Möglichkeiten und Grenzen der Gestaltung 'weicher' Standortfaktoren durch die Wirtschaftsförderung in mittelgroßen Kommunen
©2006
Masterarbeit
108 Seiten
Zusammenfassung
Inhaltsangabe:Einleitung:
Das kommunale Umfeld ist in heftige Bewegung geraten. Seit den neunziger Jahren ist den Kommunen bewusst, dass sie regional, national und international im Standortwettbewerb stehen. Sie konkurrieren um Unternehmen und Einwohner und damit um Einnahmen. Seitdem wächst die politische Aufmerksamkeit für diejenigen Standortfaktoren, die für die Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit einer Kommune ausschlaggebend sind: Arbeit, Schule, Bildung, Umwelt, Sicherheit, sozialer Zusammenhalt. Mit diesen Feststellungen äußerte sich Professor Banner, ehemaliger Vorstand der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsvereinfachung (KGSt), zu den grundlegenden Veränderungen des kommunalen Umfeldes. Tatsächlich lässt sich erkennen, dass sich derzeit in der Bundesrepublik Deutschland aber auch international ein Strukturwandel vollzieht; weg von bisherigen überwiegend industriell geprägten Strukturen und hin zu einer neuen Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft.
Parallel dazu lässt sich beobachten, dass sich die wirtschaftliche Ausgangslage deutscher Kommunen in den letzten Jahren erheblich verschlechtert hat. Die zu großen Teilen durch den Ansiedlungsrückgang industrieller Unternehmen bedingte anhaltend hohe Arbeitslosigkeit hat dazu beigetragen, dass die kommunalen Chancen örtliche Strukturprobleme über konventionelle Strategien zur Ansiedlung neuer Unternehmen zu lösen, beträchtlich gesunken sind. Dieser Umstand, in Verbindung mit der finanziellen Situation der Städte und Gemeinden, zwingt die Kommunen dazu, nach neuen Möglichkeiten zu suchen, bestehende Defizite zu überwinden.
Es stellt sich somit die Frage, welche Determinanten kommunaler Einflussmöglichkeiten sich auf eine Akquisition neuer Unternehmen attrahierend auswirken können und dabei gleichzeitig eine Abwanderung bereits ortsansässiger Unternehmen zu verhindern ermöglichen.
Gang der Untersuchung:
Diese Arbeit ist in insgesamt sechs inhaltliche Kapitel unterteilt. Nach einer Einführung in die Thematik in Kapitel 1 befasst sich das theoretische Kapitel 2 mit der Auswertung einschlägiger Literatur zur institutionalisierten kommunalen Wirtschaftsförderung. Dabei sind die einzelnen Elemente kommunaler Wirtschaftsförderung ebenso wie die damit in engem Zusammenhang stehenden Standortfaktoren des theoretischen Kapitels 3 für ein Verständnis der Wirkungszusammenhänge zum empirischen Kapitel 4 Konzeption und Auswertung der empirischen Erhebung notwendig.
Im empirischen […]
Das kommunale Umfeld ist in heftige Bewegung geraten. Seit den neunziger Jahren ist den Kommunen bewusst, dass sie regional, national und international im Standortwettbewerb stehen. Sie konkurrieren um Unternehmen und Einwohner und damit um Einnahmen. Seitdem wächst die politische Aufmerksamkeit für diejenigen Standortfaktoren, die für die Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit einer Kommune ausschlaggebend sind: Arbeit, Schule, Bildung, Umwelt, Sicherheit, sozialer Zusammenhalt. Mit diesen Feststellungen äußerte sich Professor Banner, ehemaliger Vorstand der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsvereinfachung (KGSt), zu den grundlegenden Veränderungen des kommunalen Umfeldes. Tatsächlich lässt sich erkennen, dass sich derzeit in der Bundesrepublik Deutschland aber auch international ein Strukturwandel vollzieht; weg von bisherigen überwiegend industriell geprägten Strukturen und hin zu einer neuen Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft.
Parallel dazu lässt sich beobachten, dass sich die wirtschaftliche Ausgangslage deutscher Kommunen in den letzten Jahren erheblich verschlechtert hat. Die zu großen Teilen durch den Ansiedlungsrückgang industrieller Unternehmen bedingte anhaltend hohe Arbeitslosigkeit hat dazu beigetragen, dass die kommunalen Chancen örtliche Strukturprobleme über konventionelle Strategien zur Ansiedlung neuer Unternehmen zu lösen, beträchtlich gesunken sind. Dieser Umstand, in Verbindung mit der finanziellen Situation der Städte und Gemeinden, zwingt die Kommunen dazu, nach neuen Möglichkeiten zu suchen, bestehende Defizite zu überwinden.
Es stellt sich somit die Frage, welche Determinanten kommunaler Einflussmöglichkeiten sich auf eine Akquisition neuer Unternehmen attrahierend auswirken können und dabei gleichzeitig eine Abwanderung bereits ortsansässiger Unternehmen zu verhindern ermöglichen.
Gang der Untersuchung:
Diese Arbeit ist in insgesamt sechs inhaltliche Kapitel unterteilt. Nach einer Einführung in die Thematik in Kapitel 1 befasst sich das theoretische Kapitel 2 mit der Auswertung einschlägiger Literatur zur institutionalisierten kommunalen Wirtschaftsförderung. Dabei sind die einzelnen Elemente kommunaler Wirtschaftsförderung ebenso wie die damit in engem Zusammenhang stehenden Standortfaktoren des theoretischen Kapitels 3 für ein Verständnis der Wirkungszusammenhänge zum empirischen Kapitel 4 Konzeption und Auswertung der empirischen Erhebung notwendig.
