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E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen

Eine empirische Untersuchung

©2005 Diplomarbeit 169 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Problemstellung:
Während im Jahre 1997 lediglich 4,1 Millionen Deutsche, also 6,5% über einen Internetzugang verfügten und somit E-Mails verschicken konnten, nutzten im Jahre 2004 bereits 55,3% dieses Medium. Aktuelle Zahlen vom Frühjahr 2004 belegen, dass in Deutschland mittlerweile 35,7 Millionen Erwachsene über einen Internetzugang verfügen. Wie man aus den vorliegenden Zahlen ersehen kann, hat der Einsatz der von Eric Allman vor 20 Jahren entwickelten E-Mail einen rasanten Verlauf genommen. Dieser sprunghafte Anstieg der Nutzung des Internets bezieht sich vor allem auf den Einsatz von E-Mails, wie auch Brunner folgendermaßen belegt. Obwohl zurzeit Online-Shopping und Online-Auktionen an Bedeutung gewinnen, bleibt der wichtigste Dienst im Internet die E-Mail-Kommunikation. Mittlerweile ist es so einfach und bequem, aber auch schnell und kostengünstig geworden eine E-Mail zu verfassen, dass Tag für Tag weltweit rund 31 Milliarden E-Mails verschickt werden.
Der zukünftige Einsatz von E-Mails wird weiterhin schwindelerregend steigen, wie auch die neusten Untersuchungen von Tele Talk Online belegen. Die Kunden suchen immer stärker den direkten und individuellen Dialog mit „ihrem“ Unternehmen und das möglichst rund um die Uhr. Die Folge ist, dass das E-Mail-Aufkommen in den nächsten Jahren noch stärker ansteigen wird. Jüngste Umfragen von Datamonitor und Jupiter prognostizieren geradezu unglaubliche Zuwachsraten von bis zu 1.000 % innerhalb der nächsten fünf Jahre.
Diese Zuwachsraten beziehen sich sowohl auf den privaten, als auch den geschäftlichen Bereich. Da der Kontaktweg Internet bzw. E-Mail immer mehr an Bedeutung gewinnen wird, werden die Finanzinstitute in zunehmendem Maße mit dem Handling von E-Mails konfrontiert. Während noch vor etwa 10 Jahren irgendein Mitarbeiter damit beauftragt wurde, die spärlich eingehenden E-Mails zu bearbeiten, ist heutzutage ein professionelles E-Mail-Management unbedingt erforderlich geworden.
Ich verstehe die Basis für professionelles E-Mail-Management als Festlegung von Zielen, welche die Eckpfeiler für eine hohe E-Mail-Qualität sind. Zur Definition dieser Parameter ist es notwendig die Einflussgrößen für gelungene oder auch misslungene E-Mail-Kommunikation zu kennen. Diese Faktoren sind in die zu ent-wickelnden Vorgaben einzubinden.
Um möglichst praxisorientierte Kriterien herauszuarbeiten ist es mir besonders wichtig die Leitlinien für gelungene E-Mail-Kommunikation möglichst vielen […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Natalie Arheiliger
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
Eine empirische Untersuchung
ISBN: 978-3-8366-0143-6
Druck Diplomica® GmbH, Hamburg, 2007
Zugl. Fachhochschule Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland, Diplomarbeit, 2005
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© Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2007
Printed in Germany


Inhaltsverzeichnis
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite
I
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis... I
Abbildungsverzeichnis... III
Tabellenverzeichnis... VII
Abkürzungsverzeichnis ... VIII
1
Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit... 1
2
Konzeptionelle Grundlagen des E-Mail-Managements ... 6
2.1
Funktion der E-Mail-Kommunikation und die hiermit verbundenen Ziele . 6
2.2
Kundenanforderungen an E-Mail-Kommunikation ... 8
2.3
Rechtliche Aspekte des E-Mail-Managements... 11
2.4
Personelle Rahmenbedingungen des E-Mail-Managements ... 18
2.5
Netiquette ­ Der E-Mail-Knigge... 20
2.6
Technische Möglichkeiten des E-Mail-Managements ... 23
2.7
Organisatorische Rahmenbedingungen des E-Mail-Managements ... 26
2.8
Qualitätsmanagement im Rahmen des E-Mail-Managements ... 29
2.9
Gesamtaspekt ... 30
3
Empirische Untersuchung ... 31
3.1
Passung zur Anfrage (Problem-/Sachorientierung)... 39
3.2
Vollständigkeit der Information... 48
3.3
Freundlichkeit und Seriösität... 52
3.4
Reaktionsverhalten ... 59
3.5
Formale Gestaltung... 66
3.6
Prägnanz und Verständlichkeit ... 76
3.7
Kontaktmöglichkeiten ... 86
3.8
Gesetzliche Mindestanforderungen... 91
3.9
Technische Umsetzung / Disclaimer ... 94
3.10
Marketing / Werbung der Sparkasse... 99
3.11
Gesamtergebnis... 102
4
Ableitung von Handlungsempfehlungen für das E-Mail-Management
der nordrhein-westfälischen Sparkassen ... 108

Inhaltsverzeichnis
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite
II
Anhang ... X
A
Untersuchungssubjekte... X
B
Test-E-Mail-Anfragen ... XIII
C
Untersuchungskriterien zur Überprüfung des Status Quo...XVII
D
Tabellen und Grafiken... XXXI
Quellenverzeichnis ... 123
Eidesstattliche Erklärung... 128

Abbildungsverzeichnis
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite
III
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Vorgehensweise und Überblick zur vorliegenden Arbeit ... 5
Abbildung 2: Kriterienkatalog nach Psychonomics ... 8
Abbildung 3: Schematische Darstellung des E-Mail-Centers ... 27
Abbildung 4: Auszubauende Bereiche der Kunden-Kommunikation... 28
Abbildung 5: Ablauf der E-Mail-Beantwortung im E-Mail-Center... 28
Abbildung 6: Zusammenfassender Überblick der relevanten Einflussfelder ... 30
Abbildung 7: Übersicht der 38 rheinischen Sparkassen... 31
Abbildung 8: Übersicht der 76 westfälisch-lippischen Sparkassen ... 31
Abbildung 9: Unterteilung der Institute nach der Bilanzsumme... 35
Abbildung 10: Erfolgsfaktoren des E-Mail-Managements... 36
Abbildung 11: Ergebnis - Passung zur Anfrage (Problem-/Sachorientierung)... 40
Abbildung 12: Ergebnis ­ eindeutige Betreffzeile ... 40
Abbildung 13: Negative Beispiele ­ eindeutige Betreffzeile ... 41
Abbildung 14: Positive Beispiele ­ eindeutige Betreffzeile ... 42
Abbildung 15: Ergebnis - Passung des Inhaltes der E-Mail zur Anfrage ... 42
Abbildung 16: Negatives Beispiel - Passung des Inhaltes der E-Mail zur
Anfrage; Hausratversicherung... 44
Abbildung 17: Positives Beispiel ­ Passung des Inhaltes der E-Mail zur
Anfrage; Geldanlage ... 44
Abbildung 18: Negatives Beispiel - Passung des Inhaltes der E-Mail zur
Anfrage; Geldanlage ... 45
Abbildung 19: Ergebnis ­ namentliche Anrede des Kunden ... 45
Abbildung 20: Ergebnis - Vollständigkeit der Information ... 48
Abbildung 21: Ergebnis - Vollständigkeit der angefragten Informationen ... 49
Abbildung 22: Ergebnis - Zusatzinformationen... 50
Abbildung 23: Ergebnis - Freundlichkeit und Seriösität ... 53
Abbildung 24: Ergebnis - Sprachstil ... 54
Abbildung 25: Ergebnis - motivierende Zusätze ... 55
Abbildung 26: Ergebnis - Zuständigkeit / Verantwortlichkeit des Beraters ... 57
Abbildung 27: Ergebnis - Zuständigkeit / Verantwortlichkeit des Beraters;
Unterteilung nach Sparkassen und Konkurrenz ... 58
Abbildung 28: Ergebnis - Reaktionsverhalten... 60

Abbildungsverzeichnis
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite
IV
Abbildung 29: Ergebnis ­ Antwortzeit... 61
Abbildung 30: Negative Beispiele ­ Antwortzeit ... 63
Abbildung 31: Ergebnis - Eingangsbestätigung / Follow Up E-Mail... 63
Abbildung 32: Ergebnis - Formale Gestaltung... 66
Abbildung 33: Ergebnis - Begrüßung ... 67
Abbildung 34: Ergebnis - Grußformel ... 68
Abbildung 35: Negatives Beispiel ­ Grußformel ... 69
Abbildung 36: Ergebnis - Orthographie ... 70
Abbildung 37: Negatives Beispiel ­ Orthographie ... 71
Abbildung 38: Ergebnis ­ Grammatik und Zeichensetzung... 71
Abbildung 39: Ergebnis ­ Grammatik und Zeichensetzung nach Konkurrenz
und Sparkassen ... 72
Abbildung 40: Negatives Beispiel ­ Grammatik und Zeichensetzung ... 72
Abbildung 41: Ergebnis - optische Gestaltung... 74
Abbildung 42: Positives Beispiel - optische Gestaltung... 74
Abbildung 43: Ergebnis - Prägnanz und Verständlichkeit... 76
Abbildung 44: Ergebnis ­ Stil und Schreibweise / Umfang der Antwort ... 77
Abbildung 45: Ergebnis ­ Stil und Schreibweise / Umfang der Antwort;
Unterteilung nach Sparkassen und Konkurrenz ... 77
Abbildung 46: Ergebnis ­ Schriftliche Ausdrucksfähigkeit/Verständlichkeit... 79
Abbildung 47: Positives Beispiel - schriftliche Ausdrucksfähigkeit /
Verständlichkeit; Kreditanfrage ... 80
Abbildung 48: Negatives Beispiel ­ schriftliche Ausdrucksfähigkeit /
Verständlichkeit; Kreditanfrage ... 81
Abbildung 49: Ergebnis - Fach- / Fremdwörter... 82
Abbildung 50: Ergebnis - Abkürzungen ... 84
Abbildung 51: Negatives Beispiel ­ Abkürzungen; Kreditanfrage... 84
Abbildung 52: Ergebnis - Kontaktmöglichkeiten ... 86
Abbildung 53: Ergebnis - Ansprechpartner... 87
Abbildung 54: Ergebnis - Signatur... 89
Abbildung 55: Negatives Beispiel - Signatur ... 90
Abbildung 56: Ergebnis - Gesetzliche Mindestanforderungen... 91
Abbildung 57: Ergebnis ­ E-Mail-Absender ­ Gesetzliche Pflichtangaben ... 92
Abbildung 58: Ergebnis - Technische Umsetzung / Disclaimer ... 94

