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Tourismus in Andalusien, Schwerpunkt Malaga

Die Auswirkungen des Tourismus auf die andalusische Wirtschaft, Kultur und Immigration sowie die Frage des "Turismo residencial"

©2007 Diplomarbeit 139 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Durch diese Diplomarbeit soll der Tourismus in Andalusien näher untersucht werden. Das Ziel ist es jedoch nicht, den Tourismus Andalusiens/Malagas allein zu untersuchen, sondern ihn im Zusammenhang mit seiner Wirkung auf Land und Leute zu betrachten und hierzu insbesondere die unterschiedlichen Auswirkungen zu analysieren, die der Tourismus auf Andalusien bzw. die Stadt Malaga und Umgebung hat. Die Arbeit soll schwerpunktmäßig auf die Auswirkungen auf Andalusiens/Malagas Wirtschaft, Kultur und Immigration eingehen und so neue Einsichten ermöglichen.
Es soll herausgearbeitet werden, ob der Tourismus auch negative Effekte auf die Wirtschaft Andalusiens hat und genauso, ob das Zusammentreffen der Touristen aus verschiedensten Ländern mit den Einwohnern Malagas bzw. Andalusiens, durch evtl. Veränderungen des Umfeldes (Bebauung, Verkehr, Infrastruktur, Handel), einen entscheidenden Einfluss auf die Kultur und das alltägliche Leben der Einwohner haben kann oder nicht.
Ebenfalls wird versucht zu klären, ob die Immigration nach Andalusien bzw. die Stadt Malaga maßgeblich durch den Tourismus beeinflusst wird.
Die „Modeerscheinung“ des Tourismus, der „Turismo residencial“ (ein in Spanien weit verbreitetes Phänomen von ausländischen Touristen, die sich „am Ferienort“ niederlassen und dort bleiben), soll vorgestellt und als Tourismus-, bzw. aufgrund des permanenten Verweilens im Zielland, eventuell sogar als Immigrationsformeingeordnet werden.
Diese Diplomarbeit wurde in Malaga geschrieben, um vor Ort die notwendige Recherche durchführen zu können. Zuvor wurde in Deutschland, in Magdeburg, Braunschweig und Umgebung recherchiert, in Bibliotheken und Universitäten nach Büchern, zuerst zum Thema Tourismus allgemein, zu Andalusien, dessen Wirtschaft, Kultur und Immigration gesucht, um einen Gesamtüberblick zu erhalten.
Vor Ort in Malaga wurden die Institutionen mit Tourismusbezug konsultiert, die Junta de Andalucía - Consejería de Turismo, Comercio y Deporte, die Consejería de Cultura, das Statistikzentrum in Malaga IET (Instituto de estadísticas turísticas) sowie einige weitere Einrichtungen, um an geeignete Statistiken und Informationen zu kommen. Die Consejería de Turismo stellte die „Balance del Año Turístico de Andalucía 2005“ zur Verfügung. Statistische Informationen der INE und CEM (Cultura, Economía, Medio Ambiente) etc. waren im Onlinekatalog am besten zu finden, auf direkte Nachfrage in deren Informationsbüros und […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Jennifer Böhm
Tourismus in Andalusien, Schwerpunkt Malaga
Die Auswirkungen des Tourismus auf die andalusische Wirtschaft, Kultur und
Immigration sowie die Frage des "Turismo residencial"
ISBN: 978-3-8366-1506-8
Druck Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2008
Zugl. Hochschule Magdeburg-Stendal (FH), Magdeburg, Deutschland, Diplomarbeit,
2007
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© Diplomica Verlag GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2008
Printed in Germany

Inhaltsverzeichnis
Bibliographische Beschreibung und Referat ... 1
Vorwort... 2
Ziel- und Aufgabenstellung der Arbeit, theoretische Ausgangsposition... 3
Materialgrundlage und methodologisches Vorgehen... 4
Einleitung ... 5
1
Tourismus ­ ein Weltphänomen... 6
1.1 Überblick ... 6
1.2 Tourismusnachfrage ... 7
1.3 Der Faktor Umwelt... 8
2 Andalusien
und
Malaga... 11
2.1
Tourismus in Andalusien und Malaga: Zahlen und Fakten... 13
2.2
Tourismusarten in Andalusien... 17
2.2.1 Turismo
cultural
19
2.2.3 Turismo rural
25
2.2.4 Turismo de golf
27
2.2.5 Turismo de flamenco
29
2.3
Haupt-,,Sendeländer" und ihre Charakteristiken ... 32
2.3.1 Großbritannien
32
2.3.2 Deutschland
33
2.3.3 Spanien
34
2.4
Nachhaltigkeit und Wettbewerb in Malaga... 35
3
Tourismus und die Wirtschaft in Andalusien/Malaga... 36
3.1 Andalusiens
Tourismuswirtschaft ... 36
3.2
Die Wirtschaft in Malaga und Umgebung... 40
3.3
Auswirkungen des Tourismus auf die andalusische Wirtschaft 42
4
Tourismus und die andalusische Kultur ... 54
4.1
Kultur und ,,andalusische Kultur" ... 54
4.2 Andalusische
,,Mentalität"... 56
4.3
Auswirkungen des Tourismus auf die andalusische
Kultur... 57

5
Tourismus und die Immigration nach Andalusien/Malaga...66
5.1
Die Immigration in Spanien ­ ein Wandel ... ......................66
5.1.1
Eintritt in die EU
68
5.1.2
,,Ley de Extranjería" - Spaniens Ausländergesetz
69
5.1.3 Spanien
heute
69
5.1.3.1
Aufenthaltsgenehmigung, Asyl und
Staatsbürgerschaft
71
5.1.3.2 Illegale Einwanderung
73
5.1.3.3 Diskriminierung und
Fremdenfeindlichkeit
76
5.2
Immigration nach Andalusien und Malaga ... 76
5.3
Auswirkungen des Tourismus auf die Immigration nach
Andalusien/Malaga ... 78
6
Das Phänomen ,,Turismo residencial" ­ ,,Turismo de segunda
residencia" ... 82
6.1
,,Turismo residencial" ­ ein positiver Faktor?... 87
6.2
,,Turismo residencial" ­ Tourismus oder Immigration?... ...89
7 Zusammenfassung ... 90
8
Schlussfolgerungen und offene Fragen ... 94
Literaturverzeichnis... 98
Quellenverzeichnis ... 98
Weitere Hilfsmittel ... 109
Internetquellen... 100
Abbildungs- und Grafikverzeichnis ... 102
Kurzer Lebenslauf ... 107
Anhang/Grafiken

- 1 -
Bibliographische Beschreibung und Referat
Tourismus in Andalusien ­ Schwerpunkt Malaga ­ Auswirkungen auf die
Wirtschaft, Kultur und Immigration, sowie die Frage des ,,Turismo residencial".
Böhm, Jennifer. ­ 2007. ­ 107 S.
Magdeburg, Fachhochschule, Fachbereich Fachkommunikation.
Mit der vorliegenden Arbeit werden anhand von Recherchen und eigenen
Umfragen die Auswirkungen des Tourismus in Andalusien auf dessen Wirtschaft,
Kultur und dessen Einfluss auf die Immigration nach Andalusien untersucht, und
es wird versucht, die Frage zu klären, ob der ,,Turismo residencial", der
Residentialtourismus, eher eine Tourismus- oder Immigrationsform ist.
Aus den Ergebnissen der Untersuchungen wurden Schlussfolgerungen über die
positiven und negativen Einflüsse des Tourismus auf die Region Andalusiens und
die Umgebung Malagas gezogen. Die Gesamtbetrachtung überrascht.

