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Integration operationeller Risiken in die Deckungsbeitragsrechnung von Kreditinstituten zu Steuerungszwecken

©2007 Diplomarbeit 76 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Die Relevanz operationeller Risiken für den Bankensektor ist nicht erst durch die Diskussion um Basel II Ende der 90er Jahre existent. Spätestens seit diesem Zeitpunkt ist diese Risikoart jedoch in den Fokus der Betrachtung gerückt. Drastische Ereignisse der Vergangenheit führten der Öffentlichkeit plakativ das mögliche Ausmaß operationeller Risiken vor Augen. Das wohl spektakulärste Beispiel in dem Zusammenhang ist der Zusammenbruch des traditionellen Bankenhauses Barings 1995 mit anschließender Übernahme durch die niederländische ING-Gruppe. Aufgrund fehlender Funktionentrennung konnte Nick Leeson gleichzeitig als Leiter der Handels- und Abwicklungsabteilung agieren. Fehlende interne sowie externe Kontrollmechanismen in Kombination mit Kompetenzüberschreitungen führten zu Verlusten, die das Dreifache des Haftungspotenzials von Barings überstiegen. Ebenfalls die Terroranschläge vom 11. September 2001 auf das World Trade Center verdeutlichen wie schnell eine Bedrohung nicht nur für die einzelne Bank, sondern im Extremfall auch für das gesamte Bankensystem aufgrund operationeller Risiken entstehen kann.
Nicht nur solche Extremszenarien, sondern auch viele kleine Schäden aus operationellen Risiken, können erheblich an den Ressourcen der Banken nagen. So beziffert die Deutsche Bank in ihrem Risikobericht 2006 den Anteil des ökonomischen Kapitals für operationelle Risiken auf 3,3 Mio. EUR bei einem Gesamtkapitalbedarf von 11,6 Mio. EUR. Dies entspricht einem Anteil von ca. 35 %. Der Basler Ausschuss definiert das operationelle Risiko als „die Gefahr von Verlusten, die infolge einer Unzulänglichkeit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder infolge externer Ereignisse eintreten.“. Dabei wird das rechtliche Risiko, nicht aber das strategische und das Reputationsrisiko mit einbezogen. Das operationelle Risiko ist dem Kreditinstitut schon bei Gründung inhärent und somit unweigerlich mit dem Geschäftbetrieb verbunden. Die fortschreitende Deregulierung und Globalisierung des Bankensystems führen zudem noch zu einem Anwachsen dieser Risikoart. Ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben seien die Entwicklung neuer Geschäftsfelder und Technologien, die Zunahme komplexer Prozesse und Produkte, ein verstärkter Wettbewerbsdruck und eine zunehmende Automatisierung mit einhergehendem Outsourcing als Gründe für die wachsende Bedeutung operationeller Risiken zu nennen.
Um die Existenzbedrohung für […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Myriam Eichhorn
Integration operationeller Risiken in die Deckungsbeitragsrechnung von
Kreditinstituten zu Steuerungszwecken
ISBN: 978-3-8366-0592-2
Druck Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2008
Zugl. Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Greifswald, Deutschland, Diplomarbeit,
2007
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© Diplomica Verlag GmbH
http://www.diplomica.de, Hamburg 2008
Printed in Germany

I
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis ... III
Abbildungsverzeichnis ...VI
1 Einleitung ... 1
2
Die Deckungsbeitragsrechnung für Kreditinstitute ... 4
2.1
Einordnung der Deckungsbeitragsrechnung in das interne
Rechnungswesen ... 4
2.1.1 Aufgaben und Ausprägungen der Kosten- und
Leistungsrechnung ... 4
2.1.2 Die Rechnungssysteme der Teilkostenrechnung ... 7
2.2
Methodischer Aufbau der Deckungsbeitragsrechnung ... 9
2.2.2 Das Kalkulationsschema der Deckungsbeitragrechnung ... 9
2.2.3 Standardrisikokosten ... 12
2.2.4 Eigenkapitalkosten ... 15
3
Quantifizierung operationeller Risiken in Kreditinstituten ... 17
3.1
Definitorische Abgrenzung operationeller Risiken ... 17
3.2
Anforderungen an die Bewertung operationeller Risiken ... 19
3.2.1 Integration operationeller Risiken in den
Managementzyklus ... 19
3.2.2 Aufsichtsrechtskonforme Ansätze nach Basel II zur
Ermittlung der Mindesteigenkapitalunterlegung ... 21
3.3
Bestimmung der Verlustverteilung operationeller Risiken ... 26
3.3.1 Ausgewählte Ansätze zur Bestimmung eines
Operational Value at Risk ... 27
3.3.2 Kritische Analyse der Ansätze ... 30
4
Integration operationeller Risiken in die interne Steuerung von
Kreditinstituten ... 32
4.1
Deckung von ex-ante quantifizierten Verlusten aus operationellen
Risiken ... 33
4.2
Anwendung der prozessorientierten Standardeinzelkostenrechnung
auf operationelle Risiken ... 39
4.2.1 Besonderheiten des Kostenrechnungssystems ... 39
4.2.2 Operationelle Risikoursachenanalyse als
Anwendungsvoraussetzung für die prozessorientierte
Standardeinzelkostenrechnung ... 41
4.2.3 Ermittlung steuerungsrelevanter Standardkosten für
operationellen Risiken ... 45
4.3
Bereinigung des Kreditrisikos um operationelle Risiken ... 47
4.4
Kritische Würdigung der Methodik ... 49
5
Fazit ... 53
Anhang ... 56

