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Performance und Risiken von Hedge Fonds

©2006 Diplomarbeit 90 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Problemstellung:
Über das Thema Hedge-Fonds wird in der jüngsten Zeit sehr kontrovers diskutiert. Auf der einen Seite genießen Hedge-Fonds den Ruf, durch die geschickte Wahl geeigneter Finanzinstrumente unabhängig vom Marktumfeld positive Renditen zu erzielen und ihren Anlegern Gewinne zu bescheren, die weit über denen traditioneller Anlagen rangieren. Andererseits wird ihnen vorgeworfen, durch ihre Spekulation auf den Finanzmärkten aktiv in das Wirtschaftsgeschehen einzugreifen. So wurde beispielsweise berichtet, Hedge-Fonds würden im Rahmen der Übernahme des Schering-Konzerns durch die Bayer AG eine 20-prozentige Beteiligung an den Schering Aktien halten, um so auf ein höheres Übernahmeangebot zu spekulieren.
Neben den Eingriffen auf einzelne Finanztitel kommt in wirtschaftspolitischen Diskussionen immer häufiger die Vermutung auf, dass Hedge-Fonds sogar für das Auftreten weltweiter Finanzkrisen verantwortlich seien. Der jetzige Bundespräsident Horst Köhler machte bereits in einer Ansprache als noch geschäftsführender Direktor des Internationalen Währungsfonds im Zusammenhang mit Schwachstellen im internationalen Finanzsystem auf die bisher noch unerforschten Risiken von Hedge-Fonds aufmerksam.
Hervorgerufen durch die wachsende Bedeutung angemessener Renditen sowohl bei Privat- als auch institutionellen Anlegern rücken Hedge-Fonds vermehrt ins Blickfeld der Investoren. Insbesondere die Suche alternativer Anlageformen nach den Kursverlusten Anfang des 21. Jahrhunderts eröffnete den Hedge-Fonds ein enormes Wachstum an Neukapital. Dabei bleibt jedoch zu hinterfragen, inwieweit Hedge-Fonds in der Lage sind, gegenüber traditionellen Anlagen nicht nur hinsichtlich der Rendite, sondern auch unter Berücksichtigung des eingegangenen Risikos als adäquate Alternativanlage zu dienen.
Das Hauptziel der vorliegenden Diplomarbeit besteht darin, die Entwicklung von Hedge-Fonds gegenüber traditionellen Anlagen anhand empirischer Daten zu vergleichen und die dabei verwendeten Methoden kritisch zu beleuchten. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich hierbei von 1994 bis zum ersten Quartal dieses Jahres. Damit werden sowohl die starken Kurszuwächse in der Zeit der aufstrebenden Neuen Märkte als auch die Kursrückschläge infolge der Weltwirtschaftsrezession und der Terroranschläge der Jahre 2001 sowie der anschließenden Erholung auf den Finanzmärkten berücksichtigt. Erst dadurch kann untersucht werden, ob Hedge-Fonds tatsächlich dazu fähig sind, in […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Arno Melcher
Performance und Risiken von Hedge Fonds
ISBN: 978-3-8366-0234-1
Druck Diplomica® GmbH, Hamburg, 2007
Zugl. Universität Hannover, Hannover, Deutschland, Diplomarbeit, 2006
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Haftung für evtl. verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen.
© Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2007
Printed in Germany

AUTORENPROFIL
Persönliche Daten
Name: Arno
Melcher
Geburtsdatum: 01.10.1978
Geburtsort Alma-Ata
(Kasachstan)
Familienstand: ledig
Staatsangehörigkeit:
deutsch
Schulbildung
08/85 ­ 07/89
Grundschule Frielingen
08/89 ­ 07/91
Orientierungsstufe Berenbostel
08/91 ­ 07/95
Realschule Berenbostel
08/95 ­ 07/98
Gymnasiale Oberstufe der IGS Garbsen, Abitur
Ausbildung
08/99 ­ 06/01
Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Kreissparkasse
Hannover
10/01 ­ 09/06
Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität
Hannover mit den Schwerpunkten Rechnungslegung,
Wirtschaftsprüfung, Banken, Finanzierung,
Unternehmensbewertung, Controlling
Praktische Erfahrungen
06/01 ­ 04/04
Kundenberater bei der Sparkasse Hannover bis zum
Studienbeginn sowie auch innerhalb der Semesterferien
08/04 ­ 10/04
Praktikum bei der Continental AG im Bereich Controlling
10/04 ­ 03/06
Werksstudent bei der Continental AG im Bereich Key-
Accounting/ Marketing Intelligence
02/05 ­ 04/05
Praktikum bei PWC Deutsche Revision AG innerhalb der
Wirtschaftsprüfung im Bereich Financial Services
Berufsausübung
seit 10/06
Ernst & Young AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft
Assurance & Advisory Business Services

