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Ethikbasierte Investmentfonds

Eine Performancevergleich mit ausgewählten traditionellen Wertpapier-Investmentfonds

©2006 Diplomarbeit 122 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Ethisches Handeln einerseits und rendite-orientiertes Handeln andererseits wurden in der Vergangenheit als gegensätzliche Handlungsoptionen gesehen und dementsprechend kontrovers diskutiert. Ursachen für diese dichotome Betrachtung liegen in einem komplexen Wertesystem, aus dem unterschiedliche, verbindliche sowie nicht-verbindliche Normen resultieren, die von den jeweiligen Kleingruppen bis hin zur gesamten Gesellschaft als ethisches Handeln bezeichnet, positiv wie negativ kontrolliert und sanktioniert werden. Allerdings unterliegen diese Wertesysteme und die damit verbundenen Sanktionen seit einigen Jahrzehnten einem Wandel, der sich dahingehend konkretisiert, dass bestimmte ökonomisch orientierte Aktivitäten von den jeweiligen Anspruchsgruppen toleriert werden, sofern die Einhaltung grundlegender ethisch-orientierter Vorgaben gewährleistet ist.
Dieser Wertewandel gewinnt an Relevanz, da dadurch für Unternehmen mit Kapitalnachfrage u. a. neue Zielgruppen angesprochen werden können. Beispiele für eine erfolgreiche Integration von ethischem und rendite-orientiertem Handeln sind auf einzelwirtschaftlicher Ebene umweltschonende Technologien oder Vermeidung von Geschäftsbeziehungen zu Ländern, in denen gegen die Menschenrechte verstoßen wird. Jedoch eignet sich diese Integration sowohl für ein breiter aufgestelltes Produktangebot wie auch für eine Ausweitung auf weitere Kunden, die statt einer Einzelinvestition bzw. einer direkten Kapitalbeteiligung finanzielle Mittel in Form von Investmentfondsanteilen anlegen wollen. Als Konsequenz kam es zur Auflage von speziell ausgerichteten Fonds durch einige Kapitalanlagegesellschaften, die im weitesten Sinne als ethikbasierte Investmentfonds zusammengefasst werden können. Wie andere, traditionell investierende Investmentfonds versuchen ethikbasierte Fonds als Kapitalsammelstellen für weitere Investitionen die finanziellen Mittel von Anlegern zu beschaffen und rendite- wie auch ethisch-orientiert anzulegen.
Der hieraus resultierende Wettbewerb mit traditionell investierenden Fonds führt für den nicht zwingend ethisch-orientierten Investor zu der Überlegung einer alternativen Investition in einen ethikbasierten Investmentfonds. Da für diesen Investor-Typ jedoch primär die Performance im Vordergrund der Investitionsentscheidung steht, ist die Performance beider Fondsgruppen anhand ausgewählter Kennzahlen in einer vergleichenden Analyse gegenüberzustellen.
Die vorliegende Arbeit […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Petra Delbeck
Ethikbasierte Investmentfonds
Eine Performancevergleich mit ausgewählten traditionellen Wertpapier-Investmentfonds
ISBN: 978-3-8366-0412-3
Druck Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2008
Zugl. Fachhochschule Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland, Diplomarbeit, 2006
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© Diplomica Verlag GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2008
Printed in Germany

II
Inhaltsverzeichnis
I
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis... IV
II
Abkürzungsverzeichnis ... VII
1
Einleitung... 1
1.1
Zielsetzung... 1
1.2
Vorgehensweise... 2
2
Grundlagen und Begriffsabgrenzung der Ethik, Nachhaltigkeit und
Corporate Social Responsibility ... 2
2.1
Ethik, Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility ... 2
2.1.1 Grundlagen der Ethik... 3
2.1.2 Nachhaltigkeit - Sustainability... 8
2.1.3 Corporate Social Responsibility (CSR) ... 13
2.2 Investmentfonds... 25
2.2.1 Grundlagen der Kapitalanlage ... 25
2.2.2 Grundlagen des Investmentfonds... 29
2.2.3 Formen und Arten von Investmentfonds... 30
2.2.4 Chancen und Risiken der Fondsanlage... 32
2.2.5 Performance-Messung bei Investmentfonds ... 32
2.2.6 Aktuelle Marktentwicklung in Europa und Deutschland ... 39
3
Ethikbasierte Investments - Social Responsible Investments (SRI)... 40
3.1
Kriterien eines ethikbasierten Investments - CSR-Rating... 41
3.1.1 Methodik und Zielsetzung des CSR-Ratings ... 42
3.1.2 Kritik am CSR-Rating... 46
3.1.3 Standardisierung und Qualitätssicherung ... 46
3.1.4 Portraits ausgewählter Rating-Institutionen ... 48
3.2
Ethikbasierte Investments - Social Responsible Investments (SRI) ... 51
3.2.1 Grundlagen ethikbasierter Investments ... 52
3.2.2 Einordnung ethikbasierter Investments im Rahmen der verschiedenen
Investmentstile... 54
3.2.3 Wirkung ethikbasierter Investments... 56
3.2.4 Chancen und Risiken ethikbasierter Investments... 58
3.2.5 Ethische Kapitalanlagemöglichkeiten ... 59
3.2.6 Anlegergruppen ethikbasierter Investments ... 62
3.3
Aktuelle Marktentwicklung in Europa und Deutschland... 65

III
4
Ethikbasierte Investmentfonds ... 66
4.1
Grundlegende Investitionsprinzipien ... 67
4.1.1 Der aktive Ansatz ... 67
4.1.2 Der passive Ansatz... 68
4.1.3 Screening-Ansätze (Negativ-, Positivkriterien und Best-in-Class-
Ansatz) ... 68
4.2
Kategorisierung ethikbasierter Investmentfonds ... 69
4.2.1 Kategorisierung ethikbasierter Investmentfonds in der Literatur... 70
4.2.2 Eigene Kategorisierung ethikbasierter Investmentfonds... 72
4.3
Ethikbasierte Indizes als Benchmark für ethikbasierte Investmentfonds 73
4.4
Aktuelle Marktentwicklung in Europa und Deutschland... 75
5
Performancevergleich mit traditionellen Wertpapier- Investmentfonds 77
5.1
Überblick über bereits durchgeführte Performancestudien ... 77
5.2
Zielsetzung und Vorgehensweise ... 79
5.3
Analyse der zu untersuchenden Investmentfonds... 81
5.4
Performancevergleich anhand ausgewählter Performance-Maße ... 82
5.4.1 Ethik Fonds vs. traditionelle Fonds... 82
5.4.2 Nachhaltigkeitsfonds vs. traditionelle Fonds... 86
5.4.3 Ethisch-Ökologische-Fonds vs. traditionelle Fonds ... 89
5.4.4 Öko-Fonds vs. traditionelle Fonds ... 93
5.4.4.1
Umwelttechnologie-Fonds vs. traditionelle Fonds... 93
5.4.4.2
Neue-Energie-Fonds vs. traditionelle Fonds... 97
5.5
Ergebnis ... 100
6
Fazit und Ausblick ... 100
Literaturverzeichnis ... 102

IV
I
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Abbildung 1: Ethische Konzepte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Abbildung 2: Die verschiedenen Ebenen einer Ethik der Ökonomie . . . . . . . . . 6
Abbildung 3: Eckpfeiler von Nachhaltigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Abbildung 4: Historische Entwicklung des Nachhaltigkeitskonzeptes . . . . . . . . 10
Abbildung 5: Von Ethikfonds zu nachhaltigen Anlagemöglichkeiten . . . . . . . . . 13
Abbildung 6: Verhältnis von CSR, CC und Nachhaltiger Unternehmensführung
zu Nachhaltiger Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Abbildung 7: Historische Entwicklung der CSR- und der
Nachhaltigkeitsdebatte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Abbildung 8: Corporate Social Responsibility im Stakeholder Diskurs . . . . . . . 19
Abbildung 9: Mögliche Zusammenhänge zwischen ökologischen und/oder
sozialen Aktivitäten und ökonomischer Erfolg eines
Unternehmens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Abbildung 10: Sustainability-Dreieck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Abbildung 11: Grundstruktur der Investmentfonds . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
Abbildung 12: Wertpapier-Publikumsfonds und ihre Gestaltungsmöglichkeiten . 31
Abbildung 13: Chancen und Risiken der Fondsanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Abbildung 14: Mögliche Risikodefinitionen im Rahmen der Performance-
Messung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Abbildung 15: Gängige Benchmark-Indizes in Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . 35
Abbildung 16: Deutsche sparen noch immer zu unstrukturiert und ineffizient . . . 40
Abbildung 17: Strukturmodell des CSR-Ratings für Kapitalmarktakteure . . . . . . 44
Abbildung 18: Rating-Konzept auf Basis des Frankfurt-Hohenheimer-
Leitfadens-Gesamtbetrachtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
Abbildung 19: Magisches Dreieck und Magisches Viereck . . . . . . . . . . . . . . . . 52
Abbildung 20: Investmentstile im Aktienmanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
Abbildung 21: Verschiebung der Effizienzlinie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
Abbildung 22: Argumente zur Wertentwicklung ethisch-nachhaltiger
Geldanlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .58
Abbildung 23: Nutzensegmente sozial-ökologischer Investments . . . . . . . . . . . . 63
Abbildung 24: Nachhaltiges Investieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .67
Abbildung 25: Eigene Kategorisierung ethikbasierter Investmentfonds . . . . . . . .73
Abbildung 26: Anzahl der SRI-Fonds in Europa von 1980 bis 2005 . . . . . . . . . . 75