II
Literaturverzeichnis ... 61
Verzeichnis der Internetquellen ... 66
Rechtsquellenverzeichnis ... 67

III
Abkürzungsverzeichnis
Abb.
Abbildung
Abs.
Absatz
AMA
Advanced Measurement Approach
Aufl.
Auflage
BaFin
Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungsaufsicht
Bd.
Band
bearb.
bearbeitet
BIA
Basic Indicator Approach
bspw.
beispielsweise
BTR
Besonderer Teil Risikosteuerungs- und
Controllingprozesse
bzw.
beziehungsweise
ca.
circa
DB
Deckungsbeitrag
EDV
Elektronische Datenverarbeitung
EE
Expected Exposure
EI
Exposure Indicator
EK
Eigenkapital
EL
Expected Loss
erw.
erweitert
etc.
et cetera
EUR
Euro
EVT
Extreme Value Theory
f.
folgende
ff.
fortfolgende
ggf.
gegebenenfalls
GI
Gross Income
H.
Heft
hrsg.
herausgegeben
i.d.R.
in der Regel
i.e.S
im engeren Sinne

IV
IT
Information Technology
i.w.S.
im weiteren Sinne
Jg.
Jahrgang
KWG
Kreditwesengesetz
LFB
Liquiditätsmäßig-finanzieller Bereich
MaRisk
Mindestanforderungen an das
Risikomanagement
Mio.
Millionen
Mrd.
Milliarden
Nr.
Nummer
OpVaR
Operational Value at Risk
P
Prozesse
PC
Personal Computer
PD
Probability of Default
PSEK
Prozessorientierte
Standardeinzelkostenrechnung
RAROC
Risk Adjusted Return on Capital
RR
Recovery Rate
S.
Seite
sog.
sogenannte
SolvV
Solvabilitätsverordnung
STA
Standardised Approach
TOB
Technisch-organisatorischer Bereich
Tz
Teilzahl
u.
und
u.a.
unter anderem
überarb.
überarbeitet
UL
Unexpected Loss
USD
US-Dollar
usw.
und so weiter
v.
von
VaR
Value at Risk
vgl.
vergleiche

V
vollst.
vollständig
WP
Wertpapier
z.B.
zum Beispiel

VI
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Dreistufiges Deckungsbeitragsschema nach Schierenbeck ... 9
Abb. 2: Einflussgrößen bei der Ermittlung von Standardrisikokosten
für Ausfallrisiken ...13
Abb. 3: Vier Phasen im Managementzyklus operationeller Risiken ... 20
Abb. 4: Kategorisierung operationeller Risiken nach Ursachen, Ereignissen
und Geschäftsfeldern ... 28
Abb. 5: Die Verlustverteilung operationeller Risiken ... 33
Abb. 6: Einflussgrößen bei der Ermittlung operationeller
Standardrisikokosten ... 35
Abb. 7: Berechnungsformel für einen, auch operationelle Risiken
umfassenden RAROC ... 36
Abb. 8: Das Deckungsbeitragsschema nach Schierenbeck unter Einbezug
operationeller Risiken ... 37
Abb. 9: Verdichtung möglicher Teilprozesse zu Hauptprozessen am
Beispiel der Kreditvergabe ... 40
Abb. 10: Klassifizierung operationeller Risikokosten nach ihren
Leistungszusammenhängen ... 41
Abb.11: Aufbau der prozessorientierten Standardrisikokostenrechnung für
Bankprodukte ... 45

