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Auswirkungen des Übergangs von HGB auf IAS/IFRS auf die Anwendung von Controllingkennzahlen

©2008 Diplomarbeit 88 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Problemstellung:
Je nach Sichtweise hat Controlling u. a. die Aufgabe, die Unternehmensführung mit für sie relevanten Informationen zu versorgen. Einen großen Teil der notwendigen Informationen bezieht das Controlling dabei aus dem externen Rechnungswesen (Finanzbuchhaltung, Jahresabschluss). Unbestritten ist der Jahresabschluss eine wichtige Informationsbasis für das Controlling. Mit dem Übergang vom Jahresabschluss auf der Grundlage des HGB zum Jahresabschluss auf der Grundlage der IAS/IFRS ändert sich diese.
Dadurch könnten sich Änderungen für das Controlling ergeben, wie z. B. bei der Berechnung von Controllingkennzahlen. Meistens werden die Kennzahlen aber nicht isoliert betrachtet, sondern miteinander in einem Kennzahlensystem verknüpft. Ziel der Kennzahlen ist die Beurteilung der ökonomischen Lage eines Unternehmens zu einem bestimmten Zeitpunkt oder über einen längeren Zeitraum. Durch den Vergleich der Resultate des Jahresabschlusses mit den Zahlen der Vorjahre, aber auch mit dem Vergleich anderer Unternehmen, können die Schwachpunkte und die Stärken im Unternehmen aufgezeigt werden. Kennzahlen dienen der finanzwirtschaftlichen und erfolgswirtschaftlichen Jahresabschlussanalyse. Die Berechnungsgrundlagen der Kennzahlen ergeben sich aus den Jahresabschlusswerten. Die Umstellung der Rechnungslegung von HGB auf IAS/IFRS bzw. die Einbeziehung des Controllings könnte dazu führen, dass sich die Jahresabschlusswerte und somit auch die Ergebnisse der Kennzahlen ändern.
Die Frage ist, inwieweit sich durch die Umstellung der Rechnungslegung von HGB auf IAS/IFRS bei der Anwendung von Controllingkennzahlen die Werte ändern. Wie wird sich die Aussagekraft der Kennzahlen ändern? Welche Ursachen könnten diese Änderungen haben? Wirken sich die Änderungen der Werte positiv oder negativ auf das Unternehmen aus?
Diese Fragen sind nur schwer zu beantworten, weil es bis heute kaum Untersuchungen zu diesem Thema gibt.
Gang der Untersuchung:
Ziel der Arbeit ist es herauszufinden, welche Änderungen sich in der Aussagekraft der Kennzahlen ergeben und ob die Kennzahlen für das Controlling noch brauchbar sein werden.
Für diese Diplomarbeit wird auf gängige und aktuelle Bücher sowie Zeitschriften zurückgegriffen. Die Themengebiete sollen anhand dieser Literatur untersucht werden. Nach den Grundlagen des Controllings werden die wichtigsten Controllingkennzahlen beschrieben und berechnet. Diese Controllingkennzahlen bilden die Grundlage, um die […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Markus Kuppe
Auswirkungen des Übergangs von HGB auf IAS/IFRS auf die Anwendung von
Controllingkennzahlen
ISBN: 978-3-8366-0957-9
Druck Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2008
Zugl. Fachhochschule Gelsenkirchen, Gelsenkirchen, Deutschland, Diplomarbeit, 2008
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© Diplomica Verlag GmbH
http://www.diplomica.de, Hamburg 2008
Printed in Germany

I
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis...III
Abkürzungsverzeichnis ... IV
1
Einleitung...1
1.1 Ausgangssituation und Problemstellung... 1
1.2 Ziel der Arbeit und Vorgehensweise ... 2
2
Grundlagen des Controllings...3
2.1 Ziele, Aufgaben und Funktionen des Controllings ... 3
2.2 Abgrenzung operatives und strategisches Controlling ... 4
2.3 Controllinginstrumente ... 7
3
Kennzahlen im Controlling ...10
3.1 Kennzahlen als Informationsbasis ... 10
3.2 Bilanzanalyse als Kennzahlenquelle... 12
3.3 Ausgewählte Kennzahlen im Controlling... 16
3.3.1 Auswahlkriterien ... 16
3.3.2 Ausgewählte Kennzahlen zur Analyse der Finanzlage ... 16
3.3.3 Ausgewählte Kennzahlen zur Analyse der Ertragslage... 19
3.3.4 Pro-Forma-Kennzahlen ... 21
3.3.5 Ausgewählte wertorientierte Kennzahlen... 24
3.4 Kennzahlensysteme... 32
3.4.1 Bedeutung und Anforderungen ... 32
3.4.2 Arten von Kennzahlensystemen ... 34
4
Zentrale Aspekte bei der Umstellung der Rechnungslegung von
HGB auf IAS/IFRS...37
4.1 Motive für die Umstellung auf IAS/IFRS... 37
4.2 Wesentliche Unterschiede zwischen HGB und IAS/IFRS ... 40
4.2.1 Unterschiede bei den Rechnungslegungszwecken und -prinzipien... 40
4.2.2 Neue Bewertungsmethoden nach IAS/IFRS ... 42
4.2.3 Unterschiede bei ausgewählten Bilanzpositionen ... 44

