Mathematisch-Statistische Modellierung von Schäumen
					
	
		©2007
		Diplomarbeit
		
			
				67 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Einleitung:	
Eine Dispersion von Gas in Flüssigkeit bezeichnet man als Schaum, falls der Gasanteil überwiegt. Im Bereich der Kosmetik oder der Lebensmitteltechnik sind stabile Schäume erwünscht. Beispielhaft erwähnt seien Rasierschaum, Bierschaum oder der Schokokuss. Es ist sehr leicht Schäume herzustellen, doch überraschend schwierig, sie mathematisch zu beschreiben.
Schaumblasen begeistern die Menschen, seit es Tenside gibt. Aber ihre mathematische Erforschung begann erst in den dreißiger Jahren des vorletzten Jahrhunderts, als der belgische Physiker Joseph A. Plateau (1801 bis 1883) Drahtgestelle in Seifenwasser tauchte und über die Ergebnisse staunte. Selbst heute, 170 Jahre später, haben wir noch keine vollständige mathematische Erklärung - oder auch nur Beschreibung - einiger interessanter Phänomene, die Plateau beobachtet hat.
In der Sommerzeit ist es den Gästen von Biergärten sicherlich aufgefallen, dass der Schaum leider nicht so schön bleibt, wie man ihn bekommt, und mit diesem Problem beschäftigen sich Wissenschaftler (und auch die Brauereien) schon seit Plateaus- Zeiten, wie man dieses Gebilde langlebiger macht.
Außerdem wird in dieser Arbeit versucht, anhand von Daten aus der Fachhochschule in Kiel, durch mathematisch-statistische Untersuchungen den exponentiellen Verlauf von dem Schaumzerfall zu bestätigen. Ferner werden die Einflussparameter von Schäumen mit statistischen Methoden auf Signifikanz untersucht.
	
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
1.Einleitung4
2.Beschreibung von Schäumen5
2.1Elemente der Schaumstruktur10
2.2Der Plateau- Rand11
3.Tenside und ihre Eigenschaften12
3.1Funktionsweise der Tenside12
3.2Einfluss der Tenside auf den Schaum12
3.3Tenside in der Lebensmittelindustrie14
4.Schäume in der Lebensmittelindustrie15
4.1Schaumstabilisatoren15
4.2Schaumerzeugen in der Lebensmittelindustrie16
4.3Sensorische Wahrnehmung von Schaum19
4.4.Anwendungen von Schaum19
4.4.1Milchschaum19
4.4.2Schlagsahne20
4.4.3Speiseeis20
4.4.4Marshmallow21
4.4.5Schäume in der Getränkeindustrie21
4.5Schaum als unerwünschter Faktor23
4.5.1Probleme von Schäumen23
4.5.2Schaumzerstörung und Unterdrückung24
5.Praktische Modellierung von Schäumen27
5.1Versuchsaufbau27
5.2Material und Durchführung28
5.2.1Verwendete Geräte und Materialien28
5.2.2Versuchsdurchführung28
5.3Versuchsergebnisse29
5.4Mathematische Untersuchung der Versuchsergebnisse33
5.4.1Hintergrund der mathematisch- statistischen […]
	Eine Dispersion von Gas in Flüssigkeit bezeichnet man als Schaum, falls der Gasanteil überwiegt. Im Bereich der Kosmetik oder der Lebensmitteltechnik sind stabile Schäume erwünscht. Beispielhaft erwähnt seien Rasierschaum, Bierschaum oder der Schokokuss. Es ist sehr leicht Schäume herzustellen, doch überraschend schwierig, sie mathematisch zu beschreiben.
Schaumblasen begeistern die Menschen, seit es Tenside gibt. Aber ihre mathematische Erforschung begann erst in den dreißiger Jahren des vorletzten Jahrhunderts, als der belgische Physiker Joseph A. Plateau (1801 bis 1883) Drahtgestelle in Seifenwasser tauchte und über die Ergebnisse staunte. Selbst heute, 170 Jahre später, haben wir noch keine vollständige mathematische Erklärung - oder auch nur Beschreibung - einiger interessanter Phänomene, die Plateau beobachtet hat.
In der Sommerzeit ist es den Gästen von Biergärten sicherlich aufgefallen, dass der Schaum leider nicht so schön bleibt, wie man ihn bekommt, und mit diesem Problem beschäftigen sich Wissenschaftler (und auch die Brauereien) schon seit Plateaus- Zeiten, wie man dieses Gebilde langlebiger macht.
Außerdem wird in dieser Arbeit versucht, anhand von Daten aus der Fachhochschule in Kiel, durch mathematisch-statistische Untersuchungen den exponentiellen Verlauf von dem Schaumzerfall zu bestätigen. Ferner werden die Einflussparameter von Schäumen mit statistischen Methoden auf Signifikanz untersucht.