1
1
Einleitung
Die Relevanz operationeller Risiken für den Bankensektor ist nicht erst durch die Dis-
kussion um Basel II Ende der 90er Jahre existent. Spätestens seit diesem Zeitpunkt ist
diese Risikoart jedoch in den Fokus der Betrachtung gerückt. Drastische Ereignisse der
Vergangenheit führten der Öffentlichkeit plakativ das mögliche Ausmaß operationeller
Risiken vor Augen. Das wohl spektakulärste Beispiel in dem Zusammenhang ist der
Zusammenbruch des traditionellen Bankenhauses Barings 1995 mit anschließender
Übernahme durch die niederländische ING-Gruppe. Aufgrund fehlender Funktionen-
trennung konnte Nick Leeson gleichzeitig als Leiter der Handels- und Abwicklungsab-
teilung agieren. Fehlende interne sowie externe Kontrollmechanismen in Kombination
mit Kompetenzüberschreitungen führten zu Verlusten, die das Dreifache des Haftungs-
potenzials von Barings überstiegen.
1
Ebenfalls die Terroranschläge vom 11. September
2001 auf das World Trade Center verdeutlichen wie schnell eine Bedrohung nicht nur
für die einzelne Bank, sondern im Extremfall auch für das gesamte Bankensystem
aufgrund operationeller Risiken entstehen kann.
2
Nicht nur solche Extremszenarien, sondern auch viele kleine Schäden aus
operationellen Risiken, können erheblich an den Ressourcen der Banken nagen. So be-
ziffert die Deutsche Bank in ihrem Risikobericht 2006 den Anteil des ökonomischen
Kapitals für operationelle Risiken auf 3,3 Mio. EUR bei einem Gesamtkapitalbedarf
von 11,6 Mio. EUR
3
. Dies entspricht einem Anteil von ca. 35 %. Der Basler Ausschuss
definiert das operationelle Risiko als ,,die Gefahr von Verlusten, die infolge einer
Unzulänglichkeit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen und Systemen
oder infolge externer Ereignisse eintreten."
4
. Dabei wird das rechtliche Risiko, nicht
aber das strategische und das Reputationsrisiko mit einbezogen.
5
Das operationelle
Risiko ist dem Kreditinstitut schon bei Gründung inhärent und somit unweigerlich mit
dem Geschäftbetrieb verbunden. Die fortschreitende Deregulierung und Globalisierung
des Bankensystems führen zudem noch zu einem Anwachsen dieser Risikoart. Ohne
einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben seien die Entwicklung neuer Geschäfts-
felder und Technologien, die Zunahme komplexer Prozesse und Produkte, ein ver-
stärkter Wettbewerbsdruck und eine zunehmende Automatisierung mit einhergehendem
1
Zur Krise des Bankenhauses Barings vgl. ausführlicher Körnert (1998), S. 181 ff. Erben (2004),
S. 47 ff.
2
Vgl. Brösel (2004), S. 186. Peachey (2002), S. 333 f. Daferner/Quick/Voit (2006), S. 197. Weitere
Beispiele für das Ausmaß operationeller Risiken finden sich in Tabelle 1 im Anhang.
3
Vgl. www.deutsche-bank.de (2006), S. 88. Die Gesamtrisikoposition findet sich im Anhang, Tabelle 2.
4
Basler Ausschuss für Bankenaufsicht (2004), Tz. 644.

2
Outsourcing als Gründe für die wachsende Bedeutung operationeller Risiken zu
nennen.
6
Um die Existenzbedrohung für einzelne Kreditinstitute, aber auch ganzer Banksysteme
zu minimieren ist ein aktives Management operationeller Risiken, neben der Steuerung
von Markt- und Kreditrisiken, als fester Bestandteil des Risikocontrollings vonnöten
und größtenteils mittlerweile etabliert.
7
Eine regulatorische Eigenkapitalunterlegung ist
2007 mit Basel II erstmalig in Kraft getreten
8
. Der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht
hat sich dabei zum ersten Mal auch der Quantifizierung operationeller Risiken an-
genommen und zielt damit explizit auf die Bildung von Eigenkapitalreserven ab. Ziel ist
die Durchsetzung einer höheren Risikosensitivität gegenüber operationellen Risiken, bei
gleichzeitig unverändertem absolutem Niveau des regulatorischen Eigenkapitals.
9
Das Ziel der Banken liegt in der Entwicklung eines einheitlichen Risikomaßes für
operationelle Risiken, um diese nicht nur in ein Risikotragfähigkeitskonzept, sondern
auch in die interne Steuerung einzubeziehen. Würden Risiken kostenrechnerisch nicht
berücksichtigt, könnte dies die Existenz des Bankbetriebes auf lange Sicht gefährden.
10
Voraussetzung dafür ist ihre zahlenmäßige Bewertung. Instrumente zur Quantifizierung
operationeller Risiken sind jedoch bei weitem noch nicht auf einem vergleichbaren
Stand zu den konventionellen Risikomessmethoden. Die Herausforderung besteht dabei
insbesondere in der Etablierung einer aussagekräftigen Verlustdatenbank. Dies ist
aufgrund der Tatsache, dass operationellen Risiken erst in jüngster Vergangenheit
Beachtung widerfahren wurde und sie bedingt durch ihren komplexen, vielschichtigen
Charakter schwer zu standardisieren sind, keine triviale Aufgabe.
11
Die interne Bankkalkulation basiert auf der Durchführung einer Deckungsbeitrags-
rechnung. Ihre Aufgabe ist es die Wirtschaftlichkeit von Einzelgeschäften aus Gründen
interner Steuerungszwecke zu beurteilen, indem diesen Kosten und Erlöse ver-
ursachungsgerecht zugerechnet werden
12
. Durch die Integration der Risikodimension
findet ferner ein risikoadjustiertes Pricing der Bankprodukte statt.
Der vorliegenden Arbeit liegen daher zwei Ziele zugrunde: Zum einen müssen adäquate
5
Vgl. Basler Ausschuss für Bankenaufsicht (2004), Tz. 644.
6
Vgl. Basel Committee on Banking Supervision (2003), Tz. 3. Vgl. außerdem Rünger/ Walther (2004),
S. 1. Allen (2004), S. 158 f. Stickelmann (2002), S. 4. Daferner/Quick/Voit (2006), S. 197.
7
Vgl, Dr. Peter & Company (2006), S. 4.
8
Vgl. Kaiser /Köhne (2004), S. 115. Daferner/Quick/Voit (2006), S. 197.
9
Vgl. Hölscher/Kalhöfer/Bonn (2005), S. 493 f. Faisst/Kovacs (2003), S. 342. Stickelmann (2002),
S. 18 f.
10
Vgl. Körnert (1991), S. 2. Dr. Peter & Company (2006), S. 4. Koch (2005), S. 13.
11
Vgl. Kunzelmann/Daferner (2006), S. 4. Romeike (2004), S. 44.

