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Konzeption eines Sportmagazins für Randsportarten

Sport und Lifestylemagazin für Frauen

©2006 Diplomarbeit 93 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
„Meinungsforscher behaupten, hierzulande seien Menschen mehr an Sport als an Politik interessiert. Sport gilt nach dem Wetter als Kommunikations-Inhalt Nummer 2 - noch vor dem sogenannten Thema 1.“.
Diese Aussage von Fritz Pleitgen, Intendant des WDR, veranlasste uns ein Projekt in diesem Themengebiet in Angriff zu nehmen. Unterstützt wurde dieses Vorhaben durch unser Interesse in den Themengebieten Sport und Medien.
Die Übersättigung des Fernsehmarktes im Bereich Spitzensportarten veranlasste uns, von unseren ursprünglichen Plänen eine Fußballsendung zu konzipieren Abstand zu nehmen. Zusammen mit unserem Kooperationspartner Bernd Raschke von der Produktionsfirma News and Pictures entschieden wir uns, ein Format für Randsportarten zu entwickeln.
Ziel dieses Projektes ist es, die wichtigste Sporttribüne der Informationsgesellschaft - die Fernsehcouch - zu bedienen.
Viel Vergnügen bei der Lektüre dieser Arbeit und in diesem Sinne: Homo sano in mens et corpore sano. Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
Abbildungsverzeichnis5
Tabellenverzeichnis7
1.Einleitung8
2.Projektskizze9
3.Randsportart10
3.1Definition10
3.2Abgrenzung zu Schwellensportarten und Spitzensportarten11
3.2.1Spitzensportart11
3.2.2Schwellensportart11
3.3Randsportarten in Deutschland12
3.4Wie werden/wurden Randsportarten zu Spitzensportarten?14
4.Grundlagen des Sportfernsehens17
4.1Angesprochene Zielgruppen17
4.2Motive für den Konsum von Sportfernsehen17
4.3Besonderheiten des Konsums von Sportfernsehen19
4.3.1Basiswissen19
4.3.2Live versus Aufzeichnung20
4.3.3Vermittlung von sozialen Motiven20
5.Sport- und Freizeitsportmagazine in Deutschland21
5.1Analyse der Sportmagazine21
5.2Analyse der Freizeitsportmagazine33
5.3Positionierungen der Sport- und Freizeitsportmagazine41
6.Von der Idee zum Piloten43
6.1Von der Idee zum Piloten: Die weiteren Arbeitsschritte43
6.2Von der Idee zum Piloten: Das Verhältnis zwischen Produzenten und Fernsehsender45
7.Das Format Magazin47
7.1Definition47
7.2Tipps zur Gestaltung47
8.Vorbereitung der Arbeitsschritte von der Idee zum Piloten49
8.1Zielgruppenbestimmung49
8.2Zieldefinition60
8.3Unique Selling Proposition60
8.4Inhalt/Struktur/Sendeablauf60
8.5Titel und Claim63
8.6Logo66
8.7Vorspann und Jingle79
8.8Studio80
8.9Website82
9.Die Umsetzung - Von der Idee zum Piloten83
9.1Idee83
9.2Konzeptskizze83
9.3Sendeablauf der ersten Sendung85
9.4Detaillierte […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis.

Tabellenverzeichnis

1. Einleitung

2. Projektskizze

3. Randsportart
3.1 Definition
3.2 Abgrenzung zu Schwellensportarten und Spitzensportarten
3.2.1 Spitzensportart
3.2.2 Schwellensportart
3.3 Randsportarten in Deutschland
3.4 Wie werden/wurden Randsportarten zu Spitzensportarten?

4. Grundlagen des Sportfernsehens
4.1 Angesprochene Zielgruppen
4.2 Motive für den Konsum von Sportfernsehen
4.3 Besonderheiten des Konsums von Sportfernsehen
4.3.1 Basiswissen
4.3.2 Live versus Aufzeichnung
4.3.3 Vermittlung von sozialen Motiven

5. Sport- und Freizeitsportmagazine in Deutschland
5.1 Analyse der Sportmagazine
5.2 Analyse der Freizeitsportmagazine
5.3 Positionierungen der Sport- und Freizeitsportmagazine

6. Von der Idee zum Piloten
6.1 Von der Idee zum Piloten: Die weiteren Arbeitsschritte
6.2 Von der Idee zum Piloten: Das Verhältnis zwischen Produzenten und Fernsehsender