Inhaltsverzeichnis I
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis ... I
Abkürzungsverzeichnis...III
Abbildungsverzeichnis...V
Tabellenverzeichnis ... VI
1 Einleitung...1
1.1 Problemstellung ...1
1.2 Ziel und Aufbau der Arbeit...2
2 Begriffsabgrenzung
Hedge-Fonds ...3
2.1 Definition ...3
2.2 Charakteristika und Abgrenzung zu traditionellen Anlagefonds...4
2.3 Historische
Entwicklung
des Hedge-Fonds-Marktes ...7
3 Hedge-Fonds-Strategien ...9
3.1 Überblick ...9
3.2 Marktneutrale
Strategien...11
3.2.1 Convertible
Arbitrage...11
3.2.2 Equity Market Neutral...12
3.2.3 Fixed Income Arbitrage...12
3.3 Ereignisorientierte
Strategien ...13
3.3.1 Distressed
Securities...13
3.3.2 Risk
Arbitrage ...14
3.4 Opportunistische
Strategien...14
3.4.1 Dedicated Short Bias ...14
3.4.2 Emerging
Markets ...15
3.4.3 Global
Macro...15
3.4.4 Long/Short
Equity ...16
3.5 Managed
Futures...16

Inhaltsverzeichnis II
4 Empirische
Untersuchung...17
4.1 Datengrundlage...17
4.2 Potenzielle
Datenverzerrung...18
5 Performanceanalyse...20
5.1 Auswahl der Benchmark...20
5.2 Rendite- und Risikoanalyse ...21
5.3 Alternative
Performancemaße ...25
5.3.1 Berücksichtigung höherer Momente ...25
5.3.2 Modifizierung des Sharpe-Ratios ...31
5.3.3 Downside-Risk und das Sortino-Ratio ...34
5.4 Fazit und kritische Würdigung ...39
6 Hedge-Fonds im Portfoliokontext ...42
6.1 Portfoliotheorie nach Markowitz ...42
6.1.1 Darstellung
des
Modells ...42
6.1.2 Korrelationsanalyse ...44
6.1.3 Einsatz von Hedge-Fonds in einem traditionellen Portfolio ...46
6.2 Alternative
Portfolioanalyse ...50
6.2.1 Berücksichtigung der Lower-Partial-Moments im Portfolio...50
6.2.2 Dynamische
Korrelationsanalyse ...53
6.3 Fazit und kritische Würdigung ...54
7 Zusammenfassung ...57
Anhang...59
Literaturverzeichnis ... VII

Abkürzungsverzeichnis III
Abkürzungsverzeichnis
bzw. beziehungsweise
CFTC
Commodity Futures Trading Commission
CISDM
Center for International Securities and Derivatives Markets
CLPM Co-Lower-Partial-Moment
EM Emerging
Markets
et al.
et altera (lateinisch: und andere)
f. folgende
ff. fort
folgende
FTSE
Financial Times Stock Exchange
GmbH Gesellschaft
mit
beschränkter Haftung
HFR
Hedge Fund Research
Hrsg. Herausgeber
HYMI
High-Yield Market Index
Inc. Incorporation
JB Jarque-Bera
LLC
Limited Liability Company
Ltd. Limited
MAR
Managed Account Reports
Mio. Millionen
Mrd. Milliarde
MSCI
Morgan Stanley Capital International
MVP Minimum-Varianz-Portfolio
No. Number
Nr. Nummer
LPM Lower-Partial-Moment
LTCM Long
Term
Capital
Management
s Schiefe

Abkürzungsverzeichnis IV
S. Seite
SEC
Securities and Exchange Commission
SOR Sortino-Ratio
SR Sharpe-Ratio
Standardabw. Standardabweichung
USA
United States of America
USD US-Dollar
vgl. vergleiche
Vol. Volume
w Wölbung
WGBI
World Goverment Bond Index
z.B. zum
Beispiel

Abbildungsverzeichnis V
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Hedge-Fonds-Strategien im Überblick... 11
Abbildung 2: Sharpe-Ratio. ... 23
Abbildung 3: Rendite/Standardabweichungs-Diagramm. ... 24
Abbildung 4: Berechnung der Schiefe... 26
Abbildung 5: Theoretische Renditeverteilung mit Schiefe... 27
Abbildung 6: Berechnung der Wölbung... 27
Abbildung 7: Jarque-Bera-Teststatistik. ... 28
Abbildung 8: Sharpe-Ratio unter Berücksichtigung der Schiefe... 32
Abbildung 9: Sharpe-Ratio unter Berücksichtigung der Schiefe und Wölbung... 32
Abbildung 10: Lower-Partial-Moments der Ordnung m. ... 35
Abbildung 11: Sortino-Ratio. ... 37
Abbildung 12: Effizienzlinien im Markowitz-Modell... 46
Abbildung 13: Effizienzlinien unter Berücksichtigung der LPMs. ... 51
Abbildung 14: Entwicklung des Hedge-Fonds-Marktes. ... 59
Abbildung 15: Verteilung des Fondsvermögens auf einzelne Strategien... 59
Abbildung 16: Annualisierung von Renditen. ... 61
Abbildung 17: Rendite und Varianz eines Portfolios. ... 64
Abbildung 18: Bestimmung der Effizienzlinie im Modell von Markowitz... 65
Abbildung 19: Maximierung des Sharpe-Ratios im Portfolio. ... 67
Abbildung 20: Bestimmung der Effizienzlinie unter Berücksichtigung der LPMs der
Ordnung 2. ... 68
Abbildung 21: Maximierung des Sortino-Ratios im Portfolio. ... 70

