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Das Betriebliche Vorschlagswesen

©2007 Studienarbeit 26 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Es sind die Ideen und Innovationen, die uns voran bringen. Jedes Produkt, das je erschienen ist, entstand aus dem Einfall eines Menschen, der mutig genug war seine Vision zu verwirklichen. Das Betriebliche Vorschlagswesen (von nun an BVW) ist eine betriebliche Einrichtung, die genau dies unterstützen und fördern will: Die Mitarbeiter zu motivieren und deren Ideen zu verwirklichen.
Gerade in der heutigen Zeit, wo es darauf ankommt immer schneller und besser zu sein als die Konkurrenz, nimmt das BVW als Innovationsinstrument eine nicht zu verachtende Rolle ein. Jeder Mitarbeiter sollte den Fortschritt des Unternehmens fördern und daran teilhaben. Jede Idee trägt dazu bei, die Weiterentwicklung und damit auch die Zukunftsperspektiven, des Unternehmens zu verbessern.
Diese Arbeit gibt einen Gesamtüberblick über das BVW. Im zweiten Kapitel wird zunächst das BVW näher vorgestellt. Es wird als erstes definiert was das BVW ist und welche Kerngedanken dahinter stecken. Im Weiteren werde ich den Verbesserungsvorschlag (von nun an VV) erläutern, der im BVW eine sehr wichtige Rolle spielt. Anschließend werden die Ziele des BVW und die Betriebsvereinbarung, in der jeder Betrieb die Modalitäten rund um das BVW regelt, ausführlich dargestellt.
Die Ablauf- und Aufbauorganisatorischen Aspekte des BVW werden im dritten Kapitel analog zum Durchlauf eines VV beschrieben. Zunächst werden also die Aufgaben des Vorschlagsbeauftragten anhand des Eingangs eines VV erklärt, im Anschluss daran die Aufgaben des Vorgesetzten, bzw. Gutachter anhand der Prüfung eines VV und zuletzt werden anhand der Entscheidung, ob ein VV angenommen wird oder nicht, die Aufgaben der BVW- Kommission erläutert.
Als Anreizfunktion ist im BVW das Prämiensystem verankert. Für jeden VV der angenommen wird, bekommt der Mitarbeiter eine Prämie. Die Modalitäten rund um die Prämienzahlung werden im vierten Kapitel erklärt. Die Grundlage für die Prämienauszahlung legt die Ersparnisberechnung, mit der ich beginne. Im Weiteren fahre ich dann mit der Erläuterung der quantifizierbaren VV, also messbaren VV, fort. Den Abschluss bilden hier die nicht quantifizierbaren VV.
In der Praxis nimmt das BVW oftmals ein „Mauerblümchen da sein“ ein. Die Ursachen dafür werden im fünften Kapitel ausführlich aus dem Gesichtspunkt des Vorgesetzten und des Mitarbeiter ausgeführt.
Wie in jeder betriebswirtschaftlichen Disziplin gibt es auch im BVW Kennzahlen, die es Unternehmen ermöglichen, sich […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Merkmale des BVW
2.1 Definition BVW
2.2 Definition Verbesserungsvorschlag
2.3 Ziele des BVW
2.3.1 Ziele mit technisch- technologischem Charakter
2.3.2 Ziele mit kommunikativ- motivierenden Charakter
2.3.3 Ziele mit individuellem Charakter

3 Organisation des BVW
3.1 Eingang eines VV – der Vorschlagsbeauftragte
3.2 Prüfung des VV – der Vorgesetzte, Gutachter
3.3 Entscheidung über den VV – Die BVW Kommission

4 Das Prämiensystem
4.1 Ersparnisberechnung
4.2 quantifizierbare VV
4.3 nicht quantifizierbare VV

5 BVW in der Praxis
5.1 Hemmnisse zur Teilnahme am BVW
5.1.1 Das Problem Vorgesetzter
5.1.2 Das Problem Mitarbeiter
5.2 Kennzahlen im BVW