7. Das Format Magazin
7.1 Definition
7.2 Tipps zur Gestaltung

8.Vorbereitung der Arbeitsschritte von der Idee zum Piloten
8.1 Zielgruppenbestimmung
8.2 Zieldefinition
8.3 Unique Selling Proposition
8.4 Inhalt/Struktur/Sendeablauf
8.5 Titel und Claim
8.6 Logo
8.7 Vorspann und Jingle
8.8 Studio
8.9 Website

9. Die Umsetzung - Von der Idee zum Piloten
9.1 Idee
9.2 Konzeptskizze
9.3 Sendeablauf der ersten Sendung
9.4 Detaillierte Kostenkalkulation

10. Schlussbemerkung

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1:Analysebogen hattrick

Abb. 2:Analysebogen Sport Heute

Abb. 3:Analysebogen Sport im Westen

Abb. 4:Analysebogen Sport am Samstag

Abb. 5:Analysebogen aktuelle sportstudio

Abb. 6:Analysebogen Motorsport: Weekend Magazin

Abb. 7:Analysebogen Auto Motor Sport

Abb. 8:Analysebogen YOZ

Abb. 9:Analysebogen Stoke

Abb. 10:Analysebogen Männer TV

Abb. 11: Positionierung der Sport- und Freizeitmagazine

Abb. 12: Positionierung der Sport- und Freizeitmagazine

Abb. 13: Sinus-Milieus im AGF/Gfk-Fernsehpanel

Abb. 14: Annika Kipp

Abb. 15: „Auszeit“ - Entwurf

Abb. 16: „Auszeit“ - Entwurf

Abb. 17: „Auszeit“ - Entwurf

Abb. 18: „Sportstyle“ - Entwurf

Abb. 19: „Sportstyle“ - Entwurf 1 (überarbeitet)

Abb. 20: „Sportstyle“ - Entwurf

Abb. 21: „Sportstyle“ - Entwurf

Abb. 22: „Sportstyle“ - Entwurf

Abb. 23: „Sportstyle“ - Entwurf

Abb. 24: „Sportstyle“ - Entwurf 5 (überarbeitet)

Abb. 25: „Sportstyle“ - Entwurf

Abb. 26: „Sportstyle“ - Entwurf

Abb. 27: „Sportstyle“ - Entwurf

Abb. 28: „Sportstyle“ - Entwurf 8 (überarbeitet - 1)

Abb. 29: „Sportstyle“ - Entwurf 8 (überarbeitet - 2)

Abb. 30: „Sportstyle“ - Entwurf 8 (überarbeitet - 3)

Abb. 31: Logo des Sportmagazins.

Abb. 32: Studioansicht - Long Shot 1

Abb. 33: Studioansicht - Long Shot 2

Abb. 34: Studioansicht - Close Medium Shot

Abb. 35: Website

Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Übersicht der möglichen Zielgruppen

Tab. 2: Zielgruppenmatrix

Tab. 3: Ausgewählte Zielgruppe

Tab. 4: Bestimmung der Zielgruppengröße

Tab. 5: Sendeablauf der ersten Sendung

Tab. 6: Detaillierte Kostenkalkulation

1. Einleitung

„Meinungsforscher behaupten, hierzulande seien Menschen mehr an Sport als an Politik interessiert. Sport gilt nach dem Wetter als Kommunikations-Inhalt Nummer 2 - noch vor dem sogenannten Thema 1.“[1].

Diese Aussage von Fritz Pleitgen, Intendant des WDR, veranlasste uns ein Projekt in diesem Themengebiet in Angriff zu nehmen. Unterstützt wurde dieses Vorhaben durch unser Interesse in den Themengebieten Sport und Medien.

Die Übersättigung des Fernsehmarktes im Bereich Spitzensportarten veranlasste uns, von unseren ursprünglichen Plänen eine Fußballsendung zu konzipieren Abstand zu nehmen. Zusammen mit unserem Kooperationspartner Bernd Raschke von der Produktionsfirma News and Pictures entschieden wir uns, ein Format für Randsportarten zu entwickeln.

Ziel dieses Projektes ist es, die wichtigste Sporttribüne der Informationsgesellschaft - die Fernsehcouch - zu bedienen[2].

Viel Vergnügen bei der Lektüre dieser Arbeit und in diesem Sinne: Homo sano in mens et corpore sano.

