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Profitabilität deutscher Direktinvestitionen in der Volksrepublik China unter besonderer Berücksichtigung mittelständischer Unternehmen

©2007 Diplomarbeit 84 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Problemstellung:
Trotz Konjunkturbelebung und Anstieg der Bruttoanlageinvestitionen in den vergangenen zwei Jahren leidet die deutsche Wirtschaft bei langfristiger Betrachtung an einer strukturellen Wachstumsschwäche. Diese wird am Rückgang der Nettoinvestitionsquote (in % des gesamtwirtschaftlich verfügbaren Einkommens) besonders deutlich, denn dieser Indikator gibt Auskunft über die Entwicklung des gesamtwirtschaftlichen Kapitalstocks, d.h. des Produktionspotenzials der Volkswirtschaft. Sie ging von 11,8% (1991) auf 2,9% (2004) zurück und stieg 2005 erstmalig seit drei Jahren wieder auf 3,1% an.
Die deutsche Nettoinvestitionsquote ist eine der niedrigsten aller OECD-Länder. Begleitet wurde diese strukturelle Investitionsschwäche von einer bis vor kurzem stagnierenden Inlandsnachfrage, von der die mittelständischen Unternehmen wegen ihrer starken Binnenorientierung beim Absatz – in der Regel erzielen sie über 80% ihres Umsatzes im Inland - besonders betroffen waren.
Durch den Anstieg der privaten Konsumausgaben im Jahr 2006 hat sich die Situation gebessert. Diese Zunahme ist allerdings überwiegend durch Vorzieheffekte aufgrund der Erhöhung der Mehrwertsteuer und den Wegfall der Eigenheimzulage bedingt. Die Kombination aus struktureller Investitionsschwäche und sich allmählich erholender Binnennachfrage wird durch die zunehmende Globalisierung der Weltwirtschaft überlagert, die sich in steigendem Wettbewerbs- und Kostendruck durch neue internationale Anbieter insbesondere aus Schwellen- und Entwicklungsländern bemerkbar macht.
Hinzu kommen weitgehend gesättigte Märkte in den entwickelten Volkswirtschaften, so dass viele Unternehmen nur noch im Ausland expandieren können. Wenn wichtige Großabnehmer (z.B. Autoproduzenten) Teile ihrer Produktion in das Ausland verlagern, sind mittelständische Zulieferer häufig gezwungen, ihnen dorthin zu folgen. Zudem beziehen Großunternehmen verstärkt Vor- und Zwischenprodukte aus dem kostengünstigeren Ausland, was die Absatzchancen des Mittelstandes weiter schwächt.
Diese Zusammenhänge haben dazu geführt, dass die durchschnittliche Renditeentwicklung der deutschen Unternehmen seit Mitte der 90er Jahre im internationalen Vergleich eher unterproportional abschneidet. Die Nettoumsatzrenditen (Gewinn nach Steuern) der Gewerblichen Wirtschaft erreichten zwischen 1995 und 2001 in der Regel nur Werte zwischen 2 bis 3%.
Die Werte für die Jahre 2002 (0%) und 2003 (-0,1%) fielen sehr niedrig aus. Trotz […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

A Einführung
I Problemstellung
II Theoretischer Hintergrund und Ausgangsüberlegungen

B China als größter dynamischer Wachstumsmarkt der Welt
I Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und ökonomische Entwicklung seit 1978
II Zukünftige Entwicklung und Nachhaltigkeit des Wachstums

C Investitionsrisiken in China
I Rechts-, Informations- und Planungsunsicherheit
II Harter Konkurrenzkampf und schnelle Marktänderungen
III Kulturelle Besonderheiten
IV Inputpreise

D Deutsche Direktinvestitionen in China
I Ausmaß und Anteil mittelständischer Mutterunternehmen
II Sektorale und regionale Schwerpunkte
III Bestimmungsgründe für Direktinvestitionen von Mittelständlern
IV Rechts- und Ansiedlungsformen für Direktinvestitionen
V Zukünftige Trends deutscher Direktinvestitionen

E Profitabilität deutscher Direktinvestitionen in China
I Datenprobleme und Definitionen
II Empirische Befunde für Groß- und mittelständische Unternehmen
1 Chinesische Quellen
2 Deutsche und deutschsprachige Quellen
3 Internationale Quellen
III Gesamtunternehmerische Rentabilität und Wettbewerbsfähigkeit

F Einflussfaktoren für erfolgreiche Direktinvestitionen
I Strategische Aspekte
II Operative Aspekte

G Zusammenfassende Schlussfolgerungen
Literaturliste

H Anhang: Informationsquellen

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Wachstum des chinesischen BIP zu konstanten Preisen 1990-2004

Abb. 2: Realisierte Direktinvestitionen in China 1990 bis 2005

Abb. 3: Sektorale Aufteilung deutscher Direktinvestitionen in China 2004

Abb. 4: Profitabilität ausländischer und chinesischer Industrieunternehmen in China 1998 bis 2004

Abb. 5: Einschätzungen zur Länderattraktivität internationaler Wachstumsmärkte 2004

Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Auslandsanteile von Großunternehmen und KMUs 2004

Tab. 2: Deutsche Direktinvestitionen in China und weltweit 2002 und 2004

Tab. 3: Kennzahlen wichtiger Industrieländer zur Bedeutung von FDI in China 2004

Tab. 4: Hauptmotive für Auslandsinvestitionen deutscher Industrieunternehmen insgesamt, in den EU-Beitrittsländern (EU-Neu) sowie China 2005 und 2006

Tab. 5: Bisherige und zukünftige FDI in China nach Umsatzgrößenklassen

Tab. 6: Direktinvestitionsstrategien nach Branchen 2004 und 2009

Tab. 7: Direktinvestitionsstrategien nach Funktionsbereichen 2004 und 2009

Tab. 8: Herkunftsregionen und Hauptgründe von Unternehmensrückverlagerungen 2001 bis 2003

Tab. 9: Auslandsengagement und Unternehmenserfolg im In- / Ausland 2000-2004

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

A Einführung

I Problemstellung

Trotz Konjunkturbelebung und Anstieg der Bruttoanlageinvestitionen in den vergangenen zwei Jahren leidet die deutsche Wirtschaft bei langfristiger Betrachtung an einer strukturellen Wachstumsschwäche. Diese wird am Rückgang der Nettoinvestitionsquote (in % des gesamtwirtschaftlich verfügbaren Einkommens) besonders deutlich, denn dieser Indikator gibt Auskunft über die Entwicklung des gesamtwirtschaftlichen Kapitalstocks, d.h. des Produktionspotenzials der Volkswirtschaft. Sie ging von 11,8% (1991) auf 2,9% (2004) zurück und stieg 2005 erstmalig seit drei Jahren wieder auf 3,1% an.[1] Die deutsche Nettoinvestitionsquote ist eine der niedrigsten aller OECD-Länder.[2] Begleitet wurde diese strukturelle Investitionsschwäche von einer bis vor kurzem stagnierenden Inlandsnachfrage, von der die mittelständischen Unternehmen wegen ihrer starken Binnenorientierung beim Absatz – in der Regel erzielen sie über 80% ihres Umsatzes im Inland[3] - besonders betroffen waren. Durch den Anstieg der privaten Konsumausgaben im Jahr 2006 hat sich die Situation gebessert. Diese Zunahme ist allerdings überwiegend durch Vorzieheffekte aufgrund der Erhöhung der Mehrwertsteuer und den Wegfall der Eigenheimzulage bedingt.[4] Die Kombination aus struktureller Investitionsschwäche und sich allmählich erholender Binnennachfrage wird durch die zunehmende Globalisierung der Weltwirtschaft überlagert, die sich in steigendem Wettbewerbs- und Kostendruck durch neue internationale Anbieter insbesondere aus Schwellen- und Entwicklungsländern bemerkbar macht. Hinzu kommen weitgehend gesättigte Märkte in den entwickelten Volkswirtschaften, so dass viele Unternehmen nur noch im Ausland expandieren können. Wenn wichtige Großabnehmer (z.B. Autoproduzenten) Teile ihrer Produktion in das Ausland verlagern, sind mittelständische Zulieferer häufig gezwungen, ihnen dorthin zu folgen.[5] Zudem beziehen Großunternehmen verstärkt Vor- und Zwischenprodukte aus dem kostengünstigeren Ausland, was die Absatzchancen des Mittelstandes weiter schwächt.