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
1.Einleitung4
2.Beschreibung von Schäumen5
2.1Elemente der Schaumstruktur10
2.2Der Plateau- Rand11
3.Tenside und ihre Eigenschaften12
3.1Funktionsweise der Tenside12
3.2Einfluss der Tenside auf den Schaum12
3.3Tenside in der Lebensmittelindustrie14
4.Schäume in der Lebensmittelindustrie15
4.1Schaumstabilisatoren15
4.2Schaumerzeugen in der Lebensmittelindustrie16
4.3Sensorische Wahrnehmung von Schaum19
4.4.Anwendungen von Schaum19
4.4.1Milchschaum19
4.4.2Schlagsahne20
4.4.3Speiseeis20
4.4.4Marshmallow21
4.4.5Schäume in der Getränkeindustrie21
4.5Schaum als unerwünschter Faktor23
4.5.1Probleme von Schäumen23
4.5.2Schaumzerstörung und Unterdrückung24
5.Praktische Modellierung von Schäumen27
5.1Versuchsaufbau27
5.2Material und Durchführung28
5.2.1Verwendete Geräte und Materialien28
5.2.2Versuchsdurchführung28
5.3Versuchsergebnisse29
5.4Mathematische Untersuchung der Versuchsergebnisse33
5.4.1Hintergrund der mathematisch- statistischen […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Daniel Anaya 
Mathematisch-Statistische Modellierung von Schäumen 
ISBN: 978-3-8366-0531-1 
Druck Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2007 
Zugl. Fachhochschule Weihenstephan, Weihenstephan Deutschland, Diplomarbeit 2007 
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die 
der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, 
der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der 
Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, 
vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im 
Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der 
Bundesrepublik Deutschland in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich 
vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des 
Urheberrechtes. 
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem 
Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche 
Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten 
wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. 
Die Informationen in diesem Werk wurden mit Sorgfalt erarbeitet. Dennoch können Fehler nicht 
vollständig ausgeschlossen werden, und die Diplomarbeiten Agentur, die Autoren oder 
Übersetzer übernehmen keine juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für evtl. 
verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen. 
© Diplomica Verlag GmbH 
http://www.diplom.de, Hamburg 2007 
Printed in Germany
Inhaltsverzeichnis 
1.
Einleitung ... 4
2.
Beschreibung von Schäumen ... 5
2.1.
Elemente der Schaumstruktur ... 10
2.2.
Der Plateau- Rand ... 11
3.
Tenside und ihre Eigenschaften ... 12
3.1.
Funktionsweise der Tenside ... 12
3.2.
Einfluss der Tenside auf den Schaum... 12
3.3.
Tenside in der Lebensmittelindustrie ... 14
4.
Schäume in der Lebensmittelindustrie ... 15
4.1.
Schaumstabilisatoren ... 15
4.2.
Schaumerzeugen in der Lebensmittelindustrie ... 16
4.3.
Sensorische Wahrnehmung von Schaum ... 19
4.4.
Anwendungen von Schaum ... 19
4.4.1.
Milchschaum ... 19
4.4.2.
Schlagsahne ... 20
4.4.3.
Speiseeis ... 20
4.4.4.
Marshmallow ... 21
4.4.5.
Schäume in der Getränkeindustrie ... 21
4.5.
Schaum als unerwünschter Faktor ... 23
4.5.1.
Probleme von Schäumen ... 23
4.5.2.
Schaumzerstörung und Unterdrückung ... 24
5.
Praktische Modellierung von Schäumen ... 27
5.1.
Versuchsaufbau ... 27
5.2.
Material und Durchführung ... 28
5.2.1.
Verwendete Geräte und Materialien ... 28
5.2.2.
Versuchsdurchführung ... 28
5.3.
Versuchsergebnisse ... 29
5.4.
Mathematische Untersuchung der Versuchsergebnisse ... 33
5.4.1.
Hintergrund der mathematisch- statistischen Untersuchung ... 33
5.4.2.
Durchführung der Untersuchung ... 34
5.4.3.
Theoretische Grundlagen zu den Berechnungen ... 34
5.4.4.
Berechnung der Parameter... 36
5.4.5.
Numerische Ableitung und Regression ... 43
5.4.6.
Trennung der Kurvenverläufe ... 46
6.
Diskussion der Ergebnisse ... 49
6.1.
Regressionen ... 49
6.1.1.
Signifikanz der Versuchsparameter ... 51
6.2.
Trennung von Saisonal- und Zufallskomponente ... 53
6.3.
Prüfung der Stufentheorie ... 54
6.3.1.
Relativer Fehler ... 54
6.3.2.
Varianzanalyse ... 56
7.
Fazit ... 59
8.
Literaturverzeichnis ... 60
9.
Abbildungsverzeichnis ... 63
10.
Tabellenverzeichnis ... 65
11.
Anhang ... 66
3
1. Einleitung 
Eine Dispersion von Gas in Flüssigkeit bezeichnet man als Schaum, falls der Gasanteil 
überwiegt. Im Bereich der Kosmetik oder der Lebensmitteltechnik sind stabile Schäume 
erwünscht. Beispielhaft erwähnt seien Rasierschaum, Bierschaum oder der Schokokuss. Es ist 
sehr leicht Schäume herzustellen, doch überraschend schwierig, sie mathematisch zu 
beschreiben. 
Schaumblasen begeistern die Menschen, seit es Tenside gibt. Aber ihre mathematische 
Erforschung begann erst in den dreißiger Jahren des vorletzten Jahrhunderts, als der belgische 
Physiker Joseph A. Plateau (1801 bis 1883) Drahtgestelle in Seifenwasser tauchte und über 
die Ergebnisse staunte. Selbst heute, 170 Jahre später, haben wir noch keine vollständige 
mathematische Erklärung - oder auch nur Beschreibung - einiger interessanter Phänomene, 
die Plateau beobachtet hat. 
In der Sommerzeit ist es den Gästen von Biergärten sicherlich aufgefallen, dass der Schaum 
leider nicht so schön bleibt, wie man ihn bekommt, und mit diesem Problem beschäftigen sich 
Wissenschaftler (und auch die Brauereien) schon seit Plateaus- Zeiten, wie man dieses 
Gebilde langlebiger macht. Außerdem wird es in dieser Arbeit versucht, anhand von Daten 
aus der Fachhochschule in Kiel, durch mathematisch- statistische Untersuchungen den 
exponentiellen Verlauf von dem Schaumzerfall zu bestätigen. Ferner werden die 
Einflussparameter von Schäumen mit statistischen Methoden auf Signifikanz untersucht. 