Tabellenverzeichnis VI
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Unterschiede zwischen Hedge-Fonds und traditionellen Anlagefonds. ... 4
Tabelle 2: Rendite- und Risikoanalyse. ... 22
Tabelle 3: Analyse der Schiefe, Wölbung und Normalverteilungsannahme... 30
Tabelle 4: Performanceanalyse nach Anpassung des Sharpe-Ratios... 34
Tabelle 5: LPMs der Ordnung m 2 zur Zielgröße r
Min
= R
f
... 36
Tabelle 6: Sortino-Ratio zur Zielgröße r
Min
= R
f
. ... 38
Tabelle 7: Korrelationsmatrix... 45
Tabelle 8: Portfolio mit der maximalen Sharpe-Ratio... 47
Tabelle 9: Auswirkungen von Hedge-Fonds im Portfolio... 49
Tabelle 10: Portfolio mit der maximalen Sortino-Ratio. ... 52
Tabelle 11: Dynamische Korrelationsanalyse. ... 54
Tabelle 12: Übersicht der Hedge-Fonds-Indexanbieter... 60
Tabelle 13: LPMs der Ordnung 2 für unterschiedliche Zielgrößen... 61
Tabelle 14: Sortino-Ratio für unterschiedliche Zielgrößen. ... 62
Tabelle 15: Rendite/Risikoanalyse im Zeitraum fallender und steigender Aktienkurse.
... 63
Tabelle 16: Ergebnisse der Portfoliooptimierung nach Markowitz... 66
Tabelle 17: LPM/CLPM-Matrix... 69
Tabelle 18: Ergebnisse der Portfoliooptimierung unter Berücksichtigung der LPMs.
... 69
Tabelle 19: Maximale Sharpe- und Sortino-Ratios im Überblick. ... 71

Einleitung
Seite 1
1
Einleitung
1.1
Problemstellung
Über das Thema ,,Hedge-Fonds" wird in der jüngsten Zeit sehr kontrovers diskutiert.
Auf der einen Seite genießen Hedge-Fonds den Ruf, durch die geschickte Wahl geeig-
neter Finanzinstrumente unabhängig vom Marktumfeld positive Renditen zu erzielen
und ihren Anlegern Gewinne zu bescheren, die weit über denen traditioneller Anlagen
rangieren. Andererseits wird ihnen vorgeworfen, durch ihre Spekulation auf den Fi-
nanzmärkten aktiv in das Wirtschaftsgeschehen einzugreifen. So wurde beispielsweise
berichtet, Hedge-Fonds würden im Rahmen der Übernahme des Schering-Konzerns
durch die Bayer AG eine 20-prozentige Beteiligung an den Schering Aktien halten, um
so auf ein höheres Übernahmeangebot zu spekulieren.
1
Neben den Eingriffen auf ein-
zelne Finanztitel kommt in wirtschaftspolitischen Diskussionen immer häufiger die
Vermutung auf, dass Hedge-Fonds sogar für das Auftreten weltweiter Finanzkrisen
verantwortlich seien.
2
Der jetzige Bundespräsident Horst Köhler machte bereits in ei-
ner Ansprache als noch geschäftsführender Direktor des Internationalen Währungs-
fonds im Zusammenhang mit Schwachstellen im internationalen Finanzsystem auf die
bisher noch unerforschten Risiken von Hedge-Fonds aufmerksam.
3
Hervorgerufen durch die wachsende Bedeutung angemessener Renditen sowohl bei
Privat- als auch institutionellen Anlegern rücken Hedge-Fonds vermehrt ins Blick-
feld der Investoren. Insbesondere die Suche alternativer Anlageformen nach den
Kursverlusten Anfang des 21. Jahrhunderts eröffnete den Hedge-Fonds ein enormes
Wachstum an Neukapital. Dabei bleibt jedoch zu hinterfragen, inwieweit Hedge-
Fonds in der Lage sind, gegenüber traditionellen Anlagen nicht nur hinsichtlich der
Rendite, sondern auch unter Berücksichtigung des eingegangenen Risikos als adä-
quate Alternativanlage zu dienen.
1
Vgl. Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 10. Juni 2006, S. 13.
2
Vgl. Lähn (2004), S. 2.
3
Vgl. Köhler (2003).