Diese Zusammenhänge haben dazu geführt, dass die durchschnittliche Renditeentwicklung der deutschen Unternehmen seit Mitte der 90er Jahre im internationalen Vergleich eher unterproportional abschneidet. Die Nettoumsatzrenditen (Gewinn nach Steuern) der Gewerblichen Wirtschaft erreichten zwischen 1995 und 2001 in der Regel nur Werte zwischen 2 bis 3%. Die Werte für die Jahre 2002 (0%) und 2003 (-0,1%) fielen sehr niedrig aus.[6] Trotz verbesserter Ertragslage deutscher Unternehmen seit 2004[7] ist nach Einschätzung der Deutschen Bundesbank die Renditeschwäche bei mittelständischen Unternehmen besonders auffällig,[8] obwohl auch sie ihre Position in den letzten Jahren stärken konnten.[9] Hinzu kommen traditionell niedrige Eigenkapitalquoten des Mittelstandes, wodurch dieser Schwierigkeiten beim Erlangen von Fremd- und Risikokapital hat.[10] Dies gilt insbesondere für den kleinen und mittleren Mittelstand, der 2003 nur über Eigenkapitalquoten von unter 7,5% verfügte. Große Mittelständler (Umsatz 12,5 Mio. €) haben demgegenüber ähnliche Eigenkapitalquoten (2003: 20,7%) wie Großunternehmen (25%). Der Sachverständigenrat (SVR) weist darauf hin, dass Mittelständler in vielen europäischen Ländern (z.B. Frankreich, Großbritannien, Spanien) mit rund 30% höhere Eigenkapitalquoten haben.[11]

Nachdem viele Unternehmen in den letzten Jahren durch inländische Restrukturierungen[12] (z.B. Konzentration auf Kernkompetenzen, Arbeitszeitverlängerung) ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen konnten, sind weitere Strukturverbesserungen überwiegend von verstärkten Auslandsengagements (global sourcing, global value chain) oder internationalen Unternehmensverflechtungen zu erwarten.[13] Großunternehmen bevorzugen dazu häufig Direktinvestitionen auf den Wachstumsmärkten der Zukunft, z.B. Osteuropa, Russland, Indien oder in der Volksrepublik China (im Folgenden als „China“ ohne Berücksichtigung von Hongkong verwendet). China vereinigt aufgrund seiner konstant hohen Wachstumsraten, seiner Marktgröße, und seiner billigen und lernbereiten Arbeitskräfte die meisten Zuflüsse an Foreign Direct Investment (FDI) (2006: rd. 70 Mrd. US$) aller Schwellenländer auf sich.[14] Wie der SVR ausführt, sichern diese Unternehmen durch Wachstum im Ausland auch ihre Wettbewerbsfähigkeit im Inland.[15]

Bisher sind in China vorwiegend Großunternehmen tätig. Sie sind mit ihren bisherigen Engagements mehrheitlich zufrieden und wollen ihre Aktivitäten ausweiten.[16] In den letzten Jahren häufen sich Berichte, nach denen auch Mittelständler verstärkt den Weg nach China einschlagen und dort investieren.[17] Es stellt sich die Frage, ob der besonders schwierige Markt China auch für deutsche mittelständische Investoren geeignet und Erfolg versprechend ist. Langjährige Praktiker[18] im Asiengeschäft legen dem Mittelstand nahe, dem chinesischen Markt verstärkt Aufmerksamkeit zu schenken. Kastl / Rödl fassen dies zugespitzt in folgende allgemeine These:

Wenn der Mittelstand nicht am Globalisierungsprozess partizipieren kann, ist er zu einer Randexistenz in der nationalen Nische verurteilt und damit langfristig vom Aussterben bedroht.[19]

Tabelle 1 verdeutlicht diesen Zusammenhang. Während Großunternehmen eine starke weltwirtschaftliche Verflechtung aufweisen, gilt dies im Durchschnitt für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) nur in eingeschränktem Maße.

Tab. 1: Auslandsanteile von Großunternehmen und KMUs 2004

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: In Anlehnung an Holtbrügge , Dirk (2006), S. 3.

Obwohl ein positiver Zusammenhang zwischen Firmengröße und Auslandsengagements (z.B. als Direktinvestition) besteht, und mittelständische Unternehmen häufig unter begrenzten Kapital- und Managementressourcen sowie begrenzten Risiko-Verteilungschancen leiden,[20] gibt es ebenfalls viele kleinere Mittelständler[21] die hoch produktiv und teilweise als „Hidden Champions“ auch Weltmarktführer in ihren Bereichen sind. Dies bedeutet, dass nicht Größe an sich, sondern mit der Größe korrelierte Einflussfaktoren mit erfolgreichen Auslandsaktivitäten verknüpft sind.[22] Zwischen kleinen und großen Unternehmen bestehen auch keine eindeutigen Effizienzunterschiede.[23] Im Branchendurchschnitt ist die Effizienz umso größer, je höher die Gründungsintensität und das Ausmaß von Outsourcing sind und je kleiner die durchschnittliche Unternehmensgröße ist.[24] Gemäß empirischen Untersuchungen investieren insbesondere Unternehmen mit besonders hoher Produktivität im Ausland, um den dortigen Markt und dort angrenzende Märkte zu versorgen.[25] Diese international gewonnenen Erkenntnisse wurden von Wagner für mittelständische niedersächsische Betriebe[26] sowie von Arnold und Hussinger für Deutschland insgesamt[27] bestätigt. In welchem Umfang mittelständische Unternehmen in China investiert haben, welche sektoralen und regionalen Schwerpunkte dabei auszumachen sind, welche Markteintrittsformen dominieren und welche Rentabilitätserfahrungen dabei gemacht wurden, steht im Mittelpunkt der Arbeit.

II Theoretischer Hintergrund und Ausgangsüberlegungen

Nach Hollenstein gibt es grundsätzlich drei Erklärungsansätze für die Frage, warum Unternehmen ausländische Direktinvestitionen vornehmen. Zum einen die klassische Außenhandelstheorie, die davon ausgeht, dass ein Unternehmen den komparativen Kostenvorteilen unterschiedlicher Länder folgt. Im Gegensatz zu diesen idealtypischen Überlegungen entwickeln Firmen gemäß der „neuen Handelstheorie“ in einer Welt mit unvollkommenen Märkten und heterogenen Produkten unternehmensspezifische, sowohl inländisch als auch im Ausland einsetzbare Fähigkeiten (z. B. hinsichtlich Technologie, Marketing). Demnach spezialisieren sich Unternehmen in Produktion sowie Forschung und Entwicklung und suchen neue Marktsegmente bzw. eine deutliche Positionierung in einer Marktnische. Die Transaktionskostentheorie wiederum geht von der Hypothese aus, dass eine Firma im Ausland investiert, wenn die Kosten der Errichtung und des Betreibens einer grenzüberschreitenden Organisation niedriger sind als jene von Exporten.[28]

Da keine der Theorien die Auslandsaktivitäten von Firmen allein erklären kann, kombinierte Dunning diese Theorien und entwickelte daraus das Ownership-Location-Internalisation (OLI) – Paradigma. Es erklärt, warum Unternehmen im Ausland investieren. Drei Voraussetzungen müssen dabei gegeben sein: Unternehmensspezifische Vorteile zur Kompensation von Wettbewerbsnachteilen auf dem ausländischen Markt (z.B. technisches Know-How), länderspezifische Standortvorteile, also die Standortfaktoren (Pull-Faktoren)[29] des Ziellandes und Internalisierungsvorteile, also Anreize, die nicht durch Lizenzvergabe oder Exporte substituierbar sind und damit eine Investition aus Sicht des Unternehmens rentabel erscheinen lassen.[30]

Während die zunehmende Importkonkurrenz und der Wegzug von Großkunden Risikofaktoren für den Mittelstand darstellen, eröffnen fallende Handelsschranken und stark gesunkene Transaktions- und Kommunikationskosten zunehmend auch Mittelständlern die Chance zur rentablen Erschließung entfernter Märkte, da dadurch die Fixkosten für Produktionsveränderungen erheblich gesenkt wurden.[31] Dadurch konnten kleinere Investitionsvorhaben, die zuvor unrentabel waren, im Ausland realisiert werden.

