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Einfluss der strukturellen gesellschaftlichen Veränderungen und des Wertewandels auf den Sport und die zukunftsorientierte kommunale Sportentwicklungsplanung

©2007 Magisterarbeit 126 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Der Sport als fester Bestandteil unserer Alltagskultur unterliegt einem kontinuierlichen Wandel. Dieser Wandel findet nicht autonom statt und kann somit auch nicht losgelöst von den gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen betrachtet werden. Individualisierungstendenzen führen daher immer häufiger zu einer Selbstorganisation im Sport. Der demographische Wandel sowie Zu- und Abwanderungstendenzen verändern die Sportnachfrage. Neue Motive des Sporttreibens wie Fitness- und Gesundheitsbewusstsein lösen zunehmend den wettkampforientierten Sport ab. Die rasante Zunahme von Trendsportarten sorgt zusätzlich für eine kaum überschaubare Vielfalt an neuartigen Bewegungs- und Sportaktivitäten, die ein darauf ausgerichtetes Sportangebot benötigen. Grundlage für die Ausübung der meisten Sportarten sind geeignete Sportstätten. Diese werden zum Großteil zu ca. 60 % von den Kommunen und zu ca. 30 % von den Vereinen und Verbänden betrieben. Durch die angespannte Haushaltslage einiger Kommunen, die eine genaue Planung und eine restriktive Sportförderung erforderlich macht, wird die Versorgung der Bevölkerung mit den relevanten Sportanlagen erschwert. Für die öffentliche Sportverwaltung, aber auch für die Sportvereine, die von den öffentlichen Zuwendungen profitieren, entstehen neue Rahmenbedingungen. Diese müssen aufgezeigt und beachtet werden, um die positiven Einflüsse des Sports auch in Zukunft optimal nutzen zu können.
Die positiven sozialen und gesundheitlichen Effekte des Sports, die auch dessen Förderwürdigkeit rechtfertigen, werden zwar weitestgehend anerkannt, jedoch findet die Thematik einer zukunftsorientierten Sportentwicklung innerhalb einer Gemeinde häufig aufgrund anderer scheinbar wichtigerer Probleme keine angemessene Beachtung. Aus diesem Grund fehlen noch heute in vielen Städten und Gemeinden geeignete Konzepte und Planungsinstrumentarien, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Der Goldene Plan, ein Instrumentarium zum Wiederaufbau und zur Sicherung der Sportstätten von Städten und Gemeinden, wird noch immer häufig als einzige Grundlage für die Sportstättenentwicklungsplanung genutzt. Er basiert jedoch lediglich auf Verhältniszahlen aus Mindestsportfläche und Einwohnerzahl und reicht für die neuen Anforderungen nicht mehr aus. Es gilt die unterschiedlichen Formen, Häufigkeiten und Ausmaße des Sporttreibens der Bevölkerung zu ermitteln, um bedarfsgerecht auf die veränderte Sportnachfrage zu reagieren. Neue […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

1 Einleitung

2 Sport in der modernen Gesellschaft – eine Wechselbeziehung
2.1 Gesellschaftliche Veränderungen und der Wandel des Sports in Deutschland
2.1.1 Die demographische Entwicklung
2.1.2 Wohlstand und soziale Ungleichheit
2.1.3 Gesundheitswert
2.1.4 Freizeitwert
2.1.5 Individualisierung
2.2 Ausdifferenzierung des Sportmodells
2.3 Positive Aspekte des Sports
2.3.1 Bildung, Erziehung und Identität
2.3.2 Soziale Integration
2.3.3 Gesundheitserziehung
2.4 Negative Aspekte des Sports

3 Ausgewählte Aspekte einer zukunftsorientierten kommunalen Sportentwicklungsplanung
3.1 Auswirkungen der strukturellen und räumlichen Nachfrageveränderungen im Sport
3.2 Grundlagen der verhaltensorientierten Sportstättenentwicklungsplanung
3.3 Kooperative Planung zur kommunalen Sportstättenentwicklungsplanung
3.4 Integrierte Sportentwicklungsplanung
3.5 Problemorientierte Sportentwicklungsplanung
3.6 Lösungsmodell „Familienfreundlicher Sportplatz“

4 Konzept einer offenen familienfreundlichen Sportstätte in der Stadt Rosenheim
4.1 Ausgangsituation, Entwicklungsstand und Konzept des ESV Projektes
4.2 Rahmendaten der Stadt Rosenheim und des Quartiers Endorfer Au/Finsterwalderstraße
4.2.1 Bevölkerungsentwicklung
4.2.2 Soziale Aspekte
4.3 Rahmenbedingung des ESV Rosenheim
4.3.3 Flächenangaben und Entwicklungsvorhaben
4.3.4 Mitgliederstruktur und ihre Entwicklung
4.4 Vergleichsanalyse mit den Orten Hagenbach, Schwendi und Schwalldorf
4.4.5 Evaluierung des Planungsprozesses
4.4.6 Evaluierung des Umsetzungsprozesses
4.4.7 Nutzung der Anlagen

5 Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse
5.1 Gesamtgesellschaftliche Ergebnisse für Deutschland
5.2 Ergebnisse zur kommunalen Sportentwicklungsplanung
5.3 Ergebnisse zur Umgestaltung des ESV-Geländes in der Stadt Rosenheim

6 Handlungsempfehlungen
6.1 ESV-Projekt
6.2 Sportentwicklungsplanung der Stadt Rosenheim

7 Zusammenfassung und Ausblick

Quellenverzeichnis

Anhang: A.1: Entwurf des ESV-Sportgeländes
A.2: Erläuterungsbericht zum geplanten ESV-Sportgelände
A.3: Daten des Einwohnermelde- und Sozialamtes der Stadt Rosenheim
A.4: Daten des Stadtplanungsamtes der Stadt Rosenheim
A.5: Sportwegweiser der Stadt Stuttgart

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Charakteristische Etikettierungen der Gegenwartsgesellschaft

Abbildung 2: Entwicklung der Bevölkerungszahl in Deutschland bis 2050

Abbildung 3: Altersstruktur der Bevölkerung in Deutschland nach mittlerer Bevölkerungsentwicklung in den Jahren 2005, 2030 und 2050

Abbildung 4: Entwicklung des Durchschnittsalters der Bevölkerung in Deutschland

bis 2050

Abbildung 5: Anteil der sportlich Inaktiven in einem Zeitraum von vier Wochen aufgeschlüsselt nach Alter, Einkommen und Geschlecht

Abbildung 6: Gesundheitsprojekt im Kreis Neuss

Abbildung 7: Sportengagement in Köln und Bocholt im Jahr 2003

Abbildung 8: Ausdifferenzierung des Pyramidenmodell

Abbildung 9: Sportmodell nach Digel als Folge funktionaler Ausdifferenzierung

Abbildung 10: Sportmodell nach Rittner als Folge funktionaler Ausdifferenzierung

Abbildung 11: Europäische Charta „Sport für alle“

Abbildung 12: Risiko-Nutzen-Relation in Abhängigkeit vom Aktivitätsniveau

Abbildung 13: Ablauf der verhaltensorientierten Sportstättenentwicklungsplanung

nach dem Leitfaden des BISp

Abbildung 14: SEP nach der kooperativen Planungsmethode und einer Sportverhaltensstudie als Datengrundlage

Abbildung 15: Module und Ablauf einer ISEP

Abbildung 16: Veränderung der Bevölkerungsdichte in Deutschland (1990-1999)

Abbildung 17: Prognose der Bevölkerungsentwicklung in Deutschland (2000-2020)

Abbildung 18: Wanderungsgewinne der Stadt Rosenheim nach Zeitabschnitten

Abbildung 19: Wanderungssalden der Stadt Rosenheim nach Altersgruppen (1982-2003)

Abbildung 20: Bevölkerungsvorausberechnung der Stadt Rosenheim für das Jahr 2024 nach Varianten des Wanderungsgewinnes

Abbildung 21: Satellitenbild des ESV-Sportgeländes von 2003

Abbildung 22: Mitgliederentwicklung der Abteilungen des ESV Rosenheim (2000-2007)

Abbildung 23: Mitgliederentwicklung des ESV Rosenheim nach Altersgruppen (2000-2007)

Abbildung 24: Mitgliederentwicklung des ESV Rosenheim nach Geschlecht (2000-2007)

Abbildung 25: Nutzer der Sportanlagen an Wochentagen nach Altersgruppen

Abbildung 26: Anteil der Vereinsmitglieder an der Gesamtnutzerzahl

Abbildung 27: Anzahl der Nutzer und Nutzungshäufigkeit vor und nach der Umgestaltung

Abbildung 28: Verweildauer der Altnutzer vor und nach der Umgestaltung

Abbildung 29: Genutzte Verkehrsmittel zum Erreichen der Sportgelände

Abbildung 30: Verhältnis der bewegungsbezogenen zu den nichtbewegungsbezogenen Aktivitäten

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Einwohnerentwicklung in Rosenheim und im Quartier (2000-2006)

Tabelle 2: Anteil der unter 18-jährigen in Rosenheim und im Quartier (2006)

Tabelle 3: Einwohnerdichte nach bebauter Fläche im Quartier und in Rosenheim (2006)

Tabelle 4: Anteil der Ausländer im Quartier und in Rosenheim (2006)

Tabelle 5: Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger im Quartier und in Rosenheim (2006)

Tabelle 6: Anteil der unter 21-jährigen mit HZE im Quartier und in Rosenheim (2006)

Tabelle 7: Anteil der Nutzer der Sportanlagen je Altersgruppe

Tabelle 8: Vor- und Nachteile der neuen Ansätze zur SEP

„Die Zukunft des Sports ist viel zu wichtig, als dass man sie allein der Zukunft überlassen dürfte!“

Johannes Eulering

1 Einleitung

Der Sport als fester Bestandteil unserer Alltagskultur unterliegt einem kontinuierlichen Wandel. Dieser Wandel findet nicht autonom statt und kann somit auch nicht losgelöst von den gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen betrachtet werden. Individualisierungsten­denzen führen daher immer häufiger zu einer Selbstorganisation im Sport.[1] Der demogra­phische Wandel sowie Zu- und Abwanderungstendenzen verändern die Sportnachfrage. Neue Motive des Sporttreibens wie Fitness- und Gesundheitsbe­wusstsein lösen zunehmend den wettkampforientierten Sport ab.[2] Die rasante Zunahme von Trendsport­arten sorgt zusätzlich für eine kaum überschaubare Vielfalt an neuartigen Bewegungs- und Sport­aktivitäten, die ein darauf ausgerichtetes Sportangebot benötigen.[3] Grundlage für die Ausübung der meisten Sportarten sind geeignete Sportstätten. Diese werden zum Großteil zu ca. 60 % von den Kommunen und zu ca. 30 % von den Vereinen und Verbänden betrieben.[4] Durch die angespannte Haushaltslage einiger Kommunen, die eine genaue Planung und eine restriktive Sportförderung erforderlich macht, wird die Versorgung der Bevölkerung mit den relevanten Sportanlagen erschwert.[5] Für die öffentliche Sport­ver­wal­tung, aber auch für die Sportvereine, die von den öffentlichen Zuwendungen profitieren, entstehen neue Rahmenbedingungen. Diese müssen aufgezeigt und beachtet werden, um die positiven Einflüsse des Sports auch in Zukunft optimal nutzen zu können.[6]