II
5
Prüfung der Auswirkungen der Umstellung bei der
Rechnungslegung auf ausgewählte Kennzahlen...53
5.1 Vorgehensweise bei der Prüfung ... 53
5.2 Prüfung und Auswertung ... 53
5.3 Interpretation... 58
6
Zusammenfassung und Ausblick ...61
Anhang ...63
Anhang 1: Bilanz der ZBR-GmbH zum 31.12.2003 nach HGB... 63
Anhang 2: G + V der ZBR-GmbH nach HGB für das Geschäftsjahr 2003 ... 64
Anhang 3: Bilanz der ZBR-GmbH zum 31.12.03 nach IAS/IFRS ... 65
Anhang 4: G + V der ZBR-GmbH nach IAS/IFRS für das Geschäftsjahr 2003... 66
Anhang 5: Prämissen... 67
Anhang 6: Veränderungen der einzelnen G + V Positionen ... 72
Anhang 7: Überleitungsrechnung für die einzelnen Positionen aus der Bilanz ... 73
Anhang 8: Veränderung des Eigenkapitals ... 75
Anhang 9: Veränderung der Bilanzpositionen ... 76
Literaturverzeichnis...77

III
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Unterschied operatives und strategisches Controlling... 7
Abbildung 2: Statische finanzwirtschaftliche Kennzahlen der Bilanzanalyse... 14
Abbildung 2: Cashflow nach direkter Methode... 17
Abbildung 3: Cashflow nach indirekter Methode... 19
Abbildung 4: EBIT-Berechnungsschema nach dem Gesamtkostenverfahren ... 22
Abbildung 5: EBIT-Berechnungsschema nach dem Umsatzkostenverfahren ... 23
Abbildung 6: Berechnungsschema für die Bruttoinvestitionsbasis ... 29
Abbildung 7: Berechnungsschema des Brutto Cashflows ... 30
Abbildung 8: Das Du-Pont-System... 35
Abbildung 9: Berechnung der ausgewählten Kennzahlen ... 58

IV
Abkürzungsverzeichnis
AV
Anlagevermögen
BIB
Bruttoinvestitionsbasis
c
Kapitalkostensatz
CF Cashflow
CFROI
Cash Flow Return on Investment
EBIT
Earnings before Interests and Taxes
EBITA
Earnings before Interests, Taxes and Amortisation
EBITDA
Earnings before Interests, Taxes, Depreciation and Amortisation
EStG
Einkommensteuergesetz
EStR Einkommensteuerrichtlinien
EU Europäische Union
EVA
Economic Value Added
Fifo
First in - First out
G + V
Gewinn- und Verlustrechnung
HGB
Handelsgesetzbuch
IAS
International Accounting Standards
IASB
International Accounting Standard Board
IASC
International Accounting Standards Committee
IFRS
International Financial Reporting Standards
Lifo
Last in - First out
n ökonomische Nutzungsdauer
NOPAT
Net Operating Profit after Tax
PublG
Publizitätsgesetz
RL
Rentabilität - Liquidität
ROCE
Return on Capital Employed
ROI
Return on Investment
RVF
Restwertverteilungsfaktor
US-Gaap
United States Generally Accepted Accounting Principles
UV Umlaufvermögen
WACC
Weighted Average Cost of Capital

1. Einleitung
1
1 Einleitung
1.1 Ausgangssituation und Problemstellung
Je nach Sichtweise hat Controlling u. a. die Aufgabe, die Unternehmensführung mit für sie
relevanten Informationen zu versorgen. Einen großen Teil der notwendigen Informationen
bezieht das Controlling dabei aus dem externen Rechnungswesen (Finanzbuchhaltung,
Jahresabschluss). Unbestritten ist der Jahresabschluss eine wichtige Informationsbasis für
das Controlling. Mit dem Übergang vom Jahresabschluss auf der Grundlage des HGB zum
Jahresabschluss auf der Grundlage der IAS/IFRS ändert sich diese.
Dadurch könnten sich Änderungen für das Controlling ergeben, wie z. B. bei der
Berechnung von Controllingkennzahlen. Meistens werden die Kennzahlen aber nicht
isoliert betrachtet, sondern miteinander in einem Kennzahlensystem verknüpft.
1
Ziel der
Kennzahlen ist die Beurteilung der ökonomischen Lage eines Unternehmens zu einem
bestimmten Zeitpunkt oder über einen längeren Zeitraum. Durch den Vergleich der
Resultate des Jahresabschlusses mit den Zahlen der Vorjahre, aber auch mit dem Vergleich
anderer Unternehmen, können die Schwachpunkte und die Stärken im Unternehmen
aufgezeigt werden.
2
Kennzahlen dienen der finanzwirtschaftlichen und
erfolgswirtschaftlichen Jahresabschlussanalyse.
3
Die Berechnungsgrundlagen der
Kennzahlen ergeben sich aus den Jahresabschlusswerten. Die Umstellung der
Rechnungslegung von HGB auf IAS/IFRS bzw. die Einbeziehung des Controllings könnte
dazu führen, dass sich die Jahresabschlusswerte und somit auch die Ergebnisse der
Kennzahlen ändern.
Die Frage ist, inwieweit sich durch die Umstellung der Rechnungslegung von HGB auf
IAS/IFRS bei der Anwendung von Controllingkennzahlen die Werte ändern. Wie wird sich
die Aussagekraft der Kennzahlen ändern? Welche Ursachen könnten diese Änderungen
haben? Wirken sich die Änderungen der Werte positiv oder negativ auf das Unternehmen
aus?
Diese Fragen sind nur schwer zu beantworten, weil es bis heute kaum Untersuchungen zu
diesem Thema gibt.
1
Vgl. Vollmuth, Hilmar J.: Kennzahlen, 4., durchgesehene Auflage, Rudolf Haufe Verlag GmbH & Co. KG,
Niederlassung Planegg/München, 2006, S. 21.
2
Vgl. ebenda, S. 17.
3
Vgl. Wehrheim, Michael/Schmitz, Thorsten: Jahresabschlussanalyse: Instrumente, Bilanzpolitik, Kennzahlen, 2.,
überarbeitete Auflage, Verlag W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart, 2005, S. 123.