3
Messinstrumentarien für operationelle Risiken gefunden werden, die nicht nur
aufsichtsrechtlichen sondern auch ökonomischen Anforderungen entsprechen. Zum
anderen sollen die aus der Bewertung resultierenden Ergebnisse einer Integration in die
Deckungsbeitragsrechnung unter Beachtung der ihr immanenten Besonderheiten, unter-
liegen, um die Entscheidungsfindung der Kreditinstitute risikoangepasst zu fundieren.
Analog zum Kreditrisiko lassen sich erwartete und unerwartete Verluste aus
operationellen Risiken unterscheiden. Nur die erwarteten Verluste gehen in die
Bemühungen einer einzelkostenorientierten Zurechnung ein. Die Eigenkapitalkosten aus
der Unterlegung unerwarteter Verluste mit ökonomischem Eigenkapital, werden als
Gemeinkosten integriert.
Zur Realisierung dieser Ziele wird folgende Vorgehensweise gewählt: Zunächst wird im
Anschluss an die Einleitung die Deckungsbeitragsrechnung vorgestellt. Um ihren
Einsatz und Aufbau zu verstehen bedarf es einer Einordnung dieser in das interne
Rechnungswesen einer Bank. Je nach Art der Kostenverrechnung werden anschließend
unterschiedliche Teilkostenrechnungssysteme vorgestellt, denen die Ermittlung eines
Deckungsbeitrages gemein ist. Im zweiten Teil des Kapitels wird die methodische
Vorgehensweise innerhalb der Deckungsbeitragsrechnung aufgezeigt. Neben einer
definitorischen Abgrenzung der einzelnen Kosten- und Erlöskomponenten des
Kalkulationsschemas werden Verfahren ihrer Berechnung beschrieben. Mit der
separaten Aufführung von Standardrisiko- und Eigenkapitalkosten wird das Ziel
verfolgt, aufzuzeigen inwiefern die Risikodimension in der Deckungsbeitragsrechnung
Relevanz hat.
Im dritten Kapitel geht es zunächst um die Definition operationeller Risiken und ihre
Abgrenzung zu anderen Risikoarten. Dabei wird dem Dualismus der Bankleistung
gefolgt und dieses Konzept auf die Risikokategorisierung übertragen. Um eine Be-
wertung der operationellen Risiken zu rechtfertigen, werden anschließend betriebs-
wirtschaftliche und aufsichtsrechtliche Anforderungen und Ziele formuliert. Es erfolgt
eine Einordnung der Quantifizierungsphase in den Managementzyklus operationeller
Risiken gefolgt von einer konzeptionellen Darstellung der von Basel II vorgeschlagenen
Ansätze zur Eigenmittelunterlegung. Verfahren zur Ermittlung eines Operational Value
at Risk, an dem das ökonomisch Kapital einer Bank bemessen wird, werden in Kapitel
3.3.1 beschrieben und anschließend kritisch betrachtet.
Darauf aufbauend wird einleitend im vierten Kapitel aufgezeigt durch welche Kosten-
12
Vgl. Schierenbeck (2003a), S. 304.

