Untersuchungsteilnehmer Zugang zu einem PC mit Internetanschluss benötigt. Darüber hinaus sei „der erreichbare Teil der Bevölkerung nicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung“ (S. 13). Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (2003) nutzten im April/Mai 2002 46% der Deutschen ab einem Alter von 10 Jahren das Internet. Darüber hinaus waren die Internet-Nutzer in der Altersgruppe bis 44 Jahren „im Vergleich zur Bevölkerung insgesamt deutlich überrepräsentiert“. Auch Brenner (2002) sowie Hertel et al. (2002) erwähnen das Problem, dass Internet-Nutzer möglicherweise nicht populationsbeschreibende Charakteristika (z.B. höhere Bildung) aufweisen und eine Heterogenität (bzgl. kultureller Herkunft etc.) der Stichprobe bedingen können. Nach einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes (2003) lag der Anteil der Internet-Nutzer mit einem hohen Bildungsstand (25%) Anfang 2002 um 7 Prozentpunkte höher, der Anteil derjenigen mit einem niedrigen Bildungsstand (22%) um 5 Prozentpunkte niedriger als in der Bevölkerung (18% bzw. 27%). Diese Ergebnisse deuten an, dass sich über das Internet nur entsprechend selektierte Stichproben rekrutieren lassen (vgl. Schumacher et al., 2002). Daneben lässt sich die Gruppe der Internet-User bezüglich des Nutzungsgrades sowie des Nutzungsverhaltens differenzieren mit der Folge einer möglichen Ergebnisverzerrung (s. Brenner, 2002). Nach einer repräsentativen Befragung Anfang 2001 nutzten beispielsweise 27% der User das Internet an sieben Tagen pro Woche (s. GfK, 2001).

Die beste Möglichkeit, Repräsentativität bei empirischen Untersuchungen zu erhalten, stellen probabilistische Stichproben dar (s. ADM, 2001; Bortz & Döring, 2002; Reips, 2002b). Allerdings geben Batinic und Bošnjak (2000) zu bedenken, dass Internetbefragungen zu „nicht-probabilistischen Gelegenheitsstichproben“ führen. Als Gründe führen sie an die Unspezifizierbarkeit der Internet-Nutzer, eine „quantitativ und qualitativ dynamische Grundgesamtheit“, die problematische Verbreitungskontrolle und Selbstselektionsprozesse. Dies hat zur Folge, dass stichprobentheoretische Prinzipien ebenso wenig wie inferenzstatistische Methoden angewandt werden können (vgl. Schonlau et al., 2002).

Problem der dynamischen Grundgesamtheit. Die Gemeinde der Internet-Nutzer unterliegt einem ständigen Wandel. Die fortgesetzte Durchdringung weiter Teile der Gesellschaft mit dem Medium Internet (vgl. Statistisches Bundesamt, 2003) mag dementsprechend zunehmend die Möglichkeit bevölkerungsrepräsentativer Online-Forschung eröffnen. Augenblicklich erschwert jedoch gerade diese Dynamik, mithin in der Folge ein mehrstufiger Selektionsprozess, den Populationsbezug. Batinic und Bošnjak (2000) weisen auf dieses stichprobentheoretische Problem hin und nennen beispielhaft den stetig wachsenden Frauenanteil im Internet.

Entwicklungsaufwand des Fragebogens. Zum jetzigen Zeitpunkt setzen die Entwicklung und Durchführung einer Online-Befragung noch weitgehende technische Kenntnisse voraus. Gleichwohl finden zunehmend auch Programme zur Entwicklung von Internetfragebögen Verwendung (vgl. Hahne, 2003). Beispielhaft sei hier der WWW-Fragebogen-Generator (WFG) erwähnt. Mit diesem Werkzeug werden dem Anwender das formale Erstellen eines HTML-Fragebogens, das Versenden und Speichern der Daten und deren Weiterverarbeitung abgenommen (vgl. Batinic, 2001; Batinic et al., 1999). Konzipiert und programmiert der Untersucher eine individuali­sierte, internetbasierte Befragung ohne entsprechende Hilfsmittel – methodische Kenntnisse vorausgesetzt –, benötigt er zumindest HTML-Fertigkeiten für die formale Umsetzung des Fragebogens. Darüber hinaus sollten Anwenderkenntnisse in mindestens einer (Script-)Programmiersprache (z.B. Java-Script oder PHP) vorhanden sein, mit der die Datenweiterleitung und -verarbeitung sowie der formale Ablauf der Befragung implementiert werden kann. Schließlich sichern ein Grundverständnis netzwerkfähiger Betriebssysteme (z.B. Linux) und Serverkenntnisse[8] (z.B. Apache) die fehlerfreie Durchführung der Untersuchung[9]. Jenseits methodischer und technischer Fähigkeiten können Erkenntnisse aus der Allgemeinen Psychologie (z.B. Aufmerksamkeitsprozesse, Wahrnehmungsprozesse, Gestaltpsychologie) und der Arbeitspsychologie (z.B. Handlungsregulationstheorie) bei der Umsetzung ergonomisch optimierter Fragebögen von Nutzen sein.

