Entwicklungsprozess eines neuen Produkts im Passivgeschäft einer Automotivebank
					
	
		©2002
		Diplomarbeit
		
			
				64 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Einleitung:	
Die modernen Dienstleistungs-Produktentwicklungs-Ansätze, die zentrales Thema der vorliegenden Arbeit sind, befassen sich nicht nur ausschließlich mit Entwicklungsverfahren, sondern beschäftigen sich zumeist auch mit dem kompletten Entwicklungssystem, um dadurch umfassende Lösungskonzepte für die Entwicklung von Produkten im Dienstleistungssektor bereitstellen zu können. Dieser Ansatz gilt um so mehr für Service Engineering, da es sich hierbei für viele Unternehmen um gänzlich neue Aufgabenstellungen handelt und deshalb insbesondere die Einführung und Integration der Dienstleistungsentwicklung in Unternehmen mit einer Reihe von offenen Fragestellungen verbunden ist. Das Ziel dieser Arbeit soll sein, ein neues Produkt für den Einlagenbereich der DaimlerChrysler Bank als Finanzdienstleister zu entwickeln und das Konzeptdes Service Engineering, die Systematik sowie die geeignete Methodik und die einzelnen Prozessschritte zu erläutern. Das Produkt ist für den Einlagenbereich bzw. auch Passivbereich genannt, (fest- oder variabel verzinslich) bestimmt.
Zum besseren Verständnis des weiteren Textes soll an dieser Stelle der Begriff Verzinsliche Wertpapiere definiert werden. Die Verzinslichen Wertpapiere, oft auch Anleihen, Renten, Bonds, oder Obligationen genannt, sind auf den jeweiligen Inhaber bestimmte Schuldverschreibung; d. h. der Käufer solcher Schuldverschreibung besitzt eine Forderung gegenüber dem Emitenten.
Gang der Untersuchung:
Die Arbeit gliedert sich in zwei Teile; der erste Teil befasst sich mit allgemeinen und grundsätzlichen Einordnungen. So wird die DaimlerChrysler Bank mit ihrer Produktpalette (insbesondere der Einlagenbereich) vorgestellt. Des weiteren wird ausgeführt, dass die Produktentwicklung ein Teilaspekt des Marketings ist; das Dienstleistungsmarketing und im speziellen das Bankenmarketing für den Einlagenbereich wird vorgestellt.
Im zweiten Teil wird auf die Thematik der Produktentwicklung im Dienstleistungsbereich eingegangen; vertieft wird die Thematik des Service Engineering. Im weiteren wird anhand eines ausgewählten Entwicklungsmodells dann ein neues Produkt für den Einlagenbereich der DaimlerChrysler Bank zur Marktreife entwickelt.
Die Thematik der Entwicklung neuer Dienstleistungen ist auch im Bereich der Dienstleistungsforschung lange Zeit ein weitgehend vernachlässigtes Feld. Zwar tauchen in der anglo-amerikanischen Literatur in den 70er- und 80er-Jahren eine Reihe erster […]
	Die modernen Dienstleistungs-Produktentwicklungs-Ansätze, die zentrales Thema der vorliegenden Arbeit sind, befassen sich nicht nur ausschließlich mit Entwicklungsverfahren, sondern beschäftigen sich zumeist auch mit dem kompletten Entwicklungssystem, um dadurch umfassende Lösungskonzepte für die Entwicklung von Produkten im Dienstleistungssektor bereitstellen zu können. Dieser Ansatz gilt um so mehr für Service Engineering, da es sich hierbei für viele Unternehmen um gänzlich neue Aufgabenstellungen handelt und deshalb insbesondere die Einführung und Integration der Dienstleistungsentwicklung in Unternehmen mit einer Reihe von offenen Fragestellungen verbunden ist. Das Ziel dieser Arbeit soll sein, ein neues Produkt für den Einlagenbereich der DaimlerChrysler Bank als Finanzdienstleister zu entwickeln und das Konzeptdes Service Engineering, die Systematik sowie die geeignete Methodik und die einzelnen Prozessschritte zu erläutern. Das Produkt ist für den Einlagenbereich bzw. auch Passivbereich genannt, (fest- oder variabel verzinslich) bestimmt.
