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Finanzierungsmöglichkeiten für nicht börsennotierte Unternehmen und deren Auswirkungen auf den geschäftlichen Erfolg

Die Untersuchung der Einflüsse verschiedener Finanzierungsarten auf das Ratingurteil eines Unternehmens und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Finanzierungskosten

©2007 Studienarbeit 92 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Zielsetzung dieser Praxislaborarbeit Im Rahmen dieser Praxislaborarbeit sollen die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten für nicht börsennotierte Unternehmen sowie deren Auswirkung auf den unternehmerischen Erfolg aufgezeigt werden.
Ein Großteil der nicht börsennotierten Unternehmen sind mittelständische Unternehmen. Daher konzentriert sich diese Praxislaborarbeit speziell auf mittelständische deutsche Unternehmen. Dabei soll in der Untersuchung insbesondere der Einfluss auf das Rating des untersuchten Unternehmens dargestellt werden, sowie hieraus resultierende Änderungen der Finanzierungskosten für Folgeinvestitionen aufgezeigt werden. Je nach Art und Weise wie das Unternehmen die Finanzierung durchführen wird, ergeben sich unterschiedliche Einflüsse auf das Unternehmensrating. Im Sinne der Unternehmensplanung und Kostenreduktion sollte das Unternehmen die Finanzierungsalternative wählen, welche mögliche Folgeinvestitionen am wenigsten durch hohe Finanzierungskosten belastet. Darüber hinaus soll auch auf die Bilanzierung nach dem HGB und auf eventuelle Besonderheiten beim Erstellen der Steuerbilanz eingegangen werden.
In Folge eines erschwerten Kreditzugangs durch die Einführung von Basel II zum 01.01.2007 werden Alternativen zum klassischen Bankkredit an Bedeutung zunehmen. Die vorliegende Praxislaborarbeit verfolgt das Ziel, die wichtigsten Instrumente alternativer Finanzierungsformen vorzustellen und deren Eignung für mittelständische Unternehmen zu erörtern. Dabei soll auch eine Gegenüberstellung spezifischer Vor- und Nachteile der einzelnen Instrumente erfolgen.
Für ein Unternehmensrating unter Basel II ist insbesondere die Frage von Bedeutung, wie mit den später vorgestellten Finanzierungsoptionen positive Wirkungen in der Bilanzstruktur erzielt werden können, die zur Stärkung der Eigenkapitalbasis des zukünftigen Kreditzugangs beitragen können.
Den deutschen Mittelstand quälen Finanzierungssorgen. Der konventionelle Finanzierungsweg über Bankkredite wird schwieriger, denn die Kreditwirtschaft reagiert auf den weiterhin steigenden Kostendruck, indem sie vielfach die Konditionen für bonitätsschwache Kreditnehmer verschlechtert. Basel II - wonach die seit dem 01.01.2007 gültige Neuregelung der Eigenkapitalvorschriften für Kreditinstitute eine risikogewichtete Unterlegung von Unternehmenskrediten fordert - wird diese Entwicklung weiter verstärken.
Die schwerpunktmäßig auf Bankkredite ausgerichtete […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Manfred Waldrich
Finanzierungsmöglichkeiten für nicht börsennotierte Unternehmen und deren
Auswirkungen auf den geschäftlichen Erfolg
Die Untersuchung der Einflüsse verschiedener Finanzierungsarten auf das Ratingurteil
eines Unternehmens und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die
Finanzierungskosten
ISBN: 978-3-8366-1834-2
Druck Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2008
Zugl. Bergische Universität Wuppertal, Wuppertal, Deutschland, Studienarbeit, 2007
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© Diplomica Verlag GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2008
Printed in Germany

Seite | I
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis ... I
Abbildungsverzeichnis ...IV
Abkürzungsverzeichnis ...VI
1.
Zielsetzung dieser Praxislaborarbeit ... 1
2.
Der Begriff der Finanzierung ... 2
3.
Definition des Mittelstandes ... 3
4.
Veränderungen der Finanzierungsmöglichkeiten des Mittelstandes
durch Basel II ... 4
4.1.
Der Standardansatz ... 4
4.2.
Der IRB-Ansatz ... 5
5.
Rating und dessen Einfluss auf die Finanzierungskosten ... 7
5.1.
Externes oder internes Rating ... 8
5.2.
Was und wie wird bewertet ... 9
6.
Grundsätzliche Finanzierungsmöglichkeiten für mittelständige
Unternehmen ... 11
6.1.
Bankkredit ... 12
6.1.1.
Vorteile des Bankkredits ... 13
6.1.2.
Nachteile des Bankkredits ... 14
6.2.
Finanzierung durch Leasing ... 14
6.2.1.
Vorteile des Leasing ... 15
6.2.2.
Nachteile des Leasing ... 16
6.3.
Private Equity ... 17
6.3.1.
Vorteile von Private Equity ... 19
6.3.2.
Nachteile von Private Equity ... 19
6.4.
Mezzanine-Kapital... 20
6.4.1.
Vorteile von Mezzanine-Kapital ... 23
6.4.2.
Nachteile von Mezzanine-Kapital ... 23
6.5.
Factoring ... 24
6.5.1.
Vorteile des Factoring ... 25