Einleitung
Seite 2
1.2
Ziel und Aufbau der Arbeit
Das Hauptziel der vorliegenden Diplomarbeit besteht darin, die Entwicklung von
Hedge-Fonds gegenüber traditionellen Anlagen anhand empirischer Daten zu ver-
gleichen und die dabei verwendeten Methoden kritisch zu beleuchten. Der Untersu-
chungszeitraum erstreckt sich hierbei von 1994 bis zum ersten Quartal dieses Jahres.
Damit werden sowohl die starken Kurszuwächse in der Zeit der aufstrebenden Neuen
Märkte als auch die Kursrückschläge infolge der Weltwirtschaftsrezession und der
Terroranschläge der Jahre 2001 sowie der anschließenden Erholung auf den Finanz-
märkten berücksichtigt. Erst dadurch kann untersucht werden, ob Hedge-Fonds tat-
sächlich dazu fähig sind, in jeder Marktphase positive Renditen generieren zu kön-
nen.
Zum besseren Verständnis gilt es vorerst, im folgenden Kapitel den Begriff ,,Hedge-
Fonds" näher zu erläutern, eine Abgrenzung zu den traditionellen Anlagen vorzu-
nehmen und die historische Entwicklung des Hedge-Fonds-Marktes kurz darzustel-
len. Kapitel 3 gibt einen Einblick in die von Hedge-Fonds verfolgten Strategien. Im
Anschluss daran wird zunächst die Datengrundlage der empirischen Untersuchung
vorgestellt und auf mögliche Probleme bei der Erfassung der Daten hingewiesen.
Kapitel 5 und 6 bilden den Schwerpunkt dieser Abhandlung. Kapitel 5 führt zuerst
eine Performancemessung nach klassischem Muster durch. Die Portfolioanalyse von
Kapitel 6 beginnt der Vollständigkeit halber mit einer kurzen Erklärung der Portfo-
lio-Selection-Theorie nach Markowitz und einer anschließenden Anwendung des
Modells unter Berücksichtigung von Hedge-Fonds. Die Vorgehensweise der klassi-
schen Performancemessung und der Portfoliotheorie nach Markowitz wird dabei
kritisch hinterfragt und durch alternative Konzepte ersetzt. Beide Kapitel enden mit
einem Fazit und einer kritischen Würdigung. Kapitel 7 schließt mit einem Resümee
der Untersuchungsergebnisse ab.

Begriffsabgrenzung Hedge-Fonds
Seite 3
2
Begriffsabgrenzung Hedge-Fonds
2.1
Definition
Der Sammelbegriff ,,Hedge-Fonds" steht für eine sehr heterogene Gruppe von Anla-
geformen, für die es weder eine Legaldefinition gibt noch eine allgemein gültige Ab-
grenzung zu anderen Investmentklassen.
4
Bemüht man sich den Terminus ,,Hedge-
Fonds" über einen etymologischen Ansatz zu erklären, so kann dies schnell in die
Irre verleiten. Der aus dem englischen Sprachgebrauch stammende Begriff ,,Hed-
ging" bezeichnet die Absicherung einer vorhandenen oder noch aufzubauenden Posi-
tion gegen unerwünschte Marktentwicklungen, indem eine Gegenposition in der
Weise erstellt wird, dass sich Gewinne und Verluste aus beiden potenziellen Markt-
preisänderungen annährend kompensieren.
5
Es handelt sich somit um eine Maßnah-
me zur Risikobegrenzung. Die Absicherung gegen unerwünschte Marktentwicklun-
gen entspricht jedoch nicht der vorrangigen Zielsetzung eines Hedge-Fonds. Aller-
dings verwenden sie als Finanzinstrumente vermehrt Derivate, welche auch zum
Hedging genutzt werden.
Die Grundmotive für den Einsatz von Derivaten liegen zum einen in der Abwicklung
eines Hedging, aber auch in der Spekulation und Arbitrage.
6
In den Anwendungsbe-
reich von Hedge-Fonds fallen dabei fast ausschließlich nur die letzten zwei genann-
ten Nutzungsmöglichkeiten. Getrieben von der Spekulations- und Arbitragezielset-
zung können Hedge-Fonds einige Merkmale aufweisen, die charakteristisch für diese
Anlagegruppe sind.
4
Vgl. Deutsche Bundesbank (1999), S. 31.
5
Vgl. Berger (1990), S. 28.
6
Vgl. Büschgen (1998), S. 453.