2. Projektskizze

„Fußball ist nach wir [sic] vor die Sportart Nummer 1 im nationalen und europäischen TV-Markt, gefolgt von einer größeren Anzahl meist professionell betriebener Sportarten. Sie versprechen mehr oder minder hohe Einschaltquoten und dementsprechend gute Werbeerträge, die sich nach den Quoten richten. Und Sportsendungen mit dauerhaft hohen Quoten sind auch interessant für große Unternehmen, die die positive Ausstrahlung des Spitzensports und seiner Protagonisten für ihre unternehmerischen Ziele und die Corporate Identity nutzen wollen, sei es als Titelsponsor, Präsentator, Ausrüster.

Die Dopingdiskussion nach sich häufenden Fällen im Spitzensport (Ulrich, Gatlin, Zäck) mahnt die Sponsoren zur Vorsicht, richtet ihr Augenmerk verstärkt auf Rand- und Außenseitersportarten, die sauber sind und nicht dem immensen Druck unterliegen, der im internationalen Spitzensport herrscht.

Das Projekt verfolgt die Konzeption eines Sport- und Freizeitmagazins, in dem internationale, traditionelle oder neue Außenseitersportarten und ihre Protagonisten vorgestellt werden, und die Möglichkeiten für Unternehmen, sich als Werbepartner oder Sponsor in diesem Umfeld darzustellen und damit ach zur Refinanzierung des Magazins beizutragen.“[3]

3. Randsportart

Zu Beginn dieser Arbeit wird der Begriff Randsportarten definiert. Diese Begriffsbestimmung ist grundlegend für die gesamte Ausarbeitung.

3.1 Definition

In der deutschen Sportwissenschaft existiert keine Definition für den Begriff Randsportart. Im folgendem wird sich dem Begriff Randsportart angenähert.

Martin Vogt, FOCUS-Online-Redakteur, stellt in seinem Kommentar zur Hockey Weltmeisterschaft die Fragen „Warum sind denn die meisten Varianten der Leibesertüchtigung so genannte Randsportarten? Also Sportarten, für die sich das breite Publikum nur am Rande interessiert?“[4]. Diese Fragen werden an dieser Stelle nicht beantwortet. Jedoch sollen sie zur Begriffsbestimmung beitragen.

Anders formuliert sind Randsportarten Sportarten, denen die Rezipienten eines Massenmediums nur geringe Aufmerksamkeit schenken. Infolgedessen sind die Randsportarten als Content für die Massenmedien unattraktiv, weil sie mit diesem Content der werbetreibenden Wirtschaft keinen Zugang zu einem Massenpublikum gewähren können.

Eine weitere Annäherung erfolgt durch einen Auszug aus dem stenographischen Protokoll der siebten Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich. In dieser Sitzung äußerte sich der Präsident des Nationalrates Thomas Prinzhorn wie folgt zum Thema Randsportarten: „Das ist ein Begriff, der durch die Medien kreiert worden ist. „Randsportart“ heißt nicht Sportart, die weniger ausgeübt wird, sondern „Randsportart“ ist von den Medien definiert als: weniger in den Medien vertreten.“[5]. Auch aus diesem Beitrag wird deutlich, dass Randsportarten eine geringe Präsenz in den Medien besitzen. Zudem kann aus diesem Auszug entnommen werden, dass der Begriff Randsportarten von den Medien erfunden wurde, und dass Sportarten nicht aufgrund ihrer geringen Anzahl von aktiven Sportlern zu Randsportarten werden.

Der letzte Punkt, der zur Begriffsbestimmung beiträgt, sind die nationalen Unterschiede. Dieser Punkt wird an Hand des American Footballs verdeutlicht. Der American Football steht in den Vereinigten Staaten von America im Mittelpunkt des medialen Interesses. Der Sportart wird jedoch in Deutschland nur geringe Aufmerksamkeit geschenkt und infolgedessen ist sie den Randsportarten zuzuordnen.

Aus diesen Aussagen ergibt sich folgende Definition, die dieser Arbeit im Weiteren zugrunde liegt:

Der Begriff Randsportart wurde von den Medien kreiert und bezeichnet Sportarten, denen eine geringe mediale Aufmerksamkeit geschenkt wird. Dies bedeutet jedoch nicht, dass eine geringe Anzahl von Sportlern diesen Sport ausüben muss. Des Weiteren ist auf nationale Unterschiede hinzuweisen.

