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Analyse ausgewählter Börsenbriefe Deutschlands mit Entwicklung von Strategien unter Berücksichtigung von statistischen und steuerlichen Aspekten

©2007 Studienarbeit 170 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Gang der Untersuchung:
Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht die Strategieentwicklung:
In den Kapiteln 2 (Spam – Empfehlungen) + 3 (Analyse der Aktien Werbebannner diverser Internetplattformen) + 4 (Analyse des Börsenbriefes des Tradersreports) werden einige interessante Börsenbriefe vorgestellt.
Es werden kurz – und langfristigen Analysen durchgeführt und daraus einige interessante Strategien abgeleitet und näher erläutert. Weiterhin wird jeweils in allen Kapiteln die durchschnittliche Performance graphisch und tabellarisch über-sichtlich dargestellt.
Bei der Performance - Berechnung wurde ein Zeitraum von 60 Handelstagen (also circa 3 Monate) nach Empfehlungsdatum zugrunde gelegt. Dies erfolgte, da einige Empfehlungen erst kurz vor Durchführung der Analyse abgegeben wurden. Weiterhin ist die Tendenz sowohl bei Spam - Empfehlungen, als auch bei Aktien-Werbebannern und Tradersreport in der 60 Handelstage-Analyse gut zu erkennen.
Im letzten Kapitel (die Einführung einer Abgeltungssteuer 2009 im Rahmen der Unternehmenssteuerreform 2008) werden grob die neuen und wesentlichen Änderungen aufgezeigt, die sich durch die neue Abgeltungssteuer 2009 ergeben.
Weiterhin werden am Ende des Punktes 5.6 einige Strategien für Anleger vor-gestellt, um das Vermögen der Anleger vor der Abgeltungssteuer 2009 größtenteils zu schützen oder diese teilweise zu umgehen.
Zurzeit überschwemmt eine wahre Spam – Flut die Postfächer von vielen Internetnutzern. In solchen verschickten Spam – Emails ist nur von „Kursraketen„ die Rede. In der Regel handelt es sich um Aktien, die sehr stark zum Kauf angepriesen werden und für die eine Vervielfachung des Aktienkurses versprochen wird.
Nach einer genauen Betrachtung von solchen Spam – Emails liegt die Vermutung nahe, dass hinter diesen Empfehlungen professionelle Organisationen stecken. Diese Organisationen versuchen gezielt Börsenkurse von so genannten Penny Stocks (Aktien mit einem sehr geringen Wert) zu manipulieren, um diese selbst zu einem bestimmten Zeitpunkt für sehr viel Geld wieder zu verkaufen. Eine solche Methode heißt Front Running. Der Mechanismus des Front Runnings ist ziemlich einfach: Vorkaufen, Anpreisen, Verkaufen. Bei solchen Aktien handelt es sich in der Regel um marktenge Wertpapiere mit einem sehr geringen Börsenumsatz und einer niedrigen Marktkapitalisierung des Unternehmens. Folglich könnte man bei solchen marktengen Titeln einen Kursanstieg bewirken, indem man eine relativ geringe Anzahl […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

1. Aufbau und Vorgehensweise bei der Arbeit

2. Kursmanipulationen mit Hilfe von Spam Emails
2.1 Einführung
2.2 Auswertung und Analyse der Empfehlungen
2.2.1 Grafische und tabellarische Darstellung von Umsatz und Kursverlauf der empfohlenen Aktien
2.2.2 Langfristige Analyse der Empfehlungen
2.2.3 Kurzfristige Analyse der Empfehlungen
2.3 Weitere Erkennungsmerkmale von Spam - Empfehlungen
2.4 Strategieentwicklung für Spam - Aktien
2.4.1 Langfristige Strategie
2.4.2 Kurzfristige Strategie
2.5 Fazit

3. Analyse der Aktien – Werbebanner diverser Internetplattformen
3.1 Einführung
3.2 Auswertung und Analyse der Werbebanner - Empfehlungen
3.2.1 Graphische und tabellarische Darstellung von Umsatz und Kursverlauf der empfohlenen Aktien
3.2.2 Langfristige Analyse der Empfehlungen
3.2.3 Kurzfristige Analyse der Empfehlungen
3.3 Strategieentwicklung für Aktien - Werbebanner
3.3.1 Langfristige Strategie
3.3.2 Kurzfristige Strategie
3.4 Fazit

4. Analyse des Börsenbriefes Tradersreport
4.1 Einführung
4.2 Analyse und Auswertungen der Empfehlungen
4.3 Strategieentwicklung
4.4 Fazit

5. Die Abgeltungssteuer im Rahmen der Unternehmenssteuerreform 2008
5.1 Die Ziele der Abgeltungssteuer
5.2 Der Abgeltungsteuer unterliegende Einkünfte
5.2.1 Einkünfte aus Kapitalvermögen
5.2.1.1 Laufende Einkünfte aus Kapitalvermögen im Sinne des § 20 Abs. 1 EStG
5.2.1.2 Regelung der Veräußerungsgewinne aus Kapitalanlagen gemäß § 20 Abs. 2 EStG
5.2.2 Private Veräußerungsgeschäfte im Sinne d. neuen § 23 EStG..-
5.3 Nicht der Abgeltungssteuer unterliegende Kapitaleinkünfte
5.3.1 Behandlung von Anteilen an Kapitalgesellschaften im Sinne des § 17 EStG
5.3.2 Darlehensvergabe
5.3.3 Back to Back Finanzierungen
5.3.4 Gesellschafterdarlehen
5.3.5 Erträge aus Versicherungen
5.4 Einkunftsermittlung für die Abgeltungssteuer unterliegenden Einkünfte
5.4.1 Einkunftsermittlung
5.4.2 Verlustverrechnungsmöglickeiten für Alt und Neuverluste
5.5 Steuertarif
5.5.1 Pauschaltarif
5.5.2 Individueller Tarif
5.6 Strategien für Anleger
5.6.1 Zerobonds
5.6.2 Fonds
5.6.2.1 Luxemburg – Fond
5.6.2.2 Dachfonds
5.6.2.3 Offene Immobilienfonds
5.6.2.4 Anleihen-, Geldmarkt- und Rentenfonds
5.6.3 Aktien
5.6.4 Berücksichtigung der Werbungskosten auf Fondsebene
5.6.5 Nutzung des Betriebsvermögens
5.6.6 Nutzung der Freibeträge der Kinder

