Technologische Untersuchung zum MIG-Schweißen von Aluminiumwerkstoffen im Fahrzeugbau
					
	
		©2006
		Diplomarbeit
		
			
				150 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Einleitung: 	
Das Werk in Dingolfing: Die in Dingolfing gefertigten Vorderachsträger der aktuellen Modelle E87 und E90 werden im Werk 2.1, Halle 87 zusammengeschweißt. Dabei kommen in der gesamten Vorderachsträgerfertigung MIG-Schweißanlagen der Firma CLOOS zur Anwendung. Heutige Schweißverfahren zum Fügen von Aluminiumwerkstoffen erreichen höchste Nahtqualitäten. Doch die steigende Nachfrage und der immer größer werdende Konkurrenzkampf auf dem heutigen Weltmarkt, erfordern ständige Optimierungen und Anpassungsstrategien zur Verbesserung der Schweißnahtqualität und Wirtschaftlichkeit auf diesem Gebiet. In der Fertigung im Werk 2.1 existieren drei Linien, welche parallel gleiche Vorderachsträgerkomponenten zusammenschweißen. An allen drei Linien wurden dazu, im Laufe meine Diplomarbeit, verschiedenen Untersuchungen zur Optimierung der Schweißnahtqualität durchgeführt.
Gasoptimierung: (Linie1): Bei der ersten Untersuchung, kamen verschiedene Schutzgasgemische zum Einsatz. Als Referenzmaß dienten 100% Argon ohne Sauerstoff. Im Versuch1 kamen dann 300ppm Sauerstoff hinzu. Im zweiten und dritten Versuch wurden jeweils 15% und dann 10% Helium dem Schutzgas hinzugemischt. Zur Untersuchung des Einbrandes, wurden Schliffbilder angefertigt.
Brenneroptimierung: (Linie2): Bei einer weiteren Optimierung der Schweißnahtqualität in der Fertigung, wurde der Einsatz eines optimierten Serienbrenners der Firma CLOOS in Linie2 untersucht. Bei symmetrischen Bauteilen kommen immer zwei Brenner gleichzeitig zum Einsatz. Zum besseren Vergleich der Schweißnähte, wurde daher in einer Schweißanlage der alte Stand mit normaler Flaschenhals-Gasdüse auf einer Seite beibehalten. Die andere Seite wurde durch den neuen Brenner mit konische Gasdüse und Keramikgasverteiler ersetzt. Insgesamt wurden dazu acht Vorderachsträger der Fertigung entnommen.
Hauptuntersuchung: (Linie3): Die letzte Optimierung in Linie3, beschäftigte sich mit der Prozesssicherheit und Wiederholbarkeit des Schweißvorganges. Diese Untersuchung konzentrierte sich speziell auf die von der Firma CLOOS entwickelte Schweißstromquelle Quinto II, in Zusammenhang mit der Verlegung der Stromversorgungskabel in der Fertigung. Stromversorgungskabel für den MIG-Schweißprozess zwischen Brenner und Stromquelle, bzw. Werkstück und Stromquelle verschiedener Anlagen, wurden bei der Installation der Fertigungshalle in Kabelschächten verlegt. Daraus ergaben sich längere Stromversorgungskabel mit teilweise […]
	Das Werk in Dingolfing: Die in Dingolfing gefertigten Vorderachsträger der aktuellen Modelle E87 und E90 werden im Werk 2.1, Halle 87 zusammengeschweißt. Dabei kommen in der gesamten Vorderachsträgerfertigung MIG-Schweißanlagen der Firma CLOOS zur Anwendung. Heutige Schweißverfahren zum Fügen von Aluminiumwerkstoffen erreichen höchste Nahtqualitäten. Doch die steigende Nachfrage und der immer größer werdende Konkurrenzkampf auf dem heutigen Weltmarkt, erfordern ständige Optimierungen und Anpassungsstrategien zur Verbesserung der Schweißnahtqualität und Wirtschaftlichkeit auf diesem Gebiet. In der Fertigung im Werk 2.1 existieren drei Linien, welche parallel gleiche Vorderachsträgerkomponenten zusammenschweißen. An allen drei Linien wurden dazu, im Laufe meine Diplomarbeit, verschiedenen Untersuchungen zur Optimierung der Schweißnahtqualität durchgeführt.
Gasoptimierung: (Linie1): Bei der ersten Untersuchung, kamen verschiedene Schutzgasgemische zum Einsatz. Als Referenzmaß dienten 100% Argon ohne Sauerstoff. Im Versuch1 kamen dann 300ppm Sauerstoff hinzu. Im zweiten und dritten Versuch wurden jeweils 15% und dann 10% Helium dem Schutzgas hinzugemischt. Zur Untersuchung des Einbrandes, wurden Schliffbilder angefertigt.
Brenneroptimierung: (Linie2): Bei einer weiteren Optimierung der Schweißnahtqualität in der Fertigung, wurde der Einsatz eines optimierten Serienbrenners der Firma CLOOS in Linie2 untersucht. Bei symmetrischen Bauteilen kommen immer zwei Brenner gleichzeitig zum Einsatz. Zum besseren Vergleich der Schweißnähte, wurde daher in einer Schweißanlage der alte Stand mit normaler Flaschenhals-Gasdüse auf einer Seite beibehalten. Die andere Seite wurde durch den neuen Brenner mit konische Gasdüse und Keramikgasverteiler ersetzt. Insgesamt wurden dazu acht Vorderachsträger der Fertigung entnommen.
Hauptuntersuchung: (Linie3): Die letzte Optimierung in Linie3, beschäftigte sich mit der Prozesssicherheit und Wiederholbarkeit des Schweißvorganges. Diese Untersuchung konzentrierte sich speziell auf die von der Firma CLOOS entwickelte Schweißstromquelle Quinto II, in Zusammenhang mit der Verlegung der Stromversorgungskabel in der Fertigung. Stromversorgungskabel für den MIG-Schweißprozess zwischen Brenner und Stromquelle, bzw. Werkstück und Stromquelle verschiedener Anlagen, wurden bei der Installation der Fertigungshalle in Kabelschächten verlegt. Daraus ergaben sich längere Stromversorgungskabel mit teilweise […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Christian Brückner 
Technologische Untersuchung zum MIG-Schweißen von Aluminiumwerkstoffen im 
Fahrzeugbau 
ISBN: 978-3-8366-2347-6 
Herstellung: Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2009 
Zugl. Hochschule Mittweida (FH), Mittweida, Deutschland, Diplomarbeit, 2006 
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http://www.diplomica.de, Hamburg 2009 
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III 
Christian Brückner 
VORWORT 
Die hier folgende Diplomarbeit wurde im Zeitraum vom 01.Mai bis 17.Oktober 2006 
erstellt. Dabei war Standort der Entstehung das BMW Werk 2.1. in Dingolfing, 
Prototypenabteilung Methoden TA-349 (Technologien für Antriebs- und 
Fahrwerkssysteme) und die Hochschule in Mittweida.  
An erster Stelle möchte ich mich bei der BMW Group in Dingolfing und der 
Hochschule Mittweida (FH) bedanken, die mir diese Diplomarbeit ermöglichten. Mein 
besonderer Dank gilt dabei Herrn Dipl.-Ing. Josef Goetz, Gruppenleiter der Abteilung 
TA-349 und meinem Betreuer Herrn Dipl.-Ing. Markus Speiseder (FH), für die 
Bereitstellung des Themas und Herrn Prof. Dr.-Ing. Frank Müller, Vorsitzender des 
Prüfungsausschusses des Fachbereiches Maschinenbau/ Feinwerktechnik, für die 
Zulassung der Diplomarbeit. 
Weiterhin möchte ich noch einmal meinem Betreuer Herrn Dipl.-Ing. Markus 
Speiseder (FH) seitens der BMW Group und meinem Betreuer Herrn Prof. Dr.-Ing. 
Eugen Pfütze seitens der Hochschule Mittweida (FH) für die Betreuung Dank 
aussprechen, die mir stets mit Rat und Tat zur Seite standen. 
Auch die Zusammenarbeit mit Herrn Johann Bauer und Herrn Dieter Glass tat einen 
sehr wesentlichen Beitrag zum Gelingen dieser Arbeit bei. Ich möchte auch einen 
großen Dank allen anderen Mitarbeitern der Abteilung TA-349 für die hilfsbereite 
Zusammenarbeit und kollegiale Unterstützung aussprechen. 
Eine weitere Danksagung richtet sich an meinen Betreuer Herrn Prof. Dr.-Ing. Frank 
Weidermann seitens der Hochschule Mittweida (FH) für die Bereiterklärung der 
abschließenden Bewertung meiner Diplomarbeit.  
Mein ganz besonderer Dank gilt meiner Familie, die mich während meines Studiums 
uneingeschränkt unterstützt hatte. 