1. Einleitung
2
1.2 Ziel der Arbeit und Vorgehensweise
Ziel der Arbeit ist es herauszufinden, welche Änderungen sich in der Aussagekraft der
Kennzahlen ergeben und ob die Kennzahlen für das Controlling noch brauchbar sein
werden.
Für diese Diplomarbeit wird auf gängige und aktuelle Bücher sowie Zeitschriften
zurückgegriffen. Die Themengebiete sollen anhand dieser Literatur untersucht werden.
Nach den Grundlagen des Controllings werden die wichtigsten Controllingkennzahlen
beschrieben und berechnet. Diese Controllingkennzahlen bilden die Grundlage, um die
Auswirkungen der Umstellung bei der Rechnungslegung zu prüfen. Durch die Umstellung
von HGB auf IAS/IFRS werden sich Änderungen ergeben. Die zentralen Aspekte dieses
Übergangs werden mit der vorliegenden Arbeit analysiert. Anhand der wichtigsten
Controllingkennzahlen findet dann die Prüfung dieser Anwendung statt. Damit kann
festgestellt werden, inwieweit sich Änderungen ergeben und welche Bedeutung dies für
das Unternehmen hat.
In der vorliegenden Diplomarbeit sollen die Auswirkungen des Übergangs von HGB auf
IAS/IFRS auf die Anwendung von Controllingkennzahlen untersucht und analysiert
werden. Nach der Einleitung befasst sich Kapitel 2 mit den Grundlagen des Controllings,
wie Ziele, Aufgaben, Funktionen und Instrumente. Kapitel 3 widmet sich den Kennzahlen
des Controllings. Klassifizierung und Bedeutung von Kennzahlen sowie die Bilanzanalyse
als Kennzahlenquelle werden betrachtet. Außerdem werden zentrale
Controllingkennzahlen erläutert und dargestellt. In Kapital 4 werden die wichtigsten
Änderungen aufgrund der Umstellung der Rechnungslegung von HGB auf IAS/IFRS
erläutert. Die neuen bilanzpolitischen Möglichkeiten, Grenzen und Ermessensspielräume
unter IAS/IFRS werden näher betrachtet. Des Weiteren werden ausgewählte
Bilanzpositionen beleuchtet, die aufgrund des Übergangs von HGB auf IAS/IFRS als
Ursache für die Abweichung der Kennzahlenanalyse ausgemacht werden. In Kapital 5 wird
anhand eines Fallbeispiels geprüft, wie sich die Umstellung der Rechnungslegung auf
ausgewählte Kennzahlen im Controlling auswirkt. Die Diplomarbeit schließt mit einer
Zusammenfassung und einem Ausblick ab.