6. Fazit und Ausblick

7. Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Gesamtchart Tier Spezi AG (WKN A0LB1T)

Abbildung 2: Chart vom 30.04 bis 04.05.2007: Tier Spezi AG

Abbildung 3: Gesamtchart Harris Exploration (WKN A0H05Q)

Abbildung 4: Chart vom 14.05 bis 25.05.2007: Harris Exploration

Abbildung 5: Gesamtchart Kronos Media AG (WKN A0LEK1)

Abbildung 6: Chart vom 11.06 bis 20.06.2007: Kronos Media AG

Abbildung 7: Gesamtchart von Hepas Media AG (WKN A0MJ2U)

Abbildung 8: Chart vom 28.06 bis 09.08.2007: Hepas Media AG.

Abbildung 9: Gesamtchart IHP Phoenix Holding AG (WKN A0ML2L)

Abbildung 10: Chart vom 05.07 bis 13.07.2007: IHP Phoenix Holding AG

Abbildung 11: Gesamtchart TM Media Group (WKN A0MUM8)

Abbildung 12: Chart vom 16.07 bis 20.07.2007: TM Media AG

Abbildung 13: Durchschnittliche Performance ab Empfehlungstag (Spam – Empfehlungen)

Abbildung 14: Durchschnittliche Performance ab Empfehlungstag

Abbildung 15: Performance ab Empfehlungstag Long mit SL

Abbildung 16: Performance ab Empfehlungstag Long ohne SL

Abbildung 17: Performance ab Empfehlungstag Short mit SL

Abbildung 18: Performance ab Empfehlungstag ohne SL

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Historische Kurse auf Monatsbasis: Tier Spezi AG

Tabelle 2:Wochenkurse vom 30.04 bis 04.05.2007 : Tier Spezi AG

Tabelle 3: Historische Kurse auf Monatsbasis: Harris Exploration

Tabelle 4: Wochenkurse vom 18.05 bis 25.05.2007 : Harris Exploration

Tabelle 5: Historische Kurse auf Monatsbasis: Kronos Media AG

Tabelle 6: Wochenkurse vom 13.06 bis 20.06.2007 : Kronos Media AG

Tabelle 7: Historische Kurse auf Monatsbasis: Hepas Media AG

Tabelle 8: Wochenkurse vom 01.08 bis 09.08.2007: Hepas Media AG

Tabelle 9: Historische Kurse auf Monatsbasis: IHP Phoenix Holding AG

Tabelle 10: Wochenkurse vom 09.07 bis 13.07.2007: IHP Phoenix Holding AG

Tabelle 11: Historische Kurse auf Monatsbasis: TM Media Group

Tabelle 12: Wochenkurse vom 16.07 bis 20.07.2007 : TM Media Group

Tabelle 13: Kurzfristiges Kurspotential Spam - Aktien

Tabelle 14: Analyse Werbebanner (Zeitraum vom 14.08.2006 bis zum (14.09.2007)

Tabelle 15: Rendite Deutscher Investment Report - Empfehlungen

Tabelle 16: Ausgewertete Kaufempfehlungen mit Zielkurs und Stop – Loss Empfehlung

Tabelle 17: Ausgewertete Verkaufsempfehlungen mit

Tabelle 18: Prozentuale Entwicklung der Aktienkurse im Vergleich zum

Tabelle 19: Prozentuale Entwicklung der Aktienkurse im Vergleich zum Empfehlungstag über den Durchschnitt der zehn betrachteten Aktien Long ohne SL

Tabelle 20: Prozentuale Entwicklung der Aktienkurse im Vergleich zum Empfehlungstag über den Durchschnitt der zehn betrachteten Aktien Short mit SL

Tabelle 21: Prozentuale Entwicklung der Aktienkurse im Vergleich zum Empfehlungstag über den Durchschnitt der zehn betrachteten Aktien Short ohne SL

Tabelle 22: Verlustverrechnungsmöglichkeiten für Alt und Neuverluste

1. Aufbau und Vorgehensweise bei der Arbeit

Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht die Strategieentwicklung.

In den Kapiteln 2 (Spam – Empfehlungen) + 3 (Analyse der Aktien Werbe-bannner diverser Internetplattformen) + 4 (Analyse des Börsenbriefes des Tradersreports) werden einige interessante Börsenbriefe vorgestellt.

Es werden kurz – und langfristigen Analysen durchgeführt und daraus einige interessante Strategien abgeleitet und näher erläutert. Weiterhin wird jeweils in allen Kapiteln die durchschnittliche Performance graphisch und tabellarisch über-sichtlich dargestellt.

Bei der Performance - Berechnung wurde ein Zeitraum von 60 Handelstagen (also circa 3 Monate) nach Empfehlungsdatum zugrunde gelegt. Dies erfolgte, da einige

Empfehlungen erst kurz vor Durchführung der Analyse abgegeben wurden. Weiterhin ist die Tendenz sowohl bei Spam - Empfehlungen, als auch bei Aktien-Werbebannern und Tradersreport in der 60 Handelstage-Analyse gut zu erkennen.

Im letzten Kapitel (die Einführung einer Abgeltungssteuer 2009 im Rahmen der Unternehmenssteuerreform 2008) werden grob die neuen und wesentlichen Änderungen aufgezeigt, die sich durch die neue Abgeltungssteuer 2009 ergeben.

Weiterhin werden am Ende des Punktes 5.6 einige Strategien für Anleger vor-gestellt, um das Vermögen der Anleger vor der Abgeltungssteuer 2009 größten-teils zu schützen oder diese teilweise zu umgehen.

