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Entwicklung von Webapplikationen mit Zugriff auf SAP R3-Systeme

SAP Web DYNPRO versus IBM Portlets

©2006 Diplomarbeit 106 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
In den letzten Jahren ist in vielen Unternehmen ein Trend zum vermehrten Einsatz von Webapplikationen zu erkennen.
Solche Applikationen bieten neben ihrer Plattformunabhängigkeit vor allem den Vorteil, von nahezu jedem Arbeitsplatzrechner eines Unternehmens aufgerufen werden zu können, ohne dass zunächst umfangreiche Clientsoftware installiert werden muss.
Mehrere Softwarehersteller haben mittlerweile Technologien entwickelt, die es ermöglichen, auch sehr komplexe Webapplikationen zu erstellen. Diese zeichnen sich einerseits durch Benutzungsoberflächen aus, die wesentlich mehr Gestaltungsoptionen bieten als einfache HTML-Seiten. Andererseits kann die Datenverarbeitungslogik bereits bestehender Softwareapplikationen sehr einfach in solche Webapplikationen integriert werden, so dass nicht alle Teile einer neuen Software auch vollständig neu entwickelt und programmiert werden müssen.
Zu diesen Softwaretechnologien gehören auch die SAP Web Dynpro- und die IBM Portlets-Technologie, die in dieser Diplomarbeit unter besonderer Berücksichtigung der Verwendung von Funktionslogik aus konventionellen SAP R/3 Applikationen untersucht werden.
Der Vergleich von SAP Web Dynpro und IBM Portlets ist die Grundlage der Arbeit. Nach einem kurzen einleitenden Kapitel werden die beiden Softwaretechnologien zunächst in einem jeweils eigenen Abschnitt kurz vorgestellt. Dabei werden neben den Architekturen und Entwicklungsumgebungen auch die Integrationsplattformen SAP NetWeaver und IBM WebSphere näher betrachtet.
Zur Verdeutlichung und Veranschaulichung der theoretischen Betrachtungen wurde die Beispielapplikation PTL Pilot entworfen und sowohl als Web Dynpro-, als auch als Portlet-Applikation implementiert. Zweck der Applikation ist das Suchen, Filtern und Anzeigen von Bauteilen und Bauteilinformationen. Die PTL Pilot ist eine vereinfachte Umsetzung einer größeren, mittlerweile produktiv eingesetzten, Webapplikation, die mit der SAP Web Dynpro Technologie erstellt wurde.
Nach diesem Einblick in die Praxis folgt ein weiterer theoretischer Teil, der sich mit der Gestaltung von Weboberflächen auseinandersetzt. Der ausführlichen Grundlagenbetrachtung zur Orientierung und Navigation, Dialoggestaltung, sowie Anordnung von Interaktionselementen folgt ein weiterer praktischer Abschnitt, der die Möglichkeiten der Oberflächengestaltung in SAP Web Dynpro- und IBM Portlet-Applikationen aufzeigt.
Bis zu diesem Zeitpunkt wird in der Arbeit lediglich […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Torben Hönemann
Entwicklung von Webapplikationen mit Zugriff auf SAP R3-Systeme - SAP Web
DYNPRO versus IBM Portlets
ISBN: 978-3-8366-0120-7
Druck Diplomica® GmbH, Hamburg, 2007
Zugl. Fachhochschule Trier, Trier, Deutschland, Diplomarbeit, 2006
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte,
insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von
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Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden, und die Diplomarbeiten Agentur, die
Autoren oder Übersetzer übernehmen keine juristische Verantwortung oder irgendeine
Haftung für evtl. verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen.
© Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2007
Printed in Germany

Torben Hönemann
Dipl.-Wirtschaftsinformatiker (FH)
Inselwall 5, 38114 Braunschweig
0531-2193452
0160-99315180
torben.hoenemann@tlink.de
Autorenprofil

Lebenslauf
Persönliche Daten
Geburtstag / -ort:
09.07.1980 in Hannover
Familienstand:
Ledig
Schulbildung
Grundschule Hagen 1986 ­ 1990
Kooperative Gesamtschule Neustadt am Rübenberge
o
Orientierungsstufe von 1990 - 1992
o
Sekundarstufe I (Gymnasialzweig) von 1992 - 1996
o
Sekundarstufe II von 1996 - 1999
Abitur am 23.06.1999 an der Kooperativen Gesamtschule
Neustadt am Rübenberge
Zivildienst
Personen- und Blutkonserventransport beim Deutschen Roten
Kreuz von Oktober 1999 ­ Juli 2000
Studium
Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig
o
Studienbeginn im Oktober 2000, Fachrichtung
Wirtschaftsinformatik
o
Abschluss der Vordiplomprüfung im Juli 2003
o
Exmatrikulation im September 2003 (bedingt durch
Wechsel der Hochschule)
Fachhochschule Trier
o
Studienbeginn im Oktober 2003, Fortführung des
Studienganges Wirtschaftsinformatik im Hauptstudium
o
Diplomarbeit bei der CN Consult GmbH von November
2005 bis Mai 2006, Thema:
Entwicklung von
Webapplikationen mit Zugriff auf SAP R/3 Systeme - SAP
Web Dynpro vs. IBM Portlets
o
Abschluss der Fachhochschule und Erlangung des
akademischen Grades Diplom-Wirtschaftsinformatiker
(FH) am 16.05.2006
Praktika
Praktikum bei der Volkswagen AG mit Schwerpunkt SAP-
Programmierung, von April 2003 ­ Ende August 2003
Praktikum bei der SAP AG in einem Projektteam bei der
Volkswagen AG, von Oktober 2004 ­ Ende März 2005

Nebentätigkeiten
Befristete Tätigkeit bei der Autovision GmbH, im Einsatz beim
Kunden Volkswagen Bank GmbH, von März 2003 ­ Ende Juni
2003
Mehrere befristete Tätigkeiten bei der CN Consult GmbH, tätig in
verschiedenen Softwareprojekten für den Kunden Volkswagen
AG
Berufliche Entwicklung
Seit 01.06.2006 tätig als Berater und Softwareentwickler bei der
CN-Consult GmbH
Braunschweig, 20.01.2007