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V 
Christian Brückner 
AUFGABENSTELLUNG 
Diplomand: Christian 
Brückner 
Hochschule: Hochschule Mittweida (FH) 
Fachbereich: Maschinenbau/ 
Feinwerktechnik 
Studiengang: Maschinenbau 
Vertiefungsrichtung: Konstruktion 
Unternehmen: 
BMW Group, Dingolfing 
Betreuer, Hochschule Mittweida (FH):  Prof. Dr.-Ing. Eugen Pfütze 
Betreuer, Hochschule Mittweida (FH):  Prof. Dr.-Ing. Frank Weidermann 
Betreuer, BMW Group, Dingolfing: 
Dipl.-Ing. Markus Speiseder (FH) 
Thema: Technologische 
Untersuchung zum MIG-Schweißen von 
Aluminiumwerkstoffen im Fahrzeugbau 
Problematik:  
Zielsetzung: 
Heutige Schweißverfahren zum Fügen von Aluminiumwerkstoffen 
erreichen höchste Nahtqualitäten. Doch die steigende Nachfrage und 
der immer größer werdende Konkurrenzkampf auf dem heutigen 
Weltmarkt, fordern ständige Optimierungen und 
Anpassungsstrategien zur Verbesserung der Qualität und 
Wirtschaftlichkeit auf diesem Gebiet.  
Bei dieser Diplomarbeit soll speziell der Einfluss der 
Stromversorgung auf die Schweißnahtqualität in Abhängigkeit 
ändernder Massekabelkonfigurationen näher untersucht werden. Aus 
Planung, Durchführung und Auswertung von Schweißversuchen, 
sollen vergleichende Betrachtungen verschiedener Einstellungen 
vorgenommen werden um spätere Anwendungs- und 
Einsatzmöglichkeiten für die Fertigung zu diskutieren.  
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VI 
Christian Brückner 
INHALTSVERZEICHNIS 
VORWORT ...    III 
ERKLÄRUNG...    IV 
AUFGABENSTELLUNG...     V 
INHALTSVERZEICHNIS...   VI 
TABELLEN UND ABBILDUNGEN...   XI 
ABKÜRZUNGENS- UND FORMELVERZEICHNIS...  XV 
1. EINLEITUNG ...    1 
 1.1. Firmenportrait: ...    1 
    1.1.1. Historische Entwicklung: ...    1 
    1.1.2. Das Unternehmen: ...    1 
  1.1.3. Marken:...    2 
  1.1.4. Innovationen:...       2 
  1.2. Standort Dingolfing: ...    3 
  1.2.1. Allgemein: ...    3 
    1.2.2. Fertigungsbereiche: ...    4 
    1.2.3. Abteilung TA-3: ...    5 
2. STAND DER TECHNIK ...     6 
  2.1. Werkstoff-Aluminium: ...     6 
  2.1.1. Grundlagen: ...     6 
  2.1.2. Legierungen:...     9 
    2.1.3. Schweißeignung: ...   11 
  2.2. Grundlagen - Schweißen:...   15 
  2.2.1. Allgemein: ...   15 
  2.2.2. Einteilung: ...   15 
  2.2.3. Schweißbarkeit: ...   17 
    2.2.4. Schweißanordnungen: ...   18 
  2.3. MIG-Schweißprozess:...   20 
  2.3.1. Allgemein: ...   20 
  2.3.2. Schutzgase: ...   21 
    2.3.3. Vorgänge im Lichtbogen:...   24 
    2.3.4. Werkstoffübergang:...   25 
  2.3.5. Lichtbogenarten:...   27 
    2.3.6. Impulslichtbogen: ...   28 
  2.3.7. Stromquelle: ...   31 
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VII 
Christian Brückner 
3. PRAKTISCHE VORUNTERSUCHUNGEN ...   34 
 3.1. Allgemein:...   34 
  3.2. Gasoptimierung: [L1]...   34 
  3.2.1. Erläuterung: ...   34 
  3.2.2. Schweißnähte:...   35 
  3.2.3. Auswertung: ...   38 
  3.3. Brenneroptimierung: [L2]...   39 
  3.3.1. Erläuterung: ...   39 
  3.3.2. Schweißnähte:...   40 
  3.3.3. Auswertung: ...   42 
4. PRAKTISCHE HAUPTUNTERSUCHUNG ...   43 
 4.1. Problematik:...   43 
    4.1.1. Aufgabenstellung:...   43 
    4.1.2. Stromversorgungskabel: ...   44 
    4.1.3. Theoretische Grundlagen: ...   46 
    4.1.4. Theoretische Berechnung: ...   47 
 4.2. Versuchsanlage: ...   50 
    4.2.1. Schweißbrenner: ...   50 
  4.2.2. Stromquelle: ...   51 
  4.2.3. Steuereinheit:...   52 
  4.2.4. Gasanschluss: ...   52 
    4.2.5. Drahtabwicklung: ...   52 
    4.2.6. Messwerterfassung: [Hall-Effekt] ...   54 
    4.2.7. Messung und Messbereich: ...   55 
    4.2.8. Messwertcharakter:...   56 
    4.2.9. Weitere Untersuchungen: ...   57 
  4.3. Versuchswerkstoffe: ...   58 
    4.3.1. AlSi5 - Zusatzwerkstoff: ...   58 
    4.3.2. AlMg3 - Grundwerkstoff:...   59 
    4.3.3. Reinigungsprozess:...   59 
  4.4. Schweißkonfigurationen: ...   60 
  4.4.1. Erläuterung: ...   60 
  4.4.2. Übersicht: ...   61 
 4.5. Parameterfindung:...   62 
  4.5.1. Erläuterung: ...   62 
  4.5.2. Drahtvorschub: ...   65 
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VIII 
Christian Brückner 
  4.5.3. Gasvorströmzeit:...   66 
    4.5.4. Leistungs- und Impulsparameter: ...   66 
  4.5.5. Stromfläche und Lichtbogenlänge:...   68  
4.6. Impulsform:...   69 
  4.6.1. Erläuterung: ...   69 
  4.6.2. Einstellungen: ...   71 
    4.6.3. Analoge und Digitale Signale:...   75 
  4.7. Lichtbogenlängenregelung:...   76 
  4.7.1. Erläuterung: ...   76 
  4.7.2. Regelung:...   76 
  4.7.3. U/I-Regelung: ...   77 
  4.7.4. I/I-Regelung:...   78 
 4.8. Prozessregler:...   79 
  4.8.1. RPA-Datei: ...   79 
    4.8.2. Kurzschlussbehandlung:...   80 
    4.8.3. L-Kennlinienregler: ...   82 
5. VERSUCHSAUSWERTUNG ...   84 
  5.1. U/I-Regelung - Übersicht1:...   84 
  5.1.1. Erläuterung: ...   84 
    5.1.2. Grundkonfigurationen: [U/I] ...   85 
    5.1.3. Feste Prozessparameter - 15m gewickelt: ...   90 
    5.1.4. Kompensierte Prozessparameter - 15m gewickelt: ...   95 
  5.2. U/I-Regelung - Übersicht2:... 100 
  5.2.1. Feste Prozessparameter - Massekabeländerung: ... 100 
    5.2.2. Massekabeländerung - Analog KSB: ... 104 
    5.2.3. Massekabeländerung - Analog NoKSB:... 113 
  5.3. I/I-Regelung - Übersicht: ... 116 
    5.3.1. Grundkonfigurationen: [I/I]... 116 
    5.3.2. Massekabeländerung - Digital NoKSB: ... 118 
    5.3.3. Massekabeländerung - Digital KSB: ... 121 
6. ZUSAMMENFASSUNG ... 126 
7. FAZIT... 130 
ANLAGEN... 131 
LITERATURVERZEICHNIS ... 135 
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IX 
Christian Brückner 
TABELLEN UND ABBILDUNGEN 
  Tabelle-01:  Eigenschaften - Aluminium und Eisen...     8 
  Tabelle-02:   Schweißpositionen und Nähte [ISO 6947]...   19 
  Tabelle-03:   Beispiele für Stöße und Nähte...   19 
  Tabelle-04:   Aktivgaszumischungen ...   22 
  Tabelle-05:   Eigenschaften - Argon...   22 
  Tabelle-06:   Eigenschaften - Helium...   23 
  Tabelle-07:   Lichtbogenarten...   27 
  Tabelle-08:   Stromquelle - Datenblatt ...   51 
  Tabelle-09:   Mechanische Eigenschaften [AlSi5] ...   58 
  Tabelle-10:   Chemische Zusammensetzung in % [AlSi5]...   58 
  Tabelle-11:   Mechanische Eigenschaften [AlMg3]...   59 
  Tabelle-12:   Chemische Zusammensetzung in % [AlMg3] ...   59 
  Tabelle-13:   Basisparameter ...   64 
  Tabelle-14:   Impulsformen - U/I-Regelung...   72 
  Tabelle-15:   Impulsformen - I/I-Regelung ...   72 
  Tabelle-16:   Prozessregler - Kurzschlussbehandlung...   81 
  Tabelle-17:   Prozessregler - L-Kennlinienregler ...   83 
  Tabelle-18:   Diagramme - Übersicht1 [U/I-Regelung] ...   84 