V
Abbildung 27: Entwicklung des Gesamtvolumens SRI-Fonds in Europa von
1999 bis 2005 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76
Abbildung 28: Gesamtvolumina SRI-Fonds einzelner europäischer Länder . . . . 76
Abbildung 29: Überblick über Performancestudien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78
Abbildung 30: Analyse der untersuchten ethikbasierten Investmentfonds . . . . . 81
Abbildung 31: Vergleich der Sharpe-Ratio Ethikfonds 1 vs.
Traditioneller Fonds 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83
Abbildung 32: Vergleich der Treynor-Ratio Ethikfonds 1 vs.
Traditioneller Fonds 1. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83
Abbildung 33: Vergleich der Sharpe-Ratio Ethikfonds 2 vs.
Traditioneller Fonds 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . 84
Abbildung 34: Vergleich der Treynor-Ratio Ethikfonds 2 vs.
Traditioneller Fonds 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84
Abbildung 35: Vergleich der Sharpe-Ratio Ethikfonds 3 vs.
Traditioneller Fonds 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85
Abbildung 36: Vergleich der Treynor-Ratio Ethikfonds 3 vs.
Traditioneller Fonds 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85
Abbildung 37: Vergleich der Sharpe-Ratio Nachhaltigkeitsfonds 1 vs.
Traditioneller Fonds 3. . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86
Abbildung 38: Vergleich der Treynor-Ratio Nachhaltigkeitsfonds 1 vs.
Traditioneller Fonds 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86
Abbildung 39: Vergleich der Sharpe-Ratio Nachhaltigkeitsfonds 2 vs.
Traditioneller Fonds 1. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87
Abbildung 40: Vergleich der Treynor-Ratio Nachhaltigkeitsfonds 2 vs.
Traditioneller Fonds 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87
Abbildung 41: Vergleich der Sharpe-Ratio Nachhaltigkeitsfonds 3 vs.
Traditioneller Fonds 4. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .88
Abbildung 42: Vergleich der Treynor-Ratio Nachhaltigkeitsfonds 3 vs.
Traditioneller Fonds 4. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88
Abbildung 43: Vergleich der Sharpe-Ratio Ethisch-Ökologischer-Fonds 1 vs.
Traditioneller Fonds 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .89
Abbildung 44: Vergleich der Treynor-Ratio Ethisch-Ökologischer-Fonds 1 vs.
Traditioneller Fonds 5. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90
Abbildung 45: Vergleich der Sharpe-Ratio Ethisch-Ökologischer-Fonds 2 vs.
Traditioneller Fonds 1. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .91

VI
Abbildung 46: Vergleich der Treynor-Ratio Ethisch-Ökologischer-Fonds 2 vs.
Traditioneller Fonds 1. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .91
Abbildung 47: Vergleich der Sharpe-Ratio Ethisch-Ökologischer-Fonds 3 vs.
Traditioneller Fonds 5. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .92
Abbildung 48: Vergleich der Treynor-Ratio Ethisch-Ökologischer-Fonds 3 vs.
Traditioneller Fonds 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92
Abbildung 49: Vergleich der Sharpe-Ratio Umwelttechnologie-Fonds 1 vs.
Traditioneller Fonds 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93
Abbildung 50: Vergleich der Treynor-Ratio Umwelttechnologie-Fonds 1 vs.
Traditioneller Fonds 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94
Abbildung 51: Vergleich der Sharpe-Ratio Umwelttechnologie-Fonds 2 vs.
Traditioneller Fonds 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94
Abbildung 52: Vergleich der Treynor-Ratio Umwelttechnologie-Fonds 2 vs.
Traditioneller Fonds 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95
Abbildung 53: Vergleich der Sharpe-Ratio Umwelttechnologie-Fonds 3 vs.
Traditioneller Fonds 1. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .96
Abbildung 54: Vergleich der Treynor-Ratio Umwelttechnologie-Fonds 3 vs.
Traditioneller Fonds 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96
Abbildung 55: Vergleich der Sharpe-Ratio Neue-Energie-Fonds 1 vs.
Traditioneller Fonds 6. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .97
Abbildung 56: Vergleich der Treynor-Ratio Neue-Energie-Fonds 1 vs.
Traditioneller Fonds 6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97
Abbildung 57: Vergleich der Sharpe-Ratio Neue-Energie-Fonds 2 vs.
Traditioneller Fonds 7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98
Abbildung 58: Vergleich der Treynor-Ratio Neue-Energie-Fonds 2 vs.
Traditioneller Fonds 7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98
Abbildung 59: Vergleich der Sharpe-Ratio Neue-Energie-Fonds 3 vs.
Traditioneller Fonds 7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99
Abbildung 60: Vergleich der Treynor-Ratio Neue-Energie-Fonds 3 vs.
Traditioneller Fonds 7. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .99

VII
II Abkürzungsverzeichnis
ABL =
Ableitung
ADIG =
Allgemeine
Deutsche
Investment-Gesellschaft
AG =
Aktiengesellschaft
BHF
=
Berliner Handels-Gesellschaft
BVI =
Bundesverband
Investment und Asset Management e.V.
CAPM
=
Capital Asset Pricing Model
CC =
Corporate
Citizenship
CG =
Corporate
Governance
CR
=
Corporate Responsibility
CRIC =
Corporate
Responsibility Interface Center
CSR
=
Corporate Social Responsibility
CSRR-QS =
Corporate Sustainability and Responsibility Research Quality
Standard
DAX
=
Deutscher Aktienindex
DJ =
Dow
Jones
DJGI
=
Dow Jones Global Index
DJSGI
=
Dow Jones Sustainability Group Index
DJSI
=
Dow Jones Sustainability Index
DIN
=
Deutsches Institut für Normung
EG =
Einführungsgesetz
EU
=
Europäische Union
E.G.
=
Eingetragene Genossenschaft
E.V.
=
Eingetragener Verein
FTSE
=
Financial Times Stock Exchange
GLS
=
Gemeinschaftsbank für Leihen und Schenken
ILO =
International
Labour
Organization
InvG =
Investmentgesetz
ISO =
International
Organization for Standardization
IUCN
=
International Union for the Conversation of Nature
JM =
Jensen-Maß
K.A.
=
Keine Angaben
KAG =
Kapitalanlagegesellschaft
MSCI
=
Morgan Stanley Capital International

VIII
NAI =
Natur-Aktien-Index
NGO
=
Non-Governmental Organization
OECD
=
Organisation for Economic Cooperation and Development
OGAW
=
Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren
SAM
=
Sustainable Asset Management Group
SICAV
=
Société d'investissement à capital variable
S&P
=
Standard & Poor`s
SM =
Sharpe-Maß
SRI
=
Social Responsible Investments
TBR =
Treynor/Black-Ratio
TM =
Treynor-Maß
UK
=
United Kingdom
UN =
United
Nations
UNEP
=
United Nations Environment Programme
UNESCO
=
United Nations Educational, Scientific and Cultural
Organization
UNFCCC
=
United Nations Framework Convention on Climate Change
US =
United
States
USA
=
United States of America
VS =
versus