6 Schlussbetrachtung

Literaturverzeichnis

Verzeichnis der Internetquellen

1 Einleitung

Es sind die Ideen und Innovationen, die uns voran bringen. Jedes Produkt, das je erschienen ist, entstand aus dem Einfall eines Menschen, der mutig genug war seine Vision zu verwirklichen. Das Betriebliche Vorschlagswesen (von nun an BVW) ist eine betriebliche Einrichtung, die genau dies unterstützen und fördern will: Die Mitarbeiter zu motivieren und deren Ideen zu verwirklichen.

Gerade in der heutigen Zeit, wo es darauf ankommt immer schneller und besser zu sein als die Konkurrenz, nimmt das BVW als Innovationsinstrument eine nicht zu verachtende Rolle ein. Jeder Mitarbeiter sollte den Fortschritt des Unternehmens fördern und daran teilhaben. Jede Idee trägt dazu bei, die Weiterentwicklung und damit auch die Zukunftsperspektiven, des Unternehmens zu verbessern.

Diese Arbeit gibt einen Gesamtüberblick über das BVW. Im zweiten Kapitel wird zunächst das BVW näher vorgestellt. Es wird als erstes definiert was das BVW ist und welche Kerngedanken dahinter stecken. Im Weiteren werde ich den Verbesserungsvorschlag (von nun an VV) erläutern, der im BVW eine sehr wichtige Rolle spielt. Anschließend werden die Ziele des BVW und die Betriebsvereinbarung, in der jeder Betrieb die Modalitäten rund um das BVW regelt, ausführlich dargestellt.

Die Ablauf- und Aufbauorganisatorischen Aspekte des BVW werden im dritten Kapitel analog zum Durchlauf eines VV beschrieben. Zunächst werden also die Aufgaben des Vorschlagsbeauftragten anhand des Eingangs eines VV erklärt, im Anschluss daran die Aufgaben des Vorgesetzten, bzw. Gutachter anhand der Prüfung eines VV und zuletzt werden anhand der Entscheidung, ob ein VV angenommen wird oder nicht, die Aufgaben der BVW- Kommission erläutert.

Als Anreizfunktion ist im BVW das Prämiensystem verankert. Für jeden VV der angenommen wird, bekommt der Mitarbeiter eine Prämie. Die Modalitäten rund um die Prämienzahlung werden im vierten Kapitel erklärt. Die Grundlage für die Prämienauszahlung legt die Ersparnisberechnung, mit der ich beginne. Im Weiteren fahre ich dann mit der Erläuterung der quantifizierbaren VV, also messbaren VV, fort. Den Abschluss bilden hier die nicht quantifizierbaren VV.

In der Praxis nimmt das BVW oftmals ein „Mauerblümchen da sein“[1] ein. Die Ursachen dafür werden im fünften Kapitel ausführlich aus dem Gesichtspunkt des Vorgesetzten und des Mitarbeiter ausgeführt.

Wie in jeder betriebswirtschaftlichen Disziplin gibt es auch im BVW Kennzahlen, die es Unternehmen ermöglichen, sich mit Konkurrenten zu vergleichen. Die wichtigsten Kennzahlen des BVW werden ebenfalls im fünften, dem Praxis Kapitel, erläutert.

Am Schluss ziehe ich ein Fazit, was die Weiterentwicklung und Innovationen im Bereich des BVW angeht, neue Konzepte des Ideenmanagements werden skizziert und die Zukunftsperspektiven des BVW werden kurz diskutiert.