Als Beispiele für eine Randsportart können neben American Football, Faustball, Squash oder Rugby angeführt werden.

3.2 Abgrenzung zu Schwellensportarten und Spitzensportarten

Die Begriffe Schwellen- und Spitzensportarten wurden in der Sportwissenschaft ebenfalls nicht definiert. Dementsprechend folgt in diesem Fall erneut eine Annäherung.

Zuerst wird der Begriff Spitzensportart definiert und im nächsten Schritt die Schwellensportart.

3.2.1 Spitzensportart

Die Spitzensportart stellt das Gegenteil zur Randsportart dar. Somit werden mit diesem Begriff Sportarten bezeichnet, die im medialen Focus der Öffentlichkeit stehen.

Die Unterscheidung zwischen Spitzen- und Randsportarten ist nicht auf das Motiv des Leistungs- und Freizeitsports zurückzuführen.

Beispiele für Spitzensportarten sind Fußball, Skispringen und Formel 1 (Stand: 2006).

3.2.2 Schwellensportart

Als Schwellensportarten werden Sportarten bezeichnet, die keine Rand- aber auch keine Spitzensportarten sind. Sportarten, die als Schwellensportarten eingestuft werden, können „ihre Spitzenwettbewerbe im Fernsehen vermarkten (..), [warten] aber nach wie vor auf den Durchbruch bei den Zuschauerzahlen (..).“[6].

Laut Prof. Dr. Horst M. Schellhaaß, der einen Lehrstuhl an der Universität zu Köln hat, ist das Feld der Schwellensportarten zahlenmäßig eng begrenzt[7]. Zu diesem Feld gehören beispielsweise Basketball und Eishockey[8].

3.3 Randsportarten in Deutschland

Nachdem vorausgehend der Begriff Randsportarten definiert wurde, wird nun das Segment der Randsportarten in Deutschland von A bis Z aufgezeigt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3.4 Wie werden/wurden Randsportarten zu Spitzensportarten?

Die Fragestellung „Wie werden bzw. wurden Randsportarten zu Spitzensportarten?“ ist bei der Bearbeitung des Themas Sportfernsehen von zentraler Bedeutung. Sie klärt die Frage, wie und warum Sportarten mediale Aufmerksamkeit erzeugen und in den Focus der Massenmedien kommen.

Fritz Pleitgen unterstreicht, mit seiner Aussage: „Für die kommerziellen Anbieter rückt - aus durchaus nachvollziehbaren Gründen - eine Sportart erst in den Focus des Interesses, wenn ein gewisser Zuschauer-Schwellenwert überschritten wird.“[9], die Bedeutung dieser Fragestellung.

Ziel dieses Punktes ist, Erfolgskriterien anhand der Sportarten Tennis, Formel 1, Biathlon, Beachvolleyball und Skispringen zu erarbeiten.

Eine oft verwendete Floskel lautet „Sex Sells“, doch hilft Erotik wirklich den gewissen Zuschauer-Schwellenwert zu überschreiten? Der private Fernsehsender RTL hat in jüngster Vergangenheit versucht die Sportart Beachvolleyball in ihrem Programm zu etablieren und setzte unter anderem auf den Faktor Erotik. Nach nur einem Jahr zog sich der Kölner Sender, aufgrund von mangelndem Zuschauerinteresse, aus der nationalen Mastersserie zurück[10]. Somit muss die Gleichung, das knappe Bekleidung für Zuschauerquoten sorgt verneint werden.

Ein weiteres Kriterium, das der Sportart Beachvolleyball nicht zum Durchbruch verholfen hat, liegt in der Auswahl eines nationalen Wettkampfes. In dieser Situation kommt das Kriterium der nationalen Verbundenheit nicht zum tragen, das bei internationalen Wettkämpfen gegeben ist.

Nicht nur die Unterscheidung zwischen nationalen und internationalen Wettkämpfen ist von großer Bedeutung, sondern auch die Unterscheidung zwischen einmaligem und wiederkehrendem Ereignis. Als Beispiel dient die Vierschanzentournee (Skispringen). Sie ist ein internationaler Vergleich, der durch die Austragung von vier Springen Gesprächsthema bietet und somit das Motiv des Mitredens (Soziales Konsummotiv) befriedigt[11].