Im empirischen […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Daniel Bittermann
Möglichkeiten und Grenzen der Gestaltung 'weicher' Standortfaktoren durch die
Wirtschaftsförderung in mittelgroßen Kommunen
ISBN-10: 3-8324-9929-6
ISBN-13: 978-3-8324-9929-7
Druck Diplomica® GmbH, Hamburg, 2006
Zugl. Universität Kassel, Kassel, Deutschland, MA-Thesis / Master, 2006
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http://www.diplom.de, Hamburg 2006
Printed in Germany
Inhaltsverzeichnis
ii
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis __________________________________________v
Tabellenverzeichnis ____________________________________________ vi
Abkürzungsverzeichnis________________________________________ vii
1
Einführung in die Thematik_______________________________1
1.1
Fragestellung und Zielsetzung ______________________________________ 1
1.2
Struktur und Aufbau der Arbeit ____________________________________ 3
2
Die kommunale Wirtschaftsförderung ______________________6
2.1
Einleitung _______________________________________________________ 6
2.2
Begriffsbestimmung _______________________________________________ 6
2.3
Rechtliche Rahmenbedingungen ____________________________________ 8
2.3.1
Legitimation und Handlungsspielraum kommunaler Wirtschaftsförderung ____________ 8
2.3.2
Einschränkungen kommunaler Wirtschaftsförderung ____________________________ 10
2.4
Ziele kommunaler Wirtschaftsförderung ____________________________ 11
2.5
Aufgabenschwerpunkte und Strategiebereiche kommunaler
Wirtschaftsförderung ____________________________________________ 12
2.5.1
Ansiedlung neuer Betriebe ________________________________________________ 13
2.5.2
Bestandspflege ansässiger Unternehmen______________________________________ 13
2.6
Instrumente kommunaler Wirtschaftsförderung ______________________ 14
2.6.1
Direkte Instrumente kommunaler Wirtschaftsförderung__________________________ 15
2.6.1.1
Gewerbeflächen- und Liegenschaftspolitik ____________________________________ 15
2.6.1.2
Finanzpolitik ___________________________________________________________ 16
2.6.1.3
Informations- und Beratungsleistungen_______________________________________ 17
2.6.1.4
Kommunikations-Mix ____________________________________________________ 17
2.6.1.5
Förderung spezieller Gewerbegebiete ________________________________________ 18
2.6.2
Indirekte Instrumente kommunaler Wirtschaftsförderung_________________________ 18
2.6.2.1
Allgemeine Infrastrukturpolitik_____________________________________________ 18
2.6.2.2
Optimierung kommunaler Verwaltungsleistungen und E-Government ______________ 19
2.6.2.3
Kommunale Arbeitsmarktstrategien _________________________________________ 20
2.7
Organisationsformen kommunaler Wirtschaftsförderung ______________ 21
2.7.1
Öffentlich-rechtliche Organisationsformen ____________________________________ 21
2.7.2
Privatrechtliche Organisationsformen ________________________________________ 23
2.7.3
Mischformen ___________________________________________________________ 24
2.7.4
Kooperation mehrerer Kommunen / Regionale Wirtschaftsförderung _______________ 25
2.8
Zusammenfassung _______________________________________________ 26
3
Die Standortfaktoren____________________________________28
3.1
Einleitung ______________________________________________________ 28
3.2
Die Standortfaktoren eine Begriffsbestimmung______________________ 30
3.3
Historische Entwicklung und aktuelle Sichtweisen_____________________ 31
3.3.1
Sichtweise I: Der traditionelle Ansatz ________________________________________ 32
3.3.2
Sichtweise II: Die ,,Zünglein an der Waage" - These ____________________________ 33
3.3.3
Sichtweise III: ,,Weiche" Standortfaktoren in Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft_ 33
3.3.4
Sichtweise IV: ,,Weiche" Faktoren im Konzept der Stadtbilder ____________________ 34
3.3.5
Sichtweise V: ,,Weiche" Standortfaktoren in der heutigen Ökonomie _______________ 35
Inhaltsverzeichnis
iii
3.4
,,Harte" Standortfaktoren _________________________________________ 36
3.4.1
Lokales Arbeitsmarktangebot ______________________________________________ 37
3.4.2
Verkehrsanbindung ______________________________________________________ 37
3.4.3
Kommunale Abgaben und Steuern __________________________________________ 38
3.4.4
Grundstückspreise und Mieten _____________________________________________ 38
3.4.5
Flächenverfügbarkeit_____________________________________________________ 38
3.5
,,Weiche" Standortfaktoren _______________________________________ 39
3.5.1
,,Weiche unternehmensbezogene" Standortfaktoren _____________________________ 39
3.5.1.1
Wirtschaftsklima ________________________________________________________ 40
3.5.1.2
Unternehmensfreundlichkeit der Kommunalverwaltung__________________________ 40
3.5.1.3
Image und Erscheinungsbild des engeren Unternehmensstandortes _________________ 40
3.5.1.4
Image der Kommune und der Region ________________________________________ 41
3.5.1.5
Karrieremöglichkeiten in Unternehmen in der Kommune und der Region____________ 41
3.5.2
,,Weiche personenbezogene" Standortfaktoren _________________________________ 42
3.5.2.1
Wohnen und Wohnumfeld_________________________________________________ 42
3.5.2.2
Umweltqualität _________________________________________________________ 42
3.5.2.3
Schulen und Ausbildungseinrichtungen ______________________________________ 43
3.5.2.4
Kulturangebote und -einrichtungen __________________________________________ 43
3.5.2.5
Sport-, Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten__________________________________ 43
3.5.2.6
Attraktivität der weiteren Region ___________________________________________ 44
3.6
Zusammenfassung _______________________________________________ 44
4
Konzeption und Auswertung der empirischen Erhebung______46
4.1
Methodische Vorüberlegungen _____________________________________ 46
4.2
Konzeptionelle Überlegungen ______________________________________ 48
4.3
Entwicklung und Gestaltung des Fragebogens ________________________ 50
4.4
Statistische Grundüberlegungen____________________________________ 53
4.5
Das Divergenz-Modell ____________________________________________ 54
5
Ergebnisse der empirischen Erhebung _____________________56
5.1
Organisationsformen befragter Kommunen __________________________ 56
5.2
Einschätzungen ,,harter" und ,,weicher" Standortfaktoren _____________ 58
5.3
Investive Maßnahmen ____________________________________________ 60
5.3.1
Bedeutung ,,weicher" Faktoren für verschiedene Strategiebereiche _________________ 60
5.3.2
Bedeutung ,,weicher" Faktoren aus Sicht der untersuchten Kommunen______________ 61
5.3.3
Möglichkeiten der Gestaltung ,,weicher" Standortfaktoren________________________ 62
5.3.4
Handlungsrelevanz ,,weicher" Standortfaktoren ________________________________ 63
5.3.5
Zwischenfazit __________________________________________________________ 64
5.4
Organisatorische Instrumente _____________________________________ 65
5.4.1
Verwaltungsinterne und externe Strukturen __________________________________ 65
5.4.2
Erhebungsinstrumente zur Datenbeschaffung __________________________________ 66
5.4.3
Instrumente der Betreuung und Hilfestellung __________________________________ 67
5.4.4
Zwischenfazit __________________________________________________________ 67
5.5
Vermarktung/Marketing __________________________________________ 68
5.5.1
Öffentlichkeitsarbeit _____________________________________________________ 68
5.5.2
Marketinginstrumente ____________________________________________________ 68
5.5.3
Zwischenfazit __________________________________________________________ 69
5.6
Grenzen der kommunalen Wirtschaftsförderung______________________ 69
6
Schlussbetrachtung und Handlungsempfehlungen ___________71
Inhaltsverzeichnis
iv
7
Anhang _______________________________________________74
Anhang A: Fragebogen mit Grundauszählung ________________________________ 74
Anhang B: Rückläufe der untersuchten Kommunen ___________________________ 81
Anhang C: Leitfragen der theoretischen Kapitel 2 und 3: _______________________ 83
Anhang D: Elemente einzelner abgefragter ,,weicher" Standortfaktoren __________ 84
Anhang E: Exkurs: Meta-Faktoren _________________________________________ 91
8
Literatur- und Quellenverzeichnis_________________________92
9
Erklärung _____________________________________________97
Abbildungsverzeichnis
v
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1-1: Zusammenhänge der Inhalte dieser Arbeit...5
Abbildung 2-1: Zielverflechtungen kommunaler Wirtschaftsförderung ...12
Abbildung 2-2: Aufgabenschwerpunkte kommunaler Wirtschaftsförderung...12
Abbildung 2-3: Strategiebereiche der Ansiedlungspolitik...13
Abbildung 2-4: Strategiebereiche der Bestandspflege ...14
Abbildung 3-1: Interdependenzen ,,harter" und ,,weicher" Standortfaktoren...31
Abbildung 4-1:
Zusammenhänge Handlungsempfehlungen und ,,weiche" Faktoren ...
