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Einführung der DRGs in der Schweiz

Auswirkungen auf das Controlling?

©2006 Diplomarbeit 131 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Die für 2009 geplante Einführung der SwissDRGs in der Schweiz als leistungsorientiertes, tarifwirksames, pauschalierendes Entgeltsystem für akut-stationäre Spitalleistungen verstärkt den bestehenden Kostendruck im Spitalsektor und erfordert die Weiterentwicklung vorhandener Strukturen und Prozesse. Erfahrungen in anderen Ländern der Welt zeigen, dass die Einführung von Diagnosis Related Groups (DRGs) zu positiven, neutralen und nicht erwünschten Auswirkungen und Veränderungen führt. Mit den SwissDRGs gehen somit neue Anforderungen an das ‘Führen und Wirtschaften ‘ im Spital einher.
Ausgangssituation:
Die Einführung des SwissDRG-Systems in der Schweiz verstärkt die Integration von Medizin und Ökonomie zur Ausschöpfung von Effizienzverbesserungs-Potenzialen und zur Verbesserung der Steuerbarkeit im Spital. DRGs geben zum einen die Möglichkeit festgefahrene Strukturen zu lösen, erfordern zum anderen jedoch auch eine Reihe von Umstrukturierungen in den einzelnen Häusern. Durch Übernahme des G-DRG-Systems aus Deutschland, welches den ersten Kinderschuhen entwachsen ist, kann der Erfahrungsaustausch genutzt werden, um unerwünschten Auswirkungen des DRG-Systems frühzeitig entgegenzuwirken.
Ziel der Arbeit:
Diese Diplomarbeit soll klären, welche Auswirkungen die Einführung der SwissDRGs in der Schweiz auf das Controlling haben und welche Maßnahmen in den Spitälern ergriffen werden sollten, um den Anforderungen des neuen Fallpauschalensystems gerecht zu werden. Die Auswirkungen werden anhand der Erfahrungen in Deutschland analysiert, um mögliche Implikationen für die Gesundheitsversorgung in der Schweiz herzuleiten. Der daraus abzuleitende Handlungsbedarf soll aufzeigen, an welchen Stellen der vorhandenen Strukturen Optimierungsbedarf und Änderungspotenzial sowohl in der Schweiz als auch fortwährend in Deutschland besteht. Darüber hinaus sollen ausgewählte Steuerungsinstrumente erläutert werden, mit deren Hilfe sowohl die Vorbereitung, der Umstieg, als auch die zukünftige Arbeit mit DRGs erfolgreich verlaufen kann. Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
1.Einleitung1
1.1.Problemstellung1
1.2.Ausgangssituation1
1.3.Ziel der Arbeit1
2.Funktionsweise des DRG-Systems2
2.1.Entstehung und Ursprung des DRG-Systems2
2.2.G-DRG-Systematik7
2.3.Erfahrungen und Entwicklungen in Deutschland12
3.Das Gesundheitssystem in der Schweiz18
3.1.Aktuelle Situation des Schweizer Gesundheitswesens18
3.2.Ziele der DRG-Einführung in der […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


1.1 Ziele der DRG-Einführung in der Schweiz

Die in den vorangegangenen Kapiteln beschriebenen Probleme und Schwierigkeiten des Gesundheitswesens in der Schweiz, wie z. B. der hohe Kostendruck, das fehlgesteuerte Anreizsystem oder die Intransparenz durch unterschiedliche Vergütungssysteme sind nicht länger tragbar. Um die Stabilität und „Bezahlbarkeit“ des Systems auch weiterhin gewährleisten zu können, hat die Schweizer Regierung den Handlungsbedarf erkannt und sich dafür entschieden, ein fallpauschalenorientiertes Vergütungssystem schweizweit einzuführen. Die wesentlichen Ziele der DRG-Einführung in der Schweiz lassen sich mit fünf Begriffen umschreiben: Erhöhung der Transparenz, steigende Qualität, optimierte Prozesse und verstärkte Effizienz des Systems sowie Senkung der Kosten.