  Tabelle-19:   K2 mit festen PP 5m normal - Messwerte...   86 
  Tabelle-20:   K3 mit festen PP 5m normal - Messwerte...   87 
  Tabelle-21:   K2 mit festen PP 15m gewickelt - Messwerte ...   90 
  Tabelle-22:   K3 mit festen PP 15m gewickelt - Messwerte ...   92 
  Tabelle-23:   K2 mit kompensierten PP 15m gewickelt - Messwerte ...   96 
  Tabelle-24:   K3 mit kompensierten PP 15m gewickelt - Messwerte ...   97 
  Tabelle-25:   Diagramme - Übersicht2 [U/I-Regelung] ... 100 
  Tabelle-26:   K2 mit festen PP - Messwerte ... 105 
  Tabelle-27:   K3 mit festen PP - Messwerte ... 105 
  Tabelle-28:   K2 mit kompensierten PP - Messwerte ... 109 
  Tabelle-29:   K3 mit kompensierten PP - Messwerte ... 109 
  Tabelle-30:   K3 mit festen PP Analog NoKSB - Messwerte... 114 
  Tabelle-31:   Diagramme - Übersicht [I/I-Regelung] ... 116 
  Tabelle-32:  I/I Digital NoKSB - Prozessparameter... 120 
  Tabelle-33:   I/I Digital KSB - Prozessparameter... 124 
  Tabelle-34:   U/I-Regelung - Zusammenfassung... 128 
  Tabelle-35:   I/I-Regelung - Zusammenfassung ... 128 
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X 
Christian Brückner 
  Tabelle-36:   U/I-Regelung - Alle gefahrenen Versuche... 131 
  Tabelle-37:   I/I-Regelung - Alle gefahrenen Versuche ... 132 
  Tabelle-38:   RPA-Regler - Teil1  ... 132 
  Tabelle-39:   RPA-Regler - Teil2  ... 133 
  Tabelle-40:   U/I-Regelung - Impulsformen... 134 
  Tabelle-41:   I/I-Regelung - Impulsformen ... 134 
  Abbildung-001:   Werk 2.1, Dingolfing ...     3 
  Abbildung-002:   Presswerk ...     4 
  Abbildung-003:   Rohbau ...     4 
  Abbildung-004:   Lackiererei...     4 
  Abbildung-005:   Montage...     4 
  Abbildung-006:   Fahrwerks- und Antriebskomponenten ...     5 
  Abbildung-007:   Bayer-Prozess...     7 
  Abbildung-008:   Schmelzflusselektrolyse...     7 
  Abbildung-009:   Wasserstofflöslichkeit ...   12 
  Abbildung-010:   Fertigungsverfahren nach DIN 8580...   15 
  Abbildung-011:   Fügeverfahren nach DIN 8593...   16 
  Abbildung-012:   Schweißverfahren nach DIN 1910 ...   16 
  Abbildung-013:   Schweißbarkeit...   17 
  Abbildung-014:   Brennerstellung - Längs zur Naht ...   19 
  Abbildung-015:   MSG-Schweißprozess ...   21 
  Abbildung-016:   Einbrand - Argon...   23 
  Abbildung-017:   Einbrand - Helium...   23 
  Abbildung-018:   Kräfte im Lichtbogen ...   26 
  Abbildung-019:   Lichtbogenvorgänge...   26 
  Abbildung-020:   Leistungsbereich ...   28 
  Abbildung-021:   DC-Lichtbogen - [IG +] ...   30 
  Abbildung-022:   DC0-Lichtbogen - [IG +/0] ...   30 
  Abbildung-023:   AC-Lichtbogen - [ IG  +/0/-]...   30 
  Abbildung-024:   Einteilung Transistorstromquellen ...   31 
  Abbildung-025:   Schweißnahtpositionen ...   34                 
  Abbildung-026:   Optimierungsversuche...   34                
  Abbildung-027:   Schliffbilder1 - [Nahtquerschnittsfläche]...   35 
  Abbildung-028:   Schliffbilder2 - [Nahtquerschnittsfläche]...   36 
  Abbildung-029:   Schliffbilder3 - [Nahtquerschnittsfläche]...   37 
  Abbildung-030:   Schliffbilder - [a-Maß] ...   37 
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XI 
Christian Brückner 
  Abbildung-031:   Visueller Eindruck ...   38 
  Abbildung-032:   Brenner & Schweißnahtposition ...   39 
  Abbildung-033:   Visueller Eindruck ...   40 
  Abbildung-034:   Visueller Eindruck und Schliffbilder ...   41 
  Abbildung-035:   Schliffbilder - [a-Maß] ...   42 
  Abbildung-036:  Stromversorgungskabel...   44 
  Abbildung-037:  Massekabelkonfiguration ...   45 
  Abbildung-038:   Ohmsche & Induktive Widerstände ...   46 
  Abbildung-039:   Brenner - CLOOS ...  50                         
  Abbildung-040:   Stromquelle ...   51         
  Abbildung-041:   Hauptplatine [K2/K3]...   51                       
  Abbildung-042:   Brenner [Pull]...  53                         
  Abbildung-043:   Probeblech...   53 
  Abbildung-044:   Drahtwicklung [Push] ...   53     
  Abbildung-045:   Steuereinheit...   53                         
  Abbildung-046:   Gasanschluss ...  53                         
  Abbildung-047:   Analysator-Hannover ...   54               
  Abbildung-048:   Hall-Sensor...  54                         
  Abbildung-049:   Messbereich der Versuchsreihen...   55                   
  Abbildung-050:   LEICA-Mikroskop ...   57 
  Abbildung-051:   KODAK-Kamera ...   57 
  Abbildung-052:   Schliffbild...   57 
  Abbildung-053:   Tropfenablösung ...   57 
  Abbildung-054:   Schweißkonfigurationen U/I ...   61                    
  Abbildung-055:   Schweißkonfigurationen I/I...   61                    
  Abbildung-056:   Sehr schlechte Schweißnaht...   63 
  Abbildung-057:   Sehr gute Schweißnaht...   63 
  Abbildung-058:   Reinigungszone ...   63 
  Abbildung-059:   Struktur-Blechoberfläche ...   63 
  Abbildung-060:   Struktur-Reinigungszone...   63 
  Abbildung-061:   Schweißparameter ...   64 
  Abbildung-062:  
B
lechabmessungen...   65 
  Abbildung-063:   vD1 = 4,0m/min ...  65                         
  Abbildung-064:   vD2 = 3,0m/min ...   65 
  Abbildung-065:   Gasvorströmzeit ...   66 
  Abbildung-066:   Impulsformerzeugung - U/I-Regelung...   70                   
  Abbildung-067:   Impulsformerzeugung - I/I-Regelung...   71                   
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XII 
Christian Brückner 
  Abbildung-068:   Erläuterung der Diagramme ...   73 
  Abbildung-069:   Impulsformen - U/I Analog KSB...   74 
  Abbildung-070:  Impulsformen - U/I Digital KSB...   74 
  Abbildung-071:   Impulsformen - I/I Digital KSB ...   75 
  Abbildung-072:   I-Regelung ...   77 
  Abbildung-073:   U-Regelung...   78 
  Abbildung-074:   CompactFlash auf der Hauptplatine der Schweißstromquelle ...   79 
  Abbildung-075:   K2 mit festen PP 5m normal - Schweißnähte ...   86 
  Abbildung-076:  K2 mit festen PP 5m normal - Strom & Spannung...   86 
  Abbildung-077:   K3 mit festen PP 5m normal - Schweißnähte ...   87 
  Abbildung-078:   K3 mit festen PP 5m normal - Strom & Spannung...   87 
  Abbildung-079:   K2/K3 mit festen PP - Schliffbilder der Grundkonfigurationen ...   88  
  Abbildung-080:  K2/K3 mit festen PP - Stromflächen der Grundkonfigurationen...   89 
  Abbildung-081:  K2 mit festen PP 15m gewickelt - Schweißnähte ...   90 
  Abbildung-082:   K2 mit festen PP 15m gewickelt - Strom & Spannung...   91 
  Abbildung-083:  K3 mit festen PP 15m gewickelt - Schweißnähte ...   92 
  Abbildung-084:   K3 mit festen PP 15m gewickelt - Strom & Spannung...   93  
  Abbildung-085:  K2 mit festen PP 15m gewickelt - Stromflächen ...   94 
  Abbildung-086:  K3 mit festen PP 15m gewickelt - Stromflächen ...   94 