49
Abbildung 5-1: Organisationsformen kommunaler Wirtschaftsförderung...58
Abbildung 5-2: Einschätzung von Standortfaktoren ...59
Tabellenverzeichnis
vi
Tabellenverzeichnis
Tabelle 4-1: Punktebewertungsschema kommunaler Handlungsrelevanz
55
Tabelle 5-1: Organisationsformen kommunaler Wirtschaftsförderung
57
Tabelle 7-1: Einschätzung der Bedeutung von Standortfaktoren für Unternehmen 84
Tabelle 7-2: Strategiebereiche kommunaler Wirtschaftsförderung
84
Tabelle 7-3: Bedeutung ,,weicher" standortfaktorieller Indikatoren
85
Tabelle 7-4:
Gestaltungs- und Beteiligungsmöglichkeiten ,,weicher" Standortfaktoren
86
Tabelle 7-5:
Bedeutung und Beteiligung ,,weicher" standortfaktorieller Indikatoren
87
Tabelle 7-6: Verwaltungsinterne Zusammenarbeit
88
Tabelle 7-7: Verwaltungsexterne Zusammenarbeit
88
Tabelle 7-8: Instrumente zur Datenerhebung
89
Tabelle 7-9: Instrumente der Betreuung und Hilfestellung
89
Tabelle 7-10: Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit
89
Tabelle 7-11: Marketinginstrumente
90
Tabelle 7-12: Restriktionen kommunaler Wirtschaftsförderung
90
Abkürzungsverzeichnis
vii
Abkürzungsverzeichnis
Abs.
Absatz
[Anm. d. Verf.]
Anmerkung des Verfassers
Aufl.
Auflage
BauGB
Baugesetzbuch
BayGO
Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern
Bd.
Band
Bed.
Bedeutung
Bet.
Beteiligung
bspw.
beispielsweise
BWL
Betriebswirtschaftslehre
bzw.
beziehungsweise
ca.
circa
d.h.
das heißt
DHV
Deutsche Hochschule für
Verwaltungswissenschaften
DIFU
Deutsches Institut für Urbanistik
DIHT
Deutscher Industrie- und Handelstag
DST
Deutscher Städtetag
et al.
et alii
etc.
et cetera
EU
Europäische Union
f.
folgende
ff.
fortfolgende
FN
Fußnote
FStrG
Fernstraßengesetz
GES
Gesamt
GG
Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
GkG
Gesetz über kommunale Gemeinschaftsarbeit
GKZ
Gesetz zur kommunalen Zusammenarbeit
GmbH
Gesellschaft mit beschränkter Haftung
GO NRW
Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-
Westfalen
Hrsg.
Herausgeber
Abkürzungsverzeichnis
viii
i.V.m.
in Verbindung mit
KGSt
Kommunale Gemeinschaftsstelle für
Verwaltungsvereinfachung
KMU
Kleinere und mittlere Unternehmen
KrW- / AbfG
Gesetzes zur Förderung der Kreislaufwirtschaft
und
Sicherung
der
umweltverträglichen
Beseitigung von Abfällen
KVR
Kommunalverband Ruhrgebiet
MedÖPKW
Median öffentlich-rechtlich und privatrechtlich
organisierter kommunaler Wirtschaftsförderungen
MedRÖKW
Median rein öffentlich-rechtlich organisierter
kommunaler Wirtschaftsförderungen
MedRPKW
Median
rein
privatrechtlich
organisierter
kommunaler Wirtschaftsförderungen
o.g.
oben genannt
ÖPKW
Öffentlich-rechtlich
und
privatrechtlich
organisierte kommunale Wirtschaftsförderung
ÖPNV
Öffentlicher Personennahverkehr
ROG
Raumordnungsgesetz
RÖKW
Rein öffentlich-rechtlich organisierte kommunale
Wirtschaftsförderung
RPKW
Rein privatrechtlich organisierte kommunale
Wirtschaftsförderung
S.
Seite
Sog.
So genannten
u.a.
und andere; unter anderem
u.U.
unter Umständen
Vgl.
Vergleiche
v.H.
von Hundert
VwVfG NRW
Verwaltungsverfahrensgesetz für das Land
Nordrhein-Westfalen
w.o.
wie oben
z.B.
zum Beispiel
Einführung in die Thematik
1
1
Einführung in die Thematik
1.1
Fragestellung und Zielsetzung
,,Das kommunale Umfeld ist in heftige Bewegung geraten. Seit den neunziger
Jahren
[
des 20. Jahrhunderts] ist den Kommunen bewusst, dass sie regional,
national und international im Standortwettbewerb stehen. Sie konkurrieren um
Unternehmen (Arbeitsplätze) und Einwohner und damit um Einnahmen. Seitdem
wächst die politische Aufmerksamkeit für diejenigen Standortfaktoren, die für
die Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit einer Kommune ausschlaggebend
sind: Arbeit, Schule, Bildung, Umwelt, Sicherheit, sozialer Zusammenhalt."
1
Mit diesen Feststellungen äußerte sich Professor Banner, ehemaliger Vorstand der
Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsvereinfachung (KGSt), zu den
grundlegenden Veränderungen des kommunalen Umfeldes. Tatsächlich lässt sich
erkennen, dass sich derzeit in der Bundesrepublik Deutschland aber auch
international
2
ein Strukturwandel vollzieht; weg von bisherigen überwiegend
industriell geprägten Strukturen und hin zu einer neuen Dienstleistungs- und
Wissensgesellschaft.
3
Parallel dazu lässt sich beobachten, dass sich die
wirtschaftliche Ausgangslage deutscher Kommunen in den letzten Jahren erheblich
verschlechtert hat.
4
Die zu großen Teilen durch den Ansiedlungsrückgang
industrieller Unternehmen bedingte anhaltend hohe Arbeitslosigkeit hat dazu
beigetragen, dass die kommunalen Chancen örtliche Strukturprobleme über
konventionelle Strategien zur Ansiedlung neuer Unternehmen zu lösen, beträchtlich
gesunken sind. Dieser Umstand, in Verbindung mit der finanziellen Situation der
Städte und Gemeinden, zwingt die Kommunen dazu, nach neuen Möglichkeiten zu
suchen, bestehende Defizite zu überwinden. Es stellt sich somit die Frage, welche
Determinanten kommunaler Einflussmöglichkeiten sich auf eine Akquisition neuer
Unternehmen attrahierend auswirken können und dabei gleichzeitig eine
Abwanderung bereits ortsansässiger Unternehmen zu verhindern ermöglichen.