Begriffsabgrenzung Hedge-Fonds
Seite 4
2.2
Charakteristika und Abgrenzung zu traditionellen Anlagefonds
Hedge-Fonds können einige markante Eigenschaften besitzen, die zu einer Abgren-
zung zu traditionellen Anlagefonds führen. Zur Veranschaulichung präsentiert Tabel-
le 1 kurz die Unterschiede, die im weiteren Verlauf näher diskutiert werden.
Tabelle 1: Unterschiede zwischen Hedge-Fonds und traditionellen Anlagefonds.
Hedge-Fonds
Traditionelle
Anlagefonds
Anlageziel Absoluter
Return
Benchmarkorientiert
Leerverkauf Möglich Verboten
Einsatz von Derivaten
Möglich
Verboten
Kreditaufnahme Möglich
Verboten
Regulierung
Kaum reguliert
Stark reguliert
Transparenz Gering
Hoch
Anlagesumme
In der Regel sehr hoch
Auch kleinere Beträge möglich
Liquidität
In der Regel gering
Fast jederzeit liquidierbar
Vergütung der Manager Stark anreizorientiert
Abhängig vom Fondsvolumen
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Bretzler/Rudolph (2004), S. 20.
Während Fonds traditioneller Art (z.B. Aktien- und Anleihenfonds) sich hinsichtlich
ihrer Performance an einem zuvor festgelegten Index orientieren, zeichnen sich Hed-
ge-Fonds durch eine absolute Renditezielsetzung aus. Das bedeutet, eine negative
Rendite wäre bei traditionellen Anlagefonds durch eine noch negativere Rendite der
Benchmark zu rechtfertigen, auf der anderen Seite jedoch würde ein Hedge-Fonds
eine positive Rendite unabhängig vom Marktumfeld anstreben.
7
Zur Generierung
stetig positiver Renditen können Hedge-Fonds restriktionsfrei auf mehrere Manage-
menttechniken zurückgreifen, die den traditionellen Investmentfonds, wegen der
gesetzlichen Regelungen, denen sie unterworfen sind, vorenthalten bleiben. Dazu
7
Vgl. Engel (2003), S. 924. Dies trifft insbesondere bei den Hedge-Fonds der marktneutralen Strate-
gien zu. Vgl. hierzu Kapitel 3.1.

Begriffsabgrenzung Hedge-Fonds
Seite 5
gehört die Möglichkeit zum Leerverkauf wie auch der uneingeschränkte Einsatz von
Derivaten und die Fremdkapitalaufnahme.
8
Bei einem Leerverkauf (Short-Position) wird ein zuvor geliehenes Wertpapier sofort
veräußert. Der Leihgeber ist in der Regel ein professioneller Wertpapierhändler und
überträgt für eine gewisse Zeit das Eigentum des betreffenden Wertpapiers gegen
Zahlung einer Gebühr an den Hedge-Fonds. In der Hoffnung fallender Kurse erwirbt
der Fonds-Manager das Wertpapier zu einem günstigeren Kurs als er es veräußert hat
und überträgt es an den Wertpapierhändler zurück. Als Gewinn verbleibt der Diffe-
renzbetrag zwischen dem Verkaufs- und Kaufkurs, wobei als Einsatz lediglich die
Leihgebühr dient. Während bei einem Kauf eines Wertpapiers (Long-Position) auf
eine Kurssteigerung gesetzt wird, kann durch den Leerverkauf auch bei fallenden
Kursen eine positive Rendite erzielt werden. Ebenso kann durch eine geschickte
Kombination aus Long- und Short-Position das Marktrisiko minimiert werden.
9
Ne-
ben der Möglichkeit, einen Leerverkauf zu tätigen, bieten auch Derivate ein Mittel
zur Erreichung absolut positiver Renditen. Dadurch werden Marktpositionen aufge-
baut, die um ein Vielfaches die Vermögensbasis eines Hedge-Fonds übersteigen
können.
10
Zusätzlich kann dies durch die Ausnutzung des Leverage-Effektes ver-
stärkt werden, indem Fremdkapital aufgenommen wird. Der Leverage-Effekt be-
zeichnet die Renditesteigerung durch Erhöhung des Verschuldungsgrades. Solange
sich der Fremdkapitalzins unter der erwarteten Rendite der Anlage des Hedge-Fonds
befindet, resultiert eine Aufnahme von Fremdkapital in einer Steigerung der Eigen-
kapitalrentabilität.
11
8
Vgl. Lähn (2004), S. 266 f.
9
Vgl. Schäfer (2004), S. 463.
10
Vgl. Deutsche Bundesbank (1999), S. 38.
11
Angenommen, die erwartete Rendite einer Anlage liegt bei r
EK
= 10%, so beträgt dementsprechend
die Gesamtkapitalrendite (r
GK
) bei kompletter Eigenfinanzierung (v = 0) ebenfalls 10%. Durch die
Aufnahme von Fremdkapital zum Zinssatz von r
FK
= 6% und zum Verschuldungsgrad v = 1 erhöht
sich die Eigenkapitalrentabilität auf r
EK
= r
GK
+ v (r
GK
- r
FK
) = 10% + 1 (10% - 6%) = 14%. Vgl.
Wöhe/Döring (2005), S. 736 ff.