2. Grundlagen Controlling
3
2 Grundlagen des Controllings
2.1 Ziele, Aufgaben und Funktionen des Controllings
Das Controlling dient der Unternehmensführung zur Unterstützung und
Entscheidungsgrundlage, um die geplanten Ziele zu erreichen.
4
Unternehmensziele lassen
sich in strategische, operative und persönliche Ziele einteilen. Das oberste strategische Ziel
eines Unternehmens ist dessen langfristige Fortführung. Die Unternehmensexistenz sollte
immer gewährleistet sein. Im Gegensatz zum strategischen Ziel sind Umsatzrenditen,
Kapitalumschlag, Marktanteilszielsetzungen und Produktivitätskennziffern neben dem
Gewinn weitere Zielgrößen des operativen Controllings. Zu den persönlichen Zielen
zählen z. B. Macht, Entnahme und Ansehen. Alle diese Ziele zusammen bilden das
Gesamtunternehmensziel.
5
Die Aufgaben und Funktionen des Controllings sind abhängig von den Zielsetzungen des
Unternehmens. Je nach der Größe des Unternehmens gibt es unterschiedliche Funktionen.
Die zentralen Funktionen des Controllings können wie folgt beschrieben werden:
1. Ermittlungs- und Dokumentationsfunktion
· Kontrolle der Leistungsfähigkeit des Rechnungswesens
· Aufbau verantwortungsbezogener Kontrolleinheiten
· Anpassung des Rechnungswesens an das Controlling (z. B. Einrichtung von Profit-
Centern, Einführung der Deckungsbeitragsrechnung)
· Bildung einer aussagefähigen Kosten- und Leistungsrechnung
· Sonderermittlungen (z. B. Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen, Betriebsvergleiche
Investitionsberechnungen, Berichterstattungen)
2. Planungs-, Prognose- und Vorgabefunktion
· Beratung bei der Aufstellung der Unternehmensziele
· Bestimmen von konkreten und messbaren Teilzielen
· Aufstellen eines Unternehmensplans
· Zusammenwirken der unterschiedlichen Teilpläne
4
Vgl. Vollmuth, Hilmar J.: Führungsinstrument Controlling: Planung, Kontrolle und Steuerung, 6., überarbeitete und
erweiterte Auflage, WRS Verlag Wirtschaft, Recht und Steuern GmbH & Co., Fachverlag, Planegg, 2001, S. 11.
5
Vgl. Schröder, Ernst F.: Modernes Unternehmens-Controlling, 8., überarbeitete und wesentlich erweiterte Auflage,
Friedrich Kiehl Verlag GmbH, Ludwigshafen (Rhein), 2003, S. 23f.

2. Grundlagen Controlling
4
· Kontrolle der außerbetrieblichen Einflüsse und Trends
3. Beratungs- und Steuerungsfunktion
· dauerhafte Beobachtung der Verwirklichung der Planungsziele
· Identifizierung von Abweichungen und die Einleitung von Maßnahmen zur
Gegensteuerung durch Soll-Ist-Vergleiche
· Anstoßen von innovativen Prozessen
· permanente Berichterstattung
· zahlenmäßige Analyse aller notwendigen Daten für die Entscheidungsfindung und
Entscheidungsunterstützung
4. Kontrollfunktion
· Planungskontrolle (Erstellen von Teilplänen und Überprüfen der Teilpläne auf
Übereinstimmung mit dem Unternehmensplan, auf Realisierbarkeit und formale
Richtigkeit)
· Erfolgskontrolle
· Soll-Ist-Vergleich, Abweichungsanalysen
· Kontrolle der Ergebnisse
· allgemeine Kontrollaufgaben (z. B. Bildung von Richtwerten).
6
Diese zentralen Funktionen schaffen Informationen und Daten, die durch permanente
Steuerungs- und Kontrollinformationen dazu beitragen sollen, die Ziele des Unternehmens
zu erreichen.
7
2.2 Abgrenzung operatives und strategisches Controlling
Controlling wird regelmäßig in operatives und strategisches Controlling unterschieden.
Das strategische Controlling soll potenzielle Chancen identifizieren und ausbauen sowie
Risiken erkennen und verhindern. Die Existenzsicherung des Unternehmens soll dabei
langfristig und nachhaltig gesichert werden.
8
Beim strategischen Controlling werden
6
Vgl. Preißler, Peter R.: Controlling: Lehrbuch und Intensivkurs, 13., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage,
Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH, München, 2007, S. 32f.
7
Vgl. ebenda, S. 33.
8
Vgl. Nau, Hans-Rainer: Controlling-Instrumente: Die besten Werkzeuge für eine effiziente Unternehmenssteuerung,
Haufe Verlag GmbH & Co. KG, Niederlassung Planegg/München, 2005, S. 15.

2. Grundlagen Controlling
5
hingegen längere Zeiträume in Betracht gezogen. Es ist an den Werten und Ergebnissen
der Zukunft ausgerichtet.
9
Das Ziel der Existenzsicherung wird erreicht, indem sich das
Unternehmen der sich ständig verändernden Umwelt anpasst. Durch den Vergleich von
Stärken und Schwächen des Unternehmens mit den Chancen und Risiken kann das
Unternehmen die Potenzialsicherung gewährleisten.
10
Maßgebliche strategische Ziele
hierbei können sein:
· Innovation neuer Produkte
· Erweiterung von Marktanteilen
· Erschließung neuer Marktnischen
· Erweiterung der Hauptmarken
· Kooperation mit strategischen Allianzen
· Erschließung von neuen Vertriebsmöglichkeiten.
11
Die Hauptaufgabe des strategischen Controllings liegt dabei in der Schaffung und in der
regelmäßigen Betreuung von strategischen Planungs- und Kontrollsystemen. Damit in
Zusammenhang stehen wesentliche Einzelaufgaben, wie:
· Unterstützung der strategischen Planung
· Umsetzung der strategischen in operative Planung
· Aufbau und Durchführung der strategischen Kontrolle.
12
Um die Potenzialsicherung eines Unternehmens dauerhaft zu gewährleisten, muss dessen
laufender Erfolg gesichert sein. Gegenstand des operativen Controllings ist somit die
Erfolgssicherung. Hierbei geht es um eine angemessene Erwirtschaftung von Umsatz,
Deckungsbeitrag und Gewinn, die maßgeblich den Erfolg eines Unternehmens ausdrücken.
9
Vgl. Preißler (2007), S. 20.
10
Vgl. Peemöller, Volker H.: Controlling: Grundlagen und Einsatzgebiete, 5. Auflage, Verlag Neue Wirtschafts-Briefe
GmbH & Co. KG, Herne/Berlin, 2005, S. 115f.
11
Vgl. Nau (2005), S. 15.
12
Vgl. Peemöller (2005), Controlling, S. 118.