1
Banner, G. (2005), S.7. Für den gesamten Inhalt des Vortrages ,,Führung und Reform" von Prof. Banner
anlässlich des Mastertages 2005 des MPA-Studienganges Öffentliches Management der Universität Kassel, am
22.10.2005, siehe folgenden Link
http://www.mpa.uni-kassel.de/Banner.pdf
(Internet-Zugriff am 04.01.2006).
2
Vgl. Thießen, Fr. (2005), S. 23, Florida, R. (2002), S. 216.
3
Siehe hierzu auch Abschnitt 3.3.3.
4
Vgl. Schroeter, N. (2005), S. 20; Haug, P. (2004), S. 41; Seltsam, Chr. (2001), S. 64ff.; Heuer, H. (1985),
S.21ff.
Einführung in die Thematik
2
Ein neuerer Ansatz hierzu, der gleichzeitig einen Beitrag zur Verbesserung der
kommunalen Wirtschaftssituation leisten soll, ist neben der Förderung ,,harter"
insbesondere auch in einer verstärkten Förderung ,,weicher" Standortfaktoren zu
sehen. Beide Typen von Standortfaktoren unterliegen dabei unterschiedlichen
Einflussfaktoren.
Als besonders interessant und untersuchenswert stellt sich hier die Situation
mittelgroßer Kommunen dar, die sich oftmals im Umland und somit im Einzugs- und
Einflussgebiet von Großstädten befinden.
5
Auf Grund des verstärkten kommunalen
Standortwettbewerbes um Unternehmen ist es insbesondere für diese Kommunen
notwendig, sich mit ,,weichen" Standortfaktoren, wie z.B. hoher Wohn- und
Lebensqualität oder einem vielfältigen Kultur- und Freizeitangebot, auch gegen
Großstädte zu behaupten und Unternehmen mit hochqualifizierten Beschäftigten zur
Ansiedlung oder zum Verbleib in der eigenen Kommune zu bewegen.
Diese Arbeit setzt sich daher zum Ziel, einen möglichst umfassenden Überblick über
und Einblick in die institutionalisierte Wirtschaftsförderung mittelgroßer Kommunen
sowie deren aktuelle Zusammenarbeit mit anderen öffentlich-rechtlichen und
privatrechtlichen Einrichtungen zu gewähren. Insbesondere soll der Frage
nachgegangen werden, welche Möglichkeiten sich kommunalen Wirtschaftsförderern
getrennt nach den Organisationsformen nur öffentlich-rechtlich (RÖKW),
öffentlich-rechtlich und privatrechtlich (ÖPKW) sowie nur privatrechtlich (RPKW)
im Hinblick auf die Gestaltungsmöglichkeiten ,,weicher" Standortfaktoren bieten und
auf welche Restriktionen sie dabei stoßen. In diesem Zusammenhang ist es
notwendig, Unterschiede zwischen ,,harten" und ,,weichen" Standortfaktoren
herauszustellen und unter dem Aspekt der Rolle ,,weicher" Faktoren zu beleuchten.
Die Fragestellungen nach Möglichkeiten und Grenzen der Gestaltung ,,weicher"
Standortfaktoren durch die Wirtschaftsförderung in mittelgroßen Kommunen
6
sind
nach Kenntnis des Verfassers in bisherigen Untersuchungen noch nicht aufgegriffen
worden und bilden daher die Ausgangslage für die im Rahmen dieser Arbeit
durchgeführte Untersuchung
.
Anhand eines Vergleiches der Bedeutung von
5
Siehe hierzu auch Adam, B. (2005a), S.8f.
6
Dabei sollen unter Möglichkeiten diejenigen Maßnahmen und Aktivitäten verstanden werden, die von den
Wirtschaftsförderern derzeit aber auch zukünftig wahrgenommen werden. Unter Grenzen sollen diejenigen
Beschränkungen umschrieben werden, die eine gewollte Wirtschaftsförderertätigkeit verhindern
Einführung in die Thematik
3
Elementen
7
,,weicher" Standortfaktoren für die Tätigkeit kommunaler
Wirtschaftsförderer, mit ihren Einfluss- und Gestaltungsmöglichkeiten darauf, soll
eine kommunale Handlungsrelevanz im Sinne der Notwendigkeit kommunalen
Handelns identifiziert werden. Aus den Ergebnissen dieser Erhebung sollen in
diesem Zusammenhang neue Erkenntnisse zur derzeitigen Verwaltungspraxis im
Umgang mit ,,weichen" Standortfaktoren gewonnen werden. Abschließend sollen
sich aus vorgenannten Überlegungen Handlungsempfehlungen zu einer Optimierung
,,weicher" Standortfaktoren mittelgroßer Kommunen ableiten.
1.2
Struktur und Aufbau der Arbeit
Diese Arbeit ist in insgesamt sechs inhaltliche Kapitel unterteilt. Nach einer
Einführung in die Thematik in Kapitel 1 befasst sich das theoretische Kapitel 2 mit
der Auswertung einschlägiger Literatur zur institutionalisierten kommunalen
Wirtschaftsförderung. Dabei sind die einzelnen Elemente kommunaler
Wirtschaftsförderung ebenso wie die damit in engem Zusammenhang stehenden
Standortfaktoren des theoretischen Kapitels 3 für ein Verständnis der
Wirkungszusammenhänge zum empirischen Kapitel 4 Konzeption und Auswertung
der empirischen Erhebung notwendig. Im empirischen Kapitel 5 werden die
Ergebnisse der Untersuchung präsentiert. Kapitel 6
beinhaltet eine
Schlussbetrachtung der Arbeit sowie Handlungsempfehlungen. Nachstehend sollen
die Inhalte der einzelnen Kapitel vorgestellt werden.
Nach einer auf das Thema des zweiten Kapitels hinführenden Einleitung in Abschnitt
2.1 wird in Abschnitt 2.2 eine Definition des Begriffes ,,Kommunale
Wirtschaftsförderung" vorgenommen. Dieser folgt in Abschnitt 2.3 die Darstellung
rechtlicher Rahmenbedingungen der kommunalen Wirtschaftsförderung. Neben einer
Grobskizzierung wichtiger Ziele kommunaler Wirtschaftsförderung in Abschnitt 2.4
werden deren grundlegende Aufgabenschwerpunkte und Strategiebereiche in
Abschnitt 2.5 benannt. Abschnitt 2.6 widmet sich den Instrumenten kommunaler
Wirtschaftsförderertätigkeit. In Abschnitt 2.7 werden die Organisationsformen
institutioneller kommunaler Wirtschaftsförderungen vorgestellt. Das zweite Kapitel
schließt mit einer kurzen inhaltlichen Zusammenfassung dieses ersten theoretischen
Teils in Abschnitt 2.8.
7
Die Elemente sind hier als spezifischen Bestandteile ,,weicher" Standortfaktoren zu verstehen.
Einführung in die Thematik
4
Das auf dem zweiten Kapitel aufbauende dritte Kapitel beschäftigt sich mit der
theoretischen Darstellung von Standortfaktoren. Nach einer allgemeinen Einleitung
in Abschnitt 3.1 erfolgt in Abschnitt 3.2 eine Begriffsbestimmung ,,harter" und
,,weicher" Standortfaktoren. Abschnitt 3.3 gibt einen Überblick über die historische
Entwicklung von Standortfaktoren wie auch über die aktuellen Sichtweisen dazu.