Die gesellschaftliche Bedeutung des Sports erkennt auch die Europäische Union an und sieht deshalb in ihrem neuesten Entwurf für die europäische Verfassung unter anderem folgendes vor:[7]

„… Die Union trägt in Anbetracht der sozialen und pädagogischen Funktion des Sports zur Förderung seiner europäischen Aspekte bei. ...“ (Teil III Kapitel V Abschnitt 4 Artikel III-182)

Die positiven sozialen und gesundheitlichen Effekte des Sports, die auch dessen Förderwürdigkeit rechtfertigen, werden somit zwar weitestgehend anerkannt, jedoch findet die Thematik einer zukunftsorientierten Sportentwicklung innerhalb einer Gemeinde häufig aufgrund anderer scheinbar wichtigerer Probleme keine angemessene Beachtung.[8] Aus diesem Grund fehlen noch heute in vielen Städten und Gemeinden geeignete Konzepte und Planungsinstrumentarien, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden.[9] Der Goldene Plan, ein Instrumentarium zum Wiederaufbau und zur Sicherung der Sportstätten von Städten und Gemeinden, wird noch immer häufig als einzige Grundlage für die Sport­stättenentwicklungsplanung genutzt. Er basiert jedoch lediglich auf Verhältnis­zahlen aus Mindestsportfläche und Einwohnerzahl und reicht für die neuen Anforderungen nicht mehr aus.[10] Es gilt die unterschiedlichen Formen, Häufigkeiten und Ausmaße des Sporttreibens der Bevölkerung zu ermitteln, um bedarfsgerecht auf die veränderte Sport­nach­frage zu reagieren. Neue Steuerungsstrategien, die eine effektive und effiziente Sportstättenpla­nung und -nutzung ermöglichen, müssen implementiert werden, um auf die neuen Bedürf­nisse der Bürger einzugehen.[11] Die Bilanzierung einer bewerteten Sportinfrast­ruk­tur mit dem aktuellen Sportbedarf der Bevölkerung ist jedoch mit einem erheblichen Arbeits- und Finanzaufwand verbunden.[12] Zudem müssten die daraus gewonnenen Erkenntnisse unter den sich verändernden Rahmenbedingungen wie demogra­phischer Entwicklung, gesell­schaftlichem Wandel, Veränderung des Sportsystems, finanzieller Situation und Zukunfts­perspektiven einer Stadt oder Gemeinde betrachtet werden.[13] Aus diesen Gründen scheuen viele Sportverwaltungen noch vor einer auf Sportverhaltensstudien basierten Entwick­lungsplanung zurück und entscheiden sich abzuwarten, ob möglicherweise neue Ansätze einer Sportentwicklungsplanung gefunden werden können.[14]

Aus den beschriebenen Problemen und der derzeitigen Situation des Sports, leiten sich zentrale Fragen ab, die in dieser Arbeit näher untersucht werden. Vor allem wird auf die gesellschaftlichen Entwicklungen, der Bedeutung und Interpretation des Mediums Sport, der Sportpolitik der Gemeinden sowie neuer Konzepte und Perspektiven in der Sportent­wicklungsplanung eingegangen.

Konkretisiert lauten diese Fragen:

- Gibt es strukturelle gesellschaftliche Veränderungen auf die der Sport reagieren muss?
- Welche Bedeutung und Möglichkeiten hat der Sport für eine Gemeinde?
- Sind die Methoden der Sportverwaltungen zur Sportstättenentwicklungsplanung noch zeitgemäß oder bedarf es neuer Planungs- und Steuerungs­instrumentarien?
- Lösungsansatz „Offene familienfreundliche Sportstätte“ – Welche Veränderung und Wirkung kann sie mit sich bringen?
- Was kann eine Gemeinde für eine zukunftsorientierte Sportpolitik tun?

Ob diese Fragen endgültig beantwortet werden können, muss abgewartet werden. So sehen auch Rittner, Fuhrmann und Förg die Sportverwaltungen und Sportorganisationen nicht ausreichend auf die aktuelle Situation vorbereitet, die gerade durch die Dynamik im Sport und die Interdisziplinarität der Probleme noch komplexer wird. Sie sind außerdem der Meinung, dass bisher allenfalls erste Anstöße zur Lösung dieser Probleme gegeben worden sind und weitere Konzepte und Instrumente ausgearbeitet werden müssen.[15] Diese gegenwärtigen Entwicklungsgänge sollen in dieser Diplomarbeit näher untersucht und speziell für die Stadt Rosenheim aufbereitet werden. Der Stadt Rosenheim liegt außerdem ein Konzept für ein offenes familienfreundliches Sportangebot vor, das im Rosenheimer Westen auf dem Gelände des Eisenbahner Sportvereins (ESV) verwirklicht werden soll. Mit diesem Konzept versuchen die Beteiligten auf die veränderte Sportnachfrage zu reagieren und verfolgen das Ziel, die Vereinstätigkeit zu stärken und die Bürger aller Alters­gruppen zum Sport zu bewegen.[16] Da dieses Konzept jedoch noch umgesetzt wird, ohne eine Sportverhal­tensstudie angefertigt zu haben und somit keine Bedarfszahlen vorliegen, bleibt vorerst die Frage nach dem Umfang und der Art der Verwirklichung. Die Arbeit soll hier weitere Erkenntnisse fördern, die in Folge zur besseren Umsetzung des Projektes dienen. Dazu ist die vorliegende Arbeit in fünf Bereiche gegliedert.

Zu Beginn wird in Kapitel 2 auf die Wechselbeziehung zwischen Gesellschaft und Sport eingegangen. Es werden erst die Auswirkungen gesamtgesellschaftlicher Veränderungen auf den Sport, insbesondere auf die Ausdifferenzierung des Sportsystems und die Sportnachfrage beschrieben. Danach wird untersucht, wie der Sport auf die Gesellschaft wirkt, d.h. welche positiven und negativen Eigenschaften ihm wirklich zuzuschreiben sind und welche Funktionen der Sport auch in Zukunft übernehmen kann.

Im darauffolgenden Kapitel 3 werden neue Methoden für eine zukunftsorientierte Sportentwicklungsplanung vorgestellt und erläutert, welche Vor- und Nachteile diese, gegen­­über dem alten richtwertbasierten Verfahren aufweisen. Darunter befindet sich mit der problemorientierten Sportentwicklungsplanung auch das Verfahren, an der sich die Arbeitsweise in Kapitel 4 orientiert. Zusätzlich wird das Konzept des familienfreundlichen Sportplatzes als konkreter Lösungsvorschlag für die Umgestaltung einer Sportstätte vorgeschlagen.

Den Schwerpunkt bildet Kapitel 4 mit der Untersuchung zur Umgestaltung des ESV-Sportgeländes zu einer offenen familienfreundlichen Sportstätte in der Stadt Rosenheim. Hierzu wird zuerst das Konzept des Projektes und die Ziele vorgestellt. Danach werden gesamtgesellschaftliche Entwicklungen interpretiert, sowie die Rahmenbedingungen in der Stadt Rosenheim und im nahen Einzugsgebiet des Sportgeländes analysiert. In einem nächsten Schritt werden zusätzlich die Rahmendaten des ESV Rosenheim untersucht. Abschließend gibt eine Vergleichsanalyse mit Orten, in denen ein solches Projekt bereits durchgeführt wurde, Aufschluss über die möglichen Auswirkungen für das ESV-Sportge­lände.

Kapitel 5 führt die wesentlichen Untersuchungsergebnisse der Arbeit auf, ehe in Kapitel 6 der Stadt Rosenheim Handlungs­empfehlungen für eine zukunftsgerichtete Sportentwick­lungs­­planung sowie Empfehlungen zur weiteren Vorgehens­weise beim ESV-Projekt, ge­boten werden. Abschließend fasst Kapitel 7 die Arbeit zusammen, beschreibt Forschungs­­defizite und gibt einen Ausblick in die zukünftige Sportentwicklungsplanung.

Die vorliegende Arbeit ist überwiegend theoretisch aufgebaut. Die Quellen sind Bücher, Zeitschriften, Internet oder Gesprächsprotokolle von namenhaften Autoren. Insbesondere seien hier Rittner, Wopp, Bös und Breuer genannt. Daten, die die Stadt Rosenheim betreffen, werden durch das Einwohner-, Sozial- und Planungsamt zur Verfügung gestellt. Der Vorstand des ESV Rosenheim liefert Daten zu den Mitgliedern und zum Verein. Um das Konzept und die Planungsvorhaben vorzustellen, sind Daten der Sozialen Stadt und der Landschaftsarchitektur Schelhorn nötig. Um eine Vergleichsanalyse anzufertigen, werden darüber hinaus Daten eines sportwissenschaftlichen Institutes benötigt, das eine Evaluation an vergleichbaren, bereits umgesetzten Projekten, durchgeführt hat.