Abbildungsverzeichnis
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite
V
Abbildung 59: Ergebnis - E-Mail-Adresse des Absenders... 95
Abbildung 60: Ergebnis ­ Disclaimer (Sicherheit und Datenschutz)... 97
Abbildung 61: Beispiele ­ Disclaimer (Sicherheit und Datenschutz) ... 98
Abbildung 62: Ergebnis - Marketing / Werbung der Sparkasse ... 99
Abbildung 63: Ergebnis - Marketingaktivitäten ... 100
Abbildung 64: Negatives Beispiel - Marketingaktivitäten ... 100
Abbildung 65: Positive Beispiele - Marketingaktivitäten ... 101
Abbildung 66: Gesamtergebnis ... 102
Abbildung 67: Gesamtergebnis - nach Sparkassen und Konkurrenz ... 102
Abbildung 68: Gesamtergebnis ­ nach Giroverbänden... 103
Abbildung 69: Gesamtergebnis - nach Größenklassen ... 103
Abbildung 70: Gesamtergebnis - Fonds ... 104
Abbildung 71: Gesamtergebnis ­ Geldanlage ... 104
Abbildung 72: Gesamtergebnis - Hausratversicherung ... 104
Abbildung 73: Gesamtergebnis ­ Kredit... 104
Abbildung 74: Bestes E-Mail-Ergebnis ... 105
Abbildung 75: Gesamtergebnis - Top 20 Institute ... 106
Abbildung 76: Gesamtergebnis - nach Merkmalen... 109
Abbildung 77: Gesamtergebnis - nach Hauptrubriken... 109
Abbildung 78: Beispiel ­ Nutzung der Vergabe von Tracking-Nummern... 111
Abbildung 79: Definierung von Antwortmedien... 113
Abbildung 80: Übersicht der 114 nordrhein-westfälischen Sparkassen... XII
Abbildung 81: Beispiel - Fondsanfrage... XIII
Abbildung 82: Beispiel - Anfrage Hausratversicherung an eine Bank bzw.
einen Finanzdienstleister ...XIV
Abbildung 83: Beispiel ­ Anfrage Hausratversicherung an eine Sparkasse...XIV
Abbildung 84: Beispiel - Geldanlage ...XV
Abbildung 85: Beispiel - Kreditanfrage zum Kauf einer Photovoltaikanlage für
die Eltern...XVI
Abbildung 86: Kosten der einzelnen Kontaktkanäle ... XXXI
Abbildung 87: Anbieterübersicht von E-Mail Response Management
Systemen ... XXXI
Abbildung 88: Prozessablauf im E-Mail Response Management System ... XXXII

Abbildungsverzeichnis
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite
VI
Abbildung 89: Prozessablauf im E-Mail Response Management System ­
grafische Darstellung ... XXXII
Abbildung 90: ERMS - Applikationseigener Client am Beispiel novomind
iMail... XXXIII
Abbildung 91: Antwortquote nach Themengebieten... XXXIV
Abbildung 92: Antwortquote nach Größenklassen ... XXXIV

Tabellenverzeichnis
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite
VII
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Klassifizierung der untersuchten Sparkassen nach der
Bilanzsumme... 34
Tabelle 2: Klassifizierung der untersuchten Sparkassen nach der Anzahl
der bankspezifischen Beschäftigten... 34
Tabelle 3: Antworthäufigkeit der Institute ... 60
Tabelle 5: Aufteilung der Giroverbände nach Größenklassen ... XXXIII
Tabelle 6: Korrelation: Unterteilung der Sparkassen nach der Bilanzsumme
und der Unterteilung nach der Mitarbeiteranzahl... XXXIV
Tabelle 7: Antwortzeit nach Themengebieten ... XXXV
Tabelle 8: Funktionalitäten des zentralen Kontaktformulars... XXXV
Tabelle 9: Pflicht- und Kann-Felder im zentralen Kontaktformular ... XXXVI

Abkürzungsverzeichnis
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite VIII
Abkürzungsverzeichnis
Bitkom Bundesverband
Informationswirtschaft, Telekommunikation, und
neue Medien e.V.
BDSG Bundesdatenschutzgesetz
BGB Bürgerliches
Gesetzbuch
CRM Customer
Relationship Management
DEKA Kapitalanlagegesellschaft
/ Fondsanbieter der Sparkassen
DSV Deutscher
Sparkassenverlag
ERMS
E-Mail Response Management System
FAQ
Frequently Asked Questions / Häufig gestellte Fragen
FormVAnpG Formvorschirftenanpassungsgesetz
Ibi
Institut für Bankinformatik
KfW Kreditanstalt
für
Wiederaufbau
LVA Landesversicherungsanstalt
LPVG Landespersonalvertretungsgesetz
RSGV
Rheinischer Sparkassen- und Giroverband
SigG Signaturgesetz
Spam
Send Phenomenal Amounts of Mail; Unerwünschte Werbe-E-Mails
SPSS
Statistical Package for the Social Sciences (Statistikprogramm)
PIN Persönliche
Identifikationsnummer
TAN Transaktionsnummer

Abkürzungsverzeichnis
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite IX
TDG Teledienstegesetz
TDDSG Teledienstedatenschutzgesetz
TKG Telekommunikationsgesetz
UWG
Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb
Vgl. Vergleiche
WLSGV Westfälisch-Lippischer Sparkassen- und Giroverband

1
Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite 1
1 Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit
Während im Jahre 1997 lediglich 4,1 Millionen Deutsche, also 6,5 % über einen
Internetzugang verfügten und somit E-Mails verschicken konnten, nutzten im Jah-
re 2004 bereits 55,3 % dieses Medium. Aktuelle Zahlen vom Frühjahr 2004 bele-
gen, dass in Deutschland mittlerweile 35,7 Millionen Erwachsene über einen Inter-
netzugang verfügen.
1
Wie man aus den vorliegenden Zahlen ersehen kann, hat
der Einsatz der von Eric Allman vor 20 Jahren entwickelten E-Mail einen rasanten
Verlauf genommen. Dieser sprunghafte Anstieg der Nutzung des Internets bezieht
sich vor allem auf den Einsatz von E-Mails, wie auch Brunner folgendermaßen
belegt. Obwohl zurzeit Online-Shopping und Online-Auktionen an Bedeutung ge-
winnen, bleibt der wichtigste Dienst im Internet die E-Mail-Kommunikation.
2
Mitt-
lerweile ist es so einfach und bequem, aber auch schnell und kostengünstig ge-
worden eine E-Mail zu verfassen, dass Tag für Tag weltweit rund 31 Milliarden
E-Mails verschickt werden.
Der zukünftige Einsatz von E-Mails wird weiterhin schwindelerregend steigen, wie
auch die neusten Untersuchungen von Tele Talk Online belegen. Die Kunden su-
chen immer stärker den direkten und individuellen Dialog mit ,,ihrem" Unternehmen
und das möglichst rund um die Uhr. Die Folge ist, dass das E-Mail-Aufkommen in
den nächsten Jahren noch stärker ansteigen wird. Jüngste Umfragen von Data-
monitor und Jupiter prognostizieren geradezu unglaubliche Zuwachsraten von bis
zu 1.000 % innerhalb der nächsten fünf Jahre.
3
1
Vgl. von Eimeren, Birgit; Gerhard, Heinz; Frees, Beater: ARD/ZDF-Online-Studie 2004. Internet-
verbreitung in Deutschland: Potenzial vorerst ausgeschöpft?. Mediaperspektiven 8/2004. Zitiert
nach
http://www.daserste.de/service/ardonl04.pdf
, 2.1.2005, S. 350-352
2
Die Fußnote bezieht sich auf diesen und den folgenden Satz.
Vgl. Brunner, Wolfgang L.; Weber, Jürgen; Bernhard, Martin G.: Spam Mails. Datenmüll im Bank-
betrieb. Die Bank, Heft 11/2004, S. 58-63
3
Die Fußnote bezieht sich auf den gesamten Absatz.
Vgl. TeleTalk Online: New Economy. E-Mail-Flut.13.12.2004,
http://www.teletalk.de/archiv/0007/0807036038.php3