  Abbildung-087:  K2 mit kompensierten PP 15m gewickelt - Schweißnähte ...   96 
  Abbildung-088:   K2 mit kompensierten PP 15m gewickelt - Strom & Spannung...   96 
  Abbildung-089:  K3 mit kompensierten PP 15m gewickelt - Schweißnähte ...   97 
  Abbildung-090:   K3 mit kompensierten PP 15m gewickelt - Strom & Spannung...   97  
  Abbildung-091:  K2 mit kompensierten PP 15m gewickelt - Stromflächen ...   99 
  Abbildung-092:  K3 mit kompensierten PP 15m gewickelt - Stromflächen ...   99 
  Abbildung-093:   K2 mit festen PP Analog NoKSB - Strom & Spannung... 100  
  Abbildung-094:  K2 mit festen PP Analog KSB - Strom & Spannung... 101 
  Abbildung-095:  K2 mit festen PP Digital NoKSB - Strom & Spannung... 101 
  Abbildung-096:   K2 mit festen PP Digital KSB - Strom & Spannung ... 102  
  Abbildung-097:   K3 mit festen PP Analog NoKSB - Strom & Spannung... 102 
  Abbildung-098:   K3 mit festen PP Analog KSB - Strom & Spannung... 103 
  Abbildung-099:   K3 mit festen PP Digital NoKSB - Strom & Spannung... 103  
  Abbildung-100:   K3 mit festen PP Digital KSB - Strom & Spannung ... 104 
  Abbildung-101:  K2 mit festen PP - Schweißnähte... 105 
  Abbildung-102:  K3 mit festen PP - Schweißnähte... 105 
  Abbildung-103:   K2 mit festen PP - Strom & Spannung ... 106 
  Abbildung-104:   K3 mit festen PP - Strom & Spannung ... 106 
___________________________________________________________________________ 
___________________________________________________________________________ 
XIII 
Christian Brückner 
  Abbildung-105:  K2/K3 mit festen PP - Stromflächen... 108 
  Abbildung-106:  K2/K3 mit festen PP - Schliffbilder ... 108 
  Abbildung-107:  K2/K3 mit festen PP - Häufigkeitsverteilung I
S
 & U
S
... 108 
  Abbildung-108:  K2 mit kompensierten PP - Schweißnähte... 109 
  Abbildung-109:  K3 mit kompensierten PP - Schweißnähte... 109 
  Abbildung-110:   K2 mit kompensierten PP - Strom & Spannung ... 110 
  Abbildung-111:   K3 mit kompensierten PP - Strom & Spannung ... 110  
  Abbildung-112:  K2/K3 mit kompensierten PP - Stromflächen... 112 
  Abbildung-113:  K2/K3 mit kompensierten PP - Schliffbilder ... 112 
  Abbildung-114:  K2/K3 mit kompensierten PP - Häufigkeitsverteilung I
S
 & U
S
... 112 
  Abbildung-115:  K3 mit festen PP Analog NoKSB - Schliffbilder... 113 
  Abbildung-116:  K3 mit festen PP Analog NoKSB - Schweißnähte ... 114 
  Abbildung-117:   K3 mit festen PP Analog NoKSB - Strom & Spannung... 114   
  Abbildung-118:  mit festen PP Analog NoKSB - Häufigkeitsverteilung I
S
 & U
S
... 115 
  Abbildung-119:   K3 mit festen PP Analog NoKSB - Stromflächen ... 115 
  Abbildung-120:  I/I Grundkonfigurationen - Strom & Spannung ... 117 
  Abbildung-121:  I/I Grundkonfigurationen - Stromflächen ... 117 
  Abbildung-122:  I/I mit festen PP Digital NoKSB - Strom & Spannung... 119 
  Abbildung-123:  I/I mit kompensierten PP Digital NoKSB - Strom & Spannung... 119 
  Abbildung-124:   I/I Digital NoKSB - Schweißnähte ... 120 
  Abbildung-125:   I/I Digital NoKSB - Schliffbilder... 120 
  Abbildung-126:   I/I Digital NoKSB - Häufigkeitsverteilung I
S
 & U
S
... 121 
  Abbildung-127:  I/I Digital NoKSB - Stromflächen ... 121 
  Abbildung-128:  I/I mit festen PP Digital KSB - Strom & Spannung... 123 
  Abbildung-129:  I/I mit kompensierten PP Digital KSB - Strom & Spannung... 123 
  Abbildung-130:   I/I Digital KSB - Schweißnähte ... 124 
  Abbildung-131:   I/I Digital KSB - Schliffbilder... 124  
  Abbildung-132:  I/I Digital KSB - Häufigkeitsverteilung I
S
 & U
S
... 125 
  Abbildung-133:  I/I Digital KSB - Stromflächen ... 125 
  Abbildung-134:  KSB mit festen PP 15m gewickelt - Schweißnähte ... 129 
  Abbildung-135:   I/I - Neuer Stand [L3]... 129 
  Abbildung-136:   U/I - Alter Stand [L3]... 129 
  Abbildung-137:   Alle Optimierungen [Alter und Neuer Stand]... 130 
___________________________________________________________________________ 
___________________________________________________________________________ 
XIV 
Christian Brückner 
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 
A/D 
Analog/Digital 
AC/DC 
Wechselstrom/ Gleichstrom 
DIN 
Deutsches Institut für Normung 
EMU 
Elektromagnetisches Umformen  
EN 
Europäische Normung 
FlaF 
Flanke fallend 
FlaS 
Flanke steigend 
GEW 
gewickelt 
GEZ  
gezogen 
Gwt 
Grenzwert 
IHU 
Innen-Hochdruck-Umformen 
kfz 
kubisch-flächenzentriert 
krz  
kubisch-raumzentriert 
KS 
Kurzschluss - kurzschlussbehaftet 
KSB 
mit Kurzschlussbehandlung 
MAG  
Metall-Aktivgas 
MIG 
Metall-Inertgas 
MSG 
Metall-Schutzgas 
MK 
Massekabel 
NoKS 
ohne Kurzschlüsse - kurzschlussfrei 
NoKSB 
ohne Kurzschlussbehandlung 
PP-FEST 
feste Prozessparameter 
PP-KOMP  
kompensierte Prozessparameter 
ppm 
parts per million 
Reg 
Regler 
Swt 
Sollwert 
Um 
Umschaltpunkt 
WIG 
Wolfram-Inertgas 
___________________________________________________________________________ 
___________________________________________________________________________ 
XV 
Christian Brückner 
FORMELVERZEICHNIS 
Zeichen 
Einheit 
Bedeutung 
A 
[%]
Bruchdehnung
f
P
[Hz]
Impulsfrequenz
F
p
[N] 
Pinch-Kraft
I
G
[A]
Spitzenwert Grundstrom
I
P
[A]
Spitzenwert Impulsstrom
I
S
[A]
Effektivwert Schweißstrom
L 
[H]
Induktivität
N 
Keine Einheit
Windungszahl
R 
[]
ohmscher Widerstand
R
m
[N/mm
2
]
Zugfestigkeit
R
p0,2 
[N/mm
2
]
Dehngrenze
T 
[ms]
Periodendauer
t
n
[ms]
negative Grundstromzeit
t
Gas
[s]
Gasvorströmzeit
t
P
[ms]
Impulszeit
U
G
[V]
Spitzenwert Grundspannung
U
P
[V]
Spitzenwert Impulsspannung
U
S
[V]
Effektivwert Schweißspannung
v
D
[m/min]
Drahtvorschub
X
L
[]
induktiver Widerstand
µ
0
[Vs/Am]
elektrische Feldkonstante 
µ
r 
Keine Einheit
Permeabilitätszahl Spulenkern
[Hz]
Kreisfrequenz 
___________________________________________________________________________ 
___________________________________________________________________________ 
1/135                        
Christian Brückner 
1. EINLEITUNG 
1.1. Firmenportrait: 
1.1.1. Historische Entwicklung: 
Die Geschichte der BMW Group begann vor über 90 Jahren mit dem Bau der 
"Bayerische Flugzeugwerke AG" (BFW) 1916 in München. Erstmalige Verwendung 
findet der Name ,,Bayrische Motorenwerke GmbH" bei der Umfirmierung im Jahre 
1917, die 1918 schließlich in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde. Das 
Unternehmen konzentrierte sich zunächst auf die Entwicklung und Produktion von 
Flugmotoren. Im Jahre 1923 wurde die Produktpalette mit Motorrädern erweitert. 
Seine Erfolgsgeschichte als Automobilhersteller begründete BMW im Jahr 1928 mit 
dem Erwerb der Fahrzeugfabrik Eisenach [1].  