2 Merkmale des BVW

2.1 Definition BVW

Ein betriebliches Vorschlagswesen ist ein Werkzeug, das den Mitarbeitern ermöglicht, sich in den Entwicklungsprozess der Unternehmung mit einzubringen. Der Zweck eines BVW ist es die Ideen und Innovationen der Mitarbeiter zu fördern, bestehende Arbeitsabläufe zu verbessern und bereits umgesetzte Neuerungen weiterzuentwickeln.[2]

Der Grundgedanke hinter dem BVW ist, dass[3]

- niemand so viel sieht wie alle,
- niemand so viel hört wie alle,
- niemand so viel weiß wie alle,
- niemand so viel kann wie alle, kurzum
- keiner so klug ist wie alle

Daraus folgt, dass jeder ein Teil vom Ganzen ist und nur wenn jeder sein Teil zur Weiterentwicklung eines Unternehmens leistet, dieses Unternehmen langfristig wettbewerbsfähig sein kann. Durch das BVW versucht man auf jeder Hierarchieebene Mitarbeiter zu animieren und motivieren, ihre Augen für Verbesserungen offen zu halten, um Sparpotentiale aufzudecken, aber auch um die Arbeitsabläufe zu humanisieren.

Darüber hinaus hilft es der Geschäftsleitung die Mitarbeitermotivation zu erhöhen, Entwicklungen bei den einzelnen Mitarbeitern nachzuvollziehen und auch die Wirtschaftlichkeit der Unternehmung zu verbessern.[4]

Als Anreiz zur Teilnahme am BVW ist ein Prämiensystem verankert, das die Beteiligung der Belegschaft honoriert. Es wird hierbei grundsätzlich zwischen materiellen und immateriellen VV unterschieden. Einen materiellen VV findet man sehr oft im industriellen Sektor, beispielsweise eine Erweiterung an einer Maschine, die dadurch schneller oder hochwertiger produzieren kann. Ein immaterieller VV ist eher in der Verwaltungsebene angesiedelt, die Erstellung eines Formulars wäre ein typisches Beispiel für einen solchen VV. Hier kommt nun schon das erste Problem eines BVW zu Tage: die Frage wie man eine Verbesserung prämieren kann, deren Nutzen man nicht in Geldeinheiten ausdrücken kann. Diese Problematik werde ich im Laufe dieser Arbeit weiter vertiefen.

2.2 Definition Verbesserungsvorschlag

Unter einem VV versteht man jede eingereichte Idee eines Mitarbeiters, die gegenüber dem bisherigen Zustand eine Verbesserung bringt.[5] Ein VV sollte aus einer intrinsischen Motivation heraus entstehen und über den eigentlichen Rahmen des Aufgabengebiets hinausgehen.[6] Um den VV verständlich darzustellen ist es von Nöten, dass man den bisherigen Zustand eines Arbeitsablaufs detailliert aufzeigt und ihn dann um den VV ergänzt, bzw. verändert.[7] Also muss dargelegt werden, was man verbessern will und durch welche Prozesse dies erreicht werden kann. Ein VV liegt vor, wenn er eine Verbesserung zum Status quo bringt, wenn er rentabel ist und wenn er ohne die Einreichung des Einsenders nicht umgesetzt worden wäre.[8]

In der Praxis kommt es oft auch vor, dass von den Mitarbeitern nur ein Problem festgestellt wird, jedoch nicht die Lösung zu diesem Problem gefunden wird. Daher ist es wichtig, diesen VV an die zuständige Stelle weiterzureichen, um eine Problemlösung für das aufgetretene Problem zu finden. Diese VV werden dann allerdings nur mit einer Sachprämie prämiert[9], da wie oben bereites erwähnt zu einem VV die Schilderung der momentanen Situation und die Innovation gehören.