IT-Wissen
Allgemeines IT-Wissen
[+++] Microsoft Windows, Microsoft Office (insb. MS Word, MS
Excel, MS PowerPoint)
[+] Softwareplanung, Softwaredesign, Konzeption
[+] Funktionsweise und Design von Datenbanken
[+] UML, XML
SAP-Wissen
[++] SAP R/3 (Aufbau, Prinzipielles Verständnis)
[+++] ABAP/4 Programmierung
[++] Data Dicitionary (Anlegen, Pflegen von DB-Tabellen,
Datenelementen usw.)
[++] SAP Web Application Server (Aufbau, Administration)
[+++] Erstellung von Business Server Pages (BSPs)
[+++] Erstellung von SAP Web Dynpro Anwendungen
[++] SAP Java Development Infrastructure
Programmier-Wissen
[+++] Java Programmierung
[++] VB Script Programmierung
[++] Perl Programmierung
[++] JavaScript Programmierung
Web-Wissen
[++] Webseitengestaltung
[+++] HTML, CSS
Dieses Profil spiegelt eine Selbsteinschätzung meines Wissens und meiner Erfahrungen im IT Bereich
wieder. Die Bewertungsstufen wurden von mir frei entworfen, um meine Kenntnisse auf einer Skala
bewerten zu können.
[+]
Basiswissen
Überwiegend theoretisches Wissen
[++]
Erweitertes Wissen
Grundkenntnisse (mindestens einmal praktisch damit gearbeitet)
[+++]
Vertieftes Wissen
Gute Kenntnisse (bereits mehrfach praktisch angewendet)
[++++]
Profi-Wissen
Sehr gute Kenntnisse (mehrjährige Berufserfahrung)
[+++++]
Experten-Wissen
Exzellente Kenntnisse (mindestens 10 Jahre Berufserfahrung)

Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
iii
1
Einleitung
1
1.1
Webapplikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1
1.2
Motivation
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1
1.3
Aufgabenstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2
1.4
Themen¨
ubersicht und Gliederung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3
2
SAP Web Dynpro und IBM Portlets
5
2.1
Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5
2.1.1
Der J2EE Standard
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5
2.1.2
Die Eclipse Entwicklungsumgebung . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6
2.1.3
Das MVC Entwurfsmuster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7
2.2
SAP Web Dynpro
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9
2.2.1
SAP NetWeaver
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9
2.2.2
Das SAP NetWeaver Developer Studio . . . . . . . . . . . . . . . .
13
2.2.3
Die SAP Web Dynpro Architektur . . . . . . . . . . . . . . . . . .
17
2.3
IBM Portlets . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
20
2.3.1
IBM WebSphere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
21
2.3.2
Der IBM Rational Application Developer . . . . . . . . . . . . . .
25
2.3.3
Die IBM Portlet Architektur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
27
3
Die Beispielapplikation PTL Pilot
32
3.1
Beschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
32
3.1.1
Das PTL@Intranet Projekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
32
3.1.2
Grundfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
32
3.1.3
Aufbau und Verwendung von Suchfiltern . . . . . . . . . . . . . . .
33
3.2
Umsetzung als SAP Web Dynpro Applikation . . . . . . . . . . . . . . . .
34
3.2.1
Die Applikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
34
3.2.2
Technischer Hintergrund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
37
3.3
Umsetzung als IBM Portlet Applikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
39
3.3.1
Die Applikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
39
3.3.2
Technischer Hintergrund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
40
i

4
Gestaltung von Weboberfl¨
achen
43
4.1
Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
43
4.1.1
Orientierung und Navigation auf Webseiten . . . . . . . . . . . . .
43
4.1.2
Dialoggestaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
45
4.1.3
Interaktionselemente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
47
4.2
Oberfl¨
achengestaltung in SAP Web Dynpro und IBM Portlets . . . . . . .
49
4.2.1
Web Dynpro-Applikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
49
4.2.2
Portlet-Applikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
53
5
ABAP Programmierung und Datenmanagement
56
5.1
Die Programmiersprache ABAP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
56
5.1.1
¨
Ubersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
56
5.1.2
Funktionsbausteine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
57
5.1.3
Die Funktionsbausteine der PTL Pilot . . . . . . . . . . . . . . . .
59
5.2
Datenhaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
61
5.2.1
Datenhaltung in SAP R/3 Systemen . . . . . . . . . . . . . . . . .
61
5.2.2
Das Datenmodell der PTL Pilot
. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
62
5.3
Datenaustausch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
64
5.3.1
Technische Grundlagen
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
64
5.3.2
Anbindung von SAP R/3 Funktionsbausteinen als Model
. . . . .
67
6
Authentifizierung und Autorisierung
73
6.1
Der Java Authentication and Authorization Service . . . . . . . . . . . . .
73
6.1.1
¨
Ubersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
73
6.1.2
Authentifizierung von Benutzern . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
74
6.1.3
Autorisierung von Benutzern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
76
6.2
Authentifizierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
77
6.2.1
Authentifizierungsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
77
6.2.2
Authentifizierung in SAP Web Dynpro-Applikationen
. . . . . . .
78
6.2.3
Authentifizierung in IBM Portlet Applikationen . . . . . . . . . . .
81
6.3
Autorisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
84
6.3.1
Autorisierung in SAP Web Dynpro-Applikationen
. . . . . . . . .
84
6.3.2
Autorisierung in IBM Portlet Applikationen . . . . . . . . . . . . .
85
7
Fazit
88
7.1
Kapitelanalyse
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
88
7.2
Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
91
7.3
Abschlussbeurteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
92
Literaturverzeichnis
93
ii