Seite | II
6.5.2.
Nachteile des Factoring ... 26
6.6.
Forfaitierung ... 27
6.6.1.
Vorteile der Forfaitierung ... 27
6.6.2.
Nachteile der Forfaitierung ... 28
6.7.
Asset-Backed Securities ... 28
6.7.1.
Vorteile von ABS ... 29
6.7.2.
Nachteile von ABS ... 30
7.
Untersuchung der Auswirkungen ausgewählter Finanzierungsarten im
Rahmen einer Fallstudie ... 31
7.1.
Vorstellung der Musterunternehmen ... 33
7.1.1.
Das Z-Score-Modell nach Altman ... 36
7.1.2.
Ermittlung der Ausgangsratings für die Musterunternehmen ... 38
7.2.
Auswirkungen bei Leasing-Finanzierungen ... 39
7.2.1.
Szenario A - Zurechnung beim Leasinggeber ... 39
7.2.2.
Szenario B - Zurechnung beim Leasingnehmer ... 40
7.2.3.
Berücksichtigung in der Handelsbilanz ... 41
7.2.3.1.
Szenario A ... 41
7.2.3.2.
Szenario B ... 42
7.2.4.
Berücksichtigung in der Steuerbilanz ... 44
7.2.4.1.
Szenario A ... 46
7.2.4.2.
Szenario B ... 46
7.2.5.
Einfluss des Leasings auf das Unternehmensrating ... 47
7.2.5.1.
Szenario A ... 47
7.2.5.2.
Szenario B ... 49
7.3.
Auswirkungen bei der klassischen Kreditfinanzierung ... 51
7.3.1.
Berücksichtigung in der Handelsbilanz ... 52
7.3.2.
Berücksichtigung in der Steuerbilanz ... 53
7.3.3.
Einfluss des klassischen Kredits auf das Unternehmensrating ... 54
7.4.
Auswirkungen durch Private Equity-Finanzierungen ... 56
7.4.1.
Berücksichtigung in der Handelsbilanz ... 57
7.4.2.
Berücksichtigung in der Steuerbilanz ... 59
7.4.3.
Einfluss der Private Equity-Finanzierung auf das
Unternehmensrating ... 60
7.5.
Auswirkungen bei Mezzanine-Finanzierungen ... 62

Seite | III
7.5.1.
Berücksichtigung in der Handelsbilanz ... 62
7.5.2.
Berücksichtigung in der Steuerbilanz ... 64
7.5.3.
Einfluss der Mezzanine-Finanzierung auf das
Unternehmensrating ... 65
8.
Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse ... 67
8.1.
Einfluss auf das Z-Score-Modell nach Altman ... 67
8.2.
Der Einfluss auf wichtige Bilanzkennzahlen ... 69
9.
Fazit und Ausblick auf innovative Neuerungen der
Mittelstandsfinanzierung ... 72
Anhang I: Anpassungsrechnung für die Finanzierung über Leasing ... 74
Anhang II: Bilanzkennzahlenveränderung bei Finanzierung
über Leasing ... 75
Anhang III: Anpassungsrechnung für die Finanzierung über
einen Kredit ... 76
Anhang IV: Bilanzkennzahlenveränderung bei Finanzierung über
einen Kredit ... 77
Anhang V: Anpassungsrechnung für die Finanzierung über
Mezzanine-Kapital ... 78
Anhang VI: Bilanzkennzahlenveränderung bei Finanzierung
über Mezzanine ... 79
Anhang VII: Anpassungsrechnung für die Finanzierung
über Private Equity ... 80
Anhang VIII: Bilanzkennzahlenveränderung bei Finanzierung
über Private Equity ... 81

Seite | IV
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Risikogewichte im Standardansatz. ... 5
Abbildung 2: Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung für das mittlere
Unternehmen. ... 34
Abbildung 3: Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung für das
Kleinstunternehmen. ... 35
Abbildung 4: Z-Score-Werte und Ausfallwahrscheinlichkeiten. ... 37
Abbildung 5: Veränderung der Komponenten des Z-Score durch das
Leasing bei dem mittleren Unternehmen (Zurechnung beim
Leasinggeber). ... 47
Abbildung 6: Veränderung der Komponenten des Z-Score durch das
Leasing bei dem Kleinstunternehmen (Zurechnung beim
Leasinggeber). ... 48
Abbildung 7: Veränderung der Komponenten des Z-Score durch das
Leasing bei dem mittleren Unternehmen (Zurechnung beim
Leasingnehmer). ... 49
Abbildung 8: Veränderung der Komponenten des Z-Score durch das
Leasing bei dem Kleinstunternehmen (Zurechnung beim
Leasingnehmer). ... 50
Abbildung 9: Zusammenfassung der Ergebnisse bei Leasingfinanzierung. ... 50
Abbildung 10: Veränderung der Komponenten des Z-Score durch die
Kreditfinanzierung bei dem mittleren Unternehmen. ... 54
Abbildung 11: Veränderung der Komponenten des Z-Score durch die
Kreditfinanzierung bei dem Kleinstunternehmen... 55
Abbildung 12: Zusammenfassung der Auswirkungen bei der
Kreditfinanzierung. ... 56
Abbildung 13: Veränderung der Komponenten des Z-Score durch die Private
Equity-Finanzierung bei dem mittleren Unternehmen. ... 60