1
Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite 2
Diese Zuwachsraten beziehen sich sowohl auf den privaten, als auch den ge-
schäftlichen Bereich. Da der Kontaktweg Internet bzw. E-Mail immer mehr an Be-
deutung gewinnen wird, werden die Finanzinstitute in zunehmendem Maße mit
dem Handling von E-Mails konfrontiert. Während noch vor etwa 10 Jahren irgend-
ein Mitarbeiter damit beauftragt wurde, die spärlich eingehenden E-Mails zu bear-
beiten, ist heutzutage ein professionelles E-Mail-Management unbedingt erforder-
lich geworden.
Ich verstehe die Basis für professionelles E-Mail-Management als Festlegung von
Zielen, welche die Eckpfeiler für eine hohe E-Mail-Qualität sind. Zur Definition die-
ser Parameter ist es notwendig die Einflussgrößen für gelungene oder auch miss-
lungene E-Mail-Kommunikation zu kennen. Diese Faktoren sind in die zu ent-
wickelnden Vorgaben einzubinden.
Um möglichst praxisorientierte Kriterien herauszuarbeiten ist es mir besonders
wichtig die Leitlinien für gelungene E-Mail-Kommunikation möglichst vielen Unter-
nehmen zur Verfügung zu stellen.
Um die angestrebten Qualitätsstandards zu erreichen, erhalten, oder gar zu opti-
mieren, sollte ­ in regelmäßigen Abständen ­ eine Qualitätsüberprüfung vorge-
nommen werden. Dies wiederum ist die Voraussetzung für eine kontinuierliche
Qualitätssteigerung. Um alle an diesem Prozess beteiligten Personen einzubin-
den, sollten die Beschäftigten der Unternehmen, die jeweiligen Überprüfungser-
gebnisse anonymisiert erhalten. Dies erscheint notwendig, da E-Mail-Management
sich aus einer ständigen Wechselwirkung zwischen den in der Praxis entwickelten
Vorgaben und den mit der Anwendung befassten Mitarbeitern definiert. Eine sol-
che interaktive Weiterentwicklung des E-Mail-Managements erscheint mir wie-
derum als Garant für das professionelle E-Mail-Management der Zukunft.

1
Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite 3
Professionelles E-Mail-Management ist eine komplexe Aufgabe, die sich nicht da-
rin erschöpft, eine neue Softwarelösung anzuschaffen. Im Vergleich zum klassi-
schen Call-Center-Betrieb werden plötzlich ganz andere Anforderungen an die
Mitarbeiter gestellt ­ beispielsweise hinsichtlich ihrer Orthographie-Kenntnisse und
ihrer sprachlichen Ausdrucksfähigkeiten. Aber auch Fragen der Organisation, der
Technik, des Personals oder des Marketings erfordern neue Betrachtungsweisen.
Hinzu kommen rechtliche Vorgaben, die beachtet werden müssen oder die Über-
legung, ob das Call-Center komplett outgessourct werden soll.
4
Ein weiterer Untersuchungsaspekt der vorliegenden Arbeit sind die zu langen Be-
arbeitungszeiten zwischen Kunden und Unternehmen oder das gänzliche Ignorie-
ren von E-Mail-Anfragen. Als Beispiele sind die Studien von absolit Dr. Schwarz
Consulting
5
, ITM Research
6
und Psychonomics
7
zu nennen, welche dokumentie-
ren, dass 20 %, 25 % bzw. 30 % der verschickten E-Mails nicht beantwortet wer-
den bzw. dass 60 % respektive 75 % aller E-Mails die qualitativen Standards
8
nicht erreichen. Dies zeigt, dass der Kundendialog per E-Mail bei weitem noch
nicht den Stellenwert gefunden hat, den andere Kommunikationskanäle besitzen,
obwohl es sich um die zentrale Schnittstelle zwischen Kunden und Unternehmen
im Internet handelt.
Gegenstand meiner Untersuchung werden von insgesamt 489 in Deutschland ver-
tretenen Sparkassen 114 nordrhein-westfälische Institute sein, die aus 38 rheini-
schen und 76 westfälisch-lippischen Sparkassen bestehen, und einen Anteil von
mehr als 25 % der gesamten Sparkassenbilanzsumme von 1001,1 Mrd. EUR
ausmachen.
9
Zur Überprüfung der Aussagefähigkeit der E-Mail-Qualität der nord-
rhein-westfälischen Sparkassen werden 18 bedeutende Banken und Finanz-
dienstleister zusätzlich von mir untersucht und analysiert. Die Institutsauswahl
werde ich im dritten Kapitel ausführlich darstellen.
4
Vgl. Kruse, Jan Peter; Lux, Harald: E-Mail-Management Professionelle Kundenkommunikation in
Unternehmen und Service-Centern. Wiesbaden 2000, S. 5-6
5
Vgl. Majka, Wiebke; Dingemasse, Johnny; Fiener, Thomas; absolit Dr. Schwarz Consulting:
Management Summary E-Mail Kundenservice in Banken. Benchmarks im E-Mail-Management
mehrstufiger E-Mail Anfragen. Zitiert nach:
http://www.absolit.de/banken.htm
, 23.11.2004
6
Vgl. ITM Research GmbH: Studie: Multikanal-Fitness der Sparkassen. Wieso bekomme ich von
der Sparkasse keine Antwort auf meine E-Mail?. 27.9.2004,
http://www.itmr.de/n27023/i53910.html
7
Vgl. Geißler, Holger; Thomas, Carolin; psychonomics AG: Präsentation Mystery Mailing ­ Die
Qualität der E-Mail-Kommunikation rheinischer Sparkassen. Köln 2004, S. 14
8
Die qualitativen Standards stelle ich im zweiten und dritten Kapitel dar.
9
Vgl. Deutscher Sparkassen und Giroverband:
http://www.dsgv.de/owx_1_16_1_7_1_00000000000000.html
, 2.9.2004

1
Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite 4
Insgesamt werden von mir 528 Kunden-Anfragen per E-Mail zu vier verschiede-
nen Themengebieten mit unterschiedlicher Komplexität verschickt. Anhand der
Erfolgsfaktoren des E-Mail-Managements, die ich im zweiten Kapitel vorstelle, ha-
be ich ein Untersuchungsdesign - bestehend aus 25 Merkmalen aus Kunden- und
Sparkassensicht - entwickelt, die jeweils vier Merkmalausprägungen beinhalten.
Diese Merkmale werden den folgenden zehn Hauptrubriken zugeordnet und fol-
gendermaßen gewichtet: Passung zur Anfrage ­ Problem-/Sachorientierung ­
(24,00 %), Vollständigkeit der Information (21,00 %), Freundlichkeit und Seriösität
(15,00 %), Reaktionsverhalten (9,75 %), Formale Gestaltung (9,00 %), Prägnanz
und Verständlichkeit (8,25 %), Kontaktmöglichkeiten (4,50 %), Gesetzliche Min-
destanforderungen (3,75 %), Technische Umsetzung / Disclaimer (3,75 %) und
Marketing / Werbung der Sparkasse (1,00 %).
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es die E-Mail-Kommunikation im Bereich des Ban-
kenwesens - speziell der nordrhein-westfälischen Sparkassen - zu optimieren.
Die Erfassung der gesammelten Daten ermöglicht eine Bestandsaufnahme der
aktuellen Situation. Durch die anschließende Auswertung werden Defizite heraus-
gefunden. Die Analyse dieser Schwachstellen ermöglicht es wiederum, Empfeh-
lungen zur Qualitätsverbesserung auszusprechen.
Aufgrund meiner Tätigkeit als Bankkauffrau bin ich äußerst daran interessiert,
meinen Kolleginnen und Kollegen einen handlungsorientierten Kriterienkatalog zur
Verfügung zu stellen, der in der Praxis genutzt wird. Um einen möglichst großen
Multiplikatoreffekt zu erzielen, wäre die Einstellung der von mir entwickelten
Empfehlungen auf der Homepage der Fachhochschule Düsseldorf wünschens-
wert.
Werden meine Handlungsempfehlungen in Zukunft von Kreditinstituten umgesetzt
so ist eine Basis für professionelles E-Mail-Management geschaffen.

1
Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite 5
Folgende Abbildung gibt einen Überblick zum Ablauf und Durchführung meiner
Arbeit.
Abbildung 1: Vorgehensweise und Überblick zur vorliegenden Arbeit

2
Konzeptionelle Grundlagen des E-Mail-Managements
2.1
Funktion der E-Mail-Kommunikation und die hiermit verbundenen Ziele
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite 6
2 Konzeptionelle
Grundlagen des E-Mail-Managements
Im vorliegenden Kapitel werden die Komponenten vorgestellt, welche für ein er-
folgreiches E-Mail-Management unverzichtbar sind. Einerseits werden ,,Erfolgsfak-
toren" aus Kundensicht; andererseits aus Sparkassensicht beleuchtet.
2.1 Funktion der E-Mail-Kommunikation und die hiermit verbundenen Ziele
Die entscheidenden Vorteile von E-Mails liegen laut Gerald Fründt, Geschäftsfüh-
rer des E-Mail-Spezialisten ICS Interactive Communication Services GmbH und
der Media Service Group AG, Oldenburg, im Konzept des elektronischen Dialo-
ges. ,,Die E-Mail ersetzt die Mündlichkeit durch Schrift, und sie nähert sich in der
Geschwindigkeit, in der sie übertragen wird, der Mündlichkeit wieder an. Die Be-
antwortung nimmt wesentlich weniger Zeit in Anspruch, bindet erheblicher weniger
Personal und schafft es dennoch, deutlich mehr Kunden zu erreichen. Ein gra-
vierender Vorteil ist, dass jeder zusätzliche Kontakt auch weitere und neue Ansät-
ze sowie Informationen mit sich bringt. Außerdem gibt es weniger Missverständ-
nisse, denn die Kommunikationspartner, also Kunde und Unternehmen, haben
jederzeit etwas in der Hand, auf das sie sich beziehen können. Niemand muss
umständliche Aufzeichnungen machen und dabei in Kauf nehmen, etwas missver-
standen zu haben, wie es bei Telefongesprächen gang und gäbe ist. Zudem kön-
nen in dem Beantwortungsprozess die Anfragen nach Dringlichkeit priorisiert wer-
den ­ wohingegen ein Anruf immer ein Anruf bleibt."
10
Um das Management des elektronischen Dialoges effektiv zu gestalten, muss die
Software auf die Gegebenheiten des jeweiligen Kreditinstitutes abgestimmt sein.
So ist die professionelle Gestaltung ebenso wie die effiziente Archivierung und
Organisation der Nachrichten ein Garant für das erfolgreiche Handling von
E-Mails. Darüber hinaus ist es notwendig, Mitarbeiter in der Bearbeitung von
E-Mails zu schulen, wie folgendes Zitat zeigt: ,,E-Mails tippen kann jeder; sie im
Geschäfts- und Büroalltag einzusetzen, bedeutet jedoch weit mehr ­ denn der
erste Eindruck entscheidet."
11
10
Vgl. TeleTalk Online: New Economy. E-Mail-Flut. 13.12.2004,
http://www.teletalk.de/archiv/0007/0807036038.php3
11
Vgl. Akademie.de:
http://www.akademie.de/grundlagen-computer-internet/e-mail/workshops/workshop-email-manage
ment_druck.html
, 7.10.2004