Abbildungsverzeichnis
2.1
J2EE Architektur nach [Sun03] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5
2.2
Eclipse Workbench . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7
2.3
MVC Entwurfsmuster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8
2.4
SAP NetWeaver Plattform . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11
2.5
SAP NWDS - Web Dynpro Perspektive . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
14
2.6
SAP NWDS - Data Modeler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
16
2.7
SAP NWDS - Navigation Modeler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
17
2.8
Kategorien und Produkte in IBM WebSphere nach [SGHM05] . . . . . . .
22
2.9
Entwicklungsumgebungen der IBM WebSphere Familie nach [SGHM05] .
24
2.10 IBM RAD - Web Perspektive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
26
3.1
Bedingungss¨
atze eines Suchfilters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
33
3.2
PTL Pilot SAP - Suchfilter ausw¨
ahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
35
3.3
PTL Pilot SAP - Letzter Schritt des Filterassistenten
. . . . . . . . . . .
35
3.4
PTL Pilot SAP - Detailanzeige zu einem Bauteil . . . . . . . . . . . . . .
36
3.5
Web Dynpro Projekt Beeblebrox - Projektstruktur . . . . . . . . . . . . .
37
3.6
Web Dynpro Components der PTL Pilot . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
38
3.7
PTL Pilot Portlet Applikation - ¨
Uberblick . . . . . . . . . . . . . . . . . .
39
3.8
Maximiertes Suchfilter-Portlet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
40
3.9
PTLPilotPortlets-Projekt - Ressourcen¨
ubersicht . . . . . . . . . . . . . . .
41
3.10 FEPortal-Projekt - Ressourcen¨
ubersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
42
4.1
Benutzungsoberfl¨
ache eines Webbrowsers . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
44
4.2
Baumstruktur mit Oberfl¨
achenelementen & View Designer . . . . . . . . .
50
4.3
IRAD - Page Designer Editor und Palette View . . . . . . . . . . . . . . .
53
5.1
ABAP Workbench mit
"
Hello World"-Programm . . . . . . . . . . . . . .
58
5.2
ABAP Workbench mit Funktionsbausteinen der PTL Pilot
. . . . . . . .
59
5.3
Datenbanktabelle im ABAB Dictionary . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
62
5.4
Data Browser eines SAP R/3 Systems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
63
5.5
DB Modell PTL Pilot - Filter und Filterinformationen . . . . . . . . . . .
64
5.6
DB Modell PTL Pilot - Bauteile und Bauteilinformationen
. . . . . . . .
65
5.7
SAP JCo Architektur
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
66
5.8
SDO Architektur nach [W
+
04] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
67
5.9
Model Import Wizard - Schritte 1 und 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
68
5.10 Model Import Wizard - Schritte 3 und 4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
68
iii

5.11 Modelklassen von MyModel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
69
5.12 SAP Datenzugriff aktivieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
70
5.13 SDO Wizard - Schritte 1 und 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
71
5.14 Seitendaten einer JavaServer Page . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
72
6.1
Authentifizierung und Autorisierung mit dem JAAS nach [MSH02] . . . .
76
6.2
Visual Administrator - Security Provider Einstellungen . . . . . . . . . . .
81
6.3
SAP Web Application Server - Standard Login-Seite . . . . . . . . . . . .
82
6.4
IBM WebSphere Portal - Standard Login-Seite . . . . . . . . . . . . . . .
83
6.5
Authentifizierungseinstellungen in einem Portal-Projekt . . . . . . . . . .
84
6.6
Permissions, Actions und Roles nach [SAP06e] . . . . . . . . . . . . . . .
85
6.7
Administrationskonsole der User Management Engine . . . . . . . . . . .
86
6.8
Vererbung von Rollentypen im IBM WebSphere Portal . . . . . . . . . . .
87
iv

1 Einleitung
1.1 Webapplikationen
Vor ca. 16 Jahren entwickelte der britische Informatiker Tim Berners Lee das World
Wide Web.
Urspr¨
unglich als Projekt zum Austausch wissenschatlicher Informationen geplant, hat
das WWW inzwischen eine enorme Popularit¨
at erreicht und ist f¨
ur viele Menschen ein
fester Bestandteil des allt¨
aglichen Lebens geworden. Neben den zahlreichen privaten
Websites, ist heute auch nahezu jedes gr¨
oßere Unternehmen durch eine eigene Webpr¨
a-
senz im WWW vertreten.
Aus den ersten statischen Webseiten der fr¨
uhen 90ziger Jahre, sind l¨
angst dynamische
Webapplikationen geworden, die nicht nur Inhalte pr¨
asentieren, sondern auch eine um-
fassende Interaktion mit ihren Benutzern erm¨
oglichen.
Plattformunabh¨
angigkeit und die M¨
oglichkeit komplexe Benutzungsoberfl¨
achen zu ent-
wickeln, machen Webapplikationen mittlerweile auch f¨
ur den Einsatz innerhalb von Un-
ternehmen interessant. Eine Webapplikation l¨
asst sich leicht in ein unternehmensinternes
Intranet oder Web-Portal integrieren, so dass Mitarbeiter von jedem Unternehmens-
standort aus darauf zugreifen k¨
onnen. Auch wird f¨
ur die Verwendung von Webappli-
kationen, im Gegensatz zu einer klassischen Client - Server Applikation, kein speziel-
ler Client ben¨
otigt. Ein, in vielen Betriebssystemen bereits standardm¨
aßig vorhandener
Webbrowser, ist v¨
ollig ausreichend.
1.2 Motivation
Auch bei den Kunden der CN-Consult GmbH ist eine Tendenz zum vermehrten Einsatz
von Webapplikationen zu erkennen. Ein besonderes Interesse liegt dabei in der Umset-
zung von bereits vorhandenen SAP R/3-Applikationen in Webapplikationen.
Die Prototypen-Toleranz-Liste (PTL) ist eine solche SAP R/3-Applikation. Sie wird
ur die Verwaltung von Bauteilen f¨
ur Fahrzeugprototypen eingesetzt. Die PTL wurde
von der CN-Consult GmbH im Auftrag eines Großkunden konzipiert und in der SAP-
Programmiersprache ABAP implementiert.
1