1.1.2. Das Unternehmen: 
Heute sind die Fertigungsstätten der BMW Group auf vier Kontinenten verteilt. Als 
internationales Unternehmen verfügt die BMW Group derzeit über 23 Produktions- 
und Montagestandorte in 14 Ländern: Zum Produktionsnetzwerk zählen fünf Standorte 
für BMW Automobile in Deutschland, den USA, China und Südafrika sowie ein 
Standort für BMW Motorräder in Deutschland. Darüber hinaus verfügt die BMW 
Group in Großbritannien über einen Standort für MINI Fahrzeuge in Oxford, sowie 
einen neuen Firmensitz samt Produktionsstätte für Rolls-Royce Automobile in 
Goodwood. Hinzu kommen vier Fertigungsstandorte für Komponenten, sowie drei 
Motorenwerke in Deutschland, Österreich und Großbritannien. Ein viertes 
Motorenwerk, TRITEC Motors Ltd., wird als Gemeinschaftsunternehmen mit 
DaimlerChrysler in Brasilien betrieben. Darüber hinaus errichtete die BMW Group ein 
neues BMW Werk in Leipzig/Halle, das 2005 die Produktion aufnahm. Auf der 
Montageseite verfügt das Unternehmen über acht CKD-Werke für BMW Automobile 
in Mexiko, Thailand, Ägypten, Indonesien, Malaysia, Philippinen, Russland und 
___________________________________________________________________________ 
___________________________________________________________________________ 
2/135                        
Christian Brückner 
Vietnam. Diese werden überwiegend in Kooperation mit externen Partnern betrieben. 
Die BMW Group gehört mit rund 42,3 Mrd. EUR Umsatz und mit einem jährlichen 
Absatz von über einer Million Automobilen (144.000 der Marke MINI) bzw. über 
100.000 BMW Motorrädern sowie mit über 100.000 Mitarbeitern zu den zehn größten 
Automobilherstellern weltweit [1].  
1.1.3. Marken: 
Die BMW Group umfasst die Marken BMW, MINI und Rolls-Royce. Damit ist die 
BMW Group das einzige Automobilunternehmen weltweit, welches mit all seinen 
Marken ausschließlich im Premium-Bereich des Automobilmarktes tätig ist, vom 
Kleinwagen- bis zum absoluten Top-Segment. Die Fahrzeuge der BMW Group bieten 
höchste Produktsubstanz hinsichtlich Ästhetik, Dynamik, Technik und Qualität und 
unterstreichen die Technologie- und Innovationsführerschaft des Unternehmens [1]. 
1.1.4. Innovationen: 
Mit der Entwicklung des ersten V8-Aluminiummotors und der serienmäßig Montage 
von Turboladern, hat sich die BMW Group eine Vorreiterrolle erkämpft. Auch in der 
Entwicklung alternativer Antriebe nimmt die BMW Group eine Führungsrolle ein. Das 
Unternehmen hat mit der weltweit ersten Flotte von Fahrzeugen mit 
wasserstoffbetriebenem Verbrennungsmotor, bestehend aus 15 BMW 750hL, im 
weltweiten Einsatz die Machbarkeit dieses Konzeptes bewiesen. Im Rahmen ihres 
CleanEnergy Projektes tritt die BMW Group für das Konzept der 
Wasserstoffgesellschaft und die Schaffung der dafür notwendigen 
Rahmenbedingungen ein. Eine aktuelle Innovation ist die derzeitig bei Neuwagen 
verbaute aktive Allradkinematik [1]. 
___________________________________________________________________________ 
___________________________________________________________________________ 
3/135                        
Christian Brückner 
1.2. Standort Dingolfing: 
1.2.1. Allgemein: 
Das BMW Werk Dingolfing ist der größte Produktionsstandort der BMW Group. An 
diesem Standort befinden sich fünf Werke. Im Werk 2.1, welches aus dem 
ursprünglichen Glas-Automobilwerk hervorging, ist die weltweite 
Fahrwerksproduktion des Unternehmens angesiedelt. Im Werk 2.2 befindet sich die 
dem Vertrieb zugeordnete zentrale Teileauslieferung der gesamten BMW Group. Das 
Werk 2.4 ist mit einer ungefähren Fläche von 1,9 Mio. m
2
 das Größte innerhalb der 
BMW Group. Rund 20.000 Beschäftigte fertigen hier bis zu 1.500 Fahrzeuge pro Tag 
 jährlich etwa 280.000 Automobile der 3er, 5er, 6er und 7er Baureihe. Die Werke 2.5 
und 2.8 versenden und lagern Ersatzteile. Oberste Gebote im Werk Dingolfing sind 
Flexibilität und Kundenorientierung. In der Regel werden unterschiedliche Baureihen 
über ein Montageband laufen gelassen [1]. 
Abbildung-001: Werk 2.1, Dingolfing [1] 
___________________________________________________________________________ 
___________________________________________________________________________ 
4/135                        
Christian Brückner 
1.2.2. Fertigungsbereiche: 
Die Produktion lässt sich grob in vier Fertigungsbereiche aufteilen. Im Presswerk 
befinden sich 65 Einzelpressen, sowie neun weitere Stufenpressen, darunter die 
weltgrößte Presse im Automobilbau. Dort entstehen täglich aus über 1.200 Tonnen 
Stahl- und Aluminiumblech über 30.000 Pressteile, wie Dächer, Türen, Klappen, 
Seitenrahmen usw. Im Rohbau kommen je nach Werkstoff verschiedene 
Fügetechniken wie Laserschweißen, Kleben und Nieten zum Einsatz. Mit einem 
Automatisierungsgrad der Schweißpunkte von fast 100 Prozent ist der Rohbau der am 
höchsten automatisierte Bereich bei BMW. Vom Rohbauspeicher gelangen die 
Karosserien in die Lackiererei. Die erstmals in Dingolfing in Serie eingesetzte 
Pulverklarlacktechnik stellt einen wesentlichen Fortschritt in der Automobilproduktion 
dar und schont die Umwelt. Die Prozesse in der Lackiererei im Werk Dingolfing sind 
so flexibel, dass auf einer Fertigungslinie Karosserien verschiedener Modellreihen und 
Typen aus unterschiedlichen Werkstoffen, wie Stahl oder Aluminium beschichtet 
werden können. Die Montage ist der letzte Prozessabschnitt der Kernfertigung. Hier 
werden die lackierten Karossen, mit der vom Kunden gewünschten Ausstattung, zum 
fertigen Fahrzeug komplettiert. Der eigentliche Höhepunkt der Montage ist die so 
genannte Hochzeit, wo Motor, Fahrwerk und Karosserie zusammenkommen [1]. 
Abbildung-002: Presswerk [1] 
Abbildung-003: Rohbau [1] 
Abbildung-004: Lackiererei [1] 
Abbildung-005: Montage [1] 
___________________________________________________________________________ 
___________________________________________________________________________ 
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Christian Brückner 
1.2.3. Abteilung TA-3: 
1992 wurde im Zuge einer Umstrukturierung des Unternehmens die Sparte Motor und 
Fahrwerk gegründet. Sie wurde mittlerweile umbenannt in Technologie Antriebs- und 
Fahrwerkssysteme (TA). Diese Organisation produziert Motoren, Fahrwerksteile, 
Achsgetriebe und weitere mechanische Komponenten für die BMW Group und für 
ausgewählte Drittkunden, wobei diese vor allem in Dingolfing, Landshut, München 
und Steyr ansässig sind. Diese Organisation unterteilt sich wieder in verschiedene 
Funktionsbereiche. Die Abteilung TA-3 beschäftigt sich mit Fahrwerks- und 
Antriebskomponenten für Vorder- und Hinterachsen mit ihren jeweiligen Getrieben, 
und dazugehörigen Gelenkwellen. Um diese möglichst kostengünstig und qualitativ 
hochwertig zu fertigen, werden immer wieder neue Fertigungsmethoden erprobt und in 
der Praxis umgesetzt, z.B. neue Fertigungsmethoden wie das Innen-Hochdruck-
Umformen (IHU) oder auch das Elektromagnetische Umformen (EMU) [1]. 
Abbildung-006: Fahrwerks- und Antriebskomponenten [1] 
___________________________________________________________________________ 
___________________________________________________________________________ 
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Christian Brückner 
2. STAND DER TECHNIK 
2.1. Werkstoff - Aluminium: 
2.1.1. Grundlagen: 
2.1.1.1. Allgemein 
Das Element Aluminium ist Bestandteil von Mineralien und Gesteinen in der 
Erdkruste und kommt nur als chemische Verbindung und nicht als Reinelement in der 
Natur vor. Das wichtigste aluminiumhaltige Gestein ist Bauxit. In Zusammenhang mit 
Sauerstoff entsteht Aluminiumoxid, welches auch unter der Bezeichnung Tonerde 
bekannt ist. Auch andere Mineralien wie Feldspat und Glimmer besitzen Anteile von 
Aluminium in Form von komplexen Silikaten in chemischer Verbindung mit anderen 
Metallen wie Eisen und Magnesium. Aluminium mit einem Massenanteil von ca. 8% 
ist nach Sauerstoff und Silizium das dritthäufigste Element der Erdkruste [2]. 