2
Konzeptionelle Grundlagen des E-Mail-Managements
2.1
Funktion der E-Mail-Kommunikation und die hiermit verbundenen Ziele
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite 7
Ein weiteres wichtiges Kriterium für qualitativ erfolgreiches E-Mail-Management ist
die professionelle Textverarbeitung wie das Verwalten von Textbausteinen und
Signaturdateien. Auch der routinemäßige Schutz vor Viren und das automatisierte
Ausfiltern unerwünschter Werbe-E-Mails ist notwendig.
Neben den gerade genannten Kriterien ist eine professionelle Kundenbetreuung
zu gewährleisten. Eingehende E-Mails müssen organisiert und ausgehende
E-Mails optimiert werden. Dafür ist es notwendig ein E-Mail-Center neben dem
Call-Center aufzubauen oder zu einem Kommunikations-Center zusammenzufas-
sen. Hierdurch werden die Kommunikationskanäle untereinander verzahnt. Dies
ermöglicht eine umfassende Kundenbetreuung über alle Kanäle.

2
Konzeptionelle Grundlagen des E-Mail-Managements
2.2 Kundenanforderungen
an
E-Mail-Kommunikation
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite 8
2.2 Kundenanforderungen an E-Mail-Kommunikation
Die Anforderungen der Internetkunden an ihre Sparkasse sind die Basis für eine
gelungene E-Mail-Kommunikation. Um diese Komponente näher zu erforschen,
hat sich die Studie ,,Mystery Mailing ­ Die Qualität der E-Mail-Kommunikation rhei-
nischer Sparkassen" des Marktforschungsinstituts Psychonomics AG unter ande-
rem mit diesem Thema befasst. Im Rahmen einer Online-Panel-Befragung wurden
die Präferenzen von Kunden und Nicht-Kunden in Bezug auf E-Mail-Kontakte mit
Sparkassen und Banken ermittelt. Das Ergebnis dieser Befragung wird durch fol-
genden Kriterienkatalog dargestellt
12
:
Hoher Stellenwert
Passung zur Anfrage (Problem-/Sachorientierung)
Vollständigkeit der Information
Freundlichkeit und Seriösität
Mittlerer Stellenwert
Reaktionszeit
Formale
Gestaltung
Niedriger Stellenwert
Prägnanz und Verständlichkeit
Kontaktmöglichkeiten
Abbildung 2: Kriterienkatalog nach Psychonomics
Da der User eine individuelle Frage an die Sparkasse richtet, möchte er auch eine
individuelle Antwort erhalten. Aufgrund dessen hat die Passung zur Anfrage eine
hohe Bedeutung.
12
Vgl. Geißler, Holger; Thomas, Carolin; psychonomics AG: Präsentation Mystery Mailing ­ Die
Qualität der E-Mail-Kommunikation rheinischer Sparkassen. Köln 2004

2
Konzeptionelle Grundlagen des E-Mail-Managements
2.2 Kundenanforderungen
an
E-Mail-Kommunikation
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite 9
Unzufriedenheit entsteht, wenn der Kunde feststellt, dass trotz erfolgter Antwort
weitere wichtige Informationen fehlen und er erneut eine Anfrage an die Sparkas-
se stellen muss. Durch eine vollständige oder unvollständige E-Mail wird die Ge-
samtzufriedenheit positiv bzw. negativ beeinflusst und weist demzufolge eine hohe
Relevanz für den Kunden auf. Positiv wirken sich Informationen aus, die nicht ex-
plizit in der Anfrage gestellt werden, aber für die Beantwortung der E-Mail von
entscheidender Bedeutung sind. Wie beim ,,normalen" Geschäftsbrief ist Freund-
lichkeit und Seriösität auch bei der E-Mail eine Grundvoraussetzung für positiv
verlaufende Online-Kommunikation, wie es ebenfalls das Hamburger Verständnis-
keitsmodell
13
beschreibt.
Eine E-Mail ist ein sehr schnelles Medium, und wer eine E-Mail schreibt, erwartet
möglichst schnell eine persönliche Antwort auf seine Anfrage. Hierbei wird in
Stunden gerechnet. Der User empfindet eine Antwort innerhalb von 24 Stunden
als schnell; er erwartet innerhalb von 48 Stunden eine Antwort. Bei längeren Ant-
wortzeiten ist ein kurzer ,,Statusreport" sinnvoll. Auch eine kurze Eingangsbestäti-
gung erleichtert das Warten und gibt dem Absender die Sicherheit, dass seine
E-Mail angekommen ist. Ich gehe davon aus, dass sich die vom Kunden erwartete
Antwortzeit weiter verkürzen wird. Künftig werden Antworten innerhalb von acht
Stunden und weniger die Regel sein, so wie dies in den USA bereits der Fall ist.
Die formgerechte Gestaltung einer E-Mail wie: angemessene Anrede, freundlicher
Stil etc. wird vom Kunden geschätzt. Wie beim Geschäftsbrief ist auf eine saubere
Darstellung zu achten, die in der DIN 5008 ,,Schreib- und Gestaltungsregeln für die
Textverarbeitung"
14
verschriftlicht ist. Durch eine ansprechende Gestaltung und
Gliederung des Textes erhält die E-Mail Ordnung und Struktur und ist zusätzlich
am Bildschirm besser zu lesen. Damit der Kunde die E-Mail der Sparkasse auch
als solche identifiziert, legt er Wert auf eine eindeutige Betreffzeile.
13
Ebert, Axel; Tometschek, Ralf; Ruppnig, Markus: E-Mail-Kommunikation in Banken: zu unbüro-
kratisch. bank und markt + technik, Heft 03/2004, S. 38
14
DIN Deutsches Institut für Normung e.V.: Schreib- und Gestaltungsregeln für die Textverarbei-
tung DIN 5008:2001. 2. veränd. Aufl. Berlin/Wien/Zürich 2001

2
Konzeptionelle Grundlagen des E-Mail-Managements
2.2 Kundenanforderungen
an
E-Mail-Kommunikation
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite 10
Prägnantes Formulieren unterstützt zusätzlich das schnelle Lesen am Bildschirm.
Die folgenden von Anja Gotterbarm aufgestellten Forderungen führen zu einer
effektiven Texterfassung und sollten unbedingt beachtet werden. ,,... ein knapper,
verständlicher Satzbau ist notwendig. Fremdwörter und Fachausdrücke sind vor-
sichtig einzusetzen. Das gleiche gilt für die Verwendung von Passiv und Konjunk-
tiv. Eine treffende Wortwahl, das Weglassen von Unwichtigem, sowie ein kurzer
und knapper Schreibstil sind wichtig für das Textverständnis."
15
Wie von der Psychonomics-Studie aufgezeigt, ist ein fester Ansprechpartner wich-
tig. Dessen Name und Telefonnummer sollten in der E-Mail genannt sein.
16
Abschließend ist festzuhalten, dass die Kundenorientierung in einem modernen
Unternehmen einen adäquaten Sprachgebrauch erfordert. Die bewusste Wahl des
geschriebenen Wortes kommt dem Image der Sparkasse zugute. So weißt Anja
Gotterbarm auf folgende Formulierungskriterien hin: ,,Bürokratische, distanzierte
oder unpersönliche Briefe kann sich keine Sparkasse leisten, denn sie sind Visi-
tenkarte und Imageträger."
17
15
Gotterbarm, Anja: Die Leserperspektive steht im Vordergrund. ,,Kundenorientierter Briefstil" bei
der Sparkasse Unna. Die Sparkassenzeitung, 67 Jg. 2004, Nr. 46, B15
16
Vgl. Geißler, Holger; Thomas, Carolin; psychonomics AG: Präsentation Mystery Mailing ­ Die
Qualität der E-Mail-Kommunikation rheinischer Sparkassen. Köln 2004
17
Gotterbarm, Anja: Die Leserperspektive steht im Vordergrund. ,,Kundenorientierter Briefstil" bei
der Sparkasse Unna. Die Sparkassenzeitung, 67 Jg. 2004, Nr. 46, B15