2. Kursmanipulationen mit Hilfe von Spam Emails

Nicht wegen der eigenen Klugheit,

sondern an der Dummheit der anderen

verdient der erfolgreiche Börsianer![1]

Andre Kostolany, Börsenaltmeister

2.1 Einführung

Zurzeit überschwemmt eine wahre Spam – Flut die Postfächer von vielen Internetnutzern. In solchen verschickten Spam – Emails ist nur von „Kurs-raketen[2] “ die Rede. In der Regel handelt es sich um Aktien, die sehr stark zum Kauf angepriesen werden und für die eine Vervielfachung des Aktienkurses ver-sprochen wird.

Nach einer genauen Betrachtung von solchen Spam – Emails liegt die Vermutung nahe, dass hinter diesen Empfehlungen professionelle Organisationen stecken. Diese Organisationen versuchen gezielt Börsenkurse von so genannten Penny Stocks (Aktien mit einem sehr geringen Wert) zu manipulieren, um diese selbst zu einem bestimmten Zeitpunkt für sehr viel Geld wieder zu verkaufen. Eine solche Methode heißt Front Running. Der Mechanismus des Front Runnings ist ziemlich einfach: Vorkaufen, Anpreisen, Verkaufen. Bei solchen Aktien handelt es sich in der Regel um marktenge Wertpapiere mit einem sehr geringen Börsenumsatz und einer niedrigen Marktkapitalisierung des Unternehmens. Folglich könnte man bei solchen marktengen Titeln einen Kursanstieg bewirken, indem man eine relativ geringe Anzahl von potentiellen Käufern mobilisiert.

Eine andere vermutete Strategie kann das Platzieren von vermutlich gänzlich wertlosen Börsenmänteln sein. Dieses könnte folgendermaßen ablaufen: Erwerb eines Mantels mit einer sehr geringen beziehungsweise überhaupt nicht vorhandenen operativen Geschäftstätigkeit. Platzierung an der Börse Frankfurt (Open Market Freiverkehr), eventuelle Generierung eines Kurses durch Stroh-männer über eine bestimmte Vorlaufphase von einigen Monaten durch gegen läufige Kauf- und Verkaufsaufträge. Ausgabe einer Empfehlung via Spam und Abstoß der Aktien[3].

Für solche Praktiken bietet vor allem das Internet einen Nährboden. In sehr vielen Newsboards und Chats tauchen auf einmal Empfehlungen angeblicher Experten auf, die in Wirklichkeit jedoch alles Fälschungen sind. Denn die Urheber haben immer nur eine Absicht und zwar durch gezielte Falschinformationen die Kurse in die Höhe zu treiben.[4]

Unabhängig von der Tatsache, dass solche Aktien kein Investment im klassischen Sinne darstellen, sondern bestenfalls ein „Zockerpapier“, stellt sich die Frage, ob durch angepasste Strategien dennoch Gewinne erzielt werden können.

2.2 Auswertung und Analyse der Empfehlungen

Es folgt die Auswertung von insgesamt sechs solcher Empfehlungen anhand von historischem Chart, Wochenchart betreffend die Empfehlungswoche, sowie den Umsätzen. Für die Analyse wurden sechs Spam – Aktien ausgewertet, vor denen im Zeitraum von 30.04.2007 bis zum 01.08.2007 auf den einschlägigen Internetforen[5] gewarnt worden ist. Eine Beschränkung auf genau diese sechs Empfehlungen erfolgte, weil es sich bei ihnen um Empfehlungen vom jeweils gleichen Absender handelt.

2.2.1 Grafische und tabellarische Darstellung von Umsatz und Kursverlauf der empfohlenen Aktien

Aktie 1: TIER-SPEZI AG INHABER-AKTIEN SF -,01 (A0LB1T) [6]

(Spam – Email kam erstmalig am Montag den 30.04.2007)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1: Historische Kurse auf Monatsbasis: Tier Spezi AG[7]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 2:Wochenkurse vom 30.04 bis 04.05.2007 : Tier Spezi AG[8]

Kurs am Empfehlungstag 0,945 €

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Abbildung 2:

Gesamtchart Tier Spezi AG Chart vom 30.04 bis 04.05.2007

(WKN A0LB1T)[9] Tier Spezi AG (WKN A0LB1T)[10]

Aktie 2: HARRIS EXPLORATION INC. (A0H05Q)[11]

(Spam – Email kam erstmalig am Freitag den 18.05.2007)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 3: Historische Kurse auf Monatsbasis: Harris Exploration[12]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 4: Wochenkurse vom 18.05 bis 25.05.2007 : Harris Exploration[13]

Kurs am Empfehlungstag 0,536 €

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Gesamtchart Harris Exploration Inc. (WKN A0H05Q)[14]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Chart vom 14.05 bis 25.05.2007 Harris Exploration Inc. (WKN A0H05Q)[15]

Aktie 3: KRONOS MEDIA AG (WKN A0LEK1)[16]

(Spam – Email kam erstmalig am Mittwoch den 13.06.2007)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 5: Historische Kurse auf Monatsbasis: Kronos Media AG[17]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 6: Wochenkurse vom 13.06 bis 20.06.2007 : Kronos Media AG[18]

Kurs am Empfehlungstag 0,164 €

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: Gesamtchart Kronos Media AG (WKN A0LEK1)[19] Kronos Media AG

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 6: Chart vom 11.06 bis 20.06.2007 (WKN A0LEK1)[20]

Aktie 4: HEPAS ASSOCIATED MEDIA AG (WKN A0MJ2U)[21]

(Spam – Email kam erstmalig am Mittwoch den 01.08.2007)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 7: Historische Kurse auf Monatsbasis: Hepas Media AG[22]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 8: Wochenkurse vom 01.08 bis 09.08.2007: Hepas Media AG[23]

Kurs am Empfehlungstag 0,75 €

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 7: Gesamtchart Hepas Associated Media AG (WKN A0MJ2U)[24]

Abbildung 8: Chart vom 28.06 bis 09.08.2007 Hepas Media AG (WKN A0MJ2U)[25]