Abschnitt 3.4 widmet sich konkreten ,,harten" und Abschnitt 3.5 konkreten
,,weichen" Faktoren. In Abschnitt 3.6 wird schließlich eine kurze inhaltliche
Zusammenfassung dieses zweiten theoretischen Teils vorgenommen.
Kapitel 4 ist in insgesamt fünf Abschnitte untergliedert. Die ersten drei Abschnitte
befassen sich mit der Konzeption der empirischen Erhebung, während sich die beiden
letzten Abschnitte mit der Vorgehensweise zur Auswertung der Daten beschäftigen.
Nach einigen methodischen Vorüberlegungen zu den empirischen Kapiteln, in
Abschnitt 4.1, widmet sich Abschnitt 4.2 der Konzeption der Untersuchung.
Besonderes Interesse gilt dabei den von Grabow/ Henckel/ Hollbach-Grömig
(1995)
8
ausgesprochenen Handlungsempfehlungen zur Verbesserung ,,harter" und
insbesondere
,,weicher"
Standortfaktoren
durch
investive
Maßnahmen,
organisatorische Instrumente und Vermarktung/Marketing, anhand derer die
Handlungsrelevanz ,,weicher" Standortfaktoren überprüft wird. Die entsprechende
Entwicklung und Gestaltung des Fragebogens wird in Abschnitt 4.3 dargestellt.
Abschnitt 4.4 befasst sich mit statistischen Grundüberlegungen zur Auswertung der
Erhebungsbögen. In Abschnitt 4.5 wird ein Modell zur Bestimmung der
Handlungsrelevanz implementiert.
In Kapitel 5 werden die Ergebnisse dieser Untersuchung dargestellt. Hierzu werden
in Abschnitt 5.1 gewonnene Erkenntnisse zu den Organisationsformen der
untersuchten Kommunen wiedergegeben. Dem folgen in Abschnitt 5.2. allgemeine
Einschätzungen der kommunalen Wirtschaftsförderer zu ,,harten" und ,,weichen"
Faktoren. In den Abschnitten 5.3 5.5 werden ,,weiche" Standortfaktoren im
Kontext
investiver
Maßnahmen,
organisatorischer
Instrumente
und
Vermarktung/Marketing untersucht. Abschnitt 5.6 widmet sich den identifizierten
Grenzen kommunaler Wirtschaftsförderung. Darüber hinaus sollen in Kapitel 6 aus
den empirischen Ergebnissen fundierte Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.
8
Grabow, B., Henckel, D., Hollbach-Grömig, B. (1995), S. 346ff.
Einführung in die Thematik
5
Nachfolgende Abbildung 1-1 stellt den Bezug der beiden zu behandelnden
theoretischen Kapitel 2 und 3 zueinander und zu den empirischen Kapiteln 4 und 5 in
vereinfachter Form dar. Dabei finden die Wirkungszusammenhänge und
Verflechtungen der einzelnen Elemente dieser Arbeit Berücksichtigung.
Abbildung 1-1: Zusammenhänge der Inhalte dieser Arbeit
Quelle: Eigene Darstellung (2006)
Wie in vorgenannter Abbildung graphisch veranschaulicht, wirken sich die im
Folgenden noch zu behandelnden Instrumente kommunaler Wirtschaftsförderung
ebenso wie Elemente der Organisation auf die Möglichkeiten und Grenzen
,,weicher" Standortfaktoren aus. Dabei umfassen die genannten Instrumente u.a.
sowohl den Bereich der investiven Maßnahmen wie auch die Instrumente der
Vermarktung/Marketing. Die organisatorischen Instrumente stellen sich hier als
Elemente der Organisation dar. Über die rechtlichen Rahmenbedingungen erfahren
die Gestaltungsmöglichkeiten ,,weicher" Standortfaktoren u.a. ihre Restriktionen.
Auf Grund vielfältiger Interdependenzen zwischen ,,harten" und ,,weichen"
Standortfaktoren
9
wird es jedoch nicht immer möglich sein, sich bei der Betrachtung
der Möglichkeiten und Grenzen ,,weicher" Standortfaktoren ausschließlich auf diese
,,weichen" Faktoren zu beschränken.
9
Vgl. Grabow, B et al. (1995), S.46 und S. 63ff. Siehe hierzu auch Abschnitt 3.2 dieser Arbeit.
Ziele
Aufgaben und Strategiebereiche
Instrumente
Möglichkeiten und Grenzen
Harte Faktoren
Weiche
unternehmensbezogene
Faktoren
Weiche
personenbezogene
Faktoren
O
rg
an
is
ati
on
R
ec
ht
lic
he
R
ah
m
en
be
d
in
gu
n
ge
n
Kommunale Wirtschaftsförderung
Die kommunale Wirtschaftsförderung
6
2
Die kommunale Wirtschaftsförderung
2.1
Einleitung
In Zeiten großteils defizitärer Kommunalhaushalte ist es notwendiger denn je, nach
geeigneten Möglichkeiten und Maßnahmen zu suchen, bestehende finanzielle
Misslagen der Kommunen zu überwinden und deren Finanzkraft zu stärken. Die
Kommunen haben dabei im Rahmen prinzipieller Allzuständigkeit die Möglichkeit,
eine weitestgehend autonome Wirtschafts- und Finanzpolitik zu entwickeln.
10
Ein
elementares Instrument hierzu stellt die kommunale Wirtschaftsförderung in ihren
unterschiedlichen Ausprägungen dar. Primäres Augenmerk gilt dabei insbesondere
den Möglichkeiten der aktiven Stärkung und Förderung der kommunalen Wirtschaft
durch Maßnahmen der institutionalisierten kommunalen Wirtschaftsförderung und
soll deshalb im Folgenden näher betrachtet werden.
2.2
Begriffsbestimmung
In diesem Abschnitt soll zunächst eine Bestimmung des Begriffes ,,Kommunale
Wirtschaftsförderung" erfolgen. Hierzu sei eingangs erwähnt, dass die Suche nach
einer hinreichend verbindlichen Legaldefinition zu diesem Begriff bisher ergebnislos
verlaufen ist.
11
Dementsprechend lässt sich bei der Auswertung einschlägiger
wirtschaftswissenschaftlicher sowie rechtswissenschaftlicher Literatur feststellen,
dass kein einheitliches Begriffsverständnis zur kommunalen Wirtschaftsförderung
und ihrer Bedeutung existiert.
Für Knemeyer (1980) steht bei seiner Begriffsbestimmung kommunaler
Wirtschaftsförderung die Zweckbestimmung kommunaler Daseinvorsorge durch die
wirtschaftliche Unterstützung gewerblicher Unternehmen im Vordergrund. Demnach
sieht er in der kommunalen Wirtschaftsförderung
,,die zur Daseinsvorsorge zählende Aufgabe der Gemeinden, Städte und
Landkreise, die durch eine Schaffung bzw. Verbesserung der
10
Vgl. Grätz, Chr. (1983), S. 4.