Seite | V
Abbildung 14: Veränderung der Komponenten des Z-Score durch die Private
Equity-Finanzierung bei dem Kleinstunternehmen. ... 61
Abbildung 15: Zusammenfassung der Ergebnisse bei Private Equity-
Finanzierung. ... 61
Abbildung 16: Veränderung der Komponenten des Z-Score durch die
Mezzanine-Finanzierung bei dem mittleren Unternehmen. ... 65
Abbildung 17: Veränderung der Komponenten des Z-Score durch die
Mezzanine-Finanzierung bei dem Kleinstunternehmen. ... 66
Abbildung 18: Zusammenfassung der Ergebnisse bei
Mezzanine-Finanzierung. ... 66
Abbildung 19: Auswirkungen der Finanzierungsarten im Überblick ... 67
Abbildung 20: Veränderung von Bilanzkennzahlen durch die Finanzierungsart
beim mittleren Unternehmen ... 69
Abbildung 21: Veränderung von Bilanzkennzahlen durch die Finanzierungsart
beim Kleinstunternehmen ... 69

Seite | VI
Abkürzungsverzeichnis
ABS
Asset-Backed Securities
AG
Aktiengesellschaft
Basel II
Gesamtheit der Eigenkapitalvorschriften des Basler Ausschusses
für Bankenaufsicht
BFH
Bundesfinanzhof
BGB
Bürgerliches Gesetzbuch
BMF
Bundesministerium für Finanzen
bzw.
beziehungsweise
ca.
circa
EBIT
earnings before interest and taxes
EK
Eigenkapital
EStG
Einkommensteuergesetz
etc.
et cetera
EU
Europäische Union
ff.
folgende Seiten
FK
Fremdkapital
GewStG
Gewerbesteuergesetz
GmbH
Gesellschaft mit beschränkter Haftung
GuV
Gewinn- und Verlustrechnung
HGB
Handelsgesetzbuch
i
Zinssatz (bei mathematischen Formeln)
i.H.v.
in Höhe von
IRB
Internal Ratings Based
K
Kapital (bei mathematischen Formeln)
KMU
Kleinstunternehmen, kleine und mittlere Unternehmen
KStG
Körperschaftsteuergesetz
Mio.
Millionen
n
Anzahl der Jahre (bei mathematischen Formeln)
p.a.
per annum
sog.
sogenannter, sogenanntes
S&P
Standard & Poor's
Sz.
Szenario
T
Tausend Euro
u.a.
unter anderem, unter anderen
usw.
und so weiter
u. U.
unter Umständen
v.
vom
vgl.
vergleiche

Seite | 1
1. Zielsetzung dieser Praxislaborarbeit
Im Rahmen dieser Praxislaborarbeit sollen die verschiedenen Finanzierungs-
möglichkeiten für nicht börsennotierte Unternehmen sowie deren Auswirkung
auf den unternehmerischen Erfolg aufgezeigt werden.
Ein Großteil der nicht börsennotierten Unternehmen sind mittelständische
Unternehmen. Daher konzentriert sich diese Praxislaborarbeit speziell auf
mittelständische deutsche Unternehmen. Dabei soll in der Untersuchung
insbesondere der
Einfluss auf das Rating des untersuchten Unternehmens
dargestellt werden, sowie hieraus resultierende Änderungen der Finanzierungs-
kosten für Folgeinvestitionen aufgezeigt werden. Je nach Art und Weise wie
das Unternehmen die Finanzierung durchführen wird, ergeben sich
unterschiedliche Einflüsse auf das Unternehmensrating. Im Sinne der
Unternehmensplanung und Kostenreduktion sollte das Unternehmen die
Finanzierungsalternative wählen, welche mögliche Folgeinvestitionen am
wenigsten durch hohe Finanzierungskosten belastet. Darüberhinaus soll auch
auf die
Bilanzierung nach dem HGB und auf eventuelle Besonderheiten beim
Erstellen der
Steuerbilanz eingegangen werden.
In Folge eines erschwerten Kreditzugangs durch die Einführung von Basel II
zum 01.01.2007 werden Alternativen zum klassischen Bankkredit an Bedeutung
zunehmen. Die vorliegende Praxislaborarbeit verfolgt das Ziel, die wichtigsten
Instrumente alternativer Finanzierungsformen vorzustellen und deren Eignung
für mittelständische Unternehmen zu erörtern. Dabei soll auch eine Gegen-
überstellung spezifischer Vor- und Nachteile der einzelnen Instrumente
erfolgen.
Für ein Unternehmensrating unter Basel II ist insbesondere die Frage von
Bedeutung, wie mit den später vorgestellten Finanzierungsoptionen positive
Wirkungen in der Bilanzstruktur erzielt werden können, die zur Stärkung der
Eigenkapitalbasis des zukünftigen Kreditzugangs beitragen können.