Aktie 5: IHP PHOENIX BIOCYCLE AG (WKN A0ML2L) [26]

(Spam – Email kam erstmalig am Sonntag den 08.07.2007)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 9: Historische Kurse auf Monatsbasis: IHP Phoenix Holding AG[27]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 10: Wochenkurse vom 09.07 bis 13.07.2007: IHP Phoenix Holding AG[28]

Kurs am Empfehlungstag 0,08 €

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 9: Gesamtchart IHP AG (WKN A0ML2L)[29]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 10: Chart vom 05.07 bis 13.07.2007 IHP Phoenix AG (WKN A0ML2L)[30]

Aktie 6: TM MEDIA GROUP (WKN A0MUM8)[31]

(Spam – Email kam erstmalig am Sonntag den 15.07.2007)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 11: Historische Kurse auf Monatsbasis: TM Media Group[32]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 12: Wochenkurse vom 16.07 bis 20.07.2007 : TM Media Group[33]

Kurs am Empfehlungstag 0,36 €

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 11: Gesamtchart TM Media Group (WKN A0MUM8)[34]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 12: Chart vom 16.07 bis 20.07.2007 TM Media Group (WKN A0MUM8)[35]

2.2.2 Langfristige Analyse der Empfehlungen

Auffällig bei allen diesen sechs Aktien ist das Umsatzverhalten vor und nach dem Empfehlungstag. Vor Empfehlungstag ist das Umsatzvolumen sowie die Anzahl der Preisfeststellungen nahe null. Es findet also kein Handel statt. Nach Empfehlungstag liegen Umsätze von in der Summe einigen hunderttausend bis mehreren Millionen Euro vor (von den vorgestellten sechs Aktien wies die IHP Phoenix Biocycle Holding AG den höchsten Gesamtumsatz von knapp 4,5 Millionen Euro über die Monate Juli und August 2007 auf).

Abbildung 13 (siehe unten) + Tabellen (siehe Anlage 1 bis 7 im Anhang Seite 67 bis 73) gibt die durchschnittliche Performance der sechs ausgewerteten Kaufempfehlungen jeweils ab Empfehlungstag für die nächsten 60 Handelstage auf Basis der jeweiligen Tagessschlusskurse wieder. Als potentieller Kaufkurs wurde dabei der Schlusskurs am Empfehlungstag herangezogen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 13: Durchschnittliche Performance ab Empfehlungstag (Spam – Empfehlungen)

Es ist offensichtlich, dass die Kurse ab Empfehlungstag einen gravierenden Abwärtstendenz aufweisen, insbesondere in den ersten 30 Handelstagen ab Empfehlung.

Ein Befolgen der durch die Spams abgegebenen Kaufempfehlungen hätte für den Anleger langfristig einen beinahe Totalverlust zur Folge gehabt.

2.2.3 Kurzfristige Analyse der Empfehlungen

Die angehängten Wochencharts (siehe Punkt 2.2.1) geben die kurzfristigen Ausschläge unzureichend wieder, da sie nur zwei Kursfeststellungen pro Tag enthalten. Auch die Abbildung 13 (siehe oben) ist für eine sehr kurzfristige Analyse unzureichend, da sie nur Schlusskurse enthält.

Aus den beigefügten Tabellen (siehe Punkt 2.2.1), die Eröffnungs-, Schluss-, Höchst- und Tiefstkurse enthalten, kann jedoch das Kursverhalten an dem Empfehlungstag und den darauf folgenden Tagen nachempfunden werden.

In der kurzfristigen Analyse (wenige Stunden bis Tage nach Empfehlung) sieht man, dass ein leichter Aufwärtstrend einsetzen kann aber nicht muss.

Folgende Tabelle gibt das kurzfristige maximale Kurspotential nach Empfehlung wieder. Hierbei wurde der jeweilige Höchstkurs in den nächsten Tagen nach Empfehlung mit dem vermuteten Einstandskurs [36] verglichen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 13: Kurzfristiges Kurspotential Spam - Aktien

2.3 Weitere Erkennungsmerkmale von Spam - Empfehlungen

Im nächsten Schritt werden einige weitere Faktoren unter die Lupe genommen, wie man als Anleger von vornherein erkennen kann, dass es sich bei solchen verschickten Spam – Emails um fragwürdige Empfehlungen handelt.

In der letzten Zeit stürmen sehr viele ausländische Unternehmen, darunter auch sehr viele aus der Schweiz an den Frankfurter Freiverkehr.[37] Es ist sehr auffällig, dass viele dieser Unternehmen nur aus dem schweizerischen Ort Zug an den Frankfurter Freiverkehr kommen.

Die Zulassungskriterien am Frankfurter Freiverkehr sind nicht sehr hoch angesetzt für Firmen die bereits in einem anderen Land gelistet werden beziehungsweise zur Teilnahme an einer anderen deutschen Börsen zugelassen worden sind.[38] Beispielsweise bedarf es für die Einbeziehungsvoraussetzungen einer deutschen AG an der Deutsche Börse die Vorlage der Bilanzen und Wirtschaftsprüfungsberichte[39] und für ausländische Unternehmen wie aus Zug anscheinend nicht[40].

Folglich wäre ein wichtiger Faktor für den Anleger zu schauen, in welchem Land und Ort der Firmensitz und Handelsregistereintrag des empfohlenen Unternehmens liegt insbesondere, ob dieser in Zug liegt[41].

Ebenso sollte der Anleger vor einer Investitionsentscheidung sich mit dem Unternehmen auseinandersetzen. Hierfür sollte er auch auf die fundamentalen Daten des Unternehmens (Bilanz, Umsätze, Mitarbeiter und so weiter) blicken.

Unabhängig davon, wie man dann das entsprechende Unternehmen im Rahmen einer entsprechenden Kennzahlenanalyse bewerten würde, ist auffällig, dass bei all diesen empfohlenen Unternehmen keine Fundamentaldaten aufzufinden sind. Einige Unternehmen besitzen nicht einmal eine Homepage.