2
Konzeptionelle Grundlagen des E-Mail-Managements
2.3
Rechtliche Aspekte des E-Mail-Managements
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite 11
2.3 Rechtliche Aspekte des E-Mail-Managements
Neben technischen und organisatorischen Problemen müssen bei der E-Mail-
Kommunikation auch rechtliche Vorgaben beachtet werden, die im Folgenden
näher dargestellt werden.
§ 6 TDG - E-Mail als Geschäftsbrief
Mehr und mehr übernimmt die E-Mail den Schriftverkehr zwischen Unternehmen
und Kunden. Kurze Anfragen können schnell, teilweise automatisiert oder durch
die Nutzung von Textverarbeitungsprogrammen beantwortet werden.
Rechtlich betrachtet stellen elektronisch übermittelte Nachrichten an einen Kunden
die Geschäftspost dar. Deshalb muss neben dem jeweiligen Mitarbeiter auch die
Sparkasse als Absender erkennbar sein.
Zwar existieren für den E-Mail-Verkehr explizit keine gesetzlichen Mindestanfor-
derungen, jedoch können analog des Teledienstegesetzes (TDG) die Vorgaben
für elektronische Informations- und Kommunikationsdienste angewendet werden.
18
Dies bedeutet für die Sparkasse, dass jede E-Mail mindestens folgende Angaben
gemäß § 6 TDG
19
enthalten muss:
1. Den Namen und die Anschrift (kein Postfach), unter der die Sparkasse nie-
dergelassen ist und als juristische Person zusätzlich die Vertretungsberech-
tigten.
2. Angaben, die eine schnelle elektronische Kontaktaufnahme und unmittelba-
re Kommunikation mit der Sparkasse ermöglichen. Hierunter fallen die
Telefon- und Telefaxnummer sowie die E-Mail-Adresse.
3. Angaben zur zuständigen Aufsichtsbehörde,
4. das Handelsregister und die entsprechende Registernummer und
5. die Umsatzsteueridentifikationsnummer.
18
Vgl. Hoeren, Thomas: Informationspflichten im Internet ­ im Lichte des neuen UWG. WM Wert-
papiermitteilungen. Zeitschrift für Wirtschafts- und Bankrecht, 58. Jg. 2004, S. 2461-2470
19
Vgl. Gesetz über die Nutzung von Telediensten. BGBl I 1997, 1870. Stand 22. Juli 1997. Zitiert
nach
http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/tdg/___6.html
, 4.1.2005

2
Konzeptionelle Grundlagen des E-Mail-Managements
2.3
Rechtliche Aspekte des E-Mail-Managements
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite 12
Die Angaben zur Firma - einschließlich des Rechtsformzusatzes - sollten mög-
lichst in die Kopfzeile der E-Mail aufgenommen werden, die übrigen Angaben
können auch in einer Fußzeile erscheinen. Wird eine dieser vorgeschriebenen
Angaben weggelassen, kann eine kostenträchtige Abmahnung eines Wettbewer-
bers wegen irreführender Information der Kunden folgen.
20
Diese Ordnungswidrig-
keit kann gemäß § 12 TDG mit einer Geldbuße von bis zu 50.000 EUR für die
Sparkasse geahndet werden.
21
Vor dem Hintergrund der oben genannten Konsequenzen erscheint es unbedingt
erforderlich, die Angaben gemäß § 6 TDG einzuhalten.
Über die Pflichtangaben i.S.d. TDG ergeben sich beim E-Mail-Einsatz darüber
hinaus gehende Informationspflichten. Das Versenden von E-Mails ohne die An-
gaben i.S.d. § 1 BGB Info-VB stellt einen Verstoß gegen § 3 UWG dar.
22
EU-Richtlinie 2002/58/EG und § 7 UWG - E-Mail-Werbung
Ebenso einfach und kostengünstig
23
wie die schnelle Beantwortung von Kunden-
anfragen lassen sich Werbebotschaften per E-Mail verschicken. Letztlich ist gera-
de die Versendung im ,,Nachgang" zu einer Anfrage per E-Mail unkomplizierter
und preiswerter als die Versendung per Fax.
24
In der Praxis ist deshalb der
Empfang von unerbeten zugesandter Werbung, den so genannten ,,Spam", ,,Bulk
Mails" oder ,,Junk Mails" inzwischen an der Tagesordnung.
20
Vgl. Kruse, Jan Peter; Lux, Harald: E-Mail-Management Professionelle Kundenkommunikation in
Unternehmen und Service-Centern. Wiesbaden 2000, S. 156-157
21
Vgl. Gesetz über die Nutzung von Telediensten. BGBl I 1997, 1870. Stand 22. Juli 1997. Zitiert
nach
http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/tdg/___6.html
, 4.1.2005
22
Vgl. Hoeren, Thomas: Informationspflichten im Internet ­ im Lichte des neuen UWG. WM Wert-
papiermitteilungen. Zeitschrift für Wirtschafts- und Bankrecht, 58. Jg. 2004, S. 2461-2470
23
Vgl. Anhang D Tabellen und Grafiken Abbildung 83
24
Vgl. Kruse, Jan Peter; Lux, Harald: E-Mail-Management Professionelle Kundenkommunikation in
Unternehmen und Service-Centern. Wiesbaden 2000, S. 157

2
Konzeptionelle Grundlagen des E-Mail-Managements
2.3
Rechtliche Aspekte des E-Mail-Managements
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite 13
Seit dem 1. November 2003 verbietet die Datenschutzrichtlinie für elektronische
Kommunikation, EU-Richtlinie 2002/58/EG
25
, den Versand von unerwünschten
Werbe-Mails und -SMSs an Privatpersonen. Dies führt dazu, dass Werbe-Mails
ohne vorherige explizite Einwilligung des Empfängers nicht verschickt werden dür-
fen, es sei denn, sie dienen der Pflege bestehender Kundenbeziehungen. Dieses
so genannte Opt-in-Verfahren, welches der Artikel 13 der EU-Richtlinie regelt, wird
mit der beschlossenen UWG-Novelle vom 7. Juli 2004 gesetzlich festgeschrie-
ben.
26
Ein Klagerecht besteht jedoch nur für Mitbewerber, Verbände, Einrichtungen,
Industrie- und Handelskammer; nicht dagegen für Verbraucher. Auch sind weder
Bußgelder noch Haftstrafen vorgesehen.
Neu eingeführt wurde dagegen in § 10 UWG ein Gewinnabschöpfungsanspruch.
Damit sind nach dem UWG möglich: Schadensersatzklagen (§ 9 UWG; nur ge-
genüber Mitbewerbern), Unterlassungsklagen (§ 8 UWG; nur für Mitbewerber,
Verbände, Einrichtungen, Kammern), Gewinnabschöpfung (§ 10 UWG; Geltend-
machung durch Verbände, Einrichtungen, Kammern).
Grundsätzlich haben zwar Verbraucher keine Rechte nach dem UWG, sind aber
keineswegs rechtlos gestellt: Eine Spam stellt nach der gängigen Rechtsprechung
eine Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts dar. Dementsprechend
besteht ein Unterlassungsanspruch von Verbrauchern gemäß § 1004 BGB bzw.
ein Schadensersatzanspruch wegen unerlaubter Handlung gemäß § 823 I BGB,
sofern ein Schaden nachgewiesen werden kann.
27
25
Vgl. Das Europäische Parlament und der Rat der Europäischen Union: Richtlinie 2002/58/EG
des Europäischen Parlaments und des Rates vom 12. Juli 2002 über die Verarbeitung personen-
bezogener Daten und den Schutz der Privatsphäre in der elektronischen Kommunikation (Daten-
schutzrichtlinie für elektronische Kommunikation). Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften.
Brüssel 2002, L 201/37-47
26
Die Fußnote bezieht sich auf diesen und den nächsten Absatz.
Vgl. Miller, Konrad: Spam: Umsetzung der EU-Richtlinie 2002/58/EG. Anti-Spam-Gesetze in
EU-Mitgliedstaaten und ausgewählten weiteren Staaten.
http://europa.eu.int/eur-
lex/pri/de/oj/dat/2002/l_201/l_20120020731de00370047.pdf
, S. 28-29, 11.2.2005
27
Vgl. Brunner, Wolfgang L.; Weber, Jürgen; Bernhard, Martin G.: Spam Mails. Datenmüll im
Bankbetrieb. Die Bank, Heft 11/2004, S. 58-63