11
Vgl. hierzu auch Schroeter, N. (2005), S.24; Seltsam, Chr. (2001), S.14. Wie Paffenholz, N. (2002), S.30ff.
feststellt, erweist es sich schon als schwierig, den Begriff allgemeiner Wirtschaftsförderung hinreichend zu
bestimmen.
Die kommunale Wirtschaftsförderung
7
Standortbedingungen für die Wirtschaft das wirtschaftliche und soziale
Wohl der Bevölkerung in den Gemeinden und im Kreis sichert oder
steigert."
12
Nach Hollbach-Grömig (1996) umfasst kommunale Wirtschaftsförderung hingegen
,,alle gemeindlichen Maßnahmen, die für die betrieblichen Investitions- und
Standortentscheidungen von Bedeutung sind."
13
Sie verweist jedoch darauf, dass kommunale Wirtschaftsförderung keinesfalls ein
Selbstzweck ist,
14
sondern sich der Entwicklung und Förderung der
Lebensbedingungen der Bürger unterordnen muss. Blume (2003) versteht
kommunale Wirtschaftsförderung im Sinne von
,,kommunaler Wirtschaftspolitik oder auch kommunaler Entwicklungspolitik
als ressortübergreifende Querschnittsaufgabe, die alle kommunalpolitischen
Maßnahmen zur Verbesserung der Faktoren umfasst, die die Standortwahl
von Unternehmen beeinflussen."
15
Nach Haug (2004) umfasst kommunale Wirtschaftsförderung
,,alle Maßnahmen der Gemeinden, welche von den kommunalen
Entscheidungsträgern im Rahmen ihrer originären Entscheidungs-
kompetenz oder im Rahmen der ihnen übertragenen Pflichtaufgaben
explizit zum Zweck der (i. S. der Kommune) positiven Beeinflussung der
Investitions- und Standortentscheidungen privater Unternehmen getroffen
werden."
16
Schellhöh (2005) definiert kommunale Wirtschaftsförderung als
,,lokale und regionale Strukturpolitik, deren Ziel die in ein Gesamtkonzept
der Gemeindeentwicklung eingebundene Wirtschaftspolitik ist; wichtige
Teilziele sind die Verbesserung der Grundlagen der Wirtschaftsentwicklung
sowie die Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen in verschiedenen
12
Knemeyer, F.-L. (1980), S. 504.
13
Vgl. nachfolgernd Hollbach-Grömig (1996), S. 11.
14
So auch Sartowski, R. (1989), S.13.
15
Blume, L. (2003), S. 21; Siepmann, H. et al. (1990), S. 21.
16
Haug, P. (2004), S. 45.
Die kommunale Wirtschaftsförderung
8
Wirtschaftsbereichen mit den für den jeweiligen Standort möglichst
günstigen Auswirkungen."
17
Wie die getroffene Auswahl vorgenannter Definitions- und Deutungsversuche
veranschaulicht, ist je nach Verfasser des Werkes die Intention seiner
Begriffsbestimmung kommunaler Wirtschaftsförderung unterschiedlich akzentuiert.
Dabei stehen teils wirtschaftliche Erwägungen im Vordergrund, teils
Gemeinwohlorientierung. Unstreitig wird in der Literatur jedoch zu großen Teilen
die Auffassung vertreten, dass in Kommunalverwaltungen gewerbepolitische
Kompetenzen in allen Ressorts vorhanden sind und somit kommunale
Wirtschaftsförderung wie auch deren Aufgaben und Strategiebereiche als typische
Querschnittsaufgaben zu werten sind.
18
Für die Zwecke dieser Arbeit soll kommunale
Wirtschaftsförderung verstanden werden als
,,institutionalisierte
kommunale
Einrichtung,
deren
lokale
wirtschaftspolitische Maßnahmen unter Einbezug weiterer Akteure der
Steigerung des Gemeinwohls der Einwohner ihrer Kommune dienen."
Dabei sollen sich die Maßnahmen der kommunalen Wirtschaftsförderung an
nachfolgenden Rahmenbedingungen, Zielen, Aufgaben und Instrumenten orientieren.
2.3
Rechtliche Rahmenbedingungen
Die Förderung der kommunalen Wirtschaft ist an vielfältige rechtliche
Rahmenbedingungen geknüpft. Diese eröffnen den Kommunen nicht nur einen
weitläufigen Handlungsspielraum, sondern unterwerfen sie auch unterschiedlichen
Restriktionen. Beide Aspekte sollen nachfolgend betrachtet werden.
2.3.1
Legitimation und Handlungsspielraum kommunaler
Wirtschaftsförderung
Die verfassungsrechtliche Legitimation für kommunale Wirtschaftsförderung findet
sich in Artikel 28 Abs. 2 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland
(GG). Demnach muss den Gemeinden das Recht gewährleistet sein, alle
17
Schellhöh, W. (2005), Abschnitt 13.3, S.1.
18
So z.B. auch bei Dohmen, F. (1996), S.3; Grätz, Chr. (1983), S. 8 u. 13; Heuer, H. (1985), S. 50.
Die kommunale Wirtschaftsförderung
9
Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft im Rahmen der Gesetze in eigener
Verantwortung zu regeln.
19
Die einzelnen Bundesländer haben die Förderung der
Wirtschaft und hier insbesondere der kleineren und mittleren Unternehmen (KMU)
sowie die freien Berufe jedoch auch in ihren Landesverfassungen in allgemeiner
Formulierung verankert, wie z.B. Artikel 28 der Verfassung des Landes Nordrhein-
Westfalen darlegt:
,,Die Klein- und Mittelbetriebe in Landwirtschaft, Handwerk, Handel und
Gewerbe und die freien Berufe sind zu fördern. Die genossenschaftliche
Selbsthilfe ist zu unterstützen."
20
Diese Förderung wird weiter konkretisiert insbesondere in der Förderung der
kommunalen Wirtschaft durch Legitimierung in den einzelnen Gesetzen der
verschiedenen Bundesländer, wie z.B. auch in der Gemeindeordnung für das Land
Nordrhein-Westfalen (GO NRW):
,,Die Gemeinden schaffen innerhalb der Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit
die für die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Betreuung ihrer Einwohner
erforderlichen öffentlichen Einrichtungen."
21
Ähnlich gestaltet sich bspw. auch der Wortlaut der Gemeindeordnung für den
Freistaat Bayern (BayGO). So findet sich dort in Artikel 57 Abs. 1 BayGO folgender
Gesetzesauftrag an die Kommunen:
,,Im eigenen Wirkungskreis sollen die Gemeinden in den Grenzen ihrer
Leistungsfähigkeit die öffentlichen Einrichtungen schaffen und erhalten, die
nach den örtlichen Verhältnissen für das wirtschaftliche, soziale und
kulturelle Wohl ihrer Einwohner erforderlich sind..."