4
2. Beschreibung von Schäumen 
Schäume gehören wie Emulsionen zur Gruppe der dispersen Mehrphasensysteme. In 
Schäumen sind Blasen (disperse Phase) in einer sie umgebenden Flüssigkeit (kontinuierliche 
Phase) verteilt. 
Schäume können durch chemische Reaktionen, durch das Einleiten eines Gases in eine 
Flüssigkeit oder durch heftige Bewegungen an der Flüssigkeitsoberfläche erzeugt werden. Sie 
können aber auch in der freien Natur erzeugt werden zum Beispiel bei Gasemissionen in 
Moorgebiete oder bei der Zersetzung von organischem Material in einem Wasserbecken, bei 
grober See, bei Wasserfällen, usw. 
Schäume durchlaufen zwei Phasentypen während der Entstehung, einmal den Kugelschaum, 
und nach der Drainage der Flüssigkeit den Polyederschaum. Ein Beispiel für einen 
Polyederschaum zeigt Abbildung 1. Wenn der Gasanteil niedrig und die Dicke der flüssigen 
Phase im Bezug auf die Blasengröße groß ist, nennt man den Schaum ,,Kugelschaum", weil 
die Gasblasen einen runden Erscheinungsbild erweisen, und es keinen direkten Kontakt 
zwischen den Blasen gibt (siehe Abbildung 8). 
Abbildung 1: Darstellung eines 2D- Polyederschaums(HUTZLER & WEAIRE, The Phyiscs Of Foams, 
1999) 
Gas Emulsionen, dessen flüssige Phase eine niedrige Viskosität hat, sind gekennzeichnet als 
,,kurzlebige disperse Systeme". Wegen der großen Dichtedifferenz zwischen Gas und 
Flüssigkeit, trennen sie sich rasch zu einem reinen Dispersionsmedium und Schaum. Letzteres 
zersetzt sich schnell oder verwandelt sich zu einem Polyederschaum, in Abhängigkeit zu der 
Konzentration an gelösten oberflächenaktiven Stoffen. Langlebige Kugelschäume können 
durch hochviskösen Flüssigkeiten hergestellt werden, zum Beispiel in dem man durch 
geschmolzenes Glas Luft einbläst bei gleichzeitiger Kühlung der Schmelze, so dass sich die 
Viskosität sehr schnell ändert, was zu einer Behinderung der Wechselwirkung zwischen den 
Glasblasen führt. Der Kugelschaum wird praktisch im Glas ,,eingefroren". 
Die Verwandlung der Gasemulsion zu einem Polyederschaum beginnt wenn der Gasanteil 
über 50-75% steigt. Es ist nicht möglich stabile (langlebige) Schäume aus reinen 
Flüssigkeiten zu bekommen. Stabile Schäume sind nur möglich bei Anwesenheit von 
geeigneten oberflächenaktiven Stoffen oder Tensidmischungen. 
Die Einführung von oberflächenaktiven Stoffen in einer Flüssigkeit verändern signifikant die 
Eigenschaften von Gasdispersion und Flüssigkeitsfilmen. Sie erniedrigen die 
Oberflächenspannung an der flüssig- gasförmigen Grenzfläche, und erleichtern somit die 
Dispersion von Gas, reduzieren die Gasblasengröße, und verändern den Anstieg und die 
Geschwindigkeit von Gasblasen in der Flüssigkeit. Im Kapitel 3"Tenside und ihre 
Eigenschaften" werden die Tenside und ihre Eigenschaften ausführlicher erklärt. 
5
Die Hauptphasen der Schaumentstehung können festgestellt werden durch beobachten des 
Verhaltens von einer bestimmen Anzahl an ansteigenden Gasblasen. Wenn Blasen in einer 
Tensidlösung gemacht werden, beginnt schon an deren Grenzfläche eine Adsorption an 
Tenside. Nach Erreichen der Oberfläche der Flüssigkeit, jede Blase bildet eine Halbkugel 
bestehend aus zwei mit Tensid belegten Lagen mit einem flüssigen Kern in der Mitte. 
Abbildung 2 gibt eine Vorstellung wie so einen Prozess abläuft. 
Abbildung 2: Darstellung über die Entstehung von Schäumen(EXEROWA & KRUGLYAKOV, 1998) 
Die mit Tensid belegten Schichten garantieren die lange Lebensdauer des gebildeten 
Schaumes. Mit steigender Anzahl an Gasblasen an der Oberfläche, beginnen sie näher zu 
rücken. Außerdem fördert die Kapillaranziehung zwischen Blasen den Prozess von 
Gasblasenkontakt und Deformation, was daraus sich eine Flüssigkeitsdünnschicht aus 
benachbarten Blasen ergibt. Sobald eine eindimensionale Schicht aus Gasblasen entstanden 
ist, folgt dann die zweite, die dritte und noch weitere Schicht, die sich alle dann zu einem 
dreidimensionalen Komplex anordnen, was zu einem Schaum kurz gefasst wird. Wenn andere 
Methoden zur Schaumerzeugung angewandt werden, zum Beispiel Injektion von mit 
Tensidlösung befeuchtetem Gas durch einen Gitter, bekommen die Gasblasen eine polygonale 
Form bei der Entstehung. Folgende Abbildung zeigt die unterschiedlichen Schaumformen bei 
entsprechender Schäumungsmethode. 