Um den Benutzerkreis einfach erweitern zu k¨
onnen und die Verf¨
ugbarkeit zu erh¨
ohen,
erhielt die CN-Consult GmbH den Auftrag, das Projekt PTL@Intranet umzusetzen.
Ziel dieses Projekts, dass mittlerweile abgeschlossen ist, war die Integration der PTL in
das Intranet bzw. das zuk¨
unftige Portal des Kunden und damit letztlich die Entwick-
lung einer entsprechenden Webapplikation. Diese sollte in sehr kurzer Zeit, mit so wenig
Aufwand wie m¨
oglich erstellt werden. Nach M¨
oglichkeit sollten große Teile der Funkti-
onslogik der PTL weiterverwendet werden und lediglich die Benutzungsoberfl¨
ache neu
entwickelt werden.
Die CN-Consult GmbH entschloss sich daraufhin, das SAP NetWeaver Developer Studio
als Planungs- und Entwicklungswerkzeug f¨
ur dieses Projekt einzusetzen und die zu er-
stellende Webapplikation als SAP Web Dynpro Applikation zu implementieren, um eine
gezielte Einbindung der vorhandenen ABAP Funktionslogik realisieren zu k¨
onnen.
Allerdings wird beim Kunden im Bereich Softwareentwicklung, insbesondere bei der
Entwicklung von Webapplikationen und Portall¨
osungen der Einsatz von Werkzeugen
der IBM Corporation sehr stark favorisiert.
Es ist absehbar, dass in n¨
achster Zeit weitere bestehende SAP R/3-Applikationen in
Webapplikationen transformiert werden sollen. Daher m¨
ochte die CN Consult GmbH
in einer grundlegenden Untersuchung kl¨
aren, inwiefern sich die Software-Technologien
SAP Web Dynpro und IBM Portlets zur Erstellung von Webapplikationen eignen, die
auf der Funktionslogik von SAP R/3-Applikationen basieren (nachfolgend auch R/3-
Webapplikationen genannt). Dar¨
uber hinaus sollen Aufbau und Struktur einer Webappli-
kation untersucht werden.
1.3 Aufgabenstellung
Diese Diplomarbeit soll einerseits einen Einblick in die wichtigsten Aspekte einer R/3-
Webapplikation geben, andererseits eine Entscheidungsgrundlage bei der Auswahl der
Softwaretechnologie f¨
ur zuk¨
unftige R/3-Webapplikationen sein. Es wurden deshalb fol-
gende Einzelaufgaben formuliert:
1. Vergleich der beiden Softwaretechnologien SAP Web Dynpro und IBM Portlets
Dabei sollen auch die beiden Softwareentwicklungsumgebungen SAP NetWeaver
Developer Studio und IBM Rational Application Developer n¨
aher betrachtet wer-
den
2. Untersuchung der Gestaltung von Web-Benutzungsoberfl¨
achen
3. Untersuchung der Funktionslogik und des Datenmanagements in SAP R/3-
Applikationen
4. Untersuchung der Authentifizierung und Autorisierung von Benutzern von We-
bapplikationen
2

5. Entwurf einer Beispielapplikation und Implementierung dieser Applikation mit Hil-
fe der beiden genannten Softwaretechnologien
1.4 Themen¨
ubersicht und Gliederung
Um der Aufgabenstellung gerecht zu werden, behandelt diese Diplomarbeit folgende
Themengebiete:
1
1. SAP Web Dynpro und IBM Portlets
Zur Entwicklung und Implemtierung von Webapplikationen gibt es mittlerweile
eine große Anzahl verschiedener Entwicklungswerkzeuge und -verfahren. Neben
der Kompatibilit¨
at zum J2EE Standard und der Strukturierung nach dem MVC-
Design Pattern, bieten SAP Web Dynpro- und IBM Portlet-Applikationen die
oglichkeit relativ unkompliziert auf Daten aus SAP R/3-Systemen zugreifen zu
onnen. Durch die jeweilige Entwicklungsumgebung, SAP NetWeaver Developer
Studio bzw. IBM Rational Application Developer, wird der Softwareentwickler da-
bei optimal bei der Erstellung einer solchen Applikation unterst¨
utzt.
Das zweite Kapitel dieser Diplomarbeit besch¨
aftigt sich daher mit einer kurzen Ein-
uhrung in die beiden Softwaretechnologien SAP Web Dynpro und IBM Portlets.
Dabei werden vor allem die Plattformen SAP NetWeaver und IBM WebSphere,
die oben genannten Entwicklungsumgebungen, sowie die Architekturen der beiden
Technologien behandelt.
2. Die Beispielapplikation PTL Pilot
Um die praktische Anwendung der theoretischen Erkenntnisse zu SAP Web Dynpro
und IBM Portlets zu demonstrieren, wurde mit jeder der beiden Technologien die
Beispielapplikation PTL Pilot erstellt. Dieses Kapitel stellt die thematisch glei-
chen aber technologisch verschiedenen Applikationen kurz vor und erl¨
autert die
Vorgehensweise bei ihrer Entwicklung und Implementierung. Auch in den folgen-
den Kapiteln werden die beiden Beispielapplikationen immer wieder aufgegriffen
und dazu verwendet, theoretischen Erkenntnissen einen Praxisbezug zu geben.
3. Gestaltung von Weboberfl¨
achen
Ein wichtiger Aspekt einer Softwareapplikation ist die Schnittstelle zum menschli-
chen Benutzer, die Benutzungsoberfl¨
ache. W¨
ahrend fr¨
uhere kommandozeilenorien-
tierte Oberfl¨
achen wenig Gestaltungsspielraum zuließen, bieten die heute ¨
ublicher-
weise eingesetzten graphischen Oberfl¨
achen, mit ihrer Vielzahl von einsetzbaren
Elementen und Farbvariationen, weitreichende M¨
oglichkeiten in ihrer Gestaltung.
Damit sich ein Benutzer auf einer graphischen Oberfl¨
ache gut zurechtfindet und
die f¨
ur ihn wichtigen Informationen schnell und sicher erfassen kann, ist es wich-
tig bestimmte Regeln und Vorgehensweisen bei der Gestaltung solcher Oberfl¨
achen
1
Jedes Themengebiet wird in einem eigenen Kapitel behandelt
3