2 Sport in der modernen Gesellschaft – eine Wechselbeziehung

Wenn von Sport und Gesellschaft gesprochen wird, ist der Zusammenhang nicht so offenkundig, wie er zunächst vermuten lässt. Die Verflechtung muss genauer definiert werden, da verschiedene Perspektiven der Betrachtung möglich sind. Das wiederum bedeutet eine andere gesellschaftliche Wirklichkeit, die auch den Sport unter anderen Gesichtspunkten widerspiegelt. So kann die heutige Gesellschaft mit vielen Etiketten beschrieben werden.[17] Abbildung 1 zeigt nur einige Beispiele aus einer noch größeren Vielfalt an weiteren charakteristischen Beschreibungen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Charakteristische Etikettierungen der Gegenwartsgesellschaft[18]

All diese Etikettierungen der heutigen Gesellschaft werden hervorgerufen von Entwick­lungen, die kürzlich stattgefunden haben oder sich gegenwärtig ereignen.[19] Es wird deutlich, dass alle Begriffe sich mit verändernden Aspekten wie der Verfügbarkeit von Raum, Zeit und Geld, sowie mit individuumsbezogenen Aspekten zusammenhängen. Für diese Arbeit ist es jedoch nicht relevant bestimmte Gesellschaftstypen zu benennen, vielmehr müssen die für den Sport elementaren, sich verändernden Aspekte und ihre Einflüsse auf das Sportsystem betrachtet werden.[20]

2.1 Gesellschaftliche Veränderungen und der Wandel des Sports in Deutschland

Gesellschaftliche Veränderungen treten zu jeder Zeit und überall auf, da keine Gesellschaft jemals still steht. Das gesellschaftliche System und mit ihm die Menschen, die darin leben, ändern sich zwar nicht von heute auf morgen, doch langfristig werden die Veränderungen gewichtig und wirken sich auf die gesellschaftlichen Strukturen und Lebensweisen aus.[21] Aber welche Veränderungen sind es, die einen Wandel des Sports hervorrufen? Um die für den Sport wesentlichen Entwicklungen in der Gesellschaft herauszufiltern, muss zuerst festgestellt werden wie sich der Sport in den letzten Jahren verändert hat. Auffällig ist zunächst die wachsende Bedeutung des Sports. Das kann an den stetig wachsenden Mitglie­­derzahlen des Deutschen Sportbundes (DSB) im Zeitraum von 1993 bis 2000 erkannt werden. Diese stiegen pro Jahr um ca. 1,8 % und liegen derzeit bei 26,8 Mio. Mitgliedern. Die erwerbswirtschaftlichen Anbieter weisen ein noch stärkeres Wachstum mit ca. 8 % pro Jahr auf, und zählen aktuell 4,6 Mio. Mitgliedern.[22] Die tatsächliche Stei­gerung der Sportaktiven muss jedoch noch wesentlich größer ange­nommen werden, da weitere Organisationsformen wie z.B. der selbstorganisierte Sport ebenso ein Wachstum ver­­­zeichnen können. Repräsentative Umfragen belegen immer wieder, dass 60 % der er­wach­senen Bundesbürger in irgendeiner Form Sport ausüben. Insbesondere fällt ein über­durchschnittlicher Zuwachs bei älteren Menschen und Frauen auf. Neben der wachsen­­­den Bedeutung des Sports und der eben genannten Zunahme des Sports bei älteren Menschen und Frauen gibt es noch einige weitere Aspekte, die zu einer sich verändernden Sport­umwelt beitragen. Dies ist beispielsweise der Trend zu Gesundheitssportarten, der auf neue Motive und einen Wertewandel schließen lässt. Motive wie Leistung und Wettkampf werden abgelöst von Spaß, Gesundheit und Fitness.[23] Festgestellt werden kann außerdem eine enorm gestiegene Angebotsvielfalt im Sport, durch die auf veränderte Bedürfnisse der Sportinteressierten eingegangen wird. Es gibt eine nicht zu leugnende Tendenz weg vom traditionellen Sport hin zu Sportarten wie Rafting, Tai Chi, Aerobic, Bowling, Nordic Walking usw.[24] An dieser Stelle würden die am traditionellen, leistungsorientierten Sport hängenden Athleten sicherlich protestieren und eine Abgrenzung des Sportbegriffs fordern. Das Erscheinungsbild des Sports wird tatsächlich immer bunter und abstrakter, woraus sich die Frage ergibt, wie sich der moderne Sportbegriff definieren lässt.[25] Eine Definition für Sport, die versucht diese Fülle an Sportarten mit einzubeziehen, stammt von Grieswelle:

„Sport meint alle Tätigkeiten, die vorwiegend körperliche Bewegungen (motorischen Aktivitäten) sind; die zielgerichtet nach körperlicher Leistung streben, d.h. auf bestimmte Gütestandards bezogen sind; bei denen die Beherrschung der leiblichen Motorik ausdrücklich thematisiert und zu einer Fertigkeit gemacht wird, die man lernen und einüben kann; die kein Produkt (Wert) im engeren Sinne (im Rahmen von Gewerbe, Kunst, Wissenschaft usw.) fertigen und von hier her gesteuert werden und ihren Sinn erfahren; die in einer Sportart, also nach spezifischen, sozial definierten Mustern stattfinden“. (Röthig/Prohl, 2003, S. 494)

Es muss wohl oder übel zur Kenntnis genommen werden, dass es kein einheitliches Sport­verständnis mehr gibt und die Diskussion über die große Anzahl der neuartigen Bewe­gungsformen bestehen bleibt, die unter dem Begriff der Trendsportarten noch ein enormes Verbreiterungspotential besitzen.[26] Anhand der aufgezählten Entwicklungen und Tenden­zen im Sport kann also durchaus von einem Wandel im Sport gesprochen werden. Die Beziehung zu den gesellschaftlichen Veränderungen, also den maßgeblichen Faktoren, die den Sport beeinflussen, wird in den nächsten Kapiteln hergestellt und näher untersucht. Die in der Literatur hauptsächlich genannten Faktoren sind zusammengefasst:[27]

- die demographische Entwicklung,
- der Wohlstand und die soziale Ungleichheit
- der Gesundheitswert
- der Freizeitwert
- die Individualisierung

2.1.1 Die demographische Entwicklung

Die demographische Veränderung in unserer Gesellschaft findet unaufhörlich statt und führt somit zu der Frage nach den Konsequenzen für den Sport. Hier interessiert unter anderem wie die infrastrukturelle Versorgung des Sports durch die Kommunen und Vereine angesichts der Alterung der Gesellschaft und des Bevölkerungsrückgangs bei gleichzeitiger Zuwanderung aussehen soll.[28] Die Veränderungen, die durch die Demogra­phie entstehen, schaffen zwei wesentliche Rahmenbedingungen, die in diversen Lebens­bereichen wie z.B. dem Freizeitverhalten berücksichtigt werden müssen. Das betrifft einerseits den Bevölkerungsschwund, der die reine Einwohnerzahl und somit die Sport­nach­frage negativ verändert, andererseits die Veränderung im Altersaufbau der Bevöl­kerung, die aufgrund der älter werdenden Sportaktiven zu einer Verschiebung der Nachfrage zugunsten der älteren Sportteilnehmer führt.[29] Diese beiden Trends sind in beson­derem Maße für die Sportentwicklung von Bedeutung, da sie zu den verlässlichen Rahmenbedingungen innerhalb einer zukunftsorientierten Sportplanung gehören.[30] Sie können unter Bezugnahme der drei Faktoren Geburtenhäufigkeit, Sterberate bzw. Le­benser­wartung und Wanderungssaldo ermittelt werden. Mit Hilfe dieser maßgeblichen Einfluss­­größen wird per Bevölkerungsvorausberechnung, d.h. einer Fortschreibung der aktuel­len Bevölkerungsgröße und -struktur (Ist-Zustand), der Bevölkerungsaufbau von zukünf­tigen Perioden ermittelt.[31]

Zu den Einflussgrößen seien in dieser Arbeit lediglich kurze Definitionen erwähnt. Nähere Informationen über ihre Berechnung können vom Statistischen Bundesamt bezogen wer­den.

Unter Geburtenhäufigkeit kann die ermittelte zusammengefasste Geburtenziffer, d.h. die durchschnittliche Anzahl von Kindern, die eine Frau in einem gewissen Beobachtungs­zeitraum bekommt, verstanden werden. Die Sterberate drückt sich in der durchschnitt­lichen Lebenserwartung der Menschen aus. Das Wanderungssaldo wird bestimmt durch den Unterschied von Zu- und Abwanderung.[32]

Bevölkerungsschwund[33]

Die neuesten Untersuchungen belegen, dass insbesondere die niedrige Geburtenrate und die geringe Zuwanderung zu einem Bevölkerungsschwund führen werden. In Abbildung 2 ist die Berechnung einer Ober- und Untergrenze für die erwartete zukünftige Bevöl­kerungsentwicklung bis 2050, zu sehen. Zu dem Ergebnis führte die Berechnung über Prognosen der Geburtenhäufigkeit, der Lebenserwartung und des jährlichen Wanderungs­saldos.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Entwicklung der Bevölkerungszahl in Deutschland bis 2050

Bei der Prognose wird von einer nahezu konstanten Geburtenrate und einer leicht gestie­genen Lebenserwartung ausgegangen. Das Ausmaß des Bevölkerungsrückgangs wird somit in erster Linie von dem Wanderungssaldo abhängen. Bei einem Wanderungssaldo von 100.000 wird die Bevölkerung von heute 82,4 Mio. um ca. 14 Mio. auf 68,7 Mio. (Untergrenze) zurückgehen. Durch ein höheres Wanderungssaldo von 200.000 wird der Rückgang verlangsamt und die Bevölkerung misst im Jahr 2050 ca. 74 Mio. (Obergrenze). Hohe Zuwanderungszahlen schwächen zwar den Bevölkerungsschwund, sorgen jedoch für einen ansteigenden Anteil der ausländischen Mitbürger. Da ausländischen Frauen außer­dem eine um ca. 30% höhere Geburtenrate als deutsche Frauen aufweisen, steigt der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund sehr stark an und es müssen höhere Beiträge zur Integration bewältigt werden.

Wie oben bereits erwähnt wurde, ist nicht nur die Entwicklung der Einwohnerzahl rele­vant, sondern auch der Aufbau der Bevölkerung nach Alter.

Altersstruktur der Bevölkerung

Durch die Zunahme der Lebenserwartung der Bevölkerung bei gleichzeitigem Rückgang der Geburtenrate stieg in den letzten Jahrzehnten der Anteil der älteren Menschen gemes­sen an der Gesamtbevölkerung erheblich an und wird auch in den kommenden Jahrzehnten weiter ansteigen.[34] Abbildung 3 zeigt die Bevölkerungszusammensetzung bei einer Voraus­­­berechnungsvariante mit mittlerer Bevölkerungsentwicklung in den Jahren 2005, 2030 und 2050. Es wird deutlich, dass die junge und mittlere Altersgruppe im Gegensatz zu der älteren Bevölkerung an Bedeutung verliert. So wird die Bevölkerung ab 65 Jahre von gegenwärtig 15,9 Mio. bis 2050 auf 22,9 Mio. Menschen ansteigen, während die junge Bevölkerung bis 20 Jahre von 16,5 Mio. auf 10,4 Mio. Menschen abnimmt. Auch die mittlere Bevölkerungsgruppe wird von heute 50,1 Mio. auf 35,5 Mio. im Jahr 2050 stark zurück­­gehen.[35]

Abbildung 3: Altersstruktur der Bevölkerung in Deutschland nach mittlerer Bevölkerungsentwicklung in den Jahren 2005, 2030 und 2050[36]

Die klassische Pyramidenform existiert, wie in Abbildung 3 zu erkennen ist, schon heute nicht mehr und wird sich bis zum Jahr 2050 eher auf den Kopf stellen. Das bezeugt sehr klar den Überalterungsprozess, wie er gegenwärtig wahrgenommen werden muss.[37] Somit steigt auch das durchschnittliche Alter der Bevölkerung bei mittlerer Berechnung von derzeit 42 auf 50 Jahre an. In Abbildung 4 kann der Anstieg des Durch­schnittsalters, welches bereits in den letzten 15 Jahren um drei Jahre zunahm, gesehen werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Entwicklung des Durchschnittsalters der Bevölkerung in Deutschland bis 2050[38]