Seite | 2
Den deutschen Mittelstand quälen Finanzierungssorgen. Der konventionelle
Finanzierungsweg über Bankkredite wird schwieriger, denn die Kreditwirtschaft
reagiert auf den weiterhin steigenden Kostendruck, indem sie vielfach die
Konditionen für bonitätsschwache Kreditnehmer verschlechtert. Basel II -
wonach die seit dem 01.01.2007 gültige Neuregelung der Eigenkapital-
vorschriften für Kreditinstitute eine risikogewichtete Unterlegung von Unter-
nehmenskrediten fordert - wird diese Entwicklung weiter verstärken.
1
Die schwerpunktmäßig auf Bankkredite ausgerichtete Unternehmens-
finanzierung steht vor einem Umbruch, der die Unternehmen vor große
Herausforderungen stellt. Ein zentrales Problem auf Seiten des deutschen
Mittelstands ist die sehr geringe Eigenkapitalquote. Darüber hinaus sind oft
auch beleihungsfähige Sicherheiten nur in geringem Maße vorhanden. Beides
schlägt bei der Bonitätsbeurteilung durch die Bank, dem Rating, negativ zu
Buche und kann den gewünschten Kredit verteuern. Ungeachtet dieser
Tatsache messen viele mittelständische Unternehmen den vorhandenen
Alternativen zum Bankkredit noch wenig Bedeutung bei. Vielfach sind die
bestehenden Instrumente oder deren konkrete Anwendungsvoraussetzungen
dem Mittelstand zu wenig bekannt. Chancen einer ausgewogeneren
Finanzierungsstruktur in den Unternehmen bleiben daher oftmals ungenutzt.
2
2. Der Begriff der Finanzierung
Die grundlegende Aufgabe des Finanzmanagements besteht in der
Beschaffung, Umschichtung und Verwendung von Eigenkapital und Fremd-
kapital. Die Finanzierungsentscheidung betrifft die Beschaffung und Um-
schichtung sowie die Rückzahlung von Finanzmitteln auf der Aktiv- und
Passivseite der Bilanz. Finanzierung kann als Änderung der Kapitalausstattung
des betrachteten Unternehmens definiert werden.
3
1
Vgl. Brezski/Claussen/Korth, Rating, 2004, S. 1ff.
2
Vgl. Müller/Brackschulze/Mayer-Fiedrich/Ordemann, Finanzierung mittelständischer
Unternehmen, 2006, S. 7ff.
3
Vgl. Bernecker/Seethaler, Grundlagen der Finanzierung, 1998, S. 2.

Seite | 3
3. Definition des Mittelstandes
In der gängigen Literatur werden Kleinstunternehmen sowie kleine und mittlere
Unternehmen allgemein unter dem Begriff KMU zusammengefasst. Diese
Unternehmen stellen ca. 75 Mio. Arbeitsplätze in den 27 Mitgliedsstaaten der
Europäischen Union und bilden ca. 99% des gesamten Unternehmens-
bestandes. In der erweiterten Europäischen Union gibt es ca. 23 Mio. KMU.
4
Wie wichtig solche Unternehmen für die EU wirklich sind, zeigt der Versuch der
EU die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für KMU zu verbessern. Eine
dieser Verbesserungen bestand darin, eine einheitliche Definition der KMU für
alle EU-Mitgliedsstaaten zu schaffen. Bereits 1996 wurde eine erste gemein-
same Definition seitens der EU formuliert. Um diese Definition den schnell
wandelnden Umwelteinflüssen anpassen zu können, wurde am 6. Mai 2003
eine Empfehlung für eine Anpassung der Definition von der EU Kommission
angenommen. Diese bis heute gültige Definition trat am 1. Januar 2005 in Kraft.
Sie ist das Ergebnis etlicher Diskussionen der Kommission, Unternehmer-
verbänden und der Mitgliedsstaaten.
5
Nach dieser Definition gelten folgende Größenkategorien:
Die Größenklasse der Kleinstunternehmen sowie der kleinen und mittleren
Unternehmen (KMU) umfasst Unternehmen, die weniger als 250 Mitarbeiter
beschäftigen und die entweder einen Jahresumsatz von maximal 50 Mio.
erzielen oder deren Jahresbilanzsumme sich auf höchstens 43 Mio. beläuft.
6
Ferner findet sich in den Absätzen 2 und 3 eine weitere Unterteilung der KMU in
Kleinstunternehmen und kleine Unternehmen. Demnach definiert Absatz 2
kleine Unternehmen mit weniger als 10 Mio. Jahresumsatz bzw.
Jahresbilanzsumme und mit weniger als 50 Beschäftigten. Die Grenzen für
4
Vgl. Europäische Gemeinschaften, Die neue KMU-Definition, 2006, S. 5.
5
Vgl. Europäische Gemeinschaften, Die neue KMU-Definition, 2006, S. 5-6.
6
Vgl. Europäische Gemeinschaften, Empfehlung der Kommission vom 6. Mai 2003 betreffend
die Definition der Kleinstunternehmen sowie der kleinen und mittleren Unternehmen
(2003/361/EG), in: Amtsblatt der Europäischen Union L 124/39 vom 20.05.2003.