Kontrollmöglichkeiten der Teilnahme. Hahne (2003) weist auf die fehlenden Möglichkeiten der Kontrolle von Mehrfachteilnahmen hin (vgl. hierzu auch Abschnitt 2.1.2, Seite 3, Stichwort Anonymität). Eventuell könnte ein entsprechender Appell auf der Startseite der Online-Erhebung, z.B. den Fragebogen nur einmal auszufüllen, unter Umständen die Quote multipler Teilnahmen reduzieren. Andererseits könnte dies auf manche Teilnehmer auch provokativ wirken.

Eine andere Option stellt das Setzen eines Cookies[10] auf dem Client-System dar. Von dieser Möglichkeit sollte jedoch nur nach Abwägen der damit verbundenen Risiken Gebrauch gemacht werden. Oftmals haben Internet-Nutzer ihre Browser so eingestellt, dass Cookies nicht abgelegt werden können. Mithin gelten Cookies der Netzgemeinde häufig noch als Ärgernis. Die Wahrung der Anonymität scheint aus Sicht des Users gefährdet, und oftmals werden Aufforderungen, die browserseitige Option der Cookie-Speicherung zuzulassen, als Bevormundung empfunden.

Einen weiteren Weg gingen Hertel et al. (2002) in ihrer Untersuchung. Sie verglichen die bereits von Beginn an in Logfiles aufgezeichneten Internetprotokoll-Adressen (IP-Adressen)[11] mit denen fortlaufender Fragebogenaufrufe und identifizierten so Mehrfachaufrufe. Allerdings räumen sie ein, dass hierdurch Probanden, die zur Beantwortung des Online-Fragebogens den gleichen Rechner nutzen wollten (z.B. Rechner an der Universität), ausgeschlossen wurden.

2.2 Design von Online-Befragungen

In diesem Abschnitt soll es darum gehen, wie unter Hinzuziehung fachspezifischer Erkenntnisse z.B. aus der Allgemein- und Arbeitspsychologie eine optimale Online-Implementierung eines Fragebogens erfolgen kann.

2.2.1 Aufklärung und Information

Der Besucher einer Internet-Befragung sollte Klarheit darüber haben, wie groß sein Zeitaufwand im Fall einer Teilnahme ist. Die entsprechende Zeitangabe sollte nicht zu sehr von der realen Länge abweichen. Diese kann beispielsweise im Rahmen eines Pretests (vgl. Abschnitt 4.2) ermittelt werden. Batinic (2001) konnte zeigen, dass die „subjektive Einschätzung . . . signifikant mit der objektiv gemessenen Zeit“ (S. 66) korreliert. Hat der Teilnehmer im Verlauf einer Untersuchung den Eindruck, in seinen Erwartungen bzgl. des Umfangs getäuscht worden zu sein, so besteht die Gefahr des Abbruchs. Darüber hinaus sollte er stets über den Fortgang seiner Beantwortung auf dem Laufenden gehalten werden (vgl. Reips, 2002b; Schonlau et al., 2002) – eine Forderung, die auch der adäquaten Verfolgung des Handlungsziels Fragebogen­beantwortung dienen wird (vgl. Wirth, 2002).