Aufgrund des weiter anhaltenden Alterungsprozesses müssen die Sportverantwortlichen auf die sich verändernden Sportmotive und die sich noch stärker verändernde Nachfrage nach Sportangeboten eingehen, um in Zukunft die Bedürfnisse der Menschen befriedigen zu können. Durch die Altersverschiebung gewinnen gerade die Bevölkerungsanteile hinzu, die für den Sport eher schwer zu akquirieren sind, wohingegen die leicht zu motivierenden Bevöl­kerungsanteile aufgrund der demographischen Entwicklung einen Rückgang zu ver­zeich­nen haben. Da das Gesundheitsmotiv für die meisten älteren Menschen vorrangig ist, sollte zuerst hier eine Umstrukturierung der Angebotspalette stattfinden.[39]

Zusammengefasst ergeben sich schwerpunktmäßig folgende Entwicklungen:[40]

- Rückgang der Gesamtbevölkerung Deutschlands
- Zunahme der über 60-jährigen
- Abnahme der unter 20-jährigen und der Erwerbstätigen zwischen 20 und 60 Jahren
- Zunahme von Menschen mit Migrationshintergrund

2.1.2 Wohlstand und soziale Ungleichheit

Der Wohlstand in unserer Gesellschaft wächst und sorgt für größere Liquidität der Haushalte. Durch Vererbung der Elterngeneration wird das nach dem Krieg aufgebaute monetäre Vermögen ebenso wie Haus, Wohnung oder Wohnungsausstattung an die nächste Generation übertragen. Infolgedessen steigt das frei verfügbare Einkommen an und wird zunehmend für freie Zwecke wie Urlaub und Freizeitgestaltung verwendet.[41] Die Kaufkraft, welche sich aus der Einkommenshöhe, den Preisen und den Zugriffsmöglich­keiten auf Spareinlagen oder Kredite zusammensetzt, ist maßgeblich für die Art der Beteiligung im Freizeitmarkt verantwortlich.[42] Da jedoch zu viele Faktoren für die Ent­wicklung des Wohlstandes verantwortlich sind, soll in dieser Arbeit nicht länger auf die Beweisführung eines gestiegenen Wohlstandes eingegangen werden. Zur Betrachtung der hierfür relevanten Faktoren BIP, Realeinkommen, verfügbares Einkommen, Sparquote und Verschuldungsgrad können jederzeit Daten des Bundesamtes für Statistik herangezogen werden. Dass der Wohlstand einen Einfluss auf die Sportnachfrage hat, ist somit anzu­nehmen und kann auch durch die ökonomische Bedeutung des Sports begründet werden. So beliefen sich die Konsumausgaben für sportbezogene Waren und Dienstleistungen im Jahr 1998 auf umgerechnet rund € 20,8 Mrd. Die Ausgaben für breitensportliche Aktivitäten in Sportvereinen und bei erwerbswirtschaftlichen Sportanbietern betrugen umge­rechnet ca. € 7,1 Mrd. Insgesamt hat die sportbezogene Leistungserstellung 1,4 % des gesamten Bruttoinlandsproduktes ausgemacht.[43] Auch die gestiegenen Ausgaben der priva­ten Haushalte im Bereich Freizeit, Unterhaltung und Kultur spiegeln den Trend zu einer erlebnisorientierteren Gesellschaft wieder. So sind die Ausgaben in diesem Bereich von 1962 bis 1998 um mehr als das neunfache gestiegen. Im Zeitraum von 1993 bis 1998 stiegen die Ausgaben im Durchschnitt aller Privathaushalte um 28 % an und betrugen so im Jahr 1998 11,8 % der gesamten privaten Konsumausgaben.[44]

Im Folgenden soll auf die Bedeutung der sozialen Ungleichheit näher eingegangen werden, die ebenfalls Auswirkun­gen auf die Häufigkeit des Sporttreibens hat. Untersuchungen belegen, dass gerade das Einkommen einen besonders großen Einfluss auf die Sport­partizipation hat. Mit steigenden Einkommen könnten sich sogar die negativen Auswir­kungen der demographischen Ent­wicklung aufheben lassen. Ebenso hat die Bildung, der hier kein extra Kapitel gewid­met wird, positive Auswirkungen auf das Sportverhalten der Bevölkerung.[45] Die folgende Abbildung 5 zeigt eine Studie des Sozio-ökonomischen Panels 2003. Sie zeigt den Anteil derer, die in einem Zeitraum von vier Wochen keinen Sport ausgeübt haben, aufge­schlüsselt nach ihrem Einkommen, dem Alter und dem Geschlecht.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: Anteil der sportlich Inaktiven in einem Zeitraum von vier Wochen aufgeschlüsselt nach Alter, Einkommen und Geschlecht[46]

Die Grafik bestätigt nicht nur die Relevanz der demographischen Entwicklung aus dem vorigen Kapitel, sie zeigt auch dass sich das Einkommen enorm auf die Sportbeteiligung auswirkt. So kann beispielsweise bei den erwerbsschwachen Männern und Frauen im mittleren Lebensalter, im Vergleich zu erwerbsstarken Personen der gleichen Alters­gruppen, eine 1,5 bis 2-mal so hohe Inaktivität festgestellt werden. Diese und weitere Studien belegen, dass die unteren sozialen Schichten weniger sportaktiv sind und eine größere gesundheitliche Gefährdung vorliegt. Dennoch ist der Gesundheitswert insgesamt in der Bevölkerung gestiegen, wie das folgende Kapitel aufzeigt.[47]

2.1.3 Gesundheitswert

Für den Begriff Wert gibt es unterschiedlichste Definitionen. In dieser Arbeit wird unter Wert ein grundlegender, allgemeiner Standard selektiver Orientierung verstanden, der für zweckgerichtetes Handeln eine allgemeine Orientierung liefert. Ein Wert wird außerdem als heranwachsende Persönlichkeit verinnerlicht und über Generationen weiter­vermittelt. Werte können untereinander vielerlei Beziehungen aufweisen. Wenn von einem Wert oder gar einem Wertewandel gesprochen wird, dürfen diese nicht isoliert voneinander betrachtet werden, da es aufgrund der Beziehungen zu Abhängigkeiten und Verstärkungen unter­einander kommen kann.[48] Der Einfluss des Wertewandels gewinnt gegenwärtig besonders in der gesellschaftlichen Praxis z.B. im Städtebau, in der Freizeit­planung aber auch in Politikbereichen wie der Jugend- und Sportpolitik sowie der Gesund­heitspolitik an Bedeutung. Zu kritisieren gilt, dass es noch immer keinen Wertekatalog gibt und so nur ansatzweise festgestellt werden kann, welche Werte es überhaupt gibt bzw. welche Einstel­lungsveränderungen gegenüber Werten eine relevante Auswirkung auf den Sport haben.[49]

Die Gesundheit nimmt eine herausragende Stellung unter den Werten ein und ist eine der Ziel­vorstellungen der gegenwärtigen Gesellschaft. Sie ist außerdem das am häufigsten ge­nannte Motiv, wenn nach den Gründen des Sporttreibens gefragt wird.[50] Verantwortlich dafür sind zum einen das veränderte Krankheitspanorama, festzustellen an der Zunahme der chronisch-degenerativen Erkrankungen, zum anderen die Erkenntnis der Bevölkerung, dass durch entsprechende Bewegungsaktivitäten Einfluss auf den Krankheits- bzw. Gesund­heitszustand genommen werden kann. Infolgedessen wird die Gesundheit als knap­pes Gut empfunden für die es kein Maß gibt, also auch nie genug getan werden kann.[51] Für wie wichtig Sport und Bewegung für die Gesunderhaltung des Körpers gesehen wird, zeigt eine kürzlich angefertigte empirische Untersuchung im Kreis Neuss in Abbildung 6.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 6: Gesundheitsprojekt im Kreis Neuss[52]

Die Bevölkerung empfindet Sport und Bewegung demnach im besonderen Maße für gesund­heitsförderlich. Werden außerdem die Motive für das Sporttreiben betrachtet, so zeigt sich nochmals die starke Bedeutung von Gesundheit und Fitness. Die drei am häu­figsten genannten Motive für die aktive Sportausübung sind allesamt innere Faktoren wie Spaß, Gesundheit und Fitness.[53] Das Resultat ist ein sich veränderndes Verständnis der Gesundheit. Bisher wurde Gesundheit als das Fernbleiben von Krankheiten verstanden und trat eine Krankheit auf, wurde diese behandelt. Über die letzten Jahrzehnte wird unter Gesundheit mehr ein fitter, leistungsfähiger Körper begriffen, der durch bestimmte Maß­nahmen gesund zu erhalten ist. Der Gesundheitsbegriff verschiebt sich somit von einem rein passiven Zustand zu einem aktiven Prozess.[54] Ein weiterer Grund für die Zunahme des Gesundheitssports ist das veränderte Körper­verständnis. Über die neuen Körperideale Schlankheit, Fitness, Gesundheit und Sportlich­keit wird vermehrt versucht sich eine eigene Identität zu konstruieren. Dass der Verlust der bisherigen Identität einhergeht mit dem Verlauf der verstärkenden Individualisierung zeigt später das Kapitel 2.1.4 noch deutlicher auf. Das präventive Gesundheitsstreben generiert so eine Nachfrage nach gesunden Sport- bzw. Bewegungsformen. Besonders stark ent­wickelt sich diese Nachfrage bei mittleren und höheren Altersgruppen in den mittleren und oberen sozialen Schichten.[55] Die im vorigen Kapitel beschriebene Veränderung der Alters­struktur intensiviert darüber hinaus diesen Trend. Aber nicht nur das Individuum hat z.B. aus Gründen der rapide steigenden Gesundheitskosten einen Grund aktiv an seiner Gesundheit zu arbeiten, auch die Politik hat allein schon aus volkswirtschaftlichen Gründen ein Interesse an einer gesunden Bevöl­kerung.[56] Hier kann die kommunale Gesundheitsförderung ansetzen, die nach den neuen Erkenntnissen der Public-Health auf der Ebene der Kommunen stattfinden muss, da dort alle Einflussfaktoren einer öffentlichen Gesundheit anzutreffen sind.[57]

2.1.4 Freizeitwert

Im vorigen Kapitel wurde bereits erklärt was unter einem Wert zu verstehen ist und das es bislang keinen Wertekatalog gibt. Der Freizeitwert stellt dennoch einen wichtigen Wert für das veränderte Sportpanorama dar, da wie in Kapitel 2.1 schon festgestellt wurde ca. 60 % der Bevölkerung in ihrer Freizeit sportaktiv sind. Diese Zahl wurde durch eine kürzlich durch­ge­führte repräsentative Umfrage in den Städten Köln und Bocholt erneut bestätigt, wie aus Abbil­dung 7 hervorgeht.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 7: Sportengagement in Köln und Bocholt im Jahr 2003[58]