einzuhalten. Dar¨
uber hinaus werden in zahlreichen ISO-Normen verschiedenen An-
forderungen an Benutzungsoberfl¨
achen formuliert.
Kapitel 4 besch¨
aftigt sich daher einerseits mit allgemeinen Gestaltungsregeln f¨
ur
Benutzungsoberfl¨
achen. Andererseits werden anhand der konkreten Benutzungs-
oberfl¨
achen der Beispielapplikationen die Umsetzung dieser Regeln erl¨
autert und
die Technologien zur Erzeugung dieser Oberfl¨
achen vorgestellt.
4. ABAP Programmierung und Datenmanagement
Der wesentliche Zweck jeder Unternehmensanwendung ist die Darstellung, bzw.
die Manipulation von Daten. In den hier betrachteten Webapplikationen erfolgt
die endg¨
ultige Beschaffung und Manipulation bestimmter Daten innerhalb eines
SAP R/3 Systems. Die Funktionslogik f¨
ur den Zugriff auf Datenbanken und die
Aufbereitung von Daten ist in so genannten Funktionsbausteinen implementiert,
die ¨
uber ihre Schnittstellen Daten entgegennehmen bzw. zur Verf¨
ugung stellen
onnen. Der Datenaustausch zwischen dem R/3 System und der Web Dynpro-
bzw. Portlet-Applikation erfolgt ¨
uber eine einheitliche von der SAP zur Verf¨
ugung
gestellte Schnittstelle, dem SAP Java Connector.
Die Grundlagen der Programmierung von Funktionsbausteinen, sowie wesentli-
che Konzepte zur Datenhaltung in SAP R/3 Systemen und dem Datenaustausch
zwischen R/3 Systemen und Webapplikationen werden in diesem Kapitel n¨
aher
erl¨
autert.
5. Authentifizierung und Autorisierung von Benutzern einer Webapplikation
Dem Thema Authentifizierung und Autorisierung kommt heute in nahezu jeder
gr¨
oßeren Softwareapplikation eine bedeutende Rolle zu. Kapitel 6 erl¨
autert da-
her die wichtigsten Mechanismen, um Benutzer von Web Dynpro- und Portlet-
Applikationen authentifizieren und autorisieren zu k¨
onnen. Auch der zur J2EE Ar-
chitektur geh¨
orende Java Authentication and Authorization Service (JAAS) wird
in diesem Kapitel kurz vorgestellt.
6. Fazit
Als Zusammenfassung und Beurteilung kann das letzte Kapitel dieser Diplomar-
beit betrachtet werden. Die behandelten Themen werden zun¨
achst kapitelweise
analysiert. Anschließend folgt ein kurzer ¨
Uberblick mit m¨
oglichen Erweiterungs-
ans¨
atzen f¨
ur diese Arbeit. Das Kapitel endet schließlich mit einer abschließenden
Beurteilung der SAP Web Dynpro- und der IBM Portlet-Technologie.
4

2 SAP Web Dynpro und IBM Portlets
2.1 Grundlagen
Um die in diesem Kapitel vorgestellten Softwaretechnologien besser verstehen zu k¨
onnen,
ist es wichtig sich zun¨
achst ¨
uber einige Grundlagen zu informieren. Diese werden in den
folgenden drei Abschnitten kurz vorgestellt und gelten sowohl f¨
ur SAP Web Dynpro, als
auch f¨
ur IBM Portlets.
2.1.1 Der J2EE Standard
SAP Web Dynpro- und IBM Portlet-Applikationen basieren auf dem J2EE Standard.
Der Begriff J2EE steht f¨
ur Java 2 Platform Enterprise Edition und bezeichnet eine von
der Firma Sun Microsystems entworfene Standardarchitektur, f¨
ur die Entwicklung und
den Einsatz verteiler Unternehmensanwendungen.
Abbildung 2.1: J2EE Architektur nach [Sun03]
5

J2EE Applikationen werden in der Programmiersprache Java implementiert und sind in
der Regel aus einzelnen, wiederverwendbaren Komponenten aufgebaut. Konkret kann es
sich dabei um Java Applets, Java Server Pages (JSP), Java Servlets und Enterprise Java
Beans (EJB) handeln. Die f¨
ur den Betrieb von J2EE Applikationen ben¨
otigte Infrastruk-
tur wird durch einen Applikationsserver bereitgestellt, welcher die in [Sun03] spezifizierte
Architektur aufweist. Neben der von Sun Microsystems zur Verf¨
ugung gestellten Refe-
renzimplemetierung, gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von Softwareherstellern die
eigene J2EE konforme Applikationsserver anbieten. [Sun06a] gibt eine ¨
Ubersicht der von
Sun Microsystems zertifizierten J2EE Applikationsserver.
Ein J2EE Applikationsserver ist in verschiedene logische Komponenten aufgeteilt, die als
Container bezeichnet werden. Container dienen als Laufzeitumgebungen f¨
ur die ihnen
zugeordneten Komponenten. So ist beispielsweise der Web Container als Laufzeitum-
gebung f¨
ur JSPs und Servlets vorgesehen, w¨
ahrend im EJB Container Enterprise Java
Beans ausgef¨
uhrt werden. Die Container stellen dar¨
uber hinaus verschiedene Dienste zur
Verf¨
ugung, die von den Komponenten genutzt werden k¨
onnen, um bestimmte Aufgaben
zu erledigen. So wird f¨
ur die Verbindung zu einer Datenbank der JDBC Dienst verwen-
det. Java Mail erlaubt den Zugriff auf verschiedene Mailservices und der JAAS, der in
Kapitel 6 ausf¨
uhrlich behandelt wird, kann zur Authentifizierung und Autorisierung in
J2EE Applikationen eingesetzt werden. S¨
amtliche zur Verf¨
ugung stehenden Dienste sind
in [Sun03] aufgef¨
uhrt und beschrieben.
2.1.2 Die Eclipse Entwicklungsumgebung
Schl¨
agt man den aus der englischen Sprache stammenden Begriff Eclipse in einem Eng-
lisch - Deutsch W¨
orterbuch nach, so erh¨
alt man als ¨
Ubersetzung die Worte Verfinste-
rung oder Verdunkelung. In der IT-Welt bezeichnet Eclipse hingegen eine offene (im Sinne
von Open-Source-Software) und universell erweiterbare Softwareentwicklungsumgebung.
Laut Erich Gamma, der maßgeblich an der Enwicklung von Eclipse beteiligt war, soll
der Name auf die ¨
uberm¨
achtige, alles Andere in den Schatten stellende Wirkung von
Eclipse gegen¨
uber propriet¨
aren Softwareentwicklungsumgebungen hinweisen.
1
Eclipse ist der Nachfolger der Java-Entwicklungsumgebung IBM Visual Age und wurde
1999 zun¨
achst noch als Closed-Source-Software bei der IBM Corporation entwickelt. Erst
Ende 2001 wurde der Quellcode von Eclipse unter der Common Public License (CPL)
freigegeben und die Eclipse Foundation, ein aus neun Softwareunternehmen bestehendes
Konsortium gegr¨
undet, um die Weiterentwicklung und Verbreitung von Eclipse zu f¨
or-
dern. Seit ihrer Gr¨
undung w¨
achst die Eclipse Foundation best¨
andig und auch von der
Entwicklungsumgebung erscheinen kontinuierlich neue Versionen.
1
¨
Ubersetzt man Eclipse mit Sonnenfinsternis, wie es auch durch das Eclipse-Logo suggeriert wird,
so ergibt sich ein besonderer Seitenhieb auf den IBM Konkurrenten Sun Microsystems bzw. dessen
Java-Entwicklungsumgebung NetBeans, die ¨
ahnliche Eigenschaften wie Eclipse aufweist.
6