Zum besseren Verständnis des weiteren Textes soll an dieser Stelle der Begriff Verzinsliche Wertpapiere definiert werden. Die Verzinslichen Wertpapiere, oft auch Anleihen, Renten, Bonds, oder Obligationen genannt, sind auf den jeweiligen Inhaber bestimmte Schuldverschreibung; d. h. der Käufer solcher Schuldverschreibung besitzt eine Forderung gegenüber dem Emitenten.
Gang der Untersuchung:
Die Arbeit gliedert sich in zwei Teile; der erste Teil befasst sich mit allgemeinen und grundsätzlichen Einordnungen. So wird die DaimlerChrysler Bank mit ihrer Produktpalette (insbesondere der Einlagenbereich) vorgestellt. Des weiteren wird ausgeführt, dass die Produktentwicklung ein Teilaspekt des Marketings ist; das Dienstleistungsmarketing und im speziellen das Bankenmarketing für den Einlagenbereich wird vorgestellt.
Im zweiten Teil wird auf die Thematik der Produktentwicklung im Dienstleistungsbereich eingegangen; vertieft wird die Thematik des Service Engineering. Im weiteren wird anhand eines ausgewählten Entwicklungsmodells dann ein neues Produkt für den Einlagenbereich der DaimlerChrysler Bank zur Marktreife entwickelt.
Die Thematik der Entwicklung neuer Dienstleistungen ist auch im Bereich der Dienstleistungsforschung lange Zeit ein weitgehend vernachlässigtes Feld. Zwar tauchen in der anglo-amerikanischen Literatur in den 70er- und 80er-Jahren eine Reihe erster […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Sebastian Veit 
Entwicklungsprozess eines neuen Produkts im Passivgeschäft einer Automotivebank 
ISBN-13: 978-3-8366-0058-3 
Druck Diplomica® GmbH, Hamburg, 2006 
Zugl. VWA-Studienakademie (Berufsakademie) Stuttgart, Stuttgart, Deutschland, 
Diplomarbeit, 2002 
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© Diplomica GmbH 
http://www.diplom.de, Hamburg 2006 
Printed in Germany
Vorwort 
Vorwort  
Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf dem Themenbereich ,,Service Engineering", 
welches erst in den letzten Jahren in Deutschland als Fachbegriff populär geworden 
ist.  
Lange galten Dienstleistungen in der BRD ohnehin nur als Nebensache, vielfach 
wurde dies in den Medien als ,,Servicewüste Deutschland" angeprangert. Um so 
weniger stand das Thema der Dienstleistungsentwicklung zur Debatte.  
Die Industrie hat nun erkannt, dass es oftmals die zusätzlichen Dienstleistungen sind, 
die dem Kunden weiterhelfen und somit den Kunden an das Unternehmen binden. 
Diesen Denkansatz verdankt man einem stärkeren Einfluß des Marketings auf die 
unternehmerische Tätigkeit.  
auf Grund des Umstandes, dass es sich im vorliegenden Fall um eine sehr junge 
Thematik handelt, konnte ich im Hauptteil dieser Arbeit nicht auf Standardwerke für 
wissenschaftliche Vergleiche und Zitate zurückgreifen, bzw. mußte mich größtenteils 
auf ein mir zur Verfügung stehendes Werk begrenzen. Selbst das ,,Studienwerk der 
Bankakademie 1999", geht auf die Thematik der Produktgestaltung im 
Finanzdienstleistungsbereich nicht gesondert ein.  
Fachliteratur zu diesem Thema existiert nur an wenigen Universitäten und 
Akademien, Auf Grund meiner Blindheit konnte ich kurzfristig nicht auf diese 
Materialien zurückgreifen. Meine Erfahrungen im Bankwesen  beruhen auf zwei 
Praktika bei der Deutsche Bank AG in Frankfurt a. M. im Private Banking Center 
International non Residence und im Private Banking Bankerstrust, New York NY.  