Ein möglicherweise geeigneter Markt zur Umsetzung von Expansionsstrategien für Mittelständler könnte China sein. Es gilt seit längerem als größter und attraktivster Zukunftsmarkt der Welt. Seine Wirtschaftspolitik ist zielgerichtet darauf angelegt, schrittweise den Übergang von einer Plan- in eine Marktwirtschaft zu vollziehen und mit Erfolg darum bemüht, durch Akzeptanz und Integration in die Weltwirtschaftsordnung seinen Platz unter den großen Volkswirtschaften zu finden. Die sich aus Chinas WTO-Beitritt (2001) ergebenden Pflichten werden bisher relativ zügig umgesetzt.[32]

Im Gegensatz zu multinationalen Großunternehmen sind Art und Umfang von Auslandsaktivitäten von Mittelständlern - hier in Form von Direktinvestitionen - bisher kaum erforscht, obwohl sich die Internationalisierung des Mittelstandes in den 80er Jahren erhöht hat und in den 90er Jahren weiter beschleunigte.[33] Ein wesentlicher Grund hierfür liegt in unzureichendem amtlichen Datenmaterial, das nur größere Auslandsinvestitionen erfasst, nicht nach Größenklassen disaggregiert und keine Merkmale über Mutterunternehmen enthält. Zwar gibt es seit 2003 den Mikrodatensatz (Micro Database Direct Investment) der Deutschen Bundesbank, der eine Verknüpfung firmenspezifischer Daten mit den FDI-Aktivitäten der Unternehmen ermöglicht.[34] Doch diese Datenquelle ist Studenten nicht zugänglich.[35] Größenklassenbezogene Zeitreihenanalysen anhand amtlichen Materials sind deshalb kaum möglich. Die Arbeit möchte einen Beitrag zur Schließung dieser Forschungslücke leisten.

Aus pragmatischen Gründen wird dieser Arbeit folgende Mittelstandsdefiniton zugrunde gelegt: Unternehmen sind mittelständische Unternehmen, wenn sie einen Umsatz von bis zu 500 Mio. € pro Jahr[36] erzielen und eignergeführt sind. Diese Definition wird gewählt, da die jährlich vorgenommenen Mittelstandserhebungen vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sowie andere vorliegende Studien auch Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten und mehr als 50 Mio. € Umsatz zum Mittelstand zählen und zusätzlich qualitative Faktoren zur Abgrenzung heranziehen. Sofern empirische Untersuchungen andere qualitative oder quantitative Faktoren berücksichtigen, ist dies kenntlich gemacht.

Die Arbeit geht anhand von vorliegendem, amtlichen und nicht amtlichen empirischem Material und vorhandenen ökonometrischen Studien sowie Befragungen[37] der Frage nach, auf welche Art und in welchem Umfang insbesondere deutsche industrielle Mittelständler in China investiert haben und ob Mittelständler, ähnlich wie Großunternehmen, durch eine Integration auf den chinesischen Faktor- und Gütermärkten betriebswirtschaftliche Vorteile realisieren. Daraus ergibt sich die folgende grundlegende forschungsleitende Fragestellung:

Sind deutsche Direktinvestitionen und insbesondere solche von mittelständischen Unternehmen in China profitabel?

Für Direktinvestitionen dürften vor allem der industrielle Mittelstand und Teile des Handels sowie des Dienstleistungsbereichs in Frage kommen. Von der Unternehmensgröße her dürften vorwiegend Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten zu Direktinvestitionen in der Lage sein. Im Jahr 2004 fielen 2% der mittelständischen Unternehmen gemäß der dieser Arbeit zugrunde gelegten Definition des Mittelstands in diese Kategorie. Bei einem Gesamtbestand von 3,5 Mio. mittelständischen Unternehmen entspricht dies 70.000 Unternehmen, die die höchste Investitionsintensität und mit 61% die höchste Eigenmittelquote bei der Investitionsfinanzierung aufweisen. Zudem entfallen auf sie 50% des Investitionsvolumens deutscher Mittelständler.[38]

B China als größter dynamischer Wachstumsmarkt der Welt

I Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und ökonomische Entwicklung seit 1978

Seit rd. 27 Jahren erfährt China eine Phase anhaltender politischer Stabilität, kohärenter Reformen und ein nahezu kontinuierliches, überproportional dynamisches Wachstum[39] des realen BIP von durchschnittlich 9,3%[40] im Zeitraum 1990-2004 (vgl. Abb. 1). Auslöser dieser in der Wirtschaftsgeschichte der Welt einmaligen Entwicklung war der Aufstieg Deng Xiaopings im Jahre 1978 und die damit verbundene schrittweise Bekenntnis Chinas zur „sozialistischen Marktwirtschaft“[41] und Öffnung nach außen. Dieser Wandel weg von einer nahezu 30jährigen Ära der zentralen Planwirtschaft und hin zu freiem Handel und Integration in die Staatengemeinschaft wurde im Jahre 2001 durch die Aufnahme Chinas in die WTO konsolidiert.[42]

Abb. 1: Wachstum des chinesischen BIP zu konstanten Preisen 1990-2004

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Erstellung anhand von Daten des NBS (2005).

Die von Deng Xiaoping angestrebte Modernisierung bei gleichzeitiger Akzeptanz des Machtanspruchs der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) beruhte maßgeblich auf der Einführung marktwirtschaftlicher Gestaltungselemente.[43] Dieser neue Fokus auf effizienten Einsatz von Produktionsfaktoren und Schaffung von Leistungsanreizen sollte Produktivität und Innovationskraft steigern und einen Ineffizienzen bereinigenden Selektionsprozess für Unternehmen anstoßen. Neben höheren Steuereinnahmen und dem Abbau der Arbeitslosigkeit erhoffte sich die Parteiführung von dem entstehenden privatwirtschaftlichen Sektor schnelle wirtschaftliche Erfolge ohne kostenintensive staatliche Unterstützung.[44]

Die Transformation des chinesischen Wirtschaftssystems basierte primär auf einer etappenweisen Öffnung des Finanzmarktes für Privatunternehmen und einer verstärkten Anwerbung ausländischer Direktinvestitionen. Hierfür bekamen Investoren Zugang zu 14 Städten entlang der chinesischen Küste. In den Küstenregionen wurden spezielle Entwicklungskerne in Form von Sonderwirtschaftszonen (Hainan, Guangdong, Zhuhai, Shenzhen und Xiamen) geschaffen, durch die vor allem die exportorientierte Wertschöpfung gebündelt werden und mit zunehmendem wirtschaftlichem Erfolg das Umland positiv beeinflusst werden sollte. Demnach wurde zunächst bewusst eine ungleichgewichtige Entwicklung der chinesischen Regionen in Kauf genommen. Um die Ansiedlung von Investoren zu intensivieren, wurden zudem sog. Free Trade Zones, Local Level Zones, Economic and Technical Development Zones sowie High Tech Development Zones gebildet, die Steuervergünstigungen und andere Anreize bieten und gezielt gefördert werden.[45] Nach dem Generationenwechsel der Parteispitze im Jahr 2004 wurde die sektorale und gesamtwirtschaftliche Indikativplanung fortgesetzt, wobei eine Schwerpunktverlagerung von der regionalen Förderung im Westen hin zur Restrukturierung der Nordostprovinzen erfolgte.[46]

Einer der Hauptgründe für das starke Wirtschaftswachstum Chinas ist der Transfer des großen Angebots an billigen[47], überschüssigen Arbeitskräften aus dem primären Sektor in den sekundären und tertiären Sektor.[48] Unterstützt wurde dieser Prozess durch den starken jährlichen Zufluss an ausländischen Direktinvestitionen, der sich von 1990 bis 2005 auf 72 Mrd. US$ mehr als verzwanzigfacht hat.[49]

Erschwerend für die Modernisierung wirkte sich aus, dass China neben dem nötigen Wirtschaftswachstum auch den Bevölkerungsanstieg mit jährlich rd. 15 Mio. zusätzlichen Arbeitsplätzen kompensieren musste. Nach Schätzungen von Chee dürfte dieser Trend bis 2020 anhalten. Zudem mehren sich Belege dafür, dass mit zunehmender Wertschöpfung die Qualifikationsansprüche an die rd. 800 Mio. einfachen Arbeiter steigen werden.[50] Der Wettbewerbsvorteil Chinas insbesondere in der arbeitsintensiven Fertigung könnte somit langfristig an Bedeutung verlieren.