Um zu vermeiden, einen potenziellen Untersuchungsteilnehmer gleich zu Beginn einzuschüchtern, sollte der Untersuchungsleiter die „Fähigkeit zur Perspektiv­übernahme“ (s. Wirth, 2002, S. 72) besitzen. Die Benutzeroberfläche der Start- bzw. Begrüßungsseite sollte daher sprachlich so gehalten sein, dass die Informationen von Laien (Usern) verstanden werden können. Darüber hinaus erscheint es angebracht, den Untersuchungsteilnehmer gleich zu Beginn darauf hinzuweisen, dass alle personen­bezogenen Daten vertraulich behandelt werden.

2.2.2 Kommunikative Spezifika

Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, dass dem Teilnehmer keine unnötigen Fragen gestellt und keine Daten aufgenommen werden, die der Untersuchungsleiter dem System entnehmen könnte (s. Schonlau et al., 2002).

Die multimedialen Möglichkeiten des Internets bieten die Chance, internetbasierte Befragungen mit gewissem Unterhaltungswert zu gestalten. Allerdings muss bei der Wahl multimedialer Inhalte bedacht werden, dass nicht jeder Untersuchungsteilnehmer über einen schnellen Internetzugang oder entsprechend moderne Hard- und Softwarekomponenten verfügt. Eine problemlose Präsentation des Fragebogens sollte daher Vorrang haben – auch um die Gefahr des Abbruchs zu minimieren. Grafiken sollten, um die Ladezeit gering zu halten, sparsam eingesetzt und/oder maximal komprimiert werden. Darüber hinaus muss bei der Wahl der Darstellung die Eventualität einer abbildungsspezifischen Interpretation der Items durch den Untersuchungsteilnehmer berücksichtigt werden (Schonlau et al., 2002).

Wirth (2002) betont, dass eine Website einen hohen Anteil nonverbaler Kommunikation aufweisen kann. Exemplarisch konkretisiert er folgende Aspekte: visuelle Darstellung, Sprachstil sowie Anordnung und Hervorhebung der Informationen. In Anlehnung an Wirth (2002) lassen sich folgende praktische Hinweise für die Optimierung einer internetbasierten Umfrage ableiten:

Visuelle Darstellung. Da auch mit Schriftgrößen und -arten kommuniziert wird, sollten auf einer Website längere Textpassagen in Großbuchstaben vermieden werden. Durch die Wahl der richtigen Schriftart kann die Ernsthaftigkeit und Seriosität der Untersuchung unterstrichen werden. Dies gelingt darüber hinaus durch entsprechende Klarheit in der Anordnung einzelner Webseiten-Elemente (Informationen, Items, Antwortoptionen, Navigationsfelder), die durch farbliche Nuancierungen verstärkt werden kann.

Sprachstil. Die Wahl der Ausdrucksweise kann eine Selektion der Stichprobe bedingen. Entsprechend sollte die Start- und Informationsseite sprachlich allgemein verständlich und zielgruppenorientiert abgefasst sein.

Anordnung und Hervorhebung. Der Start- und Informationsseite kommt im Zusammen­hang mit der Gestaltung der Beziehungsebene besondere Bedeutung zu, da ein potenzieller Untersuchungsteilnehmer zunächst mit ihr konfrontiert wird. Ent­sprechenden Stellenwert sollte die Befriedigung seines Informationsbedürfnisses bekommen. Erst anschließend kann eine kurze Darstellung der Untersuchungs­hintergründe (personell und inhaltlich) das Informationsangebot komplettieren. An die Konzentration auf den möglichen Studienteilnehmer kann überdies mit Kontakt­formularen angeknüpft werden. Sie ermöglichen dem Besucher der Online-Befragung durch Öffnung des umgekehrten Kommunikationskanals, bei Bedarf mit dem Unter­suchungsleiter in Interaktion zu treten und Meinungen, Fragen und Wünsche zu äußern. Dabei sollten die Formularfelder so angeordnet sein, dass der User zunächst seinen Äußerungen Ausdruck verleihen kann. Erst anschließend sind Eingabefelder für formale Angaben (z.B. E-Mail-Adresse oder Name) empfehlenswert.

Insgesamt sollte auf eine dialogähnliche Sprache geachtet werden, bei der neben einem denotativen Sprachgebrauch auch konnotative Bedeutungsinhalte ihre Berechtigung finden können (s. Wirth, 2002).