Auch wenn diese Zahlen vermutlich etwas nach unten korrigiert werden müssen, Gründe hierfür sind die Veränderung bzw. Ausweitung des Sportbegriffs, wie in Kapitel 2.1 bereits beschrieben, sowie die soziale Erwünschtheit dieses Zustandes, so kann doch die Bedeu­tung des Sports als Freizeitmöglichkeit erkannt werden.[59] Der Zeitaufwand für das Sport­trei­ben, der in Deutschland bei ca. 4,7 Stunden pro Woche liegt, kann zusätzlich als Maß­stab herangezogen werden,[60]

Die Veränderung des Freizeitwerts ist auf zwei Faktoren zurückzuführen. Zum einen auf den Bedeutungsverlust von Arbeit und Leistung und damit einhergehend ein Rückgang der durchschnittlichen Arbeitszeit. Zum anderen auf die Tatsache, dass sich die Bedürfnisse der Menschen zugunsten der Freizeit verschoben haben. So machen sich die Menschen in Deutschland längst keine Gedanken mehr um Probleme wie Hunger oder Energiever­sorgung, sondern denken über den Sinn ihrer Arbeit und den Wert ihrer Freizeit nach, der in den letzten drei Jahrzehnten stetig an Bedeutung gewonnen hat.[61] Nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die durchschnittliche Arbeitszeit in den letzten 25 Jahren in den alten Bundesländern stetig zurückgegangen und hat so den Zeitraum für Freizeit­akti­vitäten erhöht. Die durchschnittliche Arbeitszeit ging von 1975 bis 2000 von 40 Ar­beits­wochenstunden auf nur mehr 36,7 zurück, gleichzeitig stieg die Anzahl der Ur­laubs­tage drastisch an. Gesetzlich liegt der Urlaubsanspruch bei 24 Werktagen, jedoch liegen die Tarifabschlüsse meist deutlich darüber. So stieg der Anteil der tariflich bestimm­ten Arbeitnehmer mit mindestens sechs Wochen bezahlten Urlaub pro Jahr von 35 % im Jahr 1981 auf 80 % im Jahr 2000 an.[62] Auch die Lebensarbeitszeit ist bislang stetig zurück­gegangen, während die Lebenserwartung weiter kontinuierlich ansteigt. Die Möglichkeit seine Freizeit eigenverantwortlich zu gestalten ist durch die Zunahme des Freizeitanteils also größer geworden.[63] Nach Opaschowski hat um 1990 die Freizeit die Arbeitszeit überholt. 2100 Stunden Freizeit standen 2043 Stunden Arbeitszeit (Arbeitswegezeit inklu­diert) gegenüber.[64] Die Menschen identifizieren sich zunehmend mit dem arbeitsfreien Teil ihrer gesamten Lebenszeit. Wird ein ideales Lebensbild generiert, so empfinden die Menschen subjektiv die Arbeit als weit entfernt von der idealen Lebens­weise. Die Freizeit kommt dem Idealzustand schon sehr nahe und schiebt sich mit seinen Eigenschaften erlebnis­reich, anregend und angenehm zwischen Arbeit und ideales Leben.[65] Wie bereits erwähnt identifizieren sich die Menschen zunehmend über ihre Freizeit und im speziellen über Sport und Köperideale. Dass diese Entwicklung eine Folge der Individuali­sierung ist, verdeutlicht das nächste Kapitel.

2.1.5 Individualisierung

Die Ausweitung der individuellen Dispositionsspielräume ist eine Grundvoraussetzung für die Individualisierung und die daraus entstehende Differenzierung der Lebensstile.[66] Weitere Gründe nach Beck sind größerer Wohlstand, höhere Bildung, gestiegene Mobilität und die Absicherung der Lebensrisiken durch den Sozialstaat.[67] Rittner macht die Indivi­duali­sierung in besonderem Maße für die Veränderung des Sportpanoramas verant­wortlich. Traditionelle Bindungen wie Familie, Religion und Nation verlieren an Bedeu­tung und sorgen für Identitätsverlust und Desorientierung. Neue Lebensstile, in denen der Sport häufig eine wichtige Rolle einnimmt, bieten sich besonders als Orientierungshilfe an.[68] Der Körper rückt in den Mittelpunkt und dient durch die Möglichkeit der Identifika­tion zur Problemlösung. Die neuen Motive des Sporttreibens bestätigen den intensiveren Bezug zum Körper. Spaß, Gesundheit und Fitness lösen das reine außenorientiere Leis­tungs­streben nach Rekorden ab.[69] Die Menschen finden ihre Identität nicht mehr einfach vor, sondern müssen zunehmend an ihr arbeiten und sind aus diesem Grund auf der Suche nach neuen Sinn- und Identitätswerkzeugen. Es ergeben sich schwerwiegende Folgen für einzelne Lebensbereiche, die sich wiederum stark auf den Sport auswirken. So kann die Zunahme der Scheidungsrate und der Einpersonenhaushalte, der Geburtenrückgang und der oben genannte gesteigerte Körperbezug in Kombination mit einem Bedeutungsgewinn der Gesunderhaltung des Körpers auf den Prozess der Individualisierung zurückgeführt werden.[70] Die Ausgestaltung des Lebens nach eigenen Vorstellungen und Bedürf­nissen wirkt sich besonders im Freizeitbereich aus, da durch die vielfältigen Möglichkeiten der Erlebnisse und Erfahrungen und der Selbstwahrnehmung im Freizeitbereich eine Identi­täts­bildung möglich ist.[71] Inwiefern der Individualisierungsprozess durch die Frei­gabe von Subjektivität Auswirkungen auf die Ausdifferenzierung des Sportmodells hat, wird im folgenden Kapitel, das sich mit dem Strukturwandel des Sports auseinan­dersetzt, beschrie­ben.[72]

2.2 Ausdifferenzierung des Sportmodells

In Kapitel 2.1 wurden bereits einige Veränderungen der sportlichen Umwelt beschrie­ben. In diesem Kapitel soll verdeutlicht werden wie sich das Sportmodell, anhand der beschriebenen gesellschaftlichen Veränderungen, gewandelt hat. Einig sind sich die Exper­ten, dass die Ausdifferenzierung des traditionellen Sports zu neuen Modellen geführt hat. Was die konkrete Ausprägung dieser Modelle anbelangt, gehen die Vorstellungen jedoch auseinander.[73] Aus dem alten Sportverständnis und Sportmodell der Pyramide, die den traditionellen Sport im Sinne des Wettkampfsports verkörpert, ist ein differenzierteres Sportverständnis mit neuen Sportmodellen geworden, wie es Abbildung 8 verdeutlicht.[74]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 8: Ausdifferenzierung des Pyramidenmodell[75]

Heinemann sieht Ausprägungsformen in den Bereichen expressives Sportmodell, wett­kampfbezogenes Sportmodell, kommerzielles Sportmodell und funktionalistisches Sport­modell.[76] Jütting beschreibt eine Entwicklung in Richtung professionelles Sportsystem, alltags­kulturelles Sportsystem und Sport als Mittel anderer sozialer Systeme.[77] Rittner beschreibt in einem ersten Modell die Ausdifferenzierung von Leistung (Leistungssport), Ausdifferenzierung von Gesundheit (Gesundheitssport) und die Ausdifferenzierung von Spaß (Freizeitsport).[78] Digel kommt diesem Modell nahe und sieht ebenso die Modelle Leistungssport und Freizeitsport, jedoch nannte er anstelle des Gesundheitssports, ein kommerzielles Sportmodell.[79] Beide haben ihre Sportmodelle weiterentwickelt und verfei­nert. Diese beiden Modelle können als fundiert beschrieben und gegenübergestellt werden. Digel spricht von einer neuen komplexen Sportlandschaft mit Teilsystemen, deren Ent­wick­lung gegenwärtig noch im Gange ist. Er schlägt das in der folgenden Abbildung beschriebene Säulenmodell vor.[80]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 9: Sportmodell nach Digel als Folge funktionaler Ausdifferenzierung[81]

Rittner hat sein bisheriges Sportmodell noch um den Teilbereich der Ausdifferenzierung von Leistung expliziter Selbsterfahrung (Erlebnissport) erweitert und versteht dieses Modell in seiner Form vorerst als abgeschlossen. Er sieht außerdem die Freigabe von Subjekti­vität als übergreifendes normatives Muster an und folgert aus der Ausdifferen­zierung der Sportmodelle eine Vervielfältigung des Sporterlebens und der Sportanlässe sowie die Öff­nung des Sports für alle Bevölkerungsgruppen. Abbildung 10 veranschaulicht seine Vor­stel­lung vom aktuellen Sportmodell (ohne Folgen der Ausdifferenzierung und der Frei­set­zung von Subjektivität).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 10: Sportmodell nach Rittner als Folge funktionaler Ausdifferenzierung[82]

Mit der Freigabe der Subjektivität beschreibt Rittner die Auflösung der Merkmale des klassischen Sports wie beispielsweise die Auflösung der Eindeutigkeit der Bindungen an die Sportart und Organisation oder die Abschwächung des Leistungsmotivs durch neue Motive wie Spaß, Gesundheit und Erlebnis.[83] Folgen des Wandels des Sportmodells sind teilweise in Kapitel 2.1 schon beschrieben worden.

Noch einmal zusammengefasst sind dies:

- Mehr Motive für das Sporttreiben und mehr Sportaktive insgesamt
- Wandel und Ausweitung des Sportbegriffs sowie eine Vielfalt neuer Sportarten
- Betreiben mehrerer Sportarten gleichzeitig und häufigeres wechseln der Sportart
- Mehr kommerzielle Sportanbieter, da individueller in der Art der Betreuung durch Anpas­sung der Zeitstruktur und Räumlichkeit
- Der größte Teil der Menschen betreibt heutzutage unorganisierten Sport
- Mehr Sportaktive bei den Frauen und Älteren

Die Veränderung des Sportpanoramas findet jedoch nur teilweise angemessene Beachtung in der kommunalen Sportpolitik. Es gibt zwar in einigen Kommunen kreative Ansätze zur Anpassung an die gegebenen Umstände, jedoch fehlt es an einschlägigen Konzepten und Maßnahmen. Es wird zwar von einer allgemeinen Bedeutungssteigerung des Sports ge­sprochen, doch verliert dieser zunehmend an politischem Einfluss.[84] Im nächsten Kapitel werden die Leistungen des Sports, insbesondere jene, von denen sich die Kommunen posi­tive Auswirkungen erwarten, genauer untersucht.