Begriffsabgrenzung Hedge-Fonds
Seite 6
Um Regulierungen aus dem Weg zu gehen, verwalten sich Hedge-Fonds in Rechts-
formen, die ihnen eine größtmögliche Flexibilität und Einschränkungsfreiheit liefern.
Dazu gehört insbesondere die Rechtsform der Limited Partnership in den USA, wäh-
rend außerhalb der USA vorwiegend der Sitz in einem Offshore-Staat gewählt
wird.
12
In diesen Staaten werden Rechtsformen gewählt, die ebenfalls nahezu keiner
Regulierung unterliegen, und es bieten sich in der Regel zusätzlich steuerliche Vor-
teile.
13
Entsprechend der geringen Regulierung existieren auch kaum Offenlegungs-
pflichten gegenüber den Kapitalgebern und anderen Interessenten. Unter der Be-
gründung, andere Marktteilnehmer könnten beim Bekanntwerden gewisser Positio-
nen eines Hedge-Fonds dies für die eigenen Zwecke und zum Schaden des Hedge-
Fonds nutzen, versuchen die Hedge-Fonds-Manager, Informationen zurückzuhalten,
was folglich zu einer geringen Transparenz führt.
14
Im Gegensatz dazu sind Anlage-
fonds traditioneller Art sowohl in Deutschland als auch in den USA zahlreichen ge-
setzlichen Regelungen und Offenlegungspflichten unterworfen.
15
Ein weiteres Merkmal von Hedge-Fonds bilden die hohen Mindestanlagesummen.
Die in den USA gern gewählte Rechtsform der Limited Partnership sieht vor, dass
eine Beteiligung nur von Personen möglich ist, deren Jahreseinkommen in den letz-
ten zwei Jahren mehr als 200.000 USD (bei Ehepartnern mehr als 300.000 USD)
beträgt oder deren Nettovermögen 1 Mio. USD übersteigt.
16
Typischerweise belaufen
sich dabei die Mindestanlagesummen auf mindestens 250.000 USD, die im Ver-
gleich zu den Mindestanlagen von traditionellen Investmentfonds somit um ein
Mehrfaches höher ausfallen. Zusätzlich sind bei den Anlagen oft lange Kündigungs-
fristen vereinbart, welche eine frühzeitige Liquidation verhindern sollen.
17
Dies
hängt damit zusammen, dass Hedge-Fonds teilweise sehr große Positionen an einzel-
12
Vgl. Liang (1999), S. 72.
13
Dies betrifft beispielsweise die Cayman Islands, Curacao, Bermudas, Bahamas oder auch die British
Virgin Islands. Vgl . Brown/Goetzmann/Ibbotson (1999), S. 95.
14
Vgl. United States Securities and Exchange Commission (SEC) (2003), S. 49 f.
15
Vgl. Lähn (2004), S. 266.
16
Vgl. Mager/Kiehn (2003), S. 606.
17
Vgl. Liang (1999), S. 72.

Begriffsabgrenzung Hedge-Fonds
Seite 7
nen Wertpapieren halten. Ein Verkauf größerer Anteile kann die Kurse negativ be-
einflussen und unter Umständen einen Verlust in dem jeweiligen Engagement auslö-
sen.
18
Während bei Anlagefonds traditioneller Art die Vergütung des Fondsmanagers sich
nach der verwalteten Anlagesumme richtet und damit nur indirekt von der Wertent-
wicklung des Fonds dependiert, erheben Hedge-Fonds neben der jährlichen Verwal-
tungsgebühr (durchschnittlich 1,25 Prozent des Anlagevermögens) zusätzlich eine
Performancegebühr (durchschnittlich 13,87 Prozent des jährlichen Fondsgewinns),
die für die Fondsmanager als Anreiz zur Erwirtschaftung positiver Renditen fun-
giert.
19
Besonderheit der erfolgsabhängigen Vergütung sind die oft verbundenen
High-Watermarks und Hurdle-Rates. Durch die Implementierung einer High-
Watermark erfolgt die Auszahlung einer Erfolgsbeteiligung erst dann, wenn ein zu-
vor definierter historischer Höchststand überschritten wird.
20
Im Falle einer Hurdle-
Rate rechtfertigt sich der Anspruch auf eine Performancegebühr erst nach Erreichen
einer Mindestrendite. Zusätzlich bleibt zu erwähnen, dass Hedge-Fonds-Manager oft
selber einen signifikanten Anteil an dem Fonds halten. Damit sind sie nicht nur an
dem Erfolg, sondern auch an den Risiken eines Hedge-Fonds beteiligt.
21
2.3
Historische Entwicklung des Hedge-Fonds-Marktes
Historisch gesehen ist der im Jahre 1949 von Alfred Winslow Jones auferlegte In-
vestmentfonds als der erste Hedge-Fonds zu bezeichnen. Um das Marktrisiko zu mi-
nimieren, verwendete er Long- und Short-Positionen. Erst durch einen Artikel im
Fortune Magazin im Jahre 1966 wurde registriert, dass der von Jones gemanagte
Hedge-Fonds abzüglich aller Gebühren gegenüber den besten traditionellen Anlage-
fonds höhere Renditen erwirtschaftete. Dies weckte das Interesse in Hedge-Fonds,
18
Vgl. Schäfer (2004), S. 466.
19
Vgl. Ackermann/McEnally/Ravenscraft (1999), S. 844.
20
Vgl. Fung/Hsieh (1998), S. 26.
21
Vgl. Ackermann/McEnally/Ravenscraft (1999), S. 834.