Für die freundliche Unterstützung und den Rat der Kollegen aus den jeweiligen 
Abteilungen bedanke ich mich an dieser Stelle sehr herzlich.  Ganz besonders gilt 
mein Dank Frau Doris Brokamp, Produktmanagement Einlagen der DaimlerChrysler 
Bank für ihren fachmännischen Rat und ihre Bereitschaft, meine Diplomarbeit in 
ihrem Bereich zu betreuen. 
Inhaltsverzeichnis 
1. Problemstellung ... 2 
2. Grundlegendes und begriffliche Differenzierungen ... 6 
2.1. Banken und Direktbanken ... 6 
2.2. Die DaimlerChrysler Bank und ihre Einlagenprodukte... 9 
2.3. Begriff und Bedeutung des  Marketings... 12 
2.4. Besonderheiten der Dienstleistung gegenüber Sachgütern... 15 
2.5. Marketingaspekte für Einlagenprodukte ... 17 
3. Produktgestaltung bei Dienstleistungen ... 22 
3.1 Organisation von Dienstleistungsmanagement ... 22 
3.2. Methodik des Service Engineering ... 25 
3.3. Vorgehensmodelle zur Produktentwicklung... 29 
3.3.1. Rahmenparameter für das Passivprodukt... 34 
3.3.2. Ideenfindungsprozess ... 36 
3.3.3. Prototypingprozess ... 41 
3.4. Ausstattungsmerkmale des neuen ,,Elegance 3 Plus" ... 46 
3.5. Fazit... 48 
a) Anhang...I 
1.  DaimlerChrysler Bank Tagesgeldkonto...I 
2.  Mercedes-Benz Vaneo Sparplan...II 
3.  DaimlerChrysler Bank Sparplan (Spareinlage nach RechKredV)...IV 
Tabelle 2: Ausschlussprozess...VI 
b) Literaturverzeichnis...VII 
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Entwicklungsprozess eines neuen Produktes im Passivgeschäft einer Automotivebank
"However you define risk, remember that savers sleep well, while 
investors eat well."   
(WARREN BUFFETT US selfmade Multi billionaire and stock investor) 
1. Problemstellung  
Die modernen Dienstleistungs-Produktentwicklungs-Ansätze, die zentrales 
Thema der vorliegenden Arbeit sind, befassen sich nicht nur ausschließlich mit 
Entwicklungsverfahren, sondern beschäftigen sich zumeist auch mit dem 
kompletten Entwicklungssystem, um dadurch umfassende Lösungskonzepte für 
die Entwicklung von Produkten im Dienstleistungssektor bereitstellen zu 
können. Dieser Ansatz gilt um so mehr für Service Engineering, da es sich 
hierbei für viele Unternehmen um gänzlich neue Aufgabenstellungen handelt 
und deshalb insbesondere die Einführung und Integration der 
Dienstleistungsentwicklung in Unternehmen mit einer Reihe von offenen 
Fragestellungen verbunden ist. 
Das Ziel dieser Arbeit soll sein, ein neues Produkt für den Einlagenbereich der 
DaimlerChrysler Bank als Finanzdienstleister zu entwickeln und das Konzept 
des Service Engineering, die Systematik sowie die geeignete Methodik und die 
einzelnen Prozessschritte zu erläutern. Das Produkt ist für den Einlagenbereich 
bzw. auch Passivbereich genannt, (fest- oder variabel verzinslich) bestimmt.   
Zum besseren Verständnis des weiteren Textes soll an dieser Stelle der Begriff 
,,Verzinsliche Wertpapiere" definiert werden. Die Verzinslichen Wertpapiere, oft 
auch Anleihen, Renten, Bonds, oder Obligationen genannt, sind auf den 
jeweiligen Inhaber bestimmte Schuldverschreibung; d. h. der Käufer solcher 
Schuldverschreibung besitzt eine Forderung gegenüber dem Emitenten.  
(VGL: Private Banking, Magazin der Deutsche Bank AG, 2001) 
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Entwicklungsprozess eines neuen Produktes im Passivgeschäft einer Automotivebank
Anmerkung: Von weiteren bankwissenschaftlichen und theoretischen 
Hintergründen zu Wertpapieren und dem Wertpapierhandel wird an dieser 
Stelle abgesehen, da dies gesondert behandelt werden müsste.  