Abbildung 2.2: Eclipse Workbench
Das wichtigste Merkmal der Eclipse Umgebung ist ihre offene und erweiterbare Archi-
tektur, die es anderen Softwareherstellern erm¨
oglicht, sehr einfach eigene Softwareent-
wicklungswerkzeuge in Eclipse zu integrieren. Die einfache Erweiterbarkeit ergibt sich
dadurch, dass die Eclipse Umgebung ausschließlich aus so genannten Plugins aufgebaut
ist. Ein Plugin ist eine Art Modul, das eine bestimmte Funktionalit¨
at bereitstellt (z.B.
einen Debugger f¨
ur die Fehlersuche in Java Programmen). Neue Plugins k¨
onnen be-
stimmte Schnittstellen (Extension Points) bereits vorhandener Plugins verwenden und
so deren Funktionalit¨
at erweitern. In einer XML Datei muss jedes Plugin definieren,
welche anderen Plugins es erweitert, welche Extension Points es daf¨
ur verwendet und
welche Extension Points es anderen Plugins zur Verf¨
ugung stellt. Wie bereits erw¨
ahnt,
besteht die gesamte Architektur der Eclipse Umgebung aus einzelnen Plugins. Das Eclip-
se Laufzeitsystem stellt die Wurzel dieser Plugin-Hierarchie dar und ist als einziger Teil
der Umgebung nicht vollst¨
andig als Plugin realisiert.
2.1.3 Das MVC Entwurfsmuster
Der Entwurf von Softwareapplikationen erfordert oft die L¨
osung von Problemen, die so
oder so ¨
ahnlich bereits in anderen Projekten aufgetreten sind und auch in zuk¨
unftigen
Projekten immer wieder auftreten werden. Um das Rad nicht st¨
andig neu erfinden zu
ussen, gibt es f¨
ur viele dieser Probleme vorgefertigte und bew¨
ahrte L¨
osungsvorschl¨
age,
7

so genannte Entwurfsmuster (engl. Design Patterns). Sie geben dem Softwareentwickler
eine grobe Anleitung zur Strukturierung der zu entwickelnden Software.
Sowohl SAP Web Dynpro- als auch IBM Portlet-Applikationen sind nach dem Model-
View-Controller (MVC) Entwurfsmuster aufgebaut, welches 1979 von dem Norwe-
ger Trygve Reenskaug am Xerox Palo Alto Research Center (PARC) entwickelt wur-
de. Das MVC Entwurfsmuster sieht eine strikte Trennung von Oberfl¨
achen- (View),
Verarbeitungs- (Controller) und Datenbeschaffungslogik (Model) vor. Applikationen die
nach diesem Ansatz entworfen wurden, k¨
onnen unkompliziert ver¨
andert und erweitert
werden. Auch die Wiederverwendung oder der Austausch einzelner Komponenten ist
ohne großen Aufwand m¨
oglich.
Abbildung 2.3: MVC Entwurfsmuster
Erl¨
auterungen zum MVC-Ansatz sind unter Anderem in [Whe05], [KTD05] und [Wik06b]
zu finden. In Anlehnung an [Wik06b] ergeben sich f¨
ur die einzelnen Komponenten des
Musters folgende Definitionen:
Model Das Model enth¨
alt die persistenten Daten der Anwendung und hat dementspre-
chend Zugriff auf einen oder mehrere Datenspeicher (in der Regel Datenbanken).
Am Model m¨
ussen Views registriert werden, um die Daten darstellen zu k¨
onnen.
8