2.2.3 Benutzerführung

In diesem Unterabschnitt soll erörtert werden, welche Möglichkeiten bestehen, den kognitiven Aufwand des Teilnehmers möglichst gering zu halten. Diesem Aspekt muss besondere Beachtung zuerkannt werden, da sich bei entsprechender Gestaltung eine positive Einflussnahme auf das Abbruchverhalten erhoffen lässt. Darüber hinaus sollen auch die weiteren Kosten (z.B. Zeit, Geld) Berücksichtigung finden, da auch sie Faktoren darstellen, die darüber entscheiden können, ob der Proband bis zum Ende der Befragung online bleibt.

Zielorientierung. Ein Proband entscheidet fortwährend, quasi mit jedem Klick, über seine weitere Teilnahme. Daher sollte bereits die Startseite neben der Attraktivität des Ziels (intrinsische und/oder extrinsische Belohnung) auch die geringe Distanz (z.B. geringe Anzahl von Items) zum Erreichen des Ziels zum Ausdruck bringen. In der Folge kann sich eine Handlungstendenz in gewünschter Weise ergeben – an der Untersuchung bis zum Schluss teilzunehmen (in Anlehnung an Wirth, 2002). Die Ausrichtung auf das Erreichen des Ziels sollte demnach auch nicht durch Distraktoren zu irrelevanten Handlungsalternativen (z.B. Betätigen zweitrangiger Buttons, Befassen mit unbedeutenden Bildschirminhalten) führen (s. Wirth, 2002).

Fragebogenpräsentation. In Anbetracht möglicher Reihenfolgeeffekte scheint die Frage, ob eine Erhebung mit allen zugehörigen Items insgesamt auf einer Webseite oder Item für Item auf jeweils einer einzelnen Seite dargeboten werden soll, nicht trivial. Reips (2002a) explorierte eventuelle Kontexteffekte im Rahmen seiner Untersuchung und konnte signifikante Differenzen zwischen den Daten beider Darbietungsformen feststellen, nicht dagegen bezüglich der Itemreihenfolge.

Nach Theobald (2000) bieten sowohl Fragebogen-Designs, die den gesamten Fragebogen auf einer Web-Seite darstellen, als auch Designs, bei denen jede Frage auf einer einzelnen Seite dargestellt wird, Vorteile. – Er weist darauf hin, dass für den Fall einer Fragebogenpräsentation auf einer Seite der Teilnehmer den Gesamtüberblick in Form eines überschaubaren Fragenkontextes behält und seinen Zeitbedarf entsprechend einschätzen kann. Der Proband habe in der Folge nicht das Gefühl, endlos befragt zu werden. Weiterhin stellt Theobald (2000) geringere Wartezeiten durch weniger (i.d.R. zwei) Datenübertragungsvorgänge (Aufruf und Absendung) in den Vordergrund. Hierzu ist zu bemerken, dass dieser Standpunkt mit einer anderen Sichtweise kontrastiert: Die große Datenmenge beim Aufruf des gesamten Fragebogens kann zu entsprechend langer Wartezeit, mithin zu Abbruchverhalten führen.

Schließlich betont Theobald (2000) die Ähnlichkeit des Designs mit her­kömmlichen Paper-Pencil-Verfahren als günstiges Merkmal. Dem ist hinzuzufügen, dass dieser Aspekt entsprechende Erfahrungen des Teilnehmers mit konventionellen Befragungen voraussetzt. Möglicherweise kann gerade diese Prämisse wiederum zu einer Stichprobenverzerrung führen, da diese Annahme nicht ungeprüft auf die Online-Stichprobe übertragen werden sollte. Aufseiten des Untersuchers kann sich der geringere Programmieraufwand als vorteilhaft erweisen (s. Theobald, 2000).

Aus einem anderen Blickwinkel wird dagegen das sog. „‚One screen, all questions‘-Design“ (1SAQ-Design; s. Hahne, 2003, S. 129) generell als nicht empfeh­lens­­wert betrachtet. Berücksichtigt man die Besonderheiten des Untersuchungs­mediums wird offenkundig, dass der Teilnehmer mit zu viel Text konfrontiert wird (vgl. Hahne, 2003; Theobald, 2000). Zudem muss der Besucher scrollen, um die gesamte Fragebogenseite bearbeiten zu können. Diese Scrollbewegungen sind bei Internet-Nutzern offenbar „deutlich unbeliebter (da motorisch komplizierter) als einfache Mausklicks“ (s. Hahne, 2003, S. 130). – Als weiteren Nachteil betrachtet der Autor die Unmöglichkeit einer vielleicht gewünschten automatisierten Frageführung.