2. Grundlagen Controlling
6
Im Gegensatz zum strategischen Controlling geht das operative Controlling von einer kurz-
und mittelfristigen Betrachtungsweise aus. Die Orientierung des operativen Controllings
erfolgt im Wesentlichen anhand der Ergebnisse der Gegenwart und der Vergangenheit.
13
Zu den Aufgaben des operativen Controllings gehören vor allem:
· Unterstützung bei der Zielerreichung
· Bereitstellung von Informationen an die einzelnen Abteilungen des Unternehmens
· Interpretation der Daten
· Mitarbeit zur Erstellung eines Planungshandbuchs
· Durchführung von Abweichungsanalysen
· dauerhafte Soll-Ist-Vergleiche
· Konstruktion eines Berichtssystems
· Tendenzen und Simulationen
· Abstimmung von operativer und strategischer Planung.
14
13
Vgl. Preißler (2007), S. 20.
14
Vgl. ebenda, S. 22.

2. Grundlagen Controlling
7
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die unterschiedlichen Merkmale des
operativen und strategischen Controllings.
Operatives Controlling
Strategisches Controlling
Betrachtungszeitraum
Gegenwartsorientierung Zukunftsorientierung
Orientierung
Intern: Unternehmung
Extern: Anpassung Umwelt
und Unternehmung
Planungsmethode
Operative und taktische
Planung
Strategische Planung
Dimensionen
Aufwand/Ertrag
Kosten/Leistungen
Chancen/Risiken
Stärken/Schwächen
Zielsetzung
Erfolgssicherung: Gewinn,
Umsatz, Rentabilität
Existenzsicherung,
Potenzialsicherung
Abbildung 1: Unterschied operatives und strategisches Controlling
15
Operatives und strategisches Controlling können nicht voneinander getrennt angewendet
werden, da eine Wechselwirkung zwischen beiden Formen besteht. Nur durch die
gemeinsame Anwendung dieser beiden Formen kann das Unternehmen rechtzeitig auf
veränderte Umweltbedingungen reagieren und somit die Zieleinhaltung des Unternehmens
gewährleisten.
16
2.3 Controllinginstrumente
Damit das Controlling im Unternehmen wirksam eingesetzt werden kann, also um die
Planung, Kontrolle und Steuerung des Unternehmens zu gewährleisten, bedarf es gut
funktionierender Hilfsmittel in Form von Controllinginstrumenten. Controllinginstrumente
sind notwendig, da die Unternehmen vor immer größeren und anspruchsvolleren
Herausforderungen stehen. Durch einen effektiven und effizienten Einsatz von
15
Eigene Darstellung in Anlehnung an: Preißler (2007), S. 20.
16
Vgl. ebenda, S. 19.
Merkmale
Controllingtypen

2. Grundlagen Controlling
8
Controllinginstrumenten können Informationen schneller fließen und ermöglichen so dem
Unternehmen Wettbewerbsvorteile gegenüber seinen Konkurrenten. Der schnelle
Informationsfluss, ein optimal abgestimmtes Kennzahlen- bzw. Berichtssystem und die
Controllinginstrumente tragen zu vernunftmäßigen Entscheidungen bei und dienen zur
Unterstützung von Analysen.
17
Controllinginstrumente lassen sich nach verschiedenen Kriterien einteilen. Entsprechend
der Abgrenzung des Controllings in strategisches und operatives Controlling lassen sich
adäquate Instrumente der Planung und Kontrolle systematisieren. Hierbei soll der
Einteilung von Weber gefolgt werden.
1. Instrumente der operativen Planung und Kontrolle
· Kostenvergleichsrechnungen
· Deckungsbeitragsrechnungen
· Nutzwertanalyse
· Nutzschwellen und Simulationsrechnungen
· Zero Base Budgeting
· Activity Based Budgeting
· Rolling Forecasts
· Abweichungsanalyse
· Stichprobenanalysen.
18
2. Instrumente der taktischen Planung und Kontrolle
· Investitionsrechnungen
· Target Costing
17
Vgl. Czenskowsky, Torsten/Schünemann, Gerhard/Zdrowomyslaw, Norbert: Grundzüge des Controlling: Lehrbuch der
Controlling-Konzepte und -Instrumente, 2., überarbeitete Auflage, Deutscher Betriebswirte-Verlag GmbH, Gernsbach,
2004, S. 54.
18
Vgl. Weber, Jürgen/Schäffer, Utz: Einführung in das Controlling, 11., vollständig überarbeitete Auflage, Schäffer-
Poeschel Verlag für Wirtschaft · Steuern · Recht GmbH, Stuttgart, 2006, S. 280ff.