View Der View dient zur Pr¨
asentation der vom Model gehaltenen Daten (in der Regel
als Bildschirmausgabe). Jeder View ist an einem Model registriert. ¨
Andern sich
die Daten des Models, wird der View von einen Updatemechanismus ¨
uber die
Ver¨
anderungen informiert, um sich aktualisieren zu k¨
onnen.
Controller Der Controller ist f¨
ur die Steuerung und Verarbeitung von Benutzereinga-
ben die auf dem View get¨
atigt wurden zust¨
andig. Er steuert somit den Ablauf
der Applikation und hat außerdem schreibenden Zugriff auf das Model, um dieses
gegebenenfalls ver¨
andern zu k¨
onnen (z.B. um Datens¨
atze anzulegen, zu ver¨
andern
oder zu l¨
oschen).
2.2 SAP Web Dynpro
Dieser Abschnitt behandelt die Softwaretechnologie SAP Web Dynpro. Es erfolgt zu-
achst eine kurze Einf¨
uhrung in das Konzept der SAP NetWeaver Plattform, die Web
Dynpro als integralen Bestandteil beinhaltet. Anschließend wird das SAP NetWeaver
Developer Studio vorgestellt, das ebenfalls ein Bestandteil von NetWeaver ist und als
Entwicklungsumgebung f¨
ur Web Dynpro-Applikationen eingesetzt wird. Schließlich wird
die Architektur von Web Dynpro-Applikationen genauer betrachtet und Besonderheiten
bei der Entwicklung aufgezeigt.
2.2.1 SAP NetWeaver
SAP NetWeaver ist eine
"
offene Integrationsplattform zur Optimierung von Prozessen
¨
uber Unternehmensgrenzen hinweg" [KTD05]. Die Motivation eine solche Plattform zu
erschaffen, ergab sich im Wesentlichen aus der Notwendigkeit, Daten aus verschiedenen
Systemen gemeinsam nutzen zu k¨
onnen. Vor allem in vielen gr¨
oßeren Unternehmen fin-
den sich heutzutage sehr heterogene IT-Systemlandschaften, die oft historisch bedingt
entstanden sind (z.B. durch die Entwicklung von individuellen Softwarel¨
osungen f¨
ur ein-
zelne Unternehmensabteilungen).
Die Integration von verschiedenen Systemen ist bei NetWeaver auf die drei Ebenen People
Integration, Information Integration und Process Integration verteilt. Als vierte Ebene
zeigt Abbildung 2.4 die Application Platform, die als Laufzeit- und Entwicklungsumge-
bung f¨
ur jegliche Art von Gesch¨
aftsprozessen dient.
Die Bedeutung der einzelnen Ebenen wird im Folgenden n¨
aher erl¨
autert:
People Integration
Die wichtigste Komponente der People Integration ist das SAP Enterprise Portal (SAP
EP). Es bietet den Mitarbeitern eines Unternehmens Zugriff auf s¨
amtliche von ihnen
9

ben¨
otigten Ressourcen (Applikationen, Informationen) und steuert dar¨
uber hinaus die
Authentifizierung und Autorisierung der Mitarbeiter.
¨
Ublicherweise meldet sich ein Mitarbeiter durch Angabe seiner Benutzerkennung und des
dazugeh¨
origen Passworts am Portal an. Die seiner Benutzerkennung zugeordneten Rechte
und Rollen, legen fest welche Applikationen und Informationen der Mitarbeiter benutzen
bzw. einsehen darf. Beispielsweise k¨
onnte ein Mitarbeiter der Einkaufsabteilung Zugriff
auf eine Applikation haben, mit der er bei einem Zulieferer des Unternehmens Produkte
bestellen kann. Auf der gleichen Oberfl¨
ache hat er aber auch die M¨
oglichkeit, mit einer
anderen Applikation, die Rechnungen des Zulieferers zu bearbeiten. Außerdem k¨
onnte
ihm das Portal noch die M¨
oglichkeit bieten, sein pers¨
onliches Email-Postfach abzufragen,
sowie aktuelle Unternehmensnachrichten zu lesen. Das Enterprise Portal stellt also eine
Art pers¨
onliche Arbeitsumgebung f¨
ur jeden Mitarbeiter des Unternehmens dar.
Die verschiedenen Applikationen und Informationen werden im SAP Enterprise Por-
tal durch sogenannte iViews (integrated Views) repr¨
asentiert. iViews stellen ¨
ahnlich
wie Portlets, in sich abgeschlossenen Unternehmensanwendungen dar und sind in der
Lage untereinander zu kommunizieren und Daten auszutauschen. Auch Web Dynpro-
Applikationen lassen sich als iViews in das SAP Enterprise Portal einbinden.
Information Integration
Die Ebene Information Integration enth¨
alt die Komponenten Knowledge Management,
Business Intelligence und Master Data Management.
Das Knowledge Management besch¨
aftigt sich mit der Bereitstellung von unstrukturier-
ten Informationen, die in der Regel in Dokumenten verschiedener Art im Unternehmen
vorliegen (z.B. Sammlungen von Excel-, PowerPoint-, oder Word-Dateien). Der Zugriff
auf zusammengeh¨
orige Dokumente wird durch die Ver¨
offentlichung in so genannten Col-
laboration Rooms erm¨
oglicht, [KTD05] Seite 26. Ein Collaboration Room ist vom Aufbau
her einem typischen Internet-Forum nachempfunden und stellt technisches gesehen einen
Container f¨
ur Dokumente dar. Zus¨
atzlich lassen sich jedoch projektspezifische Daten wie
Kalender, Tasklisten usw. in einen solchen Raum einbinden.
Die Business Intelligence (BI) Komponente wird f¨
ur die gezielte Auswertung und Ana-
lyse von Unternehmensinformationen eingesetzt. Durch Online Analytical Processing
(OLAP) Verfahren werden aus der oftmals vorherrschenden enormen Informationsf¨
ulle,
die ben¨
otigten Informationen selektiert, verdichtet und anschaulich aufbereitet, so dass
sie im Enterprise Portal angezeigt werden k¨
onnen.
Das Master Data Management (MDM) dient haupts¨
achlich zur Konsolidierung von
Stammdaten (wie z.B. Kunden, Lieferanten, Mitarbeiter, Materialien usw.). Diese wer-
den zentral im MDM gehalten und k¨
onnen bei Bedarf in andere Komponenten und
Systeme verteilt werden.
10