Im folgendem wird die Frage geklärt, ob Mannschafts- oder Individualsportarten sich besser als Spitzensportarten etablieren können. Wird hierzu erneut die Entwicklung der nahen Vergangenheit herangezogen, fällt das Urteil wie folgt aus. Die Individualsportarten Tennis, Formel 1, Biathlon, Skispringen konnten sich als Spitzensportarten für einen längeren Zeitraum etablieren. Hingegen Mannschaftssportarten wie Beachvolleyball, Basketball oder Eishockey sind gescheitert. Aber woran liegt dies? I ndividualsportarten sind abhängig von ihren Protagonisten und deren Leistungen. Die Aufmerksamkeit der Zuschauer konzentriert sich auf nationale, sympathische, erfolgreiche Persönlichkeiten, die in internationalen Wettkämpfen für ihr Land agieren. Diese Konzentration der Aufmerksamkeit führt zu einem Fernsehmarkt auf dem die Winner Takes it all Mentalität herrscht[12].

Jedoch zeigt der Untergang des Tennis, die Abhängigkeit der Individualsportarten von seinen Superstars Boris Becker, Steffi Graf oder Michael Stich. Nach dem Ausstieg von Michael Schumacher aus der Formel 1 im Oktober 2006 wird es in Zukunft spannend zu beobachten sein, wie sich die Zuschauerquoten dieses Ereignisses entwickeln werden.

Ein weiteres Kriterium, das den Individualsportarten zu Gute kommt, ist die Kompensierung von fehlendem Basiswissen durch Punktestände/Rankings, die das Ablesen des Erfolgs der Sportler erleichtern[13].

Was macht den Reiz an Spitzensportarten, wie Formel 1, Skispringen und Biathlon aus? Den Reiz dieser Sportarten macht die Tatsache aus, dass diese Sportarten nicht von jedem ausgeübt werden können[14] .

Beim letzten Erfolgskriterium wird auf die visuelle Darstellung der Sportarten eingegangen. Nach Daniela Kühnert sind Sportarten besonders fernsehtauglich, „bei denen Räume (Rennstrecke, Spielfeld) eindeutig eingegrenzt, das Geschehen vorhersehbar (Runden, Wiederholungen) und typische Vorgänge (Überholmanöver, Bremsmanöver, Schüsse, Sprünge) an ganz bestimmten Standorten zu erwarten sind.“[15] eingegrenzte Räume und vorhersehbares Geschehen.

Zum Abschluss werden die neun Erfolgskriterien noch mal kompakt dargestellt:

1. Internationaler Wettbewerb
2. Nationale Verbundenheit
3. Wiederkehrende Ereignisse
4. Individualsportart
5. Nationale, sympathische, erfolgreiche Persönlichkeiten
6. Ranking
7. Reiz von Sportarten, die nicht jeder ausüben kann
8. Eingegrenzte Räume
9. Vorhersehbares Geschehen

Sie werden im späteren Verlauf dieser Arbeit im Rahmen der Konzeption des Sportmagazins für Randsportarten Anwendung finden.

4. Grundlagen des Sportfernsehens

Der vorausgegangenen Begriffsbestimmung inklusive der Erarbeitung der Erfolgskriterien, wie Randsportarten zu Spitzensportarten und somit zu Fernsehsportarten werden können, folgt nun eine Einführung in das Gebiet Sportfernsehen.

4.1 Angesprochene Zielgruppen

Im Volksmund heißt es „Sport ist Männersache“, doch trifft dies auch für die Ausrichtung des Fernsehsports zu? Leider muss dies immer noch bejaht werden. Ekkehard Oehmichen kritisiert, dass „“das Sportangebot im Fernsehen weiter relativ stark auf die Interessen der älteren Männergeneration zugeschnitten“ ist.“[16], da „Gerade Frauen (..) sich Zugang zum Sport verschafft.“[17] haben. Aber woran liegt dies? Genau wie zwischen Individualsportarten und Mannschaftsportarten unterschieden werden muss, muss auch eine Unterteilung in Männer- und Frauensportarten stattfinden. Frauensportarten sind geprägt von „ästhetischen Dimensionen, Eleganz, aber auch Körperdisziplin und Einzelleistungen“[18]. Männersportarten sind hingegen geprägt von „Abenteuer und “Grenzerfahrungen““[19]. Männersportarten sind zumeist Mannschafts- bzw. Ballsportarten[20].

4.2 Motive für den Konsum von Sportfernsehen

Der Konsum von Sportfernsehen wird von verschiedenen Motiven angetrieben. In Anlehnung an Daniela Kühnert[21] werden die einzelnen Motive vorgestellt.