2. Grundlagen Controlling
9
· Kostenschätzmodelle
· Benchmarking.
19
3. Instrumente der strategischen Planung und Kontrolle
Im Gegensatz zu den Instrumenten der operativen und taktischen Planung, die die
Bewertungsanalyse unterstützen, dienen die Instrumente der strategischen Planung und
Kontrolle primär der Wahrnehmung und der Prognose.
20
Instrumente der strategischen
Planung und Kontrolle sind folgende:
· Erfolgsfaktorenanalyse
· Stärken-Schwächen-Analyse
· Produkt-Lebenszyklus-Analyse
· Erfahrungskurvenkonzept
· Produkt-Markt-Portfolio-Analyse
· Technologie-Portfolio-Analyse
· Wertschöpfungsketten-Analyse
· Früherkennungssysteme.
21
Kennzahlen und Kennzahlensysteme sind im operativen Controlling angesiedelt.
22
Auf die
Kennzahlen und Kennzahlensysteme des Controllings wird nun im folgenden Kapital
eingegangen.
19
Vgl. Weber/Schäffer (2006), S. 308ff.
20
Vgl. ebenda, S. 381.
21
Vgl. ebenda, S. 369ff.
22
Vgl. operative Controlling-Instrumente, http://www.controllingportal.de/Fachinfo/Grundlagen/operative-Controlling-
Instrumente.html,
erstellt am 26.05.2005,
Zugriff am 18.12.2007.

3. Kennzahlen Controlling
10
3 Kennzahlen im Controlling
3.1 Kennzahlen als Informationsbasis
Als Kennzahlen werden jene Zahlen bezeichnet, die sich auf wichtige zahlenmäßig
erfassbare Tatbestände beziehen und die unternehmerische Lage in konzentrierter Form
wiedergeben. Dadurch ist es möglich, das Unternehmen über die zukünftigen
Entwicklungen zu informieren.
23
Die Klassifikation von Kennzahlen erfolgt nach absoluten
Zahlen und nach Verhältniszahlen.
Absolute Kennzahlen werden nicht mit anderen Zahlenwerten dargestellt und geben
unmittelbar Auskunft über einen bestimmten Zustand, Vorgang oder Erscheinung. Sie
können als Einzelzahl (z. B. Umsatz), als Summe (z. B. Bilanzsumme), als Differenz (z. B.
Working Capital) oder als Mittelwert (z. B. durchschnittlicher Lagerbestand) auftreten. Bei
den Verhältniszahlen wird eine Größe zu einer anderen Größe in Beziehung gesetzt. Die
Aussagefähigkeit der Verhältniszahlen im Gegensatz zu absoluten Zahlen ist größer. Die
Verhältniszahlen können in Gliederungszahlen, Beziehungszahlen und Messzahlen
unterschieden werden.
24
Für das operative Controlling sind diese Kennzahlen von
besonderer Bedeutung.
25
Kennzahlen gelten als das Handwerkzeug eines jeden Controllers. Ohne die Kennzahlen
würde es kein Controlling geben.
26
Kennzahlen im Controlling werden für Messungen und
Bewertungen in einem Unternehmen genutzt. Sie dienen dem operativen Controlling als
Hilfsmittel bei der Planung, Steuerung und Kontrolle, da mit ihnen eine objektive
Einschätzung von Plan- und Ist-Werten möglich ist. Demnach stehen sie dem Management
als wichtige Informations- und Entscheidungsgrundlage zur Verfügung. Anhand der
Kennzahlen können die Stärken und Schwächen eines Unternehmens aufgedeckt werden.
Die richtige Selektion von Kennzahlen erlaubt Feststellungen über zukünftige
Entwicklungen und Ziele.
27
Von besonderem Interesse für die Unternehmen sind Kennzahlenvergleiche, weil sich
dadurch Gemeinsamkeiten oder Unterschiede entweder im Zeitvergleich oder
23
Vgl. Groll, Karl-Heinz: Das Kennzahlensystem zur Bilanzanalyse: Ergebniskennzahlen - Aktienkennzahlen -
Risikokennzahlen, 2., erweiterte und aktualisierte Auflage, Carl Hanser Verlag, München/Wien, 2004, S. 9.
24
Vgl. Siegwart, Hans: Kennzahlen für die Unternehmensführung, 6., aktualisierte und erweiterte Auflage, Verlag Paul
Haupt, Bern-Stuttgart-Wien, 2002, S. 5ff.
25
Vgl. Jung, Hans: Controlling, 2., überarbeitete und aktualisierte Auflage, Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH,
München, 2007, S. 155.
26
Vgl. Weber/Schäffer (2006), S. 167.
27
Vgl. Weber, Manfred: Kennzahlen: Unternehmen mit Erfolg führen, 3., überarbeitete Auflage, Rudolf Haufe Verlag
GmbH & Co. KG, Niederlassung Planegg/München, 2002, S. 20.