- 2 -
Vorwort
Das Motiv für die Diplomarbeit das Thema ,,Tourismus in Andalusien - seine
Effekte auf Wirtschaft, Kultur und Immigration, sowie das Phänomen ,,Turismo
residencial"" auszuwählen, resultiert aus dem Wunsch, nach abgeschlossenem
Studium - eventuell mit einem weiterführenden Masterstudiengang in
Tourismusmanagement - im Bereich Tourismus, Dolmetschen oder Übersetzen
tätig zu werden. Daher wurde ein tourismusbezogenes Thema gewählt. Die Wahl
fiel auf Andalusien mit dem Schwerpunkt Region Malaga, Costa del Sol, da diese
Region durch den Zweitwohnsitzes eines Familienmitgliedes in Torrox-Costa,
Malaga, so etwas wie eine zweite Heimat geworden ist, mit persönlichen
Kontakten und einer engen Beziehung zu Land und Leuten seit mehreren Jahren.
Mein besonderer Dank gilt meinen Betreuern, Herrn Prof. Carlos Melches und
Frau Prof. Pilar Martino, die mich mit guten Ideen und Informationsquellen
unterstützten. Durch sie kontaktierte ich die Consejería de Turísmo in Malaga, der
ich ebenfalls für die Bereitstellung einer meiner Kernquellen der Arbeit danken
möchte. Weiterhin ist das Statistik-Institut in Malaga zu nennen, dessen
Mitarbeiter sich die Zeit nahmen, mir Statistiken und Informationen zur
Verfügung zu stellen und mir damit weitere Anregungen verschafften.
Danken, möchte ich auch der Firma Cofinanz, die mir ermöglichte, bei ihren
Kunden meine Umfragen durchzuführen.
Als letztes danke ich Herrn Luis Pérez-Rivas und Frau Erika Warnke für ihre
Anregungen und Hilfe bei der Informationsbeschaffung und bei technischen
Fragen und meinen Eltern für ihre Geduld.
El Morche, 27.10.2007
Jennifer Böhm

- 3 -
Ziel- und Aufgabenstellung der Arbeit, theoretische
Ausgangsposition
Durch diese Diplomarbeit soll der Tourismus in Andalusien näher untersucht
werden. Das Ziel ist es jedoch nicht, den Tourismus Andalusiens/Malagas allein
zu untersuchen, sondern ihn im Zusammenhang mit seiner Wirkung auf Land und
Leute zu betrachten und hierzu insbesondere die unterschiedlichen Auswirkungen
zu analysieren, die der Tourismus auf Andalusien bzw. die Stadt Malaga und
Umgebung hat. Die Arbeit soll schwerpunktmäßig auf die Auswirkungen auf
Andalusiens/Malagas Wirtschaft, Kultur und Immigration eingehen und so neue
Einsichten ermöglichen.
Es soll herausgearbeitet werden, ob der Tourismus auch negative Effekte auf die
Wirtschaft Andalusiens hat und genauso, ob das Zusammentreffen der Touristen
aus verschiedensten Ländern mit den Einwohnern Malagas bzw. Andalusiens,
durch evtl. Veränderungen des Umfeldes (Bebauung, Verkehr, Infrastruktur,
Handel), einen entscheidenden Einfluss auf die Kultur und das alltägliche Leben
der Einwohner haben kann oder nicht.
Ebenfalls wird versucht zu klären, ob die Immigration nach Andalusien bzw. die
Stadt Malaga maßgeblich durch den Tourismus beeinflusst wird.
Die ,,Modeerscheinung" des Tourismus, der ,,Turismo residencial" (ein in Spanien
weit verbreitetes Phänomen von ausländischen Touristen, die sich ,,am Ferienort"
niederlassen und dort bleiben), soll vorgestellt und als Tourismus-, bzw. aufgrund
des permanenten Verweilens im Zielland, eventuell sogar als Immigrationsform
eingeordnet werden.

- 4 -
Materialgrundlage und methodologisches Vorgehen
Diese Diplomarbeit wurde in Malaga geschrieben, um vor Ort die notwendige
Recherche durchführen zu können. Zuvor
wurde in Deutschland, in Magdeburg,
Braunschweig und Umgebung recherchiert, in Bibliotheken und Universitäten
nach Büchern, zuerst zum Thema Tourismus allgemein, zu Andalusien, dessen
Wirtschaft, Kultur und Immigration gesucht, um einen Gesamtüberblick zu
erhalten.
Vor Ort in Malaga wurden die Institutionen mit Tourismusbezug konsultiert, die
Junta de Andalucía - Consejería de Turismo, Comercio y Deporte, die Consejería
de Cultura, das Statistikzentrum in Malaga IET (Instituto de estadísticas turísticas)
sowie einige weitere Einrichtungen, um an geeignete Statistiken und
Informationen zu kommen. Die Consejería de Turismo stellte die ,,Balance del
Año Turístico de Andalucía 2005" zur Verfügung. Statistische Informationen der
INE und CEM (Cultura, Economía, Medio Ambiente) etc. waren im
Onlinekatalog am besten zu finden, auf direkte Nachfrage in deren
Informationsbüros und Bibliotheken wurde darauf hingewiesen, dass Bücher und
Publikationen leider nicht ausgeliehen werden können.
Die Recherche in Bezug auf die Effekte des Tourismus auf die Kultur
Andalusiens stellte sich als besonders schwierig heraus, da niemand über
Informationen verfügte, da dazu noch keine Publikationen vorlagen. Hier waren
die Seiten im Internet über Malagas Tourismus (webmalaga.com, IET, SAETA -
Sistema de Análisis y Estadística del Turismo de Andalucía-, costadelsol.net,
info-spanienbotschaft.de, cem-malaga.es etc.) eine große Hilfe.
Aus Mangel an geeigneten Informationen zu einigen Kernpunkten der Arbeit und
zur Bestätigung der Recherchen, wurden Umfragen zu den behandelten Themen
mit Fragen zum ,,Zeitwohnsitz in der Region Malaga" und ,,Meinungen über den
Tourismus in Malaga" erstellt. Diese sollten Aufschluss über kulturelle
Auswirkungen geben sowie allgemeine Bevölkerungsmeinungen zum Tourismus
und Anpassungsweisen der Zweitresidenz-Bewohner reflektieren.

- 5 -
Einleitung
Spanien ist ein beliebtes, europäisches Tourismusland, das Millionen von
Touristen mit seiner herrlichen Landschaft, den Bergen und den zahlreichen
Stränden anzieht. Der WTO (World Tourism Organization) nach, ist es das von
Touristen zweit meist bereiste Land der Welt, gleich nach Frankreich. Mit 7% des
Welttourismus setzt sich Spanien sogar vor die USA und Italien.
Viele Touristen kommen nach Andalusien, um Sonne, Strand und Meer zu
genießen, doch auch das reiche gastronomische Angebot, die Tapas, Paella, der
frische Fisch und der vor Ort angebaute Wein, ziehen Touristen an. Der Süden
Spaniens, mit seinem maurisch-kulturellen Erbe verfügt zudem über einige
brillante, kulturhistorisch wichtige Sehenswürdigkeiten, wie die ,,Alhambra de
Granada", die bei der Wahl der neuen Weltwunder in diesem Jahr leider
ausschied. Spaniens Süden ist mit fast 300 Sonnentagen im Jahr und einer
Temperatur zwischen 20 und 40 Grad in der Hochsaison für viele Europäer durch
die geographische Nähe und dem daraus resultierenden ökonomischen Faktor das
ideale Urlaubsziel.
Laut Vorhersagen der WTO wird sich der Tourismus in Spanien in den nächsten
20 Jahren noch einmal um 5% steigern, was auf 75 Mio. ausländische Touristen in
Spanien im Jahr 2020 schätzen lässt, fast 20 Mio. mehr als noch 2005. Der
Tourismus und die Agrikultur sind Spaniens Haupteinnahmequellen.
1
In
Andalusien gilt der Tourismus, obwohl gerade in Andalusiens Wirtschaft die
Landwirtschaft eine tragende Rolle spielt, sogar als die Haupteinnahmequelle.
1
Vgl. Ministerio de industria, turismo y comercio, Balance del turismo en España, 2006, S. 1