Die Arbeit gliedert sich in zwei Teile ; der erste Teil befasst sich mit allgemeinen 
und grundsätzlichen Einordnungen. So wird die DaimlerChrysler Bank mit ihrer 
Produktpalette (insbesondere der Einlagenbereich) vorgestellt. Des weiteren 
wird ausgeführt, dass die Produktentwicklung ein Teilaspekt des Marketings ist; 
das Dienstleistungsmarketing und im speziellen das Bankenmarketing für den 
Einlagenbereich wird vorgestellt.  
Im zweiten Teil wird auf die Thematik der Produktentwicklung im 
Dienstleistungsbereich eingegangen; vertieft wird die Thematik des Service 
Engineering.  
Im weiteren wird anhand eines ausgewählten Entwicklungsmodells dann ein 
neues Produkt für den Einlagenbereich der DaimlerChrysler Bank zur Marktreife 
entwickelt. 
Die Thematik der Entwicklung neuer Dienstleistungen ist auch im Bereich der 
Dienstleistungsforschung lange Zeit ein weitgehend vernachlässigtes Feld. 
Zwar tauchen in der anglo-amerikanischen Literatur in den 70er- und 80er-
Jahren eine Reihe erster wissenschaftlicher Arbeiten zu New Service 
Development auf, jedoch sind diese in ihrer Summe eher als rudimentär zu 
bezeichnen. So stellt 
beispielsweise
 Bowers nach umfassenden Recherchen 
fest: »The single most compelling criticism of the new service development 
literature is the lack of thereof.« (Bowers 1985). 
Parallel zum amerikanischen New Service Development wurde Mitte der 90er-
Jahre in Deutschland der Begriff Service Engineering geprägt (Bullinger 1998).  
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Entwicklungsprozess eines neuen Produktes im Passivgeschäft einer Automotivebank
Service Engineering ist dabei als eine Fachdisziplin zu verstehen, die sich mit 
der systematischen Entwicklung und Gestaltung von Dienstleistungen unter 
Verwendung geeigneter Vorgehensweisen, Methoden und Werkzeuge befasst.  
Das Service Engineering verfolgt einen stärker interdisziplinären Ansatz und 
versucht dabei vor allem, aus dem Bereich der klassischen Produktentwicklung 
vorhandenes ingenieurwissenschaftliches Know-how für die Entwicklung von 
Dienstleistungen nutzbar zu machen. 
Wie lassen sich Dienstleistungen entwickeln? Wie kann dieser Prozess gezielt 
unterstützt werden?  So lauten plakativ formuliert zwei Kernfragen des Service 
Engineering. Insbesondere die Fragestellung wie sich das Entwicklungsobjekt 
Dienstleistung greifen und strukturieren lässt, ist in der Literatur bisher 
weitgehend unbeantwortet geblieben (VGL: Fähnrich et. al. 1999). 
Im Folgenden wird deshalb aufbauend auf den im ersten Teil formulierten 
Grundsätzen ein pragmatischer Ansatz vorgestellt, der eine ebensolche 
Systematisierung des Entwicklungsobjekts Dienstleistung vornimmt und dabei 
der Frage nachgeht, welche Aufgabenstellungen im Zusammenhang mit der 
Entwicklung von Dienstleistungsprodukten zu verfolgen sind. 
Das Problem stellt die mangelnde Verfügbarkeit notwendiger Qualifikationen für 
die Entwicklung von Dienstleistungen dar. Weder im Unternehmen noch am 
Markt sind in ausreichendem Maße Spezialisten verfügbar, die sich 
schwerpunktmäßig mit der Entwicklung von Dienstleistungen 
auseinandersetzen. Dies ist u.a. dadurch bedingt, dass in Deutschland 
klassische Ausbildungs- und Studiengänge wie die Betriebswirtschaftslehre und 
die Ingenieurwissenschaften noch immer sehr stark produktionsorientiert 
geprägt sind und dienstleistungsspezifische Themenstellungen bisher vielfach 
vernachlässigt werden. 
(VGL: (Bullinger 1998; Fähnrich 1998). 