4
komponenten der Deckungsbeitragsrechnung das quantifizierte Verlustpotenzial
gedeckt werden kann. Im nächsten Abschnitt erfolgt die Anwendung der prozess-
orientierten Standardeinzelkostenrechnung auf operationelle Risken für eine
verursachungsgerechte Zuordnung zum Betriebsbereich der Bank. Um Doppel-
erfassungen zu vermeiden müssen danach die Standardrisikokosten für Ausfallrisiken
von Verlusten, die aus operationellen Risiken entstanden sind, bereinigt werden. Eine
Integration der Risiken in den Wertbereich einer Bank wird aufgrund der Annahme ver-
nachlässigt, dass operationelle Risiken einen eher endogenen Charakter haben und
erwartete Verluste eher betriebsablaufs- bzw. prozessbezogen entstehen
13
. Nach der
kritischen Würdigung der vorher beschriebenen Vorgehensweise folgt ein Fazit, das die
Ergebnisse noch einmal zusammenfasst.
2
Die Deckungsbeitragsrechnung für Kreditinstitute
Um die Integration operationeller Risiken in die Deckungsbeitragsrechnung genauer
untersuchen zu können, erweist sich die Darstellung einiger Grundlagen des internen
Rechnungswesens als zweckmäßig. Die Kosten- und Leistungsrechnung als Kern-
element eben dieses, beinhaltet wesentliche Informationen, die dem Verständnis der
Deckungsbeitragsrechnung
dienen.
Kapitel
2.2.1
zeigt
auf
inwiefern
die
unterschiedlichen Kostenrechnungssysteme nach Art oder Umfang der Kosten
klassifiziert werden können. Da Deckungsbeitragsrechnungen auch immer Teilkosten-
rechnungen darstellen, wird diesem Rechnungssystem ein eigenes Kapitel gewidmet.
Die methodische Vorgehensweise wird in Kapitel 2.3 anhand des Deckungsbeitrags-
schemas nach Schierenbeck in den Mittelpunkt der Betrachtung gestellt. Eine
Abgrenzung der einzelnen Rechnungspositionen sowie deren Kalkulationsweisen
spielen im ersten Unterabschnitt eine Rolle. Das Kapitel schließt mit der gesonderten
Betrachtung von Standardrisiko- sowie Eigenkapitelkosten ab, da diese Komponenten
als Ergebnis der Risikoquantifizierung in die Deckungsbeitragrechnung eingehen.
2.1 Einordnung der Deckungsbeitragsrechnung in das interne Rechnungswesen
2.1.1
Aufgaben und Ausprägungen der Kosten- und Leistungsrechnung
Die 1965 eingeführte Zinsverordnung ließ, einhergehend mit einem fehlenden
Konditionenwettbewerb zwischen den Banken aufgrund vorgegebener Zinsen und
Provisionen, eine interne Bankkalkulation als überflüssig erscheinen. Im Vergleich zu
13
Vgl. Minz (2004), S. 143.

5
anderen Branchen ist das interne Rechnungswesen von Kreditinstituten daher eher ein
Spätentwickler. Auch die Immaterialität von Dienstleistungen und der damit ver-
bundene Ausschluss von der externen bilanziellen Bestandsbewertung führten zu einer
Unterentwicklung der Kosten- und Leistungsrechnung in Kreditinstituten, obwohl ihre
spezifische Ausgestaltung zur Erfüllung der nachfolgenden Funktionen entscheidend
ist.
14
Der Kosten- und Leistungsrechnung eines Kreditinstitutes liegt im Gegensatz zu der
offiziellen Gesamtabrechnung, die extern und jahresbezogen erfolgt, eine interne und
typischerweise kurzfristige Ausrichtung der kalkulatorischen Erfolgsrechnung
zugrunde. Ihre Unterteilung in einen Wert- und Betriebsbereich ist als Dualismus der
Bankleistung bekannt und unterscheidet zwischen dem Zinsgeschäft zum einen und der
Produktions- und Dienstleistungsseite zum anderen. Als Herzstück des internen
Rechnungswesens und wichtiger Bestandteil des Controllingsystems einer Bank zielt
die Kosten- und Leistungsrechnung darauf ab, den Betriebserfolg auch für kürzere Zeit-
räume als dem Geschäftsjahr durch Gegenüberstellung kalkulatorischer Kosten und
Leistungen hinsichtlich seiner Entstehung, Zusammensetzung und Veränderung zu
ermitteln und zu dokumentieren. Die Kontrolle der Wirtschaftlichkeit sowie die
Budgetierung von Kosten- und Erlösgrößen stellen sicher, dass die Rentabilitäts-
komponente im Zielsystem der Banken erfüllt ist. Im Rahmen bankpolitischer
Entscheidungen dient die Kosten- und Erlösrechnung durch ihre zahlenmäßige
Fundierung bankbetrieblicher Leistungsprozesse als Instrument der Unternehmens-
führung.
15
Im Rahmen dieser Arbeit hält die Kosten- und Leistungsrechnung insbesondere mit der
kostenrechnerischen Verarbeitung von Risiken im Sinne von Verlustgefahren eine
wichtige Funktion inne. Nicht nur mit dem Augenmerk auf etwaige Einsparungs-
reserven, sondern auch gerade im Hinblick auf die langfristige Existenzsicherung ist das
Management von Risiken notwendig. Ohne die Integration der Risiken in die interne
Bankkalkulation können Unproduktivitäten nur schwer aufgedeckt werden und die
Ermittlung kostenrechnerischer Gegenwerte, als Entgelte für seitens der Bank
übernommene Risiken, fällt weg.
16
In der Literatur wird die Kosten- und Erlösrechnung häufig knapp auf den Begriff der
14
Vgl. Hartmann-Wendels/Pfingsten/Weber (2004), S. 689. Everding (1995), S. 18.
15
Vgl. Schierenbeck (2003), S. 651 f. Schmitt (1993), S. 19 ff. Hartmann-Wendels/Pfingsten/Weber
(2004), S. 686 ff. Pfeufer-Kinnel (1998), S. 81. Körnert (1991), S. 7.
16
Vgl. Everding (1995), S. 20. Körnert (1991), S. 1 f.