- 6 -
1 Tourismus ­ ein Weltphänomen
1.1 Überblick
Die ,,Encuesta de Coyuntura Turística de Andalucía (ECTA)" beschreibt
Touristen als jene Personen, die nicht aus Andalusien kommen, aber die
Comunidad Autónoma für die Ferien besuchen, sich dort aufhalten und
übernachten.
2
Touristen sind vor allem Konsumenten von Gütern und Dienstleistungen, welche
der bestehenden Nachfrage angepasst sind. Tourismus ist ein komplexes Geschäft,
eine Art Industrie, die Arbeit und Handel für die Bevölkerung schafft, es ihr aber
gleichzeitig schwer macht, durch den Kontakt mit anderen Kulturen und
Lebensweisen, ihr gewohntes Leben und ihre Traditionen aufrecht zu erhalten.
3
Der Tourismus bricht mit dem normalen, alltäglichen Leben
und schafft andere Räume und Zeiten. Er ist ein wichtiger
Faktor der Veränderung,
der Modernisierung und
Globalisierung.
4
Tourismus kann auf viele verschiedene Arten unterschieden werden: nach
Entfernung und Reiseziel, in Nah- oder Fern- bzw. Inlands- und
Auslandstourismus oder auch nach nationalem (aus dem eigenen Land in andere
Länder), internationalem (aus anderen Ländern ins eigene Land) und ,,internem
Tourismus" (aus dem eigenen Land ins eigene Land).
5,6
Weiterhin kann nach Dauer (Kurzurlaub (2-4 Tage), Wochenendtourismus (1-2
Übernachtungen), Urlaubs- und Langzeittourismus) oder nach Teilnehmerzahl
(Gruppen- und Individualtourismus), nach Organisationsform sowie
Leistungsangebot (Pauschal- und Individualtourismus) unterschieden werden.
7
Ein sehr bekanntes und nicht sehr beliebtes Tourismusphänomen vereint alle diese
Kategorien: der Massentourismus. Dieser ,,bezeichnet die durch wachsenden
2
Vgl. Nogués, Cultura y turismo, S. 33
3
Vgl. Nogués, ebd., S. 57
4
Vgl. Nogués, ebd., S. 29
Grafik 1: www.psp-tao.de, 7/10/2007
5
Vgl. www.lexikon.meyers.de, vom 02/07/2007
6
Vgl. Ministerio de industria, turismo y comercio, a.a.O. (vgl. Nr. 1), S. 7
7
Vgl. www.lexikon.meyers.de vom 02/07/2007
Grafik 1, Globaliserung

- 7 -
Wohlstand hervorgerufene Reiseintensität breiter Bevölkerungsschichten; wird in
kulturkritischer, z.T. polemischer Absicht aber meist negativ verwendet aufgrund
des ,,massierten" Auftretens von Touristen."
8
Durch den Massentourismus haben
sich die vielen verschiedenen Tourismusformen erst herausgebildet, durch ihn
wurde ein weit gefächertes Spektrum von Urlaubsangeboten geschaffen und
finanzierbar gemacht.
9
1.2 Tourismusnachfrage
Im heutigen Dienstleistungsbereich des Tourismus existieren eine sehr große
Konkurrenz und ein starker Verdrängungswettbewerb. Der heutige Markt ist
bestimmt von Konkursanmeldungen, Betriebs- und Marktanalysen und dem
Einsatz modernster Kommunikationsmittel. Die touristischen Betriebe versuchen
mit den neusten Marketingmethoden ihren Marktanteil zu halten und
auszuweiten.
10
Die Tourismusnachfrage (Nachfrage nach Beherbergung, Verpflegung,
Beförderung, Reiseleitung und noch vieles mehr) hängt hauptsächlich von dem
Individuum selbst, der Gesellschaft, dem Staat, der Umwelt, der Wirtschaft sowie
dem Anbieter, ab.
11
Die Reiseanbieter richten sich nach der Nachfrage. Sie
berücksichtigen 4 Faktoren: die Produktpolitik gestaltet möglichst attraktive
Reiseformen, die Preispolitik versucht etwas für jeden Geldbeutel anzubieten und
die Vertriebspolitik versucht, die Leute zum Buchen zu animieren. Die
Kommunikationspolitik informiert die Nachfrager über Reisemöglichkeiten und -
ziele.
Insbesondere neue Reiseziele- und -formen sind gefragt, da die reiseerfahrenen
und kritischen Kunden Neues erleben wollen. Aktivurlaub, sanfter Tourismus,
Städtereisen, Freizeitparks sind nur einige der neuen Reisetrends.
12
Verschiedene Reisemotive sind unter anderem geschäftlich-wirtschaftliche,
kommunikative, sportliche, Erholung, bzw. gesundheitliche sowie religiöse
Motive.
8
Opaschowski, Tourismusforschung, S. 25, Z.29-32
9
Vgl. Opaschowski, ebd., S. 115
10
Vgl. Mundt, Einführung in den Tourismus, S. 39
11
Vgl. Mundt, ebd., S. 60
12
Vgl. Mundt, ebd., S. 29

- 8 -
Touristische Nachfrage wird als Teil privaten Konsums gesehen, sie ist abhängig
von der individuellen und gesamtwirtschaftlichen Situation.
Mit einer Reise werden oft neben den Dienstleistungen auch Erwartungen
gekauft. Je größer der Anteil von Dienstleistungen bei einer Reise (Planungen,
Verpflegung etc.), desto höher ist das Risiko der Nichterfüllung der Erwartungen
durch Vermassung, Anonymität, Sterilität und Massentransportmittel.
13
Viele Touristen sind auf der Suche nach dem Einzigartigen, Authentischen,
Original-typischen eines Ortes, wollen das Reiseland mit seiner
Kultur und seinen Menschen erforschen.
,,Der touristische Blick ist nicht nur passiv, indem er das
aufnimmt, was er vorfindet und Teile davon im Gedächtnis
abspeichert, sondern er verändert auch die Wahrnehmung der
Orte durch ihre Einwohner. In der Folge werden Orte den
Erwartungen des touristischen Blicks angepasst und damit
verändert ­ in der Regel aus ökonomischen Gründen."
14
1.3 Der Faktor Umwelt
So einträglich der Tourismus auch sein mag, er hat jedoch auch Schattenseiten.
Beträchtlich sind zum Beispiel die Schäden an Umwelt und Natur.
Schwefeldioxid- und Kohlenmonoxid von Flugzeugen und Autos verschmutzen
die Luft. Selbst kleinere Fremdenverkehrsorte erreichen oft das in Großstädten
übliche Niveau und überschreiten bisweilen zulässige Grenzwerte. Aber auch
Wasser und Boden sind vielfachen Belastungen etwa durch das Öl von
Kraftfahrzeugen und Sportbooten, aber auch die Sonnenschutzmittel der in großer
Zahl die Mittelmeerküste belagernden Badereisenden ausgesetzt.
Ein großes Problem stellt auch der von Touristen zurückgelassene Müll dar
(Grafik 3, Müll). Dieser fällt im Urlaub meist in größeren Pro-Kopf-Mengen an
als zu Hause. Vor allem aber kann er an Stränden häufig nur mit ungleich
13
Vgl. Mundt, a.a.O. (vgl. Nr. 10), S. 151
14
Mundt, ebd., S. 185, Z. 30-35
Grafik 2: www.kataloge.web.de, vom 07/10/2007
Grafik 2, Werbung für Andalusien