Abbildung 3: Schaum bei unterschiedlichen Schäumungsmethoden(HUTZLER & WEAIRE, The Physics 
Of Foams, 1999) 
6
Abbildung 3 zeigt die Schaumgeometrie bei (von links nach rechts): 
·
Homogenes Lüften 
·
Turbulentes Lüften 
·
Durchblasen 
·
Mischen 
·
Schütteln 
·
Gas Entbindung (zum Beispiel Bierschaum) 
Gleichzeitig zur Schaumentstehung setzt auch der Schaumzerfall an. Der Schaumzerfall wird 
beeinflusst durch verschiedene Parameter, die wichtigsten sind: Filmverdünnung, 
Flüssigkeitsdrainage durch Gravitationskräfte, Gasdiffusion von kleineren zu größeren Blasen 
und Filmbruch verursacht durch das Zusammenwachsen von benachbarten Blasen. Diese 
Veränderungen bestehend aus Blasengrößenänderung und Blasenschwund gehören zu 
Anordnungsprozessen, die in dem Schaum stattfinden. Abbildung 4 zeigt, wie kleinere Blasen 
zu größeren zusammenwachsen. Man erkennt anhand der gekrümmten Wände, dass die 
kleineren Blasen einen größeren innendruck als größeren haben. Dieser Druckunterschied ist 
das treibende Gefälle für eine Gasdiffusion von kleinen zu großen Blasen. 
Abbildung 4: Gasdiffusion von kleinen zu großen Blasen in einem magnetischen Schaum bei konstantem 
Magnetfeld(HUTZLER & WEAIRE, The Physics Of Foams, 1999) 
Ferner sind die Verdampfung der Flüssigkeit und die Zerstörung der Schaumsäule 
Zersetzungsprozesse, die der Schaum erfährt, wenn er der Umwelt ausgesetzt 
wird(EXEROWA & KRUGLYAKOV, 1998). 
Die rheologischen Eigenschaften von Kugelschäumen mit geringem Volumenbruch sind 
qualitativ die gleichen wie die des Dispersionsmittels. Bei Scherbeanspruchung tritt eine 
Deformation der Kugelform ein, so dass anisometrische Eigenschaften 
entstehen(TSCHEUSCHNER H.-D. , Schäume, 2004). Als Scherbeanspruchung (oder 
Scherung) wird eine bestimmte Art der Verformung eines Körpers unter Einwirkung einer 
Kraft bezeichnet. Bei der Scherung wirkt die Kraft parallel zu einer Seitenfläche des Körpers. 
Kann sich seine Grundfläche nicht bewegen, so wird die Seitenfläche relativ zu dieser 
verschoben([1] WIKIPEDIA, 2007). Abbildung 5 gibt eine Vorstellung was Scherung ist. 
Anisometrisch ist diejenige Darstellung, bei welcher die drei Achsen verschieden lang 
sind([2] MEYERS KONVESATIONSLEXIKON, 2007). Bei Polyederschaum liegt eine 
geordnete Koagulationsstruktur vor. Plastizität, Thixotropie treten auf(TSCHEUSCHNER H.-
D. , Schäume, 2004). Der Begriff der Thixotropie bezeichnet die Eigenschaft eines nicht- 
newtonschen Fluids([3] WIKIPEDIA, 2007). Als nicht-newtonsches Fluid bezeichnet man im 
Gegensatz zum newtonschen Fluid ein Fluid, dessen Viskosität nicht konstant bleibt, wenn 
sich die auf dasselbe einwirkenden Scherkräfte verändern. Damit entspricht dieses Fluid nicht 
dem newtonschen Elementargesetz der Zähigkeitsreibung([4] WIKIPEDIA, 2007). 
7
Abbildung 5: Prinzip der Scherung([1] WIKIPEDIA, 2007) 
Feste Schäume besitzen elastische Eigenschaften, Fließgrenze, Kompressibilität, 
Retardationseigenschaften. Da Gasblasen keine Scher- und Zugkräfte übertragen, verringern 
sich scheinbar die rheologischen Stoffwerte mit abnehmender Dichte des 
Schaumes(TSCHEUSCHNER H.-D. , Schäume, 2004). 
Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Herstellung und Charakteristika von Schäumen. 
Tabelle 1: Herstellung und Charakteristika von Schäumen(TSCHEUSCHNER H.-D. , Schäume, 2004) 
Begriff Charakteristika/Arten 
Herstellung 
-
Dispergierung von Gas in Flüssigkeit 
bei Anwesenheit von Stabilisatoren 
(z. B. Eischaum; Schlagsahne) 
-
Kondensation gelöster Gase (z. B. 
Bier-, Sektschaum 
Stabilisatoren (Schaumbildner) gegen 
Koaleszenz 
-
Grenzflächenaktive Stoffe (z. B. 
Lecithin bei Mayonnaise) 
-
Makromoleküle (z. B. Eiweiß, 
Eiweißschaum) 
-
Disperse Feststoffteilchen (z. B. 
Fettcreme) 
Teilchengröße  
-
Feine Schäume 0,1... 2,0 mm 
-
Grobe Schäume 2,0... 20,0 mm 
Volumenbruch 
-
Kugelschaum 
B
<0,74 
-
Polyederschaum 
B
0,74 
Schaumbrechung 
-
Mechanische Beanspruchung (z. B. 