3. Kennzahlen Controlling
11
Betriebsvergleich feststellen lassen. Die objektive Vergleichbarkeit muss dabei
gewährleistet sein. Bei den Vergleichen lassen sich der Zeit- und Entwicklungsvergleich,
der Betriebs- und Branchenvergleich sowie der Soll-Ist-Vergleich unterscheiden.
28
Bei einem Zeit- und Entwicklungsvergleich werden Kennzahlen zu unterschiedlichen
Zeitpunkten bzw. Zeiträumen miteinander verglichen. Das Ziel des Zeitvergleichs besteht
darin, sich ein Urteil über die zukünftige Entwicklung des Unternehmens zu bilden. Die
Vergleichbarkeit beim Zeitvergleich könnte durch die verschiedenen Bilanzierungs- und
Bewertungswahlrechte nicht gegeben sein. Dadurch kann es bei der Analyse zu Fehlern
und Schwierigkeiten kommen.
29
Beim Betriebs- oder Branchenvergleich werden die Zahlen des eigenen Unternehmens
denen eines anderen Unternehmens gegenübergestellt. Sinnvoll wäre ein Vergleich mit den
Hauptkonkurrenten, um die Stärken und Schwächen besser analysieren zu können.
Dadurch können neue Erkenntnisse gewonnen werden. Da das Datenmaterial von
Konkurrenten nicht immer verfügbar ist, lassen sich auch Branchenvergleiche durchführen.
Das benötigte Datenmaterial ist z. B. bei Großbanken, beim statistischen Bundesamt oder
bei Wirtschaftsverbänden erhältlich. Die Branchenkennzahlen liefern zwar nur
Durchschnittswerte, aber sie geben Informationen über den Zustand der Branche. Mit
dieser Kennzahl kann aufgezeigt werden, wie sich die Situation eines Unternehmens im
Vergleich zur Branche verhält.
30
Der Soll-Ist-Vergleich hat das Ziel, die Planvorgaben zu überwachen. Um den Fortbestand
des Unternehmens langfristig zu sichern, sollte eine Unternehmensplanung eingerichtet
werden. Die von der Unternehmensleitung festgelegten Sollgrößen werden mit den
tatsächlichen Ist-Werten verglichen. Dadurch kann erkannt werden, in welcher Höhe
Abweichungen bestehen. Durch die Analyse der Ursachen können entsprechende
Maßnahmen zur Verbesserung eingeleitet werden, um die Ziele in Zukunft besser und
schneller zu erreichen.
31
28
Vgl. Vollmuth (2006), Kennzahlen, S. 34ff.
29
Vgl. Gräfer, Horst: Bilanzanalyse: Traditionelle Kennzahlenanalyse des Einzeljahresabschlusses,
kapitalmarktorientierte Konzernjahresabschlussanalyse - mit Aufgaben, Lösungen und einer ausführlichen Fallstudie, 9.,
wesentlich überarbeitete Auflage, Verlag Neue Wirtschafts-Briefe GmbH & Co. KG, Herne/Berlin, 2005, S. 45.
30
Vgl. Vollmuth (2006), Kennzahlen, S. 36f.
31
Vgl. ebenda, S. 37f.

3. Kennzahlen Controlling
12
3.2 Bilanzanalyse als Kennzahlenquelle
In diesem Abschnitt werden die Aufgaben, Adressaten, Ziele, Schritte, Kennzahlen und die
Grenzen der Bilanzanalyse dargestellt.
1. Aufgabe
Die Aufgabe der Bilanzanalyse ist die Bereitstellung von Informationen über die Lage
eines Unternehmens. Mit diesen Erkenntnissen ist es möglich, einen wesentlich
umfassenderen Einblick in die Vermögens-, Finanz- und Erfolgslage eines Unternehmens
zu bekommen.
32
2. Adressaten
Der Adressatenkreis des Jahresabschlusses kann in interne und externe Adressaten
unterschieden werden. Zum Kreis der externen Jahresabschlussadressaten gehören z. B.
Investoren, Lieferanten, Kunden, Kreditgeber, Arbeitnehmer und Konkurrenten. Zu den
internen Adressaten des Jahresabschlusses zählen z. B. Unternehmensleitung und
Aufsichtsrat.
33
3. Ziele
Ein wichtiges Instrument der Bilanzanalyse sind die Kennzahlen. Kennzahlen sollen die
Informationen des Jahresabschlusses verdichten mit dem Ziel, betrieblicher Strukturen und
Prozesse auf einer aggregierten Ebene abzubilden.
34
Ein weiteres Ziel der Bilanzanalyse
besteht darin, wesentlich mehr Informationen über die zukünftige und finanzielle
Entwicklung eines Unternehmens zu erhalten als aus dem ursprünglichen Zahlenmaterial.
Die Bilanzanalyse dient somit auch als Basis zukünftiger Unternehmensentscheidungen.
35
Dadurch können sich die Adressaten des Jahresabschlusses ein besseres Urteil über das
Unternehmen bilden.
32
Vgl. Küting, Karlheinz/Weber, Claus-Peter: Die Bilanzanalyse: Lehrbuch zur Beurteilung von Einzel- und
Konzernabschlüssen, 6., erweiterte und aktualisierte Auflage, Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft · Steuern · Recht
GmbH & Co. KG, Stuttgart, 2001, S. 3.
33
Vgl. Coenenberg, Adolf G.: Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse: Betriebswirtschaftliche, handelsrechtliche,
steuerrechtliche und internationale Grundsätze - HGB, IFRS und US-Gaap, 20., überarbeitete Auflage, Schäffer-
Poeschel Verlag für Wirtschaft · Steuern · Recht GmbH, Stuttgart, 2005, S. 953f.
34
Vgl. Wohlgemuth, Frank: IFRS: Bilanzpolitik und Bilanzanalyse: Gestaltung und Vergleichbarkeit von
Jahresabschlüssen, Bilanz-, Prüfungs- und Steuerwesen, Band 4, Erich Schmidt Verlag GmbH & Co., Berlin, 2007, S. 12.
35
Vgl. Gräfer (2005), S. 21.