- 9 -
größeren Schwierigkeiten entsorgt werden als in den ausgebauten Infrastrukturen
der Städte.
Weiterhin verbraucht Tourismus verstärkt natürliche Ressourcen: So bringt z.B.
gerade in Ländern die unter Trockenheit leiden, die Lebensweise westlicher
Touristen mit ihren Klimaanlagen und Swimmingpools einen problematischen
Anstieg des Energie- und Wasserverbrauchs mit sich. Letzterer verursacht häufig
ein Absinken des Grundwasserspiegels mit all seinen Konsequenzen für die
örtliche Trinkwasserversorgung und die Bewässerung in der Landwirtschaft.
Schließlich beeinträchtigt der Tourismus vielfach auch bestehende Naturräume,
Biotope und Ökosysteme und damit die Lebensgrundlage für Tiere und Pflanzen.
Teilweise ist dies auf die mit der Errichtung von Unterkünften und Ferienanlagen
typischerweise verbundene Bodenversiegelung zurückzuführen. Zu nennen ist
beispielsweise die u. a. durch Rodungen für Wanderwege bedingte Erosion oder
die Schädigung von Wasserbiotopen durch Segler, Surfer und Taucher.
Genannt sei in diesem Zusammenhang schließlich auch die ästhetische
Verunstaltung gewachsener Natur- und Kulturlandschaften durch touristische
Infrastrukturen.
Anderseits darf nicht vergessen werden, dass die ökonomischen Interessen der
mächtigen und finanzstarken Tourismuswirtschaft vielfach aber gerade auch zum
Schutz und Erhalt gefährdeter Naturräume beigetragen haben. Eine intakte und
ästhetisch reizvolle Umwelt ist ein viel umworbenes Angebot der Tourismus-
Branche. So werden z. B. Naturschutzparks heute wieder besonders erhalten.
15
Die meisten Menschen nehmen den Tourismus kaum als Problem für die Umwelt
wahr.
Laut einer Umfrage vom Oktober 2007 sind sich die 31-40jährigen Touristen und
Einwohner Malagas und Umgebung kaum bewusst, dass sie vielleicht selber zu
einem Umweltproblem beitragen. Die jüngere Generation hingegen findet schon,
15
Vgl. Wikipedia.de - die freie Enzyklopädie, vom 29/09/2007
Grafik 3: www.clip2go.de, vom 07/10/2007
Grafik 3, Müll

- 10 -
20%
15%
3%
13%
15%
10%8%
10%8%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
20-30 Jahre 31-40 Jahre 41-50 Jahre 51-60 Jahre
Tourismus verusacht Umweltprobleme
Ja
Nein
Weiß nicht
dass der Tourismus die Folgen für die Umwelt verstärkt (mehr Wasserverbrauch,
mehr Müll etc.)
Zusammenfassend kann man sagen, dass Tourismus ein Umweltproblem ist.
Umweltzerstörung muss mit privaten und öffentlichen Investitionen zunehmend
bekämpft werden, um die Grundlage des Fremdenverkehrs aufrecht zu halten.
16
16
Vgl. Freyer, Tourismus. Einführung in die Fremdenverkehrsökonomie, S. 16
Grafik 4, Böhm, Jennifer ; Oktober 2007
Grafik 4
Bevölkerungsumfrage in
Malaga:
Verursacht der Tourismus
verstärkt Umweltprobleme?

- 11 -
2 Andalusien und Malaga
Im Jahr 2007 sind von ca. 40 Mio. Einwohnern Spaniens ungefähr 21%
Andalusier. Von diesen rund 8.039.399 Andalusiern lebt ein Drittel in großen
Städten, die gleichzeitig touristische Ballungsräume sind.
17
Andalusien macht mit
87.268 km² 17,3% des spanischen Festlandes aus und ist mit 8 Provinzen
(Almería, Cádiz, Córdoba, Granada, Huelva, Jaén, Málaga, Sevilla) und nahezu
800 Gemeinden die größte autonome Region (seit 11. Januar 1982
18
), allein
größer als Belgien, Holland, Dänemark, Österreich oder die Schweiz.
19
Grafik 5, Spanien und Andalusien
Andalusiens Ruf war es, ,,das Land der Großgrundbesitzer und Stierzüchter, der
Sherrybarone, Flamencotänzerinnen und Gitanos, der Bigotten und Frommen"
20
zu sein. Heute ist es eher als ,,Andalusien? - Sonne und Meer" bekannt.
21
Es ist ein ,,Land" der Kontraste: ,,Orient und Okzident, Tradition und Moderne,
Kosmopolitanität und Rückständigkeit, Reichtum und Armut."
22
17
Vgl. Brinke/Kränzle, Andalusien-Reisehandbuch, S. 74
18
Vgl. Wikipedia.de - die freie Enzyklopädie, vom 04/06/2007
19
Vgl. SAETA 2002, Territorial Information System in Andalusia, S. 1
20
Vgl. Brinke/Kränzle, a.a.O. (vgl. Nr. 17), S. 74, Z. 16-18
21
Vgl. Wikipedia.de - die freie Enzyklopädie, Stichwort ,,Andalusien", vom 04/06/2007
22
Brinke ; Kränzle, a.a.O. (vgl. Nr. 17), S. 74, Z. 30-31
Grafik 5-7, Wikipedia.de - die freie Enzyklopädie, vom 22/08/2007
Grafik 6, Wappen
Grafik 7, Flagge

- 12 -
Mit einer Fläche von 7.308 km² ist Malaga (Spanisch: Província de Málaga) die
kleinste der 8 Provinzen Andalusiens. Im Jahr 2006 lebten 1.491.287 Menschen in
der Provinz Malaga, davon knapp 560.000 in der gleichnamigen Hauptstadt, die
zugleich Hauptknoten für Industrie und Handel in der Region ist.
Der bedeutendste Wirtschaftszweig der Provinz Malaga ist der Tourismus. Einige
der meist bereisten Ferienziele Spaniens befinden sich entlang dieses Teils der
,,Costa del Sol" (zu dt. ,,Sonnenküste"; Name von Malagas Küstenregion im
Rahmen der Namensgebung aller spanischen
Küsten in den 60er Jahren). Der Hafen und
der Flughafen Malagas sind die wichtigsten
Verkehrszentren der Region. Der Flughafen
liegt, was das Passagieraufkommen betrifft,
an vierter Stelle der spanischen Flughäfen.
Zu den bekannten Urlaubsorten der Region
Malagas zählen das -noch immer exklusive- Marbella und Torremolinos (im
Westen Malagas). Die Betonbauten in diesen Orten sind zum Symbol für die
Exzesse des Massentourismus geworden, dort wohnen fast mehr Ausländer als
Einheimische. Im Osten Malagas gibt es noch keine größeren
Tourismusballungszentren, hier zählen kleine Küstenstädte oder Dörfer wie
Torrox, Nerja und Torre del Mar zu beliebten Urlaubszielen. Auch schon diese
vergleichsweise kleinen Gemeinden haben einen enorm hohen Ausländeranteil.
23
Grafik 8, Wikipedia.de - die freie Enzyklopädie, vom 23/08/2007
23
Vgl. Wikipedia.de - die freie Enzyklopädie, vom 05/06/2007
Grafik 9, www.visitingspain.es, vom 25/09/2007
Grafik 8,
Provinz Malaga
Grafik 9,
Malaga Stadt