2
Konzeptionelle Grundlagen des E-Mail-Managements
2.3
Rechtliche Aspekte des E-Mail-Managements
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite 14
Es wird geschätzt, dass bis zu 80 % des gesamten Mailaufkommens Spams sind,
wobei täglich 650 Millionen Internet-Nutzer weltweit über 31 Mrd. E-Mails ver-
schicken. Nach Angaben des englischen Unternehmens mi2g betrug der Schaden
durch Spam-Mails allein im Oktober 2003 weltweit über 10 Mrd. USD.
28
Aus der oben angesprochenen Rechtslage ergibt sich für die Mitarbeiter der Spar-
kassen somit folgende Verpflichtung: Der konsequente Verzicht auf Werbe-
E-Mails. Eine Ausnahme liegt nur dann vor, wenn das Opt-In-Verfahren verwendet
wird.
§ 126 I, III, SigG, FormVAnpG - Vertragsschluss per E-Mail
Sobald die Nutzung des Internets privatrechtliche Folgen wie z.B. den Abschluss
eines Kaufvertrages mit sich bringen soll, stellt sich die Frage der rechtlichen Ein-
ordnung und Verbindlichkeit von digitalen Verträgen.
29
Bestimmte Verträge erfordern die Einhaltung von Formvorschriften, z.B. der
Schriftform gem. § 126 I BGB. Werden Verträge in Schriftform aufgesetzt, ist die
eigenhändige Namensunterschrift der Vertragsparteien auf einer Urkunde not-
wendig. Dies verursachte bislang bei der elektronischen Kommunikation zwischen
den Vertragsparteien Schwierigkeiten, denn eine E-Mail genügte den Anforderun-
gen an formbedürftige Rechtsgeschäfte nicht. Um aber auch Willenserklärungen,
die der Schriftform unterliegen, auf elektronischem Wege zu übermitteln, trat im
Mai 2001 die Änderung des Signaturgesetzes (SigG)
30
in Kraft. Es regelt vor al-
lem, wer Signaturen vergeben darf und wie die Sicherheit und Unverfälschbarkeit
bei elektronischen Dokumenten zu gewährleisten ist. Die zivilrechtliche Anerken-
nung der elektronischen Signatur erfolgte zum 1. August 2001 durch das Form-
vorschriftenanpassungsgesetz (FormVAnpG).
31
Dadurch wurden die qualifizierte
elektronische Signatur, die elektronische Form und die Textform in das BGB auf-
genommen. Die elektronische Form ist nach § 126 III BGB als Ersatz für die
Schriftform zugelassen, wenn sich nicht aus einem Gesetz etwas anderes ergibt.
28
Vgl. Brunner, Wolfgang L.; Weber, Jürgen; Bernhard, Martin G.: Spam Mails. Datenmüll im
Bankbetrieb. Die Bank, Heft 11/2004, S. 58-63
29
Vgl. Kruse, Jan Peter; Lux, Harald: E-Mail-Management Professionelle Kundenkommunikation in
Unternehmen und Service-Centern. Wiesbaden 2000, S. 160-166
30
Signaturgesetz: Zitiert nach
http://www.bmwi.de/bmwa/Navigation/Presse/pressemitteilungen,did=5696.html
, 31.1.2005
31
Vgl. Bischoff, Jörg: Recht im Internet. Kurz gefasst!. Broschüre der Carl von Ossietzky Universi-
tät Oldenburg, Fachbereich Wirtschaft- und Rechtswissenschaften, Lehrstuhl für Bürgerliches
Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht sowie Rechtsinformatik. Oldenburg 2002, S. 19-20

2
Konzeptionelle Grundlagen des E-Mail-Managements
2.3
Rechtliche Aspekte des E-Mail-Managements
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite 15
Meiner Meinung nach wird die Wichtigkeit von Vertragsabschlüssen per E-Mail in
den nächsten Jahren deutlich zunehmen und an Bedeutung gewinnen. Signierte
E-Mails haben volle Rechtskraft, da jede Manipulation rechtsfrei nachgewiesen
werden kann. Eine zusätzliche Verschlüsselung garantiert die Vertraulichkeit der
Informationen. Aktuelle Anwendungsbeispiele sind die Verschlüsselung und Sig-
nierung elektronischer Steuererklärungen
32
(ELSTER) sowie die Einholung von
Rentenauskünften bei der LVA Rheinprovinz
33
in Zusammenarbeit mit der Stadt-
sparkasse Düsseldorf.
Die Akzeptanz und Bekanntheit wird sich meiner Meinung durch die Verbreitung
der Signaturkarte, speziell durch die DSV-Gruppe, deren Marktanteil bei 65 %
liegt, deutlich steigern.
34
Die DSV-Gruppe bietet seit August 2003 eine Sparkas-
senCard (Bankkarte) an, deren Chip neben den gewohnten Zahlungsfunktionen,
für die digitale Signatur vorbereitet ist und u.a. eigenständig TAN-Nummern gene-
rieren kann. In den nächsten Jahren werden 40 Millionen SparkassenCards mit
der Möglichkeit der digitalen Signatur an die Sparkassenkunden ausgegeben. Ich
denke, dass durch diese Verbreitung im Sparkassensektor die Geschäftsab-
schlüsse per E-Mail enorm zunehmen werden. Neben dem reinen E-Mail-Inhalt
können Dateianhänge, wie PDF-Dateien, signiert und Verträge rechtskräftig ge-
schlossen und ausgetauscht werden. Hier zeigt sich besonders die Notwendigkeit
eines effektiven und effizienten E-Mail-Managements.
Insgesamt betrachtet schafft die digitale Signatur den Sparkassen Image- und
Wettbewerbsvorteile in Bezug auf Sicherheit, Zeit-/Kosteneinsparungen und Kun-
denservice.
Unsere Zeit ist schnelllebig. Was gestern noch unmöglich war, ist heute Luxus und
morgen Notwendigkeit. (Sir Peter Ustinov)
32
Vgl. Launer, Ulrich; Obermüller, Markus; Wodausch, Daniela: Sicherheit im elektronischen Da-
tenverkehr durch S-Trust. Betriebswirtschaftliche Blätter, 51. Jg. 2002, S. 145-147
33
Vgl. Steinwedel, Andrea; Deutscher Sparkassenverlag: Neue Anwendung für Onli-
ne-Rentenauskunft per Signaturkarte. Landesversicherungsanstalt Rheinprovinz realisiert Pilotpro-
jekt mit Stadtsparkasse Düsseldorf, IBM und Deutschem Sparkassen Verlag. Pressemitteilung des
Deutschen Sparkassen Verlages. 5.2.2005,
http://www.s-trust.de/presse/presseartikel/
34
Die Fußnote bezieht sich auf diesen und die folgenden drei Sätze.
Vgl. o.V.: SparkassenCard. Neuer Chip für mehr Bequemlichkeit. 16.2.2005,
http://www.s-trust.de/presse/presseartikel/

2
Konzeptionelle Grundlagen des E-Mail-Managements
2.3
Rechtliche Aspekte des E-Mail-Managements
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite 16
Fernabsatz von Finanzdienstleistungen
Der Gesetzgeber hat die EU-Richtlinie
35
über den Fernabsatz von Finanzdienst-
leistungen in deutsches Recht umgesetzt. Dies bedeutet, dass Kunden, die ein
Sparkonto im Internet eröffnen, einen verbesserten Verbraucherschutz genießen.
Bisher waren diese Dienstleistungen, die den Finanzmarkt betrafen, von den gel-
tenden Vorschriften über Fernabsatzverträge ausgenommen. Das neue Gesetz
verpflichtet die Anbieter von Finanzdienstleistungen, ihre Kunden umfassender zu
informieren. Dies heißt, dass Kunden z.B. vor der Eröffnung eines Sparkontos
mögliche Ansprechpartner, Vertragsmodalitäten und Produkthinweise wie Zins-
sätze oder Kündigungsfristen genannt bekommen. Diese Informationen sind dem
Kunden per E-Mail oder in einer anderen Textform zur Verfügung zu stellen.
Daneben steht dem Verbraucher ein Widerrufsrecht zu.
E-Mail-Adresse und Markenrecht
E-Mail-Adressen sind frei wählbar. Sobald diese zur geschäftlichen Nutzung für
die Sparkasse dienen, sollte auch an eine marken- und kennzeichenrechtliche
Prüfung der gewählten E-Mail-Adresse gedacht werden. Laut Kruse gelten ebenso
wie bei Domains die Grundsätze des marken- und kennzeichenrechtlichen
Schutzes auch bei E-Mails, sodass eingetragene Marken und sonst geschützte
geschäftliche Bezeichnungen auch bei der Wahl der E-Mail-Adresse zu beachten
sind.
36
35
Vgl. Das Europäische Parlament und der Rat der Europäischen Union: Richtlinie 2002/65/EG
des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. September 2002 über den Fernabsatz von
Finanzdienstleistungen an Verbraucher und zur Änderung der Richtlinie 90/619/EWG des Rates
und der Richtlinien 97/7/EG und 98/27/EG. Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften. Brüssel
2002, L 271/16-24
36
Jan Peter Kruse und Harald Lux: E-Mail-Management ­ Professionelle Kundenkommunikation in
Unternehmen und Service-Centern, Wiesbaden 2000, S. 168

2
Konzeptionelle Grundlagen des E-Mail-Managements
2.3
Rechtliche Aspekte des E-Mail-Managements
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite 17
§ 3, 27, 28 BDSG und § 4 TDDSG - Datenschutz
Nicht nur für die Kunden spielt der Datenschutz eine Rolle, vielmehr ist auch die
Sparkasse dazu verpflichtet die Datenschutzbestimmungen
37
einzuhalten.
Verstößt die Sparkasse hiergegen, wird diese Ordnungswidrigkeit gem.
§ 9 I Nr. 2 TDDSG bzw. gem. § 24 I Nr. 5 mit einer Geldbuße von bis zu
50.000 EUR geahndet.
38
Eine Voraussetzung ist, dass der Datenschutzhinweis
deutlich erkennbar auf der Kontaktseite platziert ist. Allgemeine Informationen, wie
z.B. pauschale Hinweise auf die Verarbeitung personenbezogener Daten, reichen
nicht aus.
39
Der Kunde muss grundsätzlich darüber informiert werden welche
personenbezogenen Daten erhoben, verarbeitet und genutzt werden.
40
Das
TDDSG
41
gestattet diese Tätigkeiten nur in den vom Gesetz genannten Fällen,
oder wenn der Kunde seine Einwilligung erklärt hat. Grundsätzlich gilt, dass die
Erhebung, Verarbeitung und Nutzung von Daten so gering wie möglich sein soll
(§ 3 BDSG
42
, § 4 TDDSG).
Für die rein dienstliche E-Mail-Nutzung durch die Sparkassenmitarbeiter finden die
Datenschutzbestimmungen des Bundesdatenschutzgesetzes Anwendung. Es
gelten grundsätzlich die Regeln der §§ 4, 27, 28 BDSG.
43
,,Nach § 28 BDSG ist
z.B. die Erhebung und Speicherung, Veränderung und Übermittlung der
Verbindungs-, Inhalts- und Nutzungsdaten der Arbeitnehmer zulässig, wenn die
Verwendung der personenbezogenen Daten der Zweckbestimmung des
Arbeitsvertragsverhältnisses zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer dient
(§ 28 I Nr. 1) oder soweit es zur Wahrung berechtigter Interessen des
Arbeitgebers erforderlich ist und ein schutzwürdiges Interesse des Arbeitnehmers
nicht überwiegt (§ 28 I Nr.2)."
44
37
Vgl. Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz: BfD-Info 5 Datenschutz in der Telekommunika-
tion. 6. Aufl. Bonn 2004, S. 14-18
38
Vgl. Hoeren, Thomas: Informationspflichten im Internet ­ im Lichte des neuen UWG. WM Wert-
papiermitteilungen. Zeitschrift für Wirtschafts- und Bankrecht. 58. Jg. 2004, S. 2461-2470
39
Vgl. Diedrich, Andreas: Banken im Internet. Eine empirische Untersuchung der Webauftritte von
Genossenschaftsbanken. Münster 2004, S. 27
40
Vgl. Kramer, Philipp: CRM rechtlich absichern. Absatzwirtschaft, Heft 8/2004, S. 40
41
Teledienstedatenschutzgesetz. BGBl I 1997, 1870, 1871. Stand 22. Juli 1997. Zitiert nach
http://www.datenschutz-berlin.de/recht/de/rv/tk_med/tddsg.htm
, 31.1.2005
42
Bundesdatenschutzgesetz. Zitiert nach
http://www.datenschutz-berlin.de/recht/de/bdsg/bdsg03.htm
, 31.1.2005
43
Vgl. Labs, Lutz: E-Mail-Marketing. Wiesbaden 2003, S. 149-151
44
Bitkom: Die Nutzung von Email und Internet im Unternehmen. Rechtliche Grundlagen und Hand-
lungsoptionen. 21.12.2004,
http://www.bitkom.de