Unterhaltung:

Sportfernsehen dient dem Zeitvertreib und somit der Unterhaltung der Rezipienten.

Spannung:

Nach Daniela Kühnert wird das Motiv der Spannung durch den ungewissen Spielausgang erzeugt, „der Neugier und Erwartungen entstehen lässt.“[22]. Des Weiteren ist sie der Meinung, dass „die Spannung über den Ausgang eines Wettbewerbs ganz allein zum Sehen einer Sportübertragung anregen.“[23] kann.

Entspannung:

Entspannung wird nach Kühnert durch „Standardisierung sowohl des Sports durch Regeln, Spielzüge, Spielabläufe, Spielpläne und Turnierverläufe, als auch dessen Rezeption am Fernsehen“[24] erzeugt.

Prof. Dr. Horst M. Schellhaaß interpretiert das Entspannungsmotiv auf eine andere Weise. Für ihn wird Entspannung durch Sportarten erzeugt „bei denen ästhetische Aspekte im Vordergrund stehen.“[25]. Beispielhaft führt Schellhaaß die Sportarten „Bahnengolf, Segeln und Curling“[26] an. Weitere Beispiele für ästhetische Sportarten sind Golf, Tennis und Kunstturnen. „Das Entspannungsmotiv wird optimal befriedigt, wenn die Akteure scheinbar problemlos in ihrer Disziplin hantieren können.“[27].

Emotionen:

Die Rezipienten fiebern mit den Protagonisten, den Helden, den ewigen Rivalen, den aufstrebenden Talente des Fernsehsports mit und erleben deren Freude bei Siegen, Wut, Zorn und Trauer bei Niederlagen. Auch Gemütszustände wie Aggressivität und Glück empfindet der Rezipient mit seinen Sportstars.

Identifikation/Parteinahme:

„Das Identifikationsmotiv beschreibt den Tatbestand, dass der Sportfan sich mit einer Mannschaft aus beliebigen Gründen (Regionalität, Nationalität) verbunden fühlt.“[28].

Soziales Motiv:

Dem Fernsehsport liegt ein differenzierteres Konsum verhalten zugrunde als bei anderen Fernsehinhalten. Er „wird in sozialen Konstellationen in Gaststätten oder im Freundeskreis gesehen, die über die fernsehtypischen Rezeptionssituation Familie hinausgehen.“[29]. Dies bezüglich ist darauf hinzuweisen, das die fernsehtypische Rezeptionssituation Familie nicht ausgeschlossen ist.

Ein weiteres soziales Motiv besteht in „dem Informationsaustausch über das Sportereignis mit Freunden oder Bekannten.“[30].

Teilnahme am Ereignis:

Die Teilnahme an einem aktuellen ist nach Kühnert das dominierende Konsummotiv für den Fernsehsport[31].

Die Aufgabe der Produzenten und Fernsehsender ist es diese Konsummotive der Rezipienten zu berücksichtigen und ihnen zuschauergerechte Fernsehsportarten zu präsentieren. Eine Hilfestellung für die Auswahl der zuschauergerechten Inhalte sind die erarbeiteten Erfolgskriterien, die unter anderem monotone und langweilige Sportarten ausschließen sollen.

4.3 Besonderheiten des Konsums von Sportfernsehen

Das Genre Sportfernsehen ist ein komplexes Thema. Nachstehend werden die Besonderheiten Basiswissen, Live verus Aufzeichnung und Vermittlung von sozialen Motiven erläutert.

4.3.1 Basiswissen

Der Konsum von Sportsendungen wird beeinflusst durch das Basiswissen der Rezipienten. Ein mangelndes Basiswissen bedeutet, dass die Rezipienten sich nicht mit den Sportlern noch mit der Spannung des Wettbewerbs identifizieren können[32] und somit eine Vielzahl von Konsummotiven fehlschlagen. Infolgedessen schalten die Rezipienten um und konsumieren ein anderes Fernsehprogramm. Dieses Verhalten besitzt eine gravierende Auswirkung für das Sportfernsehen, da die Rezipienten somit kein Basiswissen über die Sportart akkumulieren und auch bei der nächsten Ausstrahlung dieser Sportart wieder umschalten werden[33].