2.1.1.2. Gewinnung 
Das Ausgangsmaterial für die Aluminiumerzeugung ist Bauxit mit teilweise über 50% 
Tonerdeanteilen. Nachdem das Aluminiumerz im Tagebau abgebaut wurde, muss es 
zunächst aufbereitet werden, ehe es elektrolytisch reduziert und später raffineriert 
werden kann. Durch die Aufbereitung wird aus dem Bauxit der Tonerdeanteil 
gewonnen. Das so gewonnene Aluminiumoxid wird dann durch Elektrolyse in 
Reinaluminium umgewandelt. Dieser Prozess der Aluminiumgewinnung aus Bauxit 
wird auch als ,,Das BAYER-Verfahren" bezeichnet (Abbildung-007). Dabei wird in 
zwei Stufen unterschieden. Die erste Stufe isoliert das Aluminiumoxid vom Bauxit, 
wobei als Nebenprodukt Rotschlamm entsteht. Rotschlamm, der teilweise aus 
Eisenoxid besteht, hat keine weitere Bedeutung für die Aluminiumherstellung. In einer 
zweiten Stufe entsteht dann aus dem Aluminiumoxid Reinaluminium. Die 
Schmelzflusselektrolyse trennt durch das Anlegen einer Spannung in die Schmelze aus 
Tonerde und dem Flussmittel Kryolith den Sauerstoff vom Aluminium [2].  
___________________________________________________________________________ 
___________________________________________________________________________ 
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Christian Brückner 
Abbildung-007: Bayer-Prozess [2] 
Abbildung-008: Schmelzflusselektrolyse [2] 
2.1.1.3. Eigenschaften  
Das Element Aluminium mit der Ordnungszahl 13 steht in der dritten Hauptgruppe des 
Periodensystems der Elemente. Unter Lichteinstrahlung schimmert das Metall leicht 
silbrig. Durch seine relativ geringe Dichte zählt Aluminium zu den Leichtmetallen. 
Das Element Aluminium ist aus einzelnen Elementarzellen aufgebaut, die zusammen 
ein Raumgitter aufspannen. Dabei wiederholen sich die Anordnungen und Abstände 
der Atome periodisch im Raum über Fernordnung. Der Werkstoff Aluminium ist gut 
verformbar und ein guter thermischer und elektrischer Leiter. Bei tiefen Temperaturen 
reagiert das Gitter zäh und duktil. Bei Raumtemperatur liegt Aluminium kubisch-
flächenzentriert vor, weswegen auch Aluminium, gegenüber Eisen oder Stahl, 
keinerlei magnetische Wirkung zeigt (Tabelle-01). Bei Temperatureinflüssen wird das 
Gefüge nicht umgewandelt. Somit können spröde, tetragonale Verzerrungen wie 
martensitisches Gefüge nicht auftreten. Aber auch Festigkeitssteigerungen sind somit 
durch Abschreckung ausgeschlossen. Deswegen werden Aluminiumwerkstoffen 
vorzugsweise Legierungselemente zur Festigkeitssteigerung zugemengt. Dies ist auch 
bei Bearbeitung unter Wärmezufuhr nötig, da sich das Gitter von Aluminium in der 
Wärmeeinflusszone zusätzlich entfestigt. Es ist davon abzuraten, Einflusszonen der 
Wärme bei Aluminiumwerkstoffen mehrmals thermisch zu beanspruchen.  
___________________________________________________________________________ 
___________________________________________________________________________ 
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Christian Brückner 
2.1.1.4. Oxidschicht 
Aluminium besitzt, wie alle anderen Metalle, eine chemische Affinität zu Sauerstoff. 
Hingegen bildet sich aber bei Sauerstoffkontakt an der Metalloberfläche von 
Aluminium, eine sehr harte und korrosionsbeständige Schutzschicht. Diese so 
genannten Oxidschichten können unter normalen Bedingungen bis ca. 0,01µm Stärke 
erreichen. Bei gezielter elektrischer Oxidation werden Oxidschichtstärken von 10 bis 
20µm erreicht, zum Schutz gegen Korrosion, mechanischen Abrieb oder zur 
elektrischen Isolation. Dazu zählen die Verfahren Eloxieren bzw. Anodisieren oder das 
Hartanodisieren. Solche gewonnen Schichtstärken lassen sich ebenfalls für dekorative 
Zwecke gut einfärben. Oxidschichten haben eine sehr hohe Schmelztemperatur und 
können daher die Bearbeitung von Aluminium beinträchtigen. Weiterhin wird die 
elektrische Leitfähigkeit durch Oxidschichten aufgehoben. Aufgrund dieser einzelnen 
Nachteile, müssen Oxidschichten manchmal auch wieder entfernt werden. Beim MIG-
Schweißen beispielsweise erfolgt die Entfernung mit Hilfe der kathodischen 
Lichtbogenreinigung, welche die Oxidschicht unmittelbar während des 
Schweißprozesses zerschlägt. Dazu aber Näheres im Abschnitt 2.3.3. 
Eigenschaften AL 
FE 
Einheit 
Atommasse  
26,98 
55,85 
[g/mol] 
Dichte  
2,7 
7,86 
[g/cm
3
] 
Schmelztemperatur Metall 
660 
1540 
[°C] 
Schmelztemperatur Oxide 
2050 
1450 
[°C] 
E-Modul 70000 
210000 
[N/mm
2
] 
Dehngrenze 10 
100 
[N/mm
2
] 
Zugfestigkeit 50 
200 
[N/mm
2
] 
Spezifische Wärme 
890 
460 
[J/kgK] 
Wärmeleitfähigkeit 235 
75  [W/mK] 
elektrische Leitfähigkeit 
38 
10 
[m/mm
2
] 
Gittertyp kfz 
krz 
Gefügeumwandlung Nein 
Ja   
Korrosionsbeständigkeit Ja 
Nein 
Magnetismus Paramagnetisch Ferromagnetisch   
Tabelle-01: Eigenschaften - Aluminium und Eisen  
___________________________________________________________________________ 
___________________________________________________________________________ 
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Christian Brückner 
2.1.2. Legierungen: 
2.1.2.1. Allgemein 
Aufgrund der relativ geringen Festigkeit gegenüber Stahl, findet reines Aluminium 
heutzutage kaum noch Anwendung in der Industrie. Da man aber auf die Vorteile von 
Aluminium nicht verzichten kann, werden zur Festigkeitssteigerung 
Legierungselemente beigemengt. Die wichtigsten Legierungselemente sind Kupfer 
(Cu), Silizium (Si), Magnesium (Mg) und Zink (Zn). Alle Legierungsgruppen sind in 
der Normung DIN EN 573 zusammengefasst. Bei Aluminiumlegierungen 
unterscheidet man je nach Festigkeitssteigerung in aushärtbare und nichtaushärtbare 
Legierungen. Eine weitere Einteilung nach der Verarbeitung von 
Aluminiumlegierungen unterscheidet in Guss- und Knetlegierungen [3].  
2.1.2.2. Nichtaushärtbare Legierungen 
Nichtaushärtbare oder auch naturharte Legierungen werden nur kaltverfestigt durch 
Kaltwalzen und Kaltziehen. Bei Wärmeeinfluss können diese Legierungen ihre 
Festigkeit wieder verlieren, aufgrund von Kristallerholung und Rekristallisation. Zu 
den nichtaushärtbaren Legierungen zählen Aluminium-Mischkristalle mit geringen 
Mangan oder Magnesiumgehalt [3]. 
2.1.2.3. Aushärtbare Legierungen 
Aushärtbare Legierungen können, im Gegensatz zu nichtaushärtbaren Legierungen 
zusätzlich warmverfestigt werden. Durch geeignete Wärmebehandlung, wie z.B. dem 
Aushärten, können erhebliche Festigkeitssteigerungen erlangt werden. Dabei muss 
jedoch der Aluminium-Mischkristall die geforderte Löslichkeit für das jeweilige 
Legierungselement erfüllen. Ein Mischkristall ist ein Kristall mit Fremdatomen. Dabei 
kommt es aber zu keiner chemischen Verbindung, sondern lediglich zu einer atomaren 
Mischung der einzelnen Atome. Diese werden aber in diesem Fall nicht 
zwischengelagert sondern mit Atomen des Grundwerkstoffes ausgetauscht. Die 
Löslichkeit von Aluminium ist temperaturabhängig. Folglich sollte die Löslichkeit der 
___________________________________________________________________________ 
___________________________________________________________________________ 
10/135                        
Christian Brückner 
Legierungselemente ebenfalls mit steigender Temperatur zunehmen. Der so 
entstandene übersättigte und homogene Mischkristall erreicht die höchste Festigkeit, 
wenn es zu keiner Entmischung mit eigener Phasenbildung kommt. Die dafür nötigen 
Arbeitsschritte werden unterteilt in Lösungsglühen, Abschrecken und Auslagern. Bei 
den aushärtbaren Legierungen finden besonders die AlMgSi- oder die AlZnMg-
Legierungen Verwendung [3]. 