2
Konzeptionelle Grundlagen des E-Mail-Managements
2.4
Personelle Rahmenbedingungen des E-Mail-Managements
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite 18
2.4 Personelle
Rahmenbedingungen des E-Mail-Managements
Die Anforderungen an Mitarbeiter eines E-Mail-Centers sind nur ungenau spezifi-
ziert. Neben den Standardqualifikationen in den Bereichen Gesprächsführung,
Kundenorientierung und Reklamationsmanagement bestehen erweiterte Qualifika-
tionen für den Einsatz im E-Mail-Center. Diese E-Mail-Center spezifischen Qualifi-
kationen reichen von Orthographie bis zu schnellem Maschinenschreiben, Stil und
schriftlicher Ausdrucksfähigkeit über die Identifikation mit der Corporate Identity
des Unternehmens. Von besonderer Bedeutung ist die Fähigkeit, komplexe Zu-
sammenhänge anschaulich und nachvollziehbar zu beschreiben. Da Fragen nicht
im Dialog beantwortet werden, müssen eventuelle Unklarheiten und Missver-
ständnisse von vorneherein vermieden werden. Weiterhin ist ein sicherer Umgang
mit der EDV, insbesondere mit den so genannten neuen Medien wie Internet und
E-Mail, unerlässlich. Teilweise wird im Internet eine eigene ,,Sprache" verwendet,
die aus Abkürzungen und Symbolen besteht. Diese Codes sind für Einsteiger oft
schwer verständlich. Oft ist die Stimmung des Kunden nur anhand bestimmter
Schreibweisen (so bedeutet Blockschrift beispielsweise ,,wütend") zu erkennen,
weshalb bei der E-Mail-Bearbeitung besondere Sensibilität gefordert wird.
Insgesamt sollte das Anforderungsprofil an einen E-Mail-Agenten mindestens die
im folgenden Teil genannten Eigenschaften enthalten.
Kundenorientierung
Für Call-Center-Agenten sollten die Eigenschaften, welche im Service-Bereich
geschätzt werden, gelten. Hierzu gehören: sprachliche Gewandtheit, Improvisa-
tionsvermögen, Kommunikationsfähigkeit und Kontaktfreudigkeit, kundenorientier-
te Ansprache, hohes Einfühlungsvermögen in den Kunden, Fantasie (bezogen auf
eine schriftlich entwickelte Situation), Fähigkeit zur Konkretisierung, Fähigkeiten
im Reklamations- und Beschwerdemanagement, Allgemeinbildung, Belastbarkeit
und Stressfähigkeit, Lernbereitschaft und Lernfähigkeit, Motivation zur Arbeit im
Kundenservice, Selbstsicherheit und Teamfähigkeit.
Im Gegensatz zu einem klassischen Call-Center-Agenten sind Eigenschaften wie
eine angenehme Telefonstimme, paraverbales Verhalten oder Verständlichkeit der
Aussprache (zum Beispiel bei Dialekten) von untergeordneter Bedeutung.

2
Konzeptionelle Grundlagen des E-Mail-Managements
2.4
Personelle Rahmenbedingungen des E-Mail-Managements
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite 19
Umgang mit neuen Medien
Die neuen Medien, insbesondere die E-Mail-Bearbeitung, verlangen einige beson-
dere Kenntnisse. Diese liegen am ehesten vor, wenn sich der Mitarbeiter bereits
seit längerem mit Onlinediensten bzw. dem Internet befasst hat und es idealerwei-
se auch privat nutzt. Darunter fallen vor allem: Kenntnisse über das Internet, Er-
fahrungen in der E-Mail-Kommunikation, Kenntnisse über Schreibweisen, Abkür-
zungen und Bedeutungen in der E-Mail-Kommunikation, sicherer Umgang mit Hy-
perlinks, formatierten E-Mails sowie anderen gestalterischen Elementen, Kennt-
nisse über das Anhängen von Dokumenten an E-Mails, sowie das Einbinden von
Grafiken.
Schriftliche Kommunikation
Noch stärker als der Dialog mit dem Kunden am Telefon ist die schriftliche Korres-
pondenz die Visitenkarte des Unternehmens. Hierzu gehört natürlich auch die
E-Mail-Kommunikation. Da kein unmittelbares Feedback des Kunden auf eine Ant-
wort erfolgt, muss die E-Mail-Korrespondenz von Anfang an zielsicher, verständ-
lich und professionell verfasst sein. Wie bei den Kundenanforderungen sind fol-
gende Eigenschaften wichtig: schriftliche Ausdrucksfähigkeit, Stil und Schreibwei-
se und Orthographie. Darüber hinaus ist bei der Verwendung von vorgegebenen
bzw. standardisierten Formulierungen und Textbausteinen zu beachten, dass sie
der Unternehmensphilosophie der Sparkasse entsprechen (,,Kommunikette").
Außerdem werden Fähigkeiten in Strukturierung und Darstellung, Einbindung ge-
stalterischer Elemente wie Hyperlinks, Grafiken und Logos gefordert.
Last but not least sind fachliche Qualifikationen sowie projektspezifische Erfahrun-
gen für eine gelungene E-Mail-Kommunikation unerlässlich.
45
45
Vgl. TeleTalk Online: New Economy. E-Mail-Flut. 13.12.2004,
http://www.teletalk.de/archiv/0007/0807036038.php3

2
Konzeptionelle Grundlagen des E-Mail-Managements
2.5
Netiquette ­ Der E-Mail-Knigge
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite 20
2.5 Netiquette ­ Der E-Mail-Knigge
Auch wenn beim Schreiben einer E-Mail weniger Augenmerk auf die Gestaltung
und das Design gerichtet wird als bei einem normalen Geschäftsbrief gilt es, beim
Mailen einige Kommunikationsregeln zu beachten.
Die Betreffzeile ist immer auszufüllen. Ein klares Stichwort oder ein kurzer Satz
hilft dabei, die Dringlichkeit und Wichtigkeit der erhaltenen E-Mail einzuschätzen.
46
Auch bei einer späteren Suche nach einer Nachricht erleichtert die Betreffzeile das
Auffinden.
E-Mail-Texte sollen kurz, knapp und auf das Wesentliche beschränkt sein. Es ist
nicht unhöflich, wenn der Berater nach der Begrüßungsanrede direkt auf den
Punkt kommt. Kunden, die täglich viele E-Mails erhalten, lesen nicht gerne lange
Ausführungen. Eine positive Stimmung wird geschaffen, wenn sich der Berater im
ersten Satz für die erhaltene E-Mail bedankt und den Kunden persönlich anspricht.
Im geschäftlichen E-Mail-Verkehr sollten die Worte so eindeutig gewählt werden,
dass keine Emoticons nötig sind. Diese Symbole drücken in erster Linie Gefühle
wie Lachen ,,
", Bedauern oder ein Augenzwinkern aus und sind außer im priva-
ten Bereich nur in Ausnahmefällen im geschäftlichen Schriftverkehr angebracht.
Außerdem ist nie sicher, ob der Empfänger die Symbole auch kennt. Das gleiche
gilt für Abkürzungen wie fyi (for your information), cu (see you), thx (thanks) oder
asap (as soon as possible), welche ebenfalls vermieden werden sollen.
47
Auch wenn der Sinn und Zweck elektronischer Post darin besteht, dass sie schnell
geschrieben und verschickt wird, sind Tipp- und Rechtschreibfehler zu vermeiden.
Eine von Fehlern strotzende E-Mail ist gegenüber dem Kunden unhöflich. Hinzu
kommt, dass der Kunde die E-Mail in erster Linie am Bildschirm liest. Deshalb soll-
te auf Klarheit und Deutlichkeit Wert gelegt werden. Wenn nicht zwischen Groß-
und Kleinschreibung unterschieden wird, erschwert der Berater dem Kunden das
Lesen seiner Nachricht. Werden Wörter oder ganze Sätze in Großbuchstaben ge-
schrieben, könnte der Berater missverstanden werden. Die Großschreibung be-
deutet nämlich, dass man schreit.
46
Vgl. Flynn, Tom; Flynn, Nancy: Professionelle E-Mails. Schreiben, Texten, Gestalten und Ver-
walten. Wien/Frankfurt 1999, S. 24-25
47
Vgl. Focus Online: Test: E-Mail-Knigge. Mailen mit Stil. 17.11.2004,
http://focus.msn.de/D/DD/DD176/dd176.htm