Seite | 4
Kleinstunternehmen liegen gemäß Absatz 3 bei nicht mehr als 2 Mio.
Jahresumsatz bzw. Jahresbilanzsumme und weniger als 10 Beschäftigten.
7
4. Veränderungen der Finanzierungsmöglichkeiten des
Mittelstandes durch Basel II
Unter Basel II versteht man das zweite Konsultationspapier des Baseler
Ausschusses für die Bankenaufsicht der Kreditwirtschaft. In diesem Papier
wurde festgelegt, dass die Bonität des Kunden bei der Vergabe von Krediten
eine höhere Berücksichtigung finden soll. Hier wird auch die Eigenkapital-
unterlegung der Banken für ausgegebene Kredite geregelt.
Nach der Baseler Eigenkapitalvereinbarung Basel I aus dem Jahre 1988, in der
eine Eigenkapitalunterlegung von pauschal 8% gefordert wurde, egal ob es sich
bei dem Kreditnehmer um ein Kleinunternehmen, wie z.B. eine Einmann-GmbH
oder um eine börsennotierte Aktiengesellschaft handelte, gelten nun unter
Basel II völlig andere Vorschriften.
8
4.1. Der Standardansatz
Seit dem 01.01.2007 gilt nun Basel II, wonach Kredite - abhängig vom
Ausfallrisiko bzw. der Bonität des Kreditnehmers - mit Eigenkapital seitens der
Bank zu unterlegen sind. Im
Standardansatz werden zur Bestimmung des
Risikos Gewichtungsfaktoren zwischen 20% und 150% je nach dem Ausfall des
Ratings z.B. durch Standard & Poor's oder Moody's vergeben. Je nach
Risikoeinstufung des kreditaufnehmenden Unternehmens werden unter Basel II
7
Vgl. Europäische Gemeinschaften, Empfehlung der Kommission vom 6. Mai 2003 betreffend
die Definition der Kleinstunternehmen sowie der kleinen und mittleren Unternehmen
(2003/361/EG), in: Amtsblatt der Europäischen Union L 124/39 vom 20.05.2003.
8
Vgl. Ehlers, Basel II/Rating, 2003, S. 7.

Seite | 5
die Eigenkapitalunterlegungen für die ausgegebenen Kredite zwischen 1,6%
und 12% liegen.
9
Ein zur Veranschaulichung dieser Tatsache dienendes Beispiel soll an dieser
Stelle die gravierenden Änderungen auf der Bankenseite aufzeigen. Ein Kredit
über 1.000.000 war nach Basel I mit 80.000 Eigenkapital auf der
Bankenseite zu unterlegen. Dies erfolgte, wie bereits oben erwähnt, völlig
unabhängig vom Ausfallrisiko des Kreditnehmers. Unter Basel II beträgt das
unterlegungspflichtige Eigenkapital für einen gewährten Kredit über 1.000.000
auf der Bankenseite zwischen 16.000 und 120.000 .
Eine Übersicht über die Gewichtungsfaktoren je nach Rating bzw. Bonität der
Unternehmen zeigt die folgende Abbildung:
Ratings
Risikogewichte in %
AAA bis AA-
20
A+ bis A-
50
BBB+ bis BBB-
100
BB+ bis BB-
100
B+ bis B-
150
Unter B-
150
ohne Rating
100
Abbildung 1: Risikogewichte im Standardansatz.
Quelle: Übelhör/Warns, Basel II, 2004, S. 25.
4.2. Der IRB-Ansatz
Im
IRB-Ansatz berechnen die Banken die aufsichtsrechtliche Eigen-
kapitalforderung für ein kreditrisikobehaftetes Geschäft ganz oder teilweise
selbst. Ratingverfahren, welche für die Berechnung der von der Bankenaufsicht
geforderten Eigenkapitalunterlegung verwendet werden, müssen zahlreiche
9
Vgl. Ehlers, Basel II/Rating, 2003, S. 8.