6
Kostenrechnung reduziert und ihrer Systematisierung in unterschiedlicher Weise
Rechnung getragen. Eine Klassifizierung nach dem Kriterium der Zeit führt zu einer auf
Ist- oder Normalkosten basierenden Nachkalkulation sowie einer plankostenbasierten
Vorkalkulation. Je nachdem ob die gesamten Kosten oder nur Teile von ihnen
verrechnet werden, kann weiter in eine Vollkosten- und eine Teilkostenrechnung
differenziert werden.
17
Gegenstand der Istkostenrechnung ist die nachträgliche Ermittlung und Verrechnung
der effektiv angefallenen Kosten im Bankbetrieb. Um der Genauigkeit des Zahlen-
materials Rechnung zu tragen, ist ein hoher Aktualisierungsaufwand vonnöten. Durch
Eliminierung der Kostenschwankungen wird mit der vergangenheitsorientierten
Normalkostenrechnung eine bessere Vergleichbarkeit der Rechnungsergebnisse erzielt.
Normalkosten sind statistische Durchschnittswerte, die sich aus den Istkosten
vergangener Perioden ergeben. Da die Kosten nur in einem Zeitvergleich gegen-
übergestellt werden, bleibt eine Betrachtung der Wirtschaftlichkeit aus.
18
Damit die
Kosten- und Leistungsrechnung aber für die Realisierung der oben genannten Aufgaben
Eignung zeigen kann, muss diese zukunftsorientierte Elemente enthalten. Um absolute
Werte bezüglich der Wirtschaftlichkeit bestimmter Kalkulationsobjekte zu erhalten oder
als Entscheidungsinstrument dienen zu können, werden bei der Plankostenrechnung
ebensolche Kosteninformationen mit einbezogen. Basieren die, für die Zukunft
prognostizierten Kosten auf zukünftigen Daten relevanter Kosteneinflussgrößen, wird
von einer Prognosekostenrechnung gesprochen. Soll die angestrebte Wirtschaftlichkeit
durch Normen zum Ausdruck gebracht werden, handelt es sich um eine
Standardkostenrechnung.
19
In allen zuvor diskutierten Rechnungssystemen können die Kosten abhängig vom
kostenrechnerischen Zweck und entsprechend dem Zurechnungsumfang, entweder voll-
ständig oder teilweise verrechnet werden. Die Vollkostenrechnung berücksichtigt alle
Kosten, somit Einzelkosten, die direkt den Kostenträgern zugerechnet werden können,
und Gemeinkosten, die sich noch einmal in echte und unechte Gemeinkosten unter-
scheiden lassen. Während sich unechte Gemeinkosten lediglich aus Wirtschaftlichkeits-
gründen nicht zurechnen lassen und in Bezug auf die Beschäftigung als variabel
anzusehen sind, lassen sich echte Gemeinkosten aufgrund ihres fixen Charakters auch
rein theoretisch nicht den einzelnen Produkten zuordnen. Mittels Schlüsselgrößen
17
Vgl. Schierenbeck (2003), S. 652 f. Hartmann-Wendels/Pfingsten/Weber (2004), S. 688.
18
Vgl. Hieke (1995), S. 13.
19
Vgl. Schierenbeck (2003), S. 653. Hieke (1995), S. 7. Schmitt (1993), S. 23.