1
1
Einleitung
1.1 Zielsetzung
Ethisches Handeln einerseits und rendite-orientiertes Handeln andererseits
wurden in der Vergangenheit als gegensätzliche Handlungsoptionen gesehen und
dementsprechend kontrovers diskutiert. Ursachen für diese dichotome
Betrachtung liegen in einem komplexen Wertesystem, aus dem unterschiedliche,
verbindliche sowie nicht-verbindliche Normen resultieren, die von den jeweiligen
Kleingruppen bis hin zur gesamten Gesellschaft als ethisches Handeln
bezeichnet, positiv wie negativ kontrolliert und sanktioniert werden. Allerdings
unterliegen diese Wertesysteme und die damit verbundenen Sanktionen seit
einigen Jahrzehnten einem Wandel, der sich dahingehend konkretisiert, dass
bestimmte ökonomisch orientierte Aktivitäten von den jeweiligen
Anspruchsgruppen toleriert werden, sofern die Einhaltung grundlegender ethisch-
orientierter Vorgaben gewährleistet ist. Dieser Wertewandel gewinnt an Relevanz,
da dadurch für Unternehmen mit Kapitalnachfrage u. a. neue Zielgruppen
angesprochen werden können. Beispiele für eine erfolgreiche Integration von
ethischem und rendite-orientiertem Handeln sind auf einzelwirtschaftlicher Ebene
umweltschonende Technologien oder Vermeidung von Geschäftsbeziehungen zu
Ländern, in denen gegen die Menschenrechte verstoßen wird. Jedoch eignet sich
diese Integration sowohl für ein breiter aufgestelltes Produktangebot wie auch für
eine Ausweitung auf weitere Kunden, die statt einer Einzelinvestition bzw. einer
direkten Kapitalbeteiligung finanzielle Mittel in Form von Investmentfondsanteilen
anlegen wollen. Als Konsequenz kam es zur Auflage von speziell ausgerichteten
Fonds durch einige Kapitalanlagegesellschaften, die im weitesten Sinne als
ethikbasierte Investmentfonds zusammengefasst werden können. Wie andere,
traditionell investierende Investmentfonds versuchen ethikbasierte Fonds als
Kapitalsammelstellen für weitere Investitionen die finanziellen Mittel von Anlegern
zu beschaffen und rendite- wie auch ethisch-orientiert anzulegen. Der hieraus
resultierende Wettbewerb mit traditionell investierenden Fonds führt für den nicht
zwingend ethisch-orientierten Investor zu der Überlegung einer alternativen
Investition in einen ethikbasierten Investmentfonds. Da für diesen Investor-Typ
jedoch primär die Performance im Vordergrund der Investitionsentscheidung steht,

2
ist die Performance beider Fondsgruppen anhand ausgewählter Kennzahlen in
einer vergleichenden Analyse gegenüberzustellen.
Die vorliegende Arbeit verfolgt zwei Ziele. Die erste Zielsetzung besteht darin, die
Rahmenbedingungen ethikbasierter Investmentfonds zu analysieren und somit
einen Einblick in diese Assetklasse zu geben. Das zweite Ziel beinhaltet die
Untersuchung, ob sich die Performance der Investmentfonds, die ihre Titel nach
ethischen Kriterien auswählen, von der Performance traditioneller Wertpapier-
Investmentfonds unterscheidet.
1.2 Vorgehensweise
Zunächst werden die Grundlagen und Begriffsabgrenzungen in Kapitel 2. erläutert,
um die thematischen Voraussetzungen für die darauf folgenden Ausführungen zu
schaffen. In Kapitel 3 werden dann ethikbasierte Investments im Allgemeinen
beschrieben und diskutiert. Die ausführliche Darstellung von ethikbasierten
Investmentfonds erfolgt in Kapitel 4. Schließlich wird die Performance der
ethikbasierten Investmentfonds mit ausgewählten traditionellen Wertpapier-
Investmentfonds miteinander verglichen und analysiert.
2
Grundlagen und Begriffsabgrenzung der Ethik, Nachhaltigkeit und
Corporate Social Responsibility
Im folgenden Kapitel werden die genannten Begriffe abgegrenzt und
herausgearbeitet, um das Verständnis für die weiterführenden Darlegungen zu
ermöglichen.
2.1
Ethik, Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility
Das anthropologische Grundproblem
Der Anthropologe Arnold Gehlen beschreibt den Menschen als ein ,,organisiertes
Mängelwesen".
1
Der Mensch hat die ,,Mängel seiner Konstitution" und seiner
Entwurfs- und Weltoffenheit im Laufe seiner Entwicklung dazu genutzt, die Natur
in seinem Sinne produktiv zu gestalten und in seine Kulturwelt umzuarbeiten.
1
Gehlen, Arnold: Anthropologische Forschung. Zur Selbstbegegnung und Selbstentdeckung des
Menschen, 1.Aufl. Hamburg (1961), S. 48

3
Er ist ein Kulturwesen und entwickelt auf der einen Seite materielle Techniken wie
z. B. der Nahrungsmittelbeschaffung und -zubereitung und auf der anderen Seite
Sozialtechniken wie Organisationsformen gemeinsamer Tätigkeit oder
gemeinsamer Schutzmaßnahmen.
2
Die verwendeten materiellen und sozialen
Techniken führen zu Ressourcenkonflikten, die durch gesellschaftlich sanktionierte
und für die Gruppenmitglieder verbindliche Verhaltensmuster gelöst werden.
Hieraus resultiert der systematische Ansatzpunkt zur Erläuterung von Werten,
Normen, Moral und Ethik.
2.1.1
Grundlagen der Ethik
Das Vorhandensein ethischer Grundsätze in Unternehmen ist eine Voraussetzung
für die Bereitschaft der Unternehmen soziale Verantwortung in Ökonomie,
Ökologie und Sozialem zu übernehmen
3
und somit als ein geeignetes
Anlageobjekt für ein ethikbasiertes Investment in Frage zu kommen. Deshalb
werden im Folgenden die Grundlagen der Ethik erläutert.
Werte, Moralische Normen, Moral und Ethik
Unter Werten werden die bewussten oder unbewussten Orientierungsstandards
und Leitvorstellungen, von denen sich Individuen und Gruppen bei ihrer
Handlungswahl leiten lassen, verstanden.
4
Die Weise, in der Werte verwirklicht
werden, wird allgemein als Kultur bezeichnet, in der bestimmte Basiswerte
verankert sind.
5
Diese Basiswerte besitzen den Charakter ,,letzter" Ziele und sind
als Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben. In Werten spiegelt sich
das, was ein Individuum, eine Gruppe oder eine Gesellschaft als wünschenswert
ansieht. Werte sind demnach Auffassungen über die Qualität der Wirklichkeit.
6
Normen sind rechtliche oder moralische Grundsätze, die mehrere oder alle
Subjekte einer Gruppe oder Gesellschaft situationsabhängig oder
situationsunabhängig zu Zwecksetzungen oder Handlungen auffordern und die
2
Vgl. Noll, Bernd: Wirtschafts- und Unternehmensethik in der Marktwirtschaft, 1. Aufl. Stuttgart
2002, S.7 ff.
3
Vgl. Kuhlen, Beatrix: Coporate Social Responsibility (CSR). Die ethische Verantwortung von
Unternehmen für Ökologie, Ökonomie und Soziales, 1.Aufl. Baden-Baden 2005, S. 51
4
Vgl. Höffe, Otfried: Lexikon der Ethik, 6. Aufl. München 2002, S. 290
5
Vgl. Düwell, Marcus; Hübenthal, Christoph, Werner Micha H.: Handbuch Ethik. 1.Aufl.,
Stuttgart, Weimar, Metzler 2002, S. 529
6
Vgl. Noll, Bernd: Wirtschafts- und Unternehmensethik..., a.a.O., S. 9