Seite | 6
quantitative und qualitative Mindestanforderungen erfüllen. Für die Ermittlung
der Eigenkapitalunterlegung eines Kredites sind in den IRB-Ansätzen die
nachfolgenden Risikoparameter entscheidend:
· Die Wahrscheinlichkeit mit der ein Kreditnehmer ausfällt (Probability of
Default,
PD)
· Der erwartete Verlust aus einem Kreditengagement bei Ausfall des
Kreditnehmers in Prozent (Loss Given Default,
LGD)
· Restlaufzeit des Kredites (Maturity, M)
· Die erwartete Höhe der Forderung an den Kreditnehmer im Zeitpunkt
seines Ausfalls (Exposure at Default,
EaD)
Die Risikoparameter PD und LGD fließen als Rechengrößen in die
bankenaufsichtliche Risikogewichtsfunktion ein. Aus der Risikogewichtsfunktion
ergibt sich die Eigenkapitalforderung (
K) an einen Kredit. Der gewährte Kredit
(
EaD) wird mit den Faktor K multipliziert. Das Ergebnis aus EaD x K ist der
Betrag an Eigenkapital, mit dem der Kredit zu unterlegen ist.
Für die Berechnung der Eigenkapitalunterlegung wird demnach folgende
Formel verwendet:
Eigenkapitalunterlegung = EaD x Risikogewicht (=LGD x PD x M)
Wendet die Bank den IRB-Basisansatz an, hat sie lediglich die PD durch das
bankeninterne Ratingsystem einzuschätzen. Die
LGD wird von den Aufsichts-
behörden mit 45% für unbesicherte Kredite vorgegeben. Die Restlaufzeit
M wird
im IRB-Basisansatz ebenfalls mit einer pauschalen Laufzeit von 2,5 Jahren
vorgeben.
Bei Anwendung des fortgeschrittenen IRB-Ansatzes schätzt die Bank außer der
PD auch alle anderen Faktoren eigenständig ein.
10
10
Vgl. Übelhör/Warns, Basel II, 2004, S. 28f.

Seite | 7
Somit werden die Kapitalkosten für die Unternehmen, sowohl auf Grundlage
von externen Ratings als auch bei internen Ratings von den
Risikoeinschätzungen, aufgrund des Ratings bestimmt. Für Unternehmen mit
einem geringeren Ausfallrisiko werden Kredite tendenziell günstiger zu erhalten
sein als für Unternehmen mit einer höheren Ausfallwahrscheinlichkeit, die
folglich mit einem Aufschlag auf die Zinssätze zu rechnen haben.
Aufgrund dieser Änderungen werden sich für die Kreditvergabepraxis unter
anderem die folgenden Einflüsse ergeben:
11
· Allgemeine Verteuerung der Kredite durch anfallende Ratingkosten
· Kreditaufnahme wird bei schlechter Ratingeinstufung erschwert und führt
zu schlechteren Kreditkonditionen
· Zukunftsprognosen der Unternehmen werden stärker betrachtet
· Erhöhte Anforderungen an Offenheit und Transparenz der Unternehmen
gegenüber der Bank
5. Rating und dessen Einfluss auf die
Finanzierungskosten
Das englische Verb ,,to rate" kann übersetzt werden mit ,,bewerten" oder
,,schätzen". Rating versteht sich in diesem Fall als Kreditrating, also der
Beurteilung von Kreditrisiken bzw. der Bonität des Kreditnehmers. Ein Rating
stellt eine Aussage über die Fähigkeit eines Schuldners dar, finanzielle
Verpflichtungen vollständig und fristgerecht erfüllen zu können.
Das Rating von Unternehmen wurde vor ca. 100 Jahren in den Vereinigten
Staaten von Amerika entwickelt und hat sich seitdem insbesondere auf den
amerikanischen und internationalen Finanzmärkten etabliert.
In Deutschland, speziell bei mittelständischen Unternehmen, findet die Prüfung
der Kreditwürdigkeit bisher nahezu ausschließlich durch die Gläubiger, wie
11
Vgl. Haunerdinger, Unternehmensrating leicht gemacht, 2003, S.9.

Seite | 8
Banken, Leasing- und Factoringgesellschaften, Kreditversicherer sowie durch
die Unternehmen selbst im Rahmen eines Lieferantenkredits, statt.
Die Bildung einer internen Bonitätsnote ist bei Banken schon seit langem für die
Entscheidung über einen Kredit üblich. Kriterien für diese Bonitätsnote sind
quantitative Kriterien, die von großer Bedeutung für die Bildung des
Ratingergebnisses sind. Als Grundlage der quantitativen Kriterien dienen
Bilanzen sowie Gewinn- und Verlustrechnungen. Aus diesen werden je nach
Bank unterschiedliche Kennzahlen berechnet und in einem Ratingergebnis
verdichtet. Auch
qualitative Kriterien, welche u.a. aus einem Businessplan
abgeleitet werden können, wie z.B. die Produktpalette, das Marktumfeld oder
die Managementqualitäten, spielen bei der Bildung des Ratingergebnisses eine
wichtige Rolle. Verbunden mit der Überprüfung der Kreditsicherheiten und
gegebenenfalls weiteren Kriterien bildet die Bonitätsnote die Grundlage für eine
Kreditentscheidung durch die Bank. Basel II wird, wie zuvor erläutert,
bankinterne Ratingverfahren anerkennen. Befürchtungen, Kredite nur noch
anhand kostspieliger externer Bewertungen durch Rating-Agenturen zu
erhalten, sind somit unbegründet.
12
5.1. Externes oder internes Rating
Die Unternehmen lassen sich entweder gegen eine Gebühr von einer externen
Ratingagentur bewerten oder die Banken werden das Unternehmen beim
nächsten Kreditantrag einem Ratingverfahren unterziehen.
Wird das Rating von einer Bank im Rahmen eines Kreditantrages durchgeführt
spricht man von einem
internen Rating.
Externe Ratings wurden in der Vergangenheit von Agenturen wie Moody's,
Standard & Poor's und Fitch fast ausschließlich für Großunternehmen
12
Vgl. Gleißner/Füser, Leitfaden Rating, 2002, Seite 14f.