2.3 Positive Aspekte des Sports

Viele betrachten den Sport als „Schule des Lebens“ und verbinden damit Werte und Einstellungen, die durch diesen vermittelt und auf die später nutzbringend in der Schule oder im Beruf zurückgegriffen werden kann.[85] In diesem Kapitel soll verdeutlicht werden, dass der Sport gesellschaftspolitisch äußerst relevant ist und dass das Sportwesen unum­strittener Bestandteil des Erziehungs- und Bildungswesens ist. Er ist somit Staats­aufgabe und verdient daher Berücksichtigung, Pflege und Förderung.[86] Eine Untersuchung der Legitimation der Sportförderung, hinsichtlich Kriterien wie Marktversagen und Wett­be­werbs­versagen sowie die Untersuchung der externen Effekte des Sports auf Zielkon­for­mität, Systemkonformität und Verhältnismäßigkeit kann im Rahmen dieser Arbeit nicht erfolgen. Auch wenn dieser Aspekt im Rahmen der vorliegenden Diplomarbeit nicht hinreichend bearbeitet werden kann, lässt sich durch Aufzeigen der positiven Aspekte des Sports die Bedeutung dessen für die Gesellschaft feststellen.[87] Aufgrund der Relevanz der Sportförderung gibt es eine verfassungsrechtliche Aufteilung der Kompetenzen zwischen Bund, Ländern und Kommunen. In dieser Arbeit sind vorwiegend Aufgaben der Städte und Gemeinden von Bedeutung, daher werden diese zur Erinnerung noch einmal kurz dar­gelegt. Die Städte und Gemeinden müssen, im Rah­men ihrer Möglichkeiten, die Bedürf­nisse ihrer Bürger befriedigen. Zu diesen zählt auch die sportliche Betätigung, die durch den Bau von Sportstätten wie Hallenbädern, Turn­hallen und Freizeitsportanlagen, ermög­licht wird.[88] Dennoch sind sportliche Aktivitäten nicht nur ein Bedürfnis der Bevölkerung, auf das die Städte und Gemeinden reagieren müssen. Es gibt darüber hinaus andere Gründe für die Förderung des Sports, die mit dessen gesellschaftspolitischer Bedeutung zu­sammen­hängt. Insbesondere werden dem Sport Bei­träge zur Einübung sozialen Verhaltens und Identifikation, Gesundheit und Lebenshilfe sowie Beiträge zur sozialen Integration zugeschrieben.[89] Ein sich daraus ergebendes poli­tisches Konzept ist die Europäische Charta „Sport für alle“, die 1975 von der Sportministerkonferenz verabschiedet wurde. Diese sieht vor, dass es jedem Menschen in Europa unabhängig von sozialen Unter-schieden möglich ist, Sport zu treiben. Sie ist somit auch bedeutsam für die Handhabung der Sportförderung der Kommunen. Abbildung 11 zeigt die Grundsätze der Europäischen Charta anhand einiger wichtiger Artikel auf.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 11: Europäische Charta „Sport für alle“[90]

Die Legitimation einer solchen Sportpolitik beruht, wie oben schon erwähnt, auf dem individuellen Nutzen des Sporttreibenden wie auch auf den erwarteten positiven externen Effekten des Sports auf die Gesellschaft. In welchem Umfang der Sport tatsächlich Bei­träge für die Gesellschaft leisten kann, wird in den nächsten Kapiteln näher erörtert.[91]

2.3.1 Bildung, Erziehung und Identität

Die Frage, ob Sport zur Erziehung und Persönlichkeitsentwicklung beiträgt, ist nicht unumstritten. Einerseits sieht der Staat, wie im vorigen Kapitel beschrieben, eine wichtige Funktion des Sports in der Bildungs- und Erziehungspolitik, andererseits können viele Fragen auch heute noch nicht endgültig beantwortet werden. Ist ein fairer Sportler auch im professionellen Leben fair? Hilft das aktive Sporttreiben sich im normalen Leben besser zurecht zu finden? Wird der soziale Status, der im Sport erreicht werden kann, auch außer­halb des Sports anerkannt? Dies sind nur einige Fragen, auf die die Soziologen auch heute noch keine exakte Antwort geben können.[92] Gerade was den Transfer von Sozialisations­leistung betrifft, sind bisher keine Untersuchungen bekannt, die die Prozesshaftigkeit sport­bezogener Sozialisation untersucht. Einer steigenden Anzahl an Sozialisationszielen steht eine unzureichende Aufarbeitung von Seiten der sportspezifischen Sozialisationsforschung gegenüber.[93]

Bekannt ist, dass die Erziehung im Rahmen des Sports vom sozia­len Umfeld und den Strukturen des Sports maßgeblich geprägt wird. Dabei kann die päda­gogische Wirkung positiv wie auch negativ, ausfallen. Dies hängt von der Kompetenz und den absichtlichen Handlungen des Erziehenden sowie den unbewussten Einflüssen des Um­feldes ab. Eine Art Selbsterziehung stellt die Bildung dar. Sie wird verstanden als eine Form der Auseinandersetzung mit sich selbst und den Gegenständen und Werten der Kultur.[94] Im Gegensatz zu früher wird unter sportlicher Bildung heute nicht nur die körper­liche Ausbildung verstanden, sondern auch die Verarbeitung von Erfahrungen sportlicher Handlungs- und Sinnzusammenhängen mit dem Ziel der Selbstgestaltung. Diese Selbstge­staltung findet sich wieder in einer neuen Umwelt, in der die Körperlichkeit und die Thematisierung des Körpers zunehmend an Bedeutung gewinnen.[95] Dieser Prozess kann anhand des Fitness-Booms sowie der Jogging-Bewegung erkannt werden. Diese beiden aktuellen Entwicklungen zeigen eine Form der Identitätssuche mit Hilfe des eigenen Körpers. Der Körper dient quasi als letzte Konstante in einer immer unüberschaubar werdenden Welt als Sinn und wirkt somit identitätsstiftend.[96] Wird der Sport und die Effekte, die er auf die menschliche Entwicklung ausübt, betrachtet, dann muss festgestellt werden, dass andere Instanzen einen weitaus größeren Einfluss auf die Ausprägung einer Person haben als der Sport. Familie, Schule oder Beruf und Freunde haben sowohl quanti­tativ als auch qualitativ mehr Bedeutung für den einzelnen Menschen. Aus diesem Grund ist es fraglich, in welchem Umfang der Sport tatsächlich Beiträge zur Erziehung und Persön­lichkeitsentwicklung leisten kann. Doch auch wenn vielleicht zum aktuellen Zeit­punkt diese positiven Effekte des Sports nicht endgültig bewiesen werden können, so lässt sich zumindest aufgrund der hohen Bedeutung, die ihm von allen Seiten zugeschrieben wird, davon ausgehen, dass der Sport gute Rahmenbedingungen für eine freie Entfaltung und Selbstfindung bietet.[97]

2.3.2 Soziale Integration

Das im Kapitel 2.3 beschriebene Sportprogramm „Sport für alle“ beschreibt das Ziel, alle Bevölkerungsmitglieder egal ob reich oder arm, jung oder alt, Arbeiter oder Chef, Migrant oder hier geborener Bürger, in den Sport einzubinden. Sollte dies möglich sein, wäre der Sport ein geradezu ideelles Mittel zur sozialen Integration. Im Kapitel 2.1.2 wurde jedoch festgestellt, dass es soziale Unterschiede gibt, die eine unterschiedliche Sportpartizipation bedingen. Dies wiederspricht dem „Sport für alle“-Gedanken in gewisser Weise und stellt die soziale Integration in Frage. Soziale Integration bedeutet eine gleichberechtigte Einbindung verschiedenartiger Personen in ein offenes soziales System und darüber hinaus die Vermittlung der in diesem System geltenden Werte und Normen, so dass der einzelne ein anerkanntes Mitglied in diesem System wird.[98] Schmidt sieht, anders als bei der Persön­lichkeitsentwicklung, die Integrationsleistung der Sportvereine durch den Aufbau sozialer Netzwerke als bewiesen an. Die fehlende Einbindung von Menschen mit niedri­gerem Bildungsniveau, sozial Schwächeren und Migranten muss nach ihm jedoch kritisiert und verbessert werden.[99] Heinemann hingegen widerspricht den gängigen Meinungen und hält eine Segregation, was soviel wie eine Entmischung bedeutet, und Schließung von Personenkreisen im Sportverein für wahrschein­licher. Er spricht sich gegen eine sozial-integrative Kraft des Sports in Vereinen aus und unterstreicht die Homogenität vieler Vereine. Vereinsnamen wie „Eintracht“ und „Concor­dia“ und viele von Ausländern für Ausländer gegründete Vereine unterstreichen seine These.[100] Die Tendenz zu sich abgren­zenden Sportvereinen, gerade von Ausländern, sieht auch Kothy. Jedoch relativiert er diesen Aspekt und sieht die Entwicklung weniger kri­tisch. Er beschreibt die nebeneinander existierenden unterschiedlichen Organisations- und Gesellschaftsformen als normale Ent­wicklung und sieht die Integrationseffekte, durch die rege Beteiligung dieser Vereine und Gruppen am gesamten Sport- und Wettkampf­geschehen, nicht gefährdet.[101] Rittner erkennt erste Zeichen einer sozialen Integration durch Sport anhand der großen Sportpartizipation und den großen Organisationsgrad der Sporttreibenden. Gerade in Organisationen kann die soziale Integration als sehr hoch bewertet werden. Dafür spricht auch der Mitgliedererfolg aller Sportorganisationen, während in allen ande­ren Massenorganisationen wie Parteien, Kirchen und Freizeitorganisationen ein Mitglie­derschwund zu verzeichnen ist. Die immer häufiger anzutreffende Zusammenarbeit von Sportorganisationen mit anderen Institutionen wie z.B. Gesundheits- und Jugendamt, erweitert die Integrationsbeiträge des Sports zunehmend. Auch durch die Differenzierung des Sports gewinnen die soziale Integration und die Aneignung sozialen Kapitals an Bedeutung, da nicht mehr nur der Wettkampf und die Leistung im Vordergrund stehen, sondern mehr das gemeinsame Erleben des Sports im Sinne der neuen Motive. Vorsichtigen Schätzungen zufolge gab es ca. 1500 Initiativen der Sportorganisationen, nachgewiesen sind mindestens 918, die in Kooperation mit verschie­denen Institutionen auf ein breites Spektrum von Problemen, wie beispielsweise der Sucht­prävention, eingegangen sind. Diese sozialen Initiativen verstärken nochmals die zuvor beschriebene Ausweitung der Integration durch die Ausdifferenzierung des Sports. Eine generelle Tendenz hin zu einer vermehrten Integ­ration durch den Sport ist somit zu erkennen.[102] Rittner erkennt also den Sportverein aufgrund seiner großen Mitgliedschaft und dem großen ehrenamtlichen Engagement als Trä­ger von sozialem Kapital an und bescheinigt ihm außerdem Leistungen im Aufbau und Erhalt von sozialen Netzen. Außerdem tragen die Vereine gerade im ländlichen Raum zur Gemeindekultur bei. Bei der sozialen Integration verschiedener Bevölkerungsgruppen, insbesondere bei den Kindern und Jungendlichen, sieht er ebenso positive Effekte. Jedoch sind hier die Wirkungen begrenzt und dürfen nicht überbewertet werden.[103]