Eine weitere Hürde einer schnellen Modernisierung stellten u.a. die rd. 267 Mio. erwerbslosen bzw. unterbeschäftigten Arbeiter aus der Landwirtschaft und die hohe Arbeitslosigkeit (rd. 70%) von unter 35jährigen im städtischen Bereich dar. Eine Schätzung aus dem Jahre 2004 geht davon aus, dass die Gesamtzahl der Arbeitslosen in den nächsten Jahren um rd. 25 Mio. zunehmen wird.[51] Die offizielle Arbeitslosigkeit exklusive der Unterbeschäftigten liegt bei rd. 4,7% der arbeitenden Bevölkerung (2004), wobei Schätzungen von einem wahren Wert von rd. 15% ausgehen. Regional bedingt höhere Arbeitslosenquoten u.a. durch Restrukturierung der staatlichen Unternehmen zeigen sich vor allem in den Provinzen Jilin, Liaoning und Heilongjiang im Nordosten Chinas, dem ehemaligen industriellen Kernland. Zusätzliche soziale Spannungen entstehen durch das Ausbleiben von Pensionszahlungen und Arbeitslosengeld, die durch eine ausgeprägte Landflucht in Form von 125 bis 150 Mio. heimatlosen Wanderarbeitern noch verstärkt werden. Als billige Arbeitskräfte in Boomzeiten für Infrastrukturprogramme wie z.B. Straßenbau sehr begehrt, sind sie in Rezessionszeiten meist auf sich alleine gestellt sowie obdachlos und haben in der Regel keine Arbeitsplatzsicherheit, keine Bildung und keine soziale oder gesundheitliche Absicherung.[52]

Der Aufstieg Chinas hatte aufgrund der Größe des Landes und der hohen Bevölkerungszahl (1,305 Mrd. Einwohner)[53] globale Auswirkungen und war im Jahre 2005 für rd. 5%[54] des Weltwirtschaftswachstums verantwortlich. China liefert z.B. über 50% aller weltweit produzierten Kameras. Ähnliches gilt für den Anteil an produzierten Schuhen ( 50%), Fahrrädern ( 60%) und Farbfernsehern ( 25%). Mit über 250 Mio. Geräten ist China nicht nur der weltweit größte Markt für Mobiltelefone, sondern wird 2007 auch der am schnellsten wachsende und zweitgrößte Automarkt der Welt sein.[55] China hat zudem im Vergleich mit kleineren Volkswirtschaften größenspezifische Skalenvorteile z.B. in Form von Netzwerkeffekten. Daneben erlaubt die Größe Chinas in gewissem Ausmaß eine Spezialisierung der Wirtschaftstätigkeit auf bestimmte Sektoren bei gleichzeitiger Diversifikation der gesamten Wirtschaft, wodurch eine Risikostreuung ermöglicht wird.[56] Wong / Chan weisen darauf hin, dass China eher einem Kontinent gleicht, der sein volles Entwicklungspotenzial erst in vielen Jahrzehnten erreichen wird. Sie gehen davon aus, dass China eine weit größere interne Dynamik aufweist als alle seine chinesischen Nachbarn und dementsprechend lange mit hohen Raten wachsen kann.[57]

Ein Vergleich der Ginikoeffizienten der USA (rd. 40%), Indiens (rd. 33%) und Deutschlands (rd. 29%) mit China (47%) weist auf eine nach wie vor große Einkommensdisparität hin, d.h. dass die untersten 20% der Einkommensempfänger nur rd. 5% des Gesamteinkommens erhalten, während die obersten 20% rd. 50% des Gesamteinkommens beziehen.[58] Dennoch konnten rd. 250 Mio. Menschen in den letzten 27 Jahren die chinesische Armutsgrenze (668 RMB Yuan)[59] überschreiten. Ermöglicht wurde diese Entwicklung u.a. dadurch, dass sich die chinesische Volkswirtschaft seit dem Beginn der ökonomischen Reformen Anfang der 80er Jahre alle sechs Jahre verdoppelt hat.[60] Mit rd. 853 Mrd. US$ hält China per Februar 2006 noch vor Japan mit rd. 850 Mrd. US$ die größten ausländischen Reserven.[61]

II Zukünftige Entwicklung und Nachhaltigkeit des Wachstums

Die Zukunft des chinesischen Marktes ist u.a. davon abhängig, ob und in welchem Umfang die Triebkräfte des Wachstums auch weiterhin wirken und ob das soziale und politische Umfeld stabil bleiben. Unterschiedliche Szenarios sind hierbei denkbar. Nach einer pessimistischen Betrachtung ist der Aufstieg Chinas vor allem der Tatsache zu verdanken, dass ineffiziente Wirtschaftszweige durch ein System von weitgehend insolventen chinesischen Banken gedeckt werden. Mit diesen undurchsichtigen Bankpraktiken geht eine kontinuierlich zunehmende Degenerierung des wirtschaftlichen (z.B. Korruption), sozialen (z.B. steigende Einkommensdisparitäten), ökologischen (z.B. Wasserverseuchung) und politischen Umfeldes einher. Die dadurch entstehenden Krisen führen den Boom in China zu einem abrupten Ende.[62]

Vertreter einer gemäßigten Sicht erwarten eine Verlangsamung des Wachstums in China, denn Arbeitskräfte aus der Landwirtschaftlich können nicht problemlos in den sekundären und tertiären Sektor übernommen werden. Zum anderen wird sich die Qualität der Arbeitskräfte insgesamt nur langsam verbessern. Die fortschreitende Erosion der familiären Unterstützung für Bedürftige führt dazu, dass die Regierung im Gegenzug stabile soziale Sicherungssysteme schaffen muss. Dafür sind höhere Steuern und steigende finanzielle Defizite notwendig. Sowohl bei staatlichen Unternehmen als auch beim Bankensektor werden Reformen durchgeführt, die sich nur teilweise als effektiv herausstellen werden. Parallel dazu wird sich die Sparneigung der Bevölkerung verschlechtern.[63]

Eine ungebrochene Fortsetzung des Booms der chinesischen Volkswirtschaft beruht auf den Annahmen, dass das weltwirtschaftliche Umfeld stabil bleiben wird. Zudem wird sich auf den Weltmärkten die Integration Chinas verstärken. Die totale Faktorproduktivität wird weiterhin pro Jahr um 2,5% bis 3% steigen, und der Transfer von Arbeitskräften aus der Landwirtschaft in den industriellen bzw. Dienstleistungssektor wird sich beschleunigen. Insgesamt wird China seine Politik der offenen Tür fortsetzen und Reformen zügig vorantreiben.[64] Unter diesen Voraussetzungen würde China bis 2020 um durchschnittlich 6% p.a. wachsen, und im Jahr 2040 die USA als größte Volkswirtschaft ablösen.[65]

Ein radikaler Zusammenbruch der chinesischen Wirtschaft wird von Wirtschaftsforschern überwiegend als unwahrscheinlich angesehen. Sie gehen eher davon aus, dass das Wachstum in China aufgrund der gegebenen Bedingungen noch längere Zeit hoch bleiben wird.[66] Die oben genannten Nachteile des Wachstums, lassen nach Chee einen ungestörten Boom als unrealistisch erscheinen. Er geht daher von einem kontinuierlichen Wachstum aus, das durch das Platzen kleinerer Blasen in ineffizienten Wirtschaftszweigen eher noch angespornt wird.[67] Auf Basis der Eigenheiten des chinesischen Marktes, der bisherigen Entwicklung Chinas und der Pläne der Zentralregierung, die zeigen, dass die großen Probleme der Zukunft erkannt wurden,[68] ist davon auszugehen, dass die zukünftige Entwicklung auch weiterhin etappenweise vorangetrieben wird. Eine absolute Öffnung Chinas in einem kurzen Zeitraum dürfte daher nicht erfolgen.