22
Die vorgenannten Beispiele der Gemeindeordnungen unterschiedlicher Bundesländer
lassen erkennen, dass die Wohlfahrt der Einwohner im Vordergrund kommunaler
Tätigkeit steht. Insofern lässt sich feststellen, dass den Kommunen vom Gesetzgeber
her nicht nur grundsätzlich ein weiter Handlungsspielraum für kommunale
19
Vgl. hierzu auch Schroeter, N. (2005), S. 47ff.; Blume, L. (2003), S. 89; Götz, Chr. (1999), S. 58.
20
Ähnlich bspw. auch die Formulierungen des Artikel 43 der Verfassung des Landes Hessen sowie Artikel 65 der
Verfassung für Rheinland-Pfalz, wobei aus diesen Formulierungen in den Landesgesetzen zunächst nicht
explizit auf die kommunale Wirtschaftsförderung zu schließen ist.
21
§ 8 Abs. 1 der GO NRW.
Die kommunale Wirtschaftsförderung
10
Wirtschaftsförderung die sich jedoch an der Wohlfahrt seiner Einwohner
orientieren soll eingeräumt wird, sondern diese im Rahmen der kommunalen
Leistungsfähigkeit sogar per Gesetzesauftrag vorgesehen ist.
2.3.2
Einschränkungen kommunaler Wirtschaftsförderung
Nach Seltsam (2001) unterliegt kommunale Wirtschaftsförderung, mit Blick auf das
öffentliche Wohl sowie die marktwirtschaftliche Ordnung, kommunalrechtlich einer
subsidiären Einschränkung gegenüber dem privatrechtlichen Sektor.
23
Demnach ist
ein unternehmerisches Handeln der Kommunen, unter Berücksichtigung öffentlicher
Belange sowie der finanziellen Belastbarkeit der Kommunen nur dort statthaft, wo
durch private Unternehmen entweder keine oder lediglich schlechte Leistungen
erbracht werden. Dabei sind die Kommunen bei sämtlichen Handlungen
insbesondere den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit unterworfen.
24
Weitere Einschränkungen erfährt kommunale Wirtschaftsförderung im für sie
elementaren Bereich der Ausweisung von Industrie- und Gewerbeflächen durch
bundes- und landesgesetzliche Einschränkung der kommunalen Planungshoheit.
Diese erfolgt im Zusammenhang mit der kommunalen Flächennutzungsplanung
sowie der Bauleitplanung, welche sich an landesplanerischen Bestimmungen und
Vorgaben der Raumordnung orientieren muss.
25
So gibt das Raumordnungsgesetz
(ROG) den Bundesländern Leitlinien und Grundsätze vor, welche von den Ländern
und nachgeordnet ebenfalls von den Kommunen zu beachten sind.
26
Als
übergeordnetes Ziel nennt das ROG dazu in § 1 Abs. 2 Nr. 6 ROG die Herstellung
gleichwertiger Lebensverhältnisse in allen Teilräumen der Bundesrepublik
Deutschland. Auch supranationale Regelungen in Form europarechtlicher
Bestimmungen bewirken eine Einschränkung des Handlungsspielraumes
kommunaler Wirtschaftsförderung. So ist es bspw. den Kommunen verboten, die
regionale Wirtschaftsförderung der EU wie auch die EU-Beihilfenaufsicht zu
unterminieren.
27
Ebenso sind staatliche Beihilfen verboten, die
22
Siehe auch Götz, Chr. (1999), S.18.
23
Vgl. hierzu und im Folgenden Seltsam, Chr. (2001), S.74ff.
24
Siehe hierzu bspw. § 75 Abs. 2 GO NRW sowie Artikel 61 BayGO.
25
Vgl. nachfolgend Seltsam, Chr. (2001), S.76ff.
26
Vgl. hierzu §§ 1 und 2 ROG.
27
Vgl. Schroeter, N. (2005), S. 66ff.; Seltsam, Chr. (2001), S.78; Ehlers, D. (1990), S. 120f.
Die kommunale Wirtschaftsförderung
11
,,durch die Begünstigung bestimmter Unternehmen oder Produktionszweige
den Wettbewerb verfälschen oder zu verfälschen drohen,
[...] soweit sie den
Handel zwischen Mitgliedsstaaten beeinträchtigen"
.
28
2.4
Ziele kommunaler Wirtschaftsförderung
Neben den genannten rechtlichen Rahmenbedingungen
29
ist kommunale
Wirtschaftsförderung mitunter auf Grund verfassungsrechtlich garantierter
Selbstverwaltungsautonomie der Kommunen
30
als eigenverantwortliche kommunale
Aufgabe zu sehen. Dabei ist sie wesentlicher Bestandteil kommunaler Entwicklungs-
und Wirtschaftspolitik. Wie in Abschnitt 2.3.1. bereits festgestellt wurde, bestimmt
das Wohl der Einwohner die Tätigkeit der Kommunen und lässt sich insofern auch
als Hauptziel kommunaler Wirtschaftsförderung identifizieren.
31
Als Oberziele
kommunaler Wirtschaftsförderung leiten sich daraus die Sicherung der
Lebensqualität und die Verbesserung der Lebensbedingungen sowie die
Daseinsvorsorge innerhalb der jeweiligen Kommune ab.
32
Als Oberziel kommunaler
Wirtschaftsförderung ist ebenfalls die Stärkung der kommunalen Finanzkraft zu
nennen.
33
Daneben kommen als Instrumentalziele insbesondere noch die Sicherung
und Schaffung von Arbeitsplätzen in der Kommune, die Schaffung einer
ausgewogenen Wirtschaftsstruktur und eines guten Wirtschaftsklimas sowie die
Verbesserung der Standortbedingungen in Betracht.
34
Nachstehende Abbildung 2-1
verdeutlicht dies.
28
Siehe hierzu auch Seltsam, Chr. (2001), S.78 sowie Artikel 87 89 (ex-Artikel 92 94) des Vertrages zur
Gründung der Europäischen Gemeinschaft (EG-Vertrag)
29
Vgl. auch Abschnitt 2.3.
30
Siehe hierzu Artikel 28 Absatz 2 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland, z.B. auch i.V.m.
Artikel 78 Abs. 2 der Verfassung des Landes Nordrhein-Westfalen.
31
So auch Schroeter, N. (2005), S. 24.
32
Vgl. Götz, Chr. (1999), S. 19; Sartowski, R. (1989), S. 15.
33
Siehe auch Abschnitt 1.1.
34
Vgl. ebenda sowie Deutscher Städtetag (2002), S.1 und Grätz, Chr. (1983), S. 15.
Die kommunale Wirtschaftsförderung
12
Abbildung 2-1: Zielverflechtungen kommunaler Wirtschaftsförderung
Quelle: Eigene Darstellung (2006)
2.5
Aufgabenschwerpunkte und Strategiebereiche
kommunaler Wirtschaftsförderung
In engem Zusammenhang zu vorgenannten Zielen stehen die in Abbildung 2-2
dargestellten
beiden
elementaren
Aufgabenschwerpunkte
kommunaler
Wirtschaftsförderung. Als solche leiten sie sich primär auch aus den vorgenannten
Zielen ab. Die Ansiedlung neuer Betriebe sowie die Förderung und Betreuung bereits
ortsansässiger Unternehmen als diese beiden Aufgabenschwerpunkte werden
dazu in unterschiedliche Strategiebereiche unterteilt. Sie umfassen dabei die
Gesamtheit der Maßnahmen und Aktivitäten unter Berücksichtigung der
Ausgangsbedingungen der jeweiligen Kommune.