2.1.2.4. Knetlegierungen 
Bei Knetlegierungen sind die Gehalte der Legierungselemente insgesamt geringer als 
bei Gusslegierungen. Die Eigenschaften von Knetlegierungen werden durch den Grad 
der Verformung und der chemischen Zusammensetzung der einzelnen Legierungen 
bestimmt. Verarbeitet werden sie unterhalb der Schmelztemperatur durch Walzen, 
Schmieden oder Strangpressen. Typische Legierungselemente sind Magnesium, 
Mangan und Kupfer, mit denen durch Mischkristallverfestigung eine höhere Festigkeit 
erreicht werden kann. Die Knetlegierungen sind in DIN EN 573 genormt. Es wird in 
acht Legierungsreihen nach den Hauptlegierungselementen eingeteilt [3]. 
2.1.2.5. Gusslegierungen 
Die Eigenschaften werden durch das Gießverfahren (Sand-, Kokillen- und Druckguss) 
und die chemische Zusammensetzung der Legierungen bestimmt. Die Verarbeitung 
findet oberhalb der Schmelztemperatur, im flüssigen Zustand statt. Eine 
Festigkeitssteigerung kann ebenfalls durch Mischkristallverfestigung oder zusätzlich 
durch Korngrenzenverfestigung über die Ausbildung eines feinkörnigen Gefüges 
erzielt werden. Bei der Gießart Kokillenguss wird das Material schneller als beim 
Sandguss abgekühlt, es entsteht Feinkorn mit erhöhter Festigkeit und Bruchdehnung. 
Eine weitere Erhöhung der Streckgrenze können aber auch nachträglich durch gezielte 
Wärmebehandlung (Aushärtung) erreicht werden. Die Gusslegierungen sind in DIN 
EN 1706 nach Werkstoffnummern genormt [3]. 
___________________________________________________________________________ 
___________________________________________________________________________ 
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Christian Brückner 
2.1.3. Schweißeignung: 
2.1.3.1. Allgemein 
Aufgrund von einigen physikalischen Eigenschaften, erweißt sich das Schweißen von 
Aluminiumwerkstoffen im Gegensatz zum Stahl schwieriger. Abhängig vom 
Erstarrungsbereich ist die Schweißeignung der aushärtbaren Legierungen deutlich 
schlechter, als die der nichtaushärtbaren, da sie, abhängig von ihren 
Legierungselementen, zu ausgeprägter Heißrissbildung neigen. Al-Legierungen mit 
kleinem Erstarrungsbereich (AlMg3, AlMgMn, AlMn) zeigen eine bessere 
Schweißeignung als Al-Legierungen mit größerem Erstarrungsbereich (AlMg7, 
AlCuMg). Die Schweißeignung von Aluminium wird aber auch von 
Werkstoffoberfläche, Porenbildung, Kerbempfindlichkeit, Rissneigung, Entfestigung 
und der Neigung zu Korrosion wesentlich bestimmt [4]. 
2.1.3.2. Oberfläche 
Wie schon erwähnt, stellt die Oxidschicht beim Schweißen von Aluminium in 
bestimmten Fällen ein Problem dar. Grundsätzlich sollte die Oxidschichtbildung durch 
geeignete Lagerung und Schweißnahtvorbereitung vor einer technologischen 
Verarbeitung unterdrückt werden. Aluminiumoberflächen ohne Oxidschicht sind aber 
schwer zu realisieren, da Aluminium relativ rasch an der Oberfläche bei 
Sauerstoffkontakt oxidiert. Deswegen ist eine dünne Oxidschicht mit konstanter Stärke 
Voraussetzung für eine optimale Schweißqualität. Weiterhin ist es erforderlich die 
Aluminiumoberfläche von Fetten und sonstigen Verschmutzungen zu reinigen. Dies 
kann mechanisch, durch Schleifen, Bürsten, Polieren und Strahlen realisiert werden. 
Chemische Verfahren zur Metalloberflächenreinigung sind das Entfetten, Spülen, 
Passivieren, Beizen und Ätzen [4]. 
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2.1.3.3. Wasserstofflöslichkeit 
Aluminium besitzt eine hohe Wasserstofflöslichkeit, die sich bei der Erstarrung 
sprunghaft verringert. Alle chemischen Verbindungen mit Wasserstoff im 
Lichtbogenbereich können deshalb Poren und Gaseinschlüsse verursachen. Diese 
Poren entstehen bei zu großer Abkühlgeschwindigkeit, wobei der Wasserstoff die 
Schmelze nicht mehr verlassen kann. Zur Reduzierung der Porosität einer 
Schweißnaht, muss das Wasserstoffangebot für das Schweißbad durch hohe Sauberkeit 
der Einzelteile minimiert werden. Aufgrund der hohen Sauerstoffaffinität reduziert 
Aluminium im Lichtbogenraum die verfügbare Luftfeuchte und der Wasserstoff wird 
in der Schmelze des Schweißbades gelöst [2Al + 3H
2
O   Al
2
O
3
 + 3H
2
]. Die 
Luftfeuchtigkeit ist bei Aluminiumschweißungen nahezu immer der Grund für die 
Porenbildung. Neben den Gaseinschlüssen führt die große Sauerstoffaffinität zur 
Bildung einer Oxidschicht [4].  
Abbildung-009: Wasserstofflöslichkeit [4] 
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Christian Brückner 
2.1.3.4. Porenbildung 
Generell wird die Porenbildung, aufgrund von geringer Wärmeeinbringung und 
rascher Abkühlung und dem Vorhandensein von Wasserstoff begünstigt. Prozessseitig 
sollte dabei beachtet werden, dass kleine Lichtbogenleistungen, Kurzschlüsse oder 
Verwirbelungen bei Schutzgasströmungen einen großen Teil zur Porenbildung 
beitragen. Materialseitig stellen große Bauteile mit unterschiedlichen Blechstärken ein 
Problem dar. Oft begünstigen auch schon vorhandene Hohlräume und Feuchtigkeit im 
Grundwerkstoff die Porenbildung [4]. 
2.1.3.5. Kerbempfindlichkeit 
Aluminium hat eine höhere Kerbempfindlichkeit als Stahlwerkstoffe. Dies ist 
zurückzuführen auf physikalische Festigkeitsunterschiede zwischen beiden 
Gittertypen. Daher ist eine sachgemäße Handhabung bei Transport und Fixierung der 
Aluminiumbauteile unbedingt erforderlich [4]. 
2.1.3.6. Entfestigung 
Aluminium und seine Legierungen haben die Eigenschaft nach Beendigung der 
Wärmeeinbringung in die Wärmeeinflusszone (WEZ) an Festigkeit zu verlieren. 
Grund dafür ist die Aufhebung der Kaltverfestigung bei nichtaushärtbaren 
Werkstoffen und die Rückbildung des Aushärtungszustandes bei aushärtbaren 
Werkstoffen. Das Volumen der Wärmeeinflusszone wird bestimmt durch die jeweilige 
Wärmeleitfähigkeit des Materials, der Schweißgeschwindigkeit,  der Lichtbogenlänge 
und vor allem dem Schweißverfahren. In der Praxis hat sich deswegen das MIG-
Schweißen zum Fügen von Aluminiumwerkstoffen behauptet. Um die Entfestigung in 
der WEZ so gering wie möglich zu halten, sollte darauf geachtet werden, die Anzahl 
von Nach- bzw. Reparaturschweißungen zu begrenzen, um eine Versprödungen des 
Materials zu vermeiden [4]. 
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2.1.3.7. Rissneigung 
Die häufigste Ursache von Rissbildungen sind Schrumpfungen im Grundmaterial nach 
dem Schweißvorgang. Besonders bei Aluminiumwerkstoffen sind Heißrisse recht oft 
vertreten. Während des Erstarrungsprozesses erstarren niedrigschmelzende Substanzen 
später als der übrige Grundwerkstoff. Somit kommt es vor, dass bereits erstarrte 
Korngrenzen von den noch nicht erstarrten Substanzen aufgerissen werden. Dabei 
entstehen Heißrisse an den Korngrenzen. Werkstoffe mit keiner genau definierten 
Schmelztemperatur, sondern lediglich mit einem Schmelzbereich, wie z.B. Kupfer, 
Blei und Zink, fördern die Heißrissneigung bei Aluminiumlegierungen. Durch 
geeignete Grund- und Zusatzwerkstoffauswahl, können Heißrisse aber entscheidend 
reduziert werden. Prozessseitig kann durch die Schweißparameterauswahl über die 
Einstellstrategie ein kürzerer Lichtbogen und somit eine geringere Wärmeeinbringung 
realisiert werden. Weitere Kriterien sind Abkühlgeschwindigkeit, eingebrachte 
Streckenenergie und die Steifigkeit der geschweißten Konstruktion [4]. 