3. Kennzahlen Controlling
13
4. Schritte
Die einzelnen Phasen der Bilanzanalyse sind die folgenden:
· Sammlung der vorliegenden Informationen
· Verschaffung eines Überblicks über das zu betrachtende Unternehmen und die Branche
· Aufbereitung der Datenbasis mittels einer Strukturbilanz und einer Erfolgsspaltung der
Gewinn- und Verlustrechnung
· Auswertung der verfügbaren Informationen
· Zusammenfassung der Ergebnisse
· Beurteilung der Informationen und Formulierung offener Fragen.
36
5. Kennzahlen
Die Bilanzanalyse wird in die erfolgswirtschaftliche und finanzwirtschaftliche
Bilanzanalyse unterschieden. Das Ziel der finanzwirtschaftlichen Analyse ist die
Beurteilung der Liquiditätslage, d. h. inwieweit das Unternehmen in der Lage ist,
Zahlungsverpflichtungen an die Kreditgeber nachzukommen. Die Liquidität sollte immer
gewährleistet sein, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern.
37
Bei der
finanzwirtschaftlichen Analyse wird zwischen statischen und dynamischen Kennzahlen
unterschieden.
36
Vgl. Wehrheim (2005), S. 116.
37
Vgl. ebenda, S. 123f.

3. Kennzahlen Controlling
14
Die folgende Abbildung gibt einen Überblick über die statischen finanzwirtschaftlichen
Kennzahlen:
Abbildung 2: Statische finanzwirtschaftliche Kennzahlen der Bilanzanalyse
38
Die vertikalen Kennzahlen der Kapitalstruktur ermöglichen Aussagen über die
Finanzierung des Unternehmens, z. B. über die Art und Zusammensetzung des Vermögens.
Bei den horizontalen Kennzahlen ist eine Unterscheidung in kurz- und langfristige Aspekte
vorzunehmen. Zu den horizontalen Kennzahlen der langfristigen Vermögens-
Kapitalstruktur gehören die Deckungsgrade. Sie geben Auskunft über die Art der
Vermögensfinanzierung. Die Liquiditätsgrade gehören zu den horizontalen Kennzahlen der
kurzfristigen Vermögens-Kapitalstruktur, um Aussagen zur Liquiditäts- bzw.
Zahlungsbereitschaft treffen zu können. Die Liquiditätsanalyse umfasst dabei auch die
Berechnung der absoluten Größe ,,Working Capital".
39
38
Eigene Darstellung in Anlehnung an: Kennzahlen zur Bilanzanalyse, http://www.economics.phil.uni-
erlangen.de/bwl/lehrbuch/kap2/bilanzanly/bilanzanly.pdf, Zugriff am 02.01.2008.
39
Vgl. Wehrheim (2005), S. 125ff.
Kennzahlen der Bilanzanalyse
Vertikale
Bilanzstruktur
Horizontale
Bilanzstruktur
Analyse der
Kapitalstruktur
Analyse der
Vermögensstruktur
Eigenkapitalquote
Fremdkapitalquote
Statischer
Verschuldungsgrad
Anlageintensität
Umlaufintensität
Deckungsgrade
Liquiditätsgrade
Working Capital

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2008
ISBN (eBook)
9783836609579
DOI
10.3239/9783836609579
Dateigröße
442 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen; Gelsenkirchen – Wirtschaft, Rechnungswesen und Finanzierung
Erscheinungsdatum
2008 (Februar)
Note
2,0
Schlagworte
ias/ifrs controllingkennzahlen rechnungslegung bilanzanalyse
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Titel: Auswirkungen des Übergangs von HGB auf IAS/IFRS auf die Anwendung von Controllingkennzahlen
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