Ein weiterer Punkt ist zudem, dass es sich immer um Kaufempfehlungen handelt. Es ist offensichtlich, dass unter den auf Seite 2 vorgestellten und vermuteten Betrugsstrategien (Kaufen/Anpreisen/Verkaufen beziehungsweise Börsenmantel-verkauf) nur Kaufempfehlungen Sinn machen. Weiterhin erfolgt die Empfehlung unentgeltlich, was zumindest die Frage nach der Motivation des Empfehlungs-stellers aufwirft.

Zumindest auffällig sind auch die Fantasie Email – Adressen solcher Spam Emails wie beispielsweise roebucksbankbooks@welcomewagon.com, teena@nicolasquality com, screechedsharecroppers@zion.com.tw, infatsjorney@ st-george.org und so weiter. Interessant ist auch zu sehen, dass die „Gesellschaft für Markt- und Chartanalyse“ die diese Spam – Emails verschickt, nur über Doktoren wie Dr. Ulita Kuntz, Dr. Kitti Lealfuer, Dr. Felina Mey als „Analysten“ verfügt.

Insgesamt sind also folgende Faktoren auffällig:

- Firmensitz im Ausland (insbesondere in der Schweiz/Zug),
- Listing im Freiverkehr Frankfurt,
- keine allgemein zugänglichen Fundamentaldaten,
- Empfehlung zum Kauf (niemals zum Verkauf) der Aktie,
- Die Empfehlung ist kostenlos,
- keine nennenswerten Umsätze vor Empfehlung,
- ein ab Empfehlungstag akut fallender Kurs.

Die ersten sechs Faktoren dienen dabei der Früherkennung (bei Eingang der Empfehlung) solcher Aktien.

2.4 Strategieentwicklung für Spam - Aktien

Nun stellt sich für kluge Investoren die Frage, ob und mit welcher Strategie man bei Spam - Aktien Gewinne erzielen kann.

2.4.1 Langfristige Strategie

Als langfristige Strategie empfiehlt sich eine Shortstrategie (Leerverkäufe), die offensichtlich sichere Gewinne bringt, hierbei ist es jedoch fraglich, ob eine solche Strategie in der Praxis durchzuführen ist, da man einen entsprechenden Handelspartner braucht, der einem die Aktie verleiht. Ausgehend von der Performanceberechnung ab Empfehlungstag (siehe Abbildung druchschnittliche Performance) sollte dabei der Leerverkauf unmittelbar nach Empfehlung erfolgen, da der Abwärtstrend spätestens einen Tag nach Empfehlung einsetzt. Eine Glattstellung sollte frühestens 30 Handelstage nach Leerverkauf erfolgen, da erst dann eine Verlangsamung des Abwärtstrends einsetzt. Ausgehend von der hier durchgeführten Analyse hätte die Strategie sofort nach Empfehlung short gehen und 30 Handelstage nach Empfehlung glattstellen circa 70 % des Kursverfalles mitgenommen. Bei einem Glattstellen nach 60 Handelstagen hätte man einen Kursverfall von 77,05 % (siehe Abbildung 13 oben + Anlage 7 Seite 73 im Anhang) mitgenommen.

2.4.2 Kurzfristige Strategie

Kurzfristig wäre eine Longstrategie denkbar, bei der man unmittelbar nach Eingang der Empfehlung die Aktie kauft, um einen möglichen kurfristigen Aufwärtstrend, ausgelöst durch die Empfehlung, auszunutzen (siehe Tabelle 13 oben). Man müsste sich jedoch sowohl nach oben als auch nach unten ein Limit setzen, da langfristiges Halten der Aktie zu einem beinahe Totalverlust führt. Das Abschöpfen der maximal möglichen Renditen ist ohnehin unrealistisch, da man selten den besten Verkaufskurs erwischt. Um sich gegen ein sofortiges Abrauschen des Kurses nach unten abzusichern, hätte man ein Stop – Loss setzten müssen. Fraglich ist jedoch nur, ob dies aufgrund der Marktenge und der Geschwindigkeit des Abwärtstrends (IHP Phoenix und Hepas Media AG fielen innerhalb eines Tages nach Empfehlung auf ein Zehntel und weniger ihres Wertes) noch zu den strategisch festgelegten Kursen möglich gewesen wäre.

Eine solche kurzfristige Strategie könnte folgendermaßen aussehen: Kauf unmittelbar nach Empfehlung zum vermuteten Einstandskurs (siehe Fußnote 36), verkaufe wenn der Kurs um 25 % gestiegen ist. In der Tat hätte man mit dieser Strategie ausgehend von den analysierten Daten (siehe Tabelle 13 oben) in allen sechs Fällen einen Gewinn von 25 % erzielt. Fraglich ist jedoch, ob die herangezogenen Kurse dann auch die tatsächlichen Einstands- und Verkaufskurse wären, da aufgrund der Marktenge mit einer Beeinflussung der Kurse durch die eigene Order zu rechnen ist.

aHH

2.5 Fazit

Nach dieser graphischen Darstellung und Analyse dieser Spam - Empfehlungen kann man festhalten, dass diese Emails nur dem Abverkauf dienen. Die empfohlenen Firmen besitzen vermutlich keinen fundamentalen Wert und bestehen teilweise wohl nur aus einem rechtlichen Mantel.

Eine langfristige Shortstrategie unmittelbar nach Empfehlung würde wohl sichere Gewinne bringen, ist aber nur praktizierbar, wenn sich ein entsprechender Handelspartner findet, der naiv genug ist long zu gehen.

Eine kurzfristige Longstrategie wie oben beschrieben könnte bei entsprechend geschickt gewähltem Stop – Loss und Stop – Buy Gewinne bringen. Für eine abschließende Beurteilung müsste jedoch der Beobachtungsumfang erheblich erhöht werden. Fraglich ist jedoch, ob eine solche Strategie dann auch in Zukunft funktionieren würde, da hierfür eine ausreichende Anzahl naiver Anleger erforderlich ist, die auf die Empfehlungen hin die Aktie kaufen und somit einen kurzfristigen Kursanstieg bewirken.