4
Form von Gemeinschaft vorgeben.
7
Somit sind Normen in die Tat umgesetzte
Werte, die nicht voraus sagen, was tatsächlich geschieht, sondern sie festsetzen,
was geschehen oder nicht geschehen soll. Sie sind also keine Seinsurteile,
sondern Werturteile.
8
Die Begriffe Moral und Ethik werden heute häufig, speziell in der Wirtschaftsethik,
nicht unterschieden, was durch die Herkunft beider Begriffe begründet ist: ,,mos" /
,,mores" ist die lateinische Übersetzung des griechischen Wortes ,,éthos".
9
Dennoch soll im Folgenden die klassische Abgrenzung beider Begriffe
durchgeführt werden, um eine präzise Herleitung des Begriffs der Ethik
aufzuzeigen. Das Wort Moral hat seinen Ursprung im Lateinischen: mos (Plural:
mores) die Sitte.
10
Mit Moral soll der Bestand an faktisch herrschenden Normen
eines abgegrenzten Kulturkreises gemeint sein.
11
Die Moral in einer Gesellschaft
wird durch Werte und Normen konstituiert. Sie kann bezeichnet werden als die
Gesamtheit der Regeln, nach denen wir unser Handeln bewerten.
12
Der Begriff Ethos hat seinen Ursprung im Griechischen: gewohnter Ort des
Lebens, Sitte bzw. Charakter.
13
Ethos bezeichnet die bleibende Gesinnung eines
Einzelnen oder einer Gemeinschaft
14
und bezieht sich auf die moralische
Grundhaltung des Menschen. Hieraus ergibt sich, dass ein Mensch eine
Grundhaltung (Ethos) besitzt, die sich in der Einhaltung unterschiedlicher Normen
konkretisiert.
15
Schließlich kommt in der Ethik die Reflektion der Moral zum Ausdruck. Das Wort
Ethik hat seinen Ursprung aus dem Griechischen ,,ethika" und bedeutet das, was
die Sittlichkeit betrifft bzw. Sittenlehre.
16
Der Begriff Ethik ist zwar untrennbar mit
dem der Moral verbunden, jedoch haben sie unterschiedliche Aufgabenfelder.
17
7
Vgl. Höffe, Otfried: Lexikon der Ethik..., a.a.O., S. 192
8
Vgl. Noll, Bernd: Wirtschafts- und Unternehmensethik..., a.a.O., S. 9 ff.
9
Vgl. Berkel, Karl; Herzog, Rainer: Unternehmenskultur und Ethik, 1. Aufl. Heidelberg 1997,
S. 43
10
Vgl. Dietzfelbinger, Daniel: Aller Anfang ist leicht. Unternehmens- und Wirtschaftsethik für die
Praxis, 2. Aufl. München 2000, S. 63
11
Vgl. Steinmann, Horst; Löhr, Albert: Grundlagen der Unternehmensethik, 2.Aufl.Stuttgart
1994,S. 8
12
Vgl. Noll, Bernd: Wirtschafts- und Unternehmensethik ..., a.a.O., S. 11 f.
13
Vgl. Dietzfelbinger, Daniel: Aller Anfang ist leicht. Unternehmens- und ..., a.a.O., S. 64
14
Vgl. Brause, Martin: Orientierungsrahmen einer Ethik unternehmerischen Handels, Dissertation
Universität zu München 1994, S. 118
15
Vgl. Dietzfelbinger, Daniel: Aller Anfang ist leicht. Unternehmens- und ..., a.a.O., S. 64
16
Vgl. ebenda, S.66
17
Vgl. Eickhoff, Hajo; Teunen, Jan: Form: Ethik - Ein Brevier für Gestalter, 1. Aufl. Ludwigsburg
2005/2006, S. 26

5
Die Aufgabe der Ethik besteht nicht darin, eine Moral zu predigen, sondern sie zu
reflektieren, d. h. nach ihrer Begründung zu fragen. Der grundlegende Unterschied
zwischen Moral und Ethik ist also, dass eine gelebte Moral nicht nach ihrer
eigenen Richtigkeit fragt. Das ist die Aufgabe der Ethik.
18
Es gibt drei
unterschiedliche Varianten von Ethik: die deskriptive Ethik, die normative Ethik
und die Meta-/ analytische Ethik. Die deskriptive Ethik beschreibt, systematisiert
und erklärt verschiedene Normensysteme in verschiedenen Gesellschaften, ohne
sie zu bewerten. Hingegen nimmt die normative Ethik wertend Stellung und
zeichnet Normensysteme als verbindlich aus für den, der Stellung nimmt und für
andere bzw. alle anderen Menschen.
19
Als Metaethik kann die
Wissenschaftstheorie der Ethik bezeichnet werden. Sie macht nicht direkt
normativ-ethische Aussagen, sondern beschäftigt sich mit den Voraussetzungen
dazu.
20
Ethik befasst sich folglich mit dem ganzen Mensch in seinem Handeln
innerhalb der jeweiligen Beziehungsfelder, in denen der Mensch lebt. Hieraus
entstand das Konstrukt der Bindestrich-Ethiken, die die Ethik in den jeweiligen
Beziehungsfeldern thematisiert. Bindestrich bedeutet dabei ganz wörtlich, dass
verschiedene Begrifflichkeiten mit der Ethik in einen Zusammenhang gebracht
werden.
21
Gerade im Themenfeld der ethischen Investments werden zur Kategorisierung
ethischer Investmentgruppen diese Bindestrich-Ethiken verwendet; dies
veranschaulicht die nachstehende Abbildung 1.
Abbildung 1: Ethische Konzepte
22
18
Vgl. Ricken, Friedo: Allgemeine Ethik, 4. Aufl. Stuttgart 2003, S. 17 f.
19
Vgl. Homann, Karl; Lütge, Christoph: Einführung in die Wirtschaftsethik, 2. Aufl. Münster 2005,
S.12
20
Vgl. Staffelbach, Bruno: Management-Ethik. Ansätze und Konzepte aus betriebswirtschaftlicher
Sicht, 1.Aufl. Bern, Stuttgart, Wien 1994, S. 146
21
Vgl. Dietzfelbinger, Daniel: Aller Anfang ist leicht. Unternehmens- und..., a.a.O., S. 88
22
Entnommen aus: Pinner, Wolfgang: Ethische Investments, 1. Aufl. Wiesbaden 2003, S. 21
,,ethisch-ökologisch"
,,ethisch-nachhaltig"
Soziale
Kultur
Ökologie
Ökonomie
,,ethisch"

6
Der wesentliche Unterschied zwischen den Begriffen ,,ethisch-ökologisch" und
,,ethisch-nachhaltig" besteht in der ökonomischen Komponente. Diese ist im
,,ethisch-nachhaltigen" Konzept im Gegensatz zum ,,ethisch-ökologischen" Ansatz
immer enthalten. Der ,,Ethisch-ökologische" ist nicht ausdrücklich auch ertrags-
orientiert.
23
Wirtschaftsethik und Unternehmensethik
Im Hinblick auf die Wirtschafts- und Unternehmensethik handelt es sich um
weitere Bindestrich-Ethiken. Die Abbildung 2 veranschaulicht den Zusammenhang
dieser Disziplinen. Es wird deutlich, dass die Wirtschaftsethik die
Rahmenbedingungen (Systemebene) für die Unternehmensethik (Institutionen-
ebene) schafft.
24
Abbildung 2: Die verschiedenen Ebenen einer Ethik der Ökonomie
25
In der neueren wissenschaftlichen Grundlagendiskussion stehen die Thesen von
Homann, Ulrich und Steinmann im Vordergrund.
23
Vgl. ebenda, S. 20
24
Vgl. Dietzfelbinger, Daniel: Aller Anfang ist leicht. Unternehmens- und ..., a.a.O., S.108
25
Vgl. ebenda, S. 108
Wirtschaftsethik: Systemebene
Beispiele:
·
Soziale Marktwirtschaft oder Liberalismus?
·
Wirtschaftordnung sozial gerecht?
·
Fairer Wettbewerb und gute Marktordnung
Mittel:
·
Gesetze
·
Gesellschaftliche Gebote und Werte
Unternehmensethik: Institutionenebene
Beispiele:
·
Beachtung der Gesetze durch das Unternehmen
·
Unternehmen als moralischer Akteur
Mittel:
·
Gesetze
·
Unternehmenskodex
Managerethos: Individualebene
Beispiele:
·
Moralische Vorstellungen
·
Verantwortung im und für das Unternehmen
Mittel:
·
Leitbilder