Bei vorsichtiger Prognose für den Zeitraum 2006-2020 verzeichnet China auf Basis von Formel-G ein durchschnittliches Wachstum des BIP von insgesamt 5,2%.[69] Damit liegt es unter der „Risikomarke“[70]. Dies ist ein Hinweis darauf, dass China bis 2020 die Abschwächung regionaler Disparitäten in Bezug auf die soziale, ökonomische und ökologische Entwicklung zunehmend schwer fallen könnte.

Dieses Wachstum, das sich vorwiegend auf die städtischen Regionen bezieht,[71] verändert auch die Gesellschaftsstruktur. Lassen sich gegenwärtig auf Basis des Pro-Kopf-Einkommens rd. 50 Mio. Personen zur chinesischen Mittelschicht rechnen, so könnte diese Zahl bis 2010 unter der Annahme ähnlicher Wachstumsraten wie in der Vergangenheit auf schätzungsweise 170 Mio. anwachsen[72] und im Jahre 2020 mehr als 500 Mio. Angehörige zählen.[73] Trinh schätzt die gegenwärtige kaufkräftige Mittelschicht bereits auf rd. 240 bis 290 Mio. Personen.[74]

Das Preisniveau in China ist bedingt durch niedrige Steuern und Kapitalkosten sowie geringe Löhne relativ niedrig.[75] Allerdings gibt es Hinweise darauf, dass trotz kontinuierlich zunehmendem Wohlstand die Binnennachfrage im privaten Konsumbereich noch nicht nachhaltig stimuliert wird. Nach Wong beträgt der Anteil der Konsumausgaben am BIP in der Mehrzahl der Länder mehr als 70%.[76] In China ist der Anteil der Konsumausgaben im Jahre 2005 mit rd. 45% deutlich geringer,[77] wobei trotz des hohen Einkommensgefälles zwischen Stadt und Land seit 2002 der ländliche Konsum stetig zunahm.[78] Hinzu kommen eine im weltweiten Vergleich hohe Rate der Kapitalbildung (2004: 44%)[79] und eine seit den 90er Jahren von rd. 25% des BIP auf 39%[80] gestiegene Investitionsquote im Jahr 2005. Dies sind Belege dafür, dass die Investitionsquote neben der im Zuge des WTO-Beitritts erfolgten Handelsöffnung einer der großen Träger des Wachstums ist.[81] Wong folgert daraus, dass das chinesische Wachstum, um langfristig nachhaltig zu sein, in der Zukunft eine weitere Steigerung des Konsums erfordert.[82]

Einen vergleichsweise kleineren Beitrag zum chinesischen Wachstum hat mit weniger als 30% die externe Nachfrage geleistet, obwohl in den letzten Jahren die Exporte schneller gewachsen sind als die Importe und die externe Nachfrage dadurch stimuliert wurde. Die Differenz aus Exporten und Importen war nur für rd. 5% des Wachstums verantwortlich war. Dennoch gehen von den Exporten indirekte, von der Statistik nicht erfasste Multiplikationseffekte aus.[83] Nach Wong / Chan ist China stark auf den Import angewiesen, damit es exportieren kann, da 58% der chinesischen Exportgüter veredelte Produkte bzw. Endprodukte mit geringer heimischer Wertschöpfung und geringen lokalen Charakteristika sind.[84] Bei steigender Bedeutung des chinesischen Außenhandels[85] steigt auf diese Weise auch Chinas Stellenwert in der symbiotischen ökonomischen Beziehung mit Ostasien und der Weltgemeinschaft.[86]

Gemessen am BIP erreicht China laut Formel-G unter den großen Wachstumszentren in den Entwicklungsländern bis 2020 den dritten Platz nach Indien (5,5%) und Malaysia (5,4%) und dürfte entgegen anders lautenden Schätzungen[87] bis 2020 nicht zur größten Volkswirtschaft der Welt aufsteigen.[88] Bezogen auf das reale BIP pro Kopf in Kaufkraftparitäten (KKP) ist China heute noch ein Entwicklungsland, wird aber bei einem Wachstum des Durchschnittseinkommens von 4,4% p.a. 2020 fast das Niveau Mexikos und der Türkei erreichen bzw. Brasilien überflügeln. Die Ein-Kind-Politik der KPCh wirkt sich in einem mit 0,8% p.a. auffällig langsamen Bevölkerungswachstum aus, dass nach Bergheim et al. als einziger signifikanter Einflussfaktor die niedrigere Wachstumsrate Chinas im Vergleich zu Indien erklärt.[89]

Hinsichtlich der politischen Stabilität stellt Wacker fest, dass die außen- und sicherheitspolitische Linie Chinas darauf ausgerichtet ist, einerseits die Konfrontation mit den USA zu vermeiden und andererseits eine Allianz gegenüber China insbesondere in seinen Nachbarregionen zu verhindern. Beide Zielsetzungen sind defensiv motiviert und dienen dazu, China unter den gegebenen weltpolitischen Bedingungen die Entwicklung und Modernisierung seines Landes bei größtmöglicher Flexibilität zu ermöglichen. Multilaterale Engagements Chinas unterstützen diese Strategie.[90] Shirk weist ebenfalls daraufhin, dass die chinesische Regierung zunehmend Signale einer auf Integration und Verantwortung ausgerichteten Außenpolitik sendet, die durch kooperative Handlungen in verschiedenen Bereichen zunehmend glaubwürdig werden.[91]

C Investitionsrisiken in China

I Rechts-, Informations- und Planungsunsicherheit

Herrschende Rechtsunsicherheit ist eines der größten Investitionshemmnisse für eine Direktinvestitionstätigkeit in China. Sie umfasst sowohl regulatorische Hindernisse[92], als auch den oft fehlenden Schutz des geistigen Eigentums und kurzfristig wechselnde Rahmenbedingungen.[93] Sie ist durch die schwach ausgeprägte Rechtskultur und eine erst im Aufbau begriffene wirksame Gerichtsbarkeit sowie aktive Strafverfolgung bedingt. Chinesen verlassen sich ungern auf Papiere, da sie gefälscht sein könnten. Man vertraut eher der Empfehlung von vertrauten Bekannten, denn traditionell bedingt haben sich Chinesen selten auf staatliche Organe oder die Herrschaft des Rechts verlassen können.[94] Es gibt keine Verwaltungsgerichtsbarkeit und keine unabhängige Justiz. Demzufolge sind Klagen gegen staatliche Organe meist aussichtslos.[95] Obwohl es teilweise mit dem internationalen Recht vergleichbare Gesetzesgrundlagen gibt, kommt es auf Grund des unterschiedlichen Rechtsverständnisses selten zur Vollstreckung von Urteilen. Daher werden rechtliche Auseinandersetzungen in China überwiegend außergerichtlich gelöst.[96] Der WTO-Beitritt Chinas hat den Rechtsrahmen für ausländische Unternehmen verbessert, aber auch neue formale Anforderungen geschaffen. Der Abbau der direkten Hürden ging mit einem Anstieg der indirekten Hemmnisse einher.[97]