- 13 -
2.1 Tourismus in Andalusien und Malaga: Zahlen und Fakten
Spanien ist als Urlaubsland zwar ,,alt bekannt", jedoch immer noch sehr attraktiv
für Touristen. Von Spaniens Festland ist Andalusien die Hauptreiseregion, gefolgt
von Madrid. Im Juni 2007 registrierte Andalusien eine Gesamtzahl von 786.000
Touristen, 13,5% des spanischen Gesamttourismus und 4,4% mehr als im Jahr
2006.
24
Die meisten Touristen zieht es an die Küstenregionen Andalusiens (71%),
wobei Strandurlaub mit Vergnügen gleichgesetzt wird.
25
90% der Andalusien-Touristen
sind Europäer.
26
Die Nationen,
die hauptsächlich nach
Andalusien reisen sind
Großbritannien (25,2%iger
Anteil der Touristen) und
Deutschland (16,6%).
Frankreich ist der drittgrößte
Sendemarkt, mit 349.000 und
damit 12,3% der
Gesamttouristenanzahl im
Januar 2007.
27
Die anderen Sendemärkte erreichen gerade mal die 6% Grenze: 6% der nach
Andalusien Reisenden sind Italiener, 5,6% Portugiesen und 3,7% Holländer. 8,9%
der touristischen Ankünfte gehen von den nordischen Ländern Schweden,
Dänemark, Finnland und Norwegen aus. Aus Amerika kommen ca. 7,8%, 60%
davon aus dem Norden (Kanada, USA und Mexiko).
Damit reisen die Touristen der meisten Länder öfter nach Andalusien bzw.
Spanien als früher.
28
24
Vgl. Ministerio de industria, turismo y comercio, IET, Moviemientos turísticos en fronteras,
junio 2007, S. 3
25
Grafik 10: Tourism Satellite Account in Andalusia, 2005
26
Vgl. SAETA, Territorial Information System in Andalusia, 2002, S. 2
27
Vgl. Ministerio de industria, turismo y comercio, a.a.O. (vgl. Nr. 24), S. 3
28
Vgl. Ministerio de industria, turismo y comercio, a.a.O. (vgl. Nr. 24), S. 2
Grafik 10, Herkunft der Touristen

- 14 -
Im Hauptreisemonat August kamen allein 5 Mio. Touristen (2005).
29
In der touristische Nachfrage, Unterkünfte betreffend, sind Wohnungen von
Familienmitgliedern oder Freunden am beliebtesten (34,7%), erst danach kommen
Hotels und ähnliche Unterkünfte (27,2%). Eine eigene Wohnung am Urlaubsort
ist mit 16,4% ebenfalls sehr beliebt. Mietwohnungen werden von 12,6% aller
Spanien-Touristen genutzt, 9,1% wohnen in anderen Unterkünften.
30
Die meisten
Touristen buchen Transport, Unterkunft und Verpflegung getrennt und individuell
und verzichten somit auf das touristische Gesamtpaket.
31
Das Auto ist noch immer
das beliebteste Transportmittel, vor allem bei Touristen aus den angrenzenden
Ländern. Andere reisen -offenbar aufgrund der Entfernung- per Flugzeug an (z.B.
91% der Briten und 56% der Deutschen).
Die ,,Junta de Andalucía" versucht, Andalusien den Gegebenheiten dieser
,,Hauptsendemärkte" (insbesondere Großbritannien und Deutschland) anzupassen
um für sie attraktiv zu bleiben (näher erläutert in Punkt 4, Die andalusische
Kultur), denn ,,zu Hause" fühlt man sich am wohlsten.
32
Rund 77,1% der Touristen geben als Hauptgrund für ihre Reise Urlaub und
Freizeit an. Es sind nur 45,6%, die persönliche Gründe (Besuche von Verwandten,
Familie) nennen, 9% reisen aufgrund von Arbeit (z.B. Seminare etc.) oder
Handel.
33
10,5% der
Briten, 11,6% der
Franzosen, 8,5% der
Deutschen und jeder 5.
Portugiese ist schon
einmal in Andalusien
gewesen. Hauptgründe
dafür sind das Klima
(27,9%) und das Meer
(58,2%) bzw. Sonne und Strand. Darauf folgen der Kontakt mit der Natur (33,6%)
und die Besichtigung der Sehenswürdigkeiten und Museen (37,1%).
Sportangebote (meist Golf, Wassersport etc.) haben in Andalusien einen höheren
29
Vgl. Ministerio de industria, ebd., S. 14
30
Vgl. Ministerio de industria, ebd., S. 19
31
Vgl. Ministerio de industría, ebd., S. 3
32
Vgl. Ministerio de industria, ebd., S. 25
33
Vgl. Ministerio de industria, ebd., S. 17
Grafik 11,
Hauptreisemotive
Geschäfte ­ Messen und Kongresse ­ Ferien/Urlaub - Andere

- 15 -
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Positiv
Negativ
Weiß nicht
Tourismus an der Costa del Sol ist...
Arbeit im
Tourismussektor
Arbeit in einem anderen
Sektor
Stellenwert als beispielsweise auf den Kanaren.
34
Die Hauptaktivitäten der
Touristen in Andalusien sind Ausflüge (37,5%), Einkäufe (30%), Spaziergänge
(auch am Strand) (29,8%), Besuche von Freizeitparks (28,1%), Essen in
Restaurants (27,5%) und Besuche kultureller Veranstaltungen (17,6%).
35
Konkurrenten für Andalusien als Reiseziel sind vor allem die Balearen und
Kanarischen Inseln. Internationale Konkurrenten sind beispielsweise
Griechenland oder Portugal.
36
Das touristische
Produkt Andalusien
wird aufgrund des
Klimas, des Preis-
Leistungsverhält-
nisses, der Qualität
der angebotenen
Leistungen und der
angemessenen Be-
handlung durch die Dienstleistungsanbieter von den meisten Touristen als
Urlaubsziel geschätzt.
37
Der örtlichen Verteilung nach ist Malaga in Andalusien mit 37,7% (2001) aller
nach Andalusien reisender Touristen die größte Tourismusregion, mit einem
Angebot von 34,4% an Unterkünften (unterteilt in Mietwohnungen-61,56%,
Hotels-37,59%, Landhäuser-18,85%, Campingplätzen-18,84% und Pensionen-
19,23%).
38,39
Malaga folgen Cadiz, Almeria und Granada.
34
Vgl. Junta de Andalucía: Balance del año turístico en Andalucía 2005, S. 37
35
Vgl. Junta de Andalucía, a.a.O. (vgl. Nr. 34), S. 9
Grafik 11: Tourism Satellite Account in Andalusia, 2005
36
Vgl. Junta de Andalucía: Observatorio turístico 2006 tercer trimestre, S. 14
37
Vgl. Junta de Andalucía, a.a.O. (vgl. Nr. 34), S. 40
Grafik 12: Böhm, Jennifer ; Oktober 2007
38
Vgl. SAETA 2002, Territorial Information System in Andalusia S. 3
39
Vgl. Junta de Andalucía, a.a.O. (vgl. Nr. 36), S. 15
Grafik 12
Befragung von
Einwohnern und
Touristen in der Region
Malaga