7
Homann thematisiert den Ressourcenkonflikt und die Definition gemeinsamer
Ziele. Als Lösungsansatz wird nicht die (individual-)wirtschaftliche
Handlungsebene, sondern eine institutionelle Rahmenordnung betrachtet. Erst
wenn diese mit ihrem Regelwerk nicht vollständig greift, wird moralisches Handeln
auf Unternehmensebene möglich. Dabei soll allerdings gleichzeitig individuelle
Moral ökonomisch nicht negativ sanktioniert, sondern gerade ermöglicht werden.
26
Der systematische Ort der Moral ist bei diesem Ansatz nicht die wirtschaftliche
Handlungsebene, sondern die institutionelle Rahmenordnung.
27
Einen kommunikationsorientierten Ansatz stellt die Konzeption von Peter Ulrich
dar. Er geht von der gesellschaftskritischen Diagnose aus, dass eine ungeklärte
Diskrepanz zwischen den von externen Anspruchsgruppen formulierten und
permanent steigenden ethischen Anforderungen an die betrieblichen
Entscheidungsträger und der ökonomischen Sachlogik besteht. Ulrich formuliert
sein Konzept einer integrativen Wirtschaftsethik vor dem Hintergrund einer
kommunikativen Verständigung der betroffenen Interessenträger. Damit soll eine
,,ethisch-vernünftige (...) Orientierung im politisch-ökonomischen Denken"
28
erreicht werden. Ulrich zufolge liegt die Aufgabe der Unternehmensethik in der
,,kritischen Reflexion und Rekonstruktion der normativen Bedingungen der
Möglichkeit vernünftigen Wirtschaftens in und von Unternehmen."
29
Somit versucht
er eine methodische Versöhnung von ökonomischer Rationalität und ethischer
Vernunft herbeizuführen.
30
Zentraler Ansatzpunkt von Steinmann und seinen Mitarbeitern (insbesondere
Albert Löhr) ist die Annahme, dass eine Legitimation des
Gewinnmaximierungsprinzips gegeben ist. Nicht die Koordination der
Handlungsmotive, sondern die Koordination der Handlungsfolgen kann hierbei
unter Zuhilfenahme externer Restriktionen als Lösung dienen. Durch das
Bewusstsein der Handlungsfolgen sollen die Individuen einer ,,vernünftigeren
Praxis" zuarbeiten. Die Verständigung über die Handlungssituation und die
Koordination der Pläne steht im Zentrum des Ansatzes.
26
Vgl. Homann, Karl; Lütge, Christoph: Einführung in die ..., a.a.O., S. 37 ff.
27
Vgl. Homann, Karl; Blome-Drees, Franz: Wirtschafts- und Unternehmensethik, 1. Aufl.
Göttingen 1992, S. 35
28
Ulrich, Peter: Integrative Wirtschaftethik - Grundlage einer lebensdienlichen Ökonomie, 1. Aufl.
Bern, Stuttgart, Wien 1997, S. 13
29
Vgl. Ulrich, Peter: Unternehmensethik - Führungsinstrument oder Grundlagenreflexion? In:
Steinmann, Horst; Löhr, Albert: Unternehmensethik, 2. Aufl. Stuttgart 1991, S.193
30
Vgl. Schäfer, Henry; Türck, Rainer; EF F: Gesellschaft, Wirtschaft und Ethik -
Rahmenbedingungen ethischer Finanzdienstleitungen, Siegen, Bericht 01/2000, S. 38

8
2.1.2
Nachhaltigkeit - Sustainability
Auf der Rio-Konferenz von 1992 hat sich die Völkergemeinschaft darauf
verständigt, das Konzept der Nachhaltigkeit zu einer Richtlinie für die
wirtschaftliche Entwicklung zu machen. Bis heute ist aber offen geblieben, was
unter Nachhaltigkeit im Sinne einer konkreten Handlungsanleitung verstanden
wird. Sie ist vor allem durch die Schwierigkeit verursacht, das ursprüngliche
Nachhaltigkeitskonzept aus der Forstwirtschaft auf den gesamten
Ressourcenhaushalt aus zu dehnen.
31
Im Folgenden wird ein Überblick über die Entstehung des Nachhaltigkeitsbegriffes
und seiner Entwicklung gegeben, um die Grundlage für eine Ausprägung der
ethischen Investmentfonds: die ,,Nachhaltigkeitsfonds" zu schaffen.
Begriffserklärung
Der deutsche Begriff Nachhaltigkeit hat seinen Ursprung in der
spätmittelalterlichen deutschen Forstwirtschaft und wurde erstmals 1713 von Hans
Carl von Carlowitz geprägt. Für ihn beruhte eine nachhaltige Forstwirtschaft auf
dem Grundsatz, dass in einem bestimmten Zeitraum nur so viel Holz geschlagen
werden darf, wie durch Baumneupflanzungen nachwachsen kann.
32
Der
forstwirtschaftliche Begriff der Nachhaltigkeit erwies sich im Rahmen der
entstehenden Forstwissenschaft als so erfolgreich, dass er im Laufe des 19.
Jahrhunderts in anderen Ländern - darunter Großbritannien und den USA -
übernommen und auch auf andere Gebiete wie z. B. den Fischfang übertragen
wurden.
33
Nachhaltigkeit wird im modernen Begriffsverständnis als Übersetzung für den
englischen Begriff ,,sustainability" (Nachhaltigkeit) bzw. des sustainable
development (nachhaltige Entwicklung) benutzt. Die Übersetzung ins Deutsche ist
aber nicht exakt, da nachhaltig im Deutschen lediglich ,,auf längere Zeit anhaltend
und wirkend", während sustain auch ,,am Leben erhalten" bedeutet.
31
Vgl. Binswanger, Hans-Christoph: Widersprüche im Nachhaltigkeits-Konzept - Vorschläge für
eine Lösung. In: Beschorner, Thomas; Eger, Thomas: Das Ethische in der Ökonomie -
Festschrift zum 60. Geburtstag von Hans G. Nutzinger, 1. Aufl. Marburg 2005, S. 36
32
Vgl. Jörissen, j.; Kopfmüller, J.; Brandl, V.: Ein integratives Konzept nachhaltiger Entwicklung,
Forschungsbericht Forschungszentrum Karlsruhe GmbH Karlsruhe 1999, S. 12 unter
http://www.itas.fzk.de/deu/itaslit/joua99a.pdf vom 10.03.2006
33
Vgl. Diefenbacher, Hans: Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit ­ Zum Verhältnis von Ethik und
Ökonomie,1.Aufl. Darmstadt 2001, S. 59

9
Mit den Worten des Brundtland-Reports (1987) bedeutet das, dass den künftigen
Generationen nicht die Möglichkeit genommen wird, ihre eigenen Bedürfnisse zu
erfüllen.
34
Der Begriff der Sustainability oder Nachhaltigkeit ist 1980 in der breiten
internationalen Debatte aufgetaucht. Er ist nicht lediglich ein wissenschaftlicher,
sondern auch ein politischer Begriff, dessen Definition kontrovers diskutiert wird.
Nachhaltigkeit impliziert normative Vorstellungen, ist jedoch eine Leitvorstellung,
die nicht einfach in Verhaltensvorschriften verwirklicht werden kann.
35
Die ,,Vision" der Nachhaltigkeit ist ein mehrdimensionales Konzept, für das zwei
Aspekte wichtig sind: Zunächst gibt die Vision der Nachhaltigkeit den Zielen des
unternehmens- und produktbezogenen Umweltschutzes eine neue und höhere
Priorität. In den Vordergrund rücken insbesondere die Aspekte mit zentralen
Auswirkungen auf die Chancen zukünftiger Generationen. Des Weiteren enthält
die Vision der Nachhaltigkeit auch eine soziale und eine ökonomische Größe.
36
Dieses mehrdimensionale Konzept wird in der folgenden Abbildung graphisch
dargestellt.
Abbildung 3: Eckpfeiler von Nachhaltigkeit
37
34
Vgl. Hoffmann, Johannes; Scherhorn, Gerhard; Busch, Timo: Darmstädter Definition
Nachhaltiger Geldanlagen. Darmstadt Definition of Sustainable Investments, 1.Aufl. Wuppertal
2004,
S.2
35
Vgl. Hey, Christian; Schleicher-Tappeser, Ruggero: Nachhaltigkeit trotz Globalisierung, 1.Aufl.
Berlin-Heidelberg 1998, S. 13
36
Vgl. Clausen, Jens; Loew, Thomas; Klaffke, Kathrin u.a.: Nachhaltigkeitsberichterstattung -
Praxis glaubwürdiger Kommunikation für zukunftsfähige Unternehmen, 1. Aufl. Berlin 2002,
S. 13
37
Entnommen aus: Zimmermann, Melanie; Rostock, Stefan; Bals, Christian: Wege zur mehr
Nachhaltigkeit im Finanzsektor - Nachhaltig Investieren unter http://www.germanwatch.org/rio
/si-ni.pdf vom 02.03.2006
Umwelt- und
Ressourcenschutz
Generationengerechtigkeit
Entwicklungspolitische Ziele
Generationengerechtigkeit
Nachhaltige Entwicklung
Bedürfnisse (needs)
Grundbedürfnisse (essential needs)