Hinzu kommt eine mangelnde Transparenz des Marktes, die sich bei den Ausmaßen des chinesischen Hoheitsgebiets besonders bemerkbar macht. China ist kein homogener Markt, sondern besteht aus vielen, sehr unterschiedlichen Märkten. Folglich fehlt es häufig an Netzwerken für Lieferanten oder Kundendaten, bzw. Wettbewerbs- und Marktinformationen. Bei der Durchführung von Direktinvestitionen ist daher zunächst eine Fokussierung auf einen relativ homogenen Zielmarkt, oder eine vielseitige Ausrichtung auf verschiedene Regionen sinnvoll.[98] Hierfür aussagefähige Marktdaten zu erhalten ist oft schwer, da die Verlässlichkeit offizieller statistischer Informationen teilweise gering ist und die Buchhaltung chinesischer Unternehmen keine aussagekräftigen Marktanteilsanalysen zulässt. Primärerhebungen im Rahmen der Marktforschung dürfen nur von staatlich autorisierten Instituten erhoben werden. Derartige Lizenzen besitzen nur wenige Unternehmen, darunter z.B. die deutsche Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Allerdings gelten auch hier Einschränkungen, da z.B. Fragebögen zur Konsumforschung zunächst dem Staatskomitee für Statistik vorgelegt werden müssen.[99]

Qualität, Finanzkraft und Lieferfähigkeit von lokalen Zulieferern in China lassen sich schwer bewerten, da hierzu kaum zuverlässige Informationen bereitgestellt werden. Die im Vergleich mit westlichen Industrieländern hohen Qualitätsunterschiede machen es nach Holtbrügge / Puck erforderlich, vor Ort potenzielle Lieferanten persönlich einzuschätzen und gegebenenfalls eine Auditierung bzw. Qualitätskontrolle z.B. durch die Global Procurement Services (GPS)[100] durchführen zu lassen.[101]

II Harter Konkurrenzkampf und schnelle Marktänderungen

Bedingt durch die steigende Attraktivität des chinesischen Marktes hat sich die Zahl der Konkurrenten stetig erhöht. Wie schwer dadurch die Erwirtschaftung von Profitmargen wird, zeigt die Asian Intelligence Umfrage aus dem Jahr 2004. Danach liegt China auf einer Skala von 0 (einfach) bis 10 (äußerst schwer) mit knapp 8 Punkten vor Indien, Vietnam, Singapur und Thailand.[102] Den hohen Risikograd des chinesischen Marktes belegt auch eine andere Umfrage unter deutschen Kfz-Zulieferern, wonach 76% der Unternehmen China als riskanteren Markt ansehen als Indien, Osteuropa und Südamerika.[103]

Die Ergebnisse einer Analyse der Konkurrenzsituation in China zeigen, dass Unternehmen aus den USA, Kanada, Neuseeland, Australien und vielen asiatischen Ländern häufig vor europäischen Unternehmen Direktinvestitionstätigkeiten durchführten und dementsprechend länger in China tätig sind. Bezogen auf Sektoren zeigt sich, dass rd. zwei Drittel aller FDI im Verarbeitenden Gewerbe getätigt wurden, und demzufolge dort die Konkurrenzdichte besonders hoch ist. Deutsche Unternehmen genießen in China in der Regel ein hohes Ansehen und finden sich vor allem im oberen Marktsegment, wo vorwiegend japanische, amerikanische und koreanische Unternehmen die relevanten Wettbewerber stellen. Das mittlere Segment wird von taiwanesischen Unternehmen dominiert. Für deutsche Unternehmen, die in das Volumensegment vordringen möchten, sind vor allem chinesische Unternehmen die Hauptkonkurrenten.[104]

Eine weitere Schwierigkeit für deutsche Investoren ist die hohe Geschwindigkeit des Marktes. Je nach technologischem Anspruch der Investitionsgüter werden teilweise ganze Generationen von Werkstoffen ohne Zwischenschritte überwunden. Hinzu kommt eine gezielte Förderung technologisch fortschrittlicher Unternehmen durch die Regierung, so dass sich in mehreren Bereichen heimliche Lokalmatadoren herausbilden konnten.[105]

Die gestiegene Konkurrenz zeigt sich in den Märkten für Stahl, Mobiltelefone, Immobilien sowie Automobile und –zubehör bereits in Effekten, die auf Überinvestitionen hindeuten.[106] Diese Hinweise werden durch eine Studie von Mercer für den Automobilsektor bestätigt, wonach deutliche Überkapazitäten zu einem verstärkten Preiswettbewerb führen, der sich in rückläufigen Margen und sinkenden Profiten auswirkt, die wiederum das Investitionsvolumen senken und Konsolidierungsschübe auslösen.[107] Dagegen geht die World Bank sowohl auf Basis eines Vergleichs des potenziellen BIP mit dem tatsächlichen BIP, als auch auf der Grundlage des Investment Climate Survey davon aus, dass in China insgesamt und für die Mehrzahl der Sektoren keine wesentlichen Überkapazitäten bestehen und die mittelfristige Profitabilität den ausschlaggebenden Bewertungsschlüssel für die Investitionssituation darstellt. Diese Widersprüche in der Bewertung der Marktlage resultieren vor allem daraus, dass die chinesische Regierung bisher keine Daten zur Kapazitätsauslastung zur Verfügung stellt.[108]

III Kulturelle Besonderheiten

Als Gegensatz zu einer offenen, dynamischen Geschäftswelt ist die staatliche Kontrolle in China trotz der Abwendung von der Planwirtschaft und den damit verbundenen Zugeständnissen z.B. im Hinblick auf Preisentwicklung und Privateigentum nach wie vor allgegenwärtig. Das Fehlen politischer Pluralität äußert sich darin, dass die zunehmende Privatisierung dort beschränkt wird, wo sie Kerninteressen der chinesischen Regierung betrifft. Unternehmen, die in China investieren wollen, müssen sich daher zwangsläufig mit den staatlichen Institutionen auseinandersetzen bzw. aktiv Lobbyarbeit betreiben.[109]

Die Macht von Partei- und Staatsorganen ist dabei nicht nur auf formeller Grundlage, sondern auch durch die sog. Kryptopolitik , also auf informelle Weise durch Loyalität von Untergebenen, Prestige, versteckte Einflussnahme und den mit zunehmendem Dienstalter steigenden Rang begründet.[110] Dies erschwert den Kommunikationsprozess zwischen potenziellen Investoren und politischen Akteuren, da erstere zunächst den passenden Ansprechpartner identifizieren müssen, über den Einfluss auf den politischen Entscheidungsprozess ausgeübt werden kann. Dieses Investitionshemmnis beruht auf alter Tradition, denn bedingungslose Unterordnung war in dem zur Staatsdoktrin gewordenen Konfuzianismus in China stets unabdingbarer Bestandteil des täglichen, reglementierten Lebens.[111]

Die ebenfalls traditionell bedingte fehlende Grenze zwischen privatwirtschaftlichen und politischen Tätigkeiten der staatlichen Entscheidungsträger hat einen Rückgang der Hoheitlichkeit bei gleichzeitiger Zunahme von individuellen Verhandlungen zur Folge. Obwohl Gesetze oder wirtschaftliche Förderungsmaßnahmen zentral beschlossen werden, hat die Bürokratie auf der lokalen Ebene große Freiheiten in Bezug auf deren Auslegung und Implementierung. Politische Amtsträger können dabei unterschiedliche Funktionen übernehmen, z.B. als Führungspersonen bei Joint-Ventures (JVs), Eigentümer von staatlichen Unternehmen oder als Mitwirkende bei Genehmigungsverfahren. Auf Grund der u.a. großen Heterogenität der 33 Regionen Chinas gilt diese auch als Kaderkapitalismus bezeichnete Besonderheit des chinesischen Systems sowohl auf regionaler als auch lokaler Ebene.[112]

Für eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit in China reichen demnach Qualifikation und Kompetenz nicht aus. Vielmehr benötigen Investoren Hou Tai , ein Gespür für die Vorgänge im Hintergrund, sowie Guanxi .[113] Letzterer Begriff bezeichnet die informelle Struktur des gesellschaftlichen Systems Chinas. Er steht für ein Netzwerk aus langfristigen, personengebundenen Vertrauensverhältnissen, die auf spezifischen Bindegliedern wie z.B. gemeinsamer Erfahrung oder Herkunft beruhen. Zusätzlich ist die Aufnahme in ein Beziehungsnetz durch die Bürgschaft einer angesehenen Person möglich. Hier dient die Reputation der Vertrauensperson als Pfand für angemessenes Verhalten des aufzunehmenden Mitglieds.[114] Die Pflege des Guanxi erfolgt durch die fortlaufende Erbringung von Leistungen auf reziproker Basis und die Akzeptanz des abstrakten Schuldverhältnisses, wobei z.B. in der Provinz Heilongjiang die durchschnittlichen Aufwendungen teilweise 10-20% des verfügbaren Einkommens betragen.[115] Da für den Einfluss einer Person folglich die geographische Nähe ähnlich bedeutsam wie die hierarchische Stellung[116] und die Trennung zwischen Mitgliedern des eigenen Zirkels und Fremden sehr scharf ist, sollten Investoren möglichst schnell shou ren (Vertrauenspersonen) finden, die wiederum den Ausbau des eigenen Guanxi ermöglichen.[117] Die Angst der Chinesen vor einem Gesichtsverlust führt zudem dazu, dass Fehler häufig nicht eingestanden, sondern vertuscht werden. Da die Wahrung des Gesichts des Gegenübers ebenso bedeutsam wie die des eigenen Gesichts ist, werden ein deutliches Nein, direkte Ablehnung und direkte Kritik ebenso vermieden wie übertriebene Selbstdarstellung.[118]

[...]