Rühren, Druck) 
-
Temperaturerhöhung oder Senkung 
(Verdampfung oder Kristallisation 
des Dispersionsmittels) 
-
Strahlung 
Stabilisierung gegen Aufrahmen 
-
Viskositätserhöhung des 
Dispersionsmittels bei 
B
<0,74 
-
Polyederschäume sind aufrahmstabil 
-
Strukturbildung in der 
kontinuierlichen Phase führt zu 
aufrahmstabilen festen Schäumen 
Das mechanische Gleichgewicht für Blasen wird mit Hilfe der Laplace- Gleichung 
beschrieben; 
8
Gleichung 1: Laplace- Gleichung für Druckunterschiede 
d
p
4
=
wobei 
p die Druckdifferenz zwischen dem absoluten Blasendruck und dem Druck in der 
umgebende Flüssigkeit ist. 
 ist die Oberflächenspannung und d der Blasendurchmesser. Der 
Druck in der Flüssigkeit ist durch den hydrostatischen Druck 
p
h
 und den Atmosphärendruck 
p
at
 gegeben, so dass 
p auch geschrieben werden kann als 
Gleichung 2 
at
h
Blase
p
p
p
p
-
-
=
Gleichung 1 zeigt: je kleiner die Blase ist, umso höher ist der Blaseninnendruck. Das 
bedeutet, dass sehr kleine Blasen einen hohen Blaseninnendruck besitzen. Deshalb neigen 
diese Blasen zum Verschwinden, weil sich das Gas unter hohem Druck in der Flüssigkeit löst 
(siehe Abbildung 4). Große Blasen werden deshalb immer größer, weil der Druckunterschied 
das treibende Gefälle für den Stoffdurchgang durch die Schaumlamelle darstellt(SOMMER, 
2004). Abbildung 6 visualisiert wie sich der Schaum im Laufe der Zeit entwickelt. Man sieht 
deutlich, dass am Ende der Simulation deutlich wenige kleine Gasblasen vorhanden sind als 
am Anfang. 
Abbildung 6: Computersimulation einer Schaumentwicklung in äquidistanten Zeitabstände(HUTZLER 
& WEAIRE, The Physics Of Foams, 1999) 
9
2.1.  Elemente der Schaumstruktur 
Ein Schaum besteht aus einem Zwei- Phasen- System, in dem Gaszellen von Flüssigkeit 
eingeschlossen sind. Diese Phasen, im Vergleich zu dem nähersten Analogon, der Emulsion, 
werden dispergierte und kontinuierliche Phasen genannt. Ein Schaum kann mehr oder 
weniger Flüssigkeit haben entsprechend der Gegebenheiten. Ein trockener Schaum hat 
weniger als 1% Volumenanteil Flüssigkeit. Er besteht aus dünnen Filmen, die zu einer 
einfachen Oberfläche vereinfacht wird. Die Zellen nehmen eine vielflächige Gestalt an, mit 
Polyeder als Seitenflächen, welche nicht eben, sonder gekrümmt sind (siehe Abbildung 4). 
Die Flächen treffen auf Linien (die Kanten von dem Polyeder), und die Linien treffen auf 
Ecken (siehe Abbildung 9). In einem zweidimensionalen Raum, besteht der trockene Schaum 
aus polygonischen Zellen (siehe Abbildung 7). Im Gegensatz dazu haben feuchte Schäume 
einen hohen Anteil an Flüssigkeit, was dazu führt, dass die Gaszellen eine runde Gestalt 
annehmen (siehe Abbildung 8). Dieser Art von Schaum wird ,,Kugelschaum" genannt. 
Abbildung 7: Schaumzellen mit Eckenanzahl([5] WIKIPEDIA, 2007) 
Abbildung 8: Darstellung des Kugelschaums(ASHLAND DEUTSCHLAND GMBH) 
Die meisten Schäume verdanken ihre Existenz den oberflächenaktiven Stoffen, die auch 
Tenside genannt werden. Diese sind in höheren Konzentrationen an der Oberfläche lokalisiert, 
und reduzieren somit die Oberflächenenergie oder Oberflächenspannung. Wichtiger ist deren 
Funktion als Filmstabilisatoren, was das Ausreizen von Dünnfilmen bei Schäumen verhindert. 
In einem wässrigen Schaum sind Tensidmoleküle Amphiphil, das heißt, dass sie sowohl in 
polaren Medien wie Wasser als auch in unpolaren Medien gut löslich sind, näher dazu wird 
im Kapitel 3 beschrieben. 
Ein Schaum, welcher mehr als 1% Volumenanteil an Flüssigkeit hat, hat seine Flüssigkeit 
hauptsächlich in den sogenannten ,,Plateau- Ränder", welche Kanülen aus finite Breite sind, 
im Ersatz zu den Linien in einem trockenen Schaum (siehe Abbildung 9 rechts). 
Dementsprechend hat eine einzelne polyedrische Zelle seine scharfen Kanten und Ecken 
abgerundet (siehe Abbildung 9 rechts). Wenn der Wasseranteil ansteigt, schwellen die 
10
Plateau- Ränder bis zum Extremfall von einem feuchten Schaum. In diesem Fall haben die 
Zellen ihre runde Form wieder bekommen, und jeder Anstieg an Flüssigkeit führt dann dazu, 
dass die Zellen segregieren. An diesem Punkt verliert der Schaum seine Rigidität und wird 
ersetzt durch eine Flüssigkeit mit Gasblasen (siehe Abbildung 8). Dieses Modell ist auch 
zweidimensional übertragbar, wo die polygonalen Zellen rund werden(HUTZLER & 
WEAIRE, The Physics Of Foams, 1999). 
2.2.  Der Plateau- Rand 
Stabile Schäume können zu hohen Schaumsäulen führen, deren größter Teil aus 
Polyederschaum besteht. Die Stabilität des Schaums lässt sich mit der Modellvorstellung 
erklären, dass eine zusammenhängende Schaumlamelle, die sich beim Übergang vom 
Kugelschaum zum Polyederschaum gebildet hat, mit dem Gas nach oben transportiert wird. 