2.3.3 Gesundheitserziehung

Sport wird im Bereich der Gesundheit gern als „Allzweckwaffe“ gesehen. In der Tat zählt körperliche Inaktivität zu den Hauptrisikofaktoren einer Vielzahl von chronischen Erkran­kungen, die das Hauptproblem des aktuellen Krankheitspanoramas ausmachen. Menschen, die Sport treiben, haben jedoch nicht nur einen Risikofaktor weniger, sondern erhöhen ihre Widerstandskraft und verfügen so über ein besseres körperliches, seelisches und soziales Wohlbefinden. Einen der größten Vorteile den Sport gegenüber anderen gesundheits­fördernden Maßnahmen wie gesündere Ernährung, weniger Alkohol trinken und weniger rauchen hat, liegt, wie in Kapitel 2.1.3 bereits beschrieben, in der großen Attraktivität und Bedeutung über die der Sport in der Bevölkerung derzeit verfügt.[104] Aus diesem Grund wurde in den 90er Jahren die sportliche Betätigung als gesundheitsfördernder Lebensstil schon einmal in die Programmatik von Leistungsträgern des Gesundheitssystems aufge­nommen, um dem Präventivgedanken nach dem salutogenesischem Prinzip zu folgen. Nach einem erheblichen Kostenanstieg aufgrund der gesundheitsfördernden Programme wurde 1996 das gesundheitsbezogene System der Krankenversicherungen wieder auf Kuration und Rehabilitation umgestellt. Der Versuch das Medizinsystem der Pathogenese mit den Codes krank/gesund auf ein Gesundheitssystem der Salutogenese mit den Codes lebensförderlich/lebenshinderlich umzustellen, scheiterte also aufgrund der höheren Kosten der Prävention. Dies bedeutet nicht, dass der Sport mit dem Anspruch gesundheits­förderlich zu sein gescheitert ist, jedoch ist die Gesunderhaltung ein lebenslanger Prozess und kann auch nur schwer evaluiert werden.[105] Folglich müssen sportliche Aktivitäten differenziert betrachtet werden. So treten gesundheitsfördernde Effekte nur bei einigen Sportarten auf, bei denen darüber hinaus noch die richtige Intensität der sportlichen Belastung stimmen muss. Zu wenig Sport kann folglich wirkungslos und zu viel Sport schädlich sein.[106] Außerdem müssen die Effekte von Sportprogrammen besser als bisher kontrollierbar gemacht werden, um auszu­schließen, dass es zu einer Verallgemeinerung des Sporttreibens und dessen Wirkung auf die Gesundheit kommt. Langfristig liegen sicherlich Chancen in der Aktivierung geeig­neter sportlicher Fördermaßnahmen durch die Gemeinde um zu mehr Beschwerdefreiheit und größerem Wohlbefinden beizutragen.[107]

Eine besonders wichtige Rolle stellen Bewe­gungsreize für Kinder und Jugendlichen dar, da diese entscheidend für eine allseitig gesunde Entwicklung der körperlichen Leistungs­fähigkeit sind. Bei Unterforderung nimmt die Leistungsfähigkeit der Organe, während die Krankheitsanfälligkeit ansteigt. Beides stellt besonders für den wachsenden Organismus ein Problem dar. Statistische Erhebungen belegen, dass 30 % der Kinder zwischen 8 – 18 Jahren in Industriestaaten übergewichtig sind, 50 – 60 % weisen Haltungsschwächen bzw. -fehler auf und 20 – 25 % lassen einen leistungs­schwachen Kreislauf erkennen. Gerade Kinder und Jugendliche, die abgelegen von Spielplätzen wohnen, entwickeln frühzeitig ein äußerst passives Freizeitverhalten.[108] Insge­samt kann festgestellt werden, dass durch körperliche Aktivität in der richtigen Form und im richtigen Ausmaß positive gesundheit­liche Effekte hervorgehen. Als erwiesen gelten diese beispielsweise bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, als Mittel gegen Fettleibigkeit, zur Unterstützung der Kraft, Beweglichkeit, Schnelligkeit und Koordination, als Haltungsprophylaxe und gegen Osteoporose. Eine Reihe anderer positiver Effekte unter anderem auch auf die Psyche sind zwar nicht endgültig bewiesen, aber viele Indizien spre­chen auch hier für eine positive Wirkung des Sports.[109] Gerade was die gesundheitlichen Aspekte angeht, gibt es aber auch eine Reihe von negativen Aspekten, die im nächsten Kapitel näher erörtert werden.

2.4 Negative Aspekte des Sports

Im Rahmen dieser Arbeit werden in erster Linie der Breiten- und Freizeitsport, also die Art von Sport, die für den Großteil der Bevölkerung und somit auch für die kommunale Ebene relevant ist, untersucht. Die negativen Effekte, die sich im Bereich des Leis­tungssports bzw. Kinderleistungssport wie z.B. das Doping ergeben, werden vernachlässigt. Den­noch gibt es auch im Bereich des Breiten- und Freizeitsports negative Effekte. So kommt es in Deutschland jährlich zu rund 1,25 Mio. Sportunfällen, die ärztlich behandelt werden müssen. Darauf reagierten auch die Krankenversicherungen mit Zusatzbeiträgen für besonders risikoreiche Sportarten.[110] Opaschowski gibt die jährlichen Sportverletzungen sogar mit 1,8 bis 2 Mio. an, wobei 10 % mit mittelschwer bis schwer eingestuft werden. Die schwersten Verletzungen entstehen beim Reiten, die meisten beim Fußball und die meisten Todesfälle ereignen sich beim Kegeln. Kegler haben häufig die typischen Risiko­faktoren, sind schon älter und erleiden in Verbindung mit der Wettkampfstimmung häufig ein Herz-Kreislauf-Versagen. Freizeitunfälle ereignen sich inzwischen häufiger als Arbeits,- Schul- und Verkehrsunfälle.[111] Grundsätzlich sollte sportliche Aktivität im richti­gen Aus­maß erfolgen, um die negativen Effekte des Sports zu minimieren. Aktivitäten mit zu hoher Intensität können gesundheitliche Schädigungen zur Folge haben. Es sollte daher nach dem Dosis-Wirkungs-Prinzip, wie in Abbildung 12 zu erkennen ist, gehandelt wer­den. Danach nimmt der Nutzen der physischen Aktivität ab einer bestimmten Intensität nur noch geringfügig zu, während das Risiko exponentiell ansteigt.[112]

[...]


[1] Vgl. Lamprecht/Stamm, 2002, S. 21

[2] Vgl. Biedermann, 2005, S. 15

[3] Vgl. Schwier, Jürgen: Entwicklungstendenzen der Sportkultur – Zur Popularisierung innovativer Bewegungsformen, Online im WWW unter URL: http://www.uni-giessen.de/~g51039/vorlesungXIII.htm [05.02.2007]

[4] Vgl. Biedermann, 2005, S. 17 f.

[5] Vgl. Biedermann, 2005, S. 8

[6] Vgl. Breuer, 2005, S. 9

[7] Vgl. URL: http://www.euractiv.com/de/sport/sport-eu-verfassung/article-128255 [14.02.2007]

[8] Vgl. SMK, 1993, S. 8

[9] Vgl. Landessportbund Hessen, 2003, S. 5

[10] Vgl. Hübner, 1994, S. 5 f.

[11] Vgl. Fuchs, 2003, S. 12

[12] Vgl. Hübner, 1994, S. 8

[13] Vgl. Hübner, 1994, S. 30

[14] Vgl. Hübner, 1994, S. 9

[15] Vgl. Rittner/Fuhrmann/Förg, 2006, S. 13 f.

[16] Vgl. Startklar Schätzel GmbH, 2006, S. 4

[17] Vgl. Heinemann, 1998, S. 282 f.

[18] Modifiziert nach Bachleitner, Reinhard/Weichbold, Martin: Die multioptionale Gesellschaft. Von der Freizeit- zur Tourismusgesellschaft, Online im WWW unter URL: http://www.univie.ac.at/OEGS-Kongress-2000/On-line-Publikation/Bachleitner-Weichbold.PDF [06.03.2007]

[19] Vgl. Digel, 1997, S. 19

[20] Vgl. Bachleitner, Reinhard/Weichbold, Martin: Die multioptionale Gesellschaft. Von der Freizeit- zur Tourismusgesellschaft, Online im WWW unter URL: http://www.univie.ac.at/OEGS-Kongress-2000/On-line-Publikation/Bachleitner-Weichbold.PDF [06.03.2007]

[21] Vgl. Opaschowski, 1996, S. 129

[22] Vgl. Deutscher Bundestag: 10. Sportbericht der Bundesregierung, Online im WWW unter URL: http://www.dosb.de/fileadmin/fm-dsb/arbeitsfelder/wiss-ges/Dateien/Sportbericht-BReg-Nr10.pdf [06.03.2007]

[23] Vgl. Rossiyskaya, 2004, S. 39 f.

[24] Vgl. Digel, 1997, S. 26

[25] Vgl. Lamprecht/Stamm, 2002, S. 41 f.

[26] Vgl. Schwier, Jürgen: Entwicklungstendenzen der Sportkultur – Zur Popularisierung innovativer Bewegungsformen, Online im WWW unter URL: http://www.uni-giessen.de/~g51039/vorlesungXIII.htm [05.02.2007]

[27] Vgl. Rossiyskaya, 2004, S. 40 und Digel, 1984 S. 52

[28] Vgl. Breuer, 2006, S. 292

[29] Vgl. Bös/Woll, 1989, S. 14 f.

[30] Vgl. Heuwinkel, 1985, S. 106 f.

[31] Vgl. Haehling von Lanzenauer/Belousow, 2007, S. 12 f.

[32] Vgl. Haehling von Lanzenauer/Belousow, 2007, S. 12 f.