10
Historische Entwicklung des Nachhaltigkeitskonzeptes
Jahr
Entwicklungsstufen
1713
Die Abhandlung " Sylvicultura Oeconomica" von Hans Carl von Carlowitz als Ursprung des
Nachhaltigkeitsbegriffes in der Forstwirtschaft. " in einem bestimmten Zeitraum darf nur so viel Holz
geschlagen werden, wie durch Baumneupflanzungen nachwachsen kann"
Ende des
18. Jh.
Einführung dieses Prinzip als Gesetz in der deutschen Forstwirtschaft
Anfang
des 20. Jh.
Mit dem Konzept des "maximum sustainable yield" fand der Nachhaltigkeits- bzw. Sustainability-Begriff
auch Eingang in die Fischereiwirtschaft
1972
Dennis Meadows legt mit "Die Grenzen des Wachstums seinem Bericht dem Club of Rome vor. - Erste
UN-Konferenz zum Thema "Human Environment" in Stockholm und Gründung des Umweltprogramms der
Vereinten Nationen (UNEP). -
Auf nationaler Ebene Einrichtung eigenständiger Umweltministerien in zahlreichen Staaten
1975
Bericht "Was tun" der Dag Hammerskjöld Fundation. In diesem Bericht wird erstmals neben dem
Fehlzustand der "Unterentwicklung" auch der der "Überentwicklung", insbesondere auf die Lebensstile
der Industriestaaten angeprangert.
1980
"World Conversation Strategy" erarbeitet von der International Union for the Conversation of Nature
(IUCN) in Zusammenarbeit mit verschiedenen UN-Orgationsationen wie UNEP oder UNESCO -
"Global 2000" ein Bericht an den US- Präsidenten Carter, der die Ressourcen- und
Bevölkerungsproblematik mit einem Zeithorizont des Jahres 2000 verdeutlichte.
1987
Weltkommission für Umwelt und Entwicklung legt Abschlussbericht "Our common future" vor. Nach der
Präsidentin Gro Harlem Brundtland auch Brundtland-Bericht genannt. Internationaler Durchbruch des
Konzeptes Nachhaltige Entwicklung: "Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen
der heutigen Generationen entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre
Bedürfnisse zu befriedigen."
1992
UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro -
Verabschiedung der Rio-Deklaration und der Agenda 21
1993
Weltkonferenz für Menschenrechte in Wien -
Berlin Köpenick startet als erste deutsche Gebietskörperschaft einen lokalen Agenda 21-Prozess
1994
1. Europäische Konferenz über zukunftsbeständige Städte und Gemeinden in Aalborg -
Internationale Konferenz für Bevölkerung und Entwicklung in Kairo Bundestagsbeschluss zur Agenda 21
1995
Weltgipfel für Soziale Entwicklung in Kopenhagen - 4. Weltfrauenkonferenz in Peking -
1. Nationales Seminar zur lokalen Agenda 21in Köpenick
1996
Habitat-II-Konferenz in Istanbul - Nationale Aktionspläne zur nachhaltigen Stadtentwicklung -
2. Europäische Konferenz über zukunftsbeständige Städte und Gemeinden in Lissabon -
Welternährungsgipfel in Rom
1997
Das Kyoto-Protokoll (benannt nach dem Ort der Konferenz Kyto in Japan) ist ein beschlossenes
Zusatzprotokoll zur Ausgestaltung der Klimarahmenkonvention (UNFCCC) der Vereinten Nationen für den
Klimaschutz - Earth Summit Rio+5 in New York - 1. Weltwüstenkonferenz in Rom
1998
Konferenz des Bundesministeriums zur lokalen Agenda 21 -
Konvention zum Verbot von Kinderarbeit der internationalen Arbeitsorganisation (ILO)
1999
,,Global Compact" initiiert von Kofi Annan im Rahmen des Weltwirtschaftsforums in Davos
2000
Internationale Konferenz "Urban 21" in Berlin
2001
Einberufung des Rates für Nachhaltige Entwicklung, um die Bundesregierung bei der Erstellung der
nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu beraten -
Start des bundesweiten Wettbewerbs und Kampagne "Zukunftsfähige Kommune" der Deutschen
Umwelthilfe in Kooperation mit Agenda-Transfer
2002
Weltgipfel zur nachhaltigen Entwicklung in Johannesburg -
Gründung von Agenda-Transfer. Agentur für Nachhaltigkeit GmbH. Bundesweite Servicestelle Lokale
Agenda 21
2003
Verabschiedung durch die UN Sub-Commission on the Promotion and Protection of Human Rights der
UN-Normen für Unternehmensverantwortung (Ergänzung zu den unverbindlichen Grundsätzen des
Global Compact)
Abbildung 4: Historische Entwicklung des Nachhaltigkeitskonzeptes
38
38
Vgl. Jörissen, j.; Kopfmüller, J.; Brandl, V.: Ein integratives Konzept nachhaltiger Entwicklung,
Forschungsbericht Forschungszentrum Karlsruhe GmbH Karlsruhe 1999, S. 12 unter
http://www.itas.fzk.de/deu/itaslit/joua99a.pdf vom 10.03.2006 i. V. m. und o. V.; agenda-transfer
Agentur für Nachhaltigkeit GmbH: Hintergrund, S.1 unter http://www.agendaservice.de/
index.php?menue= hintergrund_1&template=temp_f&index_men=hintergrund vom 23.04.2006
und Wagner, Andreas; Seidel, Christian: Ethik in der Bankenpraxis,1. Aufl. Frankfurt am Main
2004, S. 252 und o. V., amnesty international: UN-Normen zur Unternehmensverantwortung
verabschiedet, S.1 unter http://www2.amnesty.de/internet/deall.nsf/windexde/TH2004066 vom
25.04.2006

11
Darmstädter Definition Nachhaltiger Geldanlagen
Das mehrdimensionale Konzept der Nachhaltigkeit ist nicht nur eine
gesamtgesellschaftliche Idee. Es wird unter anderem in nachhaltigen Geldanlagen
konkretisiert. Dies bedeutet, dass Geldanlagen nicht schon dann nachhaltig sind,
wenn sie fortlaufend gute Erträge generieren, sie müssen auch in ökologischer
und sozial-kultureller Hinsicht zur Zukunftsfähigkeit der Menschheit beitragen.
Geldanlagen sind ein wichtiger Hebel, da sie wirtschaftliche Aktivitäten steuern
und dadurch nicht-zukunftfähiges Handeln unterbinden können.
39
Somit kann
durch gezielte Investitionen bzw. deren Zurückhaltung Einfluss auf die Industrie
ausgeübt werden.
40
Nachhaltige Geldanlagen können zu einer nachhaltigen
Entwicklung beitragen, indem Bedingungen für die Auswahl der Anlageobjekte
festgelegt werden. Diese berücksichtigen wirtschaftliche und soziale Leistungen,
Naturverträglichkeit und gesellschaftliche Entwicklungen. Dies sind sehr offene
Begriffe, die bei den Investoren zu Unsicherheiten und bei den Unternehmen zu
fragwürdigen Interpretationen führen können. Andererseits dürfen die
Bedingungen nur so konkret sein, dass sie branchenübergreifend von
unterschiedlichen Unternehmen erfüllt werden können. Um dies zu verhindern hat
sich 2004 eine Expertengruppe auf Anregung des ,,Forum Nachhaltige
Geldanlagen" und des Vereins ,,Ethisch orientierte Investoren (CRIC e.V.)" aus
Vertretern von Unternehmen unterschiedlicher Branchen, von Banken, von
Investoren aus der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft in Darmstadt
zusammengeschlossen, um einen Kriterienkatalog für nachhaltige Geldanlagen zu
erstellen
41
:
1.
In ökonomischer Sicht erfordern nachhaltige Geldanlagen, dass ...
Gewinne auf Basis langfristiger Produktions- und Investitionsstrategien
statt in kurzfristiger Gewinnmaximierung erwirtschaftet werden.
Erträge aus Finanzanlagen in vertretbarer Relation mit Erträgen aus
realer Wertschöpfung stehen.
die Erfüllung elementarer Bedürfnisse nicht gefährdet werden.
Gewinne nicht auf Korruption beruhen.
39
Vgl. Hoffmann, Johannes; Scherhorn, Gerhard; Busch, Timo: Darmstädter Definition..., a.a.O.,
S. 3 ff.
40
Vgl. Hardtke, Arnd; Prehn, Marco: Perspektiven der Nachhaltigkeit, 1. Aufl. Wiesbaden 2001,
S. 76
41
Vgl. Hoffmann, Johannes; Scherhorn, Gerhard; Busch, Timo: Darmstädter Definition..., a.a.O.,
S. 3 ff.