Dabei wird sie ständig dünner. Abbildung 9 zeigt, dass sich die Geometrie des 
Polyederschaums näherungsweise durch einen Pentagondodekaeder nachbilden lässt. An den 
Kanten dieses Körpers treffen sich jeweils drei benachbarte Lamellen unter einem Winkel von 
120° und bilden einen sogenannten Plateau- Kanal. Die Grenzfläche der Lamelle ist am 
Plateau- Kanal mit dem Radius r
P
 gekrümmt und ansonsten näherungsweise eben. Die 
Krümmung bewirkt einen Druckabfall 
 vom Druck p
B
 in der Gasphase zu p
P
im Kanal. Da p
B
 in erster Näherung konstant ist und im ebenen Bereich der Lamelle p
L
 = p
B
gilt, fließt Flüssigkeit vom Inneren der Lamelle zum Plateau- Kanal ab, und es entsteht die 
Drainage von Flüssigkeit aus dem Schaum durch das Netzwerk von Kapillaren, das die 
Plateau- Kanäle bilden. Mithilfe dieses Modells wird die Stabilität des Schaums auf die 
Stabilität einer drainierenden Lamelle zurückgeführt(PAHL & RUNOWSKI, 2004). 
P
B
Drain
p
p
p
-
=
Aus diesem Modell kann man die Plateau- Regeln für Seifenblasen herleiten, die besagen 
dass: 
-
In einer Kante des Schaumes treffen immer drei Flächen der Seifenblasen in einem 
Winkel von 120° aufeinander und bilden so eine Plateau Kante und 
-
An einem Knoten treffen jeweils vier Plateau Kanten unter einem Winkel von etwa 
109°28'16" (dem Tetraederwinkel
°
-
=
4712
,
109
3
1
arccos
)([6] WIKIPEDIA, 
2007). 
Joseph Antoine Ferdinand Plateau war ein belgischer Physiker und Fotopionier, der sich unter 
Anderem mit Oberflächenspannungen in Flüssigkeiten und Seifenhäute beschäftigt hat. 1873 
veröffentlichte er seine Schrift ,,Statique experimentale et théorique des liquides soumis aux 
seules forces moléculaires", durch die seine sogenannten ,,Plateau- Regeln" bekannt 
wurden([7] WIKIPEDIA, 2007). 
Abbildung 9: Pentagondodekaeder (links), Saugwirkung der Plateau- Kanäle (rechts)(PAHL & 
RUNOWSKI, 2004) 
11
3. T
Tensidee und ihre Eigenschaftten 
Die A
für d
gesp
Gren
ermö
Anwesenhe
die Herstellu
annt) sind S
nzflächenspa
öglichen ode
it von oberf
ung und Sta
Substanzen,
annung zwi
er unterstütz
flächenaktiv
abilisierung 
 die die Ob
ischen zwei
zen. 
ven Stoffen
von Schäum
erflächensp
 Phasen her
(Tenside) i
men. Tensid
pannung ein
rabsetzen un
in einer Flü
de (vom late
ner Flüssigk
nd die Bildu
ssigkeit ist 
einischen te
eit oder die 
ung von Dis
essentiell 
ensus, 
spersionen 
33.1.  Fun
nktionsw
weise derr Tenside
e 
Tens
Beisp
Rege
Sham
habe
werd
mole
wass
Mole
allge
side bewirke
piel Öl und 
el waschakti
mpoos entha
n das tradit
den Tenside
ekularen Au
serabweisen
ekülteil; ma
emeinen Au
en, dass zwe
Wasser, fei
ive Substan
alten sind. S
ionelle Ten
 als Emulga
ufbau erklär
nden Kohlen
an sagt, sie s
ufbau von Te
ei eigentlich
in vermengt
nzen (Deterg
Sie wurden i
nsid Seife w
atoren bezei
ren. Tenside
nwasserstof
sind amphip
ensiden([8] 
h nicht mite
t werden kö
gentien), die
in der ersten
eitgehend v
ichnet. Die 
e bestehen a
ffrest und ei
phil. Abbild
WIKIPED
einander mi
önnen. Unte
e in Waschm
n Hälfte des
verdrängt. In
Funktion de
allgemein au
nem hydrop
dung 10 gibt
IA, 2007).
schbare Sto
er Tensiden 
mitteln, Spü
s 20. Jahrhu
n der Leben
er Tenside l
us einem hy
philen, "was
t darüber Au
offen, wie zu
versteht ma
ülmitteln, un
underts entw
nsmittelindu
lässt sich du
ydrophoben
sserliebende
uskunft übe
um 
an in der 
nd 
wickelt und 
ustrie 
urch ihren 
, 
en" 
er den 
Gibt 
Konz
gena
sich 
Wass
senk
Tens
Ende
3
Die B
Tens
Ende
hinei
A
man Tensid
zentration u
annt werden
im Inneren 
sers anordn
en damit di
sidmoleküle
en ragen in R
3.2.  Ein
Bildung von
sidmoleküle
en der Tensi
in([8] WIKI
Abbildung 10
de in Wasse
und bilden in
n. Dabei rich
der Tröpfch
nen. An der W
e Oberfläch
e an. Die hy
Richtung de
fluss der
n Schaum is
e bilden eine
ide die beid
IPEDIA, 20
0: Allgemeine
er, ordnen s
nnerhalb de
hten sich die
hen sammel
Wasserober
henspannun
drophilen E
er Luft([8] W
r Tensid
st auf die Ei
en aus zwei
den Oberfläc
007). 