Seite | 9
durchgeführt. Erst in Erwartung der neuen Richtlinien haben sich in den letzten
2-3 Jahren einige Ratingagenturen für den Mittelstand gegründet.
Der Preis eines Ratings richtet sich nach der Größe, dem Umsatz und der
Struktur des Unternehmens für welches das Rating erstellt werden soll und dem
damit verbundenen Analyseaufwand der Ratingagentur. Die Preise liegen dabei
zwischen 33.000 und 66.000 bei den drei bekanntesten Ratingagenturen
Moody's, Standard & Poor's und Fitch. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von
Ratingagenturen, die spezielle Angebote für mittelständische Unternehmen im
Portfolio vorhalten. Allerdings sollte vor einer Auftragsvergabe immer kritisch
die Anerkennung dieser Ratings durch die kreditvergebende Bank geprüft
werden.
Die Gründe für ein Unternehmen die Kosten für ein externes Rating zu
übernehmen liegen darin, dass ein gutes externes Rating immer die
Verhandlungsposition bei der Kreditsuche stärken wird. Darüber hinaus werden
Großunternehmen zunehmend vor Abschluss langfristiger Lieferverträge auf
den Bonitätsnachweis ihrer Zulieferer Wert legen.
13
5.2. Was und wie wird bewertet
Sowohl beim internen Rating von Banken als auch bei externen Ratings durch
Ratingagenturen werden zahlreiche und von Ratingagentur zu Ratingagentur
unterschiedliche quantitative und qualitative Kriterien bewertet und in einer
Ratingkennzahl oder einem Ratingsymbol verdichtet.
Zu den quantitativen Faktoren gehört die Kennzahlenanalyse der letzten
Jahresabschlüsse, also von Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen
sowie Lagebericht und Anhang des zu ratenden Unternehmens. Mittlerweile
wird auch verstärkt auf die Kostenrechnung und die Finanzplanung des
Unternehmens geschaut.
13
Vgl. Hundt/Neitz/Grabau, Rating als Chance für kleine und mittlere Unternehmen, 2003, S.
23ff.

Seite | 10
Eine besonders wichtige und in den meisten Ratingsystemen
stark gewichtete
Kennzahl ist die Eigenkapitalquote. Je höher die Eigenkapitalquote eines
Unternehmens ist, desto stärker wird die finanzielle und wirtschaftliche Stabilität
eingeschätzt. Um eine gute Einstufung in einem Ratingverfahren zu erhalten,
sollte die Eigenkapitalquote nicht unter 30% liegen. Allerdings wird im
branchen- und rechtsformunabhängigen Durchschnitt in Deutschland nur eine
Eigenkapitalquote von ca. 18% erreicht, also ein weit unter diesen Forderungen
zurück liegender Wert.
14
Zur Beurteilung der
Ertragslage eines Unternehmens
spielt die
Eigenkapitalrentabilität eine wichtige Rolle. Mittels der Eigenkapital-
rentabilität wird ermittelt, zu welchem Zins sich das eingesetzte Kapital
innerhalb des Unternehmens verzinst. Die durchschnittliche Eigenkapital-
rentabilität liegt in Deutschland bei etwa 18%. Als eine weitere wichtige
Messgröße für den unternehmerischen Erfolg soll das dem Bereich der Cash-
Flow Analyse zugeordnete EBIT (earnings before interest and taxes) genannt
werden.
Dabei ist die Gewichtung der qualitativen Komponenten nicht zu unterschätzen.
Die Relevanz dieser Faktoren wird von den meisten Kreditnehmern verkannt.
Hierzu gehören z.B. die Führung des Unternehmens, die Risiken im
Geschäftsprozess, das Wettbewerbsumfeld oder die vom Unternehmen
angebotenen Produkte. Die folgende Übersicht zeigt einige Kriterien die geprüft
werden können:
· Qualität der Geschäftsführung
· Einhaltung des Corporate Governance Kodex
· Finanzierungspolitik
· Beurteilung des Jahresabschlusses
· Qualität des Rechnungswesens und des Controllings
· Planungs- und Prognosequalität innerhalb des Unternehmens
· Mitarbeiterführung und Sozialkompetenz
· Nachfolgeregelung
14
Vgl. Hundt/Neitz/Grabau, Rating als Chance für kleine und mittlere Unternehmen, 2003, S. 2.