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Entwicklungsprozess eines neuen Produktes im Passivgeschäft einer Automotivebank
Ein Innovationsmanagement für die Entwicklung von Finanzprodukten existiert 
in der DaimlerChrysler Bank insofern, als dort die Abteilung 
,,Produktmanagement Einlagen" für die Passivprodukte geschaffen wurde.  
Diese Organisationsform verhindert, dass Entwicklungsprozesse doppelt 
durchgeführt werden bzw. Produkte ,,vom Management verordnet" werden. Im 
folgenden wird daher die Organisationsform der DaimlerChrysler Bank nicht 
thematisiert, sondern der Abwicklungsprozess des Vertriebes von 
Finanzdienstleistungen wird fix gesetzt.  
In Ermangelung von Zeit und finanzieller Mittel musste in dieser Arbeit leider auf 
eine Kundenbefragung verzichtet werden. Dem Produkt wird unterstellt, dass es 
a) vom Kunden gewünscht ist und b) eine notwendige Bereicherung der 
bisherigen Produktpalette bietet und somit die DaimlerChrysler Bank 
konkurrenzfähiger macht.  
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Auseinandersetzung mit der 
Thematik der Dienstleistungsentwicklung von Finanzprodukten in der Praxis mit 
einer Vielzahl von Problemstellungen behaftet ist siehe ,,3.1 Organisation von 
Dienstleistungsmanagement").   
Die Verwendung des Begriffs Produkt ist bewusst; Dienstleistungen werden in 
diesem Zusammenhang genauso als Produkte betrachtet wie Sachgüter und 
Software. 
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Entwicklungsprozess eines neuen Produktes im Passivgeschäft einer Automotivebank
2. Grundlegendes und begriffliche Differenzierungen  
2.1. Banken und Direktbanken  
Der Finanzdienstleistungsmarkt ist seit einigen Jahren durch ein starkes 
Wachstum, wie auch durch einen bemerkenswerten Strukturwandel 
gekennzeichnet. Der Markt verspricht auch für die Zukunft sehr attraktive 
Wachstumschancen. Insbesondere auf Grund des Effekts der ,,Generation der 
Erben", der dazu führt, dass die Vermögensbestände dramatisch steigen und 
infolge der Notwendigkeit einer verstärkten privaten Altersvorsorge wird er 
entsprechend stark umkämpft und auch für neue Wettbewerber interessant 
bleiben. Eine interessante Entwicklung der letzten vier Jahre ist der Markt der 
Direktbanken; hierzu ist eine genauere Einordnung notwendig:  
Wenn man von ,,Bank" redet, meint man in den meisten Fällen die 
Geschäftsbanken, wie Dresdner Bank AG, Deutsche Bank AG etc.  Zu den 
Banken gehören aber auch die Europäische Zentralbank (EZB), die an der 
Spitze steht, sowie die Zentralbanken der EU Staaten und deren 
Landeszentralbanken. Die Geschäftsbanken teilen sich in Spezialbanken z. B. 
Direktbanken, Bausparkassen, Leasingbanken, Kreditanstalt für Wiederaufbau 
(KFW) und Universalbanken auf, z. B. Commerzbank AG oder Sparkassen. Die 
Geschäftsbanken sind privat, genossenschaftlich oder öffentlich rechtlich 
organisiert.  
(VGL. Wolff, B.: Skript Wirtschaft und Finanzen BA 2000/2001) 
Im Weiteren liegt der Fokus auf den Direktbanken, da die DaimlerChrysler Bank 
mit ihren neuen Produkten sich in dieser Form am Markt positionieren wird.  
Die Direktbanken sind keine Zweitbanken mehr, sondern für bestimmte 
Zielgruppen vollwertige Bankverbindungen. 
Sie bieten Leistungen zu günstigeren Konditionen an und rechtfertigen diese 
durch niedrigere Kosten (Konto- und Depotgebühren), d. h. der Kunde ist nicht 
nur sein eigener Berater sondern auch der selbst ausführende  Bankfachmann.  
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Entwicklungsprozess eines neuen Produktes im Passivgeschäft einer Automotivebank
Die klassische Direktbank stellt dem Kunden lediglich eine Plattform d. h. 