[1] Vgl. Deutsche Bundesbank (2006g), S. 17.

[2] Vgl. Sinn , Hans-Werner (2006), S. 246.

[3] Vgl. KfW (2006), S. 3.

[4] Vgl. SVR (2006), S. 91.

[5] Vgl. Schmidt , Axel G. / Menke , Andreas / Hespe , Andreas / Künzel , Thomas (1995), S. 77.

[6] Vgl. IW (2005), S. 213f.

[7] Vgl. Deutsche Bundesbank (2006a), S. 55.

[8] Vgl. Deutsche Bundesbank (2003), S. 29.

[9] Vgl. Deutsche Bundesbank (2006d), S. 40.

[10] Vgl. SVR (2005), S. 473.

[11] Vgl. Ebenda , S. 476.

[12] Vgl. Grömling , Michael (2007), S. 11.

[13] Vorschläge hierzu machen z.B. Wildemann , Horst (2005), S. 12ff; Schuh , Günther / Linnhoff , Michael (2006), S. 16ff; McKinsey (2005a), S. 2ff.

[14] Vgl. UNCTAD (2007), S. 2. Hierbei handelt es sich um eine vorläufige Schätzung für das Jahr 2006.

[15] Vgl. SVR (2004), S. 17.

[16] Vgl. Handelsblatt (2004), S. 1f; People’s Daily (2003), S. 1f; fDi Magazine (2003), S. 2; Deloitte Touche LLP , S. 1f.

[17] Vgl. z.B. Abele , Corinne (2005), S. 1f; Nolte , Ronald / Schrick-Hildebrand , Peter (2004), S. 2, Adam , Bernhard (2007), S. 2.

[18] So z.B. Post, der ehemalige Präsident des Asien-Pazifik-Forum Berlin, vgl. BerliNews (2003), S. 2; vgl. dazu auch Von Hardenber g, Christiane (2006), S. 1f.

[19] Kastl , Monika / Rödl , Bernd (2000), S. 15.

[20] Vgl. Haussmann , Helmut / Rygl , David (2003), S. 6ff.

[21] Beispiele hierfür sind Dr. Rolf Hein KG, Sattlerei G. Passier und Sohn oder Dr. Kaiser Diamantwerkzeuge, vgl. Wagner , Joachim (2002), S. 2f.

[22] Vgl. Wagner , Joachim (2006), S. 10.

[23] Vgl. Fritsch , Michael / Stephan , Andreas (2003), S. 154.

[24] Vgl. Ebenda , S. 26ff.

[25] Vgl. Helpman , Elhanan / Melitz , Marc J. / Yeaple , Stephen R. (2004), S. 314f.

[26] Vgl. Wagner , Joachim (2005), S. 14.

[27] Vgl. Arnold , Jens M. / Hussinger , Katrin (2005), S. 18.

[28] Vgl. Hollenstein , Heinz (2001), S. 7ff.

[29] Pull-Faktoren liegen z.B. vor, wenn ein chinesischer Kunde an das Unternehmen appelliert, ihm nach China zu folgen, vgl. ENSR (2003), S. 31.

[30] Vgl. Dunning , John H. (1988), S. 2ff.

[31] Vgl. KfW (2006), S. 36.

[32] Vgl. Werner , Lutz (2004), S. 11; USCBC (2005), S. 1.

[33] Vgl. Hollenstein , Heinz (2001), S. 1; Wallau , Frank (2005), S. 14f.

[34] Vgl. Lipponer , Axel (2003), S. 599.

[35] Lt. persönlicher Mitteilung der Deutschen Bundesbank.

[36] Vgl. Reize , Frank (2006), S. 5.

[37] Da bei Befragungen in der Regel Mehrfachnennungen möglich sind, addieren sich die Prozentangaben meist nicht auf Hundert.

[38] Vgl. dazu Reize , Frank (2006), S. 5ff.

[39] Offizielle chinesische Statistiken wurden in der Vergangenheit als tendenziell zu hoch kritisiert, da z.B. die gesamtwirtschaftliche Wachstumsrate in der Regel unter dem Mittel der Wachstumsraten aller Provinzen Chinas lag. Zudem setzen die Jahrespläne der Regierung Anreize, Zielvorgaben durch übertriebene Angaben zu übertreffen. Nach Korrektur der Wachstumsraten um 1 bis 2% übersteigt das Wachstum Chinas in den letzten Jahren dennoch das der USA und Deutschlands um mehrere Prozentpunkte, vgl. Holtbrügge , Dirk / Puck , Jonas F. (2004), S. 7. Wong stellt einen Trend zur Verbesserung der Güte der Daten in den letzten Jahren fest, was auf Anstrengungen der Regierung zur Qualitätsverbesserung der chinesischen Statistik hindeutet, vgl. Wong , Jong (2006), S. 7.

[40] Ausnahmen bilden die Jahre 1981, 1989 und 1990, in denen das GDP-Wachstum in China nur 5,2% (1981), 4,1% (1989) und 3,8% (1990) betrug, vgl. NBS (2005).

[41] Kennzeichnend für diese „soziale Marktwirtschaft chinesischer Prägung“ ist eine Dominanz des Gemeineigentums bei simultaner Entwicklung anderer Eigentumsformen, vgl. Schmitt , Stefanie (1999), S. 29.

[42] Vgl. Davies , Ken (2003), S. 26.

[43] Vgl. Holtbrügge , Dirk / Puck , Jonas F. (2004), S. 5.

[44] Vgl. Schmitt , S. (1999), S. 37ff.

[45] Vgl. Holtbrügge , Dirk / Puck , Jonas F. (2004), S. 6f.

[46] Vgl. German Centre Shanghai (2005), S. 2.

[47] Ein Ländervergleich der Arbeitskosten im Verarbeitenden Gewerbe aus dem Jahr 2005 ergibt, dass China pro Beschäftigtenstunde mit rd. 70 Cent weit unter den Arbeitskosten Hongkongs, Südkoreas, Singapurs und Taiwans (zusammen rd. 9 US$) bzw. der OECD-Länder (rd. 20 US$) und Deutschlands (rd. 33 US$) rangiert, vgl. Deutsche Bundesbank (2006f), S. 24.

[48] Vgl. Wong , Jong (2006), S. 7.

[49] Vgl. Deutsche Botschaft Peking (2006), S. 3.

[50] Vgl. Chee , Harold / West , Chris (2004), S. 21.

[51] Vgl. Ebenda , S. 21.

[52] Vgl. Ebenda , S. 22.

[53] Vgl. World Bank (2006).

[54] Vgl. Trinh , Tamara (2006), S. 5.

[55] So erwartet z.B. VW für 2007 eine Steigerung seines weltweiten Absatzes um 20% auf 6 Mio. Fahrzeuge. Die Hälfte dieser Absatzzahl soll in China realisiert werden. Warum China für die Autoindustrie so interessant ist, wird auch dadurch deutlich, dass GM 2003 im gesamten nordamerikanischen Markt mit dem Verkauf von 5,6 Mio. Fahrzeugen einen Gewinn von 811 Mio. US$ gegenüber einem Gewinn in China von 437 Mio. US$ bei einem Absatz von 386.000 Fahrzeugen erzielte, vgl. Chee , Harold / West , Chris (2004), S. 12.