2
Konzeptionelle Grundlagen des E-Mail-Managements
2.5
Netiquette ­ Der E-Mail-Knigge
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite 21
Wer reine Text-E-Mails verschickt, sollte diese übersichtlich und ansprechend ge-
stalten, z.B. durch Absätze und Leerzeilen. Bei HTML-Mails können zusätzlich
Hyperlinks oder Grafiken eingefügt werden.
Eine Signatur
48
sollte im geschäftlichen E-Mail-Verkehr grundsätzlich angehängt
werden, damit der Kunde die Daten der Sparkasse immer griffbereit hat.
Wer auf E-Mails nicht reagiert, oder sie erst nach Tagen beantwortet, missachtet
die ungeschriebenen Gesetze dieses schnellen Mediums. Selbst wenn noch keine
Auskunft gegeben werden kann, sollte der Kunde eine kurze Empfangsbestäti-
gung mit dem Hinweis auf eine baldige, ausführliche Antwort erwarten.
E-Mails sollten grundsätzlich so schnell wie möglich beantwortet werden. Der Text
der erhaltenen E-Mail hängt bei manchen E-Mail-Programmen automatisch an der
vom Berater erstellten E-Mail (quoten). Der Nachteil bei diesem Verfahren besteht
darin, dass bei zu häufigem E-Mail-Austausch zwischen dem Kunden und Berater,
auch E-Mail-Ping-Pong genannt, die Mail mit jeder Antwort wächst. Daher ist es
ratsam, den nach häufigem Hin und Her gequoteten Text zu löschen.
49
Auch Programme, Bilder oder Videos können per E-Mail verschickt werden. Eine
solche an die E-Mail angehängte Datei wird ,,Attachment" (engl. ,,attach" = anhän-
gen) genannt. Für den Empfänger ist es ärgerlich, den Anhang zu öffnen und fest-
zustellen, dass ihn der Inhalt nicht interessiert. Daher ist es sinnvoll, in der E-Mail
selbst den Inhalt in wenigen Sätzen zu beschreiben. Dann kann der Leser ent-
scheiden, ob er den Anhang sofort oder später öffnen will.
Ist die Anlage kurz, sollte sein gesamter Inhalt in die E-Mail kopiert werden. Zu
große Datenanhänge sind zu vermeiden (Downloadzeit, Telefonrechnung). Bei
kostenlosen E-Mail-Accounts ist außerdem die Speicherkapazität begrenzt, so-
dass die Mailbox des Kunden für weitere Nachrichten blockiert ist.
48
Vgl. Flynn, Tom; Flynn, Nancy: Professionelle E-Mails. Schreiben, Texten, Gestalten und Ver-
walten. Wien/Frankfurt 1999, S. 26
49
Vgl. Focus Online: Test: E-Mail-Knigge. Mailen mit Stil. 17.11.2004,
http://focus.msn.de/D/DD/DD176/dd176.htm

2
Konzeptionelle Grundlagen des E-Mail-Managements
2.5
Netiquette ­ Der E-Mail-Knigge
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite 22
Vertrauliche oder sehr persönliche Angaben sollten nicht in eine E-Mail aufge-
nommen werden, denn die elektronische Post kann auf ihrem Weg durchs Internet
von Unbefugten gelesen werden. So kann rein theoretisch jeder Netzwerk-
administrator die Post lesen, die über seinen Mail-Server läuft. Wer sicher sein
möchte, sollte seine E-Mail verschlüsseln. Das gängigste Verschlüsselungspro-
gramm heißt ,,Pretty Good Privacy" (PGP)
50
.
50
Der Landesbeauftragte für den Datenschutz Nordrhein-Westfalen: E-Mails ... aber sicher!.
Düsseldorf 1999, Düsseldorf 1999, S. 14-18

2
Konzeptionelle Grundlagen des E-Mail-Managements
2.6
Technische Möglichkeiten des E-Mail-Managements
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite 23
2.6 Technische
Möglichkeiten des E-Mail-Managements
Der technische Rahmen der Sparkassen wird durch die Vorgabe der zuständigen
Rechenzentren begrenzt, da diese die Systemarchitektur vorgeben. Alle Pro-
gramme, die die Sparkassen verwenden, müssen auf die Systemvoraussetzungen
der Rechenzentren abgestimmt sein.
Im Bereich der E-Mail-Kommunikation lassen sich aus der Sicht des Kunden zwei
verschiedene Kontaktmöglichkeiten unterscheiden. Zum einen kann der User die
Anfrage über seinen E-Mail-Client, z.B. Outlook Express, versenden. Dies setzt
voraus, dass er über ein entsprechendes Programm verfügt. Der Vorteil dieser
Kontaktmöglichkeit besteht darin, dass der Kunde in der Wahl seiner Informatio-
nen frei ist und keine Pflichtangaben machen muss. Die zweite Möglichkeit ist ein
standardisiertes Kontaktformular, welches direkt auf der Homepage der Sparkasse
ausgefüllt und an den Server der Sparkasse übermittelt wird. Die Sparkasse hat
durch die Verwendung von Eingabefeldern den Vorteil, dass sie eine Datenbasis
hat und gezielt Analysen durchführen und Nutzerprofile erstellen kann. Dies dient
der weiteren Optimierung des Internetauftrittes. Der Nachteil des Kontaktformulars
liegt zugleich in seinem Vorteil. Über die Nutzung und Verwendung seiner Daten
wird der Kunde bereits auf der Kontaktseite informiert und kann zur Datenspeiche-
rung bzw. ­freigabe aufgefordert werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Daten
zur späteren Akquise verwendet werden können. Zu viele Eingabefelder führen
allerdings dazu, dass der Kunde vom E-Mail-Kontakt abgeschreckt wird.
Neben der Überprüfung der E-Mail-Qualität habe ich die zentralen Kontaktformula-
re der 132 untersuchten Institute auf deren Funktionalitäten sowie auf Kann- und
Pflichtfelder analysiert. Die Ergebnisse befinden sich im Anhang D Tabellen und
Grafiken. Um die Qualität der untersuchten Kontaktformulare zu verbessern, wer-
de ich im vierten Kapitel Handlungsempfehlungen aussprechen.

2
Konzeptionelle Grundlagen des E-Mail-Managements
2.6
Technische Möglichkeiten des E-Mail-Managements
E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
| Seite 24
Einsatz von E-Mail-Managementsystemen und Wissensdatenbanken
51
Ein E-Mail-Managementsystem sollte dem Call-Center ermöglichen E-Mails inner-
halb kürzester Zeit zu beantworten. Dazu sind folgende Anforderungen zu erfüllen:
Mehrstufiges Eskalationsmodell bei Zeitüberschreitung, Echtzeitanalyse der Call-
Center-Auslastung, Priorisierung z.B. von Premiumkunden, Status-Management,
Alarmierung beim Eintreten vordefinierter Zustände, Skill-Based Routing (Weiter-
leitung an zuständigen Mitarbeiter), automatische Textanalyse für korrektes Rou-
ting, Filterskala nach Inhalt oder Absender, persönliche Zuweisung an Mitarbeiter
und Zeitüberschreitung.
Eine optimale Unterstützung zur E-Mail-Erstellung bieten Wissensdatenbanken
und Textbausteine. Wichtig sind dabei: Beschwerdemanagement, Serviceauswer-
tung, Wissensdatenbank, FAQ, Echtzeitdaten, Textbausteine und Kundenhistorie.
Kürzere Antwortzeiten werden durch Automatisierung von Vorgängen erreicht.
Hierzu gehören: Autoresponder mit Datenbankabfrage, inhaltgesteuerte Auto-
responder, Antwortvorschläge, Personalisierung anhand der Kundendatenbank,
Semi-Automatisierung mit Antwortvorschlägen für den Berater und Rechtschreib-
prüfung zur Gewährleistung der sprachlichen Qualität.
Um eine gleich bleibende Antwortqualität zu gewährleisten, ist eine Qualitätskon-
trolle wichtig. Dies wird durch folgende Maßnahmen ermöglicht: Kontroll-E-Mails
an den Supervisor z.B. den Call-Center-Leiter, Corporate Identity (Vorlagen mit
Corporate Identity und Inhaltsvorgaben), Bounce Mails (Nachbearbeitung unzu-
stellbarer E-Mails), Protokolle zu Bearbeitungszeiten und Anfrageinhalten,
Tracking-Status (aktueller Status und Kundenhistorie), Auslastungsspitzen, Res-
ponsezeiten und Forecasting (Entwicklung des E-Mail-Aufkommens).
51
Die Fußnote bezieht sich auf das gesamte Unterkapitel.
Vgl. Schwarz, Torsten; absolit Dr. Schwarz: Integration von E-Mail-Management und Permission-
Marketing im Call-Center. 20.12.2004,
http://www.absolit.de/eMail-
Marketing/Integration%20von%20E-Mail-Management%20im

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2005
ISBN (eBook)
9783956361777
ISBN (Paperback)
9783836601436
Dateigröße
2.4 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Fachhochschule Düsseldorf – Wirtschaft
Erscheinungsdatum
2007 (Februar)
Note
1,3
Schlagworte
e-mail kommunikation netiquette e-mail-management spam
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Titel: E-Mail-Management bei Sparkassen in Nordrhein-Westfalen
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