Verrechnungskonten und ein Depot für Aktienkäufe zur Verfügung. Diese 
werden in den häufigsten Fällen über das Internet (Online Banking) oder das 
Telefon (Telefon Banking) abgewickelt. Der Trend bei den Direktbanken geht 
eindeutig zum Wandel hin zu einer Vollbank, d. h. ein breiteres 
Produktspektrum, sowie eine Beratung durch Bankfachleute in Callcentern. 
Signifikant für die Direktbank ist also der Vertriebsweg, basierend auf 
Internetplattformen und über das Telefon.  
Für einen immer größeren Kundenkreis spielen die elektronischen 
Zugangsmöglichkeiten zu einem Kreditinstitut eine entscheidende Rolle. Im 
Rahmen ihres Qualitätsmanagements müssen die Kreditinstitute deshalb 
prüfen, inwieweit ihr umfangreiches Geschäftsstellennetz die 
Kundenzufriedenheit tatsächlich erhöht. Die Direktbanken verzichten 
vollkommen auf ein Filialnetz und somit entstehen auch geringere 
Personalkosten. Gemessen an der Beratungskompetenz und Servicequalität 
lassen sich drei unterschiedliche Vertriebskonstellationen des Bankwesens 
definieren:  
- 
Direktbanken/Online-Banken/Discount-Broker bedienen ein 
Kundensegment, das durch folgende Kriterien gekennzeichnet ist: hohe 
elektronische Servicequalität, keine persönliche Beratungskompetenz. 
Die Zielgruppe sind informierte, zumeist jüngere Privatkunden, die ihre Bank 
ständig erreichen wollen, ein verständliches Angebot mit niedrigen Preisen 
sowie eine schnelle Abwicklung erwarten. 
- 
Erfolgreich sind auch Geschäftsstellen mit Selbstbedienungsterminals sowie 
freundlichen und aktiven Verkäufern mit einem bedarfsgerechten, 
übersichtlichen Angebot. Sie differenzieren sich durch hohe persönliche und 
elektronische Servicequalität, einfache persönliche Beratungskompetenz. 
Die Zielgruppen sind Privat- und kleine Geschäftskunden, die 
Selbstbedienungsmöglichkeiten zwar nutzen, aber auch Wert auf einen 
persönlichen Kontakt legen.  
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Entwicklungsprozess eines neuen Produktes im Passivgeschäft einer Automotivebank
- 
Das Private Banking bzw. Kompetenzzentren für Vermögensanlage oder 
Finanzierung zeichnet sich in der Regel durch hoch qualifizierte Betreuer 
(Relationship Manager) und hohe persönliche und elektronische 
Servicequalität sowie intensive persönliche Beratungskompetenz aus.  
Die Zielgruppen werden vermögende Privat- und Firmenkunden sein, die 
eine qualifizierte individuelle Beratung und Betreuung erwarten. Dies wird 
mittels einer umfangreichen Datenverarbeitung begleitet die 
Zugangsmöglichkeiten unabhängig von Zeit und Raum ermöglicht.  
(VGL. Dr. Erich Barthel, Dr. Norbert Bausch et. Al., Studienwerk der 
Bankakademie 1999) 
Ergänzend lässt sich sagen, dass das Direktbanking sowie der Vertriebsweg 
über das Filialnetz größtenteils als ,,Retailbanking" bezeichnet wird. Im 
Retailbanking werden sog. ,,Of Shelf" Produkte, z. B. Girokonten und 
Einlagenprodukte, Aktiendepots, Finanzierungen, Bausparverträge, 
Versicherungsprodukte, Kreditkarten, Sparpläne, Fonds und Wertpapiere, etc. 
vertrieben. Der Begriff ,,Of Shelf" meint also standardisierte, vorgefertigte 
Bankprodukte, die nicht mehr auf den Kunden zugeschnitten werden. Damit 
unterscheidet sich das Retailbanking deutlich vom Private Banking, bei dem die 
individuelle Kundenbetreuung und Produktgestaltung im Vordergrund steht.  