[56] Vgl. Hong , Pingfan (2006), S. 47.

[57] Vgl. Wong , John / Chan , Sarah (2003), S. 4.

[58] Vgl. Trinh , Tamara (2006), S. 10.

[59] Vgl. Außenwirtschaftsportal Bayern (2006), S. 1.

[60] Vgl. Chee , Harold / West , Chris (2004), S. 11f.

[61] Vgl. Deutsche Botschaft Peking (2006), S. 6.

[62] Vertreter dieser Richtung ist z.B. Chang, vgl. Chang , Gordon G. (2001).

[63] Einen ineffizienten Einsatz von Kapital kann sich China nur bei einer nach wie vor hohen Sparquote leisten (2004: 46,4% des BIP). Eine Verschlechterung der Sparneigung beschränkt auch die Möglichkeiten der Kapitalverschwendung in China. Vgl. dazu Chee , Harold / West , Chris (2004), S. 13; Wong , John (2006), S. 9.

[64] Vgl. Chee , Harold / West , Chris (2004), S. 13ff.

[65] Vgl. Goldman Sachs (2003), S. 5ff.

[66] Vgl. Holz , Carsten A. (2006), S. 42f; Garnaut , Ross / Song , Ligang (2004), S. 118ff.

[67] Vgl. Chee , Harold / West , Chris (2004), S. 26f.

[68] Vgl. Deutsche Handelskammer in China (2006), S. 1. Um ein nachhaltiges Wachstum zu erreichen setzt die chinesische Regierung vor allem auf eine Schwerpunktverlagerung von quantitativem hin zu qualitativem Wachstum, vgl. Kwan , Chi Hung (2005a), S. 2.

[69] In Formel-G gehen die Einflussfaktoren Investitionsquote, Bevölkerungswachstum, Offenheit und Humankapital ein. Alle vier Faktoren zeigen einen statistisch und ökonomisch signifikanten Zusammenhang zu Schätzungen der Deutschen Bundesbank und zum Wirtschaftswachstum in empirischer Wachstumsliteratur auf der Grundlage von Zeitreihen. Vgl. Bergheim , Stefan / Hofmann , Jan / Neuhaus , Marco / Rollwagen , Ingo (2005), S. 13 und S. 30.

[70] Dieser Schwellenwert in Höhe von 7% sollte erreicht werden, damit Wirtschaftsreformen weiterhin zielgerecht umgesetzt und soziale Ungleichheiten beseitigt werden können. Vgl. Carrasco , Bruno (2003), S. 3f.

[71] Vgl. Görres , Cornelius / Wang , Edgar (2004), S. 245.

[72] Vgl. Beech , Hannah (2006), S. 1.

[73] Vgl. Chee , Harold / West , Chris (2004), S. 11.

[74] Vgl. Trinh , Tamara (2006), S. 11.

[75] Vgl. Chee , Harold / West , Chris (2004), S. 13.

[76] Vgl. Wong , Jong (2006), S. 8.

[77] Vgl. Außenwirtschaftsportal Bayern (2006), S. 2f.

[78] Vgl. Trinh , Tamara (2005), S. 11.

[79] Vgl. Wong , Jong (2006), S. 8.

[80] Vgl. NBS (2005).

[81] Vgl. Bergheim , Stefan / Hofmann , Jan / Neuhaus , Marco / Rollwagen , Ingo (2005), S. 30.

[82] Vgl. Wong , Jong (2006), S. 9.

[83] So sind z.B. lokale Investitionen und lokale Dienstleister oft von der Exportindustrie abhängig, vgl. Ebenda , S. 10.

[84] Vgl. Wong , John / Chan , Sarah (2003), S. 12f.

[85] Das Außenhandelsvolumen Chinas ist von 1978 bis 2004 von rd. 44 Mrd. US$ auf rd. 1154,6 Mrd. US$ angewachsen. In absoluten Zahlen exportierte China 2004 Waren im Wert von 593,3 Mrd. US$ bei einem Import von insgesamt 561,2 Mrd. US$, vgl. NBS (2005).

[86] Vgl. Holtbrügge , Dirk / Puck , Jonas F. (2004), S. 8.

[87] Eine Schätzung der Weltbank sieht China 2015 als größte Volkswirtschaft, vgl. WirtschaftsWoche (2003), S. 21.

[88] Vgl. Bergheim , Stefan / Hofmann , Jan / Neuhaus , Marco / Rollwagen , Ingo (2005), S. 5.

[89] Vgl. Ebenda , S. 5.

[90] Vgl. Wacker , Gudrun (2006), S. 64.

[91] Vgl. Shirk , Susan L. (2004), S. 171f.

[92] Z.B. regionaler Protektionismus und ineffiziente bürokratische Strukturen.

[93] Vgl. Trinh , Tamara (2004), S. 6.

[94] Vgl. Kaufmann , Lutz / Panhans , Dirk / Poovan , Boney / Sobotka , Benedikt (2005), S. 201f.

[95] Vgl. Holtbrügge , Dirk / Puck , Jonas F. (2004), S. 16.

[96] Direktinvestoren präferieren insbesondere Schiedsverfahren, vgl. bfai (2005), S. 1.

[97] Vgl. Abele , Corinne (2005), S. 1f.

[98] Vgl. Trinh , Tamara (2004), S. 6.

[99] Vgl. Holtbrügge , Dirk / Puck , Jonas F. (2004), S. 102f.

[100] GPS arbeitet eng mit der Deutschen Auslandshandelskammer (AHK) zusammen und bietet ebenfalls Leistungen wie z.B. die Erledigung von Reklamationen an.

[101] Vgl. Holtbrügge , Dirk / Puck , Jonas F. (2004), S. 99.

[102] Vgl. Trinh , Tamara (2005), S. 16.

[103] Vgl. Thiele , Michael / Thi , Tam-Phuoc Dinh / van der Chijs , Marc (2005), S. 14.

[104] Vgl. Trinh , Tamara (2004), S. 7.

[105] Vgl. Ebenda , S. 7.

[106] So z.B. im Automobilsektor, wo im Jahr 2003 eine Produktionskapazität von insgesamt 2,6 Mio. Fahrzeugen vorlag. Davon konnten chinesische Konsumenten nur 1,6 Mio. Fahrzeuge erwerben. Für das Jahr 2005 stand einem Angebot von geschätzten 4,9 Mio. Fahrzeugen eine Nachfrage von 2,5 Mio. Fahrzeugen gegenüber, vgl. Chee , Harold / West , Chris (2004), S. 17f.

[107] Vgl. Mercer Management Consulting (2004), S. 3.

[108] Vgl. World Bank Office (2006), S. 12.

[109] Vgl. Holtbrügge , Dirk / Puck , Jonas F. (2004), S. 13.

[110] Vgl. Heilmann , Sebastian (1996), S. 24f.

[111] Vgl. Görres , Cornelius / Wang , Edgar (2004), S. 246.

[112] Vgl. Heilmann , Sebastian (1996), S. 91.

[113] Vgl. Görres , Cornelius / Wang , Edgar (2004), S. 247.

[114] Vgl. Schramm , Matthias / Taube , Markus (2001), S. 7.

[115] Vgl. Ebenda , S. 8.

[116] Vgl. Holtbrügge , Dirk / Puck , Jonas F. (2004), S. 14.

[117] Vgl. Görres , Cornelius / Wang , Edgar (2004), S. 247.

[118] Vgl. Ebenda , S. 250f.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2007
ISBN (eBook)
9783836607148
DOI
10.3239/9783836607148
Dateigröße
737 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Universität Trier – Betriebswirtschaftslehre, Lehrstuhl für Mittelstandsökonomie
Erscheinungsdatum
2007 (Dezember)
Note
1,3
Schlagworte
direktinvestition china mittelstand investitionsrisiko wettbewerbsfähigkeit
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Titel: Profitabilität deutscher Direktinvestitionen in der Volksrepublik China unter besonderer Berücksichtigung mittelständischer Unternehmen
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