3. Analyse der Aktien – Werbebanner diverser Internetplattformen

„An der Börse wird immer das gleiche

Theater gespielt, nur mit

verschiedenen Darstellern.“[42]

Andre Kostolany, Börsenaltmeister

3.1 Einführung

Ausgewertet wurden die Empfehlungen des Deutschen Investment Reports (http://www.deutscher-investment-report.de/) im Zeitraum vom 14.08.2006 bis zum 14.09.2007. Es wurden sämtliche Empfehlungen des Deutschen Investment Reports (19 Aktien) in diesem Zeitraum analysiert. Der Deutsche Investment betreibt einen auffällig hohen Werbeaufwand besonders auf den Internetpräsenzen www.wallstreet-online.de und www.aktiencheck.de . Der Firmensitz des Deutschen Investment Reportes befindet sich interessanterweise im schon erwähnten schweizerischen Zug[43].

Ausgehend von den Empfehlungen des Deutschen Investment Reports wurden auch noch die Empfehlungen von anderen gleich gearteten Börsenbriefen ausgewertet, die diese entsprechenden Aktien empfohlen haben. Die entsprechenden historischen Charts befinden sich im Anhang (Anlage 10 bis 28 im Anhang Seite 76 bis 112).

Alle Empfehlungen zeichnen sich dadurch aus, dass die entsprechenden Aktien und die dazugehörigen Empfehlungen zu großen Teilen die auf Seite 12 (siehe Abschnitt 2.3) beschriebenen Eigenschaften der Spam – Aktien aufweisen.

Bei allen Empfehlungen handelt es sich um mittel- bis langfristige Kauf-empfehlungen ohne den Hinweis auf einen möglichen Stop – Loss.

Der Firmensitz befindet sich in der Regel im Ausland und die Aktien sind im Freiverkehr gelistet[44]. Fundamentaldaten sind auf Anhieb nicht zu bekommen, auf den entsprechenden Internetseiten wird dem Anleger teilweise angeboten den entsprechenden Geschäftsbericht zuzusenden. Wurden Fundamentaldaten ermittelt, beispielsweise über diverse Internetplattformen (http://www.sedar. com/), so waren diese unbefriedigend. Dahava Resources beispielsweise erzielte laut Zwischenbericht im Juni 2006 am Ende der Periode null Umsatz und wies eine Bilanzsumme in Höhe von 160.349$[45] aus.

Thunder Sword erzielte nach dem Zwischenbericht im April 2006 keine Einnahmen und wies eine Bilanzsumme in Höhe von 78,125[46] aus. Diese Zahlen deuten auf eine nicht vorhandene beziehungsweise nicht mehr vorhandene Geschäftstätigkeit hin.

3.2 Auswertung und Analyse der Werbebanner - Empfehlungen

3.2.1 Graphische und tabellarische Darstellung von Umsatz und Kursverlauf der empfohlenen Aktien

Die untersuchten Aktien werden mit historischem Chart und Empfehlungstext im Anhang (Anlage 10 bis 28; Seite 76 bis 112) wiedergegeben.

3.2.2 Langfristige Analyse der Empfehlungen

In der Tabelle 14 (Analyse Werbebanner siehe unten) wurden die jeweiligen Empfehlungen des Deutschen Investment Reports sowie die Empfehlungen von gleich gearteten Börsenbriefen, die diese entsprechenden Aktien empfehlen, ausgewertet. Hierfür wurde der Aktienkurs am 14.09.2007 mit dem ent-sprechenden Kurs am Empfehlungstag verglichen.

Die entsprechende Performance wurde in ihrer Tendenz farblich gekennzeichnet (siehe Tabelle 14).

Es zeigt sich hier, dass ein Befolgen der Empfehlungen des Deutschen Investment Reportes einen fast sicheren Verlust zur Folge hat. Die durchschnittliche Rendite vom Empfehlungstag bis zum 14.09.2009 über die 19 empfohlenen Aktien beträgt fast minus 50 % (siehe Tabelle 15 siehe unten). Ein Anleger hätte sein eingesetztes Kapital bei strengem Befolgen der Empfehlung des Deutschen Investment Report über den entsprechenden Zeitraum halbiert. Zum Vergleich weist der deutsche Aktienindex im Zeitraum vom 14.08.2006 (Zeitpunkt der ersten Empfehlung/Thunder Sword) bis zum 14.09.2007 eine positive Performance von knapp 32 %[47] auf.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 14: Analyse Werbebanner (Zeitraum vom 14.08.2006 bis zum 14.09.2007)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 15: Rendite Deutscher Investment Report - Empfehlungen

vom jeweiligen Empfehlungstag bis zum 14.09.2007

chronologisch nach Empfehlungsdatum geordnet

Die historischen Charts aus dem Anhang (Anlage 10 bis 28; Seite 76 bis 112) zeigen, dass die Aktien nach Empfehlung in der Regel langfristig einen stark fallenden Aktienkurs aufweisen. Abbildung 14 (siehe unten) + Anlage 30

(Seite 115; im Anhang) gibt die durchschnittliche Performance der empfohlenen Aktien ab Empfehlungstag wieder. Man sieht, dass die empfohlenen Aktien ab Empfehlung im Durchschnitt durchgehend fallen und 60 Handelstage nach Empfehlung um über 30% gefallen sind[48].

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 14: Durchschnittliche Performance ab Empfehlungstag

(Deutscher Investment Report)

3.2.3 Kurzfristige Analyse der Empfehlungen

In der kurzfristigen Betrachtung ist zu Erkennen, dass die empfohlenen Aktien auch schon unmittelbar nach Empfehlung im Durchschnitt fallen. Der Abwärtstrend scheint sich 12 bis 13 Handelstage nach Empfehlung zu verstärken.