12
2. In ökologischer Sicht erfordern nachhaltige Geldanlagen, dass die
Gewinnerzielung im Einklang steht mit der ...
Steigerung der Ressourcenproduktivität.
Investition in erneuerbare Ressourcen.
Wiedergewinnung und Wiederverwendung verbrauchter Stoffe.
Funktionsfähigkeit globaler und lokaler Ökosysteme (z. B. Regenwälder,
Meere).
3. In sozialer und kultureller Sicht erfordern nachhaltige Geldanlagen, dass die
Gewinnerzielung im Einklang steht mit der...
Entwicklung des Humankapitals (Verantwortung für Arbeitsplätze, Aus-
und Weiterbildung, Förderung selbstverantwortlichen Arbeitens,
Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Respekt vor der Verschiedenheit
des Einzelnen),
Entwicklung des Sozialkapitals (Schaffung von Erwerbschancen,
Ausgewogenheit zwischen den Generationen, diskriminierungsfreier
Umgang mit Minderheiten, Funktionsfähigkeit der Regionen, Förderung
zivilgesellschaftlichen Handelns),
Entwicklung des Kulturkapitals (Respekt vor kultureller Vielfalt unter
Wahrung persönlicher Freiheitsrechte und gesellschaftlicher Integrität,
Mobilisierung der Potentiale kultureller Vielfalt).
42
Chronologie der Entwicklung ethisch-nachhaltiger Geldanlage (i.e.S. Fonds)
seit 1970
Die nachstehende Tabelle gibt eine Übersicht über die wesentlichen
Entwicklungsschritte ethisch-nachhaltiger Geldanlagen. Dabei hat sich das
ethisch-nachhaltige Investment im Laufe der Jahrzehnte durchaus verändert. Aus
dem Gedanken der Wohltätigkeit mit der Erwartung höherer Erträge als bei
herkömmlichen Investments hat sich ein eigener Managementstil entwickelt.
Dieser Stil ist auf finanzielle Erträge ausgerichtet und durch Wertorientierung und
Risikomanagement charakterisiert bzw. unterstützt.
43
42
Vgl. ebenda, S. 7
43
Vgl. Pinner, Wolfgang: Ethische Investments..., a.a.O., S. 108 f.

13
Jahr
1970
Ethikfonds in
den USA
1992
Umwelt-
Technologie-
Fonds
,,Oeko-Protec"
Credit Suisse
1994
Ökoeffizienz-
fonds
,,Oekosar"
Bank Sarasin
Ende 90er
Sustainable
Development Fonds
Methode
Negativlisten und
Ausschlusskriterien
Auswahl nach
Zugehörigkeit zur
Umwelttechno-
logiebranche
Finanz- und
Ökologieanalyse
zusätzliche Analyse auch
sozialer Aspekte
Verständ-
nis
Ethische
Werthaltungen der
Investoren
Erwartung
zunehmender
Bedeutung nachge-
schalteten
Umweltschutz-
einrichtungen
Neues Verhältnis
von
Umweltmanage-
ment
Nachhaltige Entwicklung
Chancen/
Risiken
Große finanzielle
Risiken durch
fehlende
Beachtung von
Umwelt und
anderen Risiken
und mangelnde
Diversifikation
Höhere finanzielle
Risiken durch
eingeschränkte
Diversifikation und
fehlende
Berücksichtigung
integrierter
Technologien
Reduktion von
ökologisch
induzierten Risiken
und Nutzung von
Chancen
Wirkung mit Bezug auf Ertrag
und Risiko größer als
negative Wirkung durch
Einschränkung. Bereicherung
durch Aufnahme von bisher
nicht berücksichtigten
Branchen wie Bildung,
Gesundheit, Technologie
Abbildung 5: Von Ethikfonds zu nachhaltigen Anlagemöglichkeiten
44
2.1.3
Corporate Social Responsibility (CSR)
Corporate Social Responsibility stellt die Umsetzung des Konzeptes einer
Nachhaltigen Entwicklung auf Unternehmensebene dar.
45
Die in den siebziger
Jahren oft zitierte Erkenntnis Milton Friedmanns ,,the business of business is
business" ist heutzutage nur noch eingeschränkt gültig. Zwar ist Gewinnerzielung
immer noch eine primäre Aufgabe eines Unternehmens, jedoch sind die
Zielsetzungen eines Unternehmens weitaus komplexer geworden.
46
An den internationalen Börsen zählt heute nicht mehr allein, ob ein Unternehmen
kurzfristig gute Umsatz- und Ertragszahlen erzielt. Immer entscheidender wird die
Frage, wie nachhaltig es wirtschaftet. Neben dem Shareholder-Value stellt sich
heute auch die soziale Verantwortung, die Corporate Social Responsibility, als ein
Indikator für die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens dar. Insbesondere ein
Global Player muss Verantwortung für die Gesellschaft, in der seine Mitarbeiter
44
In Anlehnung an: Hardtke, Arnd; Prehn, Marco: Perspektiven der Nachhaltigkeit, 1. Aufl.
Wiesbaden 2001, S. 77
45
Vgl. o. V., econsense - Forum Nachhaltiger Entwicklung der Deutschen Wirtschaft: Corporate
Social Responsibility - Ein Memorandum für Kreativität und Innovationen, S.2 (2004)unter
http://www.econsense.de/_PUBLIKATIONEN/_ECONSENSE_PUBLIK/images/MEMORANDU
M_0005E0FA.pdf vom 25.04.2006
46
Vgl. Schaltegger, Stefan; Hasenmüller, Philipp; Centre for Sustainability Management (CSM):
Nachhaltiges Wirtschaften aus Sicht der ,,Business Case of Sustainability". Ergebnispapier zum
Fachdialog des Bundesumweltministeriums (BMU) am 17. November 2005, S. 3 (2005) unter
http://www.bmu.de/files/wirtschaft_und_umwelt/unternehmensverantwortung/application/pdf/
fachdialog_nachhaltiges_wirtschaften.pdf vom 10.05.2006

14
leben und arbeiten, übernehmen. Dies ist zu einer unverzichtbaren Voraussetzung
für ein erfolgreiches Wirtschaften geworden.
47
Das folgende Kapitel gibt einen Überblick über das Themenfeld des CSR und
schafft die Grundlagen für das Kapitel 4 ,,CSR-Ratings".
Begriffserklärung
Der Begriff ,,Corporate Social Responsibility" (CSR) für die soziale Verantwortung
von Unternehmen ist noch nicht einheitlich definiert. Es gibt eine Reihe von
Initiativen internationaler Organisationen, die versuchen, die Inhalte dieses
Begriffes mit der Zielsetzung zu spezifizieren, eine weitgehende internationale
Standardisierung zu erreichen. Beispielsweise veröffentlichte die Europäische
Kommission im Juli 2001 unter dem Titel ,,Europäische Rahmenbedingungen für
die soziale Verantwortung der Unternehmen" das so genannte Grünbuch, in dem
soziale Verantwortung der Unternehmen in Europa beschrieben wird.
48
Nach dem
Grünbuch ist Corporate Social Responsibility ein ,,Konzept, das den Unternehmen
als Grundlage dient, auf freiwilliger Basis soziale Belange und Umweltbelange in
ihre Unternehmensfähigkeit und in die Wechselbeziehungen mit den Stakeholdern
zu integrieren."
49
CSR umfasst die soziale, ökologische und ökonomische Tätigkeit von
Unternehmen. Dieses ,,magische Dreieck" oder auch ,,Triple-Bottom-Line"
50
genannt, beinhaltet eine derartige Ausgestaltung der Unternehmensaktivitäten,
dass die drei Bereiche gleichberechtigt und gleichrangig beachtet werden.
Das CSR-Konzept bedeutet, dass sich Unternehmen als Teil der Gesellschaft
verstehen und ihr unternehmerisches Handeln danach ausrichten.
51
47
Vgl. Zaunwinkel, Klaus: Globale Unternehmen brauchen einen ethischen Kompass. Konzerne
müssen den Spagat zwischen Kapitalmarktorientierung und Sozialverträglichkeit meistern;
Die Welt, Heft 296/2005, 19.12.2005, S. 12
48
Vgl. Kuhlen, Beatrix: Coporate Social Responsibility (CSR). Die ethische Verantwortung von
Unternehmen für Ökologie, Ökonomie und Soziales, 1.Aufl. Baden-Baden 2005, S. 7
49
Kommission der europäischen Gemeinschaften: Grünbuch Europäische Rahmenbedingungen
für die soziale Verantwortung von Unternehmen. KOM (2001) 366, Brüssel 2001, S. 7 unter
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/site/de/com/2001/com2001_0366de01.pdf vom 24.04.2006
50
Bezeichnet ein Konzept, das die gesamte Leistung eines Unternehmens an der Wahrnehmung
seiner Verantwortung im Sinne des nachhaltigen Entwicklungskonzepts misst ­ d. h., in
welchem Maße es zu wirtschaftlichem Wohlstand, Umweltqualität und Sozialkapital beiträgt.
Quelle: Schäfer, Henry; Hauser-Ditz, Axel; Preller, Elisabeth C.; Universität Stuttgart:
Transparenzstudie zur Beschreibung ausgewählter international verbreiteter Rating-
Systeme...,a.a.O., S. 172
51
Vgl. o. V., Siemens AG: Die soziale Verantwortung der Unternehmen (SVU) in Deutschland,
S. 5 f. unter http://www.cosore.com/img/de/ra/ra.pdf vom 27.04.2006