Abbildung 2.4: SAP NetWeaver Plattform
11

Process Integration
Die Process Integration Ebene stellt die SAP Exchange Infrastructure (SAP XI) zur
Verf¨
ugung, um system¨
ubergreifende Prozesse in die NetWeaver Plattform zu integrieren.
Folgende Dienste werden dazu von der SAP XI angeboten:
· Messaging
Zuverl¨
assige ¨
Ubertragung von Nachrichten zwischen Sender und Empf¨
anger.
· Routing
¨
Ubermittlung der Nachrichten an den richtigen Empf¨
anger.
· Mapping
Transformation der Nachricht, falls Sender und Empf¨
anger nicht die gleichen Nach-
richtenformate verwenden.
· Business Process Management
Modellierung des Kommunikationsablaufs zwischen mehreren, an einem Prozess
beteiligten Systemen, so dass eine ausf¨
uhrbare Prozessbeschreibung entsteht.
Eine Reihe von Komponenten implementiert diese Dienste und einige weitere Hilfsfunk-
tionen. Die SAP XI beinhaltet:
· Diverese Design- und Konfigurationswerkzeuge zur Definition von Prozessen und
zur Konfiguration der Systemlandschaft.
· Einen Integration Server der f¨
ur Messaging, Routing und Mapping zust¨
andig ist.
· Die Business Process Engine zur Ausf¨
uhrung einer Prozessbeschreibung.
· Verschiedene Adapter f¨
ur die Anpassung der beteiligten Systeme (z.B. die Anpas-
sung von Protokollen).
· Monitoring-Werkzeuge, um den reibungslosen Betrieb sicherstellen und ¨
uberwa-
chen zu k¨
onnen.
Mit diesen Diensten und Komponenten kann die SAP Exchange Infrastructure Applika-
tionen verschiedener Hersteller miteinander verbinden und so die Kommunikation und
den Datenaustausch zwischen diesen Applikationen gew¨
ahrleisten.
Application Platform
Der SAP Web Application Server (SAP Web AS)
2
ist die technische Basis, auf der
die Komponenten der People-, Information- und Process-Integration aufsetzen. Als voll-
st¨
andig installierter Server verf¨
ugt der Web AS sowohl ¨
uber eine Java-, als auch ¨
uber
2
Offiziell wurde der Server von der SAP in SAP NetWeaver Application Server umbenannt. Diese
Bezeichnung hat sich allerdings noch nicht durchgesetzt, weshalb in dieser Diplomarbeit der alte
Name des Servers verwendet wird
12

eine ABAP-Laufzeitumgebung. Beide Umgebungen lassen sich aber auch jeweils einzeln
installieren. So k¨
onnen bestehende ABAP-Applikationen ohne Probleme weiterhin be-
trieben werden, auch wenn die SAP f¨
ur die eigene Softwareentwicklung langfristig den
J2EE Standard bevorzugen will. Insbesondere neue Applikationen sollen in der Program-
miersprache Java implementiert werden. Neben den bekannten J2EE Techniken wie JSP,
Servlets und EJB, steht dabei vor allem die Web Dynpro Technologie im Vordergrund.
Weitere Informationen und detaillierte Erl¨
auterungen zum Thema SAP NetWeaver sind
in [KTD05] auf den Seiten 17 - 35 zu finden.
2.2.2 Das SAP NetWeaver Developer Studio
Zur Entwicklung J2EE konformer Unternehmensapplikationen f¨
ur die NetWeaver Platt-
form stellt die SAP eine eigene Softwareentwicklungsumgebung zur Verf¨
ugung, das SAP
NetWeaver Developer Studio (SAP NWDS). Das Developer Studio basiert auf der Eclip-
se Entwicklungsumgebung, die bereits weiter oben vorgestellt wurde, und erweitert diese
um essentielle Funktionalit¨
aten zur Unterst¨
utzung großer Softwareprojekte, insbesondere
zur verteilten Softwareentwicklung in großen, geografisch getrennten Teams.
Aufbau und Benutzung
Der Aufbau der Benutzungsoberfl¨
ache des NWDS orientiert sich stark an Eclipse, ab-
strahiert aber von der dort ¨
ublichen Datei- und Verzeichnisbasierten Sicht durch die
Darstellung der Entwicklungsobjekte in logischen Sichten. Die Oberfl¨
ache besteht aus
ein oder mehreren Fenstern (Windows), in denen jeweils eine so genannte Perspektive
dargestellt wird. Perspektiven beinhalten eine Werkzeugleiste (Toolbar) und setzen sich
aus verschiedenen Views und Editoren zusammen. Editoren sind dabei f¨
ur die Program-
mierung bzw. Bearbeitung von Entwicklungsobjekten gedacht, w¨
ahrend Views Informa-
tionen ¨
uber selbige darstellen. ¨
Ublich sind Views zur strukturierten Anzeige von Daten
(
"
Baumansichten") und zur Anzeige von Objekteigenschaften. Eine Perspektive bietet
ur jede Art von Entwicklungsprojekt eine bestimmte Zusammenstellung von Views und
Editoren, sowie eine angepasste Werkzeugleiste.
Entwicklungsprojekte enthalten s¨
amtliche f¨
ur das jeweilige Projekt ben¨
otigten Ressour-
cen (Dateien) in gruppierter Form. Dabei werden die Ressourcen klar voneinander ab-
gegrenzt, so dass beispielsweise in Web Dynpro-Projekten keine Enterprise Java Beans
angelegt werden k¨
onnen, in Webservice Projekten keine JavaServer Pages usw. Das Er-
stellen von Projekten und das Anlegen einzelner Entwicklungsobjekte innerhalb von
Projekten erfolgt in der Regel ¨
uber Wizards. Diese dienen vor allem dazu, den Ent-
wicklungsprozess zu beschleunigen und Fehlerfreiheit f¨
ur den generierten Quellcode zu
garantieren. Ein Wizard besteht meistens aus mehreren Dialogschritten, die zum Anle-
gen eines Projekts durchlaufen werden m¨
ussen. In jedem Dialogschritt m¨
ussen bestimmte
13

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2006
ISBN (eBook)
9783956361630
ISBN (Paperback)
9783836601207
Dateigröße
4.4 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Fachhochschule Trier - Hochschule für Wirtschaft, Technik und Gestaltung – Wirtschaft
Erscheinungsdatum
2007 (Januar)
Note
1,0
Schlagworte
netweaver websphere weboberflächen
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Titel: Entwicklung von Webapplikationen mit Zugriff auf SAP R3-Systeme
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