Begriffsabgrenzung Hedge-Fonds
Seite 8
und es kam zu mehreren Hedge-Fonds-Gründungen. Durch die Rezession Ende der
sechziger Jahre gerieten aber auch die Hedge-Fonds aufgrund hoher Verluste oder
sogar Bankrotts in Vergessenheit.
22
Wiederum ein Artikel im Jahre 1986 war Anlass
einer neuen Hedge-Fonds-Welle. Bewunderung erzeugte der von Julian Robertson
geführte Tiger Fonds, welcher innerhalb von sechs Jahren eine jährliche Rendite von
43 Prozent erwirtschaftete.
23
Seitdem entwickelt sich der Hedge-Fonds-Markt mit
steigendem Angebot und derzeit über 8.000 Fonds mit einem Vermögen von mehr
als 900 Mrd. USD. Bemerkenswert dabei wirken die sehr starken Zuwachsraten in-
nerhalb der letzten Jahre.
24
In Deutschland bestand bisher nur die Möglichkeit über Zertifikate oder Genuss-
scheine an der Wertentwicklung von Hedge-Fonds teilzuhaben, da vor dem Hinter-
grund zahlreicher restriktiver Gesetze der Vertrieb und die Investition in Hedge-
Fonds unattraktiv erschienen.
25
Erst durch die Inkraftsetzung des Investmentmoder-
nisierungsgesetzes im Januar 2004 ist es Anlegern gestattet, in Dach-Hedge-Fonds
oder auch Einzel-Hedge-Fonds zu investieren. Dach-Hedge-Fonds werden auch
,,Funds of Funds" genannt. Hierbei handelt es sich um Investmentanteile, die wieder-
um in Anteile an Einzel-Hedge-Fonds investieren.
26
Durch den Diversifikationseffekt
gelten Dach-Hedge-Fonds als risikoärmer und dürfen deshalb auch öffentlich ver-
trieben werden, während der Verkauf von Einzel-Hedge-Fonds nur über die Privat-
platzierung möglich ist.
27
22
Vgl. Lähn (2004), S. 269 ff.
23
Vgl. Kat/Lu (2002), S. 4.
24
Vgl. hierzu Anhang S. 59.
25
Vgl. Eling/Erner (2004), S. 425.
26
Vgl. Bundesverband Deutscher Banken (2005), S. 11 ff.
27
Vgl. Schäfer (2004), S. 467.

Hedge-Fonds-Strategien Seite
9
3
Hedge-Fonds-Strategien
3.1
Überblick
Neben der Schwierigkeit, eine passende Definition für Hedge-Fonds zu finden, ist
ebenso eine einheitliche Klassifizierung kaum möglich. Dies ist insbesondere durch
die zahlreichen Gestaltungsmöglichkeiten zu begründen, die dieser Anlageklasse zur
Verfügung stehen. Es existieren bisher drei verschiedene Gruppen von Ansätzen zur
Systematisierung. Die erste Gruppe unterteilt den Hedge-Fonds-Markt nach einem
Kriterium. So unterscheiden beispielsweise Agarwal/Naik Hedge-Fonds nach markt-
orientierten- und nicht-marktorientierten Strategien. Erstere Strategiegruppe ver-
sucht, durch Marktbewegungen positive Renditen zu erzielen, während die zweite
Gruppe eine positive Rendite unabhängig von der Entwicklung der Märkte anstrebt.
28
Schneeweis/Spurgin ziehen zur Klassifizierung den Einfluss von Hedge-Fonds auf
ein Portfolio heran, welches aus Aktien- und Anleihenanteilen besteht. Anhand der
Korrelation des Hedge-Fonds zu dem Portfolio erfolgt die Einteilung in vier ver-
schiedene Strategiegruppen.
29
Die zweite Vorgehensweise beinhaltet einen mehrdi-
mensionalen Ansatz. Dieser Ansatz ist durch seine sehr detaillierte und weit aufgefä-
cherte Aufspaltung gekennzeichnet, was zu einer Vielzahl an Strategien führt. Dies
lässt sich durch die Hedge-Fonds-Klassifizierung von Morgan Stanley Capital Inter-
national (MSCI) veranschaulichen. MSCI differenziert primär anhand der Kriterien
,,Anlageprozesse, Anlageklassen und geographischem Fokus". Auf der sekundären
Stufe verläuft die Bestimmung der Indizes über die Industriekategorie und zusätzlich
der Marktkapitalisierung bei Aktienstrategien bzw. den spezifischen Sektoren bei
Anleihenstrategien.
30
Teilweise wird jedoch auch auf eine Klassifikation in Strate-
giegruppen verzichtet bzw. eine eindeutig erkennbare Aufsplittung ist nicht er-
sichtlich. Dieser dritte Ansatz wird beispielsweise durch den Datenanbieter Hedge
28
Vgl. Agarwal/Naik (2000), Anhang A und B.
29
Vgl. Schneeweis/Spurgin, Anhang D.
30
Vgl. hierzu Bookstaber (2003), S. 20 sowie auch MSCI (2006), S. 1 f.