er Aufbau von
ich die einz
es Wassers m
e Tensidmo
ln und die h
rfläche bild
g des Wass
Enden ragen
WIKIPEDIA
de auf den
igenschaften
 Schichten b
chen bilden
n Tenside([8]
zelnen Tens
meist sehr k
oleküle so au
hydrophilen
en die Tens
ers. Auch h
n in Richtun
A, 2007). 
n Schaum
n von Tensi
bestehenden
n. Die hydro
] WIKIPEDIA
idmoleküle
kleine Tröpf
us, dass die 
n Enden sich
side eine dü
hier ordnen 
ng des Wass
m 
iden zurück
n Film, bei 
ophilen Ende
A, 2007) 
 ab einer kr
fchen, die M
hydrophob
h in Richtun
ünne Schicht
sich die 
sers, die hyd
ritischen 
Mizellen 
ben Enden 
ng des 
t und 
drophoben 
kzuführen. D
dem die hy
en weisen in
Die 
ydrophoben
n den Film 
122
A
Alle 
aufge
man 
·
·
·
·
Dies
herst
Tabe
Tabel
WIKI
nicht
anion
katio
amph
Tens
Abbildung 11
Tenside sin
ebaut. Als u
in vier Gru
·
Nichtion
Ether (-O
·
Anionisc
(SO
4
2-
) s
·
Kationis
·
Amphote
quaternä
e Tensidkla
tellen lassen
elle 2 gibt ei
lle 2: Übersic
IPEDIA, 200
T
tionische Te
nische Tens
onische Ten
hotere Tens
side) 
1: Ausrichtun
nd aus einem
unpolarer Te
uppen einteil
nische Tensi
O-) sind. 
che Tenside
sind als pola
sche Tenside
ere Tenside
ären Ammon
assen kann m
n. 
ine Übersic
cht über die u
07) 
Tenside 
enside 
side 
nside 
side (zwitter
ng von Tensid
m unpolaren
eil dient im
len (siehe A
ide: Tenside
e: Anionen w
are Gruppen
e: mit einem
e: Zwitterion
niumkation
man je nach
ht über die 
unterschiedlic
rionische 
den bei Oberf
n und einem
mmer eine lan
Abbildung 1
e deren pola
wie Carbox
n zu finden.
m quaternär
nen (Anion 
h Anforderu
unterschied
chen Tenside
-OH (Alko
-COO
-
 (Ca
(Sulfat) 
immer ein
meist -CO
Ammoniu
flächen und G
m polaren Te
nge Kohlen
10)([8] WIK
aren Gruppe
xylat (-COO
en Ammoni
und Kation
ung entwede
dlichen Tens
e und deren c
pol
ohol) und -O
arboxylat), 
ne quaternär
OO
-
 (Carbox
um -Einheit
Gasblasen([8]
eil (funktion
nwasserstoff
KIPEDIA, 2
en einen Al
O
-
), Sulfonat
iumkation 
n)  aus Carb
er als Misch
siden. 
hemischer Zu
lare Grupp
O- (Ether) 
-SO
3
-
 (Sulf
re Ammoniu
xylat) und ei
] WIKIPEDI
nelle Grupp
fkette. Tens
007): 
lkohol (-OH
t (SO
3
-
) und
oxylat und 
hung oder ei
usammensetz
pe(n) 
fonat) und -S
um -Einheit
ine quaternä
IA, 2007) 
pen) 
side kann 
H) oder 
d Sulfat 
inzeln 
zung([8] 
SO
4
2-
t 
äre 
13
3.3.  Tenside in der Lebensmittelindustrie 
In der Lebensmittelindustrie spielen natürlichen und synthetischen Tenside eine wichtige 
Rolle, wenn es darum geht, die Herabsetzung der Oberflächenspannung zu erzielen (Beispiele 
dazu siehe Tabelle 3). Sie werden zum Beispiel bei der Benetzung lipophiler Oberflächen, als 
Schmiermittel zur Verbesserung der Löslichkeit, vor allem aber zur Herstellung und 
Stabilisierung von Dispersionen aller Art, wie zum Beispiel Emulsionen, Schäume, Aerosole 
und Suspensionen benutzt(BELITZ, GROSCH, & SCHIEBERLE, Lehrbuch der 
Lebensmittelchemie, 2001). 
Man kann die Tenside, die in der Lebensmittelindustrie Einsatz finden, nach folgender 
Tabelle eingrenzen: 
Tabelle 3: Übersicht über die in der Lebensmittelindustrie angewandte Tenside(BELITZ, GROSCH, & 
SCHIEBERLE, Lehrbuch der Lebensmittelchemie, 2001) 
Natürlich vorkommend 
Ionen Proteine, 
Hydrokolloide 
(Gummi arabicum) 
Phospholipide (Lecithin), 
Gallensäuren 
Neutrale Substanzen 
Glykolipide, Saponine 
Synthetisch Ionen 
Stearyl- 2- lactylat 
Neutrale Substanzen 
Mono-, Diacylglyceride und 
deren Essig-, Zitronen-, 
Wein- und Milchsäureester, 
Saccharosefettsäureester, 
Sorbitanfettsäureester, 
Polyoxyethylen-
Sorbitanfettsäureester, 
Polyglycerin-Polyricinoleat 
(PGPR) 
Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Anwendung von oberflächenaktiven 
Substanzen in der Lebensmittelindustrie: 
Tabelle 4: Beispiele für die Anwendung von Grenzflächenaktiven Stoffen(BELITZ, GROSCH, & 
SCHIEBERLE, Lehrbuch der Lebensmittelchemie, 2001) 
Anwendung bei der Herstellung von: 
Wirkung: 
Margarine 
Stabilisierung der W/O- Emulsion 
Mayonnaise 
Stabilisierung der O/W- Emulsion 
Speiseeis Stabilisierung 
der O/W-Emulsion, Erzielung 
einer ,,trockenen" Konsistenz 
Wurstwaren 
Verhinderung des Fettaustrittes 
Brot, Gebäck 
Verbesserung der Porung, Erhöhung der 
Gebäckvolumens, Hemmung der 
Retrogradation der Stärke 
Schokolade 
Verbesserung der rheologischen 
Eigenschaften, Verhinderung von Fettreif 
Instantpulver Solubilisierung 
Gewürzextrakte Solubilisierung 
14
4. Schäume in der Lebensmittelindustrie 
Einige Lebensmittelemulsionen, wie zum Beispiel Eiscreme und Sauce Béarnaise, bestehen 
aus Schaum. Diese Schäume geben dem Lebensmittel ein Erscheinungsbild, welches dem 
Verbraucher den Appetit anregt. Ein Bier ohne Schaum wäre für den Biergartenbesucher 
genauso inakzeptabel wie für den passionierten Kaffetrinker der Cappuccino ohne Schaum. 