- 16 -
Im Jahr 2004 reisten 63,58%
der ausländischen Touristen
Spaniens nach Malaga.
Deutsche und Briten sind,
wie in Andalusien, auch
Malagas Haupttouristen.
40
Allerdings wurde bei der
Ankunft am Flughafen
Malaga im Jahr 2006 bei den deutschen Touristen ein Rückgang von 14,92%
registriert (32.505 Passagiere weniger). Die Anzahl der anreisenden Briten sank
,,nur" um 1,37% (11.473 weniger als im letzten Jahr). Die Passagierzahlen der
Schweizer, Österreicher, Italiener, Russen und Iren dagegen steigen. Die
Angebote der Billig-Airlines Ryanair, Easyjet etc. machen das Fliegen attraktiver
als Auto- oder Bahn fahren. Im Jahr 2004 verbuchte die Fluglinie Easyjet auf
ihren Malaga-Flügen einen 27%igen Anstieg der Nachfrage.
41
Obwohl die Ausländer mit guten Angeboten ins Land gelockt werden, sind neben
den Touristen aus dem Ausland ganze 28,2% der Touristen an der Costa del Sol
Spanier.
42
29,5% der Reisenden, die nach Malaga bzw. an die Costa del Sol
kommen, sind zwischen 40 und 49, 25,7% zwischen 30 und 39 und 26,6%
zwischen 50 und 59 Jahre alt.
Der Durchschnittsaufenthalt von Malagas Touristen liegt bei 8 Tagen (47%), jeder
Dritte (besonders Nicht-Spanier) bleibt jedoch zwischen 9 und 15 Tage.
43
Grafik 13: Instituto de Estadística de Andalucía. 2004
40
Vgl. Junta de Andalucía, a.a.O. (vgl. Nr. 34), S. 04
41
Vgl. Junta de Andalucía, a.a.O. (vgl. Nr. 36), S. 12
Grafik 14, www.viaggiogratis.it, vom 27/09/2007
42
Vgl. Junta de Andalucía: ebd., S. 7
43
Vgl. Junta de Andalucía: ebd., S. 9
Grafik 14, Easyjetflugzeug
Grafik 13, Herkunft der spanischen Touristen

- 17 -
2.2 Tourismusarten in Andalusien
2.2.1
Turismo de sol y playa
Im Jahr 2004 sind rund 12,15 Millionen sol y playa (zu dt. ,,Sonne-und-Strand")
Touristen nach Andalusien gereist (~57% von Andalusiens ausländischen
Gesamttouristenzahl). Die Nachfrage bzw. Realisierung dieser Tourismusart ist
im Jahr 2003 von 40,4% (2002) auf 59,6% bei den ausländischen Touristen
gestiegen.
44
Sonne-und-Strand Touristen
bleiben durchschnittlich 18
Tage in der Region, ca. 4
Tage mehr als der
Durchschnittswert
Andalusiens. 60% der
Touristen in der Region
Malaga sind Briten.
45
2004 sind gut die Hälfte
aller Sonne-und-Strand Touristen in Andalusien zwischen 30 und 65 Jahre alt, die
Mehrheit (64%) steht mitten im Berufsleben, ist fest angestellt oder selbstständig,
19,9% sind Pensionäre und 12,8% Studenten.
46
Die Stadt Malaga hat, zusammen
mit Granada, die größte Anzahl der Touristen über 65 Jahren.
47
44
Junta de Andalucía, La demanda de turismo de sol y playa en Andalucía año 2004, S. 12
45
Grafik 15: Junta de Andalucía, ebd., S. 14
46
Vgl. Junta de Andalucía, ebd., S. 13
47
Vgl. Junta de Andalucía, ebd., S. 72
Grafik 15, Verteilung
der Touristen pro
Quartal, Spanier und
Ausländer

- 18 -
48
Die Hauptreisezeit ist im Hochsommer.
49
64,4% der ausländischen Touristen kommen mit dem Flugzeug nach Andalusien,
die spanischen Touristen reisen mit dem Auto (85,2%) an.
Ein Andalusien-Urlaub wird generell in weniger als 20% aller Fälle über ein
Reisebüro o.ä. gebucht. Malaga hat jedoch von ganz Andalusien die größte
Prozentzahl der Touristen, die auf ein Pauschalangebot vom Reiseveranstalter
zurückgreifen (21,28%).
50
Mehr noch als Hotelübernachtungen werden Mietwohnungen genutzt (46,8%), die
meist privat und nicht über Immobilienfirmen gebucht werden.
51
Viele Touristen
48
Grafik 16: Junta de Andalucía, a.a.O. (vgl. Nr. 44), S. 15
49
Vgl. Junta de Andalucía, ebd., S. 11
Grafik 17: www.turismoenparana.com, vom 28/09/2007
50
Vgl. Junta de Andalucía, ebd., S. 68-69
51
Vgl. Junta de Andalucía, ebd., S. 69
Grafik 16,Herkunft und Alter der Touristen, Spanier und Ausländer
Grafik 17, ,,Strandidylle"

- 19 -
besitzen einen Zweitwohnsitz in Andalusien oder kennen jemanden, der ihnen
seine Wohnung überlässt.
52
Malaga registrierte über 51,9% der Gesamtzahl der Gesamtübernachtungszahl
Andalusiens. Im Jahr 2004 waren es 3,2 Millionen Reisende, die insgesamt 14,3
Millionen Mal übernachtet haben.
53
Mehr als die Hälfte aller Ausgaben der Sonne-und-Strand Touristen, wurden für
Gastronomie (52,1%) getätigt, 18,5% wurden
bei Einkäufen ausgegeben und
16,7% in die Unterkunft investiert.
54
2.2.2
Turismo cultural
Kulturtourismus ist ,,in". Deutschland hat mit Großbritannien, Frankreich und den
Nordischen Ländern den höchsten Anteil an Touristen, die ins Ausland reisen um
Kulturtourismus zu genießen. Nach Spanien kommen aus diesem Grunde bis jetzt
vergleichbar wenig Touristen.
55
Kulturtourismus ist eine Tourismusform, die sich für die historisch-kulturellen
Aspekte des Landes und seine Entwicklung interessiert, nicht saisonabhängig ist
und immer beliebter wird.
56
52
Vgl. Junta de Andalucía, a.a.O. (vgl. Nr. 44), S. 15
53
Vgl. Junta de Andalucía, ebd., S. 70
Grafik 18: Junta de Andalucía, ebd., S. 70
54
Vgl. Consejería de Turismo, Comercio y Deporte (SAETA), S. 71
55
Vgl. Aguiló/Alba/de la
Ballina/Cals/Díaz/Tablaya/Flores/Fuentes/González/Marchena/Montford/Rivas/Robles/Rodriguez-
del Bosque/Ruiz/Torres/Valdés/Vázquez/Vero, Turismo y promoción de destinos turísticos:
Implicaciones empresariales, S. 75
56
Vgl. Wikipedia.de ­ die freie Enzyklopädie, vom 22/09/2007
Grafik 18, Sonne-und-Strand Touristen in Malaga nach Herkunft

- 20 -
Die verschiedenen Formen sind:
· Städtetourismus, vor allem Weltkulturerbe.
· Tourismus der Sehenswürdigkeiten, vor allem historisch-künstlerische Objekte.
· Shoppingtourismus, einschließlich Künstlerartikel und Handwerk.
· Ethnografischer Tourismus, die Geschichte und Bräuche der kleinen Dörfer.
· Literarischer Tourismus, auf den Spuren von Autoren.
· Bildungstourismus, Sprache oder Kultur.
· Wissenschaftlicher Tourismus für biologische oder auch archäologische
Versuche.
· Gastronomischer Tourismus, die typische Küche eines jeden Landes.
· Tourismus der Weinkultur.
· Industrietourismus, zum Besuch in Fabriken oder Neubauten, bzw. geplanten
Objekten.
57
Der Kulturtourismus hat sich vom ,,normalen" Sonne-und-Strand Tourismus
abgesetzt und bildet eine eigene Kategorie. Kulturtourismus besteht aus
kulturellen, historischen Aktivitäten. Die gefragtesten Ziele in Andalusien sind
Sevilla, Granada und Cordoba, da sie über ein reiches kulturelles Angebot und
viel Maurisches Erbe verfügen. Diese 3 Städte werden auch das ,,Kulturdreieck"
genannt.
58
Malaga hat als kulturtouristische Stadt nur einen Platz hinter dem
,,Kulturdreieck".
59,60
Es gibt in Andalusien viele spezielle ,,Routen", die zu den wichtigsten
Sehenswürdigkeiten führen. Die wohl interessantesten sind
die ,,Rutas de El legado andalusí", quer durch Andalusien.
Sie führen die Geschichte der Entstehung Andalusiens vor
Auge. Zu diesen Routen zählen auch die drei nachfolgend
genannten:
- Die ,,Ruta de Washington Irving", die von Sevilla nach
Granada führt, nach dem nordamerikanischen Diplomaten
benannt ist, der sie, wie ihm nachfolgend später viele
andere Künstler der Romantik auch, 1829 antrat und sie in
57
Vgl. Wikipedia.de - die freie Enzyklopädie, Stichwort ,,Kulturtourismus", vom 23/09/2007
58
Vgl. Junta de Andalucía: La demanda del turismo cultural en Andalucía, 2003, S. 1
59
Vgl. Junta de Andalucía, ebd., S. 13
60
Grafik 19: Ayuntamiento de Málaga, Feria internacional de turismo cultural 2007
Grafik 19: Entstehung Andalusiens