„Aus Zuschauersicht lohnen sich Investitionen in sportspezifisches Basiswissen nur, wenn er daraus in kurzen Abständen, z. B. wöchentliche Erträge erzielt.“[34]. Somit orientiert sich die Akkumulation von Basiswissen am Belohnungsprinzip. Nach Schellhaaß kann diese Akkumulation Wochen und Monate dauern[35].

Obwohl der Aufbau von Basiswissen langwierig und schwierig ist, ist es sinnvoll die Akkumulation von Basiswissen unter den Rezipienten voranzutreiben. Begründet ist dies in einer langfristigen Generierung von Erträgen, ab einem gewissen Grad an Basiswissen[36].

4.3.2 Live versus Aufzeichnung

Der Großteil des deutschen Sportangebots im Fernsehen wird Live übertragen. Dies resultiert aus der Charakteristika des Mediums Fernsehen, das die Informationsübermittlung beschleunigt und somit die Aktualität in den Vordergrund stellt[37]. Jede Aufzeichnung beziehungsweise „Sportberichterstattung verliert mit zunehmender Zeit ihren Wert für den Zuschauer.“[38].

Bei der Gestaltung eines Sportmagazins, das ausschließlich aus Aufzeichnungen besteht, ist dies ein wichtiger Punkt. Aufgabe der Produzenten ist es, durch den Sendeablauf den Mangel an Aktualität zu überwinden.

4.3.3 Vermittlung von sozialen Motiven

Neben der Erzeugung von sozialen Konsummotiven eignen sich Sportsendungen nach Schellhaaß „hervorragender Weise als Träger von Sozialisationsbotschaften.“[39]. Der Grund hierfür liegt darin, dass „Sport [mit] (..) Werte[n] wie Fairness, Einhaltung von Regeln, Integration von Ausländern, Teamarbeit und Leistungen sowie demokratische Willensbildung verbunden.“[40] wird.

5. Sport- und Freizeitsportmagazine in Deutschland

Im Folgenden werden Analysen von zehn Freizeit- und Sportmagazinen präsentiert. Primäres Ziel dieser Analyse war ein erstes Gefühl für die Konzeption eines Fernsehmagazins zubekommen.

Die Analyse gibt Aufschluss über den Aufbau und die Struktur der Sportmagazine „Das aktuelle Sportstudio“, „Sport am Samstag“, „Sport im Westen“, „Sport Heute“, „Motorsport Weekend“ und „hattrick“ und der Sportfreizeitmagazine „Auto Motor Sport“, „Männer TV“, „YOZ“ und „Stoke“. Die Ergebnisse dieser Analyse geben einen Einblick in den bestehenden Markt und werden als Hilfestellung betrachtet.

Ausgewertet wurde jede einzelne Sendung nach den Kriterien blockartiger oder chronologischer Sendeverlauf, Live-Sendung oder Aufzeichnung und Außendreh oder Studiodreh. Des Weiteren wurden die Untermalung der Sendung und die werbetreibende Wirtschaft festgehalten.

5.1 Analyse der Sportmagazine

Aus der Vielzahl von Sportsendungen wurden die oben genannten Beispiele aufgrund ihres Sendeinhalts oder ihrer Stellung auf dem Markt ausgesucht.

hattrick

Zuerst werden die Ergebnisse der Analyse des Fußballmagazins „hattrick“ (DSF) präsentiert. Diese Sendung befasst sich nicht mit dem Thema Randsport, wird jedoch aufgrund der Problematik der Aktualität berücksichtigt.

Der Senderablauf dieser Sendung ist chronologisch und besteht aus aufgezeichneten Blöcken. Es gibt zwei Trailer, eine, die die Sendung nach jeder Werbeeinblendung und zu Beginn einführt, diese hat eine Länge von zwölf Sekunden, und eine Zweite die vor jedem Spiel also der Aufzeichnung eingeblendet wird. Diese beträgt 25 Sekunden. Der zweite Trailer enthält das Logo der beiden Mannschaften, die in der Aufzeichnung folgen. Jeder Spielbericht ist fünf Minuten lang. Nach dem ersten Trailer werden die Highlights des Tages präsentiert. Darüber hinaus gibt es drei Werbeunterbrechungen á einer Minute, 2.30 Minuten und 2.12 Minuten. In dieser Werbezeit sind Spots von beispielsweise Coca Cola, Veltins und comdirect zu sehen. Einmalig in der Sendung ist ein Sponsoring im Splitscreen mit Countdown zum Wideranfang der Sendung. Diese Sendung richtet sich traditionell an ein männliches Publikum. Diese Ausrichtung spiegelt sich auch in den Buchungen der werbetreibenden Wirtschaft wieder (Alkohol, Automobile und Versicherungen).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Analysebogen hattrick

Sport Heute

„Sport Heute“ ist eine, vom ZDF ausgestrahlte, Nachrichtensendung. Die aktuellen Sportnachrichten werden blockartig vorgestellt beziehungsweise vom Nachrichtensprecher Rudi Cerne anmoderiert oder vorgelesen.