Die heutige Situation des Schweizer Gesundheitswesens gilt aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Vergütungssysteme als sehr intransparent und administrativ aufwändig. Durch die Einführung der DRGs in der Schweiz soll die Transparenz des Leistungsgeschehens verbessert werden. Somit werden die einzelnen Einrichtungen durch die Abbildung ihrer Leistungen mittels DRGs vergleichbarer. Der Wettbewerb unterhalb der Leistungserbringer wird dadurch erheblich verstärkt. Durch das neue Vergütungssystem soll darüber hinaus eine so genannte Erlösverteilungsgerechtigkeit erzielt werden. Dadurch, dass die Spitalleistungen einheitlich und leistungsgerecht vergütet werden, werden die begrenzten finanziellen Mittel gerechter verteilt.

Für die Spitäler ist damit eine ausgeprägte Kosten- und Leistungsorientierung notwendig, da der tatsächliche Ressourcenverbrauch nicht mehr finanziert wird und das Spital mit einer Gesamtsumme pro Behandlungsfall auszukommen hat. DRGs motivieren somit zur Effizienzsteigerung, denn wirtschaftlich geführte Häuser werden gefördert und schlecht geführte Häuser erleiden Nachteile. Zur Sicherung der Existenz muss ein Spital daher langfristig mit den Fallkosten unterhalb der Fallerlöse liegen. Hilfreich hierbei könnte beispielsweise die Nutzung zusätzlicher Wirtschaftlichkeitsreserven durch Veränderungen in der Aufbau- und Ablauforganisation sein.

Die Steigerung der Qualität beschreibt ein weiteres Hauptziel der SwissDRGs. Die Behandlung der Patienten soll effizienter gestaltet und qualitativ besser werden. Erhöhte Therapieintensität, aufgrund kürzerer Liegezeiten soll zu einer erhöhten Behandlungskompetenz und folglich zu Qualitätssteigerungen führen.47F[1] Der Qualitätswettbewerb um den Patienten soll dadurch ebenfalls intensiviert werden. Zudem sollen weitere Kosteneinsparungen erzielt werden, so dass Fehlanreize minimiert und Wirtschaftlichkeitsreserven besser genutzt werden können. Hiermit wird der bedarfsgerechte und effiziente Einsatz der Ressourcen im Gesundheitswesen gefördert.

Ein weiteres Ziel umfasst die bessere Auslastung der vorhandenen Strukturen. Hierzu gehören die Veränderung von Versorgungsstrukturen und Prozess-abläufen sowie die Förderung von Netzwerken, wie z. B. Integrierte Versorgung, Medizinische Versorgungszentren etc. Durch die Senkung der Verweildauer, der besseren Auslastung und damit verbundenen Fallzahl-steigerung wird ein Rückgang der Normpreise und folglich der Gesamtkosten erwartet.48F[2]

Insgesamt wird versucht, dem steigenden Kostendruck durch die öffentliche Hand und die jährlich steigenden Prämien entgegenzuwirken. Ob, wann und in welchem Ausmaß die Schweizer die gesetzten Ziele erreichen werden, wird gegebenenfalls in den kommenden zehn Jahren deutlich. Die Erfahrungen in Deutschland haben gezeigt, dass selbst nach zwei Jahren einige der ähnlich gesetzten Ziele, wie die Senkung der Verweildauer, bereits realisiert werden konnten, dass jedoch über andere Punkte, wie Kosteneinsparungen noch keine Aussagen gemacht werden können.

[...]


[1] Vgl. Rüschmann/Rüschmann/Roth: Auswirkungen des DRG-Systems, 2004, S. 127

[2] Vgl. Indra (Hrsg.)/Kampmann/Malk: DRG-Handbuch Schweiz, 2006, S. 161

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2006
ISBN (eBook)
9783836619240
DOI
10.3239/9783836619240
Dateigröße
4.7 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Rheinische Fachhochschule Köln – Medizin-Ökonomie
Erscheinungsdatum
2008 (September)
Note
1,1
Schlagworte
swissdrg schweiz controlling krankenhaus
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