- 21 -
seinem Werk ,,Geschichten der Alhambra" weltweit bekannt machte,
- die ,,Ruta de al-Idrisi", von Malaga nach Granada, die von dem Geographen
al-Idrisi beschrieben wurde,
- die ,,Ruta del Califato" von Cordoba nach Granada, die diese Städte im 12.Jh.
vereinte und die die Hauptstädte des ,,al-Andalus" califal und nazarí beschreibt
(califal steht für die Zeit der Kalifen in Cordoba im 10. Jh. und nazarí für die
maurische Dynastie der Nasriden in Granada von 1237-1492)
61
.
Eine Route auf den Spuren der Römer ist die ,,Ruta Bética
Romana", die durch die Städte Sevilla, Cordoba und Cadiz,
durch die hispanisch-romanischen Regionen geleitet.
62
(Alle
beschriebenen Routen befinden sich im Anhang der Arbeit, ab
S. 108)
Kulturtouristen sind meist Individualreisende, oft Paare ohne
Kinder oder Gruppen von Freunden.
63
Im Jahr 2003 kamen 4,7
Mio. Kulturtouristen nach Andalusien (21,7% der
Gesamttouristenzahl). 70% dieser waren Spanier, 40% von ihnen kamen aus
Madrid. Von den Ausländern, die an dieser Touristenart besonderen Gefallen
finden, kommen die meisten, wie beim Sonne-und-Strand Tourismus, aus
Großbritannien. Aber auch Deutsche, Franzosen und Italiener sind stark vertreten
(siehe nachfolgende Grafik).
64
61
Vgl. Wikipedia.de ­ die freie Enzyklopädie, vom 27/10/2007
62
Vgl. Junta de Andalucía, Consejería de Turismo, Comercio y Deporte, Folletos - Septiembre
2007
63
Vgl. Junta de Andalucía, a.a.O. (vgl. Nr. 58), S. 1
Grafik 20: Ayuntamiento de Málaga, a.a.O. (vgl. Nr. 60)
64
Grafik 21: Junta de Andalucía, a.a.O. (vgl. Nr. 54), S. 14
Grafik 21, Kulturtouristen nach Herkunft
Grafik 20: Ruta Bética
Romana

- 22 -
Kulturreisen sind in Andalusien meist Kurzreisen mit einem
Durchschnittsaufenthalt von 4 Tagen. Die Mehrheit der Kulturtouristen sind
reifere Urlauber zwischen 30 und 44 Jahren. Allerdings geht der Trend
mittlerweile auch in Richtung junges Publikum.
56,7% der Kulturtouristen buchen Hotelübernachtungen, nur 3,8% wohnen in
Wohnungen von Freunden oder der Familie.
82% der spanischen Kulturtouristen buchen individuell, bei den ausländischen
Touristen sind es ,,nur" 60,2%, sie buchen meist bei Verbänden,
Reiseorganisationen oder Clubs.
65
40% aller Kulturtouristen buchen direkt am
Urlaubsort ein kulturtouristisches Paket (geleitete Ausflüge etc.).
66
Die
Hauptaktivität von Kulturtouristen, nach dem Besuchen von Sehenswürdigkeiten
oder Museen (47,4%), ist das Einkaufen (20%).
67
55% aller Kulturtouristen geben an nach Andalusien gekommen zu sein, um das
Land und seine Kulturschätze kennen zu lernen. 11,7% reisen auch aufgrund des
Klimas an die Küste, während der Rest die Gastronomie, die Lebensfreude und
Gastfreundschaft nennt.
68
43% der ausländischen Touristen in Malaga haben schon zuvor Kulturtourismus
erlebt, meist in Frankreich und Großbritannien. Im Kulturtourismus wird jedes
Urlaubsziel normalerweise nur einmal besucht. In Spanien folgt Andalusien als
kulturtouristisches Reiseziel Galizien und Katalonien.
69
70
65
Vgl. Junta de Andalucía, a.a.O. (vgl. Nr. 54), S. 14-17
66
Vgl. Junta de Andalucía, ebd., S. 19
67
Vgl. Junta de Andalucía, ebd., S. 22
68
Vgl. Junta de Andalucía, ebd., S. 25
69
Vgl. Junta de Andalucía, ebd., S. 92
70
Vgl. Junta de Andalucía, a.a.O. (vgl. Nr. 58), S. 89
Grafik 22: Junta de Andalucía, ebd., S. 89
Grafik 22,
Kulturtouristen in
Malaga nach Herkunft

- 23 -
Eine besondere Attraktion für Kulturtouristen, die Andalusien besuchen, sind die
bekannten ,,Cuevas de Nerja" (Nerja ist ein Ort östlich Malagas), die schon um
1960 herum entdeckt wurden und die zu den größten Europas zählen, und die
,,Cuevas del Tesoro" in Rincón de la Victoria (ein Vorort Malagas), die einzigen
in Europa zu besichtigenden Meereshöhlen. Im 12.Jh. soll in letzterer der Schatz
von Tasufin Ibn Alí versteckt worden sein.
Auch die ,,Feria internacional de turismo cultural" (FITC) in Malaga zieht viele
Touristen und Interessierte an. Sie ist die einzige auf den Kulturtourismus
spezialisierte Messe der Welt. Seit 2003 findet sie jährlich -2007 in der Zeit vom
20.-23.September- im ,,Palacio de Congresos y Ferias" mit 140 Ausstellern aus 23
Ländern statt. Es werden Museen, Paläste, Schlösser, Klöster,
Sehenswürdigkeiten, Hotels, archäologische Ausgrabungen, gastronomische
Routen, Musikfestivals, Tanz, Theater etc. präsentiert bzw. ausgestellt. Die Messe
dient zur Information und zur Werbung für den Kulturtourismus. Die
Besucherzahlen steigen jedes Jahr, im Jahr 2006 kamen schon fast doppelt so
viele Besucher auf die Messe wie im Vorjahr.
Das zeigt, dass der Kulturtourismus immer populärer und beliebter wird.
71
Die
Direktorin der FITC, Martina Pineda sagte 2007 in einem Interview für die
,,Industria Hostelera": ,,Hay que trabajar para que el turismo cultural sea más
conocido dentro y fuera de nuestras fronteras"
72
, zu dt., man müsse den
Kulturtourismus in und außerhalb Spaniens bekannt machen. Neben China,
Grafik 23: Junta de Andalucía, a.a.O. (vgl. Nr. 62)
71
Vgl. www.feriainternacionaldelturismocultural.com, vom 30/09/2007
72
Vgl. Industria Hostelera n°747, Septiembre de 2007, Pagina 8
Grafik 23
Feria internacional de turismo cultural,
September 2007, Malaga