Wie kann man aber den Schaum dieser Produkte herstellen, und wie kann man sie langlebiger 
machen? In diesem Kapitel werden für die Lebensmittelindustrie relevante Schaumagenten 
sowie deren technologischer Bedeutung behandelt. Dazu werden einige Lebensmittelschäume 
ausführlicher erklärt. 
4.1.  Schaumstabilisatoren 
Lebensmittelschäume, genauso wie die Lebensmittelemulsionen, können mit natürlichen 
oberflächenaktive Stoffe wie Proteine, Casein oder Eiweiß stabilisiert werden. Die 
oberflächen und viskoelastischen Eigenschaften von Proteinen können deutlich die Stabilität 
von Schäumen erhöhen, in dem die Flüssigkeitsdrainage aus den Schaumlamellen reduziert 
wird. Zum Beispiel Rinder- Serum- Albumin ist ein sehr guter Schaumagent wegen seiner 
Eigenschaft, gute viskoelastischen Grenzflächenfilme zu machen. Eiweiß Albumin, eine 
Mischung aus Proteinen, ist sogar ein noch besserer Schaumagent- und Stabilisator und ist 
außerdem noch sehr oberflächenaktiv, was zu mechanisch starken Grenzflächenfilme kommt. 
In der Praxis der Lebensmittelverarbeitung, ist die Oberflächenviskosität zu hoch, dass 
Gasblasen einfach in das Lebensmittel eingeführt werden können. Einige 
Denaturierungsprozesses, verursachen eine Minderung der Oberflächenspannung, aber ein 
noch höherer Denaturierungsgrad hat zur Folge, dass die Proteine unlöslich werden. 
Deswegen empfehlen Kochbücher, den Schaum so lange zu schlagen bis man definierte 
Spitzen beim Anheben des Besens sehen kann, aber nicht mehr. 
Andere Lebensmittelschaumstabilisatoren, inklusive die Kohlenhydrate wie die 
Polysaccharide, interagieren zusammen mit den Proteinen für die Schaumfilmstabilität. 
Zusätzlich können Emulgatoren wie Polysorbate und Sorbitanester, die zum Emulgieren von 
Öl zugegeben werden, auch zur Schaumstabilisierung beitragen. 
Lebensmittelschäume brauchen unterschiedliche Stabilitätsgrade. Einige Schäume brauchen 
nur so lange stabil zu sein, bis des Schaum verhärtet, wie zum Beispiel im Brot. Während des 
Backvorgangs, Inhaltsstoffe wie Backpulver im Teig, zerfallen unter Hitzeeinwirkung zu 
Kohlendioxid, was den Schaum produziert. Gleichzeitig verursacht die Hitze aus dem 
Backvorgang auch Quervernetzungen zwischen den natürlichen Polymeren im Lebensmittel, 
so dass Brotgel und der Schaum die nötige Steifigkeit haben, um die Gase aus dem 
Backpulver so lange zu halten, bis de Backvorgang abgeschlossen wird. Andere Lebensmittel, 
zum Beispiel geschlagene Garnituren wie Sahne, sollen die Stabilität für einen längeren 
Zeitraum halten. 
Weil Proteine sich an den Grenzflächen anreichern, können geringe Mengen an Proteine 
(weniger als 1 mg/l) schon Schäume verursachen. Dieses Phänomen kann aber an Stellen 
auftreten, wo es nicht gerade erwünscht ist und somit technische Problemen hervorrufen wie 
zum Beispiel in Gärungsprozesse. Zusätze mit Fettsäurenketten neigen normalerweise die 
Schäume zu stabilisieren, welche die mit ungesättigten Fettsäurenketten dagegen die Tendenz 
zeigen, Schäume zu kollabieren. Andere Beispiel für Lebensmittelentschäumer sind Öle, 
Glykole, Siloxane. 
Schäume können komplexe rheologische Eigenschaften zeigen. Einige Schäume zeigen eine 
sehr starke Scherbeanspruchung, wie die Produkte die ,,steif" geschlagen worden sind. 
15
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2007
- ISBN (eBook)
- 9783836605311
- ISBN (Paperback)
- 9783836655316
- DOI
- 10.3239/9783836605311
- Dateigröße
- 3.5 MB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Fachhochschule Weihenstephan; Abteilung Triesdorf – Garten- und Lebensmitteltechnologie, Studiengang Lebensmitteltechnologie
- Erscheinungsdatum
- 2007 (September)
- Note
- 1,3
- Schlagworte
- lebensmittelindustrie schaum tenside varianzanalyse schaumabbaufunktion
- Produktsicherheit
- Diplom.de
 
					