Wichtig ist auch, dass ein VV als etwas verstanden wird, was bereits einen bestimmten Reifegrad besitzt. Der VV sollte bereits in der Praxis getestet worden sein und nicht nur als wage formulierte These beim BVW eingereicht werden. Allerdings kann ein VV dem Unternehmen bereits bekannt sein, also bereits in einem anderen Betriebsbereich eingesetzt sein.[10]

2.3 Ziele des BVW

Die Ziele eines BVW können grundsätzlich in drei Kategorien eingeteilt werden:[11]

- Ziele mit technisch- technologischem Charakter
- Ziele mit kommunikativ- motivierendem Charakter
- Individuelle Ziele (mitarbeiter- und unternehmensbezogen)

2.3.1 Ziele mit technisch- technologischem Charakter

Der Großteil der eingereichten VV findet man zweifelsohne im ersten Ziel, dem technisch- technologischem Bereich. Beispiele für diese Ziele sind:[12]

- Steigerung der Produktion und Produktivität
- Vereinfachung von Arbeitsabläufen und Arbeitsmethoden
- Verbesserung der Qualität der Produkte
- Verringerung von Fehlern und Ausschuss bei der Produktion
- Senkung der Kosten durch Einsparung von Arbeitsmaterial
- Erhöhung der Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz
- Schritthalten mit dem technischen Fortschritt
- Verbesserung der Konkurrenzsituation

Als Hauptziel kristallisiert sich hierbei deutlich das Ziel der Rationalisierung heraus. Geschichtlich gesehen, ist das BVW in Deutschland aus dem Industriellen Sektor heraus entstanden (Die Firma Krupp gründete 1866 das erste BVW, später folgten AEG, Bayer, Siemens u.ä.). Die Unternehmen beabsichtigten durch die Einführung des BVW die Gewinnseite zu maximieren. Gerade in der Produktion lassen sich durch viele kleine VV enorme Sparpotentiale aufdecken, daher nimmt das BVW in diesem Sektor eine sehr wichtige Rolle ein.[13] Dies belegt eine Studie des Deutschen Instituts für Betriebswirtschaft (DIB), welches 2006 feststellte, dass der industrielle Sektor mit 67 % der Gesamtersparnisse den weitaus größeren Teil einnimmt, als der nicht industrielle Sektor. Die Wichtigkeit des Punktes der Rationalisierung unterstreicht auch eine von Thom und Post 1978 durchgeführte Studie, in der 81,8% der befragten Unternehmen das BVW als Rationalisierungsinstrument nannten und dies der Grund war, warum man das BVW im Unternehmen einführte.[14]

Das BVW befindet sich jedoch im Wandel. So erwarten in neueren Befragungen nur noch 69% der Befragten, von einem BVW Rationalisierungseffekte. In den letzten Jahren tritt das BVW zunehmend als Motivations- und Entwicklungsinstrument der Mitarbeiter in den Vordergrund.[15]

[...]


[1] Vgl. o.V., 1997, S. 42

[2] Vgl. Conert, S.; Schenk, M., 2000, S. 65

[3] Vgl. Höckel, G., 1973 zitiert nach Conert, S.; Schenk, M., 2000, S. 66

[4] Vgl. Thom, N., 1996, S. 19

[5] Vgl. Conert, S.; Schenk, M., 2000, S. 66

[6] Vgl. Merz, E., 1988, S. 27

[7] Vgl. Thom, N., 1993, S. 280

[8] Vgl. Höckel, G., 1964, S. 47

[9] Vgl. Schüler, R., 1972, S. 36

[10] Vgl. Höckel, G., 1964, S. 46

[11] Vgl. Conert, S.; Schenk, M., 2000, S. 67

[12] Vgl. Heidack, C.; Brinkmann, E.P., 1987, S. 32f, Vgl. auch Merz, E., 1988, S. 22

[13] Vgl. Bessoth, R., 1975, S. 23

[14] Vgl. Thom, N., 1996, S. 27

[15] Vgl. Brinkmann, 1992, S. 78

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2007
ISBN (eBook)
9783836608886
DOI
10.3239/9783836608886
Dateigröße
275 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Duale Hochschule Baden-Württemberg, Stuttgart, früher: Berufsakademie Stuttgart – Wirtschaft, Handel
Erscheinungsdatum
2008 (Januar)
Note
1,5
Schlagworte
vorschlagswesen betrieb ideenmanagement motivation
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