3.3 Strategieentwicklung für Aktien - Werbebanner

3.3.1 Langfristige Strategie

Hier würde wie bei Spam - Aktien eine langfristige Shortstrategie sichere Gewinne bringen, sofern sich ein entsprechender Handelspartner findet. Vergleicht man die durchschnittliche Performance mit der bei Spam - Empfehlungen (Abbildung 13 und Abbildung 16), so sieht man, dass der Abwärtstrend nicht ganz so schnell einsetzt wie bei den Spam –Empfehlungen. Dafür scheint der Abwärtstrend etwas nachhaltiger zu sein. Dies könnte am, im Vergleich zu den Spam – Empfehlungen, etwas professioneller anmutenden Auftreten des Deutschen Investment Reports liegen (Werbung auf sehr bekannten Onlineportalen). Hierdurch scheinen sich über kürzere Zeiträume mehr potentielle Käufer rekrutieren zu lassen, was zu einem langsameren Fallen des Aktienkurses führt.

Auch hier scheint die beste Strategie in einem sofortigen Leerverkauf mit möglichst langem Anlagehorizont zu bestehen. Insbesondere die zeitlich länger zurückliegenden Empfehlungen (in Tabelle 15 oben stehend) weisen eine besonders negative Performance auf.

3.3.2 Kurzfristige Strategie

Mit sehr kurzfristigen Longstrategien (abgesichert durch einen Stop – Loss) nach Empfehlungstag könnte man vielleicht, ähnlich wie im Punkt 2.4.2 (bei Spam – Aktien) beschrieben, Gewinne erwirtschaften. Es ergeben sich auch hier die gleichen Probleme wie bei Spam – Aktien (vgl. Punkt 2.4.1 und 2.4.2 oben stehend).

3.4 Fazit

Insgesamt drängt sich der Verdacht auf, dass es sich bei diesen Empfehlungen um Betrugsstrategien handelt, wie sie auf Seiten 2 + 3 (Spam - Aktien) beschrieben wurden. Vermutlich geht es um den Verkauf von wertlosen Börsenmänteln, wobei der Deutsche Investment Report sowie die anderen angeführten Börsenbriefe (siehe Tabelle 14 oben stehend) im Sinne der Inhaber der Börsenmäntel handeln und empfehlen.

Im Prinzip ist das Vorgehen des Deutschen Investment Reports ähnlich wie bei Spam – Aktien. Der einzige ersichtliche Unterschied scheint in dem Publikations-weg zu bestehen.

Möglicherweise kann man der Empfehlung folgend kurzfristig Gewinne machen, wenn die entsprechende Pusher – Kampagne des Deutschen Investment Reports sowie anderer vergleichbarer Börsenbriefe erfolgreich war. Ob dies in Zukunft so sein wird ist fraglich, da diese Börsenbriefe ins Fadenkreuz der Presse geraten sind. Bei Börse ARD wird vor entsprechenden Börsenbriefen (auch vor dem Deutschen Investment Report) gewarnt[49]. Weiterhin stellt man sich die Frage, wenn der Deutsche Investment Report so hohe Werbeausgaben hat (durch Platzierung der Werbung auf oben aufgeführten Interplattformen) und weiterhin solche kompetente Analysten beschäftigt, welche Einnahmen stehen dem gegenüber? Die Börsenempfehlungen sind ausschließlich kostenlos.

4. Analyse des Börsenbriefes Tradersreport

„Die Aktienauswahl ist sowohl eine Kunst als

auch eine Wissenschaft, aber zu viel des

einen oder anderen ist gefährlich.“[50]

Peter Lynch, Börsenlegende

4.1 Einführung

Im Folgenden wurden die Empfehlungen des Börsenbriefes Tradersreport (www.tradersreport.at) mit Sitz in Wien analysiert. Motivation hierfür war, dass dieser Börsenbrief bislang kostenlos zu erhalten war und ab September 2007 das Premium – Abo kostenpflichtig ist. Weiterhin war es interessant zu sehen, wie gut dieser Börsenbrief im Vergleich zu den etablierten Börsenbriefen[51] bei der Performanceentwicklung abschneidet.

Tradersreport gibt sowohl Kauf- als auch Verkaufsempfehlungen aus und unterscheidet sich dadurch schon einmal grundlegend von den in den Punkten 2 und 3 beschriebenen Börsenbriefen. Es werden weiterhin Stop - Loss und Stop-

Buy Empfehlungen gegeben.

Bei der Analyse der Empfehlungen wurden sowohl die Kauf als auch Verkaufsempfehlungen jeweils getrennt ausgewertet.

Auf der Longseite wurden über den Zeitraum vom 22.03 bis zum 02.07.2007 sämtliche Kaufempfehlungen mit einer sehr starken positiven Aussage des Tradersreports ausgewertet. Um den Umfang der Analyse limitiert zu halten erfolgte eine Beschränkung auf Rohstoffwerte. Dies ergab eine Beschränkung auf zehn Aktien (siehe Tabelle 16).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

* Quelle: www.tradersreport.at

Tabelle 16: Ausgewertete Kaufempfehlungen mit Zielkurs und Stop – Loss Empfehlung

Auf der Shortseite wurden sämtliche Verkaufsempfehlungen über den Zeitraum vom 15.01 bis zum 03.07.2007 ausgewertet. Aufgrund der Tatsache, dass erheblich weniger Verkaufsempfehlungen als Kaufempfehlungen herausgegeben wurden, erfolgte keine Beschränkung nur auf Rohstoffwerte (Tabelle 17 enthält die entsprechenden ausgewählten Aktien).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

* Quelle: www.tradersreport.at

Tabelle 17: Ausgewertete Verkaufsempfehlungen mit

Zielkurs und Stop – Buy Empfehlung

Bei der Analyse erfolgte sowohl auf der Long als auf der Shortseite einmal eine Auswertung mit Berücksichtigung der Stop – Loss/Traillingstop Vorgaben von Tradersreport und einmal ohne. Letzteres hat den Vorteil, dass man einzig die Tendenz der Empfehlung analysiert und phasenweise schwammig formulierte Stop – Vorgaben oder Kursziele (zum Beispiel Kursziel 1,50 bis 2,00 Euro) nicht berücksichtigen muss.