35
Auf die Strategiebereiche wird im
Folgenden noch näher eingegangen.
Abbildung 2-2: Aufgabenschwerpunkte kommunaler Wirtschaftsförderung
Quelle: Eigene Darstellung (2006)
35
Vgl. hierzu und zum Folgenden Haug, P. (2004), S.51f.; ähnlich auch Götz, Chr. (1999), S. 21; Sartowski, R.
(1989), S. 16; Fürst, D./ Zimmermann, K./ Hansmeyer, K.H. (1973), S. 188, sowie Deutscher Städtetag
(2002), S.1.
Wohl der Einwohner
Sicherung und
Schaffung von
Arbeitsplätzen
Schaffung einer
ausgewogenen
Wirtschaftsstruktur
Schaffung guten
Wirtschaftsklimas
Sicherung der
Lebensqualität
Verbesserung der
Lebensbedingungen
Verbesserung der
Standortbedingungen
Daseinsvorsorge
Stärkung der
kommunalen
Finanzkraft
Aufgaben
kommunaler Wirtschaftsförderung
Ansiedlung
neuer
Betriebe
Bestandspflege
ortsansässiger Unternehmen
Die kommunale Wirtschaftsförderung
13
2.5.1
Ansiedlung neuer Betriebe
Der Aufgabenschwerpunkt Ansiedlung neuer Betriebe auf dem eigenen Stadtgebiet
beinhaltet sämtliche kommunalen Maßnahmen, die insbesondere auf die
Beeinflussung von Standortentscheidungen standortsuchender Unternehmen sowie
die Unternehmensabwerbung aus anderen Kommunen gerichtet sind. Zu den
Strategiebereichen der Ansiedlungspolitik werden die Standortentwicklung sowie das
Standortmarketing der Kommune gezählt.
36
Die Standortentwicklung lässt sich weiter
untergliedern in die einzelnen Instrumente der Gewerbe- und Liegenschaftspolitik,
die finanzpolitischen Instrumente sowie die Infrastrukturpolitik.
37
Der Bereich des
Standortmarketings teilt sich auf in die Instrumente der Infrastrukturpolitik und die
Kommunikationsinstrumente.
38
Einen Überblick über die Strategiebereiche der
Ansiedlungspolitik gibt folgendes Schaubild 2-3.
Abbildung 2-3: Strategiebereiche der Ansiedlungspolitik
Quelle: In Anlehnung an Seltsam, Chr. (2001), S.162, mit einigen Vereinfachungen
2.5.2
Bestandspflege ansässiger Unternehmen
Die Bestandspflege bereits ortsansässiger Unternehmen beinhaltet sämtliche
kommunalen Maßnahmen, die auf eine Förderung dieser Unternehmen ausgerichtet
sind.
39
Zu den Strategiebereichen der Bestandspflege zählen sowohl die
Bestandssicherung wie auch die Bestandserweiterung.
40
Die Bestandssicherung zielt
auf einen Verbleib ansässiger Unternehmen in der Kommune, während die
36
Vgl. auch nachfolgend Seltsam, Chr. (2001), S. 162ff.
37
Der genaueren Übersichtlichkeit halber werden diese Instrumente in Abschnitt 2.6 einer genaueren
Betrachtung unterzogen.
38
Zu den Instrumenten der Infrastruktur siehe Abschnitt 2.6.2.1. Die Kommunikationsinstrumente werden unter
Abschnitt 2.6.1.4 behandelt.
39
Vgl. Haug, P. (2004), S. 51f.
40
Vgl. Seltsam, Chr. (2001), S. 166ff..
Ansiedlungspolitik
Gewerbe- und
liegenschaftspolitische
Instrumente
Finanzpolitische
Instrumente
Instrumente der
Infrastrukturpolitik
Standortentwicklung
Standortmarketing
Kommunikations-
Instrumente
Die kommunale Wirtschaftsförderung
14
Bestandserweiterung diesen Betrieben eine Expansion am bereits bestehenden
Standort ermöglichen soll. Wie Abbildung 2-4 verdeutlicht, sind Instrumente hierzu
insbesondere die Gewerbe- und Liegenschaftspolitik, Informations- und
Beratungsleistungen sowie kommunale Arbeitsmarkstrategien, die Förderung
spezieller Gewerbegebiete und die Optimierung von Verwaltungsleistungen.
41
Abbildung 2-4: Strategiebereiche der Bestandspflege
Quelle: In Anlehnung an Seltsam, Chr. (2001), S.166.
2.6
Instrumente kommunaler Wirtschaftsförderung
Die
in
Abschnitt
2.5
vorgestellten
Instrumente
der
kommunalen
Wirtschaftsförderung werden nun im Folgenden detailliert dargestellt. Zu
Systematisierungszwecken sowie zur überschneidungsfreien Zuordnung von
Maßnahmen zu einzelnen Förderungsinstrumenten unterteilt Haug (2004) die
Instrumente kommunaler Wirtschaftsförderung in zwei Kategorien. Dazu werden die
einzelnen Instrumente in Kategorien direkter sowie indirekter Instrumente
kommunaler Wirtschaftsförderung differenziert.
42
Diese Einteilung erfolgt dabei
geordnet nach den spezifischen Adressatengruppen der Förderungsleistungen. Aus
Gründen der Plausibilität und Zweckmäßigkeit soll an der vorgenannten
Systematisierung festgehalten werden:
43
41
Der genaueren Übersichtlichkeit halber werden diese Instrumente in Abschnitt 2.6 einer genaueren
Betrachtung unterzogen.
42
Nachfolgende Erläuterungen zu Abschnitt 2.6.1 und 2.6.2 folgen im Wesentlichen den Ausführungen von
Haug, P. (2004), S. 52ff; dieser auch in Anlehnung an Richter, M. (1997), S. 28f.. Vgl. auch Seltsam, Chr.
(2001), S.168.
43
Für weitere umfassende Informationen hinsichtlich möglicher Tätigkeitsbereiche und Instrumente der
kommunalen Wirtschaftsförderung siehe auch Siepmann, H. et al. (1990), S. 24ff.
Bestandspflege
Gewerbe- und Liegenschaftspolitik
Informations- und Beratungsleistungen
Kommunale Arbeitsmarktstrategien
Förderung spezieller Gewerbegebiete
Optimierung von Verwaltungsleistungen
Bestandssicherung
Bestandserweiterung
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2006
- ISBN (eBook)
- 9783832499297
- ISBN (Paperback)
- 9783838699295
- DOI
- 10.3239/9783832499297
- Dateigröße
- 1009 KB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Universität Kassel – Wirtschaftswissenschaften, Öffentliches Management
- Erscheinungsdatum
- 2006 (Oktober)
- Note
- 1,1
- Schlagworte
- wirtschaftsförderung standortmarketing kommunalverwaltung kommune marketing