Um den oben dargestellten Mängeln zu begegnen, kann eine alternative Präsentations­form erwogen werden. Hierbei wird pro Bildschirmseite eine Frage („‚One screen, one question‘-Design [abgekürzt: 1S1Q-Design]“ [s. Hahne, 2003, S. 131]) dargeboten.

Jedoch sollte beachtet werden, dass Items, deren Beantwortung für den weiteren Fortgang der Untersuchung zwingend erforderlich ist (technisch betrachtet), sparsam eingesetzt werden, um den Teilnehmer nicht zu verärgern. Dadurch kann verhindert werden, willkürliches Antwortverhalten zu provozieren oder den Probanden zum Abbruch zu bewegen (Schonlau et al., 2002).

Hahne (2003) und Theobald (2000) skizzieren eine Reihe von Vorteilen des „1S1Q-Designs“. Auf Teilnehmerseite bestehen diese in vergleichsweise geringerem Eingabeaufwand. Scrollen bleibt dem Besucher der Fragebogenseite erspart, da jede einzelne Frage isoliert dargestellt wird. Dies führt zudem zu kürzeren Ladezeiten – ein Gesichtspunkt, dem Theobald (2000) hinsichtlich der zuerst präsentierten Frage besondere Bedeutung zuschreibt.

[...]


[1] Zugunsten einer besseren Lesbarkeit wird im gesamten Text dieser Arbeit die grammatisch maskuline Form stellvertretend für beide Geschlechter verwendet.

[2] Gemeint ist die Darstellung unter Nutzung des „World Wide Web“ (WWW)-Dienstes des Internets.

[3] In der Fortsetzung des Textes impliziert der Begriff „internetbasiert“ die Nutzung des WWW-Dienstes des Internets.

[4] z.B. German Internet Research List (GIR-L); verfügbar unter: http://www.dgof.de/girl.htm (Stand: 19.01.04)

[5] In diesen können serverseitig (Rechner, auf dem der WWW-Fragebogen aufrufbar ist) verschiedene Clientvariablen (Nutzerdaten wie z.B. Uhrzeit des Zugriffs, aufgerufene Webseiten etc.) abgespeichert werden.

[6] (vgl. auch Abschnitt 2.1.2)

[7] Erfolgt ein Seitenaufruf vom lokalen Zwischen- bzw. Proxyserver des Anbieters, wird dieser i.d.R. nicht in der Logfile-Datei registriert.

[8] Server sorgen für die Anbindung an das Internet.

[9] Die Universität Freiburg bietet eine umfangreiche Übersicht möglicher Erfordernisse technischen Wissens an. Verfügbar unter: http://cogweb.iig.uni-freiburg.de/SAI/TECHNICS/ [URL am 16.12.03]

[10] Dateien, die ein Server auf dem Clientrechner zwischenspeichert.

[11] Hierbei handelt es sich um eine eindeutige numerische Netzwerkadresse, die jedem Rechner im Internet zugewiesen wird.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2004
ISBN (eBook)
9783836620376
DOI
10.3239/9783836620376
Dateigröße
2.5 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Universität Leipzig – Biowissenschaften, Pharmazie, Psychologie
Erscheinungsdatum
2008 (Oktober)
Note
1,0
Schlagworte
usability benutzerfreundlichkeit online-befragung online-fragebogen umfragengestaltung
Zurück

Titel: Entwicklung und Prüfung einer Online-Version der multicenter study Person-Belastung-Gesundheit
book preview page numper 1
book preview page numper 2
book preview page numper 3
book preview page numper 4
book preview page numper 5
book preview page numper 6
book preview page numper 7
book preview page numper 8
book preview page numper 9
book preview page numper 10
book preview page numper 11
book preview page numper 12
book preview page numper 13
book preview page numper 14
book preview page numper 15
book preview page numper 16
book preview page numper 17
book preview page numper 18
book preview page numper 19
book preview page numper 20
book preview page numper 21
book preview page numper 22
102 Seiten
Cookie-Einstellungen