4.2 Analyse und Auswertungen der Empfehlungen

Die Tabellen 18, 19, 20, 21 (unten folgend) und die dazugehörigen folgenden Abbildungen 15, 16, 17, 18 (folgend) geben die Ergebnisse der Analyse wieder!

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 18: Prozentuale Entwicklung der Aktienkurse im Vergleich zum

Empfehlungstag über den Durchschnitt der zehn betrachteten Aktien Long mit SL

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 15: Performance ab Empfehlungstag Long mit SL

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 19: Prozentuale Entwicklung der Aktienkurse im Vergleich zum Empfehlungstag über den Durchschnitt der zehn betrachteten Aktien Long ohne SL

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 16: Performance ab Empfehlungstag Long ohne SL

[...]


[1] Bilger, M. (2006), S. 27.

[2] Vgl. URL: http://www.heise.de/newsticker/meldung/71973 [Stand 29.10.2007]

[3] Vgl. URL: http://www.onlinekosten.de/news/artikel/24468/0/Aktien-Spam_verursacht_B%F6rsen-Turbulenzen [Stand 29.10.2007]

[4] Vgl. Beike/Schlütz (2007), S. 25 – 26.

[5] Vgl. URL: http://egghat.blogspot.com [Stand 21.10.2007]

[6] Vgl. URL: http://egghat.blogspot.com/search?q=tier+spezi+ag [Stand 21.10.2007]

[7] Vgl. URL: http://www.consors.de [Stand 18.09.2007]

[8] Vgl. ebenda

[9] Vgl. ebenda

[10] Vgl. URL: http://www.ariva.de [Stand 21.10.2007]

[11] Vgl. URL: http://egghat.blogspot.com/search?q=Harris+Exploration [Stand 21.10.2007]

[12] Vgl. URL: http://www.consors.de [Stand 18.09.2007]

[13] Vgl. ebenda

[14] Vgl. ebenda

[15] Vgl. URL: http://www.ariva.de [Stand 21.10.2007]

[16] Vgl. URL: http://egghat.blogspot.com/search?q=Kronos+Media+AG [Stand 21.10.2007]

[17] Vgl. URL: http://www.consors.de [Stand 18.09.2007]

[18] Vgl. ebenda

[19] Vgl. ebenda

[20] Vgl. URL: http://www.ariva.de [Stand 21.10.2007]

[21] Vgl. URL: http://egghat.blogspot.com/search?q=Hepas+ [Stand 21.10.2007]

[22] Vgl. URL: http://www.consors.de [Stand 18.09.2007]

[23] Vgl. ebenda

[24] Vgl. ebenda

[25] Vgl. URL: http://www.ariva.de [Stand 21.10.2007]

[26] Vgl. URL: http://egghat.blogspot.com/search?q=IHP+Phoenix [Stand 21.10.2007]

[27] Vgl. URL: http://www.consors.de [Stand 18.09.2007]

[28] Vgl. ebenda

[29] Vgl. ebenda

[30] Vgl. URL: http://www.ariva.de [Stand 21.10.2007]

[31] Vgl. URL: http://egghat.blogspot.com/search?q=TM+Media [Stand 21.10.20007]

[32] Vgl. URL: http://www.consors.de [Stand 18.09.2007]

[33] Vgl. ebenda

[34] Vgl. ebenda

[35] Vgl. URL: http://www.ariva.de [Stand 21.10.2007]

[36] da zu den historischen Kursen jeweils nur die Eröffnungs- und Schlusskurse vorlagen, wurde als vermuteter Einstandskurs der auf die Empfehlung zeitlich folgende Eröffnungs-/Schlusskurs herangezogen, ging die Spam beispielsweise am 30.08 um 12 Mittags ein, so wurde als Einstandskurs der Schlusskurs des 30.08 herangezogen.

[37] Vgl. URL: http://boerse.ard.de/content.jsp?go=meldung&key=dokument_237378 [Stand 05.07.2007]

[38] Vgl. Anlage 8.

[39] Vgl. URL: http://bundesrecht.juris.de/b_rszulv/BJNR012340987.html#BJNR012340987BJNG000102307 [Stand 21.10.2007]

[40] Vgl. Anlage 8.

[41] Vgl. Anlage 9.

[42] Aigner, T. (2006), S. 233.

[43] Equity Research AG; in Sumpfstrasse 32; 6300 Zug/Schweiz.

[44] Vgl. Anlage 29.

[45] Vgl. URL: http://www.sedar.com/DisplayCompanyDocuments.do?lang=EN&issuerNo=00023036; unter dem Punkt Interim Financial Statements Date of Filing vom 29. August 2006 [Stand 23.10.2007]

[46] Vgl. URL: http://www.sedar.com/DisplayCompanyDocuments.do?lang=EN&issuerNo=00005711; nter dem Punkt Interim Financial Statements Date of Filing vom 29. Juni 2006 [Stand 23.10.2007]

[47] Vgl. URL: http://www.ariva.de/quote/historic.m?secu=290&page=15; http://www.ariva.de/quote/historic.m?secu=290&page=1 [Stand 23.10.2007]; (7498 – 5692)/5692 * 100 = 31, 7 %.

[48] In diesem Zeitraum wies der DAX eine positive Performance von knapp 32 %[48] auf (siehe Fußnote 47).

[49] Vgl. URL: http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_191802 [Stand 14.09.2007]

[50] Aigner, T. (2006), S. 143.

[51] Beispielsweise Rohstoffraketen (www.rohstoffraketen.de/) oder Kursdiamanten (www.kursdiamanten.de/)

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2007
ISBN (eBook)
9783836617017
DOI
10.3239/9783836617017
Dateigröße
1.7 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Fachhochschule Kaiserslautern – Betriebswirtschaft
Erscheinungsdatum
2008 (August)
Note
2,3
Schlagworte
börsenbrief börse abgeltungssteuer steuer finanzstrategie
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Titel: Analyse ausgewählter Börsenbriefe Deutschlands mit Entwicklung von Strategien unter Berücksichtigung von statistischen und steuerlichen Aspekten
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