7
werden Gemeinkosten indirekt über die Kostenstellen auf die einzelnen Kostenträger
verteilt.
20
Als Nachteile der Vollkostenrechnung sind die Schlüsselung der Gemeinkosten und die
damit verbundene Verletzung des Verursachungsprinzips
21
zu nennen. Kreditinstitute
sind aufgrund ihrer Dienstleistungstätigkeit durch einen hohen Gemeinkostenanteil
geprägt. Je höher dieser Anteil, desto weniger präzise ist die Kostenzuordnung aufgrund
der Gemeinkostenzurechnung über ungenaue Zuschlagssätze. Des Weiteren wird auf
eine Unterscheidung zwischen variablen und fixen Kosten verzichtet, was bei einem
Rückgang der Beschäftigung zu einer Steigerung der Selbstkosten führt, da sich die Fix-
kosten auf eine immer kleiner werdende Leistungsmenge beziehen.
22
Zusammenfassend lässt sich der Hauptzweck der Kosten- und Leistungsrechnung in der
internen Dokumentation, Planung, Steuerung und Kontrolle des Bankbetriebes finden.
Um ein Kreditinstitut wertorientiert steuern zu können müssen nicht nur Ist- sondern
auch Plankosten in die Entscheidung einbezogen werden. Den Nachteilen der Voll-
kostenrechnung begegnet die Teilkostenrechnung als modernes Kostenrechnungs-
system, das am Grundsatz der relevanten Kosten ansetzt und im Folgenden diskutiert
werden soll.
2.1.2 Die Rechnungssysteme der Teilkostenrechnung
Während in der Vollkostenrechnung der gesamte Kostenumfang einer Periode durch
Schlüsselung der Fix- bzw. Gemeinkosten auf die Kostenträger verrechnet wird, zieht
die Teilkostenrechnung eine Zuordnung nach dem Verursachungsprinzip vor und
berücksichtigt ausschließlich die nach kostenrechnerischem Zweck relevanten Kosten.
Je nach Ausprägung werden variable Gemeinkosten in die relevanten Kosten mitein-
bezogen oder eben nicht. Im Gegensatz zur Vollkostenrechnung kommt es damit zu
einer Spaltung der fixen und beschäftigungsvariablen Kosten. Teilkostenrechnungs-
systeme lassen sich dementsprechend in eine Grenzkostenrechnung (Direct Costing)
und eine relative Einzelkostenrechnung differenzieren.
23
Bei der Teilkostenrechnung auf Basis von (geplanten) Grenzkosten wird vereinfacht ein
20
Vgl. Hieke (1995), S. 9.
21
Prinzip der Kostenverursachung, nach dem nur die durch die Bankleistung verursachten Kosten, dem
Kunden zugerechnet werden dürfen. Vgl. Schneider (2000), S. 61.
22
Vgl. Schierenbeck (2003), S. 655. Schmidt (2005), S. 154. Hieke (1995), S. 8 f. Schneider (2000),
S. 65.
23
Vgl. Hieke (1995), S. 9. Schmitt (1993), S. 29 ff. Schierenbeck (2003), S. 676.

8
proportionaler Verlauf der variablen Kosten angenommen. Die Grenzkosten umfassen
die für die Verrechnung unproblematischen Einzelkosten und die variablen Gemein-
kosten, die sich mit Variation der Einflussgröße verändern. Auf eine Verrechnung der
Fixkosten wird aufgrund der fehlenden Kausalität zwischen ihnen und den einzelnen
Kostenträgern bei einer Mengenvariation verzichtet. Die Differenz aus den Erlösen
eines Kreditinstitutes und den Teilkosten ergibt einen Deckungsbeitrag. Wird von der
Summe aller Deckungsbeiträge der gesamte Fixkostenblock in einer einstufigen
Deckungsbeitragsrechnung abgezogen, ergibt sich der kurzfristige Betriebserfolg. Zu
einer Verfeinerung des Direct Costing hat insbesondere die Nicht-Differenzierung des
abzuziehenden Fixkostenblocks beigetragen. Im System der stufenweisen Fixkosten-
deckungsbeitragsrechnung, einer Variante der Grenzplankostenrechnung, wird dieser
Block nach Kategorien
24
differenziert verrechnet, indem die Fixkosten insgesamt auf
die Kostenträger verteilt werden.
25
Soll das Verursachungsprinzip konsequent
eingehalten werden, muss auf eine Schlüsselung der Gemeinkosten und eine künstliche
Fixkostenproportionalisierung jedoch völlig verzichtet werden. Diesem Grundsatz folgt
die Deckungsbeitragsrechnung nach Riebel, bei der nur Einzelkosten verrechnet
werden, die zuvor abhängig von der Bezugsgröße relativ erfasst wurden. Dies geschieht
über die Zuordnung der Einzelkosten zum Bezugsobjekt auf unterster Hierarchiestufe.
Einzelkosten
höherer
Kalkulationsdimensionen
sind
demnach
Gemeinkosten
untergeordneter Ebenen.
26
Die Ausführungen zur Teilkostenrechnung verdeutlichen, dass die Deckungsbeitrags-
rechnung ein Kostenrechnungssystem ist, dass auf eine kurzfristige Deckung der
Gesamtkosten verzichtet, indem variable und fixe Kosten gespaltet werden. Unter
diesem Aspekt lässt sich die Teilkostenrechnung optimal zur Fundierung kurzfristiger,
wirtschaftlicher Entscheidungen zu Steuerungszwecken einsetzen sowie zur Erfüllung
der oben genannten Aufgaben der Kosten- und Erlösrechnung: Budgetierung und
Wirtschaftlichkeitskontrolle. Letztere setzt die monatliche, quartalsweise oder jährliche
Ermittlung des Betriebsergebnisses und dessen Analyse voraus.
27
24
Beispielhafte Kategorien sind Erzeugnisarten, Betriebsbereiche, Kostenstellen etc. Vgl. Schierenbeck
(2003), S. 680.
25
Vgl. Hieke (1995), S. 25 f. Schierenbeck (2003), S. 679 f. Schmitt (1993), S. 31 ff. Schmidt (2005), S.
162/165.
26
Vgl. Pfeufer-Kinnel (1998), S. 88 f. Schierenbeck (2003), S. 681 f.
27
Vgl. Schmidt (2005), S. 161.