2.1.3.8. Korrosion 
Aluminium ist aufgrund seiner sich rasch an der Oberfläche bildenden Oxidschicht bei 
Sauerstoffkontakt ein sehr korrosionsbeständiges Leichtmetall. Flächenkorrosion und 
Lochkorrosion sind im Fahrzeugbau ohne praktische Bedeutung. Hingegen kann 
Kontaktkorrosion beim Fügen von Stahl und Aluminium ein Problem darstellen. Bei 
Anwesenheit eines leitfähigen Mediums, wie z.B. Wasser kann ein Stromfluss das 
unedlere Metall, in diesem Fall Aluminium, zerstören. Kontaktkorrosion kann aber 
durch geeignete Isolierung, Verzinkung, Lackierung oder Beschichtung vermieden 
werden. Ein weiteres Problem stellt die Spannungsrisskorrosion dar, welche bei 
mechanischen Spannungen unter Anwesenheit von Feuchtigkeit auftritt. Aushärtbare 
Legierungen sind dabei besonders anfällig. Anschließendes Spannungsarmglühen nach 
dem Schweißvorgang, kann zur Reduzierung der Korrosion beitragen. Bei AlMg-
Legierungen mit hohem Mg-Anteil an den Korngrenzen sollte noch die Interkristalline 
Korrosion im Korngrenzenbereich beachtet werden [4].  
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2.2. Grundlagen - Schweißen: 
2.2.1. Allgemein: 
Schweißverfahren werden zum unlösbaren Verbinden von Bauteilen unter Anwendung 
von Wärme und Druck, mit oder ohne Schweißzusatzwerkstoffe, angewandt. 
Wesentliche Eigenschaften von Schweißverbindungen sind die konzentrierte 
Wärmezufuhr und die hohe Energiedichte. Die dazu notwendige Energie wird von 
außen zugeführt. Diese Form des stoffschlüssigen Fügens von Werkstoffen ist 
günstiger als formschlüssige Schraubverbindungen. Meist werden metallische 
Materialien zusammengefügt, aber auch Glas und Kunststoffe lassen sich mit 
bestimmten Schweißverfahren verbinden. Die Verbindung erfolgt, je nach 
Schweißverfahren in einer Schweißnaht oder einem Schweißpunkt. Weiterhin kann 
man unterscheiden in Verbindungs- oder Auftragsschweißen. Das Auftragsschweißen 
zählt dabei zum Beschichten von Werkstücken durch Schweißen. Je nach Grund- und 
Auftragswerkstoff, wird in Auftragsschweißen von Panzerungen, Plattierungen und 
Pufferschichten differenziert [5]. 
2.2.2. Einteilung: 
Abbildung-010: Fertigungsverfahren nach DIN 8580 
Zusammenhalt 
vermehren 
Zusammenhalt
vermindern 
Zusammenhalt 
schaffen 
2. Umformen 
3. Trennen 
4. Fügen 
Zusammenhalt
beibehalten 
1. Urformen 
5. Beschichten
Umlagern von 
Stoffteilchen 
Aussondern 
von 
Stoffteilchen
Einbringung 
von 
Stoffteilchen
6. Stoffeigenschaftsänderung
Formänderung
Fertigungsverfahren 
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___________________________________________________________________________ 
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Abbildung-011: Fügeverfahren nach DIN 8593 
Abbildung-012: Schweißverfahren nach DIN 1910 
Zusammen
setzen 
Füllen 
Anpr
essen 
Einp
ressen 
Fügen dur
ch
Urf
orm
en
Fügen d
u
rch 
Schweißen 
Fügen dur
ch
Löt
en 
Kl
ebe
n 
T
extil
es Füg
en 
Fügen dur
ch
Umformen 
4. Fügen 
4.1 
4.2 
4.3 
4.4 
4.5 
4.6 
4.7 
4.8 
4.9 
Gas- 
Schweißen 
Lichtbogen- 
Schweißen 
Reib-  
& Press- 
Schweißen 
Feuer- 
& Spreng- 
Schweißen 
Strahl- 
Schweißen 
Schutzgas- 
Schweißen 
Unterpulver- 
Schweißen 
Widerstands- 
& Induktions-
Schweißen 
Alumino-
thermisches 
Schweißen 
Metall- 
Schutzgas 
Wolfram- 
Schutzgas 
M A G 
Metall- 
Aktivgas 
M I G 
Metall- 
Inertgas 
Elektrogas- 
Schweißen 
Schutzgas- 
Engspalt 
Plasma- 
Metall- 
Schutzgas 
Kurz- 
Lichtbogen 
Übergangs- 
Lichtbogen 
Sprüh- 
Lichtbogen 
Impuls- 
Lichtbogen
DC- 
Lichtbogen
DC0- 
Lichtbogen 
AC- 
Lichtbogen 
4.6 Fügen durch Schweißen 
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___________________________________________________________________________ 
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2.2.3. Schweißbarkeit: 
Die Erläuterung der Schweißbarkeit eines Bauteils nach DIN 8528 umfasst die 
Konstruktion, den Werkstoff und das Schweißverfahren. Die Schweißsicherheit ist der 
Beitrag der Konstruktion zur gesamten Schweißbarkeit und beinhaltet die konstruktive 
Gestaltung und den Beanspruchungszustand. Die Schweißeignung ist die 
werkstoffseitige Schweißsicherheit und umfasst alle chemischen, metallurgischen und 
physikalischen Eigenschaften des Werkstückes. Abschließend wird fertigungsseitig 
durch die Wahl des Schweißverfahrens, Ausführung der Schweißarbeiten und 
mögliche Nachbehandlungen die Schweißmöglichkeit beschrieben. Alle drei Faktoren 
sind miteinander verknüpft und beeinflussen sich gegenseitig [5]. 
Abbildung-013: Schweißbarkeit 
SCHWEISS- 
MÖGLICHKEIT 
FERTIGUNG 
SCHWEISS- 
SICHERHEIT 
KONSTRUKTION 
SCHWEISS- 
EIGNUNG  
WERKSTÜCK
SCHWEISS- 
BARKEIT 
___________________________________________________________________________ 
___________________________________________________________________________ 
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2.2.4. Schweißanordnungen: 
2.2.4.1. Schweißpositionen 
Schweißpositionen bestimmen mechanisch und technologisch die Eigenschaften einer 
Schweißnaht, da die Wärmeeinbringung aufgrund von begrenzter Zugänglichkeit 
unterschiedlich ausfallen kann. Auch gibt es Positionen, die für manche Schweißnähte 
ungeeignet sind. Daraus ergeben sich Schweißmöglichkeit und die Art und Häufigkeit 
möglicher Fehler. Somit entscheidet die Schweißposition auch die Schweißbarkeit 
eines Bauteils und die Ausführung der Schweißarbeiten mit (Tabelle-02) [5]. 
2.2.4.2. Stöße und Nähte 
Beim Schweißen werden Werkstücke stoßseitig zusammengefügt. Je nach Geometrie 
und Anordnung der Teile unterscheidet man verschiedene Stoßarten (Tabelle-03). Aus 
diesen wiederum ergeben sich mögliche Schweißnähte. Zur Vermeidung von 
Bindefehlern, Schlackeeinschlüssen und Rissen ist es ratsam, den zu schweißenden 
Stoß vorzubereiten. Schweißnahtvorbereitungen können das Säubern von 
Verunreinigungen und Nacharbeiten an der Stoßgeometrie beinhalten [5]. 
2.2.4.3. Brennerstellung 
Die Stellung des Brenners und der Kontaktrohrabstand zum Werkstück sind ebenfalls 
ausschlaggebend für die Qualität der jeweiligen Schweißnaht und richten sich nach der 
Position der zu schweißenden Naht. Dabei unterscheidet man die Positionen des 
Brenners einmal quer und einmal längs zur Naht. Letzteres kann man in stechend, 
neutral und schleppend unterteilen (Abbildung-014). Die Anordnung quer zur Naht 
steuert immer die Richtung des Einbrandes, was besonders bei Kehlnähten zu beachten 
wäre. Dagegen bestimmt die Anordnung längs zur Naht beispielsweise die 
Einbrandtiefe. Falsche Anstellwinkel des Brenners zur Schweißnaht, können zu 
Symmetrie- und Schweißnahtfehlern führen, wie Einbrand- und Bindefehler [5]. 
Details
- Seiten
 - Erscheinungsform
 - Originalausgabe
 - Erscheinungsjahr
 - 2006
 - ISBN (eBook)
 - 9783836623476
 - DOI
 - 10.3239/9783836623476
 - Dateigröße
 - 11.9 MB
 - Sprache
 - Deutsch
 - Institution / Hochschule
 - Hochschule Mittweida (FH) – Maschinenbau
 - Erscheinungsdatum
 - 2008 (Dezember)
 - Note
 - 1,0
 - Schlagworte
 - aluminium fahrzeugbau schweißstromquelle
 - Produktsicherheit
 - Diplom.de