- 24 -
Deutschland, Portugal, Mexiko, Malta, Polen und noch einigen anderen ,,nicht-
spanischen Ländern" waren auf der FITC aus Spanien vor allem die ,,Junta
Andalucía", Zaragoza (Expostadt 2008) und die Unterschriften-Sammler für die
Wahl Malagas zur europäischen Kulturstadt 2016 vertreten. Malaga verfügt
schließlich über ein reiches kulturelles Angebot: Die Hauptattraktion des
Kulturtourismus ist zweifelsfrei Malaga als Geburtsstadt des berühmten Malers
Pablo Picasso. An der ,,Plaza de la Merced" steht das Geburtshaus Picassos, das in
der Art eines Museums seine Kindheit zeigt. Auch das ,,eigentliche" Picasso
Museum fehlt nicht. Eine spezielle Route führt zum Zweitwohnsitz von Picassos
Familie, zu seiner Schule sowie zu dem Gymnasium, das er seiner Zeit besuchte.
Eine weitere kulturelle Attraktion Malagas sind die Springbrunnen auf der ,,Ruta
de la piedra y el agua". Entlang Malagas unten am Hafen gelegenen ,,Paseo del
parque" gibt es auf den vielen Plätzen, wie z.B. der ,,Plaza de la Marina"
unzählige Springbrunnen und Statuen, neben anderen
eine von Hans-Christian Andersen, dem dänischen
Schriftsteller, der im Oktober 1862 im Rahmen der
Recherche für sein Buch ,,I Spanien", zu dt. ,,In
Spanien", Malaga besucht hatte.
73
Malagas ,,grüne Seite" ist eine Reihe von Parks: der ,,Parque de Málaga", die
,,Jardines de Picasso", die ,,Jardines de la Catedral", der ,,Parque de Gibralfaro",
der ,,Jardín botánico-histórico La Concepción" und viele mehr. Alle diese Parks
verfügen über ein breites Spektrum von außergewöhnlichen Pflanzen, botanischen
Gewächsen und natürlich vielen Palmen.
Dem traditionellen Malaga begegnet der
Kulturtourist wie in einer Art Zeitreise
auf einer Route quer durch die Stadt,
vom ,,Plaza de la Marina" über die
,,Puente de los Alemanes" (der Name
rührt von einem Schiffsuntergang eines
73
Grafik 24: en.epochtimes.com, vom 01/10/2007
Grafik 25: www.malaga-weather.com, vom 24/09/2007
Grafik 24, H.-C. Andersen, Malaga
Grafik 25, Malaga

- 25 -
deutschen Handelsschiffes her), über das ,,Museo del Vino" und ,,Museo de Arte
Flamenco" bis hin zur ,,Plaza de la Merced".
Malagas ,,Sacra", die ,,religiöse Route", führt durch viele kirchliche Museen
sowie eine ganze Reihe Kirchen und sieht als Hauptattraktion die Kathedrale vor.
Eine weitere Route durch Malaga ist die
,,Monumentale", die die ,,Plaza de Toros", die
Kathedrale, das ,,Teatro Romano", die ,,Alcazaba",
die ,,Gibralfaro" und viele weitere ,,wichtige"
Monumente einschließt.
Naturfreunde und naturverbundene Touristen des
,,Turismo rural" besuchen in Malaga das
Meeresmuseum mit Aquarium ,,Museo-Acuario", die ,,Aula Naturaleza", ein
Farmhaus aus dem 18.Jh. im ,,Parque Natural de Montes", einen Naturschutzpark
sowie den historischen Botanischen Garten.
74
Am 27. September 2007 ,,feierte" Malaga den ,,Día Mundial del Turismo"
(Welttourismustag), der von der WTO festgelegt wurde. Freie Führungen durch
die Stadt, freie Eintritte in Museen und Malagas Kathedrale sowie ein Konzert
zum Abschluss dieses Tages ließen viele Besucher Malagas Sehenswürdigkeiten
erleben.
Ab 2008 wird es in Malaga ein neues Museum, das Malaga ,,art natura", mit
5000 m² Platz für Ausstellungen zu den Themen Evolution, Umwelt, Meer,
Universum, Mineralien, archäologische Funde, Urknall, Minen etc. geben. Es
wird ein breites Spektrum der Welt, in der wir leben, Vergangenheit, Gegenwart
und Zukunft zeigen.
75
2.2.3
Turismo rural
Eine neue Art des Tourismus in Spanien ist der Naturtourismus, ,,Turismo rural"
oder ,,Turismo activo" genannt. ,,Dafür möchte sich die Consejería de Turismo
Grafik 26: www.deseoaprender.com, vom 28/09/2007
74
Vgl. Ayuntamiento de Malaga, a.a.O. (vgl. Nr. 60), September 2007
75
Vgl. ebd., September 2007
Grafik 26, Malaga

- 26 -
(Tourismusrat) als Abteilung der Andalusischen Regierung ganz besonders
einsetzen, der Stempel vom billigen Massentourismus soll getilgt, Individual- und
Ökotourismus gefördert werden."
76
Ländliche Urlaubsunterkünfte sind
touristische Unterkünfte mit einem mittleren, guten Preis ohne jegliche
Zusatzleistungen. Sie müssen im touristischen Unterkunftsregister ihrer jeweiligen
Gemeinde als solche eingetragen sein, in ländlicher Umgebung liegen, eine eigene
typologische Architektur der Umgebung oder Unterkünfte in so genannten
Agrikultur-,,Fincas" haben und über eine limitierte Anzahl von Betten verfügen.
77
Aktiver Tourismus bzw. Naturtourismus ist das Gegenteil von ,,am Strand in der
Sonne liegen". Es bedeutet aktiv sein, Unternehmungen machen, Naturparks
besuchen etc.
78
Die Nachfrage nach
Naturtourismus in Andalusien
(und auch ,,Aktivem Tourismus",
hier zusammengefasst unter
,,Turismo rural") steigt immer
mehr. Im Jahr 2003 reisten 1,9
Mio. Touristen aus diesem Motiv nach Andalusien, immerhin schon 8,8% des
andalusischen Gesamttourismus. Die Zahl der britischen ,,Rural"-Touristen ist bis
2003 jedoch schon über 10% gestiegen.
Mehr als ¾ aller ,,Rural"-Touristen sind immer noch Spanier, die Hälfte davon
Andalusier, 14,6% aus Madrid, 7,5% aus Katalonien.
79
Der andalusische Markt ist
also sein eigener Hauptkunde.
80
Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der
Naturtouristen beträgt 8 Tage. Ausländische Touristen
bleiben, aufgrund des ,,Reiseaufwandes", meist länger,
mindestens 9 Tage.
81,82
Die 3 Hauptaktivitäten der ,,Rural"-Touristen sind
Wandern, die Beobachtung der Natur und Besuche in
76
Brinke, a.a.O. (vgl. Nr. 17), S. 70 Z 21-24
77
Vgl. Ministerio de industria, turismo y comercio: Turismo interior Andalucía 2005, S. 48
78
Vgl. Ministerio de industria, a.a.O. (vgl. Nr. 1), S. 2
Grafik 27: www.malagaweb.com, 28/09/2007
79
Vgl. Junta de Andalucía: La demanda del turismo rural en Andalucía 2003, S. 13
80
Vgl. Junta de Andalucía, ebd., S. 15
81
Vgl. Junta de Andalucía, ebd., S. 17
82
Grafik 28: images.google.de, vom 07/10/207
Grafik 27, Ronda
Grafik 28, ,,Rurale"
Finca in Andalusien

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2007
ISBN (eBook)
9783836615068
DOI
10.3239/9783836615068
Dateigröße
13.3 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule Magdeburg-Stendal; Standort Magdeburg – Kommunikation und Medien, Fachkommunikation
Erscheinungsdatum
2008 (Juli)
Note
1,7
Schlagworte
tourismus andalusien immigration turismo malaga
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Titel: Tourismus in Andalusien, Schwerpunkt Malaga
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