9
2.2 Methodischer Aufbau der Deckungsbeitragsrechnung
2.2.1
Das Kalkulationsschema der Deckungsbeitragsrechnung
Der aus den unterschiedlichen Teilkostenrechnungssystemen resultierende Deckungs-
beitrag (DB) stellt den Überschuss der variablen Kosten bzw. Einzelkosten über den
Umsatz dar und repräsentiert damit den Beitrag zur Deckung der Fixkosten sowie zur
Erzielung eines positiven Betriebsergebnisses. Als Auswertungsdimension können dem
Deckungsbeitrag einzelne Produktarten, Kundengruppen sowie Leistungseinheiten, aber
auch die gesamte Bank zugrunde liegen.
28
In der Vorkalkulation zur Ermittlung der
Rentabilität vor Geschäftsabschluss ist der DBIII nach kalkulatorischen Kosten
relevant. Wird auf eine Nachkalkulation abgezielt, werden für einen DBV noch die Ist-
Risikokosten sowie die Ist-Betriebskosten verrechnet. Der so erzielte Deckungsbeitrag
repräsentiert den tatsächlichen Gewinn bzw. das Ist-Ergebnis. Um die Qualität der
getroffenen Entscheidung zu sichern, müssen Vor- und Nachkalkulation dabei auf den
gleichen Methoden und Prämissen beruhen
29
. Im Folgenden wird aus Gründen des
Umfangs dieser Abhandlung nur eine Deckungsbeitragsrechnung zum Zwecke der
Vorkalkulation veranschaulicht und eine ausschließliche Betrachtung kalkulatorischer
(Risiko-)Kosten,
durchgängig
für
die
gesamte
Arbeit
beibehalten.
30
Zur
Gegenüberstellung von Kosten und Erlösen wird im Folgenden das dreistufige
Kalkulationsschema von Schierenbeck dargestellt und erläutert (Abb. 1).
Abb. 1:Dreistufiges Deckungsbeitragsschema nach Schierenbeck
31
Der Brutto-Konditionsbeitrag bzw. die Bruttomarge (DBI) stellt den saldierten Zins-
überschuss aus einem Einzelgeschäft dar. Dieser bezieht sich auf den Wertbereich bzw.
28
Vgl. Schmidt (2005), S. 168. Däumler (1995), S. 4.
29
Vgl. Paul/Schwarz (2006), S. 493. Wimmer (1996), S. 79.
30
In der Vorkalkulation werden ausschließlich kalkulatorische Standardrisikokosten als erwartete
Verluste berücksichtigt. Die Nachkalkulation hingegen bezieht ex-post auch Ist-Risikokosten als
Einzelwertberichtigung mit ein. Vgl. Schierenbeck (2003a), S. 313 ff. Brunner (2001), S. 526.
Brutto-Konditionsbeitrag (DB I)
- Standardrisikokosten
- Standardbetriebskosten
+ Provisionserlöse/
Dienstleistungserträge
= Netto-(Markt-)Ergebnis (DB II)
- (anteilige) Overheadkosten
- Eigenkapitalkosten
= Netto-Ergebnis nach
Eigenkapitalkosten (DB III)
Standardrisiko-
kostenkalkulation
Prozessorientierte
Standardeinzel-
kostenrechnung
Marktzinsmethode

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2007
ISBN (eBook)
9783836605922
DOI
10.3239/9783836605922
Dateigröße
1.1 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald – Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Betriebswirtschaftslehre
Erscheinungsdatum
2007 (Oktober)
Note
2,1
Schlagworte
standardrisikokosten eigenkapitalkosten value risk basel kosten- leistungsrechnung
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Titel: Integration operationeller Risiken in die Deckungsbeitragsrechnung von Kreditinstituten zu Steuerungszwecken
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