15
Des Weiteren hat das Engagement von Unternehmen für das Gemeinwesen zu
einer Reihe verschiedener Bezeichnungen im Zusammenhang mit dem CSR-
Begriff geführt. Die Wichtigsten werden in der folgenden Abbildung dargestellt:
52
Corporate Sustainability:
Ist ein anderer Ausdruck für Nachhaltigkeit und beinhaltet die unternehmerische Wertschöpfung
aufrechtzuerhalten und zu steigern, ohne ökonomische, ökologische oder gesellschaftliche
Systeme zu gefährden
Corporate Responsibility (CR)
Im Deutschen ist der Begriff gleichbedeutend mit unternehmerischer Verantwortung. Diese
beschreibt den Grad des Verantwortungsbewusstseins einer Firma. CR im engeren Sinne steht
dabei für eine Unternehmensphilosophie, die Transparenz, ethisches Verhalten und Respekt vor
den Stakeholdern in den Mittelpunkt unternehmerischen Handelns stellt.
Economic Responsibility
ist die ökonomische Verantwortung eines Betriebs, weiter zu bestehen und profitabel zu arbeiten.
Corporate Citizenship (CC)
Stellt einen Weg dar, wie CSR praktisch umgesetzt werden kann. CC umfasst das Engagement
eines Unternehmens für den Teil der Gesellschaft, der einen Bezug zum Betrieb hat. Das
bürgerliche Engagement geht über die eigentliche Geschäftstätigkeit hinaus.
Corporate Social Responsibility (CSR)
Sammelbegriff für die gesellschaftliche Verantwortung, die ein Unternehmen freiwillig - über
Gesetzesvorgaben hinaus - wahrnimmt. CSR steht streng genommen für die ökologischen und
sozialen Belange. In der Praxis wird darunter auch oft die ökonomische Verantwortung verstanden.
CSR ist letztlich ein Teil der strategischen Ausrichtung einer Firma.
Abbildung 6: Verhältnis von CSR, CC und Nachhaltiger Unternehmensführung zu
Nachhaltiger Entwicklung
53
52
Vgl. Greven, Ludwig: Der Gesellschaft verpflichtet - Glossar. Financial Times Deutschland
07.12.2005, S. 7
53
Entnommen aus: Ebenda, S. 7
Corporate Citizenship
Corporate Social Responsibility
Economic
Responsibility
Corporate Responsibility
Corporate Sustainability
Wirtschaftliche
Ebene
Gesamtgesell-
schaftliche
Ebene
Nachhaltige Entwicklung
Beitrag der
Unternehmen

16
Historische Entwicklung des CSR - Begriffs
Der Ursprung der Idee des Corporate Social Responsibility - Konzeptes wird Ende
des 19. Jahrhunderts in den USA vermutet. Zur dieser Zeit entstanden Konzerne
mit erheblicher Machtkonzentration, dagegen büßten kleine regionale Betriebe an
Bedeutung ein. Ein Wandel, der in der Öffentlichkeit Fragen zur gesellschaftlichen
Verantwortung von Unternehmen aufwarf. Die Eigentümer der Konzerne griffen
diese Fragen teils auf und begannen sich zunehmend um das Wohl ihrer
Beschäftigten zu kümmern. Im Jahr 1930 wurde das klassische ökonomische
,,Laissez-Faire"-Modell zu einem Wirtschaftssystem umgestaltet, in dem sich
Unternehmen von einem aktiveren Staat stärker kontrolliert sahen. Dadurch
entstanden neue unternehmerische Aktivitäten, z. B. Verbesserungen der Arbeits-
und Lebenssituation der Arbeitnehmer. Durch eine antizipative Strategie konnten
Unternehmen Kooperationen mit den lokalen Behörden aufbauen und schufen
damit eine soziale Stabilität, die in Europa zu dieser Zeit nicht vorstellbar war.
54
Von der Wissenschaft wurde das Thema gesellschaftlicher Verantwortung
erstmals in den USA im Jahr 1950 aufgegriffen. Den Beginn der Arbeiten markiert
die Publikation ,,Social Responsibilities of the Businessmen" von Bowen, die 1953
veröffentlicht wurde. Bowen leitet aus der Einsicht, dass die Wirtschaft das Leben
der Bürger in vielen Bereichen beeinflusst, die Frage nach den Pflichten der
Unternehmen ab. Seine Schlussfolgerung daraus ist, dass die soziale
Verantwortung der Unternehmer sich an den gesellschaftlichen Erwartungen und
Werten orientieren muss.
55
Die folgenden vier Modelle bilden die Meilensteine der
wissenschaftlichen CSR-Debatte.
CSR - 1. Modell:
Das erste Modell wurde von 1960 bis in die späten 70er Jahre diskutiert und sieht
Unternehmen als Teil der Gesellschaft mit entsprechenden Pflichten und
Verantwortlichkeiten. Da sie nicht-monetäre gesellschaftliche Leistungen
beanspruchen, sollten sie sich auch als soziale Akteure sehen und aus ethischen
Gründen für ihre Einwirkungen auf die Gesellschaft verantwortlich sein. Diese
Überlegung begründet die CSR-Idee und stellt deren normative Basis dar.
54
Vgl. Loew, Thomas; Ankele, Kathrin; Braun, Sabine; Clausen, Jens; Future e.V.; IÖW:
Bedeutung der CSR-Diskussion für Nachhaltigkeit und die Anforderungen an Unternehmen,
S.2 (2004) unter http://www.ioew.de/home/future-IOEW_CSR-Studie_Kurzfassung.pdf vom
07.03.2006
55
Vgl. Bowen, Howard Rothmann: Social Responsibilities of the businessman, 1. Aufl. New York
1953, S. 135 ff.

17
CSR - 2. Modell:
Das zweite Modell wurde Mitte der 70er Jahre diskutiert. Hier leitet sich die
Erkenntnis ab, dass Unternehmen, die diese Verantwortung wahrnehmen, ihr
Verhältnis zur Gesellschaft aktiv gestalten können. Diese Einflussnahme von
Unternehmen auf ihr gesellschaftliches Umfeld wird ,,Corporate Social
Responsiveness" genannt. Das CSR - 2. Modell setzt allerdings interne Analysen,
Zielsetzungen und Planungsprozesse voraus, was in der weiteren Entwicklung die
tatsächliche, nachprüfbare Leistung der Unternehmen (Corporate Social
Performance - CSP) und die Frage, wie es gemessen werden kann, in das
Zentrum der Betrachtung rückte.
CSR - 3. Modell und CSR - 4. Modell:
In den 80er und 90er Jahren entstanden schließlich diese beiden Konzepte, die für
Corporate Social Rectitude (Einbindung ethischer Aspekte in die zentralen
Unternehmensentscheidungen) und Cosmos, Science, Religion (Relativierung der
Bedeutung einzelner Unternehmen und Betonung der naturwissenschaftlichen
Dimension bei der Entwicklung gesellschaftlicher Institutionen) stehen. Diese
Überlegungen setzten sich aber weder in der wissenschaftlichen Diskussion, noch
in der Unternehmenspraxis durch.
56
Abbildung 7: Historische Entwicklung der CSR- und der Nachhaltigkeitsdebatte
57
56
Vgl. Loew, Thomas; Ankele, Kathrin; Braun, Sabine; Clausen, Jens; Future e.V.; IÖW:
Bedeutung der CSR-Diskussion für Nachhaltigkeit und die Anforderungen an Unternehmen,
S.2 f. (2004) unter http://www.ioew.de/home/future-IOEW_CSR-Studie_Kurzfassung.pdf vom
07.03.2006
57
Vgl. ebenda, S. 8 f.
Corporate Social
Responsibility
Corporate Social
Responsiveness
Issue
Mangement
Stakeholder
Theory
Implementation-
processes
Corporate Social
Performance
CSR
Enviromental Debate
World Conservation
Strategy
Brundtland
Report
Sustainable Development
Rio Conference
Agenda 21
Corporate
Sustainability
Johannesburg
World Summit
·
Harmonisation
·
Union of social and
enviromental
goals
·
Stakeholder oriented
issue
management
C
R

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2006
ISBN (eBook)
9783836604123
DOI
10.3239/9783836604123
Dateigröße
828 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Fachhochschule Düsseldorf – Wirtschaft, Studiengang Wirtschaft
Erscheinungsdatum
2007 (Juli)
Note
1,0
Schlagworte
nachhaltigkeit corporate social responsibility investments sustainability geldanlage
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