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· Personalwesen / Betriebsklima
· Marktpotenzial / Konjunkturabhängigkeit
· Abnehmer-/Lieferantenstreuung
· Export-/Importrisiken
· Wettbewerbssituation, Konkurrenzintensität
· Marketing / Vertrieb /Kundenbeziehung
· Kontoführung
· Kundentransparenz / Informationsverhalten
· Gesamte Vermögensverhältnisse
· Liquiditätssteuerung / Risikomanagement
· Unternehmensentwicklung
· Ertragsplanung und künftige Kapitaldienstfähigkeit
· Besondere Unternehmensrisiken
15
6. Grundsätzliche Finanzierungsmöglichkeiten für
mittelständige Unternehmen
In der Literatur werden zahlreiche verschiedene Möglichkeiten für die Einteilung
bzw. Aufgliederung von Finanzierungsarten vorgestellt. Die zwei geläufigsten
Einteilungen sind die nach Art des Kapitals und die nach Herkunft des
Kapitals.
16
Auf solche Einteilungen soll hier gänzlich verzichtet werden, da diese in der
Standardliteratur zum Thema Unternehmensfinanzierung ausführlich aufgezeigt
und erläutert werden. Im Rahmen dieser Praxislaborarbeit werden die Aus-
wirkungen spezieller Finanzierungsarten untersucht, welche auch grund-
sätzlich in der Praxis für mittelständige Unternehmen durchführbar sind. Solche
Finanzierungsmöglichkeiten, welche aufgrund gewisser Mindestvolumina nicht
für den Mittelstand in Frage kommen, werden nicht näher betrachtet.
15
Vgl. Becker/Gaulke/Wolf, Praktiker-Handbuch Basel II, 2005, Seite 484ff.
16
Vgl. Olfert, Finanzierung, 1999, S. 32 ­ 33.

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6.1. Bankkredit
Diese Form der Finanzierung stellt im Wirtschaftsleben und im unter-
nehmerischen Handeln gerade bei mittleren und Kleinstunternehmen die
dominante Wahl der Finanzierungsart dar. Viele KMU nutzen den Bankkredit
trotz steigender Finanzierungskosten und in einem gleichbleibenden Umfang
weiter, da ihnen die Alternativen nicht bekannt sind oder sie diesen skeptisch
gegenüberstehen. Ebenso können sie bilanzielle Einflüsse nicht abschätzen.
Es existieren zahlreiche Varianten des Bankkredits bedingt durch die vielen
Ausgestaltungsmöglichkeiten der Kreditverträge auf Seiten der Bankhäuser
selber. Beispielhaft können dies Kontokorrentkredite, Lieferantenkredite und
Darlehen sein.
17
In einem Punkt jedoch stimmen Kredite grundsätzlich überein:
Die Bank bzw. der Gläubiger gewährt dem Unternehmen einen vereinbarten
Geldbetrag für eine bestimmte Laufzeit. Am Ende dieser Laufzeit muss das
Unternehmen diesen Betrag zurückgezahlt haben, entweder per laufender
Tilgung, oder alternativ per Einmaltilgung am Ende der Laufzeit.
Abhängig
vom Ausfallrisiko des Unternehmens, vgl. Kapitel 5. Rating und dessen
Einfluss auf die Finanzierungskosten, verlangt die Bank im Gegenzug zur
Bereitstellung des Geldbetrags ein Entgelt, den sog. Zins. Für mittelständische
Unternehmen liegt dieser Zins meistens zwischen 7%-12%.
18
Es wird weiterhin
zwischen Krediten mit Fixzinssatz, also einem festen Zinssatz und Krediten mit
variabler Verzinsung unterschieden.
Gerade diese hohe Flexibilität und Individualität machen den klassischen Bank-
kredit sehr interessant und brauchbar für KMU. Grundsätzlich sind die meisten
Eckpunkte des Kreditvertrages frei verhandelbar, jedoch liegt beim Kreditgeber,
also der Bank, die größere Verhandlungsmacht. Die hohe Flexibilität zeichnet
sich durch die zügige und einfache Einsetzbarkeit aus, welche durch die
Standardisierung noch beschleunigt wird.
17
Vgl. Figgener/Grunow, Handbuch Moderne Unternehmensfinanzierung, 2006, S. 147.
18
Vgl. Müller/Brackschulze/Mayer-Fiedrich/Ordemann, Finanzierung mittelständischer
Unternehmen, 2006, S. 200.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2007
ISBN (eBook)
9783836618342
DOI
10.3239/9783836618342
Dateigröße
810 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Bergische Universität Wuppertal – Fachbereich B - Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Finanz- und Bankwirtschaft
Erscheinungsdatum
2008 (August)
Note
1,0
Schlagworte
rating finanzierungsformen mezzanine factoring
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Titel: Finanzierungsmöglichkeiten für nicht börsennotierte Unternehmen und deren Auswirkungen auf den geschäftlichen Erfolg
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