Hedge-Fonds-Strategien Seite
10
Fund Research (HFR) durchgeführt, welcher 30 verschiedene Strategien ungruppiert
nebeneinander platziert.
31
Im weiteren Verlauf werden die Strategien des Datenanbieters Credit Suisse/Tremont
näher erläutert.
32
Die Klassifizierung orientiert sich hierbei anhand des Marktrisikos;
sie wird über die Volatilität bestimmt und ist somit der Methode der eindimensiona-
len Kriterien zuzuordnen. Die Strategien lassen sich entsprechend der Abbildung 1 in
die Gruppen marktneutrale (geringes Marktrisiko), ereignisorientierte (mittleres
Marktrisiko) und opportunistische Strategien (hohes Marktrisiko) differenzieren.
Zusätzlich ist auch die Gruppe der Managed Futures aufgelistet.
33
Marktneutrale oder auch Relative Value Strategien genannt, verwenden Arbitrage-
Techniken zur Ausnutzung von Preisdifferenzen zwischen verwandten Wertpapieren.
Dabei wird das Marktrisiko, Zinsänderungsrisiko, Branchenrisiko etc. durch den Ein-
satz gegenläufiger Positionen weitgehend eliminiert. Aufgrund dessen weisen Hed-
ge-Fonds dieser Kategorie die geringsten Volatilitäten auf. Diese Vorgehensweise
unterliegt der Annahme, die betreffenden Preise würden sich in naher Zukunft an-
gleichen und somit die Fehlbewertungen am Markt erkannt und korrigiert werden.
34
Hedge-Fonds der ereignisorientierten (Event Driven) Strategien verhalten sich etwas
volatiler. Sie investieren in Firmen, die einer substantiellen Veränderung unterworfen
sind, wie unter anderem Firmenübernahmen, drohende Insolvenzen, finanzielle- oder
auch operative Restrukturierungen.
35
Infolge einer Neubewertung der betreffenden
Finanztitel können dann Gewinnpotenziale entstehen. Im Bereich der opportunisti-
schen Strategien (Opportunistic Strategies) werden Bewegungen an Kapitalmärkten
31
Vgl. HFR (2006), S. 1 ff.
32
Die Strategiegruppen von Credit Suisse/ Tremont gehören zu den am häufigsten verwendeten Klas-
sifikationen in wissenschaftlichen Arbeiten und der Praxis. Vgl. hierzu die Untersuchung von Eling
(2006a), S. 7 oder auch Indjic/Heen (2003), S. 3.
33
Zur Erläuterung der Strategien der jeweiligen Gruppe, wie auch der Managed Futures, vgl . Kapitel
3.2 -3.5. Ein Marktüberblick findet sich im Anhang auf S. 59.
34
Vgl. Bessler/Drobetz/Henn (2005), S. 11.
35
Vgl. Eling/Erner (2004), S. 425.

Hedge-Fonds-Strategien Seite
11
versucht zu prognostizieren. Da insbesondere Spekulationsstrategien und Derivate
als Finanzinstrumente genutzt werden, erweisen sich Strategien dieser Gruppe als
sehr volatil.
36
Abbildung 1: Hedge-Fonds-Strategien im Überblick.
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Bessler/Drobetz/Henn (2005), S. 10.
3.2
Marktneutrale Strategien
3.2.1
Convertible Arbitrage
Die Convertible Arbitrage-Strategie zeichnet sich dadurch aus, dass Arbitragegewin-
ne durch das Ausnutzen von Bewertungsunterschieden bei Wandelanleihen generiert
werden. Bei einer Wandelanleihe besitzt der Inhaber neben dem Zinsanspruch zu-
sätzlich das Recht zum Umtausch der Anleihe in Aktien, wobei jedoch die
Wandelanleihe nach erfolgtem Umtausch erlischt.
37
Einfluss auf den Wert der
Wandelanleihe nehmen in erster Linie Zinsänderungsrisiken, Kreditrisiken sowie
36
Vgl. Eling (2004), S. 335.
37
Vgl. Steiner/Bruns (2002), S. 179 f.
Hedge-Fonds
Strategien
Marktneutrale
Strategien
Ereignisorientierte
Strategien
Opportunistische
Strategien
Managed
Futures
Convertible
Arbitrage
Equity Market
Neutral
Fixed Income
Arbitrage
Distressed
Securities
Risk
Arbitrage
Dedicated
Short Bias
Emerging
Markets
Global
Macro
Long/Short
Equity

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2006
ISBN (eBook)
9783956362187
ISBN (Paperback)
9783836602341
Dateigröße
589 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover – Wirtschaftswissenschaften, Banken und Finanzierung
Erscheinungsdatum
2007 (März)
Note
1,3
Schlagworte
hedgefonds lpm-maß sharpe-ratio sortino-ratio markowitz
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Titel: Performance und Risiken von Hedge Fonds
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