Der Nachrichtensprecher trägt die Nachrichten aus einem Studio vor. Diese Vortragsweise wird angereichert durch Außendrehs.

In diesem Format werden Spitzensportarten wie Fußball und Randsportarten wie Rad Cross oder Segeln Berücksichtigung. Begründet ist dies im öffentlichen Auftrag der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und dem in diesem Zusammenhang abgeschlossenen TV-32er Vertrag. Der TV-32er Vertrag stellt eine Bündelung an Sportrechten mit 32 Sportverbänden dar. Zu diesen Verbänden gehören unter anderem Amateurboxen, Badminton, Bahnengolf, Behindertensport, Billiard, Curling, Eisschnelllauf, Eisstockschiessen, Gewichtheben, Hochschulsport, Judo, Kegeln, Motorsport, Rudern, Rugby, Schach, Segeln und Wasserski.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Analysebogen Sport Heute

Sport im Westen

„Sport im Westen“ wird von der öffentlich-rechtlichen Anstalt WDR ausgestrahlt. Der Sendeablauf wird von vier Themenblöcken geprägt, die zu Beginn der Sendung vorgestellt werden. Das Magazin behandelt das aktuelle, regionale sportliche Geschehen. Der regionale Sport wird durch Aufzeichnungen und Interviews präsentiert. Besonderheit der Sendung Sport im Westen ist die Integration der zahlreichen Interviews

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 3: Analysebogen Sport im Westen

[...]


[1] Pleitgen [2000], S. 1.

[2] Vgl. Pleitgen [2000], S. 1.

[3] Projektskizze des Kooperationspartners Bernd Raschke (News and Pictures)

[4] Vogt [2006], o. S.

[5] Prinzhorn [2003], S. 190.

[6] Schellhaaß [2003a], o. S.

[7] Vgl. Schellhaaß [2003a], o. S.

[8] Vgl. Schellhaaß [2003a], o. S.

[9] Pleitgen [2000], S. 6.

[10] Krei [2005], o. S.

[11] Vgl. Schellhaaß [2003a], o. S.

[12] Vgl. Schellhaaß [2003a], o. S.

[13] Vgl. Schellhaaß [2003a], o. S.

[14] Vgl. Kühnert [2004], S. 3.

[15] Kühnert [2004], S. 26.

[16] Kühnert [2004], S. 6.

[17] Kühnert [2004], S. 6.

[18] Kühnert [2004], S. 8.

[19] Kühnert [2004], S. 8.

[20] Vgl. Kühnert [2004], S. 8.

[21] Vgl. Kühnert [2004], S. 10 ff.

[22] Kühnert [2004], S. 11.

[23] Kühnert [2004], S. 11.

[24] Kühnert [2004], S. 11.

[25] Schellhaaß [2003b], S. 6.

[26] Schellhaaß [2003b], S. 6.

[27] Schellhaaß [2003b], S. 6.

[28] Frisch [2004], S. 6.

[29] Kühnert [2004], S. 12.

[30] Frisch [2004], S. 6.

[31] Vgl. Kühnert [2004], S. 10.

[32] Schellhaaß [2003a], S. 3 f.

[33] Schellhaaß [2003a], S. 4.

[34] Schellhaaß [2003b], S. 14.

[35] Schellhaaß [2003b], S. 8.

[36] Schellhaaß [2003a], S. 4.

[37] Vgl. Kühnert [2004], S. 5.

[38] Kühnert [2004], S. 5.

[39] Schellhaaß [2003b], S. 7.

[40] Schellhaaß [2003b], S. 7.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2006
ISBN (eBook)
9783836610544
DOI
10.3239/9783836610544
Dateigröße
5.2 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule Fresenius; Köln – Medienwirtschaft
Erscheinungsdatum
2008 (März)
Note
1,3
Schlagworte
sinusmilleus sport lifestyle unterhaltung launch
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