So typologisiert beispielsweise Fähnrich et. Al. (1999) die Dienstleistungen in:  
1. Kundenintegrative Dienstleistungen, die geprägt sind durch eine hohe 
Kontaktintensität und eine niedrige Variantenvielfalt, die im Kern aus einer 
klar definierten Standardleistung besteht, die jedoch auf Grund des 
Kundeneinflusses einer gewissen Schwankungsbreite unterliegt, 
2. Wissensintensive  Dienstleistungen, die sich durch eine hohe 
Kontaktintensität und eine hohe Variantenvielfalt auszeichnen, und somit 
typischerweise in ihrer Erbringung einen hohen kundenspezifischen 
Anpassungsaufwand erfordern. 
... (die beiden letzten Typen werden hier nicht mehr ausgeführt, da sie für 
Bankdienstleistungen nicht relevant sind). 
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Entwicklungsprozess eines neuen Produktes im Passivgeschäft einer Automotivebank
Deutlich wird, dass unter 1. das Retailbanking bzw. das Direktbanking 
Kundenbetreuungs-Konzept der DaimlerChrysler Bank zu erkennen ist. 
Hingegen unter 2. sieht man die typischen Dienstleistungs-Merkmale des 
Private Bankings, das nicht von der DaimlerChrysler Bank angeboten wird.  
2.2. Die DaimlerChrysler Bank und ihre Einlagenprodukte  
Die DaimlerChrysler Bank ist aus der Mercedes-Benz Finanz GmbH 
entstanden; die am 1.5.01 zur DaimlerChrysler Bank GmbH umfirmiert wurde.  
Primäre Zielgruppe für die neuen Direktbankprodukte sind Privatkunden, z.B. 
die Mitarbeiter der DaimlerChrysler AG, sowie bisherige Kunden der Mercedes 
Benz Lease Finance GmbH; in späterer Phase werden die Kreditkartenkunden 
der Mercedes Card auch über die DaimlerChrysler Bank geführt. Momentan 
wird das Kreditkartengeschäft über die Deutsche Bank 24 abgewickelt.  
Neue Kunden sollen weiterhin auch über das Fahrzeuggeschäft gewonnen 
werden, d. h. die 47 Niederlassungen von Mercedes Benz sollen interessierte 
Kunden an die DaimlerChrysler Bank verweisen. Der Name ,,DaimlerChrysler 
Bank" soll das positive Image des Hauses DaimlerChrysler übertragen und 
Vertrauen gegenüber dem neuen Finanzdienstleister erwecken.  
Das Leasing/Finanzierungsgeschäft der bisherigen Mercedes Leas Finance soll 
weiterhin vor Ort in acht Regionalcentern bleiben. Hinzu kommen also nur die 
Direktbankprodukte der DaimlerChrysler Bank; welches zum 01.07.02 um 
Finanzprodukte aus den Bereichen Einlagen und Kreditkarten ergänzt werden 
soll. Zum 01.10.02 soll die Produktbereich Fonds gelauncht werden. Des 
weiteren wird die bisherige Abwicklung der Mercedes Card von der Deutschen 
Bank 24, von der DaimlerChrysler Bank übernommen. Im Herbst werden die 
ersten Karten für Neukunden von der DaimlerChrysler Bank auf den Markt 
gebracht. Als Kreditkarte für Bankkunden, die keinen Mercedes fahren, kommt 
zudem die DaimlerChrysler Card auf den Markt. Bei der Produktpalette sind 
besonders die Auto-Sparpläne hervorzuheben, da diese den speziellen  
Details
- Seiten
 - Erscheinungsform
 - Originalausgabe
 - Erscheinungsjahr
 - 2002
 - ISBN (Paperback)
 - 9783836600583
 - ISBN (eBook)
 - 9783956361210
 - Dateigröße
 - 965 KB
 - Sprache
 - Deutsch
 - Institution / Hochschule
 - VWA-Studienakademie – Wirtschaft
 - Erscheinungsdatum
 - 2006 (Dezember)
 - Note
 - 1,7
 - Schlagworte
 - service engeneering bank produktentwicklung prozess automotive
 - Produktsicherheit
 - Diplom.de