[33] Vgl. Statistisches Bundesamt: Der Bericht „11. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung – Annahmen und Ergebnisse“, Online im WWW unter URL: https://www-ec.destatis.de/csp/shop/sfg/bpm.html.cms.cBroker.cls?cmspath=struktur,vollanzeige.csp&ID=1019439 [14.03.2007]

[34] Vgl. Fuchs, 2003, S. 13

[35] Vgl. Statistisches Bundesamt: Der Bericht „11. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung – Annahmen und Ergebnisse“, Online im WWW unter URL: https://www-ec.destatis.de/csp/shop/sfg/bpm.html.cms.cBroker.cls?cmspath=struktur,vollanzeige.csp&ID=1019439 [14.03.2007]

[36] Modifiziert nach Statistisches Bundesamt: Der Bericht „11. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung – Annahmen und Ergebnisse“, Online im WWW unter URL: https://www-ec.destatis.de/csp/shop/sfg/bpm.html.cms.cBroker.cls?cmspath=struktur,vollanzeige.csp&ID=1019439 [14.03.2007]

[37] Vgl. Haehling von Lanzenauer/Belousow, 2007, S. 17

[38] Quelle: Statistisches Bundesamt: Der Bericht „11. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung – Annahmen und Ergebnisse“, Online im WWW unter URL: https://www-ec.destatis.de/csp/shop/sfg/bpm.html.cms.cBroker.cls?cmspath=struktur,vollanzeige.csp&ID=1019439 [14.03.2007]

[39] Vgl. Breuer, 2005, S. 22

[40] Quelle: Statistisches Bundesamt: Der Bericht „11. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung – Annahmen und Ergebnisse“, Online im WWW unter URL: https://www-ec.destatis.de/csp/shop/sfg/bpm.html.cms.cBroker.cls?cmspath=struktur,vollanzeige.csp&ID=1019439 [14.03.2007]

[41] Vgl. Breuer, 2005, S. 22

[42] Vgl. Kotler/Bliemel, 2001, S. 294

[43] Vgl. Ahlert, 2005, S. 11

[44] Vgl. Statistisches Bundesamt: Datenreport 2002. Teil I: Gesellschaft, Wirtschaft, Staat im Spiegel der Statistik. Einnahmen und Ausgaben der privaten Haushalte, Online im WWW unter URL: http://www.destatis.de/download/veroe/1_04.pdf [29.03.2007]

[45] Vgl. Breuer, 2006, S. 302

[46] Quelle: Robert Koch Institut: Armut, soziale Ungleichheit und Gesundheit, Online im WWW unter URL: http://www.bmas.bund.de/BMAS/Redaktion/Pdf/Publikationen/armut-soziale-ungleichheit-und-gesundheit,property=pdf,bereich=bmas,sprache=de,rwb=true.pdf [29.03.2007]

[47] Vgl. Robert Koch Institut: Armut, soziale Ungleichheit und Gesundheit, Online im WWW unter URL: http://www.bmas.bund.de/BMAS/Redaktion/Pdf/Publikationen/armut-soziale-ungleichheit-und-gesundheit,property=pdf,bereich=bmas,sprache=de,rwb=true.pdf [29.03.2007]

[48] Vgl. Hein, 1995, S. 7

[49] Vgl. Hein, 1995, S. 20

[50] Vgl. Lamprecht, 2002, S. 63

[51] Vgl. Rittner, Volker: Der Einfluss gesellschaftlicher Trends auf den Sport, Online im WWW unter URL: http://www.dosb.de/fileadmin/fm-dsb/arbeitsfelder/wiss-ges/Dateien/Dokumentation_des_DSB-Kongresses_Sport_gestaltet_Zukunft.pdf [13.02.2007]

[52] Modifiziert nach Rittner, Volker: Der Einfluss gesellschaftlicher Trends auf den Sport, Online im WWW unter URL: http://www.dosb.de/fileadmin/fm-dsb/arbeitsfelder/wiss-ges/Dateien/Dokumentation_des_DSB-Kongresses_Sport_gestaltet_Zukunft.pdf [13.02.2007]

[53] Vgl. Rossiyskaya, 2004, S. 76

[54] Vgl. Lamprecht, 2002, S. 68 f.

[55] Vgl. Dietrich/Heinemann, 1989, S. 26 ff.

[56] Vgl. Lamprecht, 2002, S. 70

[57] Vgl. Rittner/Breuer, 1998, S. 264

[58] Modifiziert nach Rittner/Fuhrmann/Förg, 2006, S. 27

[59] Vgl. Rittner/Fuhrmann/Förg, 2006, S. 27

[60] Vgl. Rossiyskaya, 2004, S. 71

[61] Vgl. Digel, 1995, S. 57 f.

[62] Vgl. Statistisches Bundesamt: Datenreport 2002. Teil I: Gesellschaft, Wirtschaft, Staat im Spiegel der Statistik. Kapitel Freizeit und Kultur, Online im WWW unter URL: http://www.destatis.de/download/veroe/1_06.pdf [27.03.2007]

[63] Vgl. Heinemann, 1998, S.289

[64] Vgl. Opaschowski, 2006, S. 33

[65] Vgl. Opaschowski, 1996, S. 138

[66] Vgl. Dietrich/Heinemann, 1989, S. 26

[67] Vgl. http://www.philso.uni-augsburg.de/lehrstuehle/soziologie/sozio1/medienverzeichnis/Bosancic/SU_HO_Beck.pdf [27.03.2007]

[68] Vgl. Rittner, 1987, S. 96

[69] Vgl. Vgl. Rittner, Volker: Der Einfluss gesellschaftlicher Trends auf den Sport, Online im WWW unter URL: http://www.dosb.de/fileadmin/fm-dsb/arbeitsfelder/wiss-ges/Dateien/Dokumentation_des_DSB-Kongresses_Sport_gestaltet_Zukunft.pdf [13.02.2007]

[70] Vgl. Rittner, 1987, S. 96

[71] Vgl. Heinemann, 1998, S. 287

[72] Vgl. Rittner, Volker: Der Einfluss gesellschaftlicher Trends auf den Sport, Online im WWW unter URL: http://www.dosb.de/fileadmin/fm-dsb/arbeitsfelder/wiss-ges/Dateien/Dokumentation_des_DSB-Kongresses_Sport_gestaltet_Zukunft.pdf [13.02.2007]

[73] Vgl. Dietrich/Heinemann, 1989, S. 16

[74] Vgl. Lamprecht/Stamm, 2002, S. 58

[75] Eigene Darstellung, Daten entnommen aus Lamprecht/Stamm, 2002, S.58 f.

[76] Vgl. Dietrich/Heinemann, 1989, S. 16

[77] Vgl. Jütting, 1987, S. 100

[78] Vgl. Rittner, 1984, S. 46

[79] Vgl. Digel, 1984, S. 61

[80] Vgl. Digel, Helmut: Einflüsse gesellschaftlicher Entwicklungen auf Schule und Sport, Online im WWW unter URL: http://www.kmk.org/doc/publ/fachtagu/einfuehrung.pdf [30.03.2007]

[81] Quelle: Digel, Helmut: Einflüsse gesellschaftlicher Entwicklungen auf Schule und Sport, Online im WWW unter URL: http://www.kmk.org/doc/publ/fachtagu/einfuehrung.pdf [30.03.2007]

[82] Modifiziert nach. Rittner, Volker: Der Einfluss gesellschaftlicher Trends auf den Sport, Online im WWW unter URL: http://www.dosb.de/fileadmin/fm-dsb/arbeitsfelder/wiss-ges/Dateien/Dokumentation_des_DSB-Kongresses_Sport_gestaltet_Zukunft.pdf [13.02.2007]

[83] Vgl. Rittner, Volker: Der Einfluss gesellschaftlicher Trends auf den Sport, Online im WWW unter URL: http://www.dosb.de/fileadmin/fm-dsb/arbeitsfelder/wiss-ges/Dateien/Dokumentation_des_DSB-Kongresses_Sport_gestaltet_Zukunft.pdf [13.02.2007]

[84] Vgl. Rittner/Fuhrmann/Förg, 2006, S. 7

[85] Vgl. Lamprecht/Stamm, 2002, S. 173

[86] Vgl. Fritzweiler/Pfister/Summerer, 1998, S. 33

[87] Vgl. Langer, 2006, S. 127

[88] Vgl. Fritzweiler/Pfister/Summerer, 1998, S. 35 ff.

[89] Vgl. Groll, 2005, S. 100

[90] Modifiziert nach Jütting, 1999, S. 99

[91] Vgl. Jütting, 1999, S. 98 f.

[92] Vgl. Digel, 1995, S. 30

[93] Vgl. Cachay/Thiel, 2000, S. 186 f.

[94] Vgl. Grupe/Krüger, 2002, S. 65 f.

[95] Vgl. Grupe/Krüger, 2002, S. 68 f.

[96] Vgl. Dietrich/Heinemann, 1989, S. 114 f.

[97] Vgl. Schmidt, Werner: Soziale und pädagogische Leistungen des Sports, Online im WWW unter URL: http://www.dosb.de/fileadmin/fm-dsb/arbeitsfelder/wiss-ges/Dateien/Dokumentation_des_DSB-Kongresses_Sport_gestaltet_Zukunft.pdf [06.04.2007]

[98] Vgl. Heinemann, 1998, S. 179

[99] Vgl. Schmidt, Werner: Soziale und pädagogische Leistungen des Sports, Online im WWW unter URL: http://www.dosb.de/fileadmin/fm-dsb/arbeitsfelder/wiss-ges/Dateien/Dokumentation_des_DSB-Kongresses_Sport_gestaltet_Zukunft.pdf [06.04.2007]

[100] Vgl. Heinemann, 1998, S. 180 f.

[101] Vgl. Kothy, 1995, S. 89 f.

[102] Vgl. Rittner, Volker: Der Beitrag des Sports zur Kommunal- und Regionalentwicklung (2), Online im WWW unter URL: http://www.dosb.de/fileadmin/fm-dsb/arbeitsfelder/wiss-ges/Dateien/Dokumentation_des_DSB-Kongresses_Sport_gestaltet_Zukunft.pdf [06.04.2007]

[103] Vgl. Rittner, 2004, S. 90

[104] Vgl. Fuchs, 2003, S. 61 f.

[105] Vgl. Cachay/Thiel, 2000, S. 164 ff.

[106] Vgl. Grupe, 2000, S. 266 f.

[107] Vgl. Bös/Brehm, 1998, S. 361

[108] Vgl. Weineck, 2004, S. 384

[109] Vgl. Langer, 2006, S. 133 ff.

[110] Vgl. Langer, 2006, S. 134

[111] Vgl. Opaschowski, 2006, S. 261 f.

[112] Vgl. Seidenstücker, Sabine: Das Gesundheitsverhalten von Migranten in Deutschland – eine explorative Analyse, Online im WWW unter URL: http://elib.uni-stuttgart.de/opus/volltexte/2002/1027/pdf/seidenstuecker.pdf [12.04.2007]

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Erscheinungsjahr
2007
ISBN (eBook)
9783836611046
Dateigröße
4.5 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Fachhochschule Kufstein Tirol – Sportwissenschaften, Studiengang Sport-, Kultur- und Veranstaltungsmanagement
Erscheinungsdatum
2014 (April)
Note
1,4
Schlagworte
sport gesellschaft sportstätte wertewandel sportentwicklungsplanung
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Titel: Einfluss der strukturellen gesellschaftlichen Veränderungen und des Wertewandels auf den Sport und die zukunftsorientierte